Gewalttaten des Ku Klux Klan gegen Schwarze, Juden und Katholiken tolerierte die amerikanische Justiz. Und 1896 erklärte der Oberste Gerichtshof die Rassentrennung für rechtmäßig. Bis in die 1960er-Jahre dauerte die Periode der Rassentrennung an. Lange Zeit hatten Schwarze in Amerika nur im Sport sowie in Entertainment, Musik oder Tanz Aufstiegschancen. Oriental America hieß das von John W. Isham 1896 produzierte Musical mit erstmals ausschließlich afroamerikanischen Darstellern, das für kurze Zeit am Broadway in Palmer s Theatre aufgeführt wurde. Im selben Jahr hatte Black Patti s Troubadours mit Musik von Bob Cole und der Sängerin Sissieretta Jones an Proctor s 58th Street Theatre in New York mehr Erfolg beim Publikum. Als erster afroamerikanischer Star am Broadway gilt
übrigens der 1874 geborene Egbert Austin Williams, der 1903 in der musikalischen Komödie In Dahomey mitwirkte. Das erste rein afroamerikanische Musical, das es auf mehr als 500 Aufführungen brachte, hieß Shuffle Along und wurde vom Komponisten und Pianisten Eubie Blake mit dem Sänger und Textautor Noble Sissle geschrieben. Es startete im Mai 1921 an New York City s 63th Street Theatre. Unter den Mitwirkenden befand sich Josephine Baker, Jahrgang 1906, die später als erste Afroamerikanerin in die französische Ehrenlegion aufgenommen wurde. Bei Shuffle Along war auch Florence Mills, geboren 1895, dabei, die bereits als Achtjährige im Musical Sons Of Ham auf der Bühne stand und die erste schwarze Entertainerin werden sollte, die es zu internationalem Starruhm brachte.»blind
Tom«alias Thomas Greene Bethune, Jahrgang 1849, war der erste berühmte afroamerikanische Konzertpianist und der 1871 geborene Joseph Douglass der erste schwarze Geiger, der eine Tour durch die USA unternahm. Harry Burleigh, Jahrgang 1866, gilt als der erste schwarze Komponist von Konzertmusik, der eine gewisse Bekanntheit erlangte. Und Caterina Jarboro, die im Juli 1933 die Titelrolle in Verdis Oper Aida mit der Truppe der Chicago Civic Opera im Hippodrome Theatre in New York verkörperte, ist als erste Schwarze, die mit einem berühmten Opernensemble auftrat, in die amerikanische Musikgeschichte eingegangen. William Grant Still dirigierte als erster Afroamerikaner ein berühmtes Sinfonieorchester, nämlich 1936 die Los Angeles Philharmoniker, mit eigenen
Kompositionen. Die 1897 geborene Marian Anderson sang 1935 in Salzburg, wo der Dirigent Arturo Toscanini von ihrer Stimme begeistert war, und stand 1955 als erste Afroamerikanerin auf der Bühne der Metropolitan Opera in New York, wo sie die Ulrike in Verdis Maskenball verkörperte. Nur drei Wochen später sang mit Robert McFerrin, dem Vater des in unseren Tagen so populären Vokalakrobaten Bobby McFerrin, der erste Schwarze an der Met. Er gab den Amonasro in Verdis Aida. 1961 verkörperte schließlich mit Leontyne Price erstmals eine Afroamerikanerin bei einem Eröffnungsabend an der Met eine Hauptrolle, und zwar die Leonora in Verdis Il Trovatore. Im selben Jahr stand mit Grace Bumbry die erste Afroamerikanerin beim Wagner- Festival in Bayreuth auf der Bühne, als Venus
in der Oper Tannhäuser. Der fabelhafte schwarze Tänzer Bill»Bojangles«Robinson debütierte im Alter von 50 Jahren in Blackbirds Of 1928 am Broadway. Die erste afroamerikanische Tänzerin auf der Bühne der Met war Janet Collins 1951 in Verdis Aida. Für die Neuproduktion dieser Oper in der Saison 1963/64 wurde mit Katherine Dunham die erste schwarze Choreographin an die Met engagiert. Auch Ella Fitzgerald war eine afroamerikanische Pionierin. Als erste Schwarze konnte sie nämlich bei der allerersten Grammy-Verleihung gleich zwei dieser Schallplattenpreise für 1958 erschienene Alben erobern. Damit reihte sie sich in die lange Reihe afroamerikanischer Künstler ein, deren Namen mit einem