Patagonien 17 Reisebericht und Bilder von Seiwald Lukas
Kletterreise Patagonien Jänner 17 Reisebericht von Seiwald Lukas Saalfelden am 05.02.2017 Im November 2016 erhielt ich von meinem Freund und Kletterpartner Rudi Hauser eine SMS mit dem Hinweis Wie wäre es mit Patagonien?. Sofort stimmte ich zu und checkte dies mit meinem Dienstgeber und meiner Familie. Von den beiden bereits 2016 sehr erfolgreichen Gasteinern Neufang Peter und Inhöger Sepp jun. erhielt ich noch die letzten Tipps. Mit uns unterwegs waren die zwei bekannten Bergsteiger und Bergführer Kurt Astner (Erstbegehungen Dolomiten) und Konrad Auer (Autor Eiskletterführer Südtirol 2016) aus Südtirol. Los ging s am 2. Jan. über München- Madrid- Buenos Aires und einem Inlandsflug nach El Calafate in Argentinien. Nach 3 h Autofahrt erreichten wir das dortige Mekka El Chaltén (H. 400m) ein kleines aber rasant wachsendes Dorf in Patagonien dem Chaltén Massif nahe der Grenze zu Chile in den südlichen Anden. Wertvolle logistische Unterstützung erhielten wir durch die vor Ort durch den bereits anwesenden Österreichern, Alexander Holleis Gastein, Klaus Gruber Lungau, und David Krainer Kitzbühel. Erfolgreich eingecheckten in unsere Oldtimer Wohnwägen im Lo De Trivi begannen wir sofort mit unserer ambitionierten Tourenplanung.
Patagonien ist bekannt für den nicht endewollenden Wind und dem plötzlich wechselndem Wetters unter anderem aufgrund seiner Nähe zum Südpazifik. Um diese Zeit herrscht dort Sommer wobei sich statistisch der Nov. und Dez. eher für die Eis und Mixed Klettern und der Jan. und Feb. eher für das Felskletter eignet. Die markantesten Gipfel der Region sind der Fitz Roy (H. 3405m) und der Co Torre (H. 3102m). Bei wechselhaftem Wetter ist der Fitz Roy eher auf der bevorzugten Seite. Die Besteigungen der Gipfel werden heute nicht mehr im Expeditionsstiel durchgeführt. Der Anmarsch zu den Lagern wie Niponino und Piedra Negra beträgt mit der Ausrüstung zum Nächtigen 5-7h. Dort wird das hoffentlich schöne Wetter genützt. Und wieder heraus marschiert. Teile der Ausrüstung verbleiben je nach Kletterziele im Lager was aber die Flexibilität bei der Tourenauswahl beeinträchtigt. Die ungeschriebene Regel bei schlechtem Wetter hinein und bei schlechtem Wetter heraus hat für uns meist zugetroffen. Auf anraten von Markus Bucher einem Kärntner Bergführer und Spitzenalpinist der Region machten uns an den Fitz Roy über die Supercalaneta 1600 m, 80 5+. Das Ziel leicht und schnell (kalt...) konnte bei der Schneelage nur bedingt erreicht werden. Ausgestattet mit Biwaksack und Kocher, war eine Regeneration nach gut 7h Zustieg trotz Bau einer Schneehöhle nur bedingt möglich. Der 1000 Hm ice gully war in drei Stunden gemeistert. Jedoch die Mixedkletterei bremste uns sehr rasch ein und mit dem fast vierstündigem Abseilen wurde es ein langer Tag. Einige kalte Stunden später ging es bei Regen hinaus zu unsere Base nach El Chaltén.
Nach ausgiebiger Regeneration und einigen 400g Steak s später ging es über dem Lag. Torre (H. 630m) auf den Glaciar Torre in das nächste Tal. Im Niponino Lager (H. 1000m) schlugen wir nun unser Zelt auf. Mit dabei, warme Schlafsäcke und Isomatte. Der Ag. Standhardt über die Exocet 500m, WI5 5+ waren unser Ziel. Tief eingeschnitten im Granit erwarteten uns perfekte Längen im steilem Eis. Die steile, mit Eis und Schnee gespickte Gipfelwand präsentierte als ein phantastischer und krönender Abschluss. Für kurze Zeit war der in Schnee gehüllte Co. Torre frei zu sehen. Einige Stunden später präsentierte sich das übliche Bild mit Regen, Schneefall und Wind. Eine weitere Tour aus diesem Bereich war die Super Domo 500m, WI 5 M6 auf dem Co. Domo Blanco. Diese relativ junge Route, 2014 erstbegangen präsentierte sich im patagonischem Wetter. Starker Sturm und Neuschnee erschwerten uns die Kletterei so konnte die Gipfelwechte nicht mehr begangen werden, was der Freude über die gesunde Rückkehr keinem Abbruch tat. Zum Schluss sollte sich das Wetter von seiner besten Seite zeigen. Bei unserem letztem Gipfel auf die Ag. Guillaumet (H. 2580m) über die Tour Brenner-Moschioni 300m, 30 6b hatten wir leider keine Kletterschuhe dabei. Trotzdem plagten wir und bei fast sommerlichen Temperaturen über den N-Grat. Teilweise noch vereiste Risse benötigten die gesamte Aufmerksamkeit des Teams. Nun stand einer ausgiebigen Gipfelrast nichts mehr im Wege. Wir genossen den Ausblick und verspeisten genüsslich unser Riegel. Die Heimreise nahte und wir organisierten noch eine Grillerei mit unserem Quartiergeber Manuel. Die Zubereitung erfolgte durch dessen Familie und glich einem Ritual. Rindfleisch hat bekanntermaßen eine lange Tradition in Argentinien. Am 28. Jan. gegen Mitternacht erreichten alle gesund und munter den Flughafen München.
DAS TEAM LUKAS SEIWALD KONRAD AUER RUDI HAUSER KURT ASTNER
Der erste Kontakt
DIE FASZINATION
LEICHT UND SCHNELL!
OHNE ZELT BLEIBT NUR EINS
KLETTERN AM FITZ ROY
GIPFELGLÜCK
REGENERATION r
NACH EINER TOUR
DIESMAL MIT ZELT
KLEMMBLOCK AM STANDHARDT
OHNE BLESSUREN GEHT ES NICHT
AM STANDHARDT MIT TORRE IM HINTERGRUND
SCHLECHTWETTER IN DER SUPER DOMO
MIXEDGELÄNDE
RÜCKMARSCH
DER BLICK ZURÜCK
AUF EIN WIEDERSEHEN???
Auszug aus der verwendeten Ausrüstung Bekleidung Unterwäsche lang kurz, Socken... Jeans Robuste Goretex Überbekl., 2 Hauben, 1 Stirnband, 1 Puff, 1 Sturmhaube/Mundschutz, 3 P Eiskletterhandschuhe (1x dick) 1x Langlaufhandschuh,1x Gore Überfausthandschuh 1x Softshelljacke m Kapuze, 1x Fleece Jacke, 1x Primaloft Jacke m. Kapuze, 1x Berghose 1x Zustiegschuh, 1x Bergschuh n. Möglichkeit. m. Gamaschen Fels Kletterausrüstung (Friends, Keile, Felshaken, 10 Expresschlingen, 2x Halbseile 60m, mind. 1 Strang Reserve, ev. 1 dünnes Einfachseil) Gurt, Helm, ev. Haulbag, Rucksack, 1xLeichtrucksack, Abseilgerät+ Reserve, 4 Schrauber, 2 HMS, 10 Schnapper, 1 KK-Entferner, 2 T-Block, 1 Minnitraxion, 4 BS lang, 1x Daysy, 1 BS kurz, 2 Reepschnüre 5m, 6 Reepschnüre 5m (zum hinten lassen), Kurzprusik, 1 Paar Kletterschuhe,, 1 Magisack, stabile Stöcke, Eis 2 Eisgeräte,2x Leashes, Reserveklingen, Reservefrontalzacken, Feile..., Steigeisen (Wechsel auf mono von Vorteil), 6 Eisschrauben mittel, 2 lang, 2 kurz, 1 Fädler, 1 Messer, 2x Eisschraubenhalter, Wings (zum Graben u. bei hartem Schnee)... Verpflegung Travellunch, Getränkepulver, hochwertige Riegel... Biwak Schlafsack, Isomatte Matte, Biwaksack, Kocher m. Zünder, Zelt,... Medizinisch Kleine u große Rucksachapotheke, Durchfall, Grippe, Schmerzen,... E-Card, Impfpass... Persönliches, Technik (W-Lan vorhanden) 1 Thermosflasche, 1 Trinkflasche, 2x Sonnenbrille, 1x Skibrille, Sonnen und Lippenschutz, 1x Leaderman, hochwertige Stirnlampe und Batterien, Handy (f.topos), Sattel, Fotoapparat, Kompass, 3 poliger Stecker(nicht unbedingt), ev. Akkupack, GPS (nicht unbedingt), Tape, Nähzeug, Superkleber,.. Waschzeug...,Kletterführer, Schreibzeug,..., Wasserdichter Beutel/Sack mind. 1000,- EUR oder Dollar in bar(wechsel in Pesus möglich), Bankomatkarte (freigeschaltet nur begrenzte Abhebung möglich), Creditkarte, Reisepass +Kopie (noch 1/2 Jahr gültig, Versicherung, Packliste...