Erfolgreicher Einsatz von Antiparasitika beim Schaf Erfahrungen aus der Praxis Parasiten = Lebewesen, die von ihrem Wirt leben und ihm dadurch schaden 80% der jährlichen Ausfälle wegen Parasiten Wichtiger Aspekt der Tiergesundheit
Parasiten Relevanz? Bekämpfungsprogramme Infektionsdruck Immunabwehr des Wirtes Weidemanagement Betriebstyp Innere Parasiten: Die wichtigsten Parasiten Kokzidien (Apikomplexa): - Eimerien (Eimeria parva, arloingi,...) Kryptosporidien (Apikomplexa): - Kryptosporidien (Cryptosporidium parvum) Sarcosporidien (Apicomplexa): - Sarcosporidien (S. ovicanis, arieticanis, tenella) Leberegel (Trematoden): - großer Leberegel (Fasciola hepatica) - kleiner Leberegel (Dicrocoelium dentritium)
Rund- und Fadenwürmer (Nematoden): - Fadenwürmer (Trichostrongylus spp., Haemonchus contortus,...) -Peitschenwurm (Trichuris ovis, globulosa, skrjabini) -Zwergfadenwurm(Strongyloides papillosus) Lungenwürmer (Strongylida): - großer Lungenwurm (Dictyocaulus filaria) - kleine Lungenwürmer (Protostrongylus rufescens,...) Bandwürmer (Cestoden): - Hundebandwürmer: - Taenia hydatigena - Taenia ovis - Taenia multiceps - Echinococcus granulosus, multilocularis Die wichtigsten Parasiten Äußere Parasiten Zecken und Milben: - Holzbock (Ixodes ricinus) - Haarbalgmilbe (Demodex ovis, caprae) - Räudemilben:- Grabmilben (Sarcoptes) Haarlinge (Lepikentron, Bovikola) Schaflausfliege (Melophagus ovinus) - Saugmilben (Psoroptes) - Nagemilben (Chorioptes)
Äußere Parasiten - Fakten meist rasche Durchseuchung die meisten sprechen auf makrozyklische Laktone (z.b. Ivermectin) und organische Phosphorsäureester (z.b. Phoxim) gut an Äußere Parasiten - Fakten Hygiene Besatzdichte Vorbeuge: SCHUR das wichtigste! alle ausreichend lange behandeln und hoch genug dosieren! Stallungen und Gerätschaften reinigen
Innere Parasiten - Fakten oft latent vorhanden Leistungseinbussen einmal geschädigt immer geschädigt! Massenbefall Schwäche Risikopatient: (kreislaufunterstützende Maßnahmen durch den Tierarzt vor dem Entwurmen) Besatzdichte Infektionsdruck Jahreszeit - Hochsaison im Juli /August Innere Parasiten - Fakten regelmäßige und vorbeugendes Entwurmen Tiere vor dem Füttern entwurmen! Medikament gekühlt verabreichen immer alle Tiere entwurmen ausreichend Dosieren Resistenz: = Widerstandsvermögen des Parasiten gegen ein Medikament
Applikation Formulierung Innenparasiten wirtschaftlich und effektiv? Flüssig drench - oral Tabletten oral Pulver - oral Flüssig pour on Applikation Formulierung Aussenparasiten wirtschaftlich und effektiv? Injektion Pour on Badebehandlung
Resistenz und ihre Gründe Manfred Mir-Egal hat: - prinzipiell ka Zeit -und kagöd. Drum entwurmt er: - nur hi und da - wann s unbedingt sei muaß - und imma mit dem Söbm. Und dann owa a nua: - die Viecha mit Durchfoi - und die mit hoiba Dosis Resistenz Dosis Applikation Wirkstoff Wechsel Dauer
Entwurmungsprogramm Beispiel Zeitpunkt Medikament Wirkstoff Dosierung Applikation Absetzen (6. - 8. LW) Valbazen 10% Albendazol 3 ml oral Herbst (Einstallen) Virbamec Ivermectin 2,5 ml s.c. Frühling Vabazen 10% Albendazol 12 ml (bis 100 kg) oral 15 ml (> 100 kg) Mutterschafe nach Geburt Vabazen 10% Albendazol 12 ml (bis 100 kg) oral 15 ml (> 100 kg) Antiparasitika - Entwurmungsmittel Innenparasiten: Albendazol (z.b.: Valbazen ) oral Triclabendazol + Levamisol (Endex 8,75% ) oral Toltrazuril (Baycox ) oral (Kokkzidien (nur)) Diclazuril (Vecoxan ) oral (Kokkzidien???) Halofuginonlactat (Halocur ) (Kryptosporidien) Praziquantel (Cestocur ) (Bandwurm (nur))
Aussenparasiten: Antiparasitika - Entwurmungsmittel Ivermectin (z.b.: Ivomec ) s.c. wirksam gegen Aussen- und Innenparasiten Nicht wirksam gegen Leberegel- und Bandwurm - Phoxim (z.b.: Sebacil ) Waschlösung wirksam gegen alle Aussenparasiten Antiparasitika - Entwurmungsmittel
Antiparasitika - Entwurmungsmittel Kotprobe ja! - aber wenn, dann richtig! Die Frische zählt (kühlen)! Direkt aus dem Anus des Schafes Nicht einsammeln Poolen (gruppenweise!) Einteilung nach Managementgruppen
Managementgruppen 5 10 % beproben und poolen: Sauglämmer Absetzlämmer Mastlämmer Führende Mutterschafe Hochträchtige Mutterschafe Böcke Vernetzung von: Kotprobenbefund: Qualität und Interpretation Quantität der Belastung Mögliche Entwurmungszeitpunkte Betriebstyp (Milch, Fleisch, intensiv, extensiv) Haltungsform Mögliche Antiparasitika
Flotationsmethode 1. Verreiben: 3g Kot in Zinksulfat 2. Abseihen: durch Sieb in Zentrifugenröhren 3. Zentrifugieren: 2-3min bei 3000 rpm 4. Übertragen: 3 Ösen auf Objektträger 5. Bedecken: mit Deckglas 6. Mikroskopieren Diese Methode ist geeignet fürf alle Parasiten des Schafes, außer: - Leberegel (Sedimentationsmethode) - Lungenwurm (Auswanderungsverfahren)
Sedimentationsmethode Zum Nachweis von Leberegeln 1. Verreiben: 3g Kot in 60 100ml Wasser 2. Abseihen: durch Sieb in Becherglas 3. Auffüllen: auf 250ml mit Wasserstrahl durch Sieb 4. Dekantieren: nach 3 min auf 3 5ml, 1-3 mal wiederholen 5. Umfüllen: in Schale 6. Mikroskopieren