Pressemappe zur Ausstellung Stühle ohne Beine. Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich zu Gast im Bauhaus Archiv Berlin 1. Pressemitteilung Stühle ohne Beine. Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich zu Gast im Bauhaus Archiv Berlin, 20.03.2012 2. Pressetext: Begleitprogramm zur Ausstellung 3. Pressetext: Ausgestellte Objekte 4. Interview mit Dr. Josef Straßer, Oberkonservator (Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich) 5. Übersicht der Pressefotos
Presseinformation Stühle ohne Beine. Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich zu Gast im Bauhaus Archiv Berlin Ausstellungsdauer: 21. März 2012 bis zum 10. Juni 2012 Berlin, 20. März 2012. Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich ist vom 21. März bis zum 10. Juni 2012 mit einer Sonderausstellung zu Gast im Bauhaus Archiv Berlin. Die älteste und größte Designsammlung der Welt präsentiert dort aus ihren Sammlungsbeständen eine eigene Auswahl an Stühlen ohne Beine, die in der Tradition des Freischwingers stehen. Bereits in den 1920er Jahren entwarfen namhafte Bauhäusler wie Marcel Breuer und Ludwig Mies van der Rohe Freischwinger aus Stahlrohr, die die Idee von Leichtigkeit und Transparenz aus der Architektur in den Möbelbau übertrugen. Die Ausstellung ist eine Installation aus 25 verschiedenen Typen von Sitzobjekten und vermittelt einen Eindruck, wie sich die Stühle ohne Beine seit ihren Anfängen durch hochtechnisierte Produktionsweisen, neuartige Materialien, Einflüsse der freien Kunst und gesellschaftliche Veränderungen weiterentwickelt haben. Parallel dazu sind in der ständigen Ausstellung des Bauhaus Archivs Berlin Die Sammlung Bauhaus. Originale der Klassischen Moderne am Bauhaus entworfene Sitzmöbel von Marcel Breuer und Ludwig Mies van der Rohe zu sehen. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, bestehend aus Podiumsabenden zu aktuellen Designfragen, einer Stadtführung zu Berlin als Stadt des Designs und einem ausgiebigen Führungsprogramm. Ausgestellt sind Stühle von Alexander Begge, Marcel Breuer, Henrik Frederiksen, Frank O. Gehry, Konstantin Grcic, Jindrich Halabala, Stefan Heiliger, Poul Henningsen, Rudolf Horn, Antonin Kybal, Cesare Leonardi, Ross Lovegrove, Vico Magistretti, Sven Markelius, Ludwig Mies van der Rohe, Ernst Moeckl, Steen Ostergaard, Verner Panton, Bernard Rancillac, Mart Stam, Winfred Stäb, Franca Stagi, Stiletto Studios (Frank Schreiner) und Ladislav Zak. Das Bauhaus war ein Laboratorium der Kunst, ein innovativer Raum, in dem durch schöpferische Experimente Produkte entwickelt wurden, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientierten und ihre eigene auf ihre Funktion hin orientierte Formensprache vertraten. Diese ungewöhnlich erfinderischen Objekte gelten heute als Designklassiker. Die gelebte kreative Offenheit für neue Wege, die am Bauhaus herrschte, findet sich in zahlreichen der Weiterentwicklungen des Freischwingers wieder, die Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich bei uns im Bauhaus Archiv präsentiert, erklärte Dr. Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus Archivs Berlin im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. Das Bauhaus ist ein großartiges historisches Erbe, das aber lebt, weitergeführt und verändert wird: Weg vom Funktionalen zum Expressiv Emotionalen oder auch hin zum kritischen Blick auf den Bauhaus Hype. Kurz, Bauhaus und die Folgen dies zu zeigen, steht, wie ich meine, sowohl einem Designmuseum wie der Neuen Sammlung München als auch dem Bauhaus Archiv Berlin gut an. stellt Prof. Dr. Florian Hufnagl, Leitender Sammlungsdirektor von Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich fest. 1/2
Das Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung Das Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin erforscht und präsentiert Geschichte und Wirkung des Bauhauses. Insbesondere mit der Unterstützung der Bauhäusler selbst und ihrer Familien gelang es in den vergangenen 50 Jahren, die weltweit umfassendste Kollektion zum Thema Bauhaus zusammenzuführen. Bauhausgründer Walter Gropius entwarf für das Bauhaus Archiv ein eigenes Museumsgebäude. 1979 in Berlin eröffnet, gilt seine markante Silhouette heute als eines der Wahrzeichen der Hauptstadt. Die Sammlung umfasst Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Architektur, Möbel, Keramik, Metall, Fotografie, Bühne und Arbeiten aus dem Vorkurs. In der Dauerausstellung»Die Sammlung Bauhaus Originale der Klassischen Moderne«werden die Geschichte und das gesamte künstlerische Spektrum der Schule sowie alle Aspekte ihrer Arbeit und Werke berühmter Meister wie Walter Gropius, Lyonel Feininger, Paul Klee, Wassily Kandinsky, László Moholy Nagy, Oskar Schlemmer und Ludwig Mies van der Rohe gezeigt. Die etwa 32.000 Bände umfassende Bibliothek des Bauhaus Archivs bietet Literatur zum Bauhaus und seinem Umfeld sowie zu den damit verbundenen Künstlern, Architekten und Designern. Die Dokumentensammlung enthält zahlreiche Manuskripte, Briefe, Zeichnungen, Pläne und Fotos sowie den Gropius Nachlass. Neben Themen aus dem Umkreis des Bauhauses widmet sich das Bauhaus Archiv auch aktuellen Fragestellungen zu zeitgenössischer Architektur und Design und positioniert sich als Museum für Gestaltung in der Berliner Museumslandschaft. www.bauhaus.de Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich Aufgebaut seit 1907, gilt Die Neue Sammlung als das erste Designmuseum der Welt. Das Museum bewahrt international die größte Designsammlung mit rund 80.000 Objekten der Bereiche Industrial Design, angewandte Kunst und Graphic Design. Die hohe Qualität der Sammlung, ihre Vielfalt und historische Tiefe erlauben es in einzigartiger Weise, die Entwicklung des Designs in den unterschiedlichsten Facetten darzustellen. Zukunftweisende Sonderausstellungen und Kooperationsprojekte bilden ein lebendiges Forum zeitgenössischer Tendenzen. Die Neue Sammlung ein Museum des Freistaates Bayern verfügt seit den Jahren 2000 und 2002 über zwei große Neubauten mit transdisziplinärer Konzeption: das Neue Museum für Kunst und Design in Nürnberg und die Pinakothek der Moderne in München. In diesen Häusern steht Design erstmals in einer umfassenden Dauerausstellung Seite an Seite mit freier Kunst, graphischer Kunst und Architektur einer breiten Öffentlichkeit vor Augen. www.die neue sammlung.de Pressekontakt: Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Klingelhöferstr. 14, 10785 Berlin, E Mail: presse@bauhaus.de, www.bauhaus.de Ulrich Weigand, Leiter Kommunikation, Tel. (+49) 030 25 400 245 Dina Blauhorn, Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (+49) 030 25 400 247 Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich Direktion: Türkenstraße 15, 80333 München, www.die neue sammlung.de Corinna Rösner, Leiterin Kommunikation, Tel. (+49) 089 2727250 E Mail: presse@die neue sammlung.de 2/2
Begleitprogramm Stühle ohne Beine. Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich zu Gast im Bauhaus Archiv Berlin 21. März 2012 10. Juni 2012 bauhaus_spezial: Mi, 18.4.2012, 19.30 Uhr, Gespräch Statik spielt keine Rolle Designer als Querdenker, Eintritt frei Begrüßung: Ulrich Weigand (Leiter Kommunikation Bauhaus Archiv Berlin) Moderation: Cornelia Horsch (Leiterin IDZ Internationales Design Zentrum Berlin) Gäste: Burkhard Schmitz und Roland Zwick (Studio 7.5 Berlin), Marcus Keichel (Läufer & Keichel) und Nils Frederking. Der Gesprächsabend Statik spielt keine Rolle beschäftigt sich mit dem Thema Designer als Querdenker : Was kann man von unterschiedlichen Stuhlentwürfen lernen? Wie entstehen neue Ideen? Wie gelingt es Designern, sich von herkömmlichen Vorstellungen frei zu machen und Neues zu erschaffen? In welcher Form beeinflussen neue Materialien und sich ändernde Nutzungsgewohnheiten das Design? Welche Denkansätze und Konzepte liegen einzelnen Entwürfen zugrunde? Die Podiumsgäste erörtern diese und weitere Fragen an Beispielen ihrer eigenen Entwurfsarbeiten. Mi, 9.5.2012, 19.30 Uhr, Kuratorenführung mit Dr. Josef Straßer, Oberkonservator (Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich), Eintritt frei Dr. Josef Straßer thematisiert in dieser Kuratorenführung das Stahlrohr als Material der Moderne und geht auf weitere Voraussetzungen ein, die in den 1920er Jahren zum Freischwinger führten. Der Streit um die Urheberschaft des Freischwingers wird ebenso beleuchtet wie die technologischen Aspekte der für diese Stühle verwendeten Materialien. Do, 7.6.2012, 19.30 Uhr, Stühle ohne Beine ff Präsentation von Entwürfen, Eintritt frei Moderation: Prof. Barbara Kotte, HAWK Hildesheim Auf dem Podium: Prof. Hatto Grosse (KISD Köln International School of Design) Prof. Axel Kufus (UdK Berlin) Prof. Werner Sauer (HAWK Hildesheim) Prof. Helmut Staubach (Weißensee Kunsthochschule Berlin) Norbert Wagner (Hochschule Hannover) gemeinsam mit ihren Studierenden sowie Van Bo Le Mentzel ( Hartz IV Möbel ) Neue Materialien, digitale Designprozesse und Fertigungstechniken sowie neue gesellschaftliche Fragestellungen zur Nachhaltigkeit verändern die Vorgehens und Denkweise der Designer. Bei 1/2
Stühle ohne Beine ff stellen junge Designer und Lehrende aktuelle Projekte vor. Dabei wird die Frage nach der heutigen Bedeutung von klassischem Produktdesign erörtert. bauhaus_brunch: So, 29.4., So, 3.6., je 11 Uhr, Brunch, Eintritt und Führung, 19, Mitglieder 15, Anmeldung: fuehrungen@bauhaus.de bauhaus_führung: Immer sonntags um 14 Uhr bietet das Bauhaus Archiv eine kombinierte Führung durch die aktuelle Sonderausstellung und Die Sammlung Bauhaus. Originale der Klassischen Moderne an. Ohne Anmeldung. bauhaus_tour: Berlin Stadt des Designs Sa, 12.5., Do, 7.6., je 14 16 Uhr Die Bezeichnung Design ist allgegenwärtig, Berlin selbst wird als Stadt des Designs vermarktet. Welche Ideen und Nutzungen stehen hinter dem künstlerischen Anspruch? Der von art:berlin in Kooperation mit dem Bauhaus Archiv veranstaltete Rundgang stellt Show Rooms mit Interior Design, neue Modelabels, Design Hotels, ausgefallene Architektur und die Macher vor. Die Stadtführung ist Teil des im März 2012 gestarteten Exkursionsangebots bauhaus_touren zu Stätten der Moderne und zu unterschiedlichen Architektur und Designthemen. Information und Anmeldung: info@artberlinonline.de, www.artberlin online.de Pressekontakt: Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Klingelhöferstr. 14, 10785 Berlin, E Mail: presse@bauhaus.de, www.bauhaus.de Ulrich Weigand, Leiter Kommunikation, Tel. (+49) 030 25 400 245 Dina Blauhorn, Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (+49) 030 25 400 247 2/2
Ausstellungsobjekte Stühle ohne Beine. Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich zu Gast im Bauhaus Archiv Berlin 1. Verner Panton, 1926 1998 Stuhl Nr. 275, 1956, Herst. Holzringfabrik August Sommer, Plüderhausen/Württ., Deutschland 2. Steen Ostergaard, 1926 1990 Stuhl Mod. Cado 290, 1970, Herst. Cado, Kopenhagen, Dänemark 3. Ladislav Zak, 1900 1973, Antonin Kybal, 1901 1971 (Stoff) Sessel Siesta, 1930/31, Herst. Hynek Gottwald, Brandys nad Orlici, Tschechoslowakei; Erworben durch Stiftung Pinakothek der Moderne, München 4. Henrik Frederiksen, *1967 Stuhl (Prototyp), 1997, Kopenhagen, Dänemark 5. Alexander Begge, *1941 Kinderstuhl Casa Lino, 1971, Herst. Casala Werke, Carl Sasse KG, Lauenau, Deutschland 6. Ernst Moeckl, *1931 Stapelstuhl Variopur, 1971, Herst. VEB Petrochemisches Kombinat Schwedt, Schwedt, DDR 7. Ludwig Mies van der Rohe, 1886 1969 Sessel Mod. MR 20, 1927, Herst. Berliner Metallgewerbe Josef Müller, Berlin, Deutschland 8. Ross Lovegrove, *1958 Stapelstuhl Magic, 1997, Herst. Fasem International S.r.l., Vicopisano, Italien 9. Rudolf Horn, *1929 Foyer Sessel, ca.1965, Herst. Röhl, Potsdam, DDR 10. Verner Panton, 1926 1998 Stuhl Pantoflex Swing, 1994, Herst. VS Vereinigte Spezialmöbelfabrik GmbH & Co., Tauberbischofsheim, Deutschland 11. Sven Markelius, 1889 1972 Stuhl, 1930, Herst. Nordiska Kompaniet, Stockholm, Schweden 12. Marcel Breuer, 1902 1981 Armlehnstuhl B55, 1927/28, Herst. Gebrüder Thonet, Frankenberg/Eder, Deutschland 13. Frank O. Gehry, *1929 Stuhl Wiggle Side Chair aus der Collection Easy Edges, 1972, Herst. Vitra International AG, Weil am Rhein, Deutschland 14. Marcel Breuer, 1902 1981 Stuhlgestell Mod. 331, 1931/32, Herst. Embru Werke AG, Rüti/Zürich, Schweiz 1/2
15. Konstantin Grcic, *1965 Stuhl Myto, 2008, Herst. Plank Collezioni Srl, Ora, Italien Geschenk des Herstellers 16. Poul Henningsen, 1894 1967 Stuhl, 1930, Herst. PH Staalmœbler, Dänemark 17. Winifred Stäb Sessel, 1969, Herst. VEB Synthesewerk Schwarzheide, Oberlausitz, Senftenberg, DDR 18. Vico Magistretti, *1920 Stuhl Simi, 1984, Herst. Alias S.r.l., Mailand, Italien 19. Stefan Heiliger, *1941 Sitzobjekt (Prototyp), 2005, Frankfurt, Deutschland 20. Bernard Rancillac, *1931 Sitzobjekt Elephant, 1966/67, Herst. Galerie Lacloche, Paris, Frankreich 21. Jindrich Halabala, 1903 1978 Stuhl Mod. H 79, 1930/31, Herst. Spojene UP zavody, Brno, Tschechoslowakei 22. Stiletto Studios (Frank Schreiner), *1959 Stuhl Freizwinger, 1989; Leihgabe Frank Schreiner, Berlin 23. Verner Panton, 1926 1998 Stapelstuhl, 1959/60, Herst. Horn GmbH & Co.KG, Deutschland 24. Cesare Leonardi, *1935 / Frank Stagi, *1937 Sessel Ribbon Chair, Mod. Nr. CL9, 1961, Herst. Bernini, Mailand (1961 1969), Elco, Venedig (seit 1969), Italien 25. Mart Stam, 1899 1986 Gasrohrstuhl (Rekonstruktion 1979), 1926 Fotomaterial zur aktuellen Presseberichterstattung und weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie gerne auf Anfrage. Pressekontakt: Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Klingelhöferstr. 14, 10785 Berlin, E Mail: presse@bauhaus.de, www.bauhaus.de Ulrich Weigand, Leiter Kommunikation, Tel. (+49) 030 25 400 245 Dina Blauhorn, Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (+49) 030 25 400 247 Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich Direktion: Türkenstraße 15, 80333 München, www.die neue sammlung.de Corinna Rösner, Leiterin Kommunikation, Tel. (+49) 089 2727250 E Mail: presse@die neue sammlung.de 2/2
Interview Mit Dr. Josef Straßer Oberkonservator, Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich Bauhaus Archiv: In der Ausstellung ist eine kleine Auswahl an Stühlen ohne Beine aus den Beständen der Neuen Sammlung The International Design Museum Munich zu sehen. Welche Kriterien lagen Ihrer Auswahl zugrunde? Straßer: Wir haben uns gefragt: Bringt der Stuhl einen neuen Aspekt, den es bisher so nicht gab? Ist er formal konsequent durchgearbeitet? Hat er gestalterische Qualität? Ist er ein Statement? Bauhaus Archiv: Was ist das verbindende Element zwischen den gezeigten Stühlen? Straßer: Das Verbindende ist die Unterschiedlichkeit und dies bei gleichem Grundprinzip. Bauhaus Archiv: Inwiefern manifestieren sich die Einflüsse der Freien Kunst in den ausgestellten Objekten? Können Sie Beispiele nennen, bei denen dies besonders augenscheinlich ist? Straßer: Die Einflüsse der Freien Kunst zeigen sich vor allem in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren unter dem Einfluss der Pop Art. Man erkennt dies zum Beispiel bei den Freischwingern von Bernard Rancillac und Verner Panton. Bauhaus Archiv: Welche gesellschaftlichen und politischen Veränderungen spiegeln sich in den ausgestellten Stühlen wider und wie? Straßer: Die Frage nach der Spiegelung von politischen Veränderungen im Bereich des Designs ist schwer zu beantworten. Das hängt davon ab, wie man politisch definiert. Ist es eine Spiegelung der politischen Ereignisse, wenn Marcel Breuer und Mies van der Rohe nach dem Entwurf ihrer Freischwinger Deutschland verlassen mussten? Und dies obwohl einer der beiden Entwerfer durchaus noch für Nazi Deutschland tätig war. Ich denke, die Veränderungen liegen in der Art des Lebens: Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf Ideen des Bauhauses zurückgegriffen, um zu zeigen, dass es ein neues, demokratisches Deutschland und ein neues Wohnen gibt. In den sechziger Jahren ist es der neue demokratische, weil preiswerte Kunststoffstuhl, farbenfroh, der sich absetzt von Eiche, Herrenzimmer, Gelsenkirchner Barock der Wirtschaftswunderjahre, aber dies gilt nicht nur für die Freischwinger. Bauhaus Archiv: In der Ausstellung sind nur wenige zeitgenössische Stühle zu sehen. Der Schwerpunkt liegt auf Historischem. Ist der Freischwinger nicht mehr aktuell? Straßer: Doch, natürlich. Das Recyclingthema spiegelt sich ja wider bei den Papiermöbeln von Frank Gehry. Um die Brücke vom Bauhaus zum Heute zu schlagen, ist zwangsläufig eine Linie innerhalb der seither vergangenen 100 Jahre nötig, und mit dem Myto von Konstantin Grcic haben Sie die aktuellste Freischwinger Version, die derzeit auf dem Markt ist. Pressekontakt: Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Klingelhöferstr. 14, 10785 Berlin, E Mail: presse@bauhaus.de, www.bauhaus.de Ulrich Weigand, Leiter Kommunikation, Tel. (+49) 030 25 400 245 Dina Blauhorn, Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (+49) 030 25 400 247
Pressefotos Stühle ohne Beine Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich zu Gast im Bauhaus Archiv 21. März bis 10. Juni 2012 Bitte beachten Sie, dass diese Abbildungen nur im Zuge der aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung honorar und genehmigungsfrei verwendet werden dürfen, sofern der Urhebervermerk korrekt und vollständig angegeben wird. Die Pressefotos erhalten Sie auf Anfrage unter: Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Klingelhöferstr. 14, 10785 Berlin, E Mail: presse@bauhaus.de, www.bauhaus.de Ulrich Weigand Dina Blauhorn Leiter Kommunikation Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit Tel. (+49) 030 25 400 245 Tel. (+49) 030 25 400 247 1 Kragstühle aus der Neuen Sammlung The International Design Museum Munich Besitz: Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich Foto: Rainer Viertlböck 2 Verner Panton Stapelstuhl, S Chair 1959/60: erster Monobloc Freischwinger aus Kunststoff Hersteller: Horn GmbH & Co KG, Deutschland Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International
3 Frank O. Gehry Wiggle Side Chair 1972 Hersteller: Vitra International AG, Weil am Rhein, Deutschland Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International 4 Ernst Moeckl Stapelstuhl Variopur 1971 Hersteller: VEB Petrochemisches Kombinat Schwedt, Schwedt, ehem. DDR Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International 5 Ladislav Zák, Antonin Kybal (Stoff) Sessel Siesta 1930/31 Hersteller: Hynek Gottwald, Brandys nad Orlici, ehem. Tschechoslowakei Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International
6 Stefan Heiliger Sitzobjekt (Prototyp) 2005 Frankfurt, Deutschland Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International 7 Stiletto Studios (Frank Schreiner) Stuhl Freizwinger 1989 Berlin, Deutschland VG Bild Kunst, Bonn 2012 Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International, Leihgabe Frank Schreiner, Berlin 8 Alexander Begge Kinderstuhl Casa Lino 1971 Hersteller: Casala Werke, Carl Sasse KG, Lauenau, Deutschland Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International 9 Vico Magistretti Stuhl Simi 1984 Hersteller: Alias S.r.l., Mailand, Italien Besitz: Die Neue Sammlung The International Design Museum Munich Foto: Werksfoto Alias S.r.l.
10 Verner Panton Stuhl Nr. 275 1956 Hersteller: Holzringfabrik August Sommer, Plüderhausen/Württ., Deutschland Besitz/Foto: Die Neue Sammlung The International