Baustoffe aus Recyclaten und Nebenprodukten REA-Gips / Sprühabsorptionsverfahren (SAV) Bildquelle: www.uni-weimar.de
Rauchgasreinigung REA Institut für Werkstoffe des Bauwesens
Entschwefelung Mechanismus Ca(OH) 2 CaO + H 2 O CaCO 3 CaO + CO 2 2 CaO + 2 SO 2 + O 2 2 CaSO 4 CaO + SO 3 CaSO 4
Produkte aus der Rauchgasentschwefelung REA-Gips aus Steinkohlenkraftwerken REA-Gips aus Braunkohlenkraftwerken SAV-Produkt 1,95 Mio. t 4,85 Mio. t 0,38 Mio. t
REA-Gips Verfahren Der REA-Gips aus den Rauchgas- Entschwefelungs- Anlagen nach den Kalkwaschverfahren ist in der Regel ein sehr reiner und hochwertiger, dem Naturgips vergleichbarer Rohstoff.
REA-Gips Verfahren Im Wäscher wird das Rauchgas von Schwefeldioxid gereinigt. Über die Sprühebenen wird Kalkmilchsuspension in den Rauchgasstrom eingeblasen, dabei wird das Schwefeldioxid gebunden.
REA-Gips Verfahren Unter Zugabe von Oxidationsluft bildet sich im sogenannten Wäschersumpf der Gips. Das Eindicken der Gipssuspension erfolgt durch Hydrozyklonabscheidung. Dabei wird die Gipssuspension in Wasser und Schlamm getrennt.
REA-Gips Verfahren Der Gipsschlamm wird auf Vakuumbandfiltern entwässert. Der nach dem Bandfilter anfallende feuchte REA- Gips weist noch nicht die spezifischen Eigenschaften eines in der Zement- bzw. Baugipsindustrie verwertbaren Produktes auf.
REA-Gips Verfahren Der feuchte Filterkuchen muss getrocknet und brikettiert werden. Das Verfahren erzeugt ein hochwertiges Produkt, das für die Baugipsindustrie verwertbar ist.
Rauchgasreinigung REA-Gips Parameter Einheit Naturgips REA-Gips Gipsgehalt % 95,3 98,2 ph-wert % 7,0 6,5 Normfarbwert % 83 77 Geruch Neutral Neutral MgO % 0,02 0,02 Na 2 O % 0,01 0,02 K 2 O % 0,02 0,01 Chlorid ppm 20 60 Calciumsulfit % 0 <0,01 Kohlenstoff-Bestandteile % 0 0,01 Aluminiumoxid % 0,1 0,03 Eisen-III-Oxid % 0,1 0,03 Siliciumdioxid % 1,2 0,2 Ca- und Mg-carbonat % 2,7 0,3 Schüttdichte g/dm³ 1020 1000 d 50 µm 43 33 > 90 µm % 32,9 0,2 > 32 µm % 59,3 53,5
Einsatzgebiete REA-Gips Institut für Werkstoffe des Bauwesens
Rauchgasreinigung mit dem Sprüh- Absorptions-Verfahren (SAV) Beim Sprühabsorptionsverfahren wird Kalkhydrat als Suspension eingedüst. Das Sprühabsorptionsverfahren (SAV) wird auch halbtrockenes, semitrockenes oder quasitrockenes Verfahren genannt. Das Sprüh-Absorptions-Endprodukt besteht normalerweise aus Partikeln mit einem Durchmesser von 1 bis 80 mm.
Rauchgasreinigung mit dem Sprüh- Absorptions-Verfahren (SAV) Beim SAV-Verfahren fällt als Reststoff ein Mischprodukt an, das üblicherweise als SAV-Stabilisat bezeichnet wird. SAV-Produkte bestehen im wesentlichen aus Calciumsulfit-Halbhydrat, Gips, Kalziumcarbonat, unverbrauchtem Calciumhydroxid, Calciumchlorid und Flugasche. Derartige Produkte ergeben nach einer gezielten Vermischung mit Flugasche und Wasser Materialien, die normalerweise den bautechnischen, klimatologischen und wasserwirtschaftlichen Anforderungen für die Landschaftsverfüllung genügen.
SAV-Produkte Eigenschaften Typ I SAV-Produkte ohne Flugasche mit weniger als 10% Calciumhydroxid Typ II SAV-Produkte ohne Flugasche mit mehr als 10% Calciumhydroxid Typ III SAV-Produkte mit Flugasche Bandbreiten in der Zusammensetzung
Inhaltsstoffe SAV-Produkte Zusammensetzung Massen-% Calciumsulfit-Halbhydrat 15-68 Calciumsulfat-Dihydrat / -Halbhydrat 1-18 Calciumcarbonat 3-17 Calciumhydroxid 1-18 Calciumchlorid / -fluorid 1-6 Flugasche < 1-56 Feuchte 0-5
SAV Reaktionsmechanismen In SAV-Produkten finden Reaktionen statt, die zur Verfestigung führen: Gipsbildung Ettringitbildung Puzzolanische Reaktionen bei Anwesenheit von Flugasche Kristallisationsvorgänge.
SAV-Stabilisate Einsatzgebiete SAV-Stabilisate werden zum überwiegenden Teil auf Deponien gelagert. In Einzelfällen wird das Material im Bergbau zur Verfüllung stillgelegter Gruben, als Beimengung zum Bergbaumörtel oder als Baustoff für Lärmschutzwälle und Straßendämme verwendet.
Untertage-Einbau von SAV-Produkten mittels Planierraupe Institut für Werkstoffe des Bauwesens
Bergbau-Versatz mittels pumpfähiger SAV- Produkte Institut für Werkstoffe des Bauwesens
Verwendung von SAV-Produkten im Landschaftsbau / als Düngemittel Institut für Werkstoffe des Bauwesens
Anwendung von SAV-Produkten Typ I Typ II Typ III Landschaftsbau Geländeverfüllungen x x x Bodenverbesserungen x x x Deponiebau Sohlenabdichtung x x x Schmalwände x x x Abdeckschichten x x x Bergbauversatz x x x Hohlraumverfüllung x x x Zementproduktion x x x Bindemittel für Kalksandsteine x x Anhydritherstellung x x Einsatz in Nass-REA x x Zement- Schwefelsäure-Verfahren x x x Schlammverfestigung x x x Düngemittel x x x