Hochschule für Technik Stuttgart Oktober 2016 Stallgeflüster 46

Ähnliche Dokumente
Raum 1.15 Allfinanz, Stufe 2

Schüler D / M8 Dreikampf

Offizielle Ergebnisliste Brumsi Kombi Race II

Platz Startnummer Name/Verein Teiler

Geburt. Lisa-Marie * g 49 cm. Felix. Timo. Luca. Kevin. Celine * g 45 cm. Chiara- Sophie

Bundeswettbewerb der Schulen Skilanglauf. Ergebnislisten

usterkatalog zur Kommunion, Konfirmation & Jugendweihe

12. Moosburger Stadtlauf Moosburg. LC Freising

- Software für den Schwimmsport

BLV Kreis Ansbach. Beteiligungsliste Stand:

Bezirksentscheid Alpinski 2015 Wettkampfklasse III Riesenslalom ERGEBNISLISTE MANNSCHAFTSWERTUNG

Offizielle Ergebnisliste Wer hat den schnellsten BOB 2015??

ersten heiligen Kommunion haben wir uns sehr gefreut und danken, auch im Namen unserer Eltern, recht herzlich. Miriam und Mike Mustermann

SUMSI-SCHIRENNEN am Donnerstag Abtenau - Sonnleiten Alpiner Schilauf - Riesentorlauf Abtenau - Sonnleiten,

Ergebnisliste Kinderolympiade

Ergebnisliste. Meisterschaft des Landkreises Regensburg Ski Alpin / Snowboard

LUSTAT news. Vornamen. Sarah und Jonas stehen an der Spitze. 22. Juli 2008 Medienmitteilung

1. Moritz Tesche / 2. Emmi Pietsch / 3. Claudia Deniffel / 4. Simone Kistler / 5. Hannah Herz 6. / 7. / 8.

Ländervergleichsspiele der Junioren/Innen am 30. und 31. Januar 2010 in Lübeck

Zeitplan für die mündliche Prüfung im Fach Englisch für Montag, den Klasse 10 C I

Württembergischer Schützenverband 1850 e.v.

Ehrungen Auszeichnung sportlicher Leistungen SPORT - MINIS. Sportabzeichenminis Bronze

Optojump Leistungsdiagnostik Sprint Männer Universität Hamburg Stuttgart DLV, OSP Berlin Seite 1 tk sl v Name n tk [s] Str. tf [s] Str.

Abitur 2013 Abi total: nach 12 Jahren ist Sendeschluss

BUND DEUTSCHER RADFAHRER E.V.

Zwischenzeiten Lauf 1

Rennen: Klasse: Datum: 1/4 Meile Sonntag 2 Rad Klasse Platz Start-Nr. Name Läufe Gesamt Hi-Speed Reaktion Durchschnitt Fahrzeit

15./ Dresdner Frühjahrspreis

Arbeitseinsatz Fasend 2015

Startliste. Bambini 1 weiblich. Bambini 1 männlich. Bambini 2 weiblich. Bambini 2 männlich. Kinder 1 männlich. Kinder 2 weiblich.

Übersicht Meisterschaftswertung

Kommunion/Konfirmation

Schützengau Babenhausen. 5 Gaue Pokal 2012

1. Gymnasium am Römerkastell Alzey 136,45 Punkte 2. Bertha-von-Suttner-Gymnasium Andernach 126,75 Punkte

Skiclub Rennen Marbach Alpin 2016

Siegerliste Gemeindeschießen u Frohsinn Armstorf Frohsinn Schönbrunn Diana St. Wolfgang Waldeslust Lappach

Kommunalwahlen am 25. Mai 2014

Bekanntmachung des vorläufigen Wahlergebnisses der Gremienwahlen

Rangliste 2011 Die schnäuschti Stäffisburgere Dr schnäuscht Stäffisburger

ESPO Nachwuchscup Zwergerl 1 1:33,12 Schlaipfer Vanessa SC Prutting 2 1:46,12 Maier Lilly SC Prutting

Ergebnisliste - HM am in Frankfurt-Kalbach

ERGEBNISLISTE SCHWIMMEN EISBÄR Eisbär Feldkirchen

Kreismeisterschaft Ski Alpin 2006 Mittlerer Erzgebirgskreis Slalom OFFIZIELLE ERGEBNISLISTE

Meldeergebnis. Bahn Name Gliederung AK Disziplin Meldezeit

TU Braunschweig Wahlergebnis WS 2013/2014

Ergebnisliste Klasse. Bambini 1 weiblich. Bambini 1 männlich. Bambini 2 weiblich. Bambini 2 männlich. Kinder 1 männlich.

Studiengang Bauwesen. Graduierung des Jahrgangs Mosbach,

TV Mainzlar Zur Premiere 2010 fast 70 Sportabzeichen

Saison 2015/ Gesamtrangliste Klasse Stock

MC Wasserburg - Ergebnisliste Klasse K1. 7. Lauf zur Inn-Chiemgau Meisterschaft

Wie soll das Kind heißen? Deutsche Namen

2. Bundesliga Herren Nord - gesamt

Deutschland - Pokal der A - Jugend am 12. und 13. November 2011 in Stralsund

Skitage Adnet Riesentorlauf. ERGEBNISLISTE 1. Durchgang

Finn-Lennart * g 54 cm

SSV Königsschießen 2014

Konfirmation/ Kommunion

DEKANATS - SKIRENNEN 11.FEBER 2012 in SEE im PAZNAUN PFARRENWERTUNG

Ergebnisliste-Kontrolle

Deutsche Meisterschaft 2014 / Ergebnisse Bankdrücken

Vereinsrekorde der TSG Leichtathletik e.v. (incl. Hallenleistungen) Stand: Kinder weiblich U 8 (bisher W 7 und jünger)

Protokoll: Vereinsmeisterschaften 100 m Strecken 2006

Concrete Design Competition 2013/14 entschieden

Welche Unterlagen dem Standesamt vorgelegt werden müssen, hängt von Ihrem Familienstand ab:

Ski-Club Schönwald e. V. Schönwald im Schwarzwald

5-Kampf 2004 weiblich

Amtliches Endergebnis Gremienwahlen 2015 an der RWTH Aachen (vom bis )

Ergebnisse der Deutschen Hochschulmeisterschaft Taekwondo 2008 am Universität Heidelberg

Offizielle Ergebnisliste Vereinsmeisterschaften 2016 USV-Kreischberg

Ergebnisliste - Prüfung 01 Dressur

VOLKSFESTSCHEIBE. SIEGERLISTE 1. VOLKSFESTSCHIEßEN SCHÜTZENGAU WASSERBURG-HAAG 2016 Seite 1 von 6

Bezirksfinale der Schulen III 2017 Riesenslalom ERGEBNISLISTE MANNSCHAFTSWERTUNG

VR-Cup Bewerb Reit im Winkl - Benzeck Vielseitigkeitslauf OFFIZIELLE ERGEBNISLISTE

Siegerliste. Motorradfreunde Rammingen e.v. Klasse 1: 50ccm. Klasse 2: 65ccm. Platzierung 1 Bosch, Timo

Bildelement: Logo. FH-Wochen im BiZ ( )

Bürgerschießen Bürgerliche Schützengesellschaft 07 e.v. Gochsheim

Karnevalsgesellschaft

Bekanntmachung der Wahlergebnisse

Tiroler Tageszeitung Bezirksschülermeisterschaft Slalom OFFIZIELLE ERGEBNISLISTE

GAU ALTDORF-NEUMARKT-BEILNGRIES

Konfirmation/ Kommunion

Sparkassenwanderpokalschießen

Jugend trainiert für Olympia WK II und III Landesfinale Sachsen

Riesenslalom Schüler Riesenslalom OFFIZIELLE ERGEBNISLISTE

Auto-Cross- und Crosscart-Slalom am Klasse: 1 Veranstalter: Racing Hasen Team Rohrenstadt e.v. im NAVC

Mannschaftsmeisterschaft 2015

Laura Neubauer. 1. Platz

FH-Wochen im BiZ. Berufseinstieg planen. vom 12. Januar bis 2. Februar weisse Linie. Brosch_Dinlang_ohne. PantherMedia A

Ergebnisse DHM und adh-cup im Gerätturnen vom 22. bis in Heidelberg

NÖ Landesmeisterschaften Teil

Gesamtprotokoll. Obenauf Wasserfest Leistungsstark - Impulsiv und fix. - Vorrunde - SV Bad Lippspringe, Ahlener SG

KFW Kärntner Klettercup 2014 Pfad :

SV Preußen Berlin Abt. Leichtathletik Wettkampfprotokoll Schülersportfest des SV Preußen Berlin LA-Halle im Sportforum

1 Mädchen 2008 und jünger

Tabelle1. Wettkampf 1-25 m Brust weiblich. Jahrgang Maja Jabs 2009 SC Herford 00:48,25

1. LK-Tages-CUP TC Neureut Zeitplan: Samstag,

Meldeergebnis. Überprüfungswettkampf , Chemnitz, Bernsdorfer Str. Schwimm-Club Chemnitz von 1892 e.v.

Kreismeisterschaften Einzel SENIOREN ILLER-DONAU-ROTH Kreis Damen A Einzel

Transkript:

Hochschule für Technik Stuttgart Oktober 2016 Stallgeflüster 46 Was lange währt... (wird endlich Realität) 2 HFT-Neubau geht in den Betrieb Erfahrungsbericht: Beste Fahrbahn im Gotthard-Tunnel 4 News im Bereich Marketing und Presse 13»Bauen für das Land und die Hochschule«23 Interview mit MDgt Rolf Sutter und MR Thomas Mauch Editorial Flächendefizit! Nicht nur an der HFT Stuttgart, sondern auch im Stallgeflüster. Wie und wo das Mehr an Studierenden, ProfessorInnen und MitarbeiterInnen aufgrund des Hochschulausbaus unterbringen wie und wo das Mehr an Artikeln? Erweiterung heißt das Zauberwort, nicht nur für die HFT Stuttgart, sondern auch für die Zeitung. Und so erhält die Hochschule (ENDLICH) den bezugsfertigen Erweiterungsbau und diese Zeitung vier Seiten mehr. Erstmals 44 Seiten! Das zeigt, wie lebendig unsere Hochschule ist, wie vielfältig ohne die vielen AutorInnen wäre das nicht gelungen. Die flächenmäßige Erweiterung der HFT Stuttgart wäre ohne das Ministerium für Finanzen nicht gelungen. Politisch gesehen ist Ministerin Edith Sitzmann die oberste Bauherrin im Land, fachlich ist es unser Interviewpartner Rolf Sutter. Warum hat es so lange gedauert, bis die Entscheidung für einen Neubau gefallen ist? Weshalb ist so viel Zeit zwischen Spatenstich und Bezug vergangen? Wie kann sich die Hochschule flächenmäßig weiterentwickeln? Einige Probleme ergeben sich aus geteilter Zuständigkeit: Während das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für den inhaltlichen Ausbau der Hochschulen verantwortlich ist, muss das Ministerium für Finanzen im Anschluss daran entscheiden, wer wo wie untergebracht wird. Sanierung? Miete? Neubau? Für mehr Flexibilität fehlen in Stuttgart Geld und Flächen. Hoffnung macht Rolf Sutter:»Klar ist, dass die HFT Stuttgart ihre Entwicklungsflächen an ihrem Standort haben muss und dort auch in Zukunft bekommen wird. Das ist ein Teil der Masterplanung.«Und (leider auch) eine Frage der Zeit. Michaela Leipersberger-Linder

Titelthema Copyright: berger röcker architekten Copyright: berger röcker architekten Was lange währt... (wird langsam Realität) Nun geht er in Betrieb, unser Neubau. Im Wintersemester wird das, nach langer Vorlaufzeit, zunächst beiläufig passieren. Eine offizielle Einweihung wird dann noch folgen. Der Bezug ist aber bereits der Anlass für das Titelthema und das Interview in diesem Stallgeflüster. von Prof. Rainer Franke Die Raumnot ein Dauerthema unserer Hochschule, und Ihnen allen, die Sie diese Zeilen lesen, vermutlich gut bekannt. 1982, zur 150-Jahrfeier der damaligen Fachhochschule für Technik, erschien ein Jubiläumsband mit vielen interessanten Artikeln. Einer davon behandelte die damals bereits über 15 Jahre andauernde Geschichte der Erweiterungsbauten, die die Raumnot der 1960er Jahre beseitigen sollten, die aber nicht kamen. Es waren zum Teil radikale Entwürfe, ganz im Geiste der Zeit. Selbst über ein Opfern des historischen Hauptgebäudes dachte man unverdrossen nach. Ein Umgang mit Denkmälern, wie er bis vor zehn Jahren nicht mehr möglich schien, bis man, nun ja, dem Hauptbahnhof von Paul Bonatz in unserem Jahrzehnt an den Naturstein ging. Straßenfluchten wurden aufgelöst und Webmuster nach dem Vorbild der gerade erbauten Freien Universität Berlin entwickelt, bis hin zur Liederhalle. Umgesetzt davon wurde nichts, obwohl sich durchaus Spuren dieser Zeit finden lassen. Beispielsweise in Form der wenig stadtdienlichen Hofdienergarage oder auch in der Platzierung der damals mitkonzipierten Neubauten nordwestlich der Breitscheidstraße. Welch zeitliche Distanz zwischen den damaligen Planungen und heute liegt, wie viele Jahre also noch vergehen mussten, bis es dann endlich zu einem Neubau für die Raumnot der Hochschule kam, Unsere Hochschule: Raumnot seit den 1960er Jahren wird einem deutlich, wenn man diese alten Planungen betrachtet. Insgesamt 143 Jahre sind es sogar, wenn man den ersten Neubau nimmt, der für uns errichtet wurde, nämlich Bau 1, 1873 fertiggestellt. Zwar kamen in den 1980er und 90er Jahren nach und nach Bau 2 an der Willi-Bleicher-Straße, Bau 4 an der Kienestraße sowie Bau 3 hinzu, schließlich das Zentrum für Bauphysik in Vaihingen. Wie schon im 19. Jahrhundert konnte dieser Baubestand jedoch bei weitem nicht mit der Entwicklung der Hochschule und ihrer Studiengänge Schritt halten. Erst 2007, im Vorfeld des 175jährigen Jubiläums, wurden dann endlich und wirklich die Weichen für einen zweiten Neubau gestellt. Die Hochschule war weiter gewachsen, und seit zwei Jahren lag ein offizieller lehrbezogener Flächenfehlbedarf von 4300 m² Hauptnutzfläche auf dem Tisch. Eine Analyse der Bauverwaltung. Endlich, endlich gelang es damit, mit einem eigenen Erweiterungsbau in das Hochschul- Impulsprogramm des Landes aufgenommen zu werden. Als Gesamtbudget wurden 18 Mio. Euro festgelegt, einschließlich aller Nebenkosten, und als Grundstück der damalige Parkplatz hinter Bau 4. Im Jahr 2008 galt es dann, zunächst ein konkretes Raumprogramm zu erarbeiten. Da es eine ministerielle Grundbedingung war, nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus die HFT-Flächen in Bau 5 und 6 an die Universität zurückzugeben, Schreinerei und Innenarchitektur damit nur provisorisch untergebracht waren und auch die Modellbauwerkstatt absehbar umziehen musste, wurde aus diesen Vorgaben ein Konzept erarbeitet: das Prinzip Konzept für den Neubau das Prinzip der Fakultätshäuser der Fakultätshäuser. Im Neubau werden deshalb nun oberhalb der Werkstätten alle Räume der Fakultät Architektur und Gestaltung untergebracht. Analog dazu wird anschließend die Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft den renovierten Bau 3 beziehen und damit ebenfalls direkt über ihren wichtigsten Laboren untergebracht sein. Eine Ausnahme bildet hier nur der Bereich Wirtschaft, für den im Zuge des Hochschulausbaus ja eigene Räume in der Lautenschlagerstraße angemietet wurden. Und, last not least, hat die Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik bereits insgesamt in Bau 2 ihr Stammhaus gefunden. Dieses Konzept wurde von Finanz- und Wissenschaftsministerium genehmigt und in den Struktur- und Entwicklungsplan aufgenommen. Mit der Inbetriebnahme des Neubaus wird nun ein zentraler Baustein umgesetzt. Aber zurück zum weiteren Gang der Ereignisse: Ende 2009 wurde der Architekturwettbewerb für den Neubau entschieden, auf den die Stadt großen Wert legte. Das damals noch unbekannte Stuttgarter Büro»berger röcker architekten«errang den 1. Preis. Beide Partner hatten sich nach der Mitarbeit in einem renommierten Büro mit kleineren Projekten und Wettbewerbserfolgen selbständig gemacht. Der klassische Weg der Existenzgründung für Architekten also. Das HFT- Gebäude war nun der erste prominente Erfolg und zugleich eine neue Projektdimension. Eine große Chance einerseits, andererseits aber eben auch ein Risiko, nicht zuletzt für das Land als Bauherrn. Das Büro bekam diese Chance und wurde mit allen Planungsphasen bis hin zur Bauleitung beauftragt. Bis zum Vorliegen der Baugenehmigung Ende 2011 musste der Wettbewerbsentwurf allerdings noch mehrfach überarbeitet werden. Der zunächst über alle Geschosse durchgehende Luftraum mit einer Himmelstreppe konnte aufgrund der verschärften Brandschutzvorgaben nicht realisiert werden. Über dem Erdgeschoss wurde also eine Zwischendecke eingezogen, und damit verschwanden auch die ursprünglich unterschiedlichen Geschosshöhen zwischen Vorlesungs- und Büroräumen. Dies führte immerhin zu etwas mehr Nutzfläche, was kein Schaden war. Der Grundentwurf mit drei massiven Gebäuderiegeln und dazwischenliegenden Glasfugen wurde jedoch beibehalten. Nach der ministeriellen Baufreigabe und einer europaweiten Ausschreibung war das Rohbauunternehmen gefunden, und am 1. Oktober 2012 war der Spatenstich. Aus Sicht der Hochschule viel zu spät, denn allein seit dem Beschluss zur Beseitigung der Fehlfläche 2007 waren schon wieder fünf Jahre vergangen. Aber manche Dinge wollen halt Weile haben. Dass wir erst jetzt, nach weiteren vier Jahren, den Neubau abschnittsweise in Betrieb nehmen können, hätte damals Außerordentlich schwieriger Realisierungsprozess niemand für möglich gehalten. Es folgte jedoch ein außerordentlich schwieriger Realisierungsprozess, der bereits mit dem Aushub begann. Immer neue Fundamente in immer größeren Dimension kamen zum Vorschein, die von kriegszerstörten Vorgängerbauten stammten und sogleich für erhebliche Mehrkosten sorgten. Im Dezember 2013 konnte Richtfest gefeiert werden, und die Freude über einen außerordentlich sorgfältig ausgeführten Sichtbeton war groß. Sie währte jedoch leider nicht allzu lange, denn eine der ersten Ausbaufirmen kam ihren Aufgaben, aus welchen Gründen auch immer, nur sehr zögerlich nach und musste schließlich sogar gekündigt werden. Das Gebäude war deshalb nicht winterdicht. Auch hier musste ein erheblicher Mehraufwand betrieben werden, um überhaupt weiterbauen zu können, und die Termine der Folgegewerke gerieten aus den Ausführungsfristen. Jeder Bau ein Prototyp dieser durchaus nicht unumstrittenen Erfahrung vieler Bauprozesse wurde jedenfalls ein neues Kapitel hinzugefügt. Was die HFT Stuttgart mit dem Neubau bekommt, ist neben den dringend benötigten Flächen ein Aushängeschild in Richtung Liederhalle. Das war uns im Rektorat immer wichtig, denn die städtebauliche Sichtbarkeit der Hochschule war bisher einfach begrenzt, so zentral sie auch liegt. Die hohen Bäume am Stadtgarten, die Hofdienergarage und das LGL, die Hochhäuser der Universität, all das führte zu einer Lage in mehr oder weniger zweiter Reihe. Das ändert sich nun mit dem prägnanten Baukörper an Holzgarten- und Breitscheidstraße. Wenngleich das städtebauliche Potential der Breitscheidstraße als Verbindungsachse vom Stadtgarten zur Liederhalle, als Campus-Boulevard, bei weitem noch nicht ausgeschöpft wurde. Was bekommen wir noch? Ein Gebäude, das auch innen zu Diskussionen führen wird, vermutlich nicht nur unter den Studierenden der Fakultät. Der Rohbaucharakter, die sichtbaren Installationen, die Farbgebung, viele Details, die sehr subtile Kunst am Bau. In der Zeit der klassischen Moderne, als zwischen den Kriegen in vielen Ländern Europas nach einem zeitgemäßen Ausdruck für die Architektur gesucht wurde, gab es in typisch architektonischer Unschärfe 1 eine Auseinandersetzung zwischen den Funktionalisten und den Rationalisten. In der Philosophie sagt man, dass im Funktionalismus die Erfahrung das Wissen belehrt. Im Rationalismus hingegen geht man 1 Alberto Sartoris, ein zentraler Chronist der Moderne, nannte sein Standardwerk 1932 auf Wunsch von Le Corbusier»Gli Elementi dell Architettura funzionale«. Eigentlich hatte er»architettura razionale«vorgesehen.

2&3 Fotos: Fakultät Architektur und Gestaltung vom Verstand aus, der alles schon enthält, so dass die Erfahrung sozusagen nur zur Bestätigung der Theorie herangezogen wird. Für den architektonischen Funktionalismus steht als frühes Beispiel Hugo Härings Gut Garkau von 1925 und das meist stark verkürzt interpretierte Diktum des Chicagoer Architekten Louis Sullivan,»form follows function«. Für den Rationalismus die sich auch selbst als Rationalisten bezeichnende Gruppe um den Comasker Architekten Giuseppe Terragni mit ihrer Vorliebe für den Typus. Mit unserem Neubau haben wir nun gewissermaßen ein Beispiel vor Ort, in dem sich beide widerstreitenden Ansätze wunderbar diskutieren lassen. Soweit der kleine architekturgeschichtliche Exkurs. Nutzungsmäßig bilden die Werkstätten die Basis des neuen Gebäudes. Schreinerei und Modellbauwerkstatt können nun Synergien entwickeln und liegen erstmals gemeinsam an einem Werkhof, der über eine Rampe von der Kienestraße her erschlossen wird. Darüber, im Erdgeschoss, befinden sich fünf große Vorlesungssäle sowie ein Ausstellungsbereich und ein schmaler Innenhof. Eine innere Erschließungsachse parallel zur Breitscheidstraße verbindet den südwestlichen, ebenerdigen Haupteingang mit einem zweiten Eingang im Nordosten. Ein Durchbruch zu Bau 4 wird noch folgen, so dass die dazwischenliegende Freitreppe für beide Gebäude genutzt werden kann. In den Obergeschossen des Neubaus sind die Seminar- und EDV-Räume sowie die Poolräume aller Studiengänge untergebracht. Als besonderes räumliches Kennzeichen folgt hier auch endlich der verbindende Luftraum, großzügig von oben belichtet. Entlang der Erschließungsachse liegen weitere Ausstellungsflächen, und es gibt, je höher man kommt, immer reizvollere Ausblicke auf die Umgebung zu entdecken. Mit dem Neubau gewinnen wir rund 3700 m²»lehrbezogene Hauptnutzfläche«, wie es korrekt heißt. Damit wird der 2005 festgestellte Flächenmangel von 4300 m² nicht ganz, aber doch weitgehend beseitigt. Allein, das ist nicht mehr die ganze Wahrheit, denn: 2005 haben wir alle Studiengänge auf das Bachelor-Master-System umgestellt, und kurze Zeit später begann der Ausbau der Hochschulen. Erst im Bachelor-Programm»Hochschule 2012«, dann im Programm»Master 2016«. An beiden Programmen haben wir sehr erfolgreich partizipiert. Zum Neubau deckt den während der Bauzeit gewachsenen Flächenbedarf nicht ab Wintersemester 2017/18 wird mit dem Master»Umweltorientierte Logistik«der insgesamt dreißigste Studiengang beginnen. Dann sind rund 375 neue Studienanfängerplatze eingerichtet worden, mit Regelstudienzeiten zwischen drei und sieben Semestern. Zusammen mit der Ausbauphase begann aber obendrein ein allgemeiner Ansturm auf die Hochschulen, und spätestens seit die Kultusministerkonferenz 2010 ihre Prognose erneut nach oben korrigierte, wurde allen klar, dass das kein vorübergehendes Phänomen war. Inzwischen studieren über 50 Prozent eines Altersjahrganges, und obgleich es irgendwann, demografisch bedingt, auch wieder zu einem Rückgang kommen muss, wird sich dieser doch vermutlich zuallerletzt in einem so wirtschaftsstarken Ballungsraum wie Stuttgart bemerkbar machen. Unser Vorteil, aber auch unser Problem. In den Jahren seit 2005 ist unsere Hochschule jedenfalls stark gewachsen, von ehemals 2300 auf nun 4000 Studierende. Dieses Wachstum wird mit dem Neubau beziehungsweise überhaupt mit unseren Gebäuden nicht abgedeckt. Nach dem Einzug müssen wir zudem die HFT-Flächen in den eigentlich von der Universität genutzten Bau 5 und Bau 6 wieder zurückgeben. Zwar wurde mit dem 2015 unterzeichneten neuen Hochschulfinanzierungsvertrag»Perspektive 2020«das Anmietprogramm verlängert, immerhin, das einzige, das dem Hochschulausbau gewidmet ist. Das ermöglicht uns zumindest die Weiternutzung der Lautenschlagerstraße. Das reicht aber bei weitem nicht aus. Die Frage, die insbesondere die HAW, die stark ausgebaut haben, seit längerem an die Landesregierung richten, insbesondere seit der letzten Landtagswahl, lautet deshalb schlicht: Was nun? Möglichkeiten gäbe es einige. In der Umgebung werden in absehbarer Zeit einige Flächen frei, die unseren Campus hervorragend abrunden könnten. Besonders naheliegend wäre es andererseits, den zweiten Bauabschnitt anzugehen, der auf der verbliebenen Freifläche zwischen Holzgartenstraße und Neubau realisiert werden könnte. Das war ja im Wettbewerb 2009 schon mitgedacht, die Baumasse in den Modellen Notwendig und gefordert: mehr Flächen für HFT-Forschung bereits zu sehen. Die externen Mitglieder unseres Hochschulrates unterstützen diese Initiative sehr und sind erst unlängst noch einmal auf Finanz- und Wissenschaftsministerium zugegangen. Aber auch wenn die Hochschulpolitik im aktuellen Koalitionsvertrag eine wichtige Rolle spielt, so bleibt doch ein gravierendes Problem. Nicht nur die HFT Stuttgart ist in einer solchen Situation, denn nicht nur wir haben ausgebaut, und neben einem Neubau- oder Umbaubedarf gibt es noch einen enormen Sanierungsstau. Und es gibt vor allem die Schuldenbremse, deretwegen das strukturelle Defizit des Landeshaushaltes so nicht weitergeführt werden kann. Das wird also noch ein schwieriger Weg werden, aber das kennen wir ja schon von den letzten Jahren, ja Jahrzehnten. Neben den Lehrflächen für die ausgebauten Hochschulen werden im Moment auch hier muss man sagen, endlich die Forschungsflächen ein Thema. Mit dem im März 2014 verabschiedeten Landeshochschulgesetz wurden die Aufgaben der HAW neu gefasst. In Anerkennung der Realität und der horrenden Entwicklung der jüngsten Vergangenheit steht seither in Paragraph 2:»Sie betreiben anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung«. Eine kleine Ergänzung nur, aber zum ersten Mal überhaupt die Möglichkeit, aus den unstrittigen Forschungsleistungen auch einen Anspruch auf Räume abzuleiten. Bisher war das nicht der Fall, alles musste schlicht mit im Bestand untergebracht werden. In unseren Rechenschaftsberichten ist nachzulesen, dass wir in den letzten Jahren regelmäßig über drei Millionen Euro Forschungsmittel eingeworben haben. Zuletzt, 2015, wurden über das Institut für Angewandte Forschung 61 nationale oder internationale Projekte koordiniert und bearbeitet. Da die Rahmenbedingungen der HAW-Forschung ohnehin grundsätzlich andere sind als die der Universitäten, allein wenn man an das hohe Lehrdeputat der Professorinnen und Professoren denkt, wären Forschungsflächen eine immense Verbesserung. Eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftsministeriums erarbeitet dazu im Moment die Grundlagen. Die»Theorie«wird jedoch nicht ausreichen, insbesondere nicht für unsere Hochschule. Schließlich sind wir bundesweit inzwischen mit zwei integralen Forschungsschwerpunkten auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz vertreten, wofür ein hohes Drittmittelniveau notwendig war. Im Juli haben wir uns außerdem in der zweiten Stufe des Wettbewerbs»FH Impuls«durchgesetzt und uns damit als eine der zehn forschungsstärksten Hochschulen Deutschlands qualifiziert. Ein großartiger Erfolg, mit dem die jahrelange Entwicklungsarbeit des Instituts für Angewandet Forschung ein Siegel des Bundesforschungsministeriums erhielt.»i_city«oder die intelligente Stadt, lautet das Thema, und es wäre ein Zeichen von Weitsicht, wenn wir nicht nur für den Ausbau der Studienplätze, sondern auch für dieses und andere Forschungsprojekte endlich auf etwas Unmittelbares zurückgreifen könnten: auf Räume. Prof. Rainer Franke, Jahrgang 1954, studierte von 1974 bis 1981 Architektur an der Universität Karlsruhe, bis 1986 war er dort Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Grundlagen der Architektur. 1980/81 arbeitete er im Büro Stirling und Wilford, London/Stuttgart am Projekt Staatsgalerie und gründete 1982 ein eigenes Büro in Karlsruhe. Ein Jahr später erhielt er die Zulassung als Freier Architekt. Seit 1991 ist Franke Mitglied im Bund Deutscher Architekten. Von 2000 bis 2004 arbeitete Franke im Comité Scientifique der Association Eileen Gray Le Corbusier, Roquebrune Cap Martin, von 2001 bis 2005 war er Redaktionsbeirat/ Korrespondent der Zeitschrift Baumeister in München. 1998 wurde Rainer Franke als Professor für Neue Baugeschichte und Baukonstruktion an die HFT Stuttgart berufen. 2003 wurde er Leiter des Studiengangs Architektur, von 2004 bis 2007 war er Dekan der Fakultät Architektur und Gestaltung. Seit dem Wintersemester 2007/08 ist Rainer Franke Rektor der Hochschule für Technik Stuttgart.

Erfahrungsbericht Beste Fahrbahn im Gotthard-Basistunnel Anfang Juni wurde der Gotthard-Basistunnel eröffnet. Dass in diesem längsten Eisenbahntunnel der Welt auch die Beste Fahrbahn der Welt liegt, daran waren Lehrende der HFT Stuttgart im wahrsten Sinne des Wortes maßgebend beteiligt. So auch Ulrich Völter, Lehrbeauftragter in den Bereichen Vermessung und Bauingenieurwesen mit seiner Firma intermetric GmbH. Das freut uns an der HFT Stuttgart, denn bei allen Superlativen des Tunnels: Der eigentliche Zweck des gesamten Projektes der Fahrweg, bestehend aus zwei exakt positionierten Schienenkanten. Was wären schließlich Röhre, Elektrifizierung und Signaltechnik ohne Fahrbahn, ohne Gleis? Was wären Schwellen, Füllbeton und Schienen des Fahrwegs an falscher Position? Lesen Sie mehr zu den wichtigsten Faktoren, die zu diesem Weltrekord beigetragen haben. von Ulrich Völter Geschwindigkeit, Pünktlichkeit, Komfort und Preis sind Kriterien, von denen Reisende und Speditionen die Wahl des Verkehrsmittels abhängig machen. Sie sind für ein Bahnunternehmen also von großer Bedeutung. Alle vier profitieren in erheblichem Maße von einer hervorragenden Gleisgeometrie. Bei hohen Geschwindigkeiten bewirken schon kleine Abweichungen von der Sollgeometrie große Querbeschleunigungen und damit Kräfte in horizontaler wie vertikaler Richtung. Die Querbeschleunigungen wirken sich auf die Fahrgäste als Ruckeln und Schwanken aus, sie werden als unruhige Fahrt empfunden und belasten die Fahrzeuge. Die Gegenkräfte muss der Fahrweg aufbringen. Auf Dauer führt das zu Verformungen, also zu immer größeren geometrischen Abweichungen, diese wiederum zu größeren Querbeschleunigungen und Querkräften. Um die Querkräfte wieder zu verkleinern, müssen entweder die Geschwindigkeiten oder mittels Wartungsarbeiten die Geometrie-Abweichungen reduziert werden, beides Maßnahmen, welche die Pünktlichkeit verringern, insbesondere in langen Tunnels mit ihrer eingeschränkten Zugänglichkeit und nur wenigen Überholmöglichkeiten. Wartungsarbeiten sind zudem kostspielig und die Verfügbarkeit der Strecke leidet, was für das Netzunternehmen Vertragsstrafen nach sich ziehen kann. Die Gleisgeometrie hat also auch erheblichen Einfluss auf die Kosten. Aufgrund dieser Erkenntnisse hat die AlpTransit Gotthard AG (ATG) strengste Anforderungen an die Gleisgeometrie im Gotthard-Basistunnel gestellt. Das Gleis darf an keiner Stelle mehr als eine halbe Streichholzdicke (= 1,5mm) vom Soll abweichen, weder in der Lage, noch in der Höhe oder Überhöhung. Für den Einbau der Bahntechnik erhielt die Arge Transtec Gotthard den Zuschlag und vergab den Bau der Fahrbahn an die Sub- Arge Fahrbahn Transtec Gotthard (AFTTG). Die Grunder Ingenieure AG, Burgdorf/Schweiz erhielt den Auftrag für alle benötigten Vermessungsleistungen, sowohl auf den über 40 km Zulaufstrecken als auch im Tunnel selbst, darunter das Abstecken der Fahrleitungen und Kommunikationseinrichtungen. Um die hohe Gleislagegenauigkeit zu erreichen, beauftragte die Grunder Ingenieure AG die intermetric GmbH/Stuttgart mit den nötigen Vermessungsleistungen rund um die Feste Fahrbahn. Die intermetric GmbH hat seit Mitte der 1980er Jahre eigene Verfahren für das Einrichten Fester Fahrbahnen entwickelt und an vielen Strecken erfolgreich angewandt, so etwa auf den Strecken Hannover-Berlin und Köln-Rhein/Main und an der HSL-Zuid in den Niederlanden. Geodätische Voraussetzungen Basis jeder Positionierungsaufgabe ist der Bezugsrahmen. Je geringer dessen Spannungen, desto präziser lassen sich die Objekte positionieren. Das für den Tunnel-Rohbau verantwortliche Vermessungs-Konsortium (VI-GBT) hat einen außerordentlich guten Referenzrahmen erstellt die äußerst präzisen Durchschläge zeugen davon in der Innenschale verdichtet und über die ATG an die AFTTG übergeben. Dennoch ließ die AFTTG diesen Referenzrahmen auf Anraten der intermetric vor Beginn der Bauarbeiten überprüfen, um eventuell aufgetretene Schäden aufzudecken und um festzustellen, ob er für die speziellen Anforderungen der Festen Fahrbahn geeignet ist. Durch den inzwischen erfolgten Einbau der Baustellenklimatisierung waren die Referenzpunkte auf einer Seite des Tunnels schwer oder gar nicht sichtbar; einige Punkte waren durch die Bautätigkeit zerstört worden. Diese Probleme waren zwar mit einigem Aufwand, aber prinzipiell nach bekannten Verfahren durch Ergänzungen im Festpunktfeld zu beheben, nämlich durch - Vermarkung eines neuen Festpunktes in der Nähe eines zerstörten Punktes - Netzmessung im Umfeld des neuen Punktes und - Netzausgleichung zur Einbindung desselben ins Festpunktfeld. Anders verhielt es sich beim dritten Problem, einer regelmäßigen Höhenabweichung. Die Messung zur Überprüfung des Referenznetzes führte die intermetric aus als zwangszentrierten Polygonzug auf drei Stativen mit Beobachtung von acht Referenzpunkten je Standpunkt, jeweils in drei Vollsätzen. Die freie Netzausgleichung wies Standardabweichungen von 0,1 mm aus, zeugte also von der Güte der erfassten Messwerte. Die Lagerung auf die vom Auftraggeber übergebenen Koordinaten ergab jedoch systematische Höhenabweichungen von 2 mm alle 100 m, während die Abweichungen der Lagekoordinaten allesamt bei wenigen Zehntelmillimetern lagen (von den oben erwähnten zerstörten Punkten abgesehen). Die nachfolgend geführte Diskussion mit dem Auftraggeber und mit der VI-GBT war sehr offen und an der Sache orientiert. Dies erleichterte das lückenlose Aufklären der Umstände, die zu dieser Differenz führten. Für die Vortriebsvermessung durch den Alpenhauptkamm war natürlich die Lotabweichung zu berücksichtigen gewesen. Als Referenznetz für den Ausbau der fertigen Röhre hatte die ATG im Stationsabstand von 50 m jeweils ein Punktpaar links und rechts in der Tunnellaibung vermarken und mittels einer Netzmessung, ähnlich der oben beschriebenen, einmessen lassen. Für die Berechnung der Koordinaten waren wieder die Lotabweichungen des Swisstopo herangezogen worden, aufgrund eines Interpolationsfehlers aber jeweils für zwei stationsweise benachbarte Punktpaare dieselben. Dies führte zu den von intermetric entdeckten systematischen Höhenabweichungen. Dank der durchgeführten Kontrolle, der hohen Präzision beider Netzmessungen, der großen Fachkunde auf beiden Seiten und dank der offenen Diskussion konnte dieser Fehler (es war jetzt ja nicht mehr nur eine Abweichung) gerade noch rechtzeitig vor Beginn der Bautätigkeit behoben werden. Dreistufiges Gleisrichtverfahren Ziel des Gleiseinrichtens ist es, den Gleisrost, in der Regel bestehend aus Schienen und Schwellen, in die Soll-Position zu bringen. Anschließend werden die Schwellen mit Füllbeton umgossen. Damit dies gelingt, wird der Gleisrost auf ein sogenanntes Justier- und Fixiersystem aufgeständert, das eine Justierung in jedem dritten Schwellenfach erlaubt. Im Gotthard-Basistunnel war als Fahrbahn-System das von der schweizerischen Vigier Rail vertriebene System LVT vorgegeben. Es setzt zur Schienenbefestigung Einzelblöcke statt Schwellen ein und kann daher weder Schienenneigung noch Spurweite vorgeben. Basierend auf Erfahrungen in anderen Projekten und um den Besonderheiten des LVT-System gerecht zu werden, entwickelte die AFTTG für den Gotthard-Basistunnel ein neues Justier- und Fixiersystem und ein neues Bauverfahren. Nicht zuletzt, um die beim Einrichten auftretenden Kräfte besser aufnehmen zu können als mit herkömmlichen Systemen und um ein Verschieben des fertig eingerichteten Gleises durch nachfolgende Arbeiten zu verhindern. Das eigentliche Einrichten des Gleisrosts wurde in dem durch die intermetric etablierten dreistufigen Verfahren durchgeführt. In Stufe eins wird der Gleisrost aufgeständert und am Referenznetz ausgerichtet. Im Gotthard-Basistunnel wurde dazu im Vorfeld der Gleisbauarbeiten von Grunder ein Festpunktfeld mit Punktabstand 20 m direkt am Gleistrog eingerichtet. Zwischen den Punkten spannte die Gleisbaumannschaft Lasersehnen auf und richtete daran das Gleis mittels mechanischer Lehren auf +/- 5 mm im Quer und 5 bis 10 mm unter Soll ein. Stufe zwei wird als spannungsfreies Grobrichten bezeichnet. Ziel ist es, die Schienen in allen Dimensionen, also Querrichtung, Höhe und Überhöhung auf maximal zwei mm vom Soll zu justieren und den Gleisrost möglichst spannungsfrei an die dritte Stufe zu übergeben. Die Schienenneigung wurde vom Justiersystem mechanisch hergestellt, der Parameter Spurweite musste aber beim Grobrichten kontrolliert und justiert werden. Für Schritt zwei richteten intermetric-techniker und Ingenieure das Gleis mittels intermetric Gleismesswagen igw im Tachymeter-Modus (Leica TS30) und mit Stationierung im Referenznetz über jeweils acht Prismen»grob«auf zwei Millimeter ein. Der igw ist ein Multisensorsystem mit Neigungsmesser, Spurweitensensor, Prisma, Computer und Funkverbindung zum Tachymeter. Die igw-software steuert den Tachymeter, ermittelt aus den Tachymeter- und Sensordaten sowie den gespeicherten Trasseninformationen die Ist-Gleis-Parameter und zeigt die Verschiebewerte auf einem portablen Display an. Stufe drei des Prozesses ist das Feinrichten. Das Ziel ist dabei ähnlich dem Grobrichten, wegen der durch das Betonieren und Aushärten noch zu erwartenden kleinen Veränderungen betrug die maximal erlaubte Soll-Abweichung beim Feinrichten aber nur 0,3 mm in jeder Dimension. Für diese Stufe wird der igw im Modus Laseralignement eingesetzt. Er hat dafür zusätzlich zu den oben genannten Sensoren noch eine voll in die Auswertung integrierte aktive Zieltafel zur hochgenauen und schnellen Alignement-Messung relativ zu einer etwa 30 Meter langen Lasersehne. Die Laserintermetric Gleismesswagen im Einsatz. Foto: Ulrich Völter 4 Was bitte ist»lotabweichung«? Die Erde ist bekanntlich keine Scheibe, sondern eher von kugeliger Form. Aber der gedachte, unter den Kontinenten fortgesetzte mittlere Meereshorizont wird von großem Masseansammlungen angezogen, er ist unter Gebirgen also weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als in Tiefebenen oder in den Ozeanen. Diese Bezugsfläche für unsere Höhenangaben, der mittlere Meereshorizont, genannt Geoid, ist also keine Kugel sondern wellig, kartoffelig. An jeder Stelle des Geoids hängt ein Lot senkrecht zur Geoid-Oberfläche. Diese Lot-Richtung weicht aber wegen der kartoffeligen Gestalt des Geoids in der Regel von der Richtung zum Erdmittelpunkt ab. Das ist die Lotabweichung. Die Lotabweichung muss besonders bei langen Strecken und bei Messkonzepten, die satellitengestützte Verfahren wie GPS einsetzen, berücksichtigt werden. Beides ist beim Gotthard Basistunnel gegeben. Woher ist die Lotabweichung bekannt? Die Lotabweichung wird aus Schweremessungen abgeleitet, die nationale und internationale geodätische Institute ermitteln und der Öffentlichkeit als Geoidmodell zur Verfügung stellen. Die Geoidmodelle werden immer weiter verfeinert, nicht zuletzt, um die satellitengestützte Navigation und die Nachbarschaftstreue von GPS zu klassischen Katastern zu verbessern. Das Geoidmodell der Schweiz wird vom schweizerischen Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo) bereitgestellt.

Erfahrungsbericht Wettbewerb Block 4 e.v. 4&55 Feingerichtete Fahrbahn im Display des igw. Quelle: Ulrich Völter Fertiggestellte Fahrbahn im Gotthard-Basistunnel. Foto: Ulrich Völter sehne wird an den»enden«durch präzise Tachymetermessungen im Referenzrahmen orientiert. Für die einzelnen Messungen entlang der Lasersehne sind dann keine weiteren Tachymetermessungen nötig. Die durch das Alignement erreichte hohe innere Genauigkeit und die hohe Messgeschwindigkeit erlauben es den Ingenieuren und Technikern vor Ort, jeden einzurichtenden Abschnitt in mehreren Durchgängen so lange zu glätten, bis die vorgegebene Schranke von 0,3 mm an keiner Stelle mehr überschritten ist. Laufende Gleiskontrolle und Verbesserung des Bauprozesses Die an den Bauherrn zu übergebende Dokumentation sah eine Orientierung an 5-km Abschnitten vor. Daher wurde jeder 5-km-Bauabschnitt unmittelbar nach Fertigstellung mit dem Verfahren Doppeltes Laseralignement mit aktiver Zieltafel aufgemessen und entsprechend den vorgegebenen Geometrie-Parametern dokumentiert. Beim Doppelten Laseralignement werden, ähnlich wie beim Feinrichten, Laserlinien aufgespannt und das Gleis mittels igw und aktiver Zieltafel gemessen. Allerdings wird hier jeder einzelne Gleisstützpunkt (Schwelle) gemessen und die Laserlinien werden jeweils zur Hälfte überlappend aufgespannt, so dass an jedem Stützpunkt zwei unabhängige Messungen vorliegen, jeder Stützpunkt also doppelt gemessen wird. Zur Orientierung im Referenzrahmen werden in regelmäßigem Abstand Gleisstützpunkte tachymetrisch eingemessen. Aus all diesen Messwerten werden in einer Ausgleichung die Gleisparameter an jedem Gleisstützpunkt abgeleitet und die im Vertrag definierten Abnahmekriterien berechnet. Um möglichst früh Erkenntnisse über das Verhalten des Betons beim Aushärten zu erhalten, wurden zu Beginn des Bauprozesses schon sehr kurze Abschnitte mit diesem Verfahren kontrolliert. Dabei wurde etwa erkannt, dass die Spurweite am sinnvollsten beim Grobrichten eingerichtet und beim Feinrichten erneut kontrolliert wird und nicht vorab oder durch einen separaten Prozess, der die anderen Gleisparameter nicht berücksichtigt. Dies und andere Erkenntnisse flossen unmittelbar in den Bauprozess ein und sorgten für eine weitere Qualitätssteigerung des fertiggestellten Gleises. Nicht mehr als eine halbe Streichholzdicke Zum Erfolg des Gesamt-Projektes haben neben den technischen Leistungen die Finanzierung, das Projektmanagement und besonders der politische Wille, dieses Jahrhundertprojekt anzugehen, wesentlich beigetragen. Um das Projekt auch dauerhaft zum Erfolg zu machen, wurde vom Bauherrn besonderer Wert auf hohe Haltbarkeit des Fahrwegs gelegt. Größte Bedeutung für die Haltbarkeit maß er der genauen Gleislage zu und definierte daher die weltweit höchsten Genauigkeitsanforderungen an ein Eisenbahngleis. Die Absolutabweichungen des fertig betonierten Gleises sollten eine halbe Streichholzdicke nirgends überschreiten. Dank der partnerschaftlichen, am technischen Erfolg orientierten Zusammenarbeit aller beteiligten Techniker und Ingenieure, auf Seiten des Bauherrn, auf Seiten der Bauausführung ebenso wie auf Seiten des für das Einrichten der Gleise zuständigen Vermessungsunternehmens und Dank der eingesetzten Vermessungstechnologie ist es gelungen, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Fritz Grübl, Professor für die Fachgebiete Ingenieurgeologie und Tunnelbau in der Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft, wirkte in den Jahren 2008 bis 2010 beratend für die Bauüberwachung des Auftraggebers Alptransit im Bauabschnitt Faido-Sedrun mit. Insbesondere diskutiert und beraten wurde in Bezug auf Vortriebsmaschinentechnik und Gebirgsverformungen bei großen Überlagerungen. Außerdem war Grübls Rat bei der Alp-Transit Gotthard AG bei Mehrkostenforderungen von ausführenden Firmen gefragt. Nach einem Unfall beim gleisgebundenem Transportsystem beriet Fritz Grübl den Lieferanten der Weichenanlage bezüglich der Konfiguration und Steuerung solcher Anlagen und der Möglichkeit, unbeabsichtigte Weichenumstellungen zu vermeiden. Neuer Block 4 AStA der HFT Stuttgart initiiert Entwurfswettbewerb für einen neuen Block 4 von Jan Pfeffer»Ein neuer Block«unter diesem Motto stand der im Sommersemester 2016 durchgeführte Studierendenwettbewerb. Frei für alle Studierenden der HFT Stuttgart zugänglich, wurden Designideen für einen neuen Studierendentreff im Innenhof der Hochschule gesucht. Mit einer fulminanten Auftaktveranstaltung im März 2016 startete der Ideenwettbewerb, der sich über das komplette Semester erstreckte. Neben der Zielsetzung»Gebäudedesign«wurden dabei weitere Schwerpunkte wie Gebäudenutzung, System, und Innenhofgestaltung erläutert. Warum ein neuer Block? Der bestehende Block 4 war für zehn Jahren als experimentelles Bauwerk, als sogenannter»fliegender Bau«, genehmigt worden. Die Frist ist nun fast erreicht. Der Ideenwettbewerb im Sommersemester war der erste Schritt auf dem Weg zur Realisierung eines neuen Blocks und stellt sich als solide Basis für Ideen dar. Von Nutzungsansätzen bis hin zur Inneneinrichtung wurden Möglichkeiten aufgezeigt, die nun im zweiten Realisierungsschritt konkretisiert werden sollen. Geplant ist hierfür bislang ein gemeinsames Projekt des Studiengangs Bauingenieurwesen in Zusammenarbeit mit der Architektur. Im Sommersemester 2017 soll dann die Werkplanung und Umsetzung erfolgen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit Neun Teams mit Mitgliedern aus den fünf Studiengängen Bauingenieurwesen, Architektur, Innenarchitektur, Bauphysik und KlimaEngineering arbeiteten interdisziplinär an innovativen und vielseitigen Entwürfen. Von Leichtbau-Membrankonstruktionen über mehrfach nutzbare Gebäudestrukturen bis hin zum auf- und zusammenschiebbaren Block mit variabler Größe reichten die Entwurfsideen. Unterstützt wurden die Studierenden in ihrer Ideen- und Formfindung von den Professoren Prof. Dr.-Ing. Kathy Meiss, Prof. Benno Bauer und Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers. Zudem standen einige Blockmitglieder standen für Fragen zur Verfügung. Ausgezeichnete Arbeiten Am 22. Juni wurden die Arbeiten final vor der Jury präsentiert. Jan Pfeffer hielt eine kurze Einführung zum Ablauf und bisherigen Verlaufs des Wettbewerbs. Danach folgten Grußworte, unter anderem von Herrn Rieker, einem der beiden Erbauer des aktuellen Blocks. Dann durften die Studierenden-Teams vor zahlreichem Publikum ihre Arbeit vorstellen. Die Jury zeichnete zwei Arbeiten mit Preisen und drei weitere mit Anerkennungen aus. Mitglieder der Jury waren jeweils ein Betreuer aus den fünf beteiligten Studiengängen sowie zwei Studierende vom AStA und Block Vier e.v. Zudem prüften Dieter Straub von Leonhard Weiss und Manuel Schupp von Orange Blu als zwei namhafte externe Jurymitglieder die Pläne und bewerteten die Entwürfe. Die beiden Preise im Wert von jeweils 450 Euro gingen an - Gabriel Köhler, Kathrin Müller, Simon Brakelmann, Richard Mödinger und Noemi Grodtke. Dieses Team präsentierte einen Entwurf aus in sich verschobenen Körpern mit einer spiegelnden Kupferfassade. Diese ist nicht nur ein Hingucker, sondern spiegelt sowohl die Studierenden sowie auch die Hochschule wieder. Zu späterer Stunde schimmert der Studententreff in einem warmen Licht. - Marcel Alber, Wigand Knecht, Frithjof Korn und Chris Huber. Dieses Team präsentierte einen Leichtbau, bei dem die nach außen geneigten Wände kassettenartig mit einer Membranhaut bespannt sind, die unter Vakuum ihre knittrigelegante Form finden. Über diese beiden Preise hinaus gingen Anerkennungen in Höhe von jeweils 200 Euro für Innovation, Hofgestaltung und Nutzungsmöglichkeiten an die folgenden drei Teams: - Für Formgebung und Innovationspotential: Marc Lange, Andreas Schnaitter, Simon Gritsch, Daniel Schnaithmann, Florian Renz und Linda Neubauer - Für Nutzungsmöglichkeiten: Phillip Seil, Dennis Heß, Ruben Mast, Oezkan Oezcapaci und Benjamin Skrzypietz - Für Hofgestaltung: Lukas Boss, Florian Dreisigacker, Philipp Stauss, Laura Pap und Svenja Kublin. Wir von Block 4 e.v. sind gespannt, welcher Bau im Jahr 2017 im Innenhof unserer Hochschule zu finden sein wird.

AbsolventInnen Sommersemester 2016 I Preise Stand: 6. Oktober 2016 6 Bachelor-Studiengang Architektur Albanis, Georgios Albayrak, Betül Bacher, Franziska Bauer, Adrian Bäurer, Marie- Therese Bette, Georg Boizo, Maren Brenzel, Patrick Castillo, Sebastián Cetin, Mehmet Cordes, Mona Dellekönig, Dominic Fenchel, Naomi Gall, Lena Gfrörer, Alexandra Götz, Melanie Güney, Aylin Gutekunst, Carolin Hausmann, Claudia Hehenberger, Julia Herr, Rafael Heusler, René Hirmke, Julia Hoffmann, Sabrina Horvath, Saskia Huynh, Thao-Quyen Janshen, Nina Keller, Tim Koch, Julia Kopp, Sophie Kübler, Simon Kühnen, Florian Mack, Alina Maier, Ingrid Mergenthaler, Kathrin Müller, Katharina Muravev, Viktoria Neerpasch, Corinna Ova, Deniz Riedle, Jessica Rudnik, Daniela Sailer, Ramona Schaber, Nina Stefanie Schaible, Jochen Schmelzle, Christian Heinrich Schuon, Michael Schweikhardt, Jonas Sonnenfroh, Nadia Stolz, Regina Strube, Denise Talakli, Sehri Thomas, Selina Trötschler, Patrick Walter, Maxine-Sophie Wipfler, Sonia Wurbs, Florian Zeeb, Julia Zhafran, Muhammad Zolg, Vanessa. Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen Ahmetovic, Elvis Akbulut, Oguz Allramseder, Florian Barth, David Beck, Sandro Bekam Mba, Arnaud Cyrille Benz, Marco Blessing, Stefan Boizo, Roman Bombardi, Niklas Döringer, Nils Gottstein, Samuel Jakob Herrmann, Julia Karle, Matthias Knop, Lara Kotz, Daniel Michel, Tobias Önal, Döndü Reis, Alexander Schumm, Alexander Solazzo, Antonio Von Staudt, Lennart. Bachelor-Studiengang Bauphysik Armbruster, Manuel Boch, Pirmin Kluth, Martina Maria Solitair Lutz, Julia Munz, Sascha Nabbefeld, Thomas Andrè Schwarz, Robin Thoma, Stefanie Weiss, Philipp Weißkopf, Johanna Weller, Thilo Zerweck, Janik. Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft Bahlinger, Daniel Beck, Silke Bergmann, Pia Bihler, Katja Blässle, Markus Borowitz, Nadja Böttcher, Damaris Boualam, Sara Burkhardt, Jasmin Calimlioglu, Ebru Fugmann, Sharon Gusenbauer, Andreas Hilbert, Susanne Hiss, Stefanie Käding, Antonia Kessenheimer, Rene Kölmel, Melanie Krug, Sabrina Landstorfer, Julia Lehner, Tamara Lorenz, David Maurer, Stefan Moser, Svenja Müller, Kai Nagler, Veronika Offtermatt, Oliver Rösinger, Daniel Sarbaev, Julia Sayer, Tanja Schmid, Philipp Schöllhorn, Maike Schönbeck, Tiamat Shyshunova, Iuliia Soovary, Adrian Stagakis, Julia Vogellehner, Tamara Vollmer, Laila Voss, Kevin Steffen Wicklein, Tobias Zorlu, Dünyam. Bachelor-Studiengang Informatik Alliaj, Kristjan Alliaj, Mateos Altmann, Alina Meryem Barbato, Marco Celebi, Alper Hermann, Patrick Ismail-Abd, Sara Kasper, Georg Knipps, Sören Meyer, Leif Nenov, Vesselina Tarasov, Iegor Walter, Tanja Warth, Sebastian. Bachelor-Studiengang Informationslogistik Baumhauer, Fabian Karsli, Ali Maltaric, Mischel. Bachelor-Studiengang Infrastrukturmanagement Bauer, Sascha Beer, Linda Buchmaier, Anika Sophie Dieterich, Fabian Dietz, Falko Epple, Luis Fürst, Verena Hashimi, Bahara Heckmann, Rebecca Hofmann, Franziska Kanopka, Gesa Kleemann, Laura Kraft, Philipp Kronberger, Marlen Lülf, Jan Marwein, Jonas Maseluk, Alexej Pereira van Loock, David Philipsen, Henry Rahm, Natalie Schaible, Konstantin Schmidt, Franziska Schor, Lisa-Maria Schröder, Tobias Shala, Muhamed Wagner, Raphael Wagner, Lisa Yildirim, Baris Yozgat, Burak Zagel, Patrick. Bachelor-Studiengang Innenarchitektur Aliberti, Sarah Deister, Maria Gilde, Ramona Günther, Julia Hegele, Martina Ismail, Dalia Lelgouarch, Leslie Robrecht, David Saathoff, Charlotte. Bachelor-Studiengang KlimaEngineering Blum, Susanne Cakmak, Harun D'Angelo, Graziana Valentina Firmenich, Ricardo Gerstmayr, Chris Hieronimus, Jessica Kanyilmaz, Büsra Meile, Samuel Meyer, Bente Camilla Mirbach, David Schubert, Vanessa Seufert, Dominik Weiler, Tobias. Bachelor-Studiengang Mathematik Abdessalam, Ait Salah Alcolino, Domenico Antonio, Nasta Mafuta Bala, Blerta Bogert, Benjamin Bytyqi, Qendram Eifert, Iris Friedrich, Elisej Güngöze, Umut Kloidt, Luise Kocak, Sümeyra Köhle, Rebekka Kraske, Larissa Caroline Ksensow, Konstantin Lamm, Bianca Malz, Carolin Münch, Cornelius Nguemmegne, Charlie Obeng, Michael Paltoglou, Christina Fotini Ranzinger, Manuel Rödel, Daniel Sahibi, Laila Schillinger, Moritz Tesfaldet, Henok Torbisman, Anatoly Volz, Ann-Sophie. Bachelor-Studiengang Vermessung und Geoinformatik Baumann, Giuliano Bierer, Christoph Bärhold, Lars Fritsch, Markus Ketterer, Lukas La Mela, Maurizio Lang, Nathanael Schwenkglenks, Ferdinand Spahr, Wolfgang Weber, Julian Uslu, Zeynep Würstle, Patrick Strobel, Christoph. Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik Alliaj, Kristjan Alliaj, Mateos Altmann, Alina Meryem Barbato, Marco Celebi, Alper Hermann, Patrick Ismail-Abd, Sara Kasper, Georg Knipps, Sören Meyer, Leif Nenov, Vesselina Tarasov, Iegor Walter, Tanja Warth, Sebastian. Bachelor-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien Alberti, Paulina Aygün, Atakan Bicer, Kübra Broderick, David De la Torre, Vanessa Keller, Jenny Klisch, Simon Kögel, Nadin Kosten, Andrea Moser, Silvia Özdemir, Selda Pfitzinger, Felix Pham, Tram Anh Primiterra, Graziella Rahmanovic, Suad Schermer, Dominik Schmoranzer, Katrin Sparn, Dennis Tschech, Annabell Kim. Bachelor-Studiengang Wirtschaftspsychologie Arnold, Rebekka Baumann, Anna Beck, Christoph Beck, Kathrin Bedi, Janice Cohnen, Stefanie Dörrbaum, Nina Faix, Anja Theresa Förch, Janek Frank, Wiebke Freye, Irina Galetzka, Claudia Gamroth, Pauline HA, NGOC LINH Kaplan, Seba Keck, Nadine Janette Kimmel, Ann-Sophie Köhler, Carolin Kolb, Franziska Kraus, Miriam Kraus, Kai Lehre, Nina Messer, Marleen Nertinger, Lea Marisa Neubauer, Karen Piszczan, Aleksandra Pohl, Pia Rafiq, Naveed Roßberg, Tim Salomon, Gabriela Schlager, Victoria Schön, Elena Schulz, Matthias Sigle, Nadja Silberer, Jan Sprentz, Carolin Stönner, Ana Catarina Vetter, Laura Wintergerst, Lisa Wittwar, Vanessa Wolf, Daniela Yilmaz, Sibel. Master-Studiengang Architektur Beqiri, Besarta Bollmann, Vanessa Brysch, Franziska-Sahra Brösamle, Christoph Bächtold, Laurine Cohnen, Oliver Dietrich, Regina Forlacroix, Marie Götz, Julia Isoni, Simon Kintzel, Gertrud Krüger, Jascha-Vanessa Luithardt, Cathrin Sarah Löcklin, Stefanie Neureuther, Janine Ocker, Patricia Praslin Estrada, Osmand Yaro Röder, Sebastian Schreiber, Leonie Stehlig, Janine Wagner, Rupert Wallmersperger, Frizzi Weis, Stephanie Wöllhaf, Anna Sophie van Gülick, Maria Margareta. Master-Studiengang General Management Albert, Lisa Rita Bräuninger, Johannes Chuang, Han-Chang Chudoba, Caroline Dong, Hanna Etzel, Simon Gass, Caroline Bailey Hermann, Hanna Heß, Henning Joos, Malena Meierhuber, Felicitas Oberhauser, Anna Plack, Ronja Rosenberg, Kinga-Sandra Seger, Nicola Sandra Thannhausen Freiherr von, Christoph. Master-Studiengang Grundbau/Tunnelbau Bühn, Lennart Wiech, Marcel Worbes, Rainer. Master-Studiengang IMIAD Bugner, Peter Gürol, Aylin Heimstädt, Katja Hug, Theresia Lemak, Daniela Mirkes, Janine Moosmann, Aline Pander, Johanna Pittner, Lisa-Marie Restle, Teresa Schatz, Caroline Sommerfeldt, Rebecca Claudia Visintainer, Lisa Vogt, Nathalie Wiedera, Melina Yurdakul, Meral. Master-Studiengang International Project Management Ahmed Fouad Abdelhadi Ahmed, Sherief Akram, Sumair Ali, Muhammad Almadani, Shatha Amin Atiatalla, Youstina Bomberger, Darya Hall, Thomas Hijazi, Viviane Iqbal, Choudhary Saad Pander, Sandra Peter, Sascha Sreenivasa Murthy, Gautham Yildiz, Oktay. Master-Studiengang Konstruktiver Ingenieurbau Bielefeld, Jens Enderle, Andreas Mattheus, Susanne Mössinger, Julian Noller- Fürstenberg, Jasmin Nowicki, Michael Partsch, Jakob Saile, Philipp Östreicher, Marco. Master-Studiengang Mathematik Buck, Sonja Chokoeva, Margarita Daher, Nayif Gorol, Sebastian Greiner, Pierre Lenart, Yvonne Werner, Claudia. Master-Studiengang Photogrammetry and Geoinformatics Abbas, Syed Saqlain Ahmed, Ehsan Mehmood, Anser. Master-Studiengang Software Technology Akhter, Adnan Arakotaram, Karthik Baloch, Zahoor Ahmed Chowdhury, Mohammad Ashikur Rahman Gräff, Stefan Gupta, Sneha John, Jeffi Shapira, Alla Sihombing, Rosanny. Master-Studiengang Stadtplanung Blüthgen, Svenja Hugendubel, Teresa Pflüger, Mona Philipp, Miriam Ries, Annabelle Katharina. Master-Studiengang Vermessung Häßler, Moritz Schreyer, Quirin. Master-Studiengang Verkehrsinfrastrukturmanagement Deuring, Patrick Däffner, Jacqueline Frölich, Jacob Ivan Hörger, Martina Kocher, Julia Lux, Julian Simon Salzsieder, Sabrina Zimmermann, Moritz. Geldpreise Joseph-von-Egle-Preis von der Stadt Stuttgart (1.000 Euro): Pirmin Boch, B.Eng., SG Bauphysik Pirmin Boch. Foto: privat Preis Novatec GmbH (400 Euro) M.Sc. Sneha Gupta, SG Software Technology Preis der Versicherungsgesellschaften im Raum Stuttgart (1.000 Euro): Bianca Lamm, B.Sc., SG Mathematik Preis der Freunde der Hochschule für Technik Stuttgart e.v. (insgesamt 2.000 Euro): - Silke Beck, B.A., SG Betriebswirtschaft - Wiebke Frank, B.A., SG Wirtschaftspsychologie - Samuel Meile, B.Eng., SG KlimaEngineering - Bente Camilla Meyer, B.Eng., SG KlimaEngineering Bund Deutscher Baumeister-Preis (2 x 500 Euro) - Nadin Kögel, B.Eng., Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien - Jochen Schaible, B.A., SG Architektur BDB-Förderpreis Vermessung (500 Euro) M.Eng. Quirin Schreyer, SG Vermessung Knödler-Decker-Preis (je 700 Euro): - M.Sc. Yvonne Lenart, SG Mathematik - M.A. Janine Mirkes, SG IMIAD - M.A. Aline Moosmann, SG IMIAD Harpert-Buchpreis M.Eng. Lena Saager, SG V (WS 2015/2016) Buchpreise Preise der Karl Krämer Fachbuchhandlung: - Rebekka Arnold, B.A., SG Wirtschaftspsychologie - Anna Baumann, B.A., SG Wirtschaftspsychologie - Nadine Janette Keck, B.A., SG Wirtschaftspsychologie - Nina Lehre, B.A., SG Wirtschaftspsychologie - Silvia Moser, B.Eng., SG Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien - Dennis Sparn, B.Eng., SG Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien - Johanna Weißkopf, B.Eng., SG Bauphysik - Vanessa Wittwar, B.A., SG Wirtschaftspsychologie

Stuttgart Rotebühlstraße 42 T0711 669930 www.karl-kraemer.de KKarl Krämer Fachbuchhandlung Architektur + Bauwesen BERUF BERUFUNG Karriere bei Geiger. Jobs, die begeistern. Jetzt mitreißen lassen und bewerben. Für ein Praktikum, eine Werkstudententätigkeit und/oder für eine Zusammenarbeit im Rahmen der Bachelor-Thesis. www.geigergruppe.de

Preise und Auszeichnungen 8 Damit haben sie es geschafft: Ein Integrationsblatt, das verbindet. HFT-Studentinnen gewinnen Ideenwettbewerb INTEGRATION 2016 von Michaela Leipersberger-Linder Katharina Dippon und Ilona Drescher, Studentinnen im Master-Studiengang Architektur, haben den ersten Preis für eine von ihnen entworfene Zeitung beim Ideenwettbewerb INTEGRATION 2016 erhalten. Eine Zeitung, die für die Migranten wie auch für die deutschen Bürgern eine Plattform zum gegenseitigen Austausch sein soll, mit dem Ziel, gegenseitige Berührungsängste zu nehmen.»für uns gibt es bei der Integration von Flüchtlingen im Bereich Nachbarschaft und Vernetzung Probleme, die es zu lösen gilt. Wir Deutschen haben oft Vorurteile gegenüber Flüchtlingen, unter anderem auch deshalb, weil wir gar nicht wissen, wer denn diese Menschen sind, die zu uns kommen«, so die Gewinnerinnen in ihrem Wettbewerbstext.»Aber auch Menschen, die helfen wollen, wissen oft nicht so richtig, wo sie hingehen sollen bzw. wo man sich melden kann, wenn man helfen will. Auf der anderen Seite besteht gleichzeitig eine Abhängigkeit der Flüchtlinge. Sie wissen nicht, welche Angebote, Aktionen oder auch Jobangebote es in der Gemeinde gibt, in der sie jetzt leben. Unser Ziel ist es daher, eine Plattform für die einfachere Kontaktaufnahme zwischen Deutschen und Flüchtlingen zu schaffen. Hierfür haben wir uns für ein Integrationsblatt entschieden, das sich an den allgemein bekannten Gemeindeblättern orientiert. Das Integrationsblatt soll helfen, dass sich Einheimische und Flüchtlinge näher kommen, dass ein Informationsaustausch stattfindet und dass gemeinsame Veranstaltungen gefördert werden.«mobilisieren und Begeistern lautet das Motto der beiden Gewinnerinnen. Das haben sie vor allem erst einmal bei der Jury erreicht: der erste Platz wurde mit 1000 Euro prämiert. Dippon und Drescher, so die Jury,» haben ein Konzept für eine Integrationszeitung entwickelt, die den Kontakt zwischen Einheimischen und Zuwanderern fördern soll. Alltagsfragen, Vereinsleben, Wohnungsmarkt und vieles andere werden dort sympathisch und nachvollziehbar in eine professionell gestaltete, zweisprachige Zeitung gepackt, die wöchentlich kostenlos verteilt werden soll. Auch die örtliche Wirtschaft hat Gelegenheit, mit Anzeigen auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Ausschlaggebend für die beste Bewertung war, dass die Projektidee bei allen Bewertungskriterien punkten konnte: Verbesserung der Deutschkenntnisse, Erhöhung der Beschäftigungschancen, Verbesserung der Wohnsituation, Alleinstellungsmerkmale, Innovationsgrad, Ansehen und Akzeptanz durch die Flüchtlinge, Modellcharakter, Signalwirkung, Aufwand zur Umsetzung, sofortige und zukünftige Kosten sowie last but not least die Qualität der Beschreibung.«Die Gewinnerideen wurden Anfang April in Berlin einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Der Initiator des Wettbewerbs, Johannes Hegmans, nahm dort am Forum des Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Titel»Flüchtlinge in Deutschland: Integration ermöglichen Zusammenhalt stärken«teil. Katharina Dippon und Ilona Drescher. Foto: privat Finbridge Förderpreis NovaTec-Förderpreis von Prof. Dr. Harald Bauer Der Finbridge-Förderpreis wurde im Rahmen des diesjährigen Workshops Finance & Insurance verliehen. Dieser Preis wird jedes Semester vergeben. Mit dem Förderpreis möchte das Unternehmen Finbridge Studierende bereits während des Studiums anspornen. Über das Preisgeld von jeweils 250 Euro durften sich Fatima Ezzahra Chouika und Florian Herzog, zwei Studierende des fünften Semesters, freuen. Aufgrund der Prüfungsleistungen im Wintersemester 2015/16 konnte auch Thanh Nga Le nominiert werden. Die Finbridge GmbH & Co. KG ist ein Beratungsunternehmen mit Sitz in Oberursel bei Frankfurt, das sich auf den Bereich Financial Services spezialisiert hat. Es unterstützt Banken sowie andere Finanzdienstleister bei der Gestaltung und Umsetzung ihres Veränderungsprozesses. Die Schwerpunkte liegen dabei insbesondere in der Unternehmenssteuerung, dem Financial Engineering und der System Integration. Mehrere HFT-Absolventinnen und -Absolventen sind bei Finbridge beschäftig. Das Unternehmen bietet auch Praktikumsplätze an. Fatima Ezzahra Chouika (li.), Florian Herzog (re.) und Thanh Nga Le (Mitte). Foto: Yan Chu von Prof. Dr. Peter Heusch Wie in den Vorjahren wurde am Ende des 12. Informatiktags wieder der NovaTec- Förderpreis für die besten Studierenden der Bachelor-Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik im SS 2015 sowie im WS 2015/16 vergeben. Hans-Dieter Brenner, geschäftsführender Gesellschafter, ließ es sich nicht nehmen, die Preise samt Urkunden an die Preisträgerinnen und Preisträger zu überreichen. Er ergänzte:»durch die langjährige Verbindung zu den Informatik-Studiengängen an der HFT Stuttgart konnten wir viele gute Studierende als Angestellte gewinnen. Durch den Förderpreis möchten wir diese Kooperation in die Zukunft tragen und uns im Wettbewerb um die jungen Talente positionieren.«zusätzlich erhielten auch alle Nominierten eine Urkunde, die hervorragende Studienleistungen gezeigt hatten, aber in ihrem Semester»nur«auf Platz zwei oder drei kamen. Preisträger und Nominierte NovaTec-Förderpreis. Foto: Prof. Dr. Kramer. Stuttgarter Versicherungsbranche stiftet Preis von Prof. Dr. Harald Bauer Die Verleihung des Preises der Versicherungsgesellschaften im Raum Stuttgart fand im Rahmen des diesjährigen Workshops Finance & Insurance am 4. Mai 2016 statt. Dieser Preis wird seit 1980 jeweils an die beste Absolventin oder den besten Absolventen im Studiengang Mathematik verliehen und drückt die enge Verbundenheit der in der Region Stuttgart ansässigen Versicherungsunternehmen mit der HFT Stuttgart aus. So absolvieren zahlreiche HFT-Studierende ihr Praxissemester bei einer der beteiligten Versicherungen oder schreiben dort eine Abschlussarbeit. Viele unserer Absolventinnen und Absolventen finden einen Arbeitsplatz in der Versicherungsbranche. Umgekehrt gelingt es uns immer wieder, Lehrbeauftragte von Versicherungsunternehmen zu gewinnen. Über das Preisgeld von 1000 Euro freute sich Ekatarina Kozich, die ihr Studium in der Regelstudienzeit von sieben Semestern mit der Gesamtnote 1,2 abgeschlossen hat. Ihre Bachelor-Arbeit wurde mit der Note 1,0 bewertet. Ekatarina Kozich hat den Bachelor-Studiengang Mathematik mit der Vertiefungsrichtung Finanz- und Versicherungsmathematik absolviert. Im Rahmen ihres Praxissemesters und einer Werkstudententätigkeit war sie insgesamt ein Jahr bei der Allianz AG beschäftigt. Für ihre Abschlussarbeit entschied sich Kozich dann aber für ein theoretisches Thema und beschäftigte sich unter der Betreuung von Prof. Dr. Hans-Helmut Heizmann mit der Peirceschen Zerlegung von Rechtsidealen in Ringen. Ekatarina Kozich hat durch ihren Studienverlauf und ihre Abschlussarbeit dokumentiert, dass sie in der Lage ist, sowohl theoretische Fragestellungen hervorragend zu bearbeiten als auch mathematisches Know-how in der Praxis einzusetzen. Ekatarina Kozich (links) erhält ihre Auszeichnung. Foto: Yan Chu

Preise und Auszeichnungen 9 Preise im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen Betontechnologie-Preis Kirchhoff-Preis LEONHARD WEISS-Preis von Prof. Dr.-Ing. Silvia Weber Seit über 15 Jahre verleiht das InformationsZentrum Beton (früher Betonmarketing Süd) einen Preis für die beste Abschlussarbeit auf dem Gebiet der Betontechnologie. Im WS 2015/16 ging der Preis an Jacqueline Guschke, die sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Thema Qualitätssicherung von Frischbeton und die Eignung des Hydro-5-Verfahrens zur Annahmeprüfung von Transportbeton beschäftigte. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Silvia Weber. Da Jacqueline Guschke sich bei der Preisverleihung im Ausland befand, konnte sie den Preis leider nicht persönlich entgegennehmen. Auf dem Foto sieht man, dass sie auch im Ausland Höhen erklimmt... von Ida D Ottavio Der Preis der Franz-und-Alexandra-Kirchhoff-Stiftung wurde im Rahmen der Plenumsveranstaltung im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen am 19. Juli 2016 an Derya Yildirim, B.Eng., verliehen. Derya Yildirim präsentierte und erläuterte aufschlussreich vor dem interessierten Plenum ihre Bachelor-Arbeit mit dem Thema»Technische Bewertung und Nachhaltigkeitsaspekte einer Verfestigung mit der Verwendung von aufbereitendem Gleisschotter, am Beispiel des Bauvorhabens Containerterminal Kornwestheim.«Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Gabriele Grassegger, Henning Schaper (WOLFF & MÜLLER TIEF- UND STRASSENBAU GMBH & CO. KG) und Ute Dettmann betreut. Die dotierte Auszeichnung wurde von Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann, Leiter des Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen, überreicht. von Ida D Ottavio Anlässlich der Plenumsveranstaltung im Studienbereich Bauingenieurwesen am 19. Juli 2016 wurde der Preis der Firma LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG/Göppingen an Jan Pfeffer, B.Eng., für seine Bachelor-Arbeit mit dem Thema»Bemessung einer Stahlhalle unter besonderer Berücksichtigung von Erdbebenlasten«verliehen. Die Arbeit befasste sich mit der Entstehung von Erdbeben und deren Wirkung auf Gebäude, mit den Erdbebenzonen Deutschlands, den Baugrund- und Untergrundklassen bis zur Bemessung einer Stahlhalle außerhalb der Erdbebenzonen sowie in den Erdbebenzonen 1 bis 3. Der Preis wurde von Oliver Zscherpe von der Firma Leonhard Weiss übereicht. Zscherpe fand dabei anerkennende Worte für die erbrachte Leistung. Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Günther und Hans-Peter Armbruster betreut. Nach der Plenumsveranstaltung lud Leonhard Weiss die Absolventinnen und Absolventen sowie alle Gäste zu einem Sektempfang ein. Jacqueline Guschke. Foto: privat Derya Yildirim (Mitte) mit Ute Dettmann (li.) und Prof. Dr. Gabriele Grassegger-Schön. Foto: Ida D'Ottavio Jan Pfeffer (re.) und Oliver Zscherpe. Foto: Ida D'Ottavio Studienarbeit in Hong Kong ausgezeichnet von Cornelia Jänicke und Carina Stöveken Carina Stöveken studiert im 6. Semester des Bachelor-Studiengangs Architektur und ist seit ihrem Praxissemester vor einem halben Jahr als Austausch-Studierende an der Chinese University of Hong Kong (CUHK), einer Partneruniversität unserer Hochschule. Der Wunsch, eine andere Kultur, andere Arbeitsweisen und Lehrmethoden kennenzulernen, führte sie dorthin. Dort belegte sie den Kurs»Design Studio U3», ein umfangreiches Entwurfsprojekt, das von Studierenden im dritten Studienjahr belegt wird. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf dem Verstehen und Kreieren von räumlichen Qualitäten in Wechselwirkung von Kultur und nutzungsbedingten Anforderungen in Verbindung mit architektonischen Konzepten. Die ersten beiden Wochen widmeten sie sich einer Gebäudeanalyse in Zweiergruppen, gefolgt von einer Grundstücksanalyse für das zu planende Gebäude in Hinblick auf Topographie, Erschließung, Geschichte, Klima, Grünraum und sozialen Aspekten. Danach ging es schließlich ans Entwerfen. Ein wesentlicher Unterschied zum Studium an der HFT Stuttgart ist, dass das Projekt in Einzelarbeit bearbeitet wird und die Leistung zweimal pro Woche durch die Lehrenden korrigiert wird. Das hat zur Folge hat, dass das Tempo schneller und die Arbeit komprimierter und umfangreicher ist. Ähnlich wie im Bachelor-Studium an der HFT Stuttgart werden Projekt-Zwischenstände durch drei Präsentationen gezeigt. In Hong Kong werden jedoch teilweise externe Architekten dazu eingeladen. Die Lehrkräfte sind, genau wie Hong Kong selbst, sehr international. Bei der Endpräsentation der Resultate des Kurses waren neben den Betreuern und einigen Professoren auch um die 30 Gastkritiker vertreten, sowohl ehemalige Professoren als auch Architekten unterschiedlicher Nationalität. Nach der Präsentation und dem Feedback an die Studierenden sprachen alle Betreuer und Gastkritiker mehrere Stunden über jedes Projekt und entschieden gemeinsam über die Noten. Die besten acht aus insgesamt 60 Arbeiten wurden mit der Bestnote»A«bewertet und während der Semesterferien in einer Ausstellung, der»best Studio Exhibition«, gezeigt. Zusätzlich wurden daraus die besten drei Arbeiten für die»honours Review«ausgewählt eine weitere Präsentation zur Auswahl der allerbesten Arbeiten aus insgesamt drei Entwurfsseminaren, die dann final beim»best-of«ausgezeichnet wurden. Zu der Honours Review wurden externe Jurymitglieder eingeladen, um eine objektive Beurteilung zu gewährleisten. Der Dekan hielt in einem feierlichen Rahmen eine Ansprache und nach den Präsentationen der Arbeiten wurden bei Sekt und Büffet die Gewinner genannt. Die Arbeit von Carina Stöveken durchlief erfolgreich alle Runden der Vorauswahl und gehörte am Ende zu den Gewinnern! Als Preis erhielten sie und die anderen Gewinner sehr großzügige Buchgutscheine; es folgte ein kleines Fotoshooting und ein come together zwischen Studierenden, Professoren und Gästen. GWPs-Preis von Prof. Dr. Patrick Müller Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (GWPs) vergab am 26./27. Februar 2016 im Rahmen ihrer 20. Fachtagung in Hamburg den diesjährigen GWPs-Bachelor Award 2016 für die besten Vorträge, die auf einer Bachelor-Arbeit basieren. Die HFT-Mitarbeiterin Alexandra Wallemann, Absolventin des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftspsychologie, belegte dabei einen hervorragenden zweiten Platz. Der Vortrag von Wallemann mit dem Titel»Onboarding im Top Management Was erwarten sich Top Management Führungskräfte bei der Einarbeitung und Integration im neuen Unternehmen?«konnte die Jury sowohl auf Grund seiner theoretischen als auch praktischen Implikationen überzeugen. Die Preisträgerin meinte:»es war eine tolle Erfahrung, meine Bachelor-Arbeit vor einem Fachpublikum zu präsentieren.«die Gewinnerin freut sich neben einem Geldpreis über ein Fachzeitschriften-Abonnement und eine einjährige Mitgliedschaft im GWPs. Präsentation bei den Honours Review: Jury, externe Architekten, Entwurfsbetreuer von Carina Stöveken, Professoren und Gasthörer der CUHK. Foto: privat Preisträgerin Alexandra Wallemann mit Prof. Dr. Christian Dries, Präsident der GWPs. Foto: Prof. Dr. Katrin Allmendinger

Preise und Auszeichnung 10 Regionale Synergien Ein Aussichtsturm für Berglen Master-Studiengang Architektur von Prof. Stefan Zimmermann Unsere Aufgabenstellungen im Master-Studiengang Architektur versuchen, die Realität der späteren Berufsausübung unserer Studierenden abzubilden. Dazu gehören entscheidend der Wettbewerb und die Präsentation vor unbekanntem, oftmals fachfremdem Publikum. Der Entwurf für einen Aussichtsturm in Berglen entsprach dem in hervorragender Weise. Auf der Suche nach einer sinnvollen Aufgabenstellung sind wir über einen Landschaftsarchitekten auf das»tor zum schwäbischen Wald«gestoßen, die absolut idyllische Landschaft des Welzheimer Waldes, nur eine gute halbe Autostunde vom Stuttgarter Zentrum entfernt. Auf einer Anhöhe oberhalb von Öschelbronn würde ein Aussichtsturm als»landmark«mit einer Höhe von 30 bis 40 Metern einen faszinierenden Rundumblick bis zum Albtrauf, über das Neckartal gen Süden und Westen und ins Hohenlohische im Norden, ermöglichen. Von dieser Idee konnten wir Bürgermeister Maximilian Friedrich in Berglen so sehr begeistern, dass er bereit war, ein Preisgeld für die besten Entwürfe auszuloben. Die im WS 2015/16 entstandenen Entwürfe zeigen ein unerwartet breites Spektrum an Möglichkeiten und Ideen, einen solchen Aussichtsturm zu verstehen und zu gestalten. Da standen zum einen klassische Vorbilder Pate, oft aber war der Weg in die Höhe entscheidender Entwurfsansatz, weil Treppen und Podeste zur Erschließung ohnehin prägendes Element eines solchen Turmes darstellen. Im April durften die Studierenden ihre Entwürfe dem Gemeinderat von Berglen präsentieren. Sicherlich aufgeregt wie bei der vorausgegangenen Schlusspräsentation an der HFT Stuttgart haben sie das alle durchweg mit Bravour gemeistert. Die Zustimmung im Gemeinderat war so groß, dass dort umgehend die Einleitung einer Machbarkeitsstudie beschlossen wurde. Als Krönung ihrer Arbeit wurden die Studierenden im Juni, bewertet durch eine Fachjury aus Vertretern der Gemeinde, einem Landschaftsarchitekten und einem freien Architekten, mit Preisgeldern und Ankäufen in Höhe von 3000 Euro vom Bürgermeister für ihr Engagement belohnt. Die Arbeiten verbleiben in Berglen, um den Prozess zur Realisierung eines Aussichtsturms weiter zu begleiten. Neben dem großen Engagement unserer Studierenden hat mich besonders begeistert, dass die in unserem Elfenbeinturm HFT Stuttgart entstandenen Arbeiten den Praxistest bestens bestanden haben. Das ist auch für uns Lehrende eine wohltuende Bestätigung. Aussichtsturm für Berglen 1. Preis: Leonie Rückschloß und Tanja Nesper mit Bürgermeister Maximilian Friedrich. Foto: privat Neues Dach für Dreifachsporthalle in Esslingen-Zell Master-Studiengang Konstruktiver Ingenieurbau von Ida D Ottavio Der Master-Studiengang Konstruktiver Ingenieurbau und die Stadt Esslingen am Neckar haben in enger Zusammenarbeit Ideen und Konzepte für eine neue Überdachung der Dreifachsporthalle in Esslingen-Zell entwickelt. Im Rahmen der Lehrveranstaltung»Konstruktives Entwerfen im Hochbau«haben 25 Studierende des Sommersemesters Vorschläge für die Sanierung der bestehenden Dachkonstruktion der Sporthalle in Esslingen-Zell erarbeitet. Die Betrachtung des gesamten Objekts war dabei notwendig. Die Fassade, der Zugang und die Nutzung der Halle mussten beim Entwurf mit berücksichtigt werden. Ziel war es, eine Einheit zu schaffen, in der man auch die neuen städtebaulichen Anforderungen im Auge behalten musste. Nach einer gründlichen Vorarbeit mit einer Exkursion vor Ort sowie vorbereitende Studienarbeiten sind unter intensiver Betreuung von Prof. Rolf Kicherer und Ida D'Ottavio neun Visionen entstanden, die am 21. Juni 2016 in Esslingen am Neckar präsentiert wurden. Mithilfe eines maßstabsgetreuen Modells, eines plakativen Entwurfs und einer kurzen Präsentation mussten die Gruppen die Stadt Esslingen von ihrem Konzept überzeugen. Alle Arbeiten bestanden aus originellen und beeindruckenden Ideen. Wendelin Karg, Technischer Betriebsleiter der Städtischen Gebäude Esslingen, lobte alle präsentierten Entwürfe und zeichnete drei Arbeitsgruppen besonders aus. Zu den ausgezeichneten Gruppen zählen: 1. Platz Jimmy Müller, Michael Rath und Stefan Rentschler 2. Platz Malte Büschler, Hannah Knecht und Jan Pfeffer 3. Platz Andrey Bachevskiy, Anna Shamreeva, Reiner Frank, Gideon Jesser, Matthias Rohrer und Daniel Rüttinger. Das Projekt wurde von Seiten der Stadt Esslingen durch Wendelin Karg und Roland Prömel unterstützt und aus Sicht der Tragwerksplanung von Ramazan Balci von der Firma Werner und Balci GmbH begleitet. Best-of-BWL von Sousana Koschorreck Best-of BWL am 20. Juli 2016 stellten in Form von wissenschaftlichen Postern die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Betriebswirtschaft die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten vor. Die Studierenden zeigten kreative Lösungsansätze für betriebswirtschaftliche Fragestellungen, wie dem Onboarding-Prozess im Personalbereich, Talentmanagementkonzepte, Marktanalysen, Erfolgsfaktorenforschung, flexible Arbeitszeitgestaltung, Nachhaltigkeitscontrolling, logistisches Lieferantenmanagement und vieles mehr. Die Preise der Jury wurden bereits im Vorfeld bestimmt 1. Platz David Lorenz für»die persönliche Fahrzeugabholung als Customer Touchpoint im Kundencenter Truck Praxisarbeit am Beispiel der MAN Truck & Bus AG«, Betreuerin: Prof. Dr. Kristina Weichelt 2. Platz Kevin Steffen Voss für»konzepte des Nachhaltigkeitscontrollings im internationalen Vergleich Analyse der DAX 30 und Dow Jones Industrial Average Unternehmen 2010-2015«, Betreuer: Prof. Dr. Georg Hauer 3. Platz Ebru Calimlioglu für»umsatzrealisation bei Werkverträgen nach IFRS 15 am Beispiel der Bertrandt AG«, Betreuerin: Prof. Dr. Melanie Mühlberger Das Publikum, das sich auf der Veranstaltung befand, stimmte über den Design- und Innovationspreis ab. Es gab ein Kopf-an- Kopf-Rennen, und das sind die Preisträger: Publikumspreis für Design Kevin Steffen Voss für»konzepte des Nachhaltigkeitscontrollings im internationalen Vergleich Analyse der DAX 30 und Dow Jones Industrial Average Unternehmen 2010-2015«, Betreuer: Prof. Dr. Georg Hauer Impressionen von der Endpräsentation in Esslingen. Fotos: Ida D Ottavio Publikumspreis für Innovation Laila Vollmer für»cost and Management Accounting Practice in Greater China and Germany Challenges for International Controllership«, Betreuer: Prof. Dr. Georg Hauer

Aus der Hochschule 11 Hervorragenden Berufsaussichten von HAW- Absolventinnen und -Absolventen Ehemalige Studierende bestätigen das Erfolgsmodell der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) Quelle: Pressemitteilung der HAW BW Studierende an HAW haben allen Grund zur Freude: Die neue Studie des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg belegt die hervorragenden Berufsaussichten von HAW-Absolventinnen und -Absolventen und die große Zufriedenheit mit ihrer einstigen Entscheidung für diese aufstrebende Hochschulart. Wichtigste Argumente für die HAW sind aus Sicht ihrer Absolventinnen und Absolventen die hohe Praxisorientierung in Lehre und Forschung sowie das ständige Bemühen um eine zukunftsorientierte Geräte- und IT-Ausstattung für die Lehre und den Studierenden-Service.»Alles richtig gemacht!«so könnte man die jüngste Absolventenstudie des Statistischen Landesamtes (StaLA) aus Sicht der Absolventinnen und Absolventen der 19 beteiligten HAW überschreiben. Rückblickend sind fast 90 Prozent der Ehemaligen drei bzw. sechs Jahre nach ihrem Studienabschluss mit ihrer einstigen Wahl des Studiengangs höchst zufrieden. Fast ebenso viele würden dieselbe Hochschule wieder wählen. Dieses ausgezeichnete Votum kommt nicht überraschend: Es bestätigt die äußerst positive Tendenz des ohnehin sehr hohen Niveaus der Ergebnisse der vorangegangenen Jahre, und es basiert auf dem Erfolg der HAW-Berufseinsteigerinnen und -einsteiger am Arbeitsmarkt. Fast alle fanden innerhalb von nur zehn Wochen nach ihrem Abschluss eine Erwerbstätigkeit, bei der sie das im Studium erworbene Wissen und die vielfältigen Kompetenzen unmittelbar nutzen konnten und das auf einem für junge Akademikerinnen und Akademiker durchaus angemessenen Gehaltsniveau.»Natürlich profitieren die jungen Leute auch von der stabilen Wirtschaftslage in Deutschland und der allgemein hohen Nachfrage am Arbeitsmarkt in fast allen Bereichen der von uns bedienten Kompetenz- und Berufsfelder«, weiß Prof. Bastian Kaiser, Vorsitzender der HAW-Rektorenkonferenz im Land.»Das ausgezeichnete Ergebnis ist aber dennoch alles andere als zufällig: Mehr als ein Drittel der über 5.500 Personen, die den Fragenbogen beantwortet haben, haben einen längeren Auslandsaufenthalt absolviert und fast 50 Prozent sammelten vor und während des Studiums bereits handfeste Berufserfahrung. Damit schärften sie ihr Profil und nutzten das Netzwerk ihrer Hochschulen und Professoren, die ja selbst aus der Praxis an die Hochschulen gekommen sind und deshalb aus eigener, zumeist noch junger Anschauung wissen, was das Beschäftigungssystem braucht.«in der Tat loben die Absolventinnen und Absolventen den Praxisbezug ihrer Dozentinnen und Dozenten, den diese nicht nur aus ihrer beruflichen Vergangenheit an die Hochschulen bringen, sondern auch in immer mehr kooperativen Forschungsprojekten mit Wirtschaftsunternehmen und anderen Praxispartnern weiterentwickeln. Dieses Wissen fließt unmittelbar in die Lehre der modernen HAW-Studiengänge und kann durch die guten Betreuungsverhältnisse an die Studierenden weitergegeben werden. Es ist außerdem eine unerlässliche Voraussetzung für den gelingenden Wissenstransfer aus der Hochschulforschung in die marktfähige Praxis. Eine Voraussetzung dafür ist die Ausstattung der Hochschulen mit zeitgemäßen Geräten für die Lehre, ausreichenden Räumen und einer modernen IT-Ausstattung.»Hier stehen die HAW aktuell vor einer riesigen Herausforderung. ( ) In Zeiten von Industrie 4.0 müssen wir alles daran setzen, an den HAW eine IT-Ausstattung vorzuhalten, die mit der unserer Forschungspartner kompatibel ist und es uns erlaubt, die Studierenden zeitgemäß auszubilden«, betont Prof. Kaiser.»Dazu brauchen wir dringend zusätzliche Unterstützung durch das Land: Wer in kluge Köpfe investieren und den Mittelstand im Land in seiner Innovationskraft fördern will, darf sich bei der Ausstattung der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften nicht gesundsparen. ( ) Wir hoffen, dass sich auch die neue Landesregierung im Hochschulbereich nicht zurücklehnt und meint, mit dem Hochschulfinanzierungsvertrag von 2014 und der Fortschreibung der Exzellenzinitiative seien alle Hausaufgagen gemacht«, erklärt Rektor Kaiser.»Gerade die HAW haben von beiden großen Maßnahmen nicht bzw. kaum profitieren können. Sie dürfen aber im Interesse der Stärke des gesamten Hochschulsystems unseres Landes nicht zurückfallen und müssen in den kommenden fünf Jahren stärker in den Fokus der Landespolitik gerückt werden. Nur dann lässt sich der Vorsprung Baden-Württembergs als Innovations- und Zukunftsstandort halten.«erfolgreich mit Doppelabschluss Master-Studiengang General Management von Prof. Dr. Georg Hauer Als erste Absolventinnen und Absolventen schlossen die Taiwanerin An-Yi Wang, der Taiwaner Hao Huang und die deutsche Elena Seitz den Doppelabschluss des Studiengangs General Management an der Hochschule für Technik Stuttgart in Kooperation mit der Tatung University in Taipei/Taiwan ab. Sie erhielten den Abschluss»Master of Arts (M.A.)«der Hochschule für Technik und den Abschluss»Master of Business Administration (MBA)«der Tatung University in Taipei/Taiwan. Der taiwanesisch-deutsche Doppelabschluss wird vom DAAD gefördert. Die Master-Absolventinnen und -absolventen, die den Doppelabschluss erreicht haben, sind künftige Führungskräfte vorzugsweise für den internationalen, asiatischen Raum. Sie können ihr erworbenes Fachwissen auf spezifische Fragestellungen übertragen, diese strukturiert und lösungsorientiert in internationalen und fachübergreifenden Teams bearbeiten. Zusätzlich ist es den Absolventinnen und Absolventen möglich, ihre Sprachkenntnisse in Englisch und Chinesisch in internationalen Teams anzuwenden und zu vertiefen. Der Abschluss Master of Arts berechtigt zusätzlich zur Promotion und ermöglicht den Eintritt in den höheren Dienst in der öffentlichen Verwaltung. Voraussetzungen für die Zulassung des Doppelabschlusses in Taipei durch die HFT Stuttgart sind ein überdurchschnittlich guter Abschluss eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums mit mindestens dreijähriger Regelstudienzeit sowie bereits vorhandene Grundkenntnisse in Chinesisch. Die Hälfte der Lehrveranstaltungen an der HFT Stuttgart werden in englischer, die andere Hälfte in deutscher Sprache durchgeführt. Daher müssen Bewerber sowohl ausreichende Englisch- als auch Deutschkenntnisse besitzen bzw. nachweisen, zum Beispiel durch einen anerkannten Sprachtest. Das ist vor allem notwendig bei Bewerbern, deren Muttersprache nicht Englisch oder Deutsch ist. Der Master-Studiengang General Management kann alternativ auch mit einem Doppelabschluss der Universiti Teknologi Mara (UiTM) in Shah Alam/Malaysia oder der Edinburgh Napier Universitiy in Schottland absolviert werden. Sie alle freuen sich über den Master-Abschluss im Studiengang General Management. Foto: privat Neuer Master-Studiengang Wirtschaftspsychologie von Prof. Dr. Patrick Müller Studieninteressierte mit einem abgeschlossenen psychologischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Studium können sich ab dem Wintersemester 2016/17 im Master-Studiengang Wirtschaftspsychologie an der HFT Stuttgart weiter qualifizieren. Als einzige staatliche Hochschule Baden-Württembergs bietet die HFT Stuttgart damit einen Bachelor- und einen Master-Studiengang in Wirtschaftspsychologie an. Der neue viersemestrige Master Wirtschaftspsychologie ist passgenau auf die Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen wirtschaftspsychologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge an der HFT Stuttgart abgestimmt, aber auch für Absolventinnen und Absolventen anderer Hochschulen attraktiv. Der Studiengang richtet sich an Studieninteressierte, die bereits einen psychologischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang abgeschlossen haben und nach einem anwendungsorientieren Master suchen, der wirtschaftliche und psychologische Themen gleichwertig miteinander verknüpft. Inhaltliche Schwerpunkte liegen in den Bereichen»Psychologische Aspekte Organisationalen Verhaltens«und»Marketing und Konsumentenpsychologie«, ergänzt um angewandte Forschungsmethoden. Das Studium ermöglicht so den Einstieg in unterschiedliche Berufsfelder aller Branchen. Neben Managementpositionen kommen auch herausgehobene Spezialistenfunktionen in Frage, zum Beispiel als HR-Business-Partner, Brand Manager oder Unternehmensberater.»Aufgrund einer zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Dynamik und Komplexität sind Unternehmen heute permanent mit Unsicherheit und Veränderungsdruck konfrontiert. Dies erfordert von Mitarbeitenden und Führungskräften ein umfassendes Verständnis wirtschaftlicher Prozesse und der Rolle des Menschen in diesen Prozessen«, erklärt Studiendekan Prof. Dr. Patrick Müller. Für eine Vielzahl betrieblicher Aufgabenstellungen ist somit ein fundiertes Wissen sowohl betriebswirtschaftlicher als auch psychologischer Zusammenhänge vonnöten. Die inhaltliche Zielsetzung des Master-Studiengangs Wirtschaftspsychologie liegt dabei auf wirtschaftsrelevanten Fragestellungen, bei denen der Faktor»Mensch«von zentraler Bedeutung ist.

Aus der Hochschule 12 Hochschule vergibt erste Zertifikate für das Studium Integrale von Petra Dabelstein Seit dem Wintersemester 2015/16 bietet die HFT Stuttgart ihren Studierenden neben dem jeweiligen Fachstudium eine zertifizierte Zusatzqualifikation: das Studium Integrale. Es umfasst Schlüsselqualifikationen, allgemeinbildende Themen und Wahlangebote. Schlüsselqualifikationen sind zum Beispiel soziale Kompetenzen oder Selbstmanagement, allgemeinbildende Themen können interdisziplinäre Projekte sein. Im Bereich der Wahlangebote gibt es Seminare zu ästhetischer oder politischer Bildung sowie Fremdsprachenkurse. Für den Erhalt eines Zertifikats müssen in allen drei Bereichen entsprechende Kurse oder Seminare belegt worden sein. Die beiden Studenten Julian Bethke und Christian John haben alle Voraussetzungen für ein Zertifikat erfüllt, so dass Rektor Prof. Rainer Franke bereits nach einem Semester die ersten Zertifikate an die beiden überreichen konnte. Beide Studenten beschreiben ihre positiven Erfahrungen mit dem Studium Integrale so: Christian John, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen:»Als ich zu Beginn des letzten Semesters zum ersten Mal etwas vom Studium Integrale gelesen habe, war ich zunächst etwas skeptisch: Freizeit opfern, um noch öfter in der Hochschule zu sein?! Dennoch bin ich der Sache nachgegangen und habe mich ausführlicher über das Studium Integrale informiert. Ich beschloss zum Glück mir das Ganze mal anzuschauen und habe die ersten (kostenlosen) Workshops besucht. Bis dahin habe ich gar nicht realisiert, was für ein tolles Angebot diese Workshops für uns Studierende sind: Qualifizierte Coaches, die sonst in namhaften Unternehmen für teures Geld unterwegs sind, werden uns hier kostenlos zur Verfügung gestellt. Ich kann nur sagen: Das lohnt sich auf jeden Fall! Ich habe sehr viele Skills aus diesen Workshops mitgenommen. Ein weiterer Bestandteil des Studiums Integrale ist das allgemeinbildende Angebot. Man blickt zum Beispiel in einer durchgehend offenen Diskussionsrunde zusammen mit Lehrenden über den Rand seines eigenen Studiengangs hinaus und beschäftigt sich mit alltäglichen Problemen. Zu guter Letzt hatte ich im Rahmen des interdisziplinären Seminars noch die Möglichkeit, aktiv mit einem Forscherteam zusammen zu arbeiten, um so auch wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Für mich persönlich hat sich das Studium Integrale wirklich gelohnt! Ich werde auch im kommenden Semester die Angebote des Didaktikzentrums und des Zentrums für Nachhaltige Entwicklung nutzen. Ich kann das Studium Integrale jedem empfehlen, der nicht nur einen Pluspunkt für seine Bewerbung sammeln, sondern auch etwas für sich persönlich lernen möchte.«julian Bethke, B. Eng., Studiengang Infrastrukturmanagement:»Das Studium Integrale ist eine Auszeichnung für Studierende, welche während ihres Studiums außerhalb ihres spezifischen Fachstudiums an weiterführenden Bildungsmaßnahmen teilgenommen haben. So sollen sich die Studierenden Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen, die es ihnen ermöglichen, in ihrer beruflichen und persönlichen Zukunft Probleme und Herausforderungen in einem interdisziplinären Kontext verstehen und lösen zu können. Diese integrative Herangehensweise soll zum einen durch die Lehre von Schlüsselqualifikationen, zum anderen durch allgemeinbildende Angebote und Wahlfächer vermittelt werden. So konnte ich als Student des Studiengangs Infrastrukturmanagement gelerntes Wissen in transdisziplinären Projekten umsetzen sowie allgemeinbildende Veranstaltungen besuchen, um meine Kommunikationsfähigkeiten und soziale Kompetenzen wesentlich zu verbessern. Fächerübergreifende Denk- und Herangehensweisen wurden mir unter akademischen Rahmenbedingungen vermittelt. Diese werden mir auf meinem weiteren Lebensweg und bei zukünftig auftretenden Herausforderungen sicherlich sehr nützlich sein.«julian Bethke (li), Rektor Prof. Rainer Franke und Christian John. Foto: privat Die Haushaltskasse wird voller Ab 1. August gibt s mehr BAföG von Simone Hübener BAföG ist eine tolle Sache, um sich sein Studium teilweise oder ganz zu finanzieren. Denn die Hälfte dieser staatlichen Ausbildungsförderung, die jeden Monat auf dem Konto der berechtigten Studierenden landet, bekommen sie vom Staat geschenkt, die andere Hälfte ist ein zinsloses Darlehen. Und bis das Geld dann nach Ende des Studiums zurückbezahlt werden muss, verstreicht einiges an Zeit. Und man weiß von Beginn an, dass es nie mehr als 10.000 Euro werden diese Höchstgrenze ist im Gesetz verankert. Ab dem 1. August wurde das BAföG noch besser, denn da traten die meisten Änderungen der 25. BAföG-Novelle in Kraft. So stiegen beispielsweise die Bedarfssätze und diverse Freibeträge um mindestens sieben Prozent, unter anderem der Freibetrag für das eigene Einkommen und das der Eltern. Die Studierenden können nun auch das ganze Jahr über einen 450-Euro-Job annehmen, denn in dieser Höhe wirkt es sich nicht bedarfsmindernd aus. Beim Freibetrag für das eigene Vermögen ging es mit 44 Prozent besonders kräftig nach oben, womit die Studierenden jetzt 7.500 Euro besitzen dürfen, ohne dass dies auf die Förderung angerechnet würde. Mehr Geld gibt es ferner für die eigene Bleibe, der monatliche Zuschuss steigt von 224 auf 250 Euro. Und auch alle, die bereits Kinder haben, dürfen sich freuen: Sie erhalten vom Staat seit dem 1. August 130 Euro pro Kind und das unabhängig davon, wie viele Kinder sie haben. Unbedingt einen zweiten Versuch starten Nach all diesen Zahlen nun mal ein konkretes Beispiel: Eine Studentin, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnt und ein kleines Kind hat, bekommt dank der Novelle statt bislang 710 Euro mit 779 Euro deutlich mehr. Bei allen, die bereits BAföG erhalten, werden mit der Auszahlung im Oktober rückwirkend auch für August und September automatisch die neuen Werte berücksichtigt. All jene, die schon mal einen BAföG-Antrag ausgefüllt und dann einen sogenannten Nullbescheid bekommen oder es noch nie versucht haben, sei angeraten, es (noch einmal) zu probieren. Aufgrund der gestiegenen Bedarfssätze und Freibeträge werden auch etliche von ihnen in den Genuss von BAföG kommen. Antrag: schnell und einfach online Apropos Antrag: Die Papierstapel haben für alle, die es lieber elektronisch mögen, mit der Novelle ein Ende. Der Antrag kann jetzt nicht nur online ausgefüllt, sondern auch elektronisch versandt werden. Die einzige Voraussetzung, die es für diesen Weg gibt, ist eine eigene DE-Mail-Adresse oder ein elektronischer Personalausweis mit dem entsprechenden Lesegerät. Noch Fragen? Seit dem 1. August gibt es zwar mehr BAföG, komplex ist es dennoch geblieben. Darum beantwortet das Team des Amts für Ausbildungsförderung des Studierendenwerk Stuttgart gerne ihre individuellen Fragen. Möglich ist dies persönlich montags bis donnerstags von 9:00 bis 15:00 Uhr sowie freitags von 9:00 bis 12:00 Uhr und zwar in der Holzgartenstraße 11, direkt über der Mensa Stuttgart-Mitte. Wer lieber den Hörer in die Hand nimmt, erreicht die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter montags bis donnerstags am Vormittag von 9:00 bis 11:30 Uhr und donnerstags zusätzlich von 13:00 bis 15:00 Uhr telefonisch. Und last but not least gibt es auf der Website des Studierendenwerk Stuttgart unter www.studierendenwerk-stuttgart.de/ bafoeg viele weitere Informationen. Promotionsstipendien für Windy Cities von Dr. Anja Ernst Die Hochschule für Technik Stuttgart, die Hochschule Esslingen und die Universität Stuttgart haben zwölf Promotionsstipendien für das kooperative Promotionskolleg Windy Cities ausgeschrieben. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen zum wirtschaftlichen Einsatz von Kleinwindanlagen zur lokalen dezentralen Stromerzeugung in urbanen Räumen. An den Forschungsinstituten der beteiligten Hochschulen stehen insgesamt zwölf Promotionsstipendien aus Mitteln der Landesgraduiertenstiftung und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg zur Verfügung. Die Stipendien werden zu den Bedingungen des Landesgraduiertenförderungsgesetzes Prof. Dr. Stefan Reitz Gute Nachricht für die Studierenden des Master-Studiengangs Mathematik: Am 16. Juni 2016 hat die Deutsche Aktuarvereinigung e.v. die Anerkennung gemäß 11 der aktuellen Prüfungsordnung von DAV/ IVS erteilt. Damit wird der Besuch der beiden Vorlesungen Finance 1 und Finance 2 anerkannt, um die Prüfungsleistung im des Landes Baden-Württemberg für maximal drei Jahre, vorbehaltlich der Annahme als Doktorand durch den Promotionsausschuss der Universität Stuttgart, vergeben. Die Promotionsvorhaben können in den drei Schwerpunkten Simulation/Visualisierung, Windenergie und Energiespeicherung durchgeführt werden. Durch das Kolleg werden innovative Forschungsthemen betreut, deren eigenständige Bearbeitung sichergestellt und ein interdisziplinärer Austausch gefördert. Das Kooperative Promotionskolleg steht Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Universitäten gleichermaßen offen. Bewerbungsschluss war Ende Juni 2016. Aktuar-Ausbildung im Master- Studiengang Mathematik Fach Finanzmathematik und Investmentmanagement der Aktuar-Ausbildung zu absolvieren. Den Studierenden eröffnet sich damit die Möglichkeit, über die bereits bestehende Anerkennung hinaus weitere Teile ihrer Vertiefungsrichtung Finanz- und Versicherungsmathematik als Bestandteile einer späteren Prüfung zum Aktuar anerkennen zu lassen.

Aus der Hochschule Marketing und Presse 13 Bewegtbilder sind in! Neues Hochschulvideo der HFT Stuttgart von Petra Dabelstein»Die Hochschule benötigt einen neuen Imagefilm«. Dies war seit einiger Zeit der Tenor in der Stabsstelle Marketing und Presse. 2011 wurde der erste Imagefilm für die HFT Stuttgart gedreht mit einer Länge von fünf Minuten. Zu sehen ist er nach wie vor auf der Homepage unter dem Menu Marketing und Presse und auf dem YouTube Kanal der HFT Stuttgart.»Nach heutigen Maßstäben muss ein Imagefilm jedoch deutlich kürzer sein«, erklärt Petra Dabelstein, Leiterin der Stabsstelle Marketing und Presse. Die erfolgreichsten viralen Videos auf YouTube liegen bei circa 90 Sekunden (Quelle: statista.com). Eine Analyse unseres HFT-YouTube-Kanals zeigt, dass die durchschnittliche Wiedergabedauer unserer bisherigen Videos bei 1:05 Minuten liegt und der durchschnittliche Prozentsatz der Wiedergabe bei 38 Prozent. Die durchschnittliche Ansichtszeit beim neuen Hochschulvideo liegt mit 1,12 Minuten bei 79 Prozent. Nun ist ein neuer Film über die HFT Stuttgart erschienen. Er wurde von aha!film und dem Regisseur Joseph Buchner gedreht, produziert und geschnitten. Das Drehbuch dazu wurde gemeinsam erarbeitet.»eine runde Sache!«So könnte man das neue Hochschulvideo nennen nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch. Eine Besonderheit des aktuellen Imagefilms sind die»little World-Aufnahmen«von Jonas Ginter. Mittels aneinander montierten GoPro-Kameras können spektakuläre 360-Grad-Aufnahmen produziert werden. Dadurch entstehen besondere Effekte, die außergewöhnlich aussehen. Insgesamt hat das neue Video eine Länge von 90 Sekunden. Dafür wurde an drei Drehtagen mit über 20 Studierenden der HFT Stuttgart gedreht, in den Hauptrollen Carsten Kirchmaier, Infrastrukturmanagement-Student und Sarah Schwarz, Architektur-Studentin. Zudem haben uns Professorinnen und Professoren sowie viele Kolleginnen und Kollegen fantastisch unterstützt. Das Video kann auf der HFT-Homepage und auf dem HFT-YouTube-Kanal angesehen werden. Viel Spaß beim Anschauen! Bildausschnitt aus dem neue HFT-Film, zu sehen auf der Hompage und auf dem HFT-YouTube-Kanal. Die HFT Stuttgart auf allen Kanälen! Social Media von Jessica Koch und Petra Dabelstein Die Anzahl an Nutzern in den Social Media-Kanälen der HFT Stuttgart steigt täglich, jeden Tag gewinnen wir neue Follower hinzu. Von Seiten der Stabsstelle Marketing und Presse ist die HFT Stuttgart mit eigenen Seiten auf Facebook, Instagram, Twitter, Google+ und YouTube aktiv. Alle Nachrichten, die sich auf der Homepage befinden, werden je nach Zielgruppe und Inhalt automatisch durch die Stabsstelle auf den geeigneten Social Media-Kanälen kommuniziert. Durch die große Reichweite sind dies ideale Plattformen, um auf Veranstaltungen, Projekte und Neuigkeiten aufmerksam zu machen. Facebook, Instagram, Twitter & Co der stetige Zuwachs in den Sozialen Medien zeigt, wie wichtig es ist, diese für die Kommunikation zu nutzen. Marketing und Presse Neue Kollegin im Team HFT-App: verfügbar und überarbeitet von Lutz Faber Von Studierenden für Studierende: Die HFT- App wurde von Benjamin Lebherz und Christof Zirkler, beides Studierende im Bachelor-Studiengang Informatik, programmiert. Sie kann im App Store (für ios) oder im Play Store (für Android) kostenlos heruntergeladen werden. Verstärkung für das Team Marketing und Presse: Neben Petra Dabelstein (Leitung), Sandra Wrage und Michaela Leipersberger-Linder kümmert sich nun auch Jessica Koch um die Innenund Außenwirkung der HFT Stuttgart. Kochs Schwerpunkte sind dabei die Online Medien und die Alumniarbeit. Das Referat Marketing und Presse informiert die Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen, Projekte und Veranstaltungen an der Hochschule. Schwerpunkt im Hochschulmarketing ist der Bereich Studierendenmarketing. Alle zentralen Marketingaktivitäten und Kommunikationsmittel der Hochschule werden im Referat koordiniert. Auf der Homepage der HFT Stuttgart finden Sie unter dem Stichwort»Einrichtungen«,»IZ«,»IT-Onlinedienste«die direkten Links zu den Installationsdownloads. Zielgruppe dieser App sind hauptsächlich die Studierenden der HFT Stuttgart. Feedback ist ausdrücklich erwünscht. Unter app@hft-stuttgart.de sind Lob, Kritik und Vorschläge jederzeit willkommen. Und das bietet die App für Sie: Vorlesungsplan News & Events der HFT Stuttgart To-Do-Übersicht Mensa Speiseplan Übersicht der Drucker in den PC-Pools Anzeige von freien Räumen

Aus der Hochschule 14 Das richtige Maß auf den Studierendenausweisen von Bettina Laser 8,5 cm lang und 5 cm breit die Größe der Studierendenausweise der HFT Stuttgart ist einfach auszumessen. Komplizierter wird es, den längsten Tunnel der Welt zu vermessen (Gotthard-Basistunnel) oder einen vollständig eingerüsteten Bahnhofsturm (Konstanz) dreidimensional zu erfassen und in vollständigen Ansichten, Grundrissen und Schnitten darzustellen. Das Ingenieurbüro intermetric GmbH mit Hauptsitz in Stuttgart-Vaihingen kann neben diesen beiden Projekten auf ein anspruchsvolles Spektrum an Auftragsarbeiten verweisen. Neben individuellen Messkonzepten entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros falls nötig auch spezielle Messsysteme, um ein Projekt optimal zu unterstützen. Seine langjährigen Erfahrungen im Vermessungswesen brachte Prof. Dr.-Ing. Ulrich Völter, Gründer von intermetric, viele Jahre lang als Professor an der HFT Stuttgart in seine Vorlesungen ein. Auch sein Sohn und Co-Geschäftsführer Ulrich Völter engagiert sich als Lehrbeauftragter für die Studierenden. Die Vermessung der Studierendenausweise hat das Büro natürlich nicht vorgenommen, das Sponsoring der Ausweise übernahm intermetric GmbH jedoch bereits zum dritten Mal. Neben dem Werbeeffekt, sich auf der Rückseite der Ausweise mit dem Firmenlogo zu präsentieren, ist für beide Geschäftsführer das Engagement an der HFT Stuttgart entscheidend. Die Unterstützung der Hochschule und ihrer Studierenden ist der Hauptbeweggrund für das Sponsoringprojekt. Und vielleicht ist ja der eine oder andere Studierende, der das Logo des Büros auf seinem Ausweis trägt, in der Zukunft selbst an einem so großen Projekt wie dem Gotthard-Tunnel beteiligt?! Studienbegleitender Bildungsvertrag Studiengang Vermessung und Geoinformatik von Helmut Hoss und Prof. Rainer Kettemann Die Berufsaussichten für Vermessungsingenieure mit Bachelor-Abschluss sind so gut wie nie zuvor. Sowohl bei den privatwirtschaftlichen Vermessungsbüros als auch in der Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung des öffentlichen Dienstes werden Vermessungsingenieure dringend gesucht. Der Studiengang Vermessung und Geoinformatik hat vor diesem Hintergrund das der HFT Stuttgart zu einem Patenprogramm++ ausgeweitet. Aufgrund der Modularisierung des Studiums haben Studierende viele Möglichkeiten, neben dem Studium zu arbeiten. Der Vorteil: Arbeitgeber können potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen lernen, diese gezielt fördern und in gewissem Rahmen an den Betrieb binden. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL BW) hat die Informationen zum Patenprogramm aktiv in die Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung hineingetragen. Eine Variante eines Patenprogramms wurde vom LGL in Absprache mit den Hochschulen entwickelt, der»studienbegleitende Bildungsvertrag Studium mit vertieften Praxisphasen«. Dabei bleiben Studium einerseits und Praxisförderung anderseits rechtlich getrennt. Das Fördermodell kann somit in Kombination mit bereits eingerichteten Studiengängen ohne Schaffung neuer Rechtsgrundlagen umgesetzt werden. Verwaltungen können so selbst aktiv zu werden, Nachwuchskräfte während des Studiums zu fördern und diese frühzeitig an sich zu binden. Der Vertragsentwurf wurde bei verschiedenen Veranstaltungen landesweit vorgestellt. Die konkreten Ziele des»studienbegleitenden Bildungsvertrags«sind: - Fachliche Beratung und Begleitung von Studierenden während der Praxisphasen im Betrieb - Vereinbarung von studienbegleitenden Praxisphasen von rund zwölf Monaten Gesamtdauer, die sich aus Praxisphasen während der vorlesungsfreien Zeiten, dem Praxissemester (als Teil des Studiums) und ggf. dem praktischen Anteil der Bachelor-Arbeit zusammensetzen. Das Praxissemester kann aber auch im Ausland oder in einem anderen Betrieb absolviert werden - Finanzielle Förderung über die gesamte Studiendauer durch eine monatliche Grundvergütung und einen monatlichen Aufstockungsbetrag. Die Grundvergütung berücksichtigt den Mindestlohn für die freiwilligen Praxisphasen und ist unabhängig von einem späteren Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis. Der geleistete Aufstockungsbetrag ist dann zurückzuzahlen, wenn das beabsichtige Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis später nicht zu Stande kommt. Bei der Umsetzung des Fördermodells durch das LGL werden folgende spezifischen Anforderungen an den Bewerber gestellt: Die Bewerberin bzw. der Bewerber müssen eine Ausbildung als Vermessungstechniker/in abgeschlossen haben. Es wird erwartet, dass sie bzw. er in ein späteres Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis im Bereich der Poolteams der Flurneuordnung oder beim LGL direkt eintreten und beabsichtigt, nach dem erfolgreichen Bachelor-Studium den Vorbereitungsdienst für den gehobenen vermessungstechnischen Verwaltungsdienst zu absolvieren. Einen ersten»studienbegleitenden Bildungsvertrag Studium mit vertieften Praxisphasen«hat das LGL im Oktober 2015 mit einem Studierenden der Hochschule Karlsruhe abgeschlossen. Zum Wintersemester 2016/17 hofft das LGL auch Studierende der HFT Stuttgart zu gewinnen. Eine entsprechende Ausschreibung zur Bewerbung ist auf den LGL-Internetseiten veröffentlicht. Darüber hinaus haben mehrere Landkreise angekündigt, dieses Fördermodell ihrerseits zur Gewinnung von Nachwuchskräften im Bereich Vermessung und Flurneuordnung anzuwenden. mopac OPAC jetzt mobil! Von Jessica Koch Der Bibliothekskatalog und die Bibliothekskontoführung können jetzt bequem per Smartphone oder Tablet bedient werden. Der mobile OPAC (mopac) stellt die bekannten Funktionen für Recherche, Fristverlängerung und Vormerkung von Medien im passenden Format für mobile Endgeräte zur Verfügung. Seit Anfang Mai besitzt die HFT Stuttgart mopac, eine Erweiterung des bisherigen OPAC-Katalogs für mobile Endgeräte. OPAC bzw. der»online Public Access Catalogue«bezeichnet einen öffentlich zugänglichen Online-Katalog der Bibliothek. Die Bibliothek der HFT Stuttgart umfasst derzeit einen Print-Bestand von etwa 42.000 Medien und 125 laufenden Zeitschriften. Zusätzlich wird ein umfangreiches Angebot an elektronischen Medien, e-journals, e-books und Datenbanken bereitgestellt. Alle Angebote der Bibliothek sind über das Internet per OPAC recherchierbar. Die Datenbank der Bibliothek ist in die Volltext- und Fachbibliographiedatenbank unterteilt. In die Suchmaske des OPAC-Katalogs können Begriffe zu den gewünschten Themen eingegeben werden. Neben der Platzhaltersuche kann auch mit Operatoren oder Phrasen zu gewünschten Themen gesucht werden. Das Bibliothekspersonal der HFT Stuttgart hilft gerne bei allen Fragen zur Literaturund Informationsrecherche weiter. HAW Kooperationen mit türkischen Hochschulen Quelle: Pressemitteilung Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg Internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit lebt von Austausch, gegenseitigem Verständnis und von staatlich garantierter Freiheit in Forschung und Lehre. Die baden-württembergischen HAW arbeiten eng und auf vielen Ebenen mit türkischen Hochschulen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen. Diese Kooperationen sind nun durch die umfangreichen Einschränkungen für türkische Hochschulangehörige bei der Ausübung ihrer wissenschaftlichen Arbeit gefährdet. Die nach dem Putschversuch ergriffenen Maßnahmen der türkischen Regierung bedeuten einen Angriff auf die freie Wissenschaft des Landes und die guten und engen Arbeitsbeziehungen deutscher Hochschulen mit ihren türkischen Partnerhochschulen: Über 1.500 Führungspersönlichkeiten türkischer Hochschulen wurden nach Berichten bereits entlassen. Es gibt massive Einschüchterungsversuche gegenüber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die im Ausland arbeiten und pauschale und nicht zu begründende Einschränkungen bei der Reisefreiheit. Die pauschale Rücktrittsaufforderung gegenüber rechtmäßigen Repräsentanten der Universitäten und Hochschulen beschädigt die Wissenschaft und das Recht auf freie Forschung in der Türkei massiv und untergräbt die gewachsenen Kooperationen dieser Hochschulleitungen mit internationalen Partnern. Davon sind auch Hochschulen aus Baden-Württemberg unmittelbar in ihrer Zusammenarbeit mit türkischen Bildungsinstitutionen betroffen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg verurteilen dieses Vorgehen der türkischen Regierung deshalb ausdrücklich. Die Hochschulen lehnen einen Militärputsch als angebliches»mittel zur Wahrung der Demokratie«in der Türkei ausdrücklich und entschieden ab. Waffen und militärische Gewalt konterkarieren demokratische Ziele und Strukturen. Die Rektorenkonferenz der HAW verurteilt jedoch ebenso entschieden alle Maßnahmen, die die Hochschulen und akademischen Eliten des Landes ganz offensichtlich unter einen willkürlichen Generalverdacht stellen und mit beruflichen wie persönlichen Repressalien konfrontieren. Die HAW in Baden-Württemberg schließen sich somit dem geäußerten Protest des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausdrücklich an und versichern ihren Kolleginnen und Kollegen in der Türkei ihre Sympathie und Solidarität.

Vorbereitungsprogramm für Flüchtlinge 15 Das Vertrauen auf die eigene Stärke wächst in der Beziehung mit den Menschen des Gastlandes von Dr. Michael Geiger Mit dem Programm INTEGRA fördert der DAAD seit 2016 sprachliche und fachliche Propädeutika für Flüchtlinge, die sich auf ein Studium an deutschen Hochschulen vorbereiten. Der HFT-Antrag auf finanzielle Förderung eines neun Module umfassenden Programms wurde bewilligt, Start war am 1. Juni 2016! Die zwei Monate umfassende Maßnahme richtete sich an studierfähige Flüchtlinge, die sich für die bautechnischen Studiengänge in der Fakultät B interessieren und in ihrem Heimatland gerade das Abitur abgeschlossen oder schon Bauingenieurwesen studiert haben. Was Flucht an persönlichen Herausforderungen bedeutet, überlieferten nicht zuletzt deutsche Flüchtlinge. So schrieb Hannah Arendt, Professorin für Philosophie, über ihre Flucht in die USA:»Wir haben unser Zuhause und damit die Vertrautheit des Alltags verloren. Wir haben unseren Beruf verloren und damit das Vertrauen eingebüßt, in dieser Welt irgendwie von Nutzen zu sein. Wir haben unsere Sprache verloren und mit ihr die Natürlichkeit unserer Reaktionen, die Einfachheit unserer Gebärden und den ungezwungenen Ausdruck unserer Gefühle.«(»Wir Flüchtlinge«, in :»Zur Zeit. Politische Essays«). Dr. Michael Geiger vom Akademischen Auslandsamt der HFT Stuttgart beschreibt die Situation so:»die Situation der Flüchtlinge ist ganz anders als bei Austauschstudierenden. Die wissen, dass sie jederzeit wieder in die Vertrautheit ihrer Heimat zurückkehren können.«geiger geht einen Schritt weiter, um Verständnis für die Situation der Flüchtlinge bei uns allen zu wecken:»man stelle sich vor, einem mörderischen Gewaltregime entflohen zu sein und sich nach einer höchst riskanten Reise ohne Familie und Freunde körperlich und seelisch verwundet in einem Massenquartier eines völlig anderen Kulturraums wieder zu finden... Die Option, schnell Arabisch so perfekt zu lernen, dass man damit Prüfungen in Statik, Fertigungstechnik oder Bauchemie ablegen kann, würde sicher die meisten von uns überfordern. Das pädagogische Ziel unseres Programms ist also hochkonzentrierten Optimismus zu verbreiten.«dies kann nicht allein, so Geiger, durch sachliche Informationsvermittlung ohne menschliche Komponente gelingen. Die HFT-Module»Informationsseminare in den Studiengängen«, Firmenbesichtigungen, Begehungen von Baustellen, Fachsprache Deutsch für Bautechniker, Interkulturelle Kompetenz, Nachhaltigkeit, individuelle Studienberatung erfordern seiner Meinung nach eine intensive Begleitung und Gespräche, die die Zuversicht der Flüchtlinge stärken sollen. Gewiss seien die Aussagen von Personalreferenten und Professoren bezüglich der Jobperspektiven von Bauingenieuren in Deutschland sehr wichtig. Aber das Vertrauen auf die eigene Stärke wachse nun mal in der Beziehung mit den Menschen des Gastlandes, so Michael Geiger. Die 20 Teilnehmer des Programms aus Syrien, Iran und Äthiopien zeigten sich von Beginn an hochmotiviert und waren glücklich, statt der Monotonie des Lagerlebens von Montag bis Freitag ein strukturiertes Programm zu verfolgen, das sie auf ein Studium in einem unserer Baufächer vorbereitete. Damit wuchs auch der Ansporn, im Deutschunterricht kontinuierlich dran zu bleiben und den Aufstieg zum Gipfel TestDaF zu schaffen. Das zweimonatige Propädeutikum soll im Wintersemester 2016/17 wiederholt und mit einer neuen Gruppe von Flüchtlingen dann auch weitere Studiengänge eingebunden werden. Der berühmte Satz»Wir schaffen das«muss das ist Geiger wichtig mit dem Akzent auf»wir«gesprochen werden. Mit Blick auf den Fachkräftemangel bedeute das auch, dass mit einer guten Integration vielleicht auch ein großes Problem in Deutschland gelöst werden könnte. 20 Teilnehmer aus Syrien, Iran und Äthiopien bereiteten sich hochmotiviert auf ein mögliches Studium an der HFT Stuttgart vor. Fotos: Jessica Koch»Durchhalten«ist das Wichtigste! Über 20 Flüchtlinge absolvierten Vorbereitungsprogramm für Baustudienfächer von Petra Dabelstein Vom 1. Juni bis 31. Juli bot die HFT Stuttgart Flüchtlingen, die an einem bauorientierten Studium interessiert sind, ein zweimonatiges Vorbereitungsprogramm an. Das Angebot richtete sich an Flüchtlinge mit Abitur oder mit einem bereits begonnenen Studium in bauorientierten Studiengängen sowie mit guten Deutschkenntnissen. Über 30 Flüchtlinge haben sich beworben, 20 konnten aufgenommen werden. Das gesamte Vorbereitungsprogramm wurde vom DAAD im Rahmen des INTEGRA-Programms gefördert. Dr. Michael Geiger, Leiter des Akademischen Auslandsamts, und Prof. Dr.-Ing. Thomas Benz, Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft, haben das Programm konzipiert. Für die Flüchtlinge standen Vorlesungen, Informationsveranstaltungen, interkulturelles Training sowie Fachsprache Deutsch für Bautechniker und Firmenbesichtigungen auf dem Programm. Die Veranstaltungen wurden von ProfessorInnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HFT Stuttgart organisiert. Sie fanden immer nachmittags statt, so dass die Flüchtlinge vormittags ihre Sprach- oder Integrationskurse besuchen konnten. Die Flüchtlinge erhielten Einblicke in die Bachelor-Studiengänge Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Bauphysik und Infrastrukturmanagement. Einige Teilnehmer haben bereits ein Studium in ihrem Heimatland absolviert. Für diese waren vor allem Informationen über die an der HFT Stuttgart angebotenen Master-Studiengänge Grund- und Tunnelbau, Konstruktiver Ingenieurbau, SENCE, Umweltschutz und Verkehrsinfrastrukturmanagement interessant. Absolventinnen und Absolventen dieser Studiengänge sind sowohl in Deutschland als auch in den Heimatländern der Flüchtlinge sehr gefragt. Sehr interessant waren auch die Betriebsbesichtigungen bei der Firma Züblin, Transsolar und bei Drees & Sommer. Hier konnten wertvolle Kontakte für mögliche Praktika geknüpft werden. Ergänzend dazu besuchten die Flüchtlinge Baustellen und interessante Bauwerke im Raum Stuttgart. Diese Exkursionen wurden von der Professorenschaft der Hochschule organisiert. Zudem erhielt jeder Teilnehmer eine individuelle Studienberatung.»Unser Programm hat stark motivierende Komponenten, bei denen viel fachliches Know-how, aber auch viele menschliche Begegnungen eine wichtige Rolle spielen«, erklärt Dr. Michael Geiger.»Ich wünsche den Flüchtlingen, dass sie die schwere Anfangszeit durchhalten, ihre meist schon vorhandenen Abschlüsse anerkennen lassen und dann mit guten Deutschkenntnissen hier ihr Studium weiterführen, um schließlich in Deutschland im Ingenieurbereich arbeiten zu können oder in ihren Heimatländern Aufbauarbeit leisten zu können.«ein zweites Vorbereitungsprogramm zum gleichen Themenbereich beginnt zum Wintersemester am 17. Oktober 2016. Interessenten können sich ab sofort bei der Hochschule melden. Angekommen! Diese Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind, möchten sich hier bei uns ein neues Leben aufbauen. Mit großem Einsatz haben sie an der HFT-Vorbereitungswoche für Flüchtlinge teilgenommen. Nun ist es an uns, ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich heimisch fühlen und ihre Kenntnisse entfalten können. Welchen Beitrag Sie dazu leisten können? Lesen Sie dazu auch den Bericht von Eva Hrabal auf Seite 16. Foto: Jessica Koch

Aus der Hochschule 16 Nachbarschaftshilfe Engagement für Flüchtlinge von Eva Hrabal Im Mai 2016 waren in Stuttgart 8.670 Flüchtlinge, verteilt auf 124 Unterkünfte, untergebracht. Seit dem Spätsommer wohnen nun auch rund 160 Flüchtlinge bei uns in der direkten Nachbarschaft auf dem Campus. Unter dem Motto»Nachbarschaftshilfe«bieten wir Studierenden unterschiedliche Möglichkeiten sich zu engagieren. Service Learning Neue Welten kennen lernen, den eigenen Horizont erweitern, engagiert positiven Nutzen stiften und gleichzeitig Pluspunkte fürs Studium sammeln das alles bietet Service Learning. Unter Service Learning versteht man die Verknüpfung von Studium und gesellschaftlichem Engagement. Auch in diesem Semester bieten wir Ihnen wieder die Möglichkeit, an einem Service Learning-Projekt Ihrer Wahl teilzunehmen. Service Learning wird für das Studium Integrale sowie als Schlüsselqualifikation in den Fächern WP und BWL anerkannt. - Einführungsworkshop: 11.11.2016, 13:30-16:30 Uhr, Raum wird noch bekannt gegeben - Praxisphase: Selbstgewählter Zeitraum: mindestens 40 Stunden - Abschlussworkshop: Zu Beginn des Sommersemesters 2017 Fragen beantwortet Ihnen gerne: eva.hrabal@hft-stuttgart.de CKS goes social Im Projekt»CKS goes social«bieten wir als studentische Unternehmensberatung Campus Konzept Stuttgart e.v. den Studierenden aller Stuttgarter Hochschulen die Möglichkeit, mit den Bewohnern des Heimes auf dem Campus in Kontakt zu treten. Wir möchten mit unseren vielfältigen Angeboten Barrieren abbauen und einen Mehrwert für Flüchtlinge und Studierende schaffen. Wer mehr erfahren möchte, kann sich gerne bei Laura unter l.wiedenmann@campus-konzept.de melden. Musik-Theater-Projekt»Labyrinth«Im Laufe des Sommersemesters 2016 haben sich bereits einige Projektgruppen zusammengetan. Machen Sie mit, unterstützen Sie das Musik-Theater-Projekt»Labyrinth«.»Vom Ich zum Wir, durch die Kunst zum Miteinander«so beschreibt sich das Musik- Theater-Projekt»Labyrinth«unter der Leitung von Patrizia Birkenberg. Im Rahmen ihres Studiums der Elementaren Musikpädagogik an der Musikhochschule Stuttgart begann sie das Projekt im Sommer 2012 und entwickelte es zu einem gemeinnützigen Unternehmen. Kunst und Musik werden als eine gemeinsame Sprache angesehen, durch die vor allem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge die Möglichkeit erhalten, das Erlebte auf kreative Art und Weise zu verarbeiten. Durch Gespräche und Improvisation entstehen Musik- und Theaterstücke, die gemeinsam aufgeführt werden, aber auch Veranstaltungen, wie Workshops oder ein kulturübergreifendes Straßenkunstfestival. Solche Projekte brauchen natürlich viele engagierte Helfer. Gemeinsam kann hierbei ein Konzept entwickelt werden, um einerseits die in Stuttgart angekommenen Flüchtlinge zu informieren, aufzufangen und gemeinsam mit ihnen zum Beispiel die oben genannten Workshops zu besuchen. Es gibt auch enormen Bedarf an helfenden Händen für die Veranstaltungen selbst, egal ob es ums Auf- und Abbauen, Kulissengestalten oder gemeinsames Musizieren geht. Die Tätigkeiten sind sehr vielseitig und mit Sicherheit ein Engagement wert! (Kontakt: Katharina Müller, katharina.mueller1@ yahoo.de) Sie haben ebenfalls eine Projektidee? Oder Sie möchten in einem der genannten Projekte mitmachen? Dann kommen Sie einfach zum nächsten Treffen des AK Flüchtlingshilfe am 26. Oktober 2016, um 13:30 Uhr, im Raum 1/315 vorbei. Wir freuen uns auf Sie und Ihr Engagement! Drohnenfieber Studiengang Vermessung und Geoinformatik von Jörg Hepperle Die Erkundung eines Geländes bzw. eines Objektes bietet ganz neue Möglichkeiten und Perspektiven. Im Studiengang Vermessung und Geoinformatik werden seit neuestem Drohnen eingesetzt. Was von unten spielend leicht aussieht, erweist sich in der Umsetzung als eine große Herausforderung für die Piloten. Ein bisschen Spassfaktor ist aber auch immer mit dabei. In der Tat sind unsere mit hochauflösenden Kameras ausgerüsteten Drohnen außergewöhnliche Messinstrumente. Wenn wir mit unseren»fliegern«der Studienbereich Vermessung besitzt momentan zwei Stück unterwegs sind, gehen wir aber nicht auf die Wiese zum»spielen«, sondern wollen damit hochwertige, auswertbare Bilder aus der Luft machen. Im freien Feld herumzufliegen und nur auf den Kameraauslöser drücken, reicht da nicht aus! Beispielsweise müssen das Anfliegen oder Umfliegen eines Objektes, die Steuerung der Kamera und die Überwachung des Systems bzw. des Umfelds von zwei Piloten trainiert werden, die immer mal wieder in herausfordernde Situationen kommen können. Für eine studentische Arbeit haben wir uns mit der Drohne erfolgreich durch die Obstbäume in einem Streuobstwiesengebiet manövriert und sind im Landeanflug. Steuerknüppel nach rechts und»ahhh!«falsche Seite! Wir landen in einer Hecke. Ein Propeller bricht ab, die Drohne rutscht die Hecke entlang zum Boden, kann aber glücklicherweise von uns aufgefangen werden. Anflug auf die Burgruine»YBurg«... Bei der momentan gesperrten Burgruine»YBurg«in Kernen-Stetten wollen wir aus der Luft Messbilder für eine 3D-Erfassung und eine Schadensanalyse machen. Wir bringen unsere Drohne in die Luft und lassen sie die ersten zwei programmierten Bildflüge fliegen als plötzlich die Meldung kommt:»akku SCHWACH, LANDUNG VORBEREI- TEN!Was, jetzt schon!?«völlig unerwartet trifft uns die Akku-Warnmeldung. Wir drehen die Drohne in die richtige Richtung und beginnen mit der Landung, als ungewöhnlich schnell auch schon die nächste Warnmeldung erscheint:»akku LEER, SOFORT LANDEN!«Jetzt haben wir aber Puls! Wir müssen sofort an Höhe verlieren, sonst fallen uns mehrere tausend Euro vom Himmel aber wir müssen noch über die Ruine kommen!»akku LEER, SOFORT LANDEN!«Wir müssen runter, sofort an Höhe verlieren, jeden Moment können die Rotoren ausfallen. Gebannt starren wir auf die Drohne und fürchten jederzeit den Absturz, schaffen aber im letzten Moment doch noch die Landung! Kaum hat sich unser Puls wieder beruhigt, starten wir mit einem neuen Akku den nächsten programmierten Flug, seitlich um die Ruine herum. Aber auch da werden wir unangenehm überrascht:»die Position der Drohne ist falsch! Sie kommt zu nah an die Mauer.Zieh nach hinten!«das gelingt uns im letzten Moment. In der Luft schwebend bleibt die Drohne einen Meter vor der Mauer stehen, durch die sie sonst»durchgeflogen«wäre. In einem zweiten Versuch gelingt uns dann der Flug um die Ruine.... und auf eine Windenergieanlage In Gussenstadt befliegen wir eine Windenergieanlage (WEA) zur versuchsweisen Inspektion von Schäden an den Flügeln. Dafür haben wir eine Genehmigung von der EnBW bekommen. Die WEA ist wegen einer Inspektion abgeschaltet. Für eine Schadensanalyse müssen wir einen Flügel Meter für Meter in einem möglichst geringen Abstand abfliegen, um auch millimetergroße Haarrisse zu erkennen. Weil es an einem Windradstandort logischerweise auch Wind gibt, bewegt sich das Windrad trotz der Abschaltung ständig. Mit höchster Anspannung fliegen wir 60 bis 100 Meter über Grund am sich bewegenden Windrad entlang. Fünf Meter Sicherheitsabstand sind da kaum zu erahnen. Eine falsche Steuerung und unsere Drohnen kollidieren und stürzen ab. Selbst unsere erfahrensten Drohnenpiloten sind nach diesen Höhenflügen platt, haben aber die gewünschten Inspektionsbilder, auf denen selbst»fliegendreck«erkennbar ist, im Kasten.»Spielen«geht anders! Vermessungsflüge können totale Anspannung, aber auch Euphorie über erfolgreiche (Höhen-) Flüge bedeuten man nennt das wohl Drohnenfieber. Beim Testflug am»grünen Heiner«: Manuel Weidner und Simon Freund (v.l.n.r.) bei der gemeinsamen Steuerung von Vermessungsdrohne und hochauflösender Kamera. Fotos: privat Naher Anflug mit einer Vermessungs-Drohne an eine Windkraftanlage zur Inspektion von Schäden an deren Flügeln. von Theofilos Chatzilazarou, Manuel Weidner und Simon Freund Im Rahmen eines Firmentages der Firma Kellner Telecom wurden die Drohnen-Piloten der HFT Stuttgart eingeladen, das Können ihrer Drohne in der Mercedes Benz Arena zu demonstrieren. Die Plätze auf der Haupttribüne waren gut gefüllt, so dass bei den Piloten die Anspannung stieg, als diese aus dem Spielertunnel in den Innenraum kamen. Trotz des nicht ganz optimalen Flugwetters Blick von oben: Ruine YBurg in Kernen-Stetten bei der 3D-Erfassung von Bauschäden mit Hilfe einer Vermessungs-Drohne. Fliegen im Wohnzimmer des VFB Stuttgart wurden die Flüge souverän gemeistert. Man könnte auch sagen: Ein»Heimsieg«wurde eingefahren! Nach den Flügen zeigten die Piloten die Drohnenbilder den Teilnehmern der Veranstaltung, damit diese einen Eindruck davon bekamen, was mit einem modernen Fluggerät dieser Art alles möglich ist. Fazit: Wir haben unsere Aufstiegsgenehmigung erfolgreich genutzt. Hoffen wir, dass der VFB dies in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga ebenfalls tut.

Forschung 17 Neue Forschungsansätze für die klimaneutrale Stadt der Zukunft in New York vorgestellt von Petra Dabelstein In New York richtete die HFT Stuttgart gemeinsam mit dem German Center for Research and Innovation (GRCI) ein ganz besonderes Wissenschaftsevent aus:»urban Energy Systems Challenges and Solutions for Zero-Carbon Cities«lautete der Titel einer Podiumsdiskussion, die 200 Interessierte am 2. Juni im»united Nations Plaza«in Manhattan zusammenführte. Das 2010 gegründete German Center for Research and Innovation in New York ist eines von fünf weltweit agierenden Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäusern, die von der Bundesregierung eingerichtet wurden, um die deutsche Forschungslandschaft und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit vorzustellen. Das GRCI nahm die Anregung der HFT Stuttgart für eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema intelligente Energiesysteme gerne auf, da sie die Intention des CGRI unterstützte, für die wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts einen bilateralen, wissenschaftlichen Diskurs in Gang zu bringen. Gemeinsam lud man Experten und Interessierte ein, um über Forschungsansätze zur Energieeffizienzstrategien und Sanierungsszenarien für Metropolen zu diskutieren. Geleitet wurde die Podiumsdiskussion von Prof. Dr. Kurt Becker von der New York University (NYU) Tandon School of Engineering. Jeweils zwei amerikanische und zwei deutsche in diesem anwendungsorientierten Forschungsfeld renommierte Professoren waren aufs Podium geladen: Prof. Dr. Charles J. Vörösmarty und Prof. Dr. Michael Bobker von der City University of New York sowie Prof. Dr. habil. Ursula Eicker und Prof. Dr.-Ing. Volker Coors von der HFT Stuttgart. Charles J. Vörösmarty leitet die»environmental CrossRoads Initiative«, die Lösungswege aus der Klimakrise durch interdisziplinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit aufzeigt. Michael Bobker ist Direktor des CUNY-Forschungszentrums Building Performance Lab und einer der leitenden Wissenschaftler am Institut für Urbane Systeme der CUNY. Wie lässt sich der Energiebedarf und -verbrauch einer Stadt in einem gesamtstädtischen Bezugsrahmen betrachten, analysieren und steuern? Auf welche Weise lassen sich 3D-Stadtmodelle für die Entwicklung innovativer Planungswerkzeuge heranziehen und weiterentwickeln? Wie kann man Gebäude und große Baukomplexe durch neuartige Gebäudemanagement-Konzeptionen energetisch optimieren? Und in welchem Maß kann die Integration von mehr und mehr erneuerbaren Energien einen Beitrag zur klimaneutralen Stadt leisten? Diese Fragen wurden auf dem Podium diskutiert. Effizienz-Szenarien für Bestandsgebäude Ursula Eicker gab einen Überblick über die Situation der Städte in Europa mit Fokus auf den Gebäudesektor. Ihre Analyse umfasste Effizienz-Szenarien für Bestandsgebäude, verbunden mit den dazu notwendigen Investitionsmaßnahmen und einer auf den Lebenszyklus bezogenen Energie-Kostenanalyse. Außerdem gab sie Einblick in Möglichkeiten und Potenziale der lokalen Erzeugung von Energie auf Basis erneuerbarer Energiequellen, untermauert durch Forschungsergebnisse aus dem»zero-carbon-projekt«vision 2020 Plusenergiegemeinde Wüstenrot, gefördert durch das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Neue Perspektiven für 3D-Modellierung Volker Coors erläuterte, welchen Beitrag die Informationstechnik heute über die Einbindung und Verknüpfung von (Geo-)Daten für die Planung von Smart-Cities zu leisten im Stande ist. Er zeigte auf, wie sich Städte in einem Modell abbilden und energetisch optimieren lassen und verwies auf interessante neue Perspektiven, die sich aus der weltweiten Standardisierung für die 3D-Modellierung ergeben, etwa für internationale Forschungskooperationen. In Bezug auf seine eigene Forschungstätigkeit sprach er über 3D-Geoinformationssysteme und Informationslogistik, speziell bezog er sich auf Fragen des Datenmanagements und der Visualisierung von Szenarien in großflächigen 3D-Stadtmodellen. Charles Vörösmarty thematisierte die Probleme, die die weltweite Urbanisierung und städtische Verdichtung mit sich bringen und welche Folgen dies in energetischer Hinsicht hat. Speziell ging er darauf ein, wie der Klimawandel sich auf die Metropolen auswirkt, etwa durch zunehmend extreme klimatische Situationen, wie zum Beispiel Hitzewellen. Daraus resultiert ein deutlicher Anstieg der Spitzenbelastungen in der Stromversorgung, für die Lösungen gefunden werden müssen. Versorgungssystem der Megacity New York Michael Bobker erklärte, wie das Versorgungssystem der Megacity New York aufgebaut ist. Er legte dabei einen besonderen Fokus auf die Wärme- und Kälteversorgung der Stadt. Er berichtete vom Wandel der städtischen Wärmeversorgung, weg von den historischen Dampfleitungsnetzen, hin zur elektrischen Wärmeerzeugung und den damit einhergehenden Perspektiven für eine erneuerbare Versorgung über Solarund Windparks. Die mit rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung schloss mit einem Empfang ab, der die Gelegenheit bot, die in der Veranstaltung angestoßenen Fragestellungen im Expertenkreis zu diskutieren und im persönlichen Gespräch mit den Referenten zu vertiefen. Zum Auditorium zählten Forschende aus Universitätsinstituten und Unternehmen, Energieexperten aus in New York ansässigen Firmen und aus der Stadtverwaltung, die den Referenten und Veranstaltern ein durchweg positives Feedback zu diesem Event gab. Prof. Dr. habil. Ursula Eicker (li.) und Prof. Dr.-Ing. Volker Coors (re.) von der HFT Stuttgart im intensiven Austausch mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern in New York. Fotos: privat Ausbau des Forschungsprofils wird sichtbar FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART von Petra Dabelstein Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) informiert mit der zweisprachigen Forschungslandkarte über die thematischen Schwerpunkte der Forschung in den Hochschulen. Die deutschlandweite Forschungslandkarte erlaubt die Suche nach Forschungsthemen, die das institutionelle Profil einer Hochschule besonders prägen. Die Forschungsthemen können fachlich und regional abgefragt werden. Erstmalig wurden zwei Forschungsschwerpunkte der HFT Stuttgart auf die bundesweite Forschungslandkarte aufgenommen. Neben dem bereits etablierten Forschungsschwerpunkt»Energieeffiziente Gebäude und nachhaltige Stadtentwicklung«wurde erstmalig ein zweiter positiv evaluiert und anerkannt: Technologien für räumliche Daten und Simulation.»Damit ist klar: Beide Schwerpunkte erfüllen die zwischen den Fachhochschulen abgestimmten Kriterien für profilbildende Forschung hinsichtlich der Zahl der kooperierenden Professuren, der jährlichen wissenschaftlichen Publikationen und Patentanmeldungen sowie der eingeworbenen Drittmittel«, erläutert Prof. Dr. habil. Ursula Eicker, Leiterin des Instituts für Angewandte Forschung. Im neuen Forschungsschwerpunkt»Technologien für räumliche Daten und Simulation«liegt der Fokus auf der Entwicklung und Nutzung von innovativen Technologien, die in anwendungsnaher Forschung eingesetzt werden. Räumliche Daten sind die Grundlage für viele Prozesse von der Raumplanung bis zum industriellen Produktentwurf. Der Forschungsschwerpunkt deckt die gesamte Verarbeitungskette räumlicher Daten von der Messung über die Modellierung und Nutzung bis zur Visualisierung ab. Die Themen werden von forschungsaktiven Professoren zweier Kompetenzzentren aus den Bereichen Geodäsie, Informatik und Mathematik bearbeitet. Der bereits fest etablierte Forschungsschwerpunkt»Energieeffiziente Gebäude und nachhaltige Stadtentwicklung«bündelt forschungsaktive Professorinnen und Professoren aus insgesamt sechs Kompetenzzentren der HFT Stuttgart. Aufgrund der umfangreichen Forschungsaktivitäten, insbesondere auch auf europäischer und internationaler Ebene, bestehen hervorragende Kontakte und Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Universitäten, mittelständischen und großen Unternehmen, Fachverbänden, Umweltverbänden, aber auch mit Gebietskörperschaften sowie Städten und Kommunen. Er ist eng an das Baden-Württemberg Center for Applied Research (BW-CAR) gekoppelt. Damit trägt die HFT Stuttgart mit zwei herausragenden Forschungsschwerpunkten, die sich interdisziplinär großen gesellschaftlichen Herausforderungen widmen und aktuelles Wissen in Lehre und Studium transferieren, zur deutschen Forschungslandschaft bei.

Forschung 18 HFT Stuttgart zählt zu den Siegerteams! Projekt»Intelligente Stadt i_city«bei FH-Impuls erfolgreich FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART von Petra Dabelstein Die Forschungs- und Innovationspartnerschaft»Intelligente Stadt (i_city)«der HFT Stuttgart zählt zu den zehn Siegerkonzepten des bundesweiten Wettbewerbs»FH-Impuls«! Damit hat sich die HFT Stuttgart mit ihrem Projekt»HFT Partnerschaft Intelligente Stadt i_city«unter über 80 Bewerbungen im Wettbewerb»FH-Impuls«durchgesetzt. Insgesamt wurden zehn Partnerschaften zur Förderung einer strategischen Forschungs- und Innovationspartnerschaft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt. Basierend auf dem international anerkannten HFT-Forschungsschwerpunkt»Energieeffiziente Gebäude und nachhaltige Stadtentwicklung«werden nun Kooperationen mit KMUs, Großunternehmen und Gebietskörperschaften ausgebaut, um innovative Konzepte für die intelligente Stadt der Zukunft weiterzuentwickeln und in die Umsetzung zu bringen. Was versteht man unter»i_city«?»es geht darum, innovative Konzepte für die intelligente Stadt der Zukunft weiter voranzubringen, zu entwickeln und in diese auch umzusetzen«, erklärt Prof. Dr. habil. Ursula Eicker, Leiterin des Instituts für Angewandte Forschung (IAF) an der HFT Stuttgart,»Bei der strategischen Partnerschaft i_city vernetzt sich die Hochschule für Technik Stuttgart mit Unternehmen und Kommunen der Metropolregion Stuttgart, um eine nachhaltige Stadtentwicklung mit innovativen Energiesystemen und Informations- und Kommunikationslösungen zu konzipieren und daraus nachhaltige Quartiers- und Gebäudekonzepte abzuleiten«. Die Forschung wird räumlich fokussiert auf quartiersbezogene Fallstudien unterschiedlichster Nutzung (Wohnen, Büro, Gewerbe) und interdisziplinär von der Stadtentwicklung über die innerstädtische Infrastruktur (IT, Wärme- und Stromnetze) bis zur Gebäudeebene mit ihren technischen Komponenten verzahnt. Dabei sind zentrale Akteure aus Unternehmen, Kommunen, kommunalen Gesellschaften und Fachverbänden praxisnah eingebunden. Ziel ist die Entwicklung von Methoden, Dienstleistungen und Produkten, um hocheffiziente Energie-, Gebäude- und Mobilitätssysteme in Quartieren zu entwickeln, sie mittels Informations- und Kommunikationstechnologien intelligent zu vernetzen und effizient, erneuerbar und nachhaltig zu betreiben. Dafür sollen die zentralen Kompetenzen der transdisziplinären HFT-Forschung in der Energiesystem- und Informationstechnik ausgebaut werden und zusammen mit der langjährigen Expertise in Stadtplanung, Architektur, Bauphysik, Psychologie und Wirtschaft zu einer integrierten Vision einer intelligenten und nachhaltigen Stadt der Zukunft führen.»fh-impuls«für»fh-impuls«stellt das BMBF insgesamt rund 100 Millionen Euro für die Förderdauer von bis zu acht Jahren bereit. FH-Impuls ist eine Maßnahme, um die Wettbewerbsfähigkeit der Fachhochschulen im Wissenschaftssystem weiter zu stärken und zugleich ihre Sichtbarkeit in Wirtschaft und Gesellschaft zu erhöhen. Die Partnerschaften sollen auf einem an der Fachhochschule bereits vorhandenen Forschungsschwerpunkt mit hohem Transfer- und Umsetzungspotenzial aufbauen und sich auch am Bedarf der Unternehmen orientieren, die mit der Fachhochschule im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten längerfristig kooperieren wollen. Zum Aufbau einer nachhaltigen Perspektive der Partnerschaften ist eine finanzielle Beteiligung der Wirtschaft bei Forschungsprojekten vorgesehen. Gleichzeitig ermöglicht die Partnerschaft, dass einzelne an der Kooperation beteiligte kleine und mittlere Unternehmen Unterstützung für Forschung und Entwicklung erhalten können. Die Fördersumme für»i_city«beläuft sich auf knapp 5,4 Millionen Euro. RealLabore wissenschaftliche Zwischenbilanz FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART von Dr. Michael Kalff Mit insgesamt 15 RealLaboren im Land ist Baden-Württemberg international führend bei dieser neuen Form von Wissenschaft für Nachhaltige Entwicklung. Die HFT Stuttgart ist mit»ensign klimaneutraler Innenstadtcampus«dabei. Die sieben Projekte der ersten Runde (BaWüLabs) zogen mit den Begleitforschern aus den Universitäten Basel und Lüneburg sowie dem ISOE Frankfurt eine erste wissenschaftliche Bilanz zur Halbzeit. Eingeladen wurden auch internationale Experten wie Dr. Andrew Karvonen (University of Manchester) und der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, Prof. Dr. Uwe Schneidewind, der per Videoschalte von einer Real-Labor-Konferenz in Frankreich»teilnahm«. Gastgeber war das Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (ZNE) der HFT Stuttgart. Wissenschaftler aus den sieben BaWüLabs präsentierten Einsichten in den aktuellen Verlauf der Projekte und lieferten erste Hinweise: Transdisziplinäre Prozesse verursachen sehr hohen Kommunikations- und Koordinierungsbedarf, der leicht unterschätzt und unterbudgetiert wird. (Forschungs-)Interessen von zivilgesellschaftlichen Partnern und Wissenschaftlern sind nicht immer in Einklang zu bringen, die Rahmenbedingungen zivilgesellschaftlicher Kooperation nicht immer kompatibel mit Eigenlogiken und Abläufen wissenschaftlicher Institutionen oder der gängigen Antrags- und Bewilligungsformate. Sichtbar wurde aber auch, dass viele Beteiligte der RealLabore riesiges Engagement in die Überwindung von solchen Hindernissen investieren. Die hinzugezogenen Experten vertieften in sechs Workshops weitere Fragestellungen: die Aufgabe von Wissenschaftlern in RealLaboren als Akteure von gesellschaftlicher Transformation und/oder Erzeuger von wissenschaftlicher Evidenz; die Rolle von zivilgesellschaftlichen Akteuren/Pionieren des Wandels für RealLabore; Methoden zur Integration des heteronomen Wissens in transdisziplinären Projekten; Rollenkonflikte in RealLaboren; die wissenschaftstheoretische Reflexion dieser neuen Art von Forschung; RealLabore als Lern-Räume. Ein abschließendes Panel der Experten beleuchtete die sichtbar gewordenen Potentiale, aber auch Grenzen von RealLaboren. Diskutiert wurde über Verbesserung von Rahmenbedingungen, der Professionalität sowie die Zukunft von Reallaboren. Abschließend gab Felix Wagner für das MWK einen Ausblick auf die weiteren Schritte der Begleitforschung und Evaluation für die BaWüLabs. EnSign RealLabor geht in die zweite Halbzeit Tag der Forschung 2016 an der HFT Stuttgart FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART von Kristina Brucker Über 70 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Ministerien, Universitäten sowie Hochschulen nahmen am 3. Juni am Tag der Forschung teil, der einmal im Jahr stattfindet. Dieses Jahr fand die Veranstaltung im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg und der Energy Days der Europäischen Union statt. Thema war das interdisziplinäre Projekt»EnSign RealLabor ein klimaneutraler Innenstadt-Campus«. Das Land Baden-Württemberg hat das Ziel, die Landesverwaltung bis zum Jahr 2040 weitgehend klimaneutral zu organisieren und dabei eine Vorbildfunktion einzunehmen. Wer jedoch den überalterten Gebäudebestand und die finanziellen Ressourcen des Landes kennt, weiß, dass dies eine erhebliche Herausforderung darstellt. Im Rahmen des RealLabors zeigt die HFT Stuttgart Szenarien auf, wie ein klimaneutraler Innenstadtcampus gestaltet werden kann. Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg arbeiten Forscher, Mitarbeiterinnen und Studierende der HFT Stuttgart gemeinsam daran, Lösungsansätze hierfür zu erarbeiten. Neben planerischen und technischen Maßnahmen stehen dabei auch die Themen Finanzierung und Einbindung der Nutzer im Fokus. Rektor Prof. Franke und Geschäftsführer des zafh.net, Michael Bossert, eröffneten die Veranstaltung. In einer Vortragsreihe am Vormittag wurden die neuesten wissenschaftlichen Projektergebnisse aus unterschiedlichen Fachdisziplinen aufgezeigt. Es wurde über den EMAS-Prozess und die LivingLab-Plattform berichtet. Danach wurde aufgezeigt, welche Möglichkeiten mittels Augmented Reality-Anwendungen bestehen, Klimaneutralität sichtbar zu machen. Ein weiteres Thema war die Studie zu den Sanierungsvarianten des Baus 4. Forscher aus dem Bereich Wirtschaftspsychologie stellten erste Ergebnissen aus Experimenten zum Energiesparen in Rechenräumen vor. Seitens des zafh.net wurden relevante technische Meilensteine auf dem Weg hin zur Klimaneutralität aufgezeigt. Dr. Thomas Stark, Professor an der HTWG Konstanz im Studiengang Energieeffizientes Bauen, moderierte die Veranstaltung und gab immer wieder Denkanstöße zu den Vorträgen und rückte diese in den Kontext seiner Erfahrungen. Den Nachmittag eröffnete Rico Defila von der Begleitforschung BaWü-Labs, Team Basel, mit dem Impulsvortrag»Von Freud und Leid der transdisziplinären Zusammenarbeit«. Dann wurden in fünf Workshops umfangreiche, innovative Impulse für die zweite Projekthälfte erarbeitet, die nach einer kleinen Pause im Plenum vorgestellt wurden. Am Ende gab Michael Bossert noch einen kleinen Ausblick. Künftig soll ein Fokus auf die Kommunikation und Einbeziehung aller an der HFT Stuttgart tätigen Personen und der Nachbarschaft gelegt werden, um zusammen dem Ziel eines nachhaltigen, klimaneutralen Campus näher zu kommen.

Forschung 19»What s UB Stuttgart«FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART Um Raumluftströmung messbar und sichtbar zu machen, werden heliumgefüllte Luftballone mit Gewichten so austariert, dass die Gewichtskraft der Ballonhülle durch den Auftrieb des Heliums gerade ausgeglichen wird. Werden die Ballone dann im Raum freigesetzt, folgen sie den dort herrschenden Strömungsverhältnissen. Die Bewegungen der Partikel (Ballone) lassen sich mit zwei, räumlich versetzten, synchronisierten Kameras verfolgen, wobei beide Kameras über längere Zeiträume jede Sekunde Einzelbilder aufnehmen. Bedingt durch die relativ geringen Luftgeschwindigkeiten im Raum ist die Aufnahmefrequenz von einem Hertz ausreichend. Die Auswertung der Bilddateien erfolgt mit einem speziell hierfür entwickelten Bildanalyseprogramm der Firma FIBUS (Forschungsinstitut für Bildverarbeitung, Umwelttechnik und Strömungsanalyse), das als Resultat eine 3D-Strömungs-Vektorgrafik des gesamten Raumes liefert. Da dieses»3d-stereo- Tracking-Verfahren«angewandt auf größere Raumdimensionen völlig neu ist, bot es sich an, diese Methode im größten Raum der Hochschule, der Aula, zu testen. Diese verfügt zudem über eine mechanische Lüftungsanlage mit Zuluftöffnungen im Podestbereich und am diagonal gegenüberliegenden Eingang. Die Absaugung erfolgt über den gesamten Deckenbereich. Das Bild verdeutlicht anhand einer Fotomontage die räumliche Situation der Aula, überlagert von den interpolierten Ergebnissen der Ballonbewegungen. Die Zu- und Abluftluftöffnung sind durch Pfeile gekennzeichnet. Bedingt durch die Einschränkung der Darstellungsmöglichkeit aller ermittelten Vektoren im Raum auf Papier, sind hier nur Teilbereiche der Strömung durch 2D-Ebenen dargestellt. Weitere Versuche erfolgten in einem gerade umgebauten und noch unmöblierten Großraumbüro, das uns dankensvon Petra Dabelstein Angesichts des angespannten Immobilienmarkts in Stuttgart haben es alternative und subkulturelle Gruppen immer schwerer, temporäre Räume zu finden. Das Projekt»What s UB Stuttgart«soll sie bei ihrer Suche unterstützen und fördern. Das Zentrum für Nachhaltige Stadtentwicklung der HFT Stuttgart erforscht dabei die Rahmenbedingungen, unter denen sich Sub- und Alternativkultur in einer so dicht besiedelten und hochpreisigen Stadt wie Stuttgart entwickeln können. Warum es so wichtig ist, solchen Projekten entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, erklärt Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp von der HFT Stuttgart:»Ein Wirtschaftsstandort mit vielfältiger kreativer Industrie, einer lebendigen Bildungs- und Forschungslandschaft, großer Dynamik und hoher Patentdichte kann aber langfristig nur attraktiv und erfolgreich sein, wenn er Freiräume für subkulturelles Milieu und alternative Kultur ermöglicht.«mit einer Ausschreibung wurden alle Gruppen der Subkultur, der Jugendkultur und der Alternativkultur angesprochen, die temporäre Projekte mit einem Mehrwert für den jeweiligen Stadtteil initiieren. Gesucht wurden Projektideen, mit denen Räume und Nischen für nicht-kommerzielle Kulturgruppen in Stuttgart erhalten oder geschaffen werden. Eine erste Ausschreibung erfolgte Mitte März 2016, Abgabefrist war am 31. Mai 2016. Über die Vergabe der Fördermittel entschied ein Beirat aus Vertretern der Subkultur, der Jugendkultur, der Wirtschaftsförderung und des Kulturamtes. Von 17 Anträgen wurden im Juni sieben Projekte zur Förderung bis November 2016 ausgewählt. Diese nicht-kommerziellen Projekte setzen sich mit den Forschungsfragen auseinander und haben einen konkreten Mehrwert für die Quartiere und deren Bewohner. Gefördert werden: - Chloroplast e.v.,»zurück zur Funktionsfähigkeit eine Gärtnerei erwacht zu neuem Leben«. Die ehemalige Gärtnerei in Weilimdorf soll im Rahmen des Projektes revitalisiert werden, um sie für Urban Gardening, Werkstätten und Ateliers nutzbar zu machen - Kunstverein Dialekt e.v.,»palermo Galerie«. Mit der Palermo Galerie in der Olgastraße 82 wird der Ladenleerstand des ehemaligen»world of Music«mit zeitgenössischer Kunst temporär belebt. Mit dem Projekt soll die Galerie verstetigt werden - Kunstverein Wagenhalle e.v.,»spielerisches Beteiligungsverfahren«: Mit einem selbst-entwickelten Stadtplanungsspiel zur Partizipation sollen unterschiedliche Akteure zusammenkommen und über die Zukunft des Rosensteinviertels diskutieren. - Sascha Bauer,»Stadtlücken Common Space Stuttgart«: Eine zentrale Stadtlücke Stuttgarts soll temporär mit Kunst bespielt und somit für die Bewohner Stuttgarts zugänglich und gemeinsam nutzbar gemacht werden - UG Zwischenraum zeitgenössische Kunst,»Sister Cities Playing together«: Mit dem Projekt soll eine unbelebte Unterführung in Wangen am Marktplatz durch zeitgenössische Kunst belebt werden. Dabei wird ein Künstler aus der Partnerstadt St. Louis eingebunden - Underground Soul Cypher e.v.,»melting Pot das Hip Hop Quartier«: Eine Aktion mit Breakdance, Musik und Graffiti soll am Marienplatz auf die Hip-Hop-Szene und die dazugehörigen Kunstformen aufmerksam machen und auf die Raumnot der Künstler - WIR.Jetzt! Miet.Eins.Anders: Das Hochhaus Hegelstraße 51 soll mit Theateraufführungen, einer Ausstellung, Musik und einer Party bespielt werden. Die Bewohner und Anwohner werden eingeladen, um das Miteinander im Haus und im Stadtviertel zu stärken Das Forschungsprojekt wird gefördert durch die»nationale Stadtentwicklungspolitik«des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Das Zentrum für Nachhaltige Stadtentwicklung der HFT Stuttgart erforscht die Rahmenbedingungen, unter denen sich Sub- und Alternativkultur in einer so dichten und hochpreisigen Stadt wie Stuttgart entwickeln können, damit sich die Potenziale einer kreativen Stadt besser entfalten können. Partner ist das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung der Stadt Stuttgart. Ziel der städtischen Stadterneuerungspolitik ist es, bessere Rahmenbedingungen für die Subkultur und alternative Kulturszene zu schaffen und wertvolle Zwischenräume nicht zu verdrängen. Das Projekt»Whats s UB Stuttgart«, in dessen Rahmen diese subkulturellen Aktivitäten bezuschusst werden, ist selbst gefördert. Als eines von 16 Modellvorhaben, die infolge des bundesweiten Projektaufrufs»Städtische Energien Zusammenleben in der Stadt«ausgewählt worden sind, wird es durch die Nationale Stadtentwicklungspolitik, eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, anteilig finanziert. Bis September 2017 sollen mit dieser Förderung Lösungen und Praxisbeispiele zur Unterstützung der Subkultur in Stuttgart erarbeitet werden. Ein weiterer Aufruf zu Stuttgarter Förderanträgen ist zum Jahresende vorgesehen. Luftballonexperimente zur Strömungsvisualisierung Studiengang Bauphysik FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART von Dr. Volker Fux Dass Luftballone nicht nur für Kindergeburtstage taugen, sondern auch der Erfassung und Visualisierung von Strömungsverhältnissen in größeren Räumen dienen können, erprobt derzeit der Studiengang Bauphysik im Rahmen eines laufenden Forschungsprojektes zur Messung und Sichtbarmachung von Raumluftströmungen. werterweise vom Südwestrundfunk in Stuttgart zur Verfügung gestellt wurde. Hier konnten für die Versuchsdurchführungen unterschiedliche Raumluftkonditionierungen eingestellt werden. Simuliert wurden jeweils Heiz- und Kühlfälle mit unterschiedlichen Zulufttemperaturen und Volumenströmen. Die bisher durchgeführten Messungen und Auswertungen der Ballonversuche ergeben recht gute Übereinstimmungen mit den erwartenden Strömungsverhältnissen. Auch wenn noch Optimierungspotenzial hinsichtlich der Messanordnung sowie der Anzahl und Größe der Ballone vorhanden ist und darüber hinaus die Einsatzgrenzen bestimmt werden müssen, zeigt sich schon jetzt die Effektivität des Verfahrens. Aula der HFT Stuttgart, überlagert von zwei Strömungs-Vektorgrafiken in unterschiedlichen Ebenen. Bild: Volker Fux

Forschung Partnerhochschulen 20 Energieverbrauch dann, wenn der Wind weht! FORSCHUNG AN DER HFT STUTTGART von Prof. Dr. habil. Ursula Eicker und Petra Dabelstein Mit dem zunehmenden gesellschaftlichen Willen zu einer nachhaltigen Energieversorgung werden die Erneuerbaren Energien in Europa so stark ausgebaut wie nie zuvor. Doch was passiert bei Windstille oder bewölktem Himmel? Mit dem Forschungsprojekt Sim4Blocks wird nach Möglichkeiten gesucht, Stromnetze flexibler zu nutzen. Es wird von der HFT Stuttgart koordiniert und ist ein von der EU-Kommission im Rahmen des Programms Horizon 2020 gefördertes Projekt. Um den natürlichen Schwankungen der Erneuerbaren Energien Rechnung zu tragen, werden innovative Lastmanagement-Systeme getestet, in denen Verbraucher ihren Elektrizitätsverbrauch dem Angebot anpassen. Im Rahmen von Sim4Blocks werden innovative Lastmanagementverfahren für private und gewerbliche Nutzung entwickelt und dezentrale Energiemanagement-Technologien zur Lastregulierung auf Quartiersebene verknüpft. Am Projekt beteiligt sich ein Konsortium von 17 europäischen Partnern, darunter die HFT Stuttgart, die die Projektkoordination unter der Leitung von Prof. Dr. habil. Ursula Eicker übernommen hat. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und startete am 1. April 2016.»Die Lastmanagement-Systeme und -Dienste werden zunächst an drei Orten in Deutschland, Spanien und in der Schweiz getestet. Dabei kommen Schnittstellen zum Einsatz, die eine intuitive Nutzung sicherstellen sollen. An den drei Orten befinden sich Quartiere mit Niedrigenergiehäusern, verschiedenen Energieversorgungssystemen und einer Infrastruktur, die das Testen von Lastmanagement-Strategien ermöglicht«, erklärt Ursula Eicker.»Demand-Response hat im Industriebereich schon längst in Deutschland Fuß gefasst, zum Beispiel in der Aluminium-Industrie. Sim4Blocks trägt dazu bei, Demand Response als Produkt und Dienstleistung für Haushalte und Kleingewerbe zugänglich zu machen und entsprechende Vorteile für das Stromnetz, die sich aus der großen Anzahl von kleinen Teilnehmern ergeben, zu realisieren,«erläutert Malcolm Yadack, Wissenschaftlicher Koordinator des Projekts im Team von Ursula Eicker. Alles in allem wird Sim4Blocks dazu beitragen, dass sich das Stromnetz flexibler auf die schwankenden regenerativen Energiequellen einstellen kann. Damit leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung. Zudem wird Sim4Blocks private Nutzer für die Thematik sensibilisieren und sie einbinden. Nicht zuletzt werden auch Kosteneinsparungen für Verbraucher angestrebt. Warum ist Flexibilität nötig? Wechselspannungs-Elektrizitätsnetze müssen mit gleichbleibender Frequenz betrieben werden. In Europa beträgt sie 50 Hertz. Dies geschieht, indem Stromangebot und -nachfrage im Gleichgewicht gehalten werden. Als Elektrizität fast ausschließlich aus fossilen Quellen und Kernenergie gewonnen wurde, war dies ohne Schwierigkeiten möglich. Die Energie konnte ohne größeren Aufwand an die Nachfrage angepasst werden, so dass die Netzfrequenz konstant blieb. In den letzten Jahren jedoch ist der Anteil der Erneuerbaren Energien an der elektrischen Energieversorgung derartig groß geworden, dass die natürlichen Schwankungen der erneuerbaren Energiequellen die Einhaltung einer stabilen Netzfrequenz schwierig machen. Schlimmstenfalls kann dies zu Stromausfällen führen oder die Abschaltung von Wind- oder Sonnenenergieanlagen nötig machen, was einer Energieverschwendung gleichkommt. Da es nicht mehr ohne weiteres möglich ist, die Netzfrequenz auf der Erzeugerseite zu regeln, werden neue Methoden benötigt. Eine Möglichkeit besteht darin, Systeme und Anreize zu schaffen, damit Verbraucher ihre Nachfrage an das Angebot anpassen (statt wie bisher das Angebot an der Nachfrage auszurichten). Das ist mit Lastmanagement (Demand Response) gemeint: Konsumenten passen ihren Stromverbrauch an die zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbare Energiemenge an. In der Regel bedeutet dies eine Verschiebung des Elektrizitätsverbrauchs weg von Zeiten mit geringer erneuerbarer Energieerzeugung hin zu Zeiten, an denen mehr Leistung zur Verfügung steht, also beispielsweise wenn der Wind weht. Die Verbraucher übernehmen damit eine aktivere Rolle im Betrieb des Stromnetzes. Durch Lastmanagement kann das temporäre Abschalten von Windenergie- oder Photovoltaikanlagen vermieden werden. Lastmanagement kann auch zur Reduzierung von Nachfragespitzen genutzt werden und trägt dadurch zur Entlastung von Spitzenlastkraftwerken bei. Brexit: Tragödie und Chance von Dr. Michael Geiger Professor Richard Dawkins, der von 1995 bis 2008 Professor an der University of Oxford war, betrachtet das Referendum vom 23. Juni 2016 als»akt monströser Verantwortungslosigkeit«. Eine Aussage, der ich zustimme: Monströs wirkt die Schamlosigkeit, mit der Werte der Völkerverständigung und internationaler Zusammenarbeit mit verlogenen Kostenrechnungen und plumpen populistischen Parolen einfach über Bord gekippt wurden zugunsten parteiinterner Machtspiele. Die EU fördert über 1000 Forschungsprojekte, an denen Großbritannien und Deutschland beteiligt sind. Ganze Fächergruppen wie Nanotechnologie und Biomedizin hängen im Land Ihrer Majestät am EU-Tropf der Forschungsmittel. Allein im Zeitraum 2006 bis 2015 haben britische Forschungsinstitute acht Milliarden Euro aus Brüssel bekommen, übrigens überproportional viel im Vergleich zu dem, was die Briten in den EU-For- schungsetat einzahlten. Aufschlussreich ist ein Blick auf die Statistiken des ERAS- MUS-Programms, das sich in idealer Weise dafür eignet, während eines Semesters eine andere europäische Wissens- und Arbeitskultur kennen zu lernen und eine europäische Identität heranzubilden. Es sind vor allem die während eines Aufenthalts entstehenden internationalen Freundschaften, die Europa zusammenwachsen lassen. Seit der Gründung des Programms im Jahr 1987 haben mehr als drei Millionen Studierende aus den Mitgliedsländern, dazu gehören die EU-Länder plus Norwegen, Island, Liechtenstein und Türkei, an einem Auslandsaufenthalt zum Zweck eines Studiums oder Praktikums teilgenommen. Fast jeder dritte Programmteilnehmer hat laut einer Studie der EU-Kommission heute einen Lebenspartner aus einem anderen Staat. Gerade junge Briten waren gegen den Brexit, haben sich aber leider der Abstimmung enthalten. Zurückhaltend sind junge Briten ebenfalls mit Blick auf den internationalen Austausch. Ihr Interesse an einem Studienaufenthalt im europäischen Hochschulraum ist mit durchschnittlich 7.000»Outgoings«pro Jahr relativ gering. Jährlich stehen den 90 Prozent nach Großbritannien einreisenden Studierenden aus dem europäischen Hochschulraum rund zehn Prozent ausreisender Briten gegenüber. Zum Vergleich: in Frankreich ist das Verhältnis ausgeglichen, in Deutschland, Italien und Spanien liegt es bei etwa 40:60 Prozent. Die Partnerschaften der HFT Stuttgart mit britischen Hochschulen weisen hinsichtlich der einsemestrigen Mobilität ein noch größeres Missverhältnis auf. So ist unter den Hunderten von Austauschstudierenden aus aller Welt, die in den vergangenen zehn Jahren an unserer Fakultät Architektur und Gestaltung studiert haben, nicht ein einziger Studierender der Welsh School of Architecture in Cardiff zu finden trotz Stipendium, trotz englischsprachiger Kurse und den EU- Regelungen der Anrechenbarkeit. Wenn mit dem Brexit der Austritt aus dem ERASMUS-Programm verbunden ist, werden sich Hunderttausende junger Menschen nach anderen Destinationen umsehen. Sie werden dort studieren, wo ihnen nicht nur gute Studienbedingungen, sondern auch Jobperspektiven geboten werden. Nutzen wir doch die Möglichkeiten des neuen ERASMUS+-Programms, mit Universitäten außerhalb der EU zu kooperieren. Praktizieren wir mit diesen Partnerinstitutionen den üblichen beidseitigen Austausch! Nicht zuletzt: Vertiefen wir unsere Kooperationen mit französischen Universitäten im Rahmen der so erfolgreichen Deutsch-Französischen Universität! Gegenüber den Briten sollten wir uns dennoch gentlemenlike verhalten und ihnen ein gebührenfreies Studium in Deutschland anbieten. Impressum Stallgeflüster 46 Oktober 2016 Adresse: Hochschule für Technik Stuttgart Schellingstraße 24 70174 Stuttgart Herausgeber: Rektor Prof. Rainer Franke Redaktion und Layout: Michaela Leipersberger-Linder, Presse und Marketing E-Mail: michaela.leipersberger-linder@hft-stuttgart.de Redaktionsbeirat: Katja Belitz, SG IMIAD Petra Dabelstein, Presse und Marketing Sarah Dennochweiler, SG WP Ida D Ottavio, SG B Simon Freund, SG IL Volker Fux, SG BP Jörg Hepperle, SG VG Cornelia Jänicke, SG A Jessica Koch, Presse und Marketing Sabine Lewandowski, SG IPM Henning Mackwitz, SG MSP I Inken Mende, SG KE Marlen Mullins, SG IPM Franziska Schüle, SG ISM Nicole Wanner, SG A Alexandra Wallemann, SG BW Sandra Wrage, Presse und Marketing Susanne Zinth, SG I Johannes Weinhold, SG Bauphysik Anton Zugarev, SG M. Druck/Auflage: Druckhaus Waiblingen, 3.000 Exemplare Erscheinungsdatum: Semesterbeginn Redaktionsschluss: Ende Januar und Ende Juni des jeweiligen Jahres Anmerkungen: Beiträge der Autorinnen und Autoren geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe und gegen Belegexemplar) ist nach Absprache möglich. Wir können nicht garantieren, dass unaufgefordert eingereichte Manuskripte abgedruckt werden. Grundsätzlich freuen wir uns über jeden Beitrag! Die Redaktion behält sich Kürzungen der Beiträge vor.

Auslandskontakte IMIAD goes Midwest Von Shanghai lernen 21 von Prof. Wolfgang Grillitsch Bald gibt es einen neuen Partner für den International Master of Interior Architectural Design (IMIAD): das»college of Design, Architecture, Art, and Planning«(DAAP) an der University of Cincinnati, eine der international besten Fakultäten für Architektur und Gestaltung. Seit diesem Semester läuft der Austausch zwischen den Amerikanern und der HFT Stuttgart. Es wurde bereits ein Agreement für die Zusammenarbeit zwischen beiden Hochschulen unterzeichnet, das Abkommen für den IMIAD ist in der Vorbereitung. Im Sommersemester 2016 waren die ersten beiden Studierenden aus Ohio an unserer Hochschule. Beim internationalen Sommerworkshop des IMIAD in Zypern im September nahmen sechs Studierende vom DAAP teil, die auch das Wintersemester 2016/2017 bei uns verbringen werden. Studierende von der HFT Stuttgart können ab dem Sommersemester 2017 regelmäßig nach Cincinnati gehen. Am Campus der Universität studieren 44.000 junge Leute in 14 unterschiedlichen Colleges. Die meisten Bauwerke am Campus stammen von berühmten Architekten. So ist beispielsweise das DAAP in einem Gebäude von Peter Eisenman untergebracht. In Nachbarschaft stehen Häuser von Daniel Liebeskind, Frank Gehry, Morphosis, Moore, Zaha Hadid, Michael Graves, Studio Architects, Pei und anderen. Cincinnatis Altstadt erlebt im Moment eine Renaissance. Beim Bummeln zwischen den neu entstandenen Buchläden, Galerien, Cafés, Restaurants und Bars sieht man im Stadtteil»Over-the-Rhine«an den Gebäuden immer wieder Inschriften in deutscher Sprache. Dies ist den vielen Einwanderern aus Deutschland zu verdanken, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach Cincinnati gekommen sind und den Ort maßgeblich geprägt haben. Wir freuen uns, unseren Studierenden zukünftig diese spannende Stadt und ihre renommierte Universität als Austauschpartner anbieten zu können. Von Prof. Wolfgang Grillitsch Seit dem WS 2015/16 wird das Austauschprogramm der beiden HFT-Innenarchitekturstudiengänge mit der Tongji-Universität in Shanghai erfolgreich gelebt. Den Auftakt machten zwei Studierende aus Shanghai, die im WS 2015/16 als Gäste bei uns waren. Im SS 2016 verbrachten je zwei Studierende des Bachelors Innenarchitektur und des IMIAD ihr Auslandssemester in Shanghai. Um die Kooperation des IMIAD mit der Tongji-Universität weiterzuentwickeln, haben wir uns im April selbst ein Bild der Elite-Universität Shanghais gemacht. Dabei beeindruckten uns vor allem die unzähligen Möglichkeiten, die sich für unsere Studierenden dort ergeben. Die Universität ist extrem gut ausgestattet. Die Professoren der Fakultät für Architektur und Stadtplanung sind sehr engagiert und kompetent. Ein ideales, besonders interessantes und horizonterweiterndes Studienobjekt für unsere Studierenden sind die Aufgaben, die sich aus den Problemen der Metropole Shanghai selbst ergeben. Immense, fast unvorstellbare städtische Dichte und knappes Raumangebot machen einen ausgeklügelten Umgang mit Innenraum notwendig. Die schnelllebige Wirtschaft sorgt für einen schnellen Wechsel bei den Innenraumhüllen im Retail- und Gastronomiebereich. Weltweit führende Design- und Innenarchitekturbüros sind in Shanghai tätig; deren Arbeiten können von den Studierenden vor Ort besichtigt werden. Kein Wunder, dass unter solchen Umständen die traditionelle Architektur unter Druck gerät und oft verschwindet. Genau mit diesem Thema haben sich unsere Studierenden in ihrem Studienprojekt beschäftigt. Sie arbeiteten mit Shanghai Shikumen, einer Wohnbautypologie, die Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre des 20. Jahrhunderts als verdichtete Version des westlichen Reihenhauses entstanden ist. Ziel der studentischen Entwürfe war es zu zeigen, dass diese Architektur auch im modernen Shanghai überlebensfähig ist. Stuttgart meets Schottland Studiengang Mathematik Studierende von der University of Aberdeen zu Gast an der HFT Stuttgart. Foto: privat ums und ein Ausflug nach Tübingen, organisiert vom Akademischen Auslandsamt der HFT Stuttgart rundete die Woche ab. Die Rückmeldung der Teilnehmer war ausnahmslos positiv. Diese gemeinsamen Tage haben die Zusammenarbeit mit unserer Partnerhochschule in Aberdeen gestärkt. Finanziell unterstützte die Firma Cenit AG diese Projektwoche mit einer großzügigen Spende. Vernetzung durch internationale Wettbewerbe von Prof. Dr. Annegret Weng Zum zweiten Mal richtete der Studiengang Mathematik eine Projektwoche für die Mathematikstudierenden einer Partnerhochschule aus. Dieses Mal begrüßten wir an der HFT Stuttgart Studierende von der University of Aberdeen in Schottland. In der Woche vom 26. Juni bis 3. Juli 2016 drehte sich alles um Mathematik. Das abwechslungsreiche Programm durchgehend in Englisch bestand aus Vorträgen zur Finanz- und Versicherungsmathematik, zur Industriemathematik und mathematischen Kryptographie und einem Projekt aus dem Bereich»Applied probability theory and actuarial mathematics«, bei dem die Studierenden ein Thema vertiefen konnten. Ein vielfältiges Rahmenprogramm eine Stadtführung, der Besuch des Porschemusevon Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers und Inken Mende Mit Vincent Snyder, erfolgreicher Architekt und Professor an der University of Texas Austin, kamen am 14. Juni 2016 15 Studierende aus den USA an die HFT Stuttgart. Die Master-Studierenden machten im Rahmen des Kurses»Munich Summer Program in Sustainability«mit Snyder eine Reise durch Deutschland und besichtigten beispielhafte Objekte energieeffizienter Architektur. An der HFT Stuttgart informierten sie sich über das home +, das den dritten Preis im internationalen Solar Decathlon Europe Wettbewerb 2010 gewonnen hatte. Die University of Texas Austin hat 2015 in Kooperation mit der TU München mit dem Projekt»nexushaus«am Solar Decathlon in den USA teilgenommen. Darüber ergab sich der Kontakt mit HFT-Professor Dr.-Ing. Jan Cremers, der das amerikanische Projektteam beraten und unterstützt hatte. Da das home + im Januar 2016 abgebaut wurde und nicht besichtigt werden konnte, hielt Cremers einen Vortrag über die Entwicklung und Umsetzung des Projektes an der HFT Stuttgart. Welche Chancen bietet so ein Wettbewerb wie der Solar Decathlon für Studierende und was bedeutet er für die Entwicklung der teilnehmenden Hochschulen? Eine interessante Diskussion darüber schloss sich an den Vortrag an. Die Studierenden betonten den großen Nutzen der praktischen Erfahrungen, der Möglichkeit im Ausland zu arbeiten und internationale Kontakte zu knüpfen. Letzteres lässt sich auch auf die Hochschulen übertragen, wie der Besuch der amerikanischen Studierenden zeigte. Die University of Texas bietet hochkarätige und breitgefächerte Kurse im Fachbereich Architektur an und berücksichtigt dabei in besonderem Maß die Entwicklung des nachhaltigen Bauens. Damit ergeben sich interessante Möglichkeiten für Studierende in der Fakultät Architektur, insbesondere im Studiengang KlimaEngineerging. Beide Seiten interessieren sich für einen weiteren Ausbau der Beziehungen. Gute Basis für den weiteren Ausbau der Beziehungen: Besuch aus Austin/Texas im Bachelor-Studiengang KlimaEngineering. Foto: privat Sprachkurs in Mexiko Bachelor-Studiengang Infrastrukturmanagement von Natalie Rahm Am Frankfurt/Main Flughafen traf ich gleich auf acht Mädels, die ebenso wie ich auf dem Weg nach Mérida waren, um dort einen vierwöchigen Sprachkurs zu besuchen. Schnell stand fest, dass wir uns alle ziemlich gut leiden konnten und viel Zeit zusammen verbringen würden. In Mérida angekommen, trafen wir das erste Mal auf unsere Gastfamilien. Am nächsten Tag ging es gleich zur UADY, wo unser vierwöchiger Sprachkurs stattfand. Wir lernten unsere Lehrer kennen und wurden durch einen kleinen Spanischtest in zwei Gruppen eingeteilt. Der Unterricht war sehr abwechslungsreich, er wurde unseren Kenntnissen angepasst. Wir haben innerhalb von zwei Wochen zwei Sprachniveaus erreicht. In unserer freien Zeit waren wir oft unterwegs. Wir besuchten das Biosphärenreservat Celestún und den wohl bekanntesten Ort auf der Yucatán Halbinsel,»Chichén Itzá«. Es war sehr interessant, näheres über die Mayas und ihre Kultur zu erfahren. Unter der Woche ging es wieder weiter mit Spanisch pauken. Am Ende der ersten zwei Wochen gab es einen Test. Der Test fiel bei allen sehr gut aus. Am Wochenende darauf buchten wir uns ein schönes Hostel auf Isla Holbox. Die Insel ist wunderschön, das Wasser und der Strand traumhaft. Leider unterschätzten wir die Sonne und holten uns trotz dicker 50er-Sonnencreme fiese Sonnenbrände. Sonnencreme und Moskitospray waren auf dieser Insel unsere besten Freunde. Das letzte lange Wochenende verbrachten wir an der Küste von Quintana Roo. Unsere Ziele waren Tulum, Playa del Carmen und Cancún. Leider ging auch das viel zu schnell vorbei. Schon mussten wir uns auf unseren letzten Test vorbereiten. Am letzten Tag erhielten wir alle unsere Sprachzertifikate. Hierfür wurde eine kleine Zeremonie in der UADY veranstaltet. Unsere Zeit in Mexiko war zu Ende. Der Sprachkurs in Mérida war eine sehr schöne Erfahrung. Wir konnten alle unser Spanisch verbessern. Hierbei war vor allem die Kombination Sprachkurs plus Gastfamilie sehr hilfreich. Zudem haben wir eine fremde Kultur kennen lernen können. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt. Tolle Zeit: Sprachkurs von Natalie Rahm in Mexiko. Foto: privat

Ausstellungen Entwürfe 22 Relocation: Architektur zur Integration von Prof. Gunther Laux»Fluchtperspektiven Architektur zur Integration«zeigte der Bund Deutscher Architekten BDA vom 13. Juni bis 22. Juli 2016 in einer Ausstellung im Wechselraum Stuttgart. Die Ausstellung bot eine Auswahl von geplanten und realisierten Flüchtlingsunterkünften von Architekten und Architekturstudierenden in Baden-Württemberg, die sich mit der Thematik»Architektur zur Integration«von Flüchtlingen beschäftigen. Neben Grafiken, die den Ankommensprozess und die Rahmenbedingungen zur Planung von Flüchtlingsunterkünften zeigten, wurden auch Positionen von Entscheidungsträgern und Bauherren dargestellt. Besonderen Schwerpunkt widmeten die Ausstellungsmacher jedoch den Arbeiten von Studierenden baden-württembergischer Hochschulen, die sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten und innovativen Ansätzen zu der Thematik positionierten. Drei Projekte repräsentierten die HFT Stuttgart. Es waren allesamt Bachelor-Arbeiten der Fakultät Architektur und Gestaltung aus dem Wintersemester 2015/16, welche die Aufgabenstellung von Prof. Gunther Laux und Prof. Michel Roeder»Relocation Neu in Stuttgart«bearbeitet hatten. Die Thematik fokussierte weniger den Entwurf einer Flüchtlingsunterkunft, sondern vielmehr die Formulierung eines integrativen Wohnprojekts im Stuttgarter Westen für Studierende, Auszubildende und Migranten mit Treffpunkten für Aktivitäten, Freizeit und Veranstaltung. Stuttgart mangelt es an Wohnraum. Gleichzeitig steigt der Druck auf den Wohnungsmarkt stetig. Zuzüge von Studierenden, jungen Familien aus der Region, internationalen Wohnungssuchenden und Flüchtlingen verschärfen die Situation. Zudem ist der Wohnungsbestand veraltet, der Neubau zaghaft und die Typologien konservativ. Die gezeigten HFT-Bachelor-Arbeiten von Svenja Hörger, Lisa Maucher und Carina Bareth stellten mit ihren innovativen Entwurfsprojekten heraus, dass Integration nicht nur»unterbringung«meint, sondern neben der Entwicklung zukunftsorientierter Wohnformen auch kultureller, sozialer und räumlicher Einbindung bedarf. Die gängige Praxis zeigt sich in den urbanen Außenbereichen, in rasch verfügbaren Arealen, in»gated Communities«, in Container-Agglomerationen, in denen Flüchtlinge zunächst untergebracht werden. Das Ziel einer sozialen Mischung wurde daher als Gegenentwurf zur Segregation genannt und der Versuch unternommen, die Migranten in»kleiner Dosis«unter die»heimische«bevölkerung zu mischen. Gezeigt hat sich in vergleichbaren Flüchtlingshäusern, dass Unterkünfte mit bis zu 50 Bewohnern erheblich konfliktfreier zu bewohnen sind als größere Einheiten. Kleine, zentrumsnahe Wohnhäuser ermöglichen die überschaubare, maßstäbliche Integration in bestehende Stadt-, Raum- und Sozialstrukturen. Neue Modelle sind somit notwendig. Die Frage wird daher sein, wie sich Neuankömmlinge in die Stadtgesellschaft integrieren können und was der urbane Raum hierbei architektonisch zu leisten vermag. Und vielleicht beinhaltet das Nachdenken darüber sogar die Chance, dass neue Ansätze entwickelt werden. Zur Vernissage sprachen der BDA-Landesvorsitzender Alexander Vohl und Anna Scheuermann vom Deutschen Architekturmuseum DAM Frankfurt, zugleich Mitglied des Kuratorenteams für den Deutschen Pavillon»Making Heimat«. Sie berichtete von der aktuell eröffneten 15. Architektur Biennale»Reporting from the Front«in Venedig und über das Potenzial und die Verantwortung von Architektur für gelingende Integration. Ausstellung von Bachelor-Arbeiten zum Thema»Relocation Neu in Stuttgart«Foto: Anne Störmann Lebensraum Stuttgart lebenswertes Stuttgart Hochschulübergreifende Ausstellung»Stadtlücken«von Prof. Wolfgang Grillitsch und Simon Stiegler Neue Spannungen in unserer Gesellschaft sichtbar in den Protestbewegungen zu Stuttgart 21, im Gezipark in Istanbul oder auch in der globalen Occupy-Bewegung machen deutlich: Immer mehr Menschen wünschen sich mehr Mitspracherecht bei der Planung und Entwicklung der sie umgebenden Räume und Städte. Die Umstrukturierung des räumlichen, sozialen und wirtschaftlichen Kontexts der heutigen Stadt rückt Freiräume zunehmend in den Fokus der (europäischen) Stadtplanung.»STADTLÜCKEN«ist die Initiative einer Gruppe junger Stuttgarter Architekten, Stadtplaner und Gestalterinnen. Sie alle haben das Ziel, gemeinsam mit Studierenden, Bürgern, Entscheidungsträgern und Interessierten Entwürfe und Ideen für eine lebenswertere Stadt Stuttgart zusammenzubringen und diese in einem Netzwerk zu fördern. Semester für Semester setzen sich Studierende mit Stuttgart auseinander. Sie bündeln in ihren Arbeiten ein riesiges Potenzial an Wissen, Gedanken, Entwürfen, Ideen und kritischen Fragen zu ihrer Stadt. Ein Potenzial, das oft, von hochschulinternen Präsentationen abgesehen, ungesehen in Schubladen verschwindet. Um dem entgegenzuwirken, richtete die Initiative im Mai 2016 eine Ausstellung mit dem Titel»Stadtlücken«aus. In einer zentralen Stadtlücke im Herzen Stuttgarts, der ehemaligen Palermo Galerie (vormals Filiale der Commerzbank), wurden facettenreiche und interessante Arbeiten von Studierenden der Akademie der bildenden Künste, der Universität Stuttgart und der Hochschule für Technik Stuttgart gezeigt. Fernab der leider allzu üblichen, profitgesteuerten Stadtentwicklung präsentierten die ausgewählten Arbeiten eine alternative Auseinandersetzung mit der Stadt und dem Stadtraum Stuttgart. Ausgestellt wurden auch folgende sehenswerte Arbeiten von HFT-Studierenden des International Master of Interior-Architectural Design (IMIAD) und des Master-Studiengangs Stadtplanung: - Wanderstuhl (Semesterprojekt IMIAD): Realisiertes, partizipativ mit den Anwohnern entwickeltes Möblierungskonzept für den Hospitalplatz - Unorte (Lars Schuchert, Master-Thesis IMIAD): Untersuchung des Potentials von Stuttgarter Unorten im Stadtbild - S.Kultur (Marijana Curic, Master-Thesis Stadtplanung): Analyse der Subkulturorte in Stuttgart und Handlungsempfehlungen zur Förderung der Subkultur in Stuttgart Finanziell unterstützt wurde die Ausstellung unter anderem durch die Fakultät Architektur und Gestaltung der HFT Stuttgart. Sie kam für sämtliche Werbe- und Druckkosten auf. Neue Geh- und Radwegbrücke über den Seerhein in Konstanz Master-Studiengang Konstruktiver Ingenieurbau von Ida D Ottavio Handlungsorientiertes Lernen sowie das Anwenden und Festigen von Fachwissen ist das Ziel der Lehrveranstaltung»Projekt 2«. Studierende erwerben hier vor allem Kooperations- und Organisationskompetenz, indem sie sich mit einer offenen, komplexen und praxisnahen Aufgabenstellung auseinander- und diese umsetzen. Für das Sommersemester 2016 bot sich für diese Projektarbeit eine Anfrage der Stadt Konstanz an: Eine zweite Geh- und Radwegüberführung über den Seerhein in Konstanz sollte geplant und realisiert werden. Als möglicher Standort dieser zweiten Rheinquerung wurde ein Bereich zwischen der Hochschule Konstanz und der Wessenberg-Schule sowie dem neuen Bodenseeforum gewählt. Bislang war es üblich, die Bearbeitung solcher Projekte als Gruppe durchzuführen. Dieses Mal war jeder Einzelne auf sich selbst gestellt und gefordert. Die damit verbundene anfängliche Skepsis bei den sechs Studierenden, die sich an dem Projekt beteiligten, war schnell überwunden. Jasmin Noller-Fürstenberg, Jens Bielefeld, Marco Östreicher, Heral Pangemanan, Jakob Partsch und Philipp Saile erarbeiteten mit viel Engagement Skizzen, Pläne, dreidimensionale Modellierungen und Modelle. Sechs höchst unterschiedliche Entwürfe sind dabei entstanden. Die Studierenden setzten ihre Kenntnisse so ein, dass die Brücke und das benötigte Tragwerk in Form, Konstruktion und Gestaltung eine harmonische Einheit bildeten. Betreut wurden die Arbeiten von Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Günther, Prof. Rolf Kicherer und Ida D Ottavio. Seitens der Stadt Konstanz begleitete Wolfgang Seez das Projekt. Prof. Lydia Haack von der Hochschule Konstanz stellte ein Grundmodell des Seerheins zur Verfügung. Die Arbeiten wurden am 20. Juni 2016 in Konstanz präsentiert. Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn, Wolfgang Seez, Amtsleiter Tiefbau- und Vermessungsamt, und weitere Mitarbeiter der Stadt Konstanz lobten die Entwürfe. Wurden für ihre Entwürfe gelobt: Studierende im Master-Studiengang Konstruktiver Ingenierbau. Foto: privat

Interview 46 Bauen für das Land und die Hochschule Interview mit MDgt Rolf Sutter, Leiter der Abteilung Vermögen und Hochbau im Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg, und Referatsleiter MR Thomas Mauch Mit Rolf Sutter, Leiter der Abteilung Vermögen und Hochbau im Ministerium für Finanzen (Mitte) und Referatsleiter Thomas Mauch (links) sprach Michaela Leipersberger-Linder. Foto: Sabine Kurz Leipersberger (L): Herr Sutter, Sie sind seit dem 1. Juli 2013 Leiter der Abteilung Vermögen und Hochbau im Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg und unter anderem zuständig für den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Könnten Sie bitte diese Struktur mit den entsprechenden Verantwortlichkeiten kurz erläutern? Sutter (S): Wir sind für die staatlichen Bau und Liegenschaftsaufgaben in Baden-Württemberg zuständig. Dazu gehören auch der Bereich der staatlichen Schlösser und Gärten sowie der Bundesbau. Die strategische Steuerung und Aufsicht liegt beim Finanzministerium. L: Als Hochschule haben wir mit den beiden im Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg angesiedelten Ämtern»Stuttgart«und dem»universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim«zu tun. Wofür sind diese Ämter mit Blick auf die Hochschulen zuständig? Mauch (M): Das Amt Stuttgart ist für alle staatlichen Gebäude im Großraum Stuttgart mit Ausnahme der Hochschulen zuständig, es sei denn, es geht um Liegenschafts- und Grundstücksfragen. Dann ist dieses Amt auch für die Hochschulen in Stuttgart verantwortlich. Dieses Amt übernimmt auch das Immobilien- und Gebäudemanagement. Das für die Hochschulen zuständige Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim ist ein klassisches Bauamt, also für das Management rund ums Bauen verantwortlich. waren hervorragend. Man war als Lernender akzeptiert, wurde aber schon beruflich gefordert, hat gearbeitet und Geld verdient. Während meines Studiums an der Universität Stuttgart bei Professor Dr. Wolfgang Lauber habe ich dann größere Projekte ausgeführt. Ich konnte mich dabei ein stückweit von den Dingen freimachen, die ich an der Fachhochschule gelernt hatte. Für mich war der Weg gut, so konnte ich die gelernten Inhalte noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Das hat mir für mein späteres Berufsleben viel gebracht. L: Fühlen Sie sich der HFT Stuttgart noch verbunden? S: Klar. Der Stall, wie Ihre Hochschule damals hieß, war immer gegenwärtig. Ich denke gerne an diese Zeit zurück. L: Wollten Sie nie selbstständiger Architekt werden? S: Während des Unistudiums war ich als Freelancer tätig, war im Grund selbstständig verdienender Architekt. Wohin die berufliche Laufbahn gehen würde, war mit Beginn meiner Referendarzeit in Freiburg, wo ich herkomme, noch völlig offen. Dadurch ergab sich für mich die Möglichkeit, die zusätzliche Qualifikation als Regierungsbaumeister zu machen. Die Tätigkeiten im Universitätsbauamt waren von Beginn an sehr interessant. Ich habe gleich die Projektleitung für ein großes Klinikprojekt übertragen bekommen. Die Tätigkeit hat mich von Anfang an gefesselt. Ich war begeistert von dem großen Spektrum dessen, was in so einem Amt alles bearbeitet werden kann und muss. 23 M: Um es etwas deutlicher zu machen: Wir selbst beschäftigen keine Maurer, Maler oder andere Gewerke. Bauaufträge vergeben wir überwiegend an mittelständische Firmen. Wir sind sozusagen die Vergabe- und Vertragsverwaltung und üben zudem Bauherrenfunktion aus. Wir managen das Ganze, sind mit unseren Fachkompetenzen Ansprechpartner auf Augenhöhe. L: Das Land Baden-Württemberg besitzt zahlreiche Immobilien, die von staatlichen Institutionen, wie beispielsweise von unserer Hochschule, genutzt werden. Inwieweit hat der künftige Nutzer eines Gebäudes, zum Beispiel bei der Planung eines Neubaus, ein Mitspracherecht? S: Wir sind in der Rolle des Bauherren und Eigentümer. Wir realisieren Projekte nach den plausibilisierten Bedarfsanforderungen der künftigen Nutzer. Einige Projekte führen wir selber durch, weil wir die fachlichen Kompetenzen in den Ämtern erhalten wollen. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist und an den Nutzer übergeben wurde, übernehmen wir den Bauunterhalt. L: Inwieweit werden die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer berücksichtigt? S: Die Zuständigkeit für den Bedarf liegt bei den Fachressorts, bei den jeweiligen Ministerien. Für die HFT Stuttgart ist dies das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg, kurz MWK. Die zuständigen Ministerien deklarieren den Bedarf. Die Bedarfsentscheidung, die Bedarfsdeklaration bis hin zur Priorisierung, was ist wichtig und was nicht, liegt bei den Fachressorts. Das MWK legt also den Bedarf zum Beispiel für die HFT Stuttgart fest. Dort wird über die Fragen entschieden, ob eine Hochschule ausgebaut Das MWK legt im Bereich Hochschulen den Bedarf fest. Danach beginnt unsere Arbeit als Dienstleister wird, neue Studiengänge aufgenommen, Professorenstellen geschaffen werden. Unsere Arbeit beginnt dann, wenn der Bedarf festgelegt wurde. Wir sind in dieser Hinsicht Dienstleister. L: Wenn eine Hochschule neue Studiengänge aufnehmen kann, ist das für das Renommee sehr gut. Aber wird so eine Bedarfsentscheidung des MWK auch bis in die letzte Konsequenz bedacht und geplant? Mehr Studierende brauchen mehr Platz! S: Nach außen hin erscheint es immer so, als ob wir das alles bestimmen würden. Das trifft nicht zu: Die Ressorts haben die Priorisierungspflicht für einen Neubedarf und müssen abwägen, was an welcher Hochschule wichtig ist und umgesetzt werden soll, immer mit Blick auf den finanziellen Rahmen, der nun mal der politischen Entscheidung vorbehalten bleibt. L: Habe ich das richtig verstanden? Das MWK stimmt einem Bedarf, zum Beispiel einem Ausbau einer Hochschule zu, und Sie als Dienstleister haben für die für den Ausbau notwendigen Räumlichkeiten zu sorgen? S: Richtig. Erst einmal muss der Bedarf anerkannt sein, damit er überhaupt zur Umsetzung kommen kann. Als nächstes ist es unsere Aufgabe, nach einer adäquaten Unterbringung zu schauen. Dabei kann es sich um Miete, Neubau oder Bestandssanierung handeln. Tatsächlich ist es für eine seriöse Bedarfsentscheidung unerlässlich, die Infrastruktur mit zu bedenken. L: Sie, Herr Sutter, sind also der oberste Bauherr des Landes Baden-Württemberg? S: Fachlich gesehen ja, politisch gesehen ist Edith Sitzmann, Ministerin für Finanzen, die oberste Bauherrin im Land Baden-Württemberg. L: Sie, Herr Sutter, haben sowohl an unserer Hochschule wie auch an der Universität Stuttgart Architektur studiert. Sie haben an beiden Hochschulen Ihren Abschluss gemacht. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an diese Zeit zurückdenken? S: Eine glückliche Fügung, nämlich die Tatsache, im ersten Anlauf keinen Studienplatz an der Universität erhalten zu haben, hat mich zur damaligen Staatsbauschule, der heutigen HFT Stuttgart, geführt. Ihre Hochschule war schon immer sehr praxis- und berufsorientiert ausgerichtet. Wir hatten ein halbes Jahr Rohbau- und Zimmereipraxis, dann kam die sogenannte Integrierte Übung. An einem kleinen Objekt, ein Familienhaus in der Regel, wurden alle Aufgaben, die sich einem Architekten stellen, abgearbeitet, von der Baukonstruktion, der Tragwerksplanung, der technischen Planung bis hin zu Ausbaudetails. So hat man gelernt, was alles notwendig ist, um einen Entwurf zu realisieren. Auch die praktischen Zwischenpraxissemester, die in das Studium integriert waren, L: Steigen wir etwas tiefer in das Thema ein. Welche Besitztümer hat das Land Baden-Württemberg? Um welche Bauten müssen Sie sich kümmern? M: Wir betreuen die Liegenschaften aller staatlichen Institutionen mit einem Wiederbeschaffungswert von rund 20 Milliarden Euro. Dazu gehören die Hochschulen, Kliniken, Bauten für Ministerien, Polizei, Justiz und Finanzverwaltung, Landesbetriebe, das gesamte Grundvermögen und vieles mehr. Auch die Staatsbäder fallen in unser Aufgabengebiet. Des Weiteren gehören Kulturbauten und Museen sowie alle Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg zu unserem Aufgabengebiet. L: Immobilienmanagement ist eine Ihrer Aufgaben. Was heißt das für die Hochschulen in der Region Stuttgart? S: Das Immobilienmanagement ist zuständig für alle Liegenschafts- und Bewirtschaftungsaufgaben. Wir haben Liegenschaftsspezialisten, die diese Aufgaben wahrnehmen. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Flächenvorsorge. In der Nachkriegszeit wurden große Universitäten gegründet bzw. traditionelle Universitäten stark ausgebaut. Dafür braucht man die entsprechenden Flächen. Die waren damals noch gut zu bekommen. Heute ist es schwieriger, Neubauflächen auszuweisen. Die Hochschulen in Stuttgart kommen langsam an ihre Grenzen in ihren Campusarealen, was ein Blick auf den Vaihinger Campus und Hohenheim zeigt. Das ist ein Problem, heute und in der Zukunft. Wir haben Masterpläne, also einen Bedarf, der federführend zuständig vom MWK entwickelt wurde und den wir in bauliche Konzepte umsetzen müssen. Es ist unsere Aufgabe als Bauherr, vorher eine liegenschaftliche Vorstellung davon zu haben, wie ein solcher Bedarf städtebaulich umgesetzt werden kann. M: Es ist eine Immobilienmanagementaufgabe, eine weitsichtige Grundstücksvorsorgepolitik zu betreiben, gerade mit Blick auf Hochschulen, wobei so große Areale heutzutage flächenmäßig schwer zu bekommen sind. L: Was genau sind Ihre Aufgaben? S: Die kompletten Aufgaben eines Bauherrn bei der operativen Realisierung von Bauprojekten. Das beginnt mit der Projektentwicklung, also mit den Fragen, wo und wie gebaut wird macht es überhaupt Sinn, selber zu bauen oder ist es sinnvoller, Gebäude anzumieten oder zu leasen und endet beim Bauunterhalt bei Bestandsbauten bzw. beim Betrieb der Gebäude, je nach Nutzer. Sobald wir Projekte entwickelt haben, schalten wir über Wettbewerbe oder Vergabeverfahren freischaffende Architekten und Ingenieure ein. Den Bauunterhalt beauftragen wir dann überwiegend selber, insbesondere das aufwändige, kleinteilige Geschäft. Fortsetzung Seite 24

Interview 46 24 S: Schauen Sie die großen Institute auf dem Vaihinger Campus an. Die stammen alle aus den Nachkriegsjahren und sind nun in einem Alter, wo eine Generalsanierung notwendig wäre. Das geht aber nicht im laufenden Betrieb. Also müssen wir erst einmal Ersatzbauten erstellen, um Gebäude frei zu machen und um sie dann sanieren zu können. Dafür brauchen wir aber wieder freie Flächen. Es ist mittlerweile ein diffiziles Puzzlespiel, dieses alles in der Masterplanung in die richtige Reihenfolge und Abfolge zu bringen. Vor allem wären dafür aber stabile Haushaltszusagen notwendig, zumindest, was das Volumen betrifft, damit die Dinge geordnet ablaufen können. Im Stuttgarter Innenstadtbereich ist das alles noch viel schwieriger, weil die Entwicklungsflächen begrenzt sind. Ihre Hochschule kann davon ja ein Lied singen. L: Was heißt das in letzter Konsequenz für die beiden Hochschulen im Innenstadtbereich? S: Meiner Meinung nach hängt viel davon ab, wie sich die Universität Stuttgart weiter entwickeln wird. So könnte es zum Beispiel sinnvoll werden, dass HFT Stuttgart braucht Entwicklungsfläche an ihrem Standort die Universität aus dem Innenstadtbereich weicht und überwiegend auf dem Vaihinger Campus weiterentwickelt wird. Damit würde man Luft gewinnen. Klar ist, dass die Hochschule für Technik Stuttgart ihre Entwicklungsflächen an ihrem Standort haben muss und dort auch in Zukunft bekommen wird. Das ist ein Teil der Masterplanung. L: Viele Gebäude kommen in die Jahre. Müsste man nicht viel früher ansetzen, um Gebäude zu erhalten und würde das nicht letztendlich die Kosten niedriger halten? S: Natürlich. Da gab es in den zurückliegenden Jahren Defizite. Der Bauunterhalt war unterversorgt. Wir haben mittlerweile deutlich bessere Rahmenbedingungen schaffen können und sind hoffnungsvoll, dass wir den Bauunterhalt besser ausstatten können. Für eine Generalsanierung bzw. eine Generalinstandsetzung brauchen wir erhebliche Finanzvolumen. Und dennoch: Sanierung und Instandsetzung geht vor Neubau und Neubedarf. Es sei denn, es liegt eine Forschungsförderung durch den Bund vor. Das hat dann Vorrang, weil die Bundesmittel über Forschungsanträge zur Verfügung stehen. Das sind Neubaubedarfe, die relativ gesichert umgesetz werden können. L: Also ist es eher selten, einen Neubau zu erhalten? S: Ein Neubauwunsch muss sich einer bestehenden Prioritätenreihenfolge fügen. Oft kommt die Frage auf, ob der formulierte Bedarf mit Blick auf die Zukunft stabil ist oder ob es sich um einen temporären Bedarf handelt. Handelt es sich nur um einen temporären Bedarf, macht ein Neubau keinen Sinn. Dann werden erst einmal die Möglichkeiten einer Anmietung oder einer Interimsunterbringung geprüft. Verdichtung wäre auch eine Möglichkeit. Aber für die Umsetzung solcher Ideen gehört natürlich auch eine stabile Finanzausstattung. Momentan ist eine Konsolidierung angesagt. Wir wissen nicht, welche Investitionsmittel uns in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen werden. L: Was müssen Sie persönlich mitbringen, um diese Aufgaben anzugehen? S: Managerqualitäten muss man in dieser Position unbedingt mitbringen. Fachwissen ist natürlich essentiell wichtig. Ich habe eine Rolle als staatlicher Bauherr bzw. Eigentümer und muss zum Wohl des Landes handeln. Da muss man schon auch abwägen können, wie die Interessen, die an einen herangetragen werden, gespeist sind. Und als Staatsbauverwaltung müssen wir auch unserer politischen Spitze Empfehlungen an die Hand geben, damit diese zum Wohle der Gesamtheit entscheiden kann. L: Sie haben vor drei Jahren das Amt angetreten. Was haben Sie vorgefunden, und was hat sich seither verändert? S: Was habe ich vorgefunden? Erst einmal einen von starkem Personalabbau geschwächten Landesbetrieb. Das haben auch die Nutzer zu spüren bekommen. Des Weiteren eine deutlich zu geringe Haushaltsausstattung, insbesondere für Instandhaltung und Bauunterhalt. Auf der anderen Seite die Anforderungen aus den Ressorts, die ungebremst auf uns zukommen. Was macht man, um dem zu begegnen? Wir haben die Ressortpriorisierung eingeführt. Alle Ressorts müssen ihre Maßnahmen priorisieren, denn das ist deren Aufgabe. Natürlich beraten wir dabei baufachlich. Wir haben für die Baumaßnahmen mehr Stabilität verordnet, das heißt, seriöse und fundierte Projektentwicklung und Kostenschätzung. Des Weiteren haben wir als inneren Prozess eine Strukturreform durchgeführt und eine seriöse Anwendung der Kostenplanungsinstrumente sowie eine Risikovorsorge für Projekte durchgesetzt. L: Risikovorsorge für Projekte bedeutet was? S: Durch die Haushaltssystematik vergehen nach der Baufreigabe bis zu den Bauaufträgen rund drei Jahre. Oft hören wir den Vorwurf:»Der Staat baut ja immer teurer wie geplant«. Im Haushalt müssen wir die Kosten zum Zeitpunkt der Einstellung deklarieren. Innerhalb der Umsetzungsphase verteuern sich die Dinge aber, zum Beispiel Materialien, Löhne etc. Nun haben wir als erstes Bundesland mit der Risikovorsorge im Bauhaushalt ein Instrument geschaffen, das solche Kostensteigerungen reguliert. Das hat sich bewährt. Zudem haben wir durch die Einführung von Bauherrenlenkungsgruppen für Großprojekte für mehr Entscheidungsklarheit auf der operativen Ebene gesorgt. L: Gibt es Entwicklungspläne für den Hochschulstandort Stuttgart? S: Natürlich. Wir brauchen stabile Entwicklungspläne für alle Hochschulen, nicht nur in Stuttgart. Neue Angebote auf dem Immobilienmarkt führen dazu, dass wir immer wieder darüber nachdenken müssen, ob es auch mit Blick auf die Entwicklung der Hochschulen sinnvoll ist, selbst zu bauen, etwas zu mieten oder zu kaufen. Auf der anderen Seite gibt es Gebäude, die wir besser abstoßen sollten. Das ist ein immerwährender Prozess. M: Die Wirtschaftlichkeit ist bei der Entscheidung über Beschaffungsvarianten immer eines der wichtigsten Kriterien. L: Wie beurteilen Sie die momentane Situation der Hochschulen im Land? Einige Hochschulen haben Neubauten erhalten, die Hochschule der Medien, die Uni auf dem Vaihinger Campus, die HFT Stuttgart? S: Natürlich wird es immer Neubaubedarf geben. Aber für uns gilt momentan: Konsolidierung geht vor Neubau. Stichwort Sanierung! Wir haben immense Sanierungsaufgaben vor uns, die wir angehen müssen. Das ist eine schwierige Aufgabe, die viel Zeit und Arbeitskraft bindet. Sanierung und Instandsetzung gehen vor Neubau Man muss sondieren, man muss beurteilen, wie die Situation im Altbau ist. Ist er noch struktursicher oder muss man ihn aufgeben? Grundsätzlich müssen wir die politischen Rahmenbedingungen achten, die Zielsetzung der Koalition abwarten. Im Moment ist die Lage wegen der immensen Anforderungen finanziell sehr angespannt. L: Es gibt also auch bei den Stuttgarter Hochschulen einen großen Sanierungsbedarf? S: Das gilt für alle Hochschulgebäude, die in großem Umfang seit der Nachkriegszeit in Baden-Württemberg entstanden sind. Schauen Sie sich die Hochhäuser für Physik und Chemie auf dem Vaihinger Campusgelände an. Die würden wir am liebsten in einem Zug sanieren und nicht zehn Jahre dafür brauchen. Das erfordert aber zunächst Ersatzbauten. Schon allein bis die stehen, vergeht viel Zeit. Eine Sanierung zügig zu erledigen, ohne viel Zeit zu verlieren, setzt andere Finanzmittel voraus. Das Thema Sanierung wird unsere Ämter in den kommenden Jahren stark beschäftigen und herausfordern. L: Unsere HFT-Gebäude sind auch in die Jahre gekommen. Besteht Hoffnung auf Sanierung? S: Wir sind guter Hoffnung, dass wir in den kommenden Haushaltsjahren mehr Bauunterhaltsmittel bekommen werden. Schwerpunkt ist der Abbau des Sanierungsrückstaus. Dazu gehören auch Ihre Bestandsbauten. L: Die HFT Stuttgart beschäftigt die Raumnot schon viele Jahre. 2005 wurde eine Bedarfsanlayse für unsere Hochschule durchgeführt. Da wurde ein Mangel von 4500 qm Hauptnutzungsfläche festgestellt. Jetzt haben wir unseren Neubau, der fast 4000 qm Nutzungsfläche bietet. In der Zwischenzeit sind wir aber von 2.200 Studierenden auf knapp über 4.000 gestiegen. Wie soll das raum- und platzmäßig funktionieren? S: Die Anerkennung eines Bedarfs zieht nicht zwangsläufig eine stabile Haushaltsfinanzierung der notwendigen Infrastruktur nach sich. Das ist zunächst einmal eine Bedarfsfeststellung, die politisch abgewogen werden muss, da höhere Investitionsmittel erforderlich werden. L: Das heißt, der Ball geht an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zurück?! S: Die Entscheidung über einen Bedarfszuwachs und damit einhergehende Investitionen obliegt der politischen Prioritätensetzung. L: Jetzt zu der zeitlichen Perspektive unseres Neubaus: Ende 2007 wurde dieser in das Hochschulimpulsprogramm aufgenommen. Dann wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. M: Das war ein offener Wettbewerb mit 120 eingegangenen Wettbewerbsarbeiten. Das war eine riesengroße Resonanz! L: Ende 2011 lag die Baugenehmigung vor. Dann wurden europaweit Ausschreibungen vorgenommen. Bis alles zusammengetragen und entschieden war, ist viel Zeit vergangen, nicht wahr? M: Ab einem gewissen Betrag sind wir verpflichtet, so zu verfahren. Das geht ab einer gewissen veranschlagten Bausumme für den öffentlichen Auftraggeber nicht anders. L: Im Herbst 2016 können wir nun endlich den Neubau beziehen. Warum hat sich das so lange hingezogen? S: Das ist bedauerlich in mehrfacher Hinsicht. In Abstimmung mit der HFT Stuttgart war ein offener Wettbewerb gewünscht. Man kann sich streiten, ob das richtig war oder nicht. Der Preisträger war ein junges Büro mit wenig Erfahrung. Diesem hätte man von Anfang an jemanden zur Seite stellen müssen. Man hätte erkennen müssen, dass es Schwächen in der Durchführung und in der Bauleitung gab. Ich will gar nicht bestreiten, dass auch Projektsteuerungsfehler gemacht worden sind. Als die Probleme offensichtlich wurden, haben wir so viel Druck ausgeübt, wie wir konnten. Ich sage das ganz deutlich: Dieses Projekt ist nicht glücklich gelaufen! L: Zum Zeitpunkt unseres Gesprächs sieht es so aus, als ob bei Bezug des Neubaus noch nicht alle Mängel beseitigt sein werden. Wie sehen Sie das? S: Das stimmt leider. Aber: Der Neubau ist nutzungsstabil. Momentan gibt es noch Probleme mit der Technik. Wir hoffen, dass bei Bezug des Gebäudes die Probleme mit der EDV und den Redundanz-Systemen der Kühlung behoben sind. Natürlich kann man uns den Vorwurf machen, warum wir das nicht früher erkannt haben. Eigentlich hätten die am Bau beteiligten Ingenieure, die in der Verantwortung sind, signalisieren müssen, dass es Probleme gibt. Das ist leider nicht passiert. L: Aber bei solchen Bauprojekten braucht es doch immer eine Person, die die Oberaufsicht hat, oder nicht? S: Solche Personen sind auch nicht allwissend. Es lässt sich festhalten, dass die Bauleitung nicht optimal wahrgenommen wurde. Ich hoffe, dass bis zum Betrieb die technischen Probleme gelöst sind. Der Neubau ist jedoch von hoher architektonischer Qualität, er wird funktionstauglich sein, und energetisch ist er vorbildlich. Das Ergebnis wird am Ende stimmen. L: Aber ich vermute, dass in einen von Ihnen erstellten Neubau nicht oft Architekten einziehen, die mit ihrer Erfahrung, Kompetenz und kritischen Blicken auf das Werk schauen und es beurteilen. S: Das ist für mich kein Problem. Die HFT-Architekten sollen wie wir als Bauherren beurteilen, was ihre Kolleginnen und Kollegen geschaffen haben. L: Sind Sie denn mit dem Ergebnis generell zufrieden? S: Über das vollendete Bauwerk kann ich mir hier und jetzt kein abschließendes Bild machen. Das wäre anmaßend. Dazu müsste ich nach der Fertigstellung in das Gebäude und mir dann meine Meinung als Architekt bilden. Ich gehe aber davon aus, dass die Voraussetzungen gut sind, dass es ein sehr taugliches Gebäude ist, auch wenn der Bauablauf nicht zufriedenstellend war. M: Die Techniker haben mich vor diesem Interview wissen lassen, dass bei dem HFT-Neubau ein energetischer Standard errichtet wurde, der weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht: Erdwärme mit Hilfe von Wärmepumpen für die Beheizung und Kühlung, umweltfreundliche Fernwärme, Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlagen, eine gut gedämmte Gebäudehülle. Dieser Neubau ist eines der ersten Landesbauten, bei denen das Verfahren für die Zertifizierung angewendet wurde. Das klingt HFT-Neubau ist energetisch vorbildlich natürlich sehr nach heiler Welt, vor allem, weil zum jetzigen Zeitpunkt der Blick erst einmal auf all die Dinge fällt, die nicht so funktionieren, wie man sich das bei dem Bezug eines Neubaus vorstellt. Das ist schade. L: Was ist in baulicher Hinsicht, Herr Sutter, momentan Ihr Lieblingsprojekt? S: Das geplante Besucherzentrum Nationalpark Schwarzwald. Ein außerordentliches Projekt, das da realisiert wird. L: Und was würden Sie selbst gerne bauen? S: Ich habe mir mit meiner Frau, die auch Architektin ist und die ich übrigens in Ihrem Studierendenwohnheim, dem Joseph-von-Egle-Heim, kennen gelernt habe, vor langer Zeit einen klassischen, handwerklich gefertigten Holzbau realisiert, der auch im heutigen Sinne werthaltig ist. Im Moment habe ich nicht das Bedürfnis, einen Neubau zu erstellen. In einer Gruppe von mehreren Familien planen wir gemeinsam, eine historische Liegenschaft für altersgerechtes Wohnen umzubauen.

LEONHARD WEISS, gegründet 1900, ist eines der leistungsstärksten und erfolgreichsten Bauunternehmen Deutschlands. Wir suchen Sie! PRAKTIKANT/IN BERUFSEINSTEIGER/IN Deutschlandweit im Hoch-, Tief- oder Infratrukturbau Nutzen Sie Ihre Chance und starten bei uns als Praktikant/in oder nach Ihrem Studium als Berufseinsteiger/in an einem unserer Standorte. Spannende Aufgaben und komplexe Baustellen wollen gelöst werden - bewegen Sie Großes mit uns! Als ausgezeichneter TOP-Arbeitgeber Bau bieten wir moderne und attraktive Rahmenbedingungen, in denen Sie Ihre Stärken voll entfalten können. Starten Sie gemeinsam mit uns durch! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG Frau Sieglinde Weihrauch, P +49 7161 602-1375 s.weihrauch@leonhard-weiss.com www.leonhard-weiss.de LEONHARD WEISS KOMM IN EINES DER GROSSEN FAMILIENUNTERNEHMEN Deine Hochschule auf allen Kanälen! Hier gibt s die Deutsche Bauzeitschrift als Student sparst Du 139,- Euro gegenüber dem Abonnement Gleich loslegen - Probemitgliedschaft beantragen www.bdb-bw.de BUND DEUTSCHER BAUMEISTER ARCHITEKTEN UND INGENIEURE BADEN-WÜRTTEMBERG e.v. BDB Werastraße 33 70190 Stuttgart Tel. 0711-240897 Fax 0711-2360455 E-Mail info@bdb-bw.de

Entwürfe Wettbewerbe Workshops 26 Weingut Aldinger von Prof. Diane Ziegler, Prof. Peter Krebs und Micha Klein Studierende des 3. Semesters Innenarchitektur entwerfen einen neuen Empfangsund Verkaufsraum für das Weingut Aldinger. Nur 300 Meter Luftlinie vom Rathaus in Fellbach entfernt, befindet sich das Weingut Aldinger, das seit 1955 als Familienbetrieb in dritter Generation geführt wird. Es ist nicht das Einzige: Einige Weingüter in Fellbachs Innenstadt haben Tradition. Aber die Lage in der Innenstadt mutet für ein Weingut trotzdem ungewöhnlich an. Denn es geht ja nicht nur um die Verarbeitung der Trauben und das Abfüllen der Flaschen. Ein Weingut ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, zu dem immer auch landwirtschaftliche Maschinen gehören. So sind beim Weingut Aldinger die Fahrzeuge, mit denen die Weinlagen im Stuttgarter Umland bewirtschaftet werden, ebenfalls am Fellbacher Standort untergebracht. Das Geschäftsmodell des Weinguts Aldinger wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Es werden qualitativ hochwertige Weine hergestellt, die über die Region hinaus hohe Anerkennung genießen und regelmäßig Auszeichnungen gewinnen. Das größte Problem des innerstädtischen Standorts ist die beengte räumliche Situation, die in den vergangenen Jahrzehnten auch zu Erweiterungen mit Produktionshallen unter der Erde geführt hat. Dennoch soll der Fellbacher Standort nicht zuletzt aus Gründen der Tradition beibehalten werden. Mit den angestrebten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen soll der veränderten Bedeutung des Weingutes mit neuen Räumen entsprochen werden: Ein großzügiger Empfangsbereich und Verkaufsraum mit anschließendem Verkostungsraum soll in die vorhandene Situation durch einen Um- bzw. Anbau integriert werden, ohne die vorhandene Produktions- und Funktionsabläufe zu stören. Die Aufgabenstellung für die Studierenden des 3. Semesters war nicht einfach. Bei einer Vorortbesichtigung mit den Lehrenden Prof. Diane Ziegler, Prof. Peter Krebs und Micha Klein wurden den Studierenden die Herstellung des Weines und die Funktionsabläufe gezeigt und erklärt. Vor allem aber galt es für die Studierenden, das Geschäftsmodell zu verstehen, um mit den neuen Verkaufsund Verkostungsräumen dem Weingut ein neues Gesicht und Entree geben zu können. Die Spannbreite der bearbeiteten Themen war groß: Durch einen Teilabriss und Neubau musste das gesamte Gebäudeensemble eine neue innere Ordnung bekommen. Und schließlich ging es darum, Innenräume zu entwerfen, die in zeitgemäßer Weise die Atmosphäre zum Thema»Wein«vermitteln. Gebäudekonstruktion, Oberflächenmaterialien, Raumgestalt, Tageslicht, Wegführung sowie Möblierung waren die Entwurfsfelder. Auffallend war bei vielen Entwürfen, dass sie versucht haben, neue Innenhofbereiche zu entwickeln, die auch in der beengten innerstädtischen Lage offene, aber gleichwohl geschützte Räume schaffen und die Orientierung erleichtern. In fotorealistischen Renderings wurde die Atmosphäre der neuen Räume dargestellt. Entsprechend begeistert haben sich die jungen Eigentümer Hansjörg und Matthias Aledinger auch bei der abschließenden Vorstellung der Entwurfsideen gezeigt. Die Studierenden hatten die Chance, mit ihren Entwürfen ein Stück Fellbacher Weinkultur für die Zukunft weiterzuentwickeln. Neue Außen- und Innenansicht für das Weingut Aldinger. Fotos: privat Learning from San Francisco Wettbewerb für die Gestaltung eines Coworking Spaces für Financial Technology Startups von Johanna Pander und Melina Wiedera»Banking is necessary, banks are not«, so beschreibt Bill Gates die Lage der herkömmlichen Finanzbanken. Finanzexperten sind sich einig, dass die Zukunft der Finanzwelt zunehmend in jungen Finanz-Startups liegt, die digitale Lösungen, beispielsweise in Form von Online-Banking-Apps, entwickeln. Diesem Trend entsprechend arbeitete der International Master of Interior-Architectural Design (IMIAD) dieses Jahr in einer Kooperation mit der Immobiliengruppe Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG aus Berlin. Mainz vs. Stuttgart Im Rahmen eines Wettbewerbes von 33 Innenarchitektur-Studierenden der Hochschule in Mainz und zwei Master-Studentinnen der Hochschule für Technik Stuttgart wurden im Sommersemester 2016 Konzepte für ein Startup-Büro in Frankfurt entwickelt. Genauer gesagt, sollen in dem Büro mehrere der sogenannten Financial Technology Startups auf einer Fläche von 600 m 2 arbeiten. So kann nicht nur die Mietfläche geteilt werden, sondern auch spannende Kollaborationen zwischen den jungen Unternehmen entstehen. Das beste Konzept für einen solchen»coworking Space«eine gemeinschaftlich genutzte Bürofläche, insbesondere von Jungunternehmern und Freiberuflern soll im August 2016 in Frankfurt umgesetzt werden. Der Teilnahme an diesem Wettbewerb ging an der HFT Stuttgart ein interner Pitch voraus. Zwei Studierende wurden für die Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt, um das Projekt im Rahmen ihrer Master-Thesis zu bearbeiten. Die Recherche der Master-Thesis wurde durch ein Forschungsstipendium gefördert. Dies ermöglichte eine Reise in die USA, nach San Francisco und New York. Hier hatten die zwei Studentinnen die Möglichkeit, sich neuartige Bürokonzepte, insbesondere Coworking Spaces, anzuschauen und Jungunternehmer zu treffen sowie deren besonderen Arbeitsspirit zu spüren. Durch persönliche Interviews und anonyme Online-Umfragen wurden nutzerspezifische Bedürfnisse der StartUp-Mitarbeiter herausgearbeitet. Insgesamt lieferten die Gespräche mit den Büromitgliedern sowie die Interviews mit Experten der Szene über aktuelle Bürotrends, inspirierenden Input für die theoretische Master-Thesis und den praktischen Entwurf in Frankfurt. Nach abgeschlossener Ausarbeitung des Entwurfs stand Anfang Juli 2016 die hochschulinterne Master-Präsentation an. Kurz darauf mussten alle Unterlagen anonym bei dem Auslober des Wettbewerbes eingereicht werden. Am 13. Juli 2016 tagte dann das Preisgericht, um über den finalen Gewinner zu entscheiden. Auch wenn es für den ersten Platz nicht gereicht hat: Der Entwurf von Melina Wiedera wurde mit einer Anerkennung ausgezeichnet, die mit 700 Euro dotiert war. Prämierter Entwurf von Melina Wiedera. Foto: privat Redesigning Public Space in Stuttgart and Hongkong Zweiter Workshop im BWS-Plus-Projekt von Katrin Fritzer, Dr. Michael Geiger, Prof. Dr.-Ing. Detlef Kurth und Renate Oelhaf Mit der Chinese University of Hongkong pflegen wir eine langjährige Partnerschaft sie begann mit dem Studiengang Architektur (Prof. Renate Oelhaf) und wurde vor drei Jahren um den Master-Studiengang Stadtplanung (Prof. Dr.-Ing. Detlef Kurth) erweitert. Im Juli 2014 erhielten wir den Zuschlag für eine dreijährige Förderung der Baden-Wüerttemberg-Stiftung im Sonderprogramm BWS-Plus in Höhe von insgesamt 85.000 Euro dank eines erfolgreichen Förderantrags von Dr. Michael Geiger vom Akademischen Auslandsamt. Es werden drei Workshops mit Studierenden und Lehrenden gefördert, zweimal in Hongkong, einmal in Stuttgart. Dabei sollen öffentliche Räume in beiden Städten hinsichtlich des historischen und kulturellen Hintergrunds sowie des ästhetischen Einflusses von»ost und West«verglichen werden. Teil des Projekts sind auch zwei Dissertations-Stipendien sowie eine umfassende Publikation. Der zweite Workshop in Stuttgart»Redesigning Stuttgart-East Comparing Public Space in Stuttgart and Hongkong«wurde von zwölf Studierenden der Master- Studiengänge Architektur und Stadtplanung im SS 2016 unter der Leitung von Detlef Kurth und Renate Oelhaf vorbereitet. Dabei untersuchten die Studierenden vorab den öffentlichen Raum im Stuttgarter Stadtteil Stöckach und verglichen»gute und schlechte«plätze in Stuttgart. Am 29. Mai 2015 begann der einwöchige Workshop in Stuttgart mit 14 Kommilitoninnen und Kommilitonen der Partneruniversität CUHK. Seitens der CUHK wirkten die Lehrenden Prof. Dr. Hendrik Tieben sowie Daniel Pätzold mit, außerdem unterstützte uns Philipp Kopp als Lehrbeauftragter. Der Workshop wurde außerdem von Martin Holch, Sachgebietsleiter für Stadterneuerung in Stuttgart, unterstützt, der eine Einführung zu den Zielen der Sanierung gab. Der Stadtteil Stöckach im Stuttgarter Osten hat eine schwierige Identität, zugleich steht er unter einem hohen Aufwertungsdruck. Von daher sollten für ausgewählte öffentliche Räume und Plätze verschiedene Gestalt- und Revitalisierungskonzepte erarbeitet werden. Bevor sich die insgesamt 26 Studierenden in binationale Gruppen aufteilten, gab Michael Geiger einen Einblick in kulturanthropologische Unterschiede. In fünf Gruppen sollten Analysen zu folgenden Themen erstellt werden: Fußläufigkeit des Stadtteils, Verbindung zum S21-Gelände und zur Villa Berg, Verbesserung von Straßenräumen, Gestaltung von Plätzen und Innenhöfen. Zunächst wurde eine Stärken-Schwächen-Analyse erstellt, dann ein strategischer Plan mit konkreten Zielen und darauf aufbauend Vertiefungen und gestalterische Details zur Platzgestaltung, zum Stadtmobiliar und zum Stadtraum. In intensiven Arbeitsphasen, Korrekturen und Zwischenpräsentationen arbeiteten die Studierenden mit wachsender interkultureller Kompetenz an Vorschlägen zur städtebaulichen Verbesserung des Stadtteils Stöckach. Nach fünf Tagen wurden die Ergebnisse schließlich vor einer Jury mit allen Lehrenden sowie Vertretern der BW Stiftung, des Stöckach- Treffs und weiteren Bürgern aus dem Stadtteil ergänzt. Dieses interessante Projekt wird im Mai 2017 fortgesetzt. Dann werden erneut zehn Studierende aus den Master-Studiengängen Architektur und Stadtplanung der HFT Stuttgart nach Hongkong fliegen, um sich dort den interkulturellen Herausforderungen der Stadtgestaltung zu stellen. Zusammenarbeit in binationalen Gruppen, mal in Hongkong, mal in Stuttgart. Foto: privat

Workshops Personalien 27 5. Workshop Finance & Insurance von Prof. Dr. Stefan Reitz und Prof. Dr. Annegret Weng»Wie werden Risiken kalkulierbar und steuerbar?wie ist eine angemessene Reservierung für zukünftige Zahlungen bereits eingetretener Schäden vorzunehmen?wie reagieren die Banken, wenn negative Zinsen auf einmal zum Alltag an den Finanzmärkten gehören?«mit diesen Fragen beschäftigten sich die Vorträge des Workshops»Finance & Insurance«, der am 4. Mai 2016 zum fünften Mal an der HFT Stuttgart vom Studienbereich Mathematik organisiert wurde. Neben Studierenden, Professorinnen, Professoren und Mitarbeitern der Hochschule lockten die spannenden Themen auch fast 40 externe Gäste aus der Finanzwirtschaft in den Hörsaal. Nach einer Begrüßung durch Rektor Prof. Rainer Franke und Prodekan Prof. Dr. Paul-Georg Becker wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag über die Modellierung des Parameterrisikos von Prof. Dr. Annegret Weng und ihrem Mitarbeiter David Blanco eröffnet. Sie erläuterten, wie Versicherungsunternehmen ihr Risikokapital gegeben als Quantil einer Zufallsvariablen ermitteln sollten, wenn sie von den Zufallsvariablen nur die Verteilung, nicht aber die tatsächlichen Parameter kennen. Im nachfolgenden Vortrag stellte Dr. Sibylle Schweiker von der Allianz Deutschland AG die Risikosteuerung in Versicherungskonzernen vor. Dabei ging sie ausführlich auf die einzelnen Schritte im Risikomanagementkreislauf»Identifizieren Bewerten Steuern Kontrollieren«ein. Dabei wurde klar, dass im Risikoprozess viele Details zu beachten sind, es aber auch wichtig ist, dass sich der Risikomanager nicht verzettelt und dabei die tatsächlichen Risiken aus den Augen verliert. Den letzten Vortrag aus dem Themengebiet Versicherungsmathematik lieferte Marc Linde von Beltios P&C GmbH. Er stellte Verfahren zur Berechnung einer marktwertgerechten Reserve für zukünftige Zahlungen vor, die die Versicherungsunternehmen für bereits eingetretene Schäden stellen müssen. Diese Methoden erfordern aufwändige stochastische Simulationen und damit eine besondere aktuarielle Expertise. Nach der Mittagspause folgten zwei Vorträge zu aktuellen Themen aus dem Umfeld der Modellierung von Risiken im Bankenumfeld. Zunächst ging Dr. Thomas Ridder von der DZ BANK AG in Frankfurt der Frage nach, ob interne Risikomodelle in Banken noch eine Zukunft haben. In jüngster Zeit haben die regulatorischen Anforderungen an die Ausgestaltung der Risikomessung in Kreditinstituten deutlich zugenommen. Auch vor dem Hintergrund der Tendenz zur sehr detaillierten Vorgaben bezüglich der Mindestkapitalunterlegung von Risiken scheint die Frage nach der Zukunft interner Modelle mehr als berechtigt. Eine abschließende Antwort ist gegenwärtig jedoch nicht abzusehen. Im letzten Vortrag des Workshops beschäftigte sich Dr. Paul Lemmer von der LBBW Bank in Stuttgart mit der Thematik der Modellierung negativer Zinssätze, insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Derivaten. Derartige Modellansätze sind im andauernden Niedrig-Zinsumfeld und im Kontext negativer Zinssätze am Interbankenmarkt mehr denn je gefragt und erfordern sowohl methodische Neuerungen als auch Anpassungen im IT-Umfeld der Kreditinstitute. Berufungen Menschen an der HFT Stuttgart Geburtstage Professorinnen und Professoren im Ruhestand 23.10.1946 70 Prof. Armin Schneider 30.10.1941 75 Prof. Karl-Georg Bitterberg 11.11.1941 75 Prof. Siegfried Grüner 12.12.1931 85 Prof. Jörg Peter 13.12.1946 70 Prof. Hanspeter Bopp 18.12.1941 75 Prof. Helmut Maendler Prof. Dr. rer. nat. Anselm Knebusch, Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik Fachgebiet: Ingenieurmathematik, Mathematik Dr. Anselm Knebusch studierte von 1999 bis 2006 Mathematik an den Universitäten Regensburg und Göttingen. Anschließend erfolgte an den Universitäten Göttingen und Leuven (Belgien) von 2006 bis 2009 eine binationale Promotion im Fach Mathematik über die Approximation von zentrumswertigen Betti-Zahlen. In dieser Zeit war Knebusch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen und als Marie-Curie-Fellow in Leuven tätig. Von 2010 bis 2012 absolvierte Anselm Knebusch eine berufsbegleitende Seminarausbildung als Quereinsteiger ins Lehramt für Mathematik und Physik am Gymnasium Schwertstraße in Solingen, wo er im Anschluss bis 2016 als Studienrat die Fächer Mathematik, Physik und Informatik unterrichtete. In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit didaktischen Fragestellungen, insbesondere im Bereich innovative Methoden und Blended-Learning. Ziel von Knebusch ist es, an der HFT Stuttgart vor allem die didaktische Arbeit zu intensivieren und an neuen Angeboten für Studierende und Lehrende zu arbeiten und so die mathematischen Grundlagenvorlesungen weiterzuentwickeln. Dr. Anselm Knebusch wurde zum WS 2016/17 an die HFT Stuttgart berufen. Prof. Dr.-Ing. Eberhard Gülch aus der Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik wurde auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformation e.v. am 7. Juni 2016 auf der Bern Expo/Schweiz als Sekretär in den fünfköpfigen Vorstand der Gesellschaft wiedergewählt. Der Vorstand der Stiftung PFGeo hatte Eberhard Gülch bereits am 3. März 2016 zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion war Gülch auf dem 23. Kongress der International Society for Photogrammetry and Remote Sensing in Prag, wo er durch die General Assembly in das fünfköpfige Fellows Committee der ISPRS für die Zeit von 2016 bis 2020 gewählt wurde. Prof. Dr. Timm Sigg, Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik Fachgebiet: Analysis Timm Sigg studierte an der Universität Stuttgart Mathematik und Physik auf Diplom. Er promovierte anschließend am II. Institut für theoretische Physik bei Prof. Dr. Wolfgang Weidlich im Bereich der Synergetik und dynamischer Systeme. Anschließend war er in einem von der Daimler-Benz AG gesponserten Projekt als Post-Doc für zwei weitere Jahre an der Universität tätig. In diesem Projekt ging es um die Simulation der Verkehrsflüsse in der chinesischen Millionenstadt Nanjing. In dieser Zeit entstanden Publikationen auf den Gebieten der Stochastik und der Quantenkosmologie. Von 1999 bis 2004 arbeitete Sigg in der EnBW Vertriebsgesellschaft als Risikomanager. Gleichzeitig hielt er in dieser Zeit als Lehrbeauftragter an der HFT Stuttgart eine Vorlesung in Logik. Im März 2004 erhielt Timm Sigg einen Ruf an die Hochschule Esslingen als Professor für Mathematik. Von März 2008 bis März 2013 war er Leiter des Mathematischen Instituts. Zum WS 2016/17 wurde Timm Sigg an die HFT Stuttgart berufen. Terminankündigungen Bauphysikertreffen, Freitag, 25. November 2016 11. Tag der Planung, Thema»Klima Stadt Wandel Strategien und Projekte für die Klimaanpassung in der Region Stuttgart«. 2.12.2016, HFT Stuttgart/Aula, Beginn: 12:30 Uhr. Neuerscheinung Harald Strauß:»Der bearbeitete Planet, Systematik, Ethik und Ökonomik der Nachhaltigen Entwicklung«. Strauß arbeitet zur Kritik der politischen Ökonomie in differenzphilosophisch-semiotischer Perspektive und lehrt Systematik und Ethik der Nachhaltigkeit an der HFT Stuttgart. Geburtstage Honorarprofessoren 07.11.1941 75 Günther Rieche 27.11.1941 75 Jörn Freise 30.12.1951 65 Horst Puscher Trauer um... Thomas Ducrée, der am 24. April im Alter von 49 Jahren vollkommen unerwartet verstarb. Seit dem Jahr 2013 engagierte sich Thomas Ducrée als ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrats der Studienstiftung der HFT Stuttgart und unterstützte die Hochschulleitung bei der Stiftungsarbeit. Professor Hans Auras, der im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Er lehrte von 1972 bis 1991 an der HFT Stuttgart in den Fachgebieten Baukonstruktion und Entwerfen. Klaus Joachim Soiné, der im Juni im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Soiné hat als Lehrbeauftragter im Fachbereich Bauingenieurwesen gelehrt und war Honorarprofessor an der HFT Stuttgart. Professor Dr.-Ing. Rolf Karajan, der am 18. Juli 2016 im Alter von 70 Jahren verstorben ist. Rolf Karajan hat in der Fakultät B im Bereich Bauingenieurwesen gelehrt. Professor Theophil Seemüller, der am 13. September im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Theophil Seemüller hat im Bereich Architektur gelehrt.

Weiterbildungsveranstaltungen 28 Neue Beauftragte für Chancengleichheit von Michaela Leipersberger-Linder Andrea Schulz, Leiterin der Stabstelle»Qualitätsmanagement«ist die neue Beauftragte für Chancengleichheit in Technik und Verwaltung. Sie übernahm das Amt von ihrer Kollegin Heike Mayer-Roth, die das Amt seit 2004 inne hatte. Die Beauftragte für Chancengleichheit achtet auf die Durchführung und Einhaltung des»gesetzes zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg«. Dieses Gesetz hat zum Ziel, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu fördern und die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf für Frauen und Männer zu verbessern. Ebenfalls um Gleichstellung, allerdings für wissenschaftlich tätige Frauen und Studentinnen, kümmert sich die Gleichstellungsbeauftragte der HFT Stuttgart, Prof. Dorothee Koch. Die HFT Stuttgart wendet die Prinzipien des Gender Mainstreaming an. Das bedeutet, dass alle Planungen, Konzepte und Aktivitäten der Hochschule von Anfang an auf ihre Auswirkungen auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern geprüft werden. Die Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten für Informatiktag 2016 Andrea Schulz. Foto: privat wissenschaftlich tätige Frauen und Studentinnen sowie der Beauftragten für Chancengleichheit in Verwaltung und Technik ist es, die Hochschule dabei zu unterstützen. Ein Gleichstellungsbeirat, in dem Professorinnen und Professoren aller Fakultäten mitwirken, arbeitet an hochschulweiten Konzepten zur tatsächlichen Umsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Tag der Informationslogistik von Prof. Dr.-Ing. Hardy Lehmkühler Zum elften Mal startete am 21. April der Tag der Informationslogistik an der HFT Stuttgart. In fünf Vorträgen wurden verschiedene Themen aus den Anwendungsgebieten»Industrie 4.0«und»Fahrzeug-Datenlogistik«von allen Seiten beleuchtet. Nach der Begrüßung durch den Rektor Prof. Rainer Franke führte zunächst Dr. Marc Szymanski von der adesso AG/Stuttgart in seinem Vortrag»Disruptiv vs. Evolutionär: Informationen und Daten als Treiber einer Industriellen Revolution«in das Thema Industrie 4.0 ein. Anschaulich erklärte er dabei dessen Auslöser und charakterisierte deren wesentliche Auswirkungen. Vertiefte Einblicke in praktische Umsetzungen gaben dann Mathias Grube und Armand Heim von der ifakt GmbH/Stuttgart unter dem Thema»Face the digital world Entwickeln für Industrie 4.0 und IoT«. Dass Airbags in Fahrzeugen genau dann und nur dann auslösen, wenn sie sollen, ist an sich schon eine schwierige datenlogistische Aufgabe. Werden sie in verschiedene Fahrzeuge eingebaut, benötigt man komplexe Steuersysteme. Ein solches stellte Samuel Konnerth von Bosch/Ditzingen vor:»ein modellbasiertes vollautomatisches Variantenmanagement für Airbag-Steuereinheiten«.»Ein Kollisionswarnsystem für die Prüfgelände der Automobilindustrie«erläuterte Dr. Andreas Streit von der mm-lab GmbH/ Kornwestheim. Basierend auf Navigationsdaten werden damit Fahrer auf Teststrecken unterstützt. Dies geschieht, indem sie auf die eigene Lage bezogene und angepasste Meldungen über das umgebende Verkehrsgeschehen angezeigt bekommen. In der Pause und nach den Vorträgen fand ein reger Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden, auswärtigen Fachbesuchern und den Vortragenden statt. Die Veranstaltung schloss mit der Verleihung des Preises des Fachbeirates Informationslogistik durch den Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Volker Coors. Die Preisträgerin, B.Sc. Nora Mähser-Hipp, erläuterte zum Schluss das Thema ihrer Bachelor-Arbeit über die»visualisierung zur Unterstützung der Fahrzeugsuche in Parkhäusern am Beispiel car2go«. Auf dem Tag der Informationslogistik wurde Nora Mähser-Hipp der Preis des Fachbeirates Informationslogistik verliehen. Er wurde ihr von Prof. Dr.-Ing. Volker Coors übergeben. Foto: privat von Dr. Prof. Ralf Kramer und Dr. Prof. Gero Lückemeyer Den ersten Vortrag auf dem Informatiktag 2016 hielt Bernd Rücker, der 2008 an der HFT Stuttgart seinen Abschluss im Studiengang Master Software Technology gemacht hat. Direkt nach dem Studium gründete Rücker mit einem Partner die Camunda Services GmbH in Berlin. In seinem Vortrag zeigt er die Entwicklung seines Unternehmens von einem Beratungshaus für Geschäftsprozessmanagement hin zu einem Software-Anbieter auf. Die Business Process Management-Software (BPM) ist frei verfügbar unter der Apache-Lizenz; sie wird in zahlreichen Branchen von namhaften Kunden eingesetzt. Seit zwei Jahren hat das Unternehmen auch eine Niederlassung in den USA. Ausführlich ging Bernd Rückert auf seine Rolle bei der Firmenentwicklung ein. Nunmehr fungiert er als»technology Evangelist«, da zur Führung eines größer gewordenen Unternehmens andere Fähigkeiten erforderlich sind als während der Gründungsphase. Sehr anschaulich war die Live-Demonstration der BPM-Software anhand eines fiktiven Versicherers und dem Abschluss einer KFZ-Versicherung. Dann stellte Matthias Frederick von Capgemini Deutschland am historischen Beispiel der Deutschen Post das Wechselspiel zwischen Basistechnologie und Prozessgestaltung dar. Nach systematischer Ausreizung des Transportmittels»Pferd«mittels Relaisstationen gelangen deutliche Verbesserungen erst mit der Motorisierung. Ausgehend von diesem Beispiel zeigte er die Wirkung der IT als Enabler der Prozessveränderungen der vergangenen 50 Jahre auf, zum Beispiel beim Wegfall der Telefonvermittlungen zugunsten digitalisierter Lösungen. Der IT-Einsatz verlagerte wesentliche Herausforderungen in die IT-Abteilungen und auf die Rechenzentren von Unternehmen. Gerade den Flexibilisierungsanforderungen und dem Kostendruck zeigen sich nach seiner Erfahrung bei Capgemini intern aufgebaute Rechenzentren immer weniger gewachsen. Er postulierte daher anhand eines skizzierten Beispielprozesses von der Idee bis zur Umsetzungskontrolle provokant, dass die zukünftige IT-Abteilung ohne IT arbeiten wird, sondern im wesent- lichen Ideengeber beim fachlichen Entwurf sein und später bei der Genehmigung und Leistungsumsetzungskontrolle unterstützen wird. In der Folge entwickelte sich eine rege Diskussion um die Zukunft der Studierenden als Programmierer oder als IT-Experten in einem solchen Szenario. Der dritte Vortrag von Oliver Schuler, Geschäftsführer bei der TriCAT GmbH, stellte zunächst anhand mehrerer Beispiele aus den Bereichen Rettungskräfte, Bildung sowie Technik- und Prozessschulung den Nutzen und die Potenziale virtueller 3D-Welten in Training, Lernen und Weiterbildung dar. Er schilderte die Integration aktueller Ein-bzw. Ausgabegeräte wie Microsoft Kinect-Kamera und Oculus Rift-Brille, die weitere Potenziale der Immersion und der Interaktion in solchen Umgebungen erschließen. Schuler zeigte anhand genereller Eigenschaften virtueller 3D-Welten didaktische Potenziale bei Methoden und Umgebungsgestaltung auf. Schließlich erläuterte er detailliert die Architektur und Technik hinter der Bereitstellung solcher virtueller 3D-Welten als Service, wahlweise on demand in der Cloud oder on premise in einer virtualisierten Infrastruktur. Des Weiteren ging er auf die große Bedeutung offener Standards und Schnittstellen in diesem Kontext ein, womit er den Bogen zum vorigen Vortrag spannte. Der Informatiktag fand seinen Ausklang bei einem Grillfest und interessanten Gesprächen. Erfolgreich: Bernd Rücker, Absolvent des HFT-Master-Studiengangs Software Technology. Foto: Ralf Kramer Starke Nachfrage bei Weiterbildungsangeboten 14. GeoMedia Anwendertreffen Süddeutschland von Roland Hahn Am 22. Juni 2016 trafen sich rund 100 Teilnehmer zum 14. GeoMedia-Anwendertreffen an der Hochschule für Technik Stuttgart. Die Professoren Rainer Kettemann und Dr. Hardy Lehmkühler führten durch ein vielseitiges Vortragsprogramm. Kettemann und Manfred Zöllner vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung informierten über die bevorstehende Überführung des Liegenschaftskatasters in das Koordinatensystem ETRS89/UTM und deren Auswirkungen für die GeoMedia-Anwender. Weiterhin referierte Rainer Kettemann über planungsrelevante Parameter aus 3D-Gebäuden sowie über die Nutzung von Einwohner- und Geomarketing-Daten in Geoinformationssystemen. Geomarketing war auch das Thema eines der weiteren Vorträge, in denen GeoMedia-Anwender über ihre Projekte berichteten. Unter anderem wurde das derzeit aktuelle Thema der mobilen GIS-Datenerfassung im Feld mit den bei»jedermann«vorhandenen Smartphones oder Tablets behandelt. Die Firma Hexagon Geospatial Division (ehemals Intergraph) nutzte die Gelegenheit, über neue und zukünftige Entwicklungen im Umfeld von GeoMedia zu informieren. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Firmenpräsentationen, die während der Kommunikationspausen besucht wurden. 13. Esri-Anwendertreffen Baden-Württemberg von Roland Hahn Prof. Dr. Wolfgang Huep begrüßte als Vertreter des Rektorats am 16. Juni 2016 rund 140 Teilnehmer zum 13. Esri-Anwendertreffen Baden-Württemberg an der HFT Stuttgart. Zu Beginn der Vortragsveranstaltung wurde über aktuelle Arbeiten an der HFT Stuttgart informiert. Die Studierenden im Bereich Vermessung und Geoinformatik bearbeiten im 6. bzw. 7. Semester im Rahmen des»interdisziplinären GIS-Projektes«eine Vielzahl von GIS-Themen. Aus diesen hatte Prof. Dr.-Ing. Dietrich Schröder die Projekte»3D-Modellierung der HFT mit ArcGIS City Engine«und»Story Map mit ArcGIS online: Präsentation der HFT«herausgegriffen und ließ die Studierenden darüber berichten. Dabei wurde die Hochschule aus völlig neuen Perspektiven dargestellt. Prof. Rainer Kettemann von der HFT Stuttgart und Manfred Zöllner vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung informierten über die bevorstehende Überführung des Liegenschaftskatasters in das Koordinatensystem ETRS89/UTM und deren Auswirkungen für die ArcGIS-Anwender. Die unterschiedlichen Anwendervorträge zeigten wieder die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Geoinformationssystemen auf: von der Abschätzung von Risikopotenzialen für Versicherungen über kommunale Baustelleninformationssysteme bis hin zur mobilen Datenerfassung im Bereich Facility Management. Die Firma Esri informierte im Rahmen von Vorträgen und Workshops über die neuesten Entwicklungen. Parallel fand im Lichthof eine Fachausstellung von Anwendern und Esri-Partnern statt, die ebenfalls die Möglichkeit erhielten, in Kurzvorträgen ihre Projekte vorzustellen.

Weiterbildungsveranstaltungen 29 Sommerkolloquium Bauphysik 2016 von Dr. Volker Fux Der Studiengang Bauphysik führte im Sommersemester 2016 zum vierten Mal ein Sommerkolloquium mit Themenschwerpunkten zur angewandten Bauphysik und Energieeffizienz durch. Wie bereits erstmalig im vergangenen Jahr wurden neben den Studierenden des 4. und 6. Semesters auch externe Interessenten und vor allem ehemalige Absolventinnen und Absolventen der Bauphysik angesprochen. Die externen Zuhörer konnten sich mit ihrer Teilnahme bis zu 12 Unterrichtseinheiten gutschreiben lassen, sofern sie in der Liste der Deutschen Energieagentur (DENA) als Energieeffizienz-Experten für Förderprogramme des Bundes eingetragen sind. Die hier eingetragenen Experten unterliegen einer Weiterbildungspflicht von mindestens 16 Unterrichtseinheiten alle zwei Jahre. Da der Studiengang Bauphysik bereits seit 2014 in die Liste der DENA-Weiterbildungsträger eingetragen ist, erhalten auch die Absolventinnen und Absolventen nach Beendigung ihres Studiums neben der Bachelor-Urkunde eine Ausbildungsbescheinigung, die zum Eintrag in die Energieeffizienz-Expertenliste berechtigt. Nur mit diesem Eintrag dürfen Vor-Ort-Beratungen, energetische Fachplanungen und Baubegleitungen von KfW-Effizienzhäusern durchgeführt werden. Mit dem Sommerkolloquium und dem ebenfalls jährlich stattfindenden Bauphysikertreffen wird nun auch der nach der DENA erforderliche Weiterbildungsumfang vom Studiengang abgedeckt. Referenten und Themen des Sommerkolloquiums Bauphysik 2016: - Roland Kurz, Ingenieurbüro Kurz und Fischer GmbH: Der ENEV-Nachweis Vorreiter für den Schallschutzausweis - Steffen Blessing, Ingenieurbüro Bauphysik 5: Die neue DIN 18041»Hörsamkeit in Räumen«auch mit Konsequenzen für die thermische Bauphysik? - Peter Schukraft, Vermögen und Bau Baden-Württemberg: Ausstellungsberechtigung für energetische Nachweise im Rahmen der EnEV, Wärmegesetze und Fördermaßnahmen - Dr. Volker Fux, Hochschule für Technik Stuttgart: Sommerlicher Wärmeschutz bei Gebäuden mit Anlagen zur Kühlung - Dr. Jochen Manara, Gruppenleiter, Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e.v., Würzburg: Low-e Beschichtungen vom Labor in die Baupraxis - Prof. Markus Binder, Hochschule für Technik Stuttgart, und Sebastian Hillnhütter, CAPE climate architecture physics energy, Schwäbisch Hall/Esslingen: Einstoffliche Bauweisen Möglichkeiten und Grenzen - Robert Hecker, Züblin AG Stuttgart: BIM in der Gebäudehülle Stand und Ausblick aus Sicht des Generalunternehmers - Ansgar Sutterer, Stadtwerke Tübingen, und Pirmin Boch, Hochschule für Technik Stuttgart: Innovative Gebäudeenergietechniken und zukünftige Optionen der Regelleistungsbereitstellung für die Stromnetze Erste Lange Schweißnacht von Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Günther Die»Erste Lange Schweißnacht«fand am 8. April 2016 im Schweißlabor der HFT Stuttgart statt. Die Idee für diese Veranstaltung entstand auf Wunsch eines namhaften Stuttgarter Ingenieurbüros, dessen Mitarbeiter ergänzend zum Berufsalltag etwas mehr zum Thema Schweißen im Stahlbau erfahren wollten. Das Schweißlabor der HFT Stuttgart verfügt über acht Schweißkabinen und wird primär für die Ausbildung der Studierenden im Studiengang Bauingenieurwesen genutzt. 2014 wurde das Labor komplett mit neuen Schweißgeräten ausgestattet, ein Jahr später mit Alexander Wetzel in personeller Hinsicht wieder besetzt wichtige Voraussetzungen, um eine derartige Weiterbildungsveranstaltung durchzuführen. Zwölf Teilnehmern trafen an jenem Freitagnachmittag um 16 Uhr zur»ersten Langen Schweißnacht«ein. Nach einer rund anderthalbstündigen theoretischen Einführung über die unterschiedlichen Schweißverfahren durften die Teilnehmer selbst erste praktische Erfahrungen beim Verschweißen von Probestücken sammeln. Nach einer Pause lag der zweite Teil des Abends auf dem Schwerpunkt»Verschweißen eines Wettbewerbsstücks«. Hierbei mussten zwei 30 mm dicke und 300 mm lange Bleche mit einer Stumpfnaht verschweißt werden. Nicht ganz einfach, denn beim Schweißen der hierfür erforderlichen 25 Schweißraupen kann ein nicht unerheblicher Verzug entstehen, der durch eine geschickte Anordnung der einzelnen Schweißraupen kompensiert werden kann. Die so von den einzelnen Teilnehmern verschweißten Wettbewerbsstücke wurden am Ende der Veranstaltung gemeinsam geprüft und bewertet. Hierbei wurden den Teilnehmern auch die Möglichkeiten moderner Schweißnahtprüfverfahren, zum Beispiel durch Ultraschall, dargestellt und erläutert. Um 0:30 Uhr endete die Veranstaltung mit zwölf total erschöpften und von den Strapazen des Schweißens gezeichneten Bauingenieuren, die am Ende einer langen Arbeitswoche viel Theoretisches und Praktisches über das Schweißen gelernt haben. Erst planen, dann loslegen: Die»Erste Lange Schweißnacht«war ein voller Erfolg. Foto: Peter Günther Gerechtigkeit aber welche? Von der Schwierigkeit, sich einig zu werden Ethikum-Vortrag mit Prof. Dr. Birger P. Priddat, Dekan der Wirtschafsfakultät an der Universität Witten/Herdecke von Hanna Hermann Welche Löhne sind gerecht? Welche Rente, welche Steuern für wen? Und wer soll wie viel zahlen für den Sozialstaat? Prof. Dr. Birger Priddat schilderte eingangs den Fall eines Vergewaltigers aus den USA, der für seine Tat zu einer nur sechsmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Für ihn sei dies ein Beispiel, dass es nie eine eindeutige Antwort auf die Frage geben kann, was gerecht ist und was nicht. Gerechtigkeit habe immer etwas mit den Umständen, der Situation und den Einschätzungen der Beteiligten zu tun. Im Anschluss daran erläuterte er das Gerechtigkeitsverständnis in der Vergangenheit, das verschiedener Kulturen und bezüglich globaler Institutionen. Gerechtigkeit bedeutete Gleichheit Die Identifikation mit dem Gerechtigkeitsverständnis entstand in unserem Kulturkreis mit der Gleichheit aller Bürger vor dem Recht. Gerechtigkeit bedeutete GLEICHHEIT. Dann berichtete er über den Ursprung unseres heutigen Sozialstaates. Dieser entstand unter Bismarck und war als Nothilfeprogramm für Bedürftige gedacht, um diesen vorübergehend Sozialleistungen zukommen zu lassen. Heute hat sich durch einen Kaskadeneffekt zunehmender Forderungen und Anspruchsgruppen dieser Sozialstaat zu einem Konstrukt entwickelt, das entgegen des ursprünglichen Sinnes immer mehr direkte und indirekte Auszahlungen an eine Vielzahl von Gruppen leistet. Da Politiker in einer Demokratie unter dem Druck der Wähler stehen, wird die Gesetzgebung den Forderungen angeglichen. Während früher Leistungen aufgrund eines Bedarfes ausgezahlt wurden, erheben Bürger heute Ansprüche aufgrund der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen. So können beispielsweise Pendler, ungeachtet des tatsächlichen Bedarfes einer finanziellen Unterstützung, eine Steuervergünstigung durch die Kilometerpauschale geltend machen. Die Einstellung»Wenn anderen eine Vergünstigung gewährt wird, dann möchte ich auch eine!«, sei weit verbreitet. Gerechtigkeit stelle also kein objektives Kriterium, sondern das Ergebnis von Aushandlungen dar. Weiter führte er an, dass Vertriebene in Deutschland gemäß des Asylrechts Anspruch auf Zahlungen haben, die eventuell mit der Rentenhöhe eines geringentlohnten Arbeitnehmers, der vierzig Jahre lang in Sozialkassen einzahlte, gleichkommen. Viele finden das ungerecht, da die Investition in die Rentenkasse eine andere war, als die eines Vertriebenen, der mit dem deutschen System zuvor keinerlei Kontakt hatte (PROPORTIONALITÄT statt Gleichheit). Dennoch basieren beide Ansprüche auf einem Rechtsanspruch. Priddat zeigte den Konflikt auf, dass in unserer Gesellschaft der Leistungsgedanke, also die Anerkennung der Gerechtigkeit für das Ungleiche, sehr lebendig ist, wir aber gleichzeitig den Gleichheitsanspruch im Sozialstaat erheben. Priddat schloss seinen Vortrag mit einem Appell an die Zuhörer, sich in die gesellschaftspolitischen Diskurse um Gerechtigkeit einzubringen. Prof. Dr. Birger Priddat, Dekan der Wirtschaftsfakultät der Universtität Witten- Herdecke über Gerechtigkeit. Foto: privat

Weiterbildungsveranstaltungen 30»Was ist das denn? Wo hast du das her?«bei der zweiten MaterialPARADE kreiste alles um 99 frische MaterialWÜRFEL Am 20. Juni 2016 folgten Studierende, Professorinnen, Professoren und Materialinteressierte der Einladung zur MaterialPARADE, die zum zweiten Mal im MaterialSTUDIO stattfand. Dort gab es die frisch eingetroffenen Studienleistungen aus den ersten Semestern der Studiengänge Architektur und Innenarchitektur zu bestaunen: 99 Würfel aus den unterschiedlichsten Materialien wurden eingereicht und erweitern nun die werkstoffliche Vielfalt der Sammlung. von Prof. Lutz Dickmann, Armin Traubenek und Denise Madsack Da gibt es zum Beispiel einen Würfel aus tropischem Limba-Holz, das früher im Schwarzwald zu Uhrengehäusen verarbeitet wurde, oder den Schnitt aus einem Mammutbaum, der die Studentin an ihre Kindheit erinnerte. Ein Würfel stammt vom Fuße des Vesuv (Vulkangestein), ein anderer wurde bei einem Spaziergang im Wald aufgelesen wie der rotrandige Baumschwamm, ein Pilz, der sein Gewicht mit der Trocknung verringert und dafür an Festigkeit gewinnt. Und so zeigt die frische Tranche bunter Würfel auch, an welch unterschiedlichen Orten die Studierenden ihre Inspiration finden. Beim Besuch der Kunstausstellung fasziniert ein bläulich transparenter Kunststoff, der später eigenhändig in Würfelform gegossen wird; im spanischen Insel-Urlaub wird die Kissenlava entdeckt und fachgerecht zugesägt. Und manchmal ist die Materialinspiration auch ganz nah, wie der Würfel aus Vogelkirsche zeigt, der von einer heimischen Obstwiese in Notzingen stammt. Kein Wunder also, dass den Besuchern der MaterialPARADE besonders zwei Fragen auf den Lippen brannten:»was ist das?wo hast du das her?«beides haben die Studierenden auf Datenblättern beantwortet, die jeden einzelnen Würfel charakterisieren und der interessierten Öffentlichkeit im MaterialSTUDIO zur Verfügung stehen. Parallel dazu werden besonders innovative Würfel und die spannenden Hintergründe der jeweiligen Werkstoffwahl künftig als MaterialHÄPPCHEN auf der Facebook-Seite des MaterialSTUDIO präsentiert (www.facebook.com/ MaterialSTUDIO.HFTStuttgart). Die MaterialWÜRFEL unterscheiden sich in Aufbau, Struktur und Oberflächenbeschaffenheit. Mit weißen Handschuhen begutachteten die Studierenden die MaterialWÜRFEL ihrer Kommilitonen. Fotos: privat Was heißt nachhaltiges Wirtschaften? von Verena Weiler Professor Dr. Holger Rogall, Professor für nachhaltige Ökonomie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, kam am 23. Juni im Rahmen der Vortragsreihe»Ethikum«an die HFT Stuttgart. Sein Vortrag war interessant, kurzweilig und inspirierend. Die Zuschauer, die trotz der warmen Temperaturen den Weg in die Aula gefunden haben, diskutierten im Anschluss rege mit. In der Anmoderation erläuterte Prof. Dr. Tobias Popović, Ethikbeauftragter der HFT Stuttgart, dass unser bisheriges wirtschaftliches Wachstum in Deutschland nur durch große Schulden möglich war. Allein in den letzten 60 Jahren, als die Wirtschaft um 50 Prozent wuchs, hat sich der Schuldenberg um 150 Prozent erhöht. Diese Entwicklung könne so nicht weitergehen, mögliche Alternativen zeigte Holger Rogall im Anschluss auf. Um den drei globalen Problemfeldern ökologisch, ökonomisch und sozial-kulturell richtig und rechtzeitig begegnen zu können, schlägt er nachhaltiges Wirtschaften vor. Dies bedeutet, einen sanften, kontinuierlichen Wandel und ein Umdenken in den drei oben genannten Bereichen, um einen Zusammenbruch der Systeme in der Zukunft zu verhindern. Wirtschaftliches Wachstum schließt er dabei aber nicht aus. In seiner von ihm so benannten»weltformel«formuliert er allerdings die Vorgabe, dass die Steigerung der Ressourcenproduktivität immer größer als die Steigerung des Bruttoinlandprodukts sein muss. So sinke der absolute Ressourcenverbrauch, und die wirtschaftliche Entwicklung gehe nicht mehr zu Lasten der Umwelt. Bedingungen sind hier allerdings ein moderates Wachstum, gewisse Leitplanken zur Orientierung sowie die Umsetzung von Strategiepfaden: Zum einen sei das die Effizienzstrategie, also beispielsweise die Senkung des Energiebedarfs um 50 Prozent. Ein weiterer Aspekt sei die Konsistenzstrategie, was zum Beispiel einen höheren Anteil erneuerbarer Energieträger bei der Versorgung bedeutet. Und letztlich nannte er die Suffizienzstrategie, also einen maßvolleren Verbrauch von Gütern und Rohstoffen sowie nachhaltigere Lebensstile. Wichtig sei, dass der allgemeine Lebensstandard der Bevölkerung durch die Transformation zu nachhaltigerem Wirtschaften nicht abnehmen darf. Grundlagen für diesen Wandel sind ethische Grundprinzipien sowie die globale Verantwortung. Der Weg dorthin führe über transdisziplinäre Zusammenarbeit sowie modernere Ausbildung von Führungskräften. Hier kritisierte er besonders, dass an den Universitäten und Hochschulen fast nur die»veralteten Theorien«der BWL und vor allem der VWL gelehrt würden. Da der Fokus hier immer nur auf Wachstum liege, komme die Nachhaltigkeit zu kurz. Hier hofft er auf ein Umdenken und darauf, dass nachhaltiges Wirtschaften für die zukünftigen Generationen eine Selbstverständlichkeit sein wird.»homo civilis et oeconomicus«vom Fußabdruck zum Handabdruck Der zweite Geldgipfel, veranstaltet von der GLS Bank, fand am 21. und 22. Mai 2016 an der Universität Witten/Herdecke statt. Auf Vermittlung von Prof. Dr. Tobias Popović aus dem Studienbereich Wirtschaft war in diesem Jahr erstmalig die Teilnahme eines Studierenden der HFT Stuttgart möglich, die durch die GLS Bank gefördert wurde. Die Wahl fiel auf Jan Hammerschied. Hier sein Erfahrungsbericht... von Jan Hammerschmied Gerne habe ich die Möglichkeit wahrgenommen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Spannende Vorträge und Diskussionen habe ich erwartet und wurde nicht enttäuscht! Auf dem Geldgipfel 2016 wurde der»homo civilis et oeconomicus«ins Blickfeld gerückt. Nicht allein Rationalität zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil standen im Vordergrund egal wie groß soziale und ökologische Fußabdrücke für die nationale und internationale Volkswirtschaft und zukünftige Generationen sein werden, sondern der Handabdruck der Menschen und Gruppen, für die realwirtschaftliche Wertschöpfung einen Zweck hat. Wie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedürfnisse von Menschen befriedigt werden können, stand im Zentrum der Diskussionen. Es gibt eine wachsende Anzahl derer, die sich in der Gesellschaft und im wissenschaftlichen Diskurs versammeln und sich vom einstigen Dogma des»homo oeconomicus«entfernen wollen, hin zu einer Symbiose von Gesellschaft und Wirtschaft; mit dem Ziel, den Gemeinschaftszweck nachhaltig zu stärken. Unternehmen, Regionen, Länder und ganze Kontinente ignorieren, dass Globalisierung von Wirtschaft und Information einen Gemeinsinn erzeugt, dem sich keiner entziehen kann. Sie führt unsere Gesellschaft und Wirtschaft unweigerlich in ein neues Zeitalter, das neue Wirkungsfelder für den»homo civilis et oeconomicus«bietet. Im Zuge dessen wurde das Verhältnis der Wirtschaft zur Gesellschaft bzw. der Blickwinkel der Gesellschaft in 15 Vorträgen und Workshops intensiv diskutiert. Unter anderem wurde den Fragen nach Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße Geld-, Finanz, und Wirtschaftsordnung, der Zukunft der Europäischen Union oder der Frage nach Ursachen und Lösungswegen von Flucht aus Afrika und dem Nahen Osten nachgegangen. Die Vielfältigkeit der Vorträge und Wirkungsfelder des Homo civilis et oeconomicus zu den Themengebieten Vollgeld, Divestment, Blockchain-Technologie bis hin zu der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie haben mich auch Wochen danach nicht losgelassen. Besonders hervorheben würde ich persönlich den Vortrag zu EPAs, einem Freihandelsabkommen zwischen Europa und Afrika, das von Dr. Boniface Mabanza geleitet wurde. Im Kongo geboren, beeindruckte Mabanza durch sein Fachwissen und seine persönlichen Erfahrungen über die Zustände und Wirtschaftspraktiken im zentralen und südlichen Afrika. Im Zuge seiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der wirtschaftspolitischen Beratung erläuterte Boniface Mabanza, wie es zu den Handelsabkommen zwischen der EU und Afrika kommt, wie solche Verhandlungen geführt werden, welche Ziele, welche Inhalte und welche Strategien sich dahinter verbergen. Mit anderen Worten: Wie versucht die EU ihre Interessen zu einem wirtschaftlichen und geostrategischen Nachteil des afrikanischen Kontinents zu sichern!? Diese Thematik fand ich auch mit Blick auf die aktuelle Diskussion rund um das Handelsabkommen»Transatlantic trade and investment partnership, kurz TTIP, sehr interessant.

Veranstaltungen Wiederentdecktes Schmuckstück: Villa Berg Gelungene Beteiligung der Fakultät Architektur und Gestaltung am»tag der offenen Tür Villa Berg«. Die lange Schlange der Wartenden vor dem Eingang der Villa Berg zeigte das große Interesse der über 6000 Besucher am Tag der offenen Tür der Villa Berg. Veranstaltungsauftakt war die Rede von OB Fritz Kuhn, der zum Ausdruck brachte, dass die zukünftige Nutzung in jedem Fall keine kommerzielle, sondern eine kulturelle sein wird. Interessierte Bürger konnten ihre Vorstellungen und Ideen durch die Teilnahme an einer Bürgerbeteiligung einbringen, die bereits im Frühjahr durchgeführt wurde. Beabsichtigt sei außerdem die Gestaltung des Parks der Villa Berg, so Kuhn. Auch von der Möglichkeit einer Zwischennutzung der Villa sprach er in seiner Rede. Im Anschluss hatten Besucher in Gruppen von jeweils 400 Besuchern die Gelegenheit, auf zwei Rundgängen die Räume zu erkunden. von Cornelia Jänicke Der Sendesaal war Kernstück und Publikumsmagnet gleichermaßen. Dieser war neben der Orgel und weiteren Räumen doch eigens für diesen Tag durch ein Lichtdesign in Szene gesetzt worden. Durch Einspielungen von Orgelkonzert-Ausschnitten erhielten die Besucher einen Eindruck der ehemaligen Nutzung und der Akustik des Sendesaals. Im Sendesaal stand an zentraler Stelle das von der Modellbauerin und Schreinerin Isabelle de Longueville-Coutant und dem Schreiner Philip Spoun an der HFT Stuttgart gefertigte Modell der Villa Berg. Es zeigte in beeindruckender Größe von 1,70 x 1,70 m und im Maßstab 1:1000 die Villa in ihrem städtebaulichen Kontext und verdeutlicht wichtige Sichtachsen, wie beispielsweise zum Schloss Rosenstein. Das Modell war stets von einer interessierten Menschenmenge umgeben, die erfreut ihren eigenen Wohnort darauf entdeckte oder die städtebauliche Einbindung der Villa Berg anschaulich vermittelt sah. Ebenso große Aufmerksamkeit und Resonanz erweckten die Klanginstallationen, ein weiterer HFT-Beitrag zur Veranstaltung. In sechs verschiedenen Räumen, unter anderem im Sendesaal und im ehemaligen Ballsaal, lenkten Klanginstallationen einen Blick auf die ursprüngliche Gestalt des Gebäudes und die Entwurfsgedanken des Architekten Christian Friedrich von Leins. Markus Klemenz, Stuttgarter Schauspieler und Regisseur, las mit markanter Stimme die Originaltexte der Baubeschreibung des Architekten von Leins. Die Texte waren über Lautsprecher in einer Endlosschleife in großer Reichweite im Raum hörbar. Parallel zum Hören der Texte hatten die Besucher die Möglichkeit, die an jeder Station unterschiedlichen Textausschnitte durch ein ausliegendes Handout nachzulesen und zur späteren Lektüre mitzunehmen. Als Ergänzung zum Gehörten wurden im Text erwähnte»figuren«sowie weitere Zeichnungen auf den Handouts abgebildet. Die von eins bis sechs nummerierten Handouts lösten eine wahre Sammelleidenschaft aus; sie regten zu Nachfragen und Gesprächen an und waren trotz hoher Auflage am Ende des Tages vergriffen. Auch die Flyer mit Informationen zu weiteren Betätigungsfeldern der Fakultät Architektur und Gestaltung zum Thema Villa Berg wurden von vielen Besuchern mitgenommen. Die Veranstaltung verdeutlichte die Bedeutung der Villa Berg für große Teile der Bevölkerung und deren Interesse an der Geschichte und Zukunft des Gebäudes und des Parks. Wir freuen uns, als Architekturfakultät einen erfolgreichen Beitrag geleistet zu haben und sind daran interessiert, auch weiterhin eine Rolle in der öffentlichen Diskussion zu leisten. 31 KITT Zwischen Hochschule und Industrie von Prof. Dr. Peter Heusch Neue Ziele anvisieren so lautete das Thema des diesjährigen Kontakt- und Informationstags Wirtschaft/Hochschule, der seit 2007 jährlich an der HFT Stuttgart stattfindet. Knapp 400 Studierende trafen auf 40 Firmen. Dabei wurde der Begriff hochschulinterne Stellenbörse, wie KITT gelegentlich genannt wird, dem Charakter dieser Veranstaltung kaum gerecht. Denn es wurden nicht nur Betreute Praktische Studienprojekte, Abschlussarbeiten sowie Stellen für Studierende der Studiengänge Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik, Informatik, Software Technology und Mathematik angeboten, sondern auch dringend Studierende aus diesen Studiengängen gesucht. Die Firmen vertrauen dabei auf die Fähigkeiten der HFT-Studierenden, die aus der Praxis kommenden Lehrinhalte direkt und schnell in die betriebliche Praxis übertragen zu können. Die Firmen, die bereits in den vergangenen Jahren dabei waren, wissen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt ist. Apropos dabei waren: Was vor 15 Jahren als kleine Veranstaltung mit zehn Firmen begann, stößt langsam an die baulichen Grenzen der Hochschule. Schließlich soll die Veranstaltung ja kein Event der langen Wege sein. Da der Bau 1 inzwischen nur noch wenige Restflächen bietet, musste in diesem Jahr erstmals mit der Aula auch die zweite Etage mit einbezogen werden. Die dabei im Vorfeld gehörte Befürchtung, dass diese Aussteller etwas im Abseits stehen könnten, bewahrheitete sich nicht. Ganz im Gegenteil: Auch in der Aula ging es zuweilen recht eng oder- wie einer der Aussteller es schön umschrieb kuschelig zu. Dafür war aufgrund der professionellen Organisation durch die Fakultät C (so eine der ausstellenden Firmen) das Gedränge in der Verpflegung deutlich vermindert, da erstmals der Aula-Vorraum hierfür genutzt wurde. Alles in allem eine Veranstaltung, auf der viele wertvolle Kontakte geknüpft werden konnten und deren nächsten Termin man sich jetzt schon in den Kalender eintragen kann: Donnerstag, der 27. April 2017. Gelebter Kontakt Berufspraxis und Hochschule von Roland Hahn Die Fachgruppe Geodäsie und Geoinformatik im Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg (BDB-BW) lädt einmal jährlich zu einer Informationsveranstaltung für Studierende in den Abschlusssemestern des Bereiches Vermessung und Geoinformatik ein. Auch in diesem Jahr begrüßte Jürgen Trenkle, Vizepräsident des BDB-BW, am 21. Juni außer den Studierenden wieder BDB-Vertreter aus allen Bereichen der Geodäsie an der HFT Stuttgart. Peter Aichinger (ÖbVI), Harry Roth (Kommunalvermessung, öffentlicher Dienst), Werner Widmann (Gutachterwesen) sowie Günter Littau (freier Beruf, Arbeitskreis beratende Vermessungsingenieure) gaben den Studierenden nützliche Informationen und Hinweise zum bevorstehenden Berufseinstieg. Prof. Rainer Kettemann von der HFT Stuttgart informierte über die Möglichkeiten, hier an der Hochschule einen Master-Abschluss zu machen. Weiterhin war Helmut Hoss, Leiter des Referates Aus- und Fortbildung des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung (LGL), anwesend. Er zeigte den Studierenden detailliert den möglichen Werdegang und die Berufsaussichten beim LGL auf. Die Veranstaltung endete mit einer lebhaften Diskussionsrunde.»Informatica feminale«von Petra Dabelstein Im Rahmen des Projektes Reallabor EnSign bot die HFT Stuttgart ihren Studierenden die Möglichkeit, an der diesjährigen informatica feminale teilzunehmen ein jährlich stattfindendes internationales Sommerstudium für Frauen in der Informatik. Die viertägige Veranstaltung fand Ende Juli an der Technischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg statt. Das Programm enthielt eine große Auswahl an Kursen und Workshops aus den Bereichen Informatik und Mathematik. Drei Studierende der HFT Stuttgart nahmen die Möglichkeit wahr, darunter Anna Khalmaktanova:»Mit einem Express-Kurs über Datenbanken ging es los. Später folgte Programmieren mit Python in Teams und für den kleinem Computer Raspberry Pi. In den nächsten Tagen folgten weitere interessante Workshops und Kurse, ein Netzwerkabend mit allen Teilnehmerinnen und vieles mehr. Alles in allem eine hervorragende Möglichkeit sich weiterzubilden und Kolleginnen aus unserem Studienbereich kennenzulernen«. Javaland 2016 Für die Umgestaltung und Nutzung der Villa Berg hat die Fakultät Architektur und Gestaltung der HFT Stuttgart nicht nur einen Plan, sondern mehrere. Fotos: Cornelia Jänicke von Habiburrahman Dastageeri Am 8. und 9. März 2016 nahmen Wissenschaftliche Mitarbeiter der HFT Stuttgart an Veranstaltungen der Javaland-Konferenz (www.javaland.eu ) im Phantasialand in Brühl teil. Das insgesamt dreitägige Ereignis bot einen tiefen Einblick in die verschiedensten gegenwärtigen und zukünftigen Einsatzgebiete der Programmiersprache Java. Präsentationen, Workshops und eine Ausstellung führten zu einem regen Wissensaustausch in angenehmer Atmosphäre. Experten teilten ihre Erfahrungen mit und präsentierten aktuelle Projekte. Für den Wissenschaftlichen HFT-Mitarbeiter Nazmul Alam war der Besuch besonders erfreulich: Er gewann eine Eintrittskarte für die JavaOne Konferenz im Wert von 2.050 US-Dollar, die vom 18. bis 22. September in San Francisco stattfand.

Veranstaltungen 32 Bauingenieure im Verkehrswesen Vorbereitungswoche Studiengang Bauingenieurwesen von Ida D Ottavio Im Rahmen der Vorbereitungswoche im SS 2016 haben die Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen eine Projektaufgabe aus dem Studienschwerpunkt Verkehrswesen erarbeitet. Die Studierenden befassten sich mit der Entwicklung eines Konzeptes für die Umgestaltung der Breitscheidstraße/Kienestraße. Es sollte in diesem Zusammenhang auch eine geeignete Möglichkeit zur Fußgängerquerung im Bereich der Einmündung zwischen Bau 3 und Bau 4 sowie dem Neubau der HFT Stuttgart entworfen werden. Das Projekt war in drei Arbeitsphasen gegliedert, zu denen auch eine Exkursion gehörte. Die Studierenden erarbeiteten in der ersten Arbeitsphase die Rahmenbedingungen, die bei der Gestaltung einer Straße aus planerischer Sicht von Ingenieuren beachtet werden müssen. In der zweiten Arbeitsphase wurden Daten gesammelt und erhoben, die für die Planungsaufgabe und die Umgestaltung eines Straßenabschnittes notwendig sind, in der dritten Arbeitsphase die Entwürfe dann erstellt und präsentiert. 36 von 52 angemeldeten Studierenden haben an der Vorbereitungswoche teilgenommen. Die Arbeitsergebnisse waren beachtlich, das Stimmungsbarometer zeigte am letzten Tag viele Smilies in höchster Position. Vorbereitet wurde die Projektaufgabe von Ida D Ottavio und von den Professoren Lutz Gaspers und Axel Norkauer betreut. Alle anwesenden Studierenden haben aus finanziellen Mitteln des Bachelor-Studiengangs Bauingenieurwesen einen Taschenrechner mit HFT-Logo erhalten. Kaum an der HFT Stuttgarr begonnen und schon geht es los mit dem ersten Projekt. Fotos: Ida D'Ottavio Aus dem Praxis-Nähkästchen geplaudert JobTalk für Stipendiaten der HFT Stuttgart von Bettina Laser Anfang 20, mehrjährige Berufserfahrung, Führungsqualitäten und flexibel einsetzbar wer kennt sie nicht, die typische Anforderungsliste in Stellenausschreibungen?! Doch wie realistisch sind die Ansprüche von Unternehmen tatsächlich? Welche Rolle spielen gute Noten, Auslandsaufenthalte und ein schnörkelloser Lebenslauf? Diesen Fragen gingen die Stipendiaten der HFT Stuttgart beim JobTalk am 20. April nach. Diese Netzwerk-Veranstaltung ermöglicht in einem informellen Rahmen den direkten Austausch zwischen Stipendiaten und Stipendiengebern. Als Referenten stellten sich dieses Mal Elisa Ciociola, Personalreferentin bei der Bietigheimer Wohnbau GmbH, Dr. Christoph Rohde, geschäftsführender Gesellschafter der IWTI GmbH und Heico Zirkel, technischer Geschäftsführer der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH, den Fragen der Studierenden. Nebenbei gaben alle drei interessante Einblicke in ihre persönlichen Karrieren und entkräfteten das eine oder andere Vorurteil beim Thema Berufseinstieg. So zeigten die sehr unterschiedlichen Berufswege der Referenten deutlich, dass nicht immer nur ein gerader Weg zum Ziel führt und dass auch ein abgebrochenes Studium keinen Nachteil für eine Karriere mit sich bringen muss. Auch waren sich die Wirtschaftsvertreter einig, dass gute Noten für die Arbeitssuche und die spätere Karriere nicht immer ausschlaggebend sein müssen schon gar nicht Noten in Mathematik. Viel wichtiger sei es, ein eigenes Profil zu entwickeln und mit diesem zu überzeugen. Zielstrebigkeit und Fleiß sind ebenfalls keine Störfaktoren beim Hinaufklettern der Karriereleiter. Ob ein Bewerber während des Studiums ein Auslandssemester absolviert hat oder eine Bewerberin umfassende Fremdsprachenkenntnisse vorweisen kann, ist laut den drei Referenten für ein mittelständisches regionales Unternehmen eher zweitrangig. International agierende Firmen legen auf diese Erfahrungen und Fähigkeiten bedeutend mehr Wert. Gekonnt banden die Vortragenden ihre Zuhörer in die Diskussion ein, überraschten die Studierenden mit Gegenfragen und kitzelten das eine oder andere Statement aus den Stipendiaten heraus. Die große Unsicherheit, die viele Studierende umtreibt, kam auch beim JobTalk zur Sprache: Reicht ein Bachelor-Abschluss aus, um eine verantwortungsvolle Position zu erhalten oder erwarten Geschäftsführer und Personalleiter ein Master-Studium? Hier war die Antwort einstimmig: Auch einem Bewerber mit Bachelor-Studium stehen alle Türen offen; es kommt auf die Persönlichkeit und das Auftreten jedes Einzelnen an. Wer interessiert und engagiert an seine Aufgaben geht, hat auch mit einem Bachelor-Studium alle Chancen auf interessante Tätigkeiten. Den wichtigsten Tipp, den die Stipendiaten an diesem Nachmittag mit nach Hause nahmen: Kontakte sind Gold wert! Wer sich bereits im Studium ein Netzwerk aufbaut, hat es im Job leichter. Der JobTalk war dafür erst der Anfang. Ein Ergebnis des JobTalks: Nach einem Bachelor-Studium stehen einem alle Türen offen. Fotos: privat»wir bringen Kreisläufe in Schwung nicht nur Wirtschaftskreisläufe«Herz-Lungen-Wiederbelebung: ein Angebot für alle Studierenden an der Hochschule für Technik Stuttgart von Prof. Dr. Klaus Schneider Der plötzliche Herztod belegt mit rund 100.000 Fällen pro Jahr Platz drei der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Auswertungen des Deutschen Reanimationsregisters zeigen, dass 2014 die Quote der Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien in Deutschland, abhängig vom Bundesland und der Versorgungsstruktur, bei lediglich 17 bis 21 Prozent lag. In Norwegen liegt die Laien-Reanimations-Quote dagegen bei 73 Prozent. Seit dem Sommersemester 2016 werden unter dem Motto»Wir bringen Kreisläufe in Schwung nicht nur Wirtschaftskreisläufe«alle Studienanfänger der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge zu HLW-Laien- Helfern ausgebildet. Der Studienbereich Wirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, als erste nicht-medizinische Fakultät in Deutschland das bundesweite Projekt der Stiftung Deutsche Anästhesiologie»Gemeinsam können wir 10.000 Leben pro Jahr retten!«zu unterstützen. Die praktische Umsetzung erfolgt durch die feste Integration einer zweistündigen Ausbildung in Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) in die Vorbereitungswoche für alle Studienanfänger der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge. Die ersten 80 Studienanfänger wurden bereits im Rahmen des Pilotprojektes erfolgreich zu Lebensrettern ausgebildet. Ab dem WS 2016/17 wird die HLW-Ausbildung allen Studierenden der HFT Stuttgart angeboten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Sousana Koschorreck, Akademische Mitarbeiterin im Studiengang Betriebswirtschaft, und sichern Sie sich Ihren Platz. Die Ausbildung der Professorenschaft des Studienbereichs Wirtschaft und die medizinische Fachaufsicht erfolgte durch Prof. Dr. med. Götz Geldner, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.v. Er wird unterstützt durch Ausbilder des Arbeiter-Samariter-Bundes Region Ludwigsburg und der Johanniter-Unfall-Hilfe RV Stuttgart.»Zwei Stunden Reanimation pro Semester reichen aus, um die zukünftige Wiederbelebungsrate in Deutschland deutlich zu erhöhen«, sagt Prof. Dr. med. Götz Geldner.»Dabei spielt es keine Rolle, ob die Studierenden von professionellen Erste-Hilfe Ausbildern ausgebildet wurden oder von gut geschulten Professoren«, ergänzt Geldner. Das Projekt wird weiterhin unterstützt von Prof. Dr. med. Bernd W. Böttiger, Vorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung German Resuscitation Council. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit Ingrid Fischbach MdB begrüßt ebenfalls das Projekt als wichtigen Beitrag bei der Ausbildung der Laien-Reanimation in Deutschland. Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung kann Leben retten. Foto: Tobias Grosser/ Johanniter-Unfall-Hilfe RV Stuttgart

Veranstaltungen 33 Bring your own mug Die Studierendeninitiative»Greening HFT«gewinnt immer mehr Mitglieder. Die Studierenden, die sich engagieren, kommen aus den unterschiedlichsten Studiengängen. Das zeigt, dass wir mit unserer Initiative auf dem richtigen Weg sind. Der Vorteil: Je mehr Studierende sich der Organisation anschließen, desto mehr Aktionen können durchgeführt werden. von Alfred Hottmann Schon seit einigen Semestern organisieren die Mitglieder von Greening HFT Veranstaltungen, die die nachhaltige Entwicklung an der Hochschule fördern und einen direkten Mehrwert für die Studierenden bringen sollen. Wie zum Beispiel die»bring-your-ownmug-aktion«im vergangenen Semester. Ziel war es, den Verbrauch der vielen Einwegbecher in der hauseigenen Cafeteria zu verringern. Laut Angaben des Mensa-Personals werden pro Tag etwa 400 Becher verbraucht. In ganz Deutschland sind es laut der Deutschen Umwelthilfe e.v. ganze 7,6 Millionen (!) Becher pro Tag. Mit der»bring-your-own-mug-aktion«wollten wir auf diese Thematik aufmerksam machen. Die Aktion lief vom 25. bis zum 29. April 2016. Die Mitglieder von Greening HFT kochten an diesen Tagen in der Mittagspause Kaffee und schenkten ihn an die Studierenden aus und zwar nur an diejenigen, die ihre eigene Tasse oder einen vergleichbaren Mehrwegbecher mitbrachten. Über die Problematik von Einwegbechern, wie etwa CO2-Ausstoß, Ressourcenverbrauch und Müllentwicklung, klärten Plakate auf. Ein bewussterer Umgang der Studierenden mit dem Kaffeekonsum war das Ziel. Die Aktion, die finanziell vom AStA unterstützt wurde, war ein voller Erfolg. Im Schnitt wurden rund 60 bis 70 Tassen pro Mittagspause ausgeschenkt. Zudem konnte die Aktion an einigen Tagen im Juni fortgesetzt werden. Aufgrund des positiven Feedbacks können wir uns vorstellen, die Aktion in den kommenden Semestern zu wiederholen. Wie uns das Personal der HFT-Cafeteria mitteilte, standen nach der Aktion mehr Studierende mit ihrer eigenen Tasse am Kaffeeautomaten als vor der Aktion. Es tut sich also was! Kaffee aus der eigenen Tasse schmeckt doch viel besser und entlastet das Gewissen. Fotos: privat OPEN DOOR von Barbara Schüßler und Isolde Siegers Wie prägt Religion und Kultur den Alltag? Wie ist das Leben in einer anderen Kultur, in einem anderen Land? Wie verändert sich die Sicht auf die Welt, wenn ich in eine andere Kultur eintauche? Wie wäre es, wenn ich außerhalb meines Landes studiere? Welche Türen öffnen sich, welche kann ich selbst aufstoßen? OPEN DOOR ist Titel und Thema des Projektes, im Rahmen dessen eine Gruppe von 12 Jugendlichen einen Besuch an der HFT Stuttgart machte. Sie sind zwischen 14 und 17 Jahren alt, kommen aus dem muslimischarabischen Ort Kfar Manda in Israel und dem Landkreis Ludwigsburg. Für eine Woche haben sie gemeinsam im Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental gelebt und gearbeitet. Barbara Schüßler, Leiterin Pädagogik & Kultur sowie Isolde Siegers, Leiterin der Geschäftsstelle des PKC Freudental, begleiteten die Exkursionen zu verschiedenen Themen, so das sich»türen öffnen«für und in die fremde Kultur. Der Tag an der HFT Stuttgart stand unter dem Motto»Bildung und Wissenschaft«. Für Jugendliche aus Israel und Deutschland ist die Ausbildung ein wichtiger Aspekt der Lebensplanung. Während sich die Jugendlichen aus Deutschland nur schwer vorstellen können, außerhalb ihres Sprachgebietes zu studieren, ist das für viele der arabischen Israelis selbstverständlich. Ein Grund dafür ist die im eigenen Land empfundene Diskriminierung. Für die Araber sind die Hürden bei der Aufnahme an eine Universität besonders hoch. Sie müssen für den Leistungsnachweis neben der Muttersprache auch die Landessprache Ivrit (Neu-Hebräisch) beherrschen. Über die Möglichkeiten und Chancen eines Auslandsstudiums bekam die Gruppe an der HFT Stuttgart zwei sehr interessante Vorträge: Dr. Michael Geiger, Leiter des Akademischen Auslandsamtes, gab einen spannenden, informationsreichen Einblick in die Möglichkeiten, mit einem Auslandsaufenthalt den Horizont zu erweitern. Insbesondere der Bericht eines Studenten, der für ein Semester in Kairo gewesen war, hat vielfältige Anstöße gegeben, sich mit dieser Idee auseinanderzusetzen. Vom International Student Office berichtete Uwe Müller, wie ausländische Gäste betreut werden. Dieser Part war ein echter Mutmacher. So hat der Besuch an der HFT Stuttgart die Türen geöffnet für den Blick in eine offene Zukunft, über die eigenen nationalen und kulturellen Grenzen hinaus. Ostervorlesung für Kinder Besuch an der HFT Stuttgart, der den arabischen Israelis Mut gemacht hat, ein Studium außerhalb ihres Landes zu abolvieren. Foto: Sandra Wrage von Petra Dabelstein Fast 300 interessierte Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren und deren Eltern füllten am 19. März 2016 die Aula, in der sonst Studierende Vorlesungen hören oder Prüfungen schreiben, und hörten aufmerksam zu. Bei der diesjährigen Ostervorlesung ging es um Türme, Fundamente, Böden und Materialien. Vier Professoren aus dem Studienbereich Bauingenieurwesen Prof. Dr. Thomas Benz, Prof. Dr. Roland Fink, Prof. Fritz Grübl, Prof. Dr. Heiner Hartmann unterstützt von Mitarbeitern und Studierenden haben mit spannenden Experimenten und kindgerechten Informationen die Kinder begeistert. Gleich mehrmals durften Kinder die Professoren auf der Bühne unterstützen. Tatkräftig wurde die Bodenbeschaffenheit von Pisa nachgebaut, mit viel Muskelkraft sollte Wasser aus dem Boden gedrückt werden und schließlich galt es den Wind auszuhalten, der dem Fernsehturm in Stuttgart täglich zu schaffen macht. Gelernt wurde einiges: Die Professoren erklärten anschaulich, warum der Turm von Pisa schief ist und was getan werden kann, damit er nicht noch schiefer wird. Es wurde gezeigt, wie der Fernsehturm in Stuttgart gebaut wurde und dass man sich hier dank Untergrund und Bauweise wohl keine Sorgen machen muss, dass dieser mal nicht mehr gerade stehen würde. Fotos: Sandra Wrage Frühstück beim Grazer Bürgermeister von Natalie Rehm Vier junge (angehende) Geodätinnen der HFT Stuttgart brachen am Morgen des 26. Mai zur Konferenz der Geodäsie-Studierenden zur Technischen Universität nach Graz auf. Als wir um 17 Uhr am Bahnhof in Graz ankamen, wurden wir schon freundlich von einem Studierenden der TU empfangen. Gemeinsam gingen wir dann zur Uni. Am Abend fand nach einer kurzen Begrüßung durch einen Professor der TU Graz die»griaß eich in Graz«-Feier statt. Lecker, die verschiedenen Grazer Spezialitäten! Am nächsten Tag wurden wir im Rathaus durch den stellvertretenden Bürgermeister begrüßt und zu einem Frühstück eingeladen. Nachdem wir uns gestärkt hatten, brachen wir zu den Fachexkursionen, zur Berufsfeuerwehr oder zu einem führenden Anbieter von Geoinformationssystemen für Energie- & Wasserwirtschaft, auf. Nachmittags fanden interessante Fachvorträge, zum Beispiel zum Thema»Indoor Navigation«, statt. Am Abend erkundeten wir, nach einem Abendessen über den Dächern von Graz, das Grazer Nachtleben. Am Samstagmorgen wurden in verschieden Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern Deutscher Verein für Vermessungswesen Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e.v., Studium und Lehre, Nachwuchs, Web, Öffentlichkeitsarbeit, aktuelle Themen besprochen und bearbeitet. Die Stadt Graz lernten wir im Rahmen einer Stadtführung bzw. beim Geocaching besser kennen. Am Ende dieser drei schönen Tage fand eine Abschlussparty statt. Nachdem unser Gepäck zusammengepackt war und wir gefrühstückt hatten, machten wir uns sonntags mit einigen neuen Freunden im Gepäck auf den Rückweg nach Stuttgart. Kongeos-Gruppenbild: Marike Pischzan, Natalie Rehm, Katrin Lehmann und Leonie Hirschbolz (v.li.n.re.). Foto: privat

Alumni Berufseinstieg im Baugewerbe Bau-Studierende trafen erfolgreiche HFT-Alumni Am 26. April 2016 lud der Unternehmerbeirat der baubezogenen Studiengänge der Fakultät B zu einem Unternehmerforum ein. Hier wird Studierenden aus den baubezogenen Studiengängen bereits seit 2001 die Möglichkeit gegeben, erfolgreiche HFT- Alumni aus namhaften Unternehmen der regionalen Bauwirtschaft kennen zu lernen. An der diesjährigen Veranstaltung nahmen etwa 100 Studierende der Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien, Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement teil. von Harald Petermann Zu Beginn präsentierte Karoline von Graevenitz, Pressesprecherin der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, über aktuelle berufliche Chancen für Absolventinnen und Absolventen der baubezogenen Studiengänge. Sie berichtete von rund 1.000 unbesetzten Bauingenieurs- und Vermessungsstellen in Baden-Württemberg, wobei der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren aufgrund des demographischen Wandels voraussichtlich weiter steigen wird. Anschließend referierten vier Alumni der HFT Stuttgart in Kurzvorträgen über ihren Berufseinstieg und beruflichen Erfolg. Harald Supper, Direktionsleiter der Ed. Züblin AG Stuttgart, arbeitet nach erfolgreichem Abschluss zum Diplom-Ingenieur (FH) 1987 als Bauleiter bei Züblin und stieg in 30 Jahren bis zum technischen Direktionsleiter auf. Neben seinem Ratschlag, Erfahrungen auf der Baustelle zu sammeln, hob Supper die Bereicherung durch einen Auslandsaufenthalt hervor. Dem schloss sich Melanie Schreiber von der Geiger Unternehmensgruppe an. Nach ihrer Maurerlehre reiste sie ein Jahr als Backpackerin durch Australien. Zurück in Deutschland absolvierte sie ihr Bauingenieurstudium an der HFT Stuttgart. Seit 2014 ist sie bei Geiger als Jungbauleiterin im Schlüsselfertigbau tätig. Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem die Mithilfe bei Ausschreibungen, Angebotsauswertungen, Vergabe von Nachunternehmerleistungen sowie die Baubetreuung vor Ort. Schreiber meinte, dass sie nach dem Studium noch sehr viel habe lernen müssen und betonte, wie sehr man von dem Wissen erfahrener Kolleginnen und Kollegen profitieren kann. René Fouquet, der dritte Referent, absolvierte vor seinem Ingenieurstudium an der HFT Stuttgart eine Tischlerlehre, wodurch er seine Fachhochschulreife erwarb. Dies ermöglichte ihm, an der HFT Stuttgart Bauingenieurwesen zu studieren. Heute ist er bei der Firma MEVA Schalungs-Systeme GmbH angestellt, wo er bereits seine Bachelor-Arbeit schrieb. Fouquet wurde zunächst sechs Monate zur Einarbeitung in der Zentrale in Haiterbach, anschließend ein halbes Jahr in München und später als Bauleiter in Stuttgart eingesetzt. Nach nur eineinhalb Jahren Berufserfahrung bekam er das Angebot, in den Vertrieb zu wechseln. Von nun an war er für die Bestandskundenbetreuung, Neukundenakquise, Baustellenbetreuung und Auftragsverhandlung in Baden-Württemberg verantwortlich. Stefan Maurer, Rohbauleiter der Gottlob Rommel Bauunternehmung GmbH & Co. KG, rundete die Kurzvorträge ab. Er blickt mittlerweile auf zwölf Jahre Berufserfahrung als Bauingenieur zurück, wovon er vier Jahre als Leiter des betrieblichen Verbesserungsmanagements tätig war. Er appellierte an die Studierenden, sich über die eigenen Erwartungen an ein Unternehmen vor der Entscheidung, den Arbeitsplatz anzunehmen, Gedanken zu machen. Zudem empfahl Maurer, mit sich selbst im Gleichgewicht zu stehen. Dies verdeutlichte er anhand eines Tippkick-Männchens, das auf seinem Standbein sicher ruht und gleichzeitig ein Spielbein hat, um neue Projekte mutig anzugehen. Zum anschließenden Podiumsgespräch stießen Carsten Kirchmaier von der Fachschaft und die Studiendekane, Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann und Prof. Dr.-Ing. Falk Huppenbauer hinzu. Die UnternehmensvertreterInnen wiesen in der Diskussion unter anderem darauf hin, dass die Gehälter im Baugewerbe mittlerweile an andere Branchen angepasst wurden. Zusatz- und betriebliche Sozialleistungen sind jedoch im Vergleich zur Großindustrie leider noch deutlich geringer. Ebenso wurde die Frage diskutiert, wie sich die Lehre an der HFT Stuttgart durch zukünftige Herausforderungen der Baubranche weiterentwickeln muss. Obwohl die zunehmende Digitalisierung die Bauprozesse stark verändern wird, werden die klassischen Grundlagen weiterhin eine wichtige und unverzichtbare Basis bleiben. Intensive Gespräche beim Unternehmerforum, durchgeführt von der Fakultät B. Fotos: privat von Prof. Dr. Annegret Weng Wie sieht ein optimaler Spielplan aus, wenn die Fußballeuropameisterschaft zukünftig in einer Endrunde mit den acht besten Nationalmannschaften ausgetragen wird? Und in welche regelmäßigen Vielecke sollten die Franzosen den Rasen im Stade de France zerschneiden, um diesen an die portugiesischen Fans zu verkaufen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich am 21. Juli 2016 über 80 Schülerinnen und Schüler in 22 Teams aus 13 verschiedenen Schulen aus Stuttgart und Umgebung beim HFT-Mathe-Cup 2016. Am Ende konnte sich das Team 1 vom Schönbuch-Gymnasium aus Holzgerlingen bestehend aus Verena Jauß, Corina Krumrein, Anna Lena Schaible und Sophia Häusler durchsetzen und den Siegerpokal und die 34 Schönbuch-Gymnasium gewinnt beim HFT-Mathe-Cup Goldmedaillen mit nach Hause nehmen bzw. zur Schule mitnehmen. Auf einen ebenfalls hervorragenden zweiten Platz kam das Team 1 vom Lise-Meitner-Gymnasium in Remseck (Robin Sauerzapf, Laura Scholz und Nadine Spegel). Und das Team 2, ebenfalls vom Schönbuch-Gymnasium (Caroline Bühler, Annika Lehnert, Annette Schweiker und Arne Schittenheim) erreichte die Bronzemedaille. Die gelungene Veranstaltung wurde durch ein Rahmenprogramm für die begleitenden Lehrkräfte, unter anderem mit einem Vortrag zum Thema»Versicherungsmathematik in der Schulpraxis«und eine Vorstellung des Labors»Cyber Classroom«sowie mit Vorträgen im Plenum zum Thema»Mathematik in der Industrie«und»Mathematikstudium an der HFT Stuttgart«, abgerundet. Rechnen, bis die Köpfe rauchen: der erste Mathe-Cup. Foto: Sandra Wrage Hochschulmeisterschaften in Jungholz/Tirol Bauschullauf 2016 von Ulrich Walter und Simon Freund Wer sagt, dass man für den Erfolg ein großes Team benötigt? Zum wiederholten Male machte sich die HFT Stuttgart mit einem kleinen, aber feinen Team auf den Weg nach Jungholz, um der angetretenen Hochschulkonkurrenz das Fürchten zu lehren. Bei bestem Skiwetter fanden die Teilnehmer hervorragend präparierte Pisten und Loipen vor. Angespornt durch die perfekten Bedingungen wurden gleich am ersten Wettkampftag im Langlauf erste Erfolge eingefahren: Stefan Höttermann erreichte in seiner Altersklasse mit großem Vorsprung den ersten Platz. Besonders erfreulich war das Ergebnis bei den Damen. Die ersten drei Plätze belegten Starterinnen der HFT Stuttgart Erste wurde Beatrice Uckelmann, Zweite Regine Höttermann und Dritte Ulrike Messerschmidt. Nicht weniger erfolgreich verlief der zweite Wettkampftag mit dem Riesentorlauf. Simon Freund erreichte den ersten Platz, Stefan Höttermann und Ulrike Messerschmidt jeweils den dritten Platz in ihrer Klasse. Durch das hervorragende Abschneiden unserer Starter in den jeweiligen Einzeldisziplinen konnten folglich dann auch Siege in der Kombination, bestehend aus Langlauf und Riesentorlauf, gefeiert werden. Erfolgreich waren hier Stefan Höttermann in seiner Altersklasse und wie soll es auch anders sein? auf dem Plätzen eins bis drei bei den Damen Beatrice Uckelmann, Ulrike Messerschmidt und Regine Höttermann. Der große Paukenschlag aber kam zum Schluss: Der begehrte Wanderpreis des Vereins der Freunde der Hochschule Esslingen ging an das Team der HFT Stuttgart mit den Startern Ulrike Messerschmidt, Peter Heusch und Dieter Uckelmann. Angespornt durch die Erfolge hoffen wir, dass auch künftig viele Starter bei diesem tollen Wettbewerb teilnehmen werden. Wir freuen uns auf den nächsten Bauschullauf vom 10. bis 12. März 2017. Informationen dazu gibt es schon jetzt bei Ulrich Walter (Bau 2, Raum 110). Studierende erhalten einen Unkostenzuschuss. Anmeldeschluss ist Anfang Februar 2017. Auf dem Treppchen: Fabian Weiß, Simon Freund und Sebastian Beetz. Foto: privat

Alumni 35»Von ersten Erfolgen«Neue Vorlesungsreihe im Studiengang Innenarchitektur von Diane Ziegler Der Studiengang Innenarchitektur hat seit seinem Bestehen viele erfolgreiche Innenarchitekten hervorgebracht. In einer Vorlesungsreihe, die erstmals zum Sommersemester 2016 startete, präsentieren ehemalige Absolventinnen und Absolventen ihre ersten Erfolge. Diese Vortragsreihe soll zum einen unseren jetzigen Studierenden Berufsperspektiven nach einem erfolgreichen Studium aufzeigen und zum anderen unseren Absolventinnen und Absolventen eine Plattform bieten, sich zu präsentieren. Nicht zuletzt freuen wir Lehrende uns, zu sehen, was aus unseren Studierenden geworden ist und hoffen, dass auch viele ehemalige Studierende diese neue Vortragsreihe besuchen. Wir verstehen dies als gelebte Alumniarbeit. Auftaktveranstaltung war am 15. Juni 2016 mit den Vortragenden Claudia Miller und Tim Lessmann. Claudia Miller, Abschluss 2002, sammelte ihre ersten Berufserfahrungen in Berlin und Zürich, unter anderem bei HG Merz, Marchwell Architekten und Morphing Systems, bevor sie ihr eigenes Büro LINIE ZWEII und mit Hannes Bäuerle die Raumprobe gründete. Seit 2012 lehrt sie in unserem Studiengang Innenarchitektur, sowohl im Bachelor- wie auch im Master-Studiengang. Tim Lessmann, Abschluss 2008, arbeitete bereits während seines Studiums bei Ippolito Fleitz Group und hat nicht nur viele spannende Projekte verantwortlich geleitet, sondern auch die rasante Entwicklung im Büro miterlebt. Die beiden Vorträge waren, nicht zuletzt durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Tätigkeitsfelder der Referenten, spannend und begeisternd. Die obligatorischen und häufig spärlichen Fragen nach dem Vortrag wollten dieses Mal nicht enden. Auch das werten wir als Erfolg. Zu guter Letzt gab es im Anschluss ein geselliges Beisammensein und interessante Gespräche und Diskussionen zwischen Vortragenden, Studierenden und Gästen. Einen wichtigen Beitrag leistete auch das dritte Semester, das die Bewirtung mit selbstgemachten Canapés übernommen hatte. Besonders hat uns gefreut, dass auch einige Ehemalige den Weg zu uns fanden. Fortsetzung folgt. Das abschließende Gläschen wurde zum Austausch von Neuigkeiten genutzt. Foto: Diana Ziegler Neue Interviewreihe»Alumni im Gespräch«Studiengang Betriebswirtschaft von Prof. Dr. Kristina Weichelt und Prof. Dr. Melanie Mühlberger Absolventinnen und Absolventen mit Haut und Haar zu erleben, ist meist spannender, als Success-Stories zu lesen. Der Studiengang Betriebswirtschaft hat deshalb eine neue Interviewreihe gestartet: Alumni im Gespräch. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs berichten, welchen Weg sie nach dem Studium gegangen sind. Viele Fragen tauchen auf:»was waren Ihre beruflichen Stationen bis heute?«,»welche Studieninhalte nutzen Sie noch Jahre nach Ihrem Studium in Ihrer Berufspraxis?«,»Woran denken Sie gerne zurück, wenn Sie Ihre Studienzeit an der HFT Stuttgart Revue passieren lassen?«,»welche Tipps für das Studium und den Berufseinstieg haben Sie für unsere Studierenden?«. Sie alle werden von BWL- Alumni beantwortet. Die Interviews werden als kleine Videoclips aufbereitet. Warum man sich diese anschauen sollte? Nun: Sie geben künftigen Absolventinnen und Absolventen wertvolle Tipps für die Bewerbung. Sie bieten Studierenden wertvolle studentische Erfahrungen. Sie informieren Studienbewerber über berufliche Einsatzmöglichkeiten. Premiere war auf dem dritten Best-of- BWL am 20. Juli 2016. An diesem Abend stellten unsere aktuellen Absolventinnen und Absolventen ihre Abschlussarbeiten im Rahmen einer Poster-Ausstellung vor. Sie bekamen erste Video-Ausschnitte zu sehen. Für das Auftaktgespräch im SS 2016 stand uns Benjamin Westphal Rede und Antwort. Er ist Absolvent des Bachelor-Studiengangs BWL, des Master-Studiengangs General Management und Teilnehmer am Doppelabschlussprogramm mit der Edinburgh Napier University. Westphal ist seit rund vier Jahren im International Sales eines großen Konzerns im Automotive-Bereich tätig. Spannend war zu erfahren, welche Studieninhalte für ihn berufsrelevant sind und welche Bedeutung seine Auslandsaufenthalte während des Studiums für seine Karriere haben. Und dann verriet Benjamin Westphal noch, was ihm bei der Einstellung von Personal wichtig ist... Wenn es Sie interessiert, schauen Sie sich das Video an! Die Videoclips finden sie auf mehreren Kanälen, bei Moodle, auf der Homepage sowie auf dem Alumni-Portal. Prof. Dr. Kristina Weichelt im Gespräch mit dem Alumnus Benjamin Westphal. Fotos: privat Success Stories International Project Management by Marlen Mullins The Master Programme International Project Management has established itself as an attractive study that improves career opportunities for the national and international graduates, not only for those who return to their home countries but also for those who stay in Germany. In fact, the amount of foreign IPM-Alumni who stay in Germany working with construction companies as project managers is yearly growing. This paper presents the professional course of three graduates who decided to broaden their career in Germany. These positive experiences confirm that the»internationality task«, indicated in the Framework Act for Higher Education (HRG), is collecting fruits. Ripu Jain from India Graduated 2015: A day came by and I realized that I completed six years of working as an Architect in India with renowned companies. Yet I felt an urge of incompleteness then I came to realize that»management«is missing in my professional career. I decided to enhance my skills by doing Masters and I found International Project Management by HFT Stuttgart as an opportunity not only because of interesting Curriculum and vast variety of subjects but the selection of students is from round the world. This process of learning with professors and diversified students is the biggest plus of this course. We not only learned new construction technologies like BIM (Building Information Modelling), Lean, 3D printing, Sustainability but gained a deep insight of working in Germany, especially the cultural differences. After completing my Masters research in»lean & BIM«, I started working with BAM Stuttgart. BAM is on a track to implement new tools & techniques and is pushing the use of BIM throughout the life cycle of a project. My Master Thesis was selected by a scientific community (Indo-German Symposium) on Smart Cities in Berlin, where people from various industries exchanged the ideas of Smart-City and its possible adoption in India. I have also joined the community to share my knowledge and to gain from many others as the journey continues. Ana I. de la Puente from Spain Graduated 2013: Increasing competition in the working environment, in conjunction with globalization, has triggered the challenges of being efficient in our daily work, while also keeping a broad mind able to deal with changes and contingencies. Studying the Master in International Project Management in the HFT- Stuttgart has provided me with both important aspects to cope with the current situation: specialized knowledge together with global perspective. However, this is only a good starting point. Knowledge has to be further extended through a continuous learning in the working life. I am working currently as an Architect and Project Manager for Ernst2 Architekten in Stuttgart. Working in a different culture brings me the chance to deal with different ways of thinking, understanding, communication and behavior. This is many times no easy, but the more challenging it is, the more it enhances my understanding of the world. I do not know where I will be in the future. But I know I have more and more open doors, and that makes me feel safe. Sami Karafaki from Syria Graduated 2013: As one of IPM program graduates of 2014, I am grateful for the opportunity this program provided to me. It is the reward that makes high quality education possible for ambitious and hardworking international students from different backgrounds and cultures. After working several years in the construction industry and gaining broad technical experience, I was passionate to learn how the application of proper project management can steer projects to meet its goals. I can honestly say that attending the IPM master program is one of the best experiences I have ever had in my life. It totally met my expectations. Additionally, the high quality of the German work standard and the competitive market motivated me to continuously put all my efforts in learning the German language, integrating into the culture and providing high quality professional work as well. My goal is to implement the knowledge and experience gained in improving the PM practice in construction industry.

Projekte 36 PA.GÖ.ZILLA von Prof. Wolfgang Grillitsch Ein Restaurant, ganz aus Zeitungspapier, mit internationaler Fusion-Küche, öffnete nur für einen Tag im Juni in der AK2 Galerie, einem Kunst-Projektraum in der Alexanderstraße/ Ecke Lorenzstaffel. Die Studierenden des zweiten Semesters IMIAD waren für dieses Pop-Up-Event verantwortlich. Jedes Sommersemester, während die Studierenden der HFT Stuttgart an unseren Partnerhochschulen studieren, sind deren Studierende bei uns an der Hochschule. Sie haben ihre indische, türkische und amerikanische Herkunft in das Essen transformiert, das auf dem Event serviert wurde: PA.GÖ.ZILLA ist ein von den Besuchern aus den Zutaten von Paratha, Gözleme und Tortillas frei konfigurierbares Fast-Food-Gericht. Die drei Grundrezepte haben gemeinsam, dass sie auf einer Art Fladen basierende Wraps sind. Material der ephemeren Inszenierung war Zeitungspapier. Die Gäste saßen und aßen am Boden, auf Matten aus Zeitungspapier, an Tischen aus Zeitungspapier, unter einer abgehängten Decke aus Zeitungspapier. Auch die Köchinnen und Köche kochten, am Boden sitzend, an einem Küchenblock aus Zeitungspapier. Über 300 Besucher sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Alle sind vom köstlichen Essen satt geworden; es wurde viel gelacht und bis spät in die Nacht gefeiert. Ein Wiedersehen nach vielen Jahren Kochstellen für Fladen, gefertigt aus Zeitungspapier. Foto: privat 19 Bauingenieurabsolventen einige in Begleitung ihrer Ehefrauen und alle mittlerweile außer Dienst haben sich am 19. Juli 2016 an»ihrer«hochschule getroffen. Sie wurden von Rektor Rainer Franke begrüßt und über den aktuellen Stand sowie über künftige Perspektiven der Hochschule informiert. Ihr Studium begann 1961 an der damaligen Staatsbauschule, der heutigen HFT Stuttgart.»Als wir das Bauingenieurstudium anfingen, gab es noch eine gemeinsame Ausbildung für Architekten und Bauingenieure«, erklärt Erich Milbrandt, Absolvent unserer Hochschule und langjähriger Professor im Studiengang Bauingenieurwesen.»Es dauerte einschließlich der vorgeschriebenen zweijährigen Zwischenpraxis fünf Jahre. 1994 wurde die Schule zur Staatlichen Ingenieurschule umbenannt. Erst in diesem Zuge wurden die Abteilungen Hochbau im Bereich Architektur, Ingenieurbau, Vermessung und Grundlagenfächer geschaffen. 1966, also vor 50 Jahren, endete das Studium mit der Prüfung zum gehobenen bautechnischen Verwaltungsdienst.«Milbrandt, der das Treffen organisiert hatte, war, wie alle anderen auch, von dem gelungenen Treffen und dem Wiedersehen nach so vielen Jahren begeistert. Text: Michaela Leipersberger Foto: Jessica Koch DungeonArena Projekt»Stadtrandstraße«von Prof. Dr. Gerhard Wanner Zehn Studierende des Bachelor-Studiengangs Informatik haben im Rahmen des Pflichtmoduls Informatik-Projekt 2 im Sommersemester 2016 unter Betreuung von Prof. Dr. Gerhard Wanner ein Spiel entwickelt. Ridvan Esin, Dennis Geiger, Julian Haspel, Jasmin Hellebronth, Volkan Kutlar, Marcel Mayer, Eren Sonal, Nahla Thameur, Vladyslav Trutniev und Matthias Wenzel präsentieren DungeonArena:»Ein zu Beginn zerstreutes Dreierteam geht auf die Jagd nach einem Drachen und umgekehrt. Welche Rolle man dabei spielt, wird zufällig bestimmt. Der Schauplatz ist ein Labyrinth aus Räumen, welche bei jeder Jagd neu zusammengewürfelt werden.«hinter dem, was hier so kurz beschrieben ist, stecken 14 Wochen Arbeit. Dabei wurden alle Aspekte eines Softwareprojektes geplant und unter Einhaltung eines agilen Vorgehensmodells und mit Hilfe moderner Technologien umgesetzt. Kaum eine andere Prüfungsleistung erfordert derart konstant hohen Einsatz über das ganze Semester hinweg und schafft eine derart starke Abhängigkeit von Kommilitoninnen und Kommilitonen. Eine große Chance also, sich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln! Als Vorgehensmodell wurde Scrum gewählt. Es sieht die Rollen Scrum Master und Product Owner sowie ein Entwicklungsteam vor. Der Scrum Master sorgt für die Einhaltung gewisser Regeln und übernimmt Organisation und Coaching des Teams. Als Kunde im Team überwacht der Product Owner die Umsetzung der geplanten Features durch das Entwicklungsteam. Das Entwicklungsteam geht dabei agil, das heißt interaktiv, flexibel und zielorientiert vor. Dazu wird die Projektdauer in Sprints unterteilt. Am Ende eines Sprints wird geprüft, ob ein Meilenstein erreicht wurde. Zudem wird der Sprint technisch und zwischenmenschlich reflektiert. Zwischen März und Juni wurden sechs solcher Sprints durchlaufen. Um ein personelles Risiko zu mindern, wurden nicht ganz üblich die Rollen Scrum Master und Product Owner doppelt besetzt. Als technische Unterstützung für Vorgehensmodell und Versionsverwaltung diente GitHub in Verbindung mit ZenHub. Als Entwicklungsumgebung wurde die Game Engine Unity in Verbindung mit Mono- Develop verwendet. Damit konnte eine Architektur angelegt, Server und Netzwerkfunktionalität umgesetzt, die Features implementiert, Sound und Graphiken eingebunden und die Ergebnisse ausprobiert werden. Ein großer Vorteil von Unity war dabei die sehr gute Unterstützung durch viele Tutorials. Mithilfe von FireAlpaca und Photoshop entstanden Graphiken, die sich schon beim ersten Prototypen als Stärke des Projekts herausstellten. Während der Entwicklung wurden Qualitäts- und Risikomanagement betrieben und dokumentiert, wobei man sich manchmal einen Wirtschaftsinformatiker ins Team wünschte. Was als lose Gruppe im März begonnen hatte, entwickelte sich zu einem gut eingespielten Team, das schon auch mal einen Bug als Feature verkaufte. Das Projekt wurde mit einer Präsentation im Juni zum Abschluss gebracht. von Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers Das Projekt»Integriertes Planen«bescherte den Studierenden des Master-Studiengangs Verkehrsinfrastrukturmanagement so manche schlaflose Nacht. Ziel des Projektes war es, einen fachübergreifenden Planungsansatz für eine»stadtrandstraße«in Giengen an der Brenz zu entwickeln und diese für ausgewählte Planungsaufgaben vertiefend zu untersuchen und darzustellen. Die Studierenden untersuchten hierbei mehrere Varianten und jeweils eine Vorzugsvariante, die vertiefend ausgearbeitet wurde. Diese wurden am 22. Mai 2016 dem stellvertretenden Amtsleiter des Baurechts- und Planungsamtes der Stadt Giengen, Günther Ingold, und zwei Mitarbeitern des Regierungspräsidiums, Frau Roth und Herrn Walz, präsentiert und anschließend diskutiert. Das Projekt bot den Studierenden die Möglichkeit, ihr bisher erworbenes Grundfachwissen praktisch anzuwenden. Das Erlernen von inhaltlicher und zeitlicher Organisation in Teamarbeit und das gemeinsame Erkennen und Lösen anstehender Probleme sowie die Fähigkeit zur Kompromissfindung stand dabei im Vordergrund. Im Gespräch mit den Studierenden kristallisierte sich heraus, dass dieses Projekt den Zusammenhalt der Gruppe gefördert hat. Arbeiten im Windpark von Natalie Rehm Am 7. März trafen sich die Studierenden des dritten und vierten Semesters des Studienganges Vermessung und Geoinformatik in Walldürn zum Integrierten Vermessungsprojekte, kurz IVP. Aufgabe war es, in den kommenden zwei Wochen in Kleingruppen ein Vermessungsprojekt durchzuführen. Eine Auswertung erfolgte dann während des Semesters. Nachdem die Jugendherberge bezogen war, machten wir uns auf, die Waldgebiete der Gruppen im Windpark zu besichtigen. Dienstags wurde dann mit den ersten Messungen begonnen und einige Festpunkte mit GNSS-Messungen bestimmt. Am Nachmittag durften wir eines der Windkrafträder im Windpark»Großer Wald«besichtigen. Später wurde uns der Bau des Bürgerwindprojektes und einige interessante Betriebsdaten vorgestellt. In der zweiten Woche wurde neben den vermessungstechnischen Arbeiten die Eberstädter Tropfsteinhöhle besichtigt. Eine Höhle im unteren Muschelkalk, die durch Zufall bei einer routinemäßigen Sprengung im Jahre 1971 entdeckt wurde. Zum Abschluss des IVP verbrachten wir einen gemeinsamen Abend in einer Pizzeria. Die IVP wurde von Prof. Siegfried Schenk und Prof. Dr.-Ing. Paul Rawiel organisiert und betreut. Die Zeit war sehr lehrreich, wir hatten zwei informative, spaßige Wochen. Studierende des 3. und 4. Semesters im Studiengang VG. Foto: privat

Projekte 37 Goldrausch in Stuttgart-Wangen von John Patrick Mikisch Die Konservenbüchse klebt an der Wand. Zwei Tetrapacks daneben. Ein Meer von vergoldeten Verpackungsmaterialien durchflutet die gefliesten Wände der Fußgängerunterführung am Marktplatz in Stuttgart Wangen.»Toll, was die Studierenden in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben«, schwärmt Julia Wenz. Zusammen mit ihrem Künstlerkollegen Peter Franck kuratiert sie den»ug Zwischenraum für Zeitgenössische Kunst«mit sechs Ausstellungen im Jahr. 13 Studierende des Kurzprojekts»Weniger ist mehr«aus dem Studiengang Innenarchitektur sind zu Gast. Das Projekt leitet die Vertretungsprofessorin Anja Klafki. Die Studierenden präsentieren eine gemeinsame temporäre Rauminstallation in dieser städtischen Unterführung. Eine Herausforderung, die alle mit großem Engagement und Kreativität gemeistert haben.»schon die Vorbereitungsphase verlief sehr amüsant, da man Leuten, die gefragt haben, was man denn so für sein Kurzprojekt macht, sagen konnte: Wir sammeln Müll und sprühen ihn goldfarben an. Dann, an einem Samstag, kamen tatsächlich alle bepackt mit Tüten und Kisten voller Verpackungsmaterialien in den Studiengang«, erzählt Lena Dietrich. Sie studiert im ersten Semester und gestaltete gemeinsam mit Miriam Dietze einen Wandabschnitt in der Unterführung. Aufgabe war, die goldenen Objekte nach ihrer Form und Oberfläche auszuwählen und in Korrespondenz mit der in der Unterführung vorgefundenen Raumsituation anzuordnen.»objektkunst«betitelt Christopher Dir aus dem dritten Semester dieses Konzept auf der Einladungskarte, die er für die abschließende Ausstellung gestaltete. Und genau diese Schnittstelle zwischen Innenarchitektur und freier Kunst machte das Kurzprojekt so lebendig.»es war sehr spannend zu beobachten, wie jeder das Thema 'Weniger ist mehr' auf ganz eigene Weise interpretiert hat und trotzdem ein harmonisches großes Ganzes entstanden ist«, sagt Raffaela Mai, erstes Semester. Mal minimalistisch, mal konstruktivistisch sind die Installationen. Aber alle Konzepte finden ihren individuellen Klang an diesem außergewöhnlichen Ausstellungsort.»Wir waren selber schon während der Installierung unserer Materialien begeistert von dem Ergebnis, da die Rundung der Wand unser goldenes Muster nochmal ganz anders zur Geltung gebracht hat«, so Miriam Dietze. Ebenso wie ihre Kommilitonen hat sie bereits bei der Besichtigung der Location ein gutes Gespür für die Raumsituation gezeigt. Die Resonanz der Ausstellungsbesucher war entsprechend positiv. Gut aufgelegt waren am Eröffnungsabend auch alle dank DJ Simon, der mit sphärischen Beats für den musikalischen Rahmen sorgte. So erging es ebenfalls der Studentin Raffaela Mai:»Die Vernissage war ein schöner Abschluss, da alle noch einmal zusammengebracht wurden und einen netten, austauschreichen Abend hatten. Ein gelungenes Projekt mit toller Zusammenarbeit ich würde gerne noch einmal ein Kurzprojekt dieser Art wählen können.«müll als Gestaltungsmittel: Für das Kurzprojekt»Weniger ist mehr«verwandelten die Studierenden eine Unterführung in Stuttgart-Wangen in eine raumgreifende Installation. Fotos: privat Die HFT Stuttgart mit der Lizenz zum Gestalten Bachelor-Studiengang Innenarchitektur von Josip Gudelj»Mal etwas ganz Neues«, das dachte sich wohl auch Regierungspräsident Dr. Johannes Schmalzl, als er auf den Studiengang Innenarchitektur mit dem Wunsch zukam, ein strukturiertes und klares Auftreten des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP) anhand einer Ausstellung zu kreieren. Unter dem Titel»Treffpunkt Baden-Württemberg«sollte das RPS, seine Aufgaben und Tätigkeiten, einem großen Publikum nähergebracht werden. Als Kulisse dafür bot das historische Hoftheater Öhringen im Rahmen der Landesgartenschau 2016 an, die ihre Pforten bis Oktober 2016 geöffnet hat. In Zusammenarbeit mit der Hochschule entstand das Konzept»Wir bringen alle an einen Tisch«. Als Inspirationsquelle dienten die Arbeitstische der studentischen Studios in der Entwurfszeit, auf denen die verschiedensten studentischen Arbeiten vermischt und ausgetauscht werden. Ausgewählte Objekte der unterschiedlichen Abteilungen des RP wurden als Exponate in Szene gesetzt, ergänzt um passende, informative Grafiken und Texte, die mittels bedruckter Folie aufgebracht wurden. So entstand ein buffetartiger 7,5 Meter langer Ausstellungstisch, der im atmosphärischen, historischen Hoftheater im Erdgeschoss den Mittelpunkt der Ausstellung bildete. Um die Besucher mit dem RP vertraut zu machen, wurden die originalen Bürostühle (!) der verschiedenen Abteilungsleiter um den Tisch drapiert. Die Ablageflächen der umlaufenden Galerie im darüber liegenden Stockwerk wurden mit Papier umhüllt. Dieses war mit Wissenswertem zu den Abteilungen so bedruckt, dass es von oben und von der Seite lesbar war. So stellte sie den Bezug zum Ausstellungstisch und seinen Exponaten her. Die Entwicklung einer passenden App sorgte bei den Besuchern für den Gesamtüberblick und hielt weitere informative Details zum RP parat, abrufbar über mehrere ipads auf dem Ausstellungstisch. Der benötigte Strom für die ipads war eines der spezielleren Probleme, da man Stolperfallen in Form von dicken Kabeln zum Tisch hin vermeiden wollte. Dafür tauschten wir diese durch 0,6 mm flache USB-Ladekabel aus, die wir von der Steckdose an USB- Hubs unter den Tisch führten. Diese speisten die ipads dann ausreichend mit dem benötigten Strom. Als Eyecatcher und Anziehungspunkt von außen wurde ein roter Teppich für die Besucher im Eingang des Gebäudes ausgerollt. Er bedeckte den Weg bis zum Ausstellungstisch und war mit dem Wappen des RPS bedruckt. Praktischer Nebeneffekt: Er diente ebenso als Staub- und Schmutzschutz für das historische Gebäude. Die Besucherzahlen und -resonanzen sprachen für sich: Die Kooperation zwischen dem Regierungspräsidium und den HFT- Innenarchitekten war ein voller Erfolg! Erste Zusammenarbeit zwischen dem Regierungspräsidium und dem Bachelor- Studiengang Innenarchitektur. Foto: privat Um die Zukunft zu gestalten, muss man die Vergangenheit kennen Theresia Hug Der Studiengang International Master of Interior-Architectural Design beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem (Innen-)Architekten Adolf Loos. Im Oktober 2014 waren wir bereits mit Prof. Wolfgang Grillitsch auf den Spuren von Adolf Loos unterwegs. Ein Jahr später, im November 2015, wurden vom Studiengang zwei Themen als»call for Master-Thesis«herausgegeben. Eines davon war»das Andere Lernen. Adolf Loos & Innenarchitektur«. Mit der Ausschreibung verbunden war die Finanzierung einer Studienreise zu den Wirkungsorten von Adolf Loos. Für mich war das die Chance, architekturhistorisch zu arbeiten und dabei eine finanzierte Vorortrecherche zu unternehmen! In einem internen Pitch bewarb ich mich um dieses Thema und erhielt wenig später die Zusage. Unter der Betreuung von Prof. Wolfgang Grillitsch und Dr. Hans-Jürgen Breuning erarbeitete ich meine Master-Thesis zum Thema»Das Andere Lernen. Adolf Loos Vordenker, Vorreiter, Vorbild.«Zunächst standen die Recherche zur Person an und die Vorbereitung einer dreiwöchigen Studienreise, die mich nach Wien, Brünn, Prag und Pilsen führte. Durch die Vorarbeit stand fest, dass der Schwerpunkt der Master-Thesis auf den Interieurs in Pilsen liegen sollte. Somit waren die anderen Stationen der Reise vor allem dem Erleben von Adolf Loos Räumen gewidmet. In Wien besuchte ich unter anderem den Herrenausstatter Knize, das Looshaus am Michaelerplatz, die Loosbar und das Wohnzimmer von Loos eigener Wohnung, die heute im Wien Museum zu sehen ist. Zudem konnte ich auch den Loos-Experten Dr. Markus Kristan interviewen, der den Nachlass von Loos im Archiv der Albertina betreut. Die Reise ging weiter nach Brünn, der Geburtsstätte von Loos. Dort übernachtete ich bei der Kunsthistorikerin Lucie Valdhansova, die ich bereits aus Pilsen kannte, wo sie uns im Jahr zuvor durch die Loos-Interieurs geführt hatte. Heute arbeitet Lucie in der Villa Tugendhat. Sie führte mich durch dieses beeindruckende Bauwerk von Ludwig Mies van der Rohe. Erstaunlich, wie unterschiedlich die moderne Architektur doch zeitgleich war. Danach führte mich meine Reise weiter nach Prag, zur Villa Müller von Adolf Loos, und von dort aus nach Pilsen. Die Loos-Interieurs wurden 2015 im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt Pilsen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sind jedoch noch nicht so detailliert publiziert wie andere Bauten von Adolf Loos. Genau deshalb bieten sie sich auch zu Forschungszwecken an. Kunsthistorikerin Magdalena Soukupová und Loos-Experte Karel Zoch ermöglichten mir den Besuch und die umfassende Aufnahme der Interieurs. Als Ergebnis liegen uns nun detaillierte Pläne der noch erhaltenen Räume vor. Das Erlebnis, den Looschen Raum bis ins kleinste Detail aufgenommen zu haben, bildete die Grundlage für die Erarbeitung dessen, was wir von Adolf Loos lernen können. Dazu entwickelte ich fünf Punkte: Wohnlichkeit, Wertigkeit, Raumdramaturgie, Raumgrenze und Lichtstimmung. Diese fünf Punkte zeigen auf, wie Adolf Loos auch heute noch Vorbild für Innenarchitekten sein kann. Prof. Wolfgang Grillitsch und Dr.- Ing. Hans-Jürgen Breuning haben es mir ermöglicht, meine Master-Thesis international zu erarbeiten. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch, wegen meiner ganz persönlichen Meinung:»Man muss die Vergangenheit und die Arbeit von Adolf Loos kennen, um zukünftige Projekte zu gestalten.«

Projekte Unser Campus soll schöner werden 38 Der Weiterentwicklung zum Prototypen, um möglichst bald auf dem Campus aufgestellt zu werden. Es war eine spannende Zeit für uns, die für drei Teams noch anhält von Alija Dolo Zu Beginn des vergangenen Sommersemesters stand im Fach»Entwurf Möbel«die spannende Aufgabe»Entwerfen Sie ein Sitzmöbel für den Campus der Hochschule«auf dem Programm. Der beste Entwurf sollte in Kleinserie produziert werden und künftig tatsächlich den Campus der HFT Stuttgart zieren. Diese Perspektive spornte uns natürlich immens an. So starteten wir unter der Betreuung von Prof. Karsten Weigel zunächst in Zweiergruppen damit, Ideen zu sammeln und erste Entwürfe zu erarbeiten. Mitinitiator dieses Entwurfsprojekts war das Studierendenparlament, das uns dankenswerterweise ein Budget zur Realisierung der Möbel zur Verfügung stellte. Auf die Frage, wie ein Sitzmöbel für die Hochschule aussehen soll, gab es sehr unterschiedliche Auffassungen, wie die Zwischenpräsentation Mitte Mai zeigte. Deshalb teilten wir die Entwürfe in verschiedene Kategorien ein:»modul«,»readymade«,»bewegung«,»gruppenmöbel«und»icon«. Entsprechend dieser Kategorien fanden sich neue Arbeitsgruppen, um aus der breiten Masse erster Ideen die Besten zusammenzuführen und zu griffigen Entwürfen zu formen. Der Prozess war in der Realität natürlich schwieriger, als er sich im Nachhinein darstellt, denn selbstverständlich möchte jede Gestalterin und jeder Gestalter die eigene Idee weiterführen. Dennoch schafften es nach einem kreativen, diskussionsreichen Prozess alle acht Teams über die Ziellinie und stellten bei der Endpräsentation ihre Entwürfe anhand von 1:1-Modellen vor. Anschließend nahm die Jury, die sich aus Mitgliedern des Studierendenparlaments und Professor Weigel zusammensetzte, ihre Arbeit auf. Drei Entwürfe gehen, so das Ergebnis der Jury, in die nächste Phase über: Bitte nehmen Sie Platz! Entwurf für neue Campusmöbel. Foto: privat BIM-Labor: Mit der Zukunft Schritt halten von Alexandra Hobjila Die Baubranche muss sich seit neuestem verstärkt mit dem Thema Building Information Modeling, kurz BIM, auseinandersetzen. BIM ist eine Arbeitsmethode, die auf der aktiven Vernetzung aller am Bau Beteiligten über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks basiert. Sie wird in Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit all ihren Möglichkeiten eingesetzt, viele Erfahrungsberichte und Pilotprojekte zeigen jedoch die Vorteile der Methode: Höhere Produktivität hinsichtlich der Kosten, besserer Terminüberblick und eine höhere Qualität stehen dabei an erster Stelle sowie der Blick auf das Bau- und Architekturprojekt als Ganzes. Grund genug für Studierende, ein interdisziplinäres BIM-Labor an der Hochschule einzurichten. Unterstützt wurden die Studierenden dabei von Albrecht Stäbler, Kursleiter des Wirtschaftsinformatikprojekts ll im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Die Studierenden konnten bei diesem Projekt ihre bisher gewonnenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen. Die Fakultäten der HFT Stuttgart arbeiteten beim Aufbau des Labors intensiv zusammen. Die Ingenieurkammer Baden-Württemberg unterstützte das Projektteam mit Expertenwissen. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene BIM-fähige Softwarelösungen analysiert und nach technischen und fachlichen Anforderungen bewertet. Nach sorgfältiger Überprüfung entschied man sich für»autodesk Revit«. Diese standardisierte Softwarelösung unterstützt den IFC Standard, erfüllt einen großen Teil der Anforderungen und besitzt in Industrie und Wirtschaft einen beachtlichen Marktanteil. Die BIM-fähige Software ist eine cloudbasierte Software, die es den Studierenden und Lehrbeauftragten ermöglicht, die Anwendung auch außerhalb der Hochschule zu nutzen. Den Nutzern wird zudem eine Wiki-Plattform»Confluence«angeboten. Durch sie wird der Umgang mit der Software erheblich erleichtert; hier kann man auf alle Informationen, die für einen reibungslosen Umgang mit den Tools des Labors sorgen, zugreifen. Das BIM-Labor soll nicht nur für Vorlesungen genutzt, sondern auch für Schulungen und Fortbildungen für die Ingenieurkammer eingesetzt werden. Ein entsprechendes Schulungskonzept ist in der Entwicklung. Es bietet eine fundierte Basis für eine praxisorientierte Anwendung. Die BIM-Methode soll in den Vorlesungsinhalten der Fakultäten, die mit der Methodik sehr häufig in Berührung kommen, durch entsprechende Lehraufträge weiter ausgebaut werden, was sich auch positiv auf die Bildungsqualität auswirkt. Die Studierenden erhalten so eine fundierte, praktische Vorbereitung auf den Arbeitsalltag. Weitere am Projekt Beteiligte waren: Prof. Dr. Peter Heusch, Prof. Dr. Ralf Kramer, Prof. Dr.-Ing. Volker Coors, Prof. Dr.-Ing. Siri Krauß, Prof. Horst Sondermann, Mattias Schulz-Merkel, B.Sc. und die Ingenieurkammer Baden-Württemberg. Neu an der HFT-Stuttgart: Das BIM-Labor. Entwickelt wurde es von Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsinformatik. Foto: privat Erdbebensichere, modulare Klassenräume für Nepal von Prof. Stefan Zimmermann Im April 2015 suchte ein verheerendes Erdbeben Nepal heim. Neben den Aufräumungsarbeiten und der Beseitigung von Schäden an privaten Gebäuden und Infrastruktur war es vor allem wichtig, die alltäglichen Strukturen schnellstmöglich wieder herzustellen. Dies galt insbesondere für Schulen und Kindergärten, weil dort die besten Chancen bestanden, die vielfach traumatisierten Kinder und Jugendlichen in einem geregelten Alltag wieder zu stabilisieren. Mit diesem Anliegen trat die Giovane-Elber-Stiftung an uns heran. Gerne haben wir dieses Thema im Konstruktiven Entwurf des Master-Studiengangs Architektur aufgenommen. Die Hoffnung seitens der Stiftung, dass wir in kürzester Zeit mit einem»aufbautrupp«nach Nepal würden aufbrechen können, mussten wir aber leider enttäuschen. Aus Videos und Bildern der zerstörten Gebäude war zu erkennen, dass vor allem in den ländlichen Regionen vorwiegend Bruchsteinmauerwerk ohne Mörtel für tragende und ausfachende Gebäudestrukturen verwendet wurde. Die Stahlkonstruktionen mancher Schulgebäude haben dem Erdbeben standgehalten, die Ausmauerungen sind jedoch eingestürzt und haben viele Menschen unter sich begraben. In den abgelegenen Tälern Nepals mit steilen Bergflanken gibt es nahezu keine Wälder, die Bauholz liefern könnten. Auch Stahl oder Zement stehen vor Ort nur bedingt zur Verfügung. Daraus ergab sich für unsere Aufgabenstellung eine materialoffene, modulare und in kleinen, vorgefertigten Bauteilen transportierbare Bauweise. In kleineren Orten werden die Kinder häufig in nur einer Klasse unterrichtet, in den größeren gibt es Schulzentren mit bis zu 30 Klassen. Die architektonische Herausforderung lag somit in einem Modul, das in der Addition unterschiedliche Schulgrößen realisieren kann, aber nicht durch plumpe Aneinanderreihung, sondern raumbildend, mit Höfen und attraktiven Platzsituationen. Der konstruktive Anspruch war die einfache und schnelle Montage unter der Prämisse der Erdbebensicherheit durch die Wahl geeigneter Tragsysteme und Fügungspunkte. Entstanden sind eine Vielfalt unterschiedlicher Gebäudetypen und Konstruktionen. Beispielhaft das Projekt MODU- PAL von Florian Ade und Thomas Waldvogel, inklusive Selbstbauanleitung, in Anlehnung an ein bekanntes Möbelhaus. Alina Beck und Laura Schuberth bilden Stahlrahmen aus, zwischen die modulare raumbildende Elemente eingehängt werden. Gefügt mit einem cleveren Knotenelement in der Rahmenecke, passen alle notwendigen Elemente in einen Standard-Container. Neben der technischen Raffinesse zeichnen sich beide Entwürfe durch eine hohe architektonische Qualität und Sensibilität aus. Leider entstand im Kontext dieser Aufgabe kein Dialog mit den Architekten und Ingenieuren in Nepal. Konkrete Anfragen unsererseits wurden mit dem Hinweis beantwortet, man könnte den Wiederaufbau auch ohne unsere Hilfe leisten. Dies wollten wir auch gar nicht in Frage stellen, hätten aber gerne mit den Ideen und Konzepten unserer Studierenden mitgeholfen, nachhaltige und dauerhaft erdbebensichere Gebäude zu errichten, anstatt in aller Eile mit der gleichen fragilen Bauweise den Wiederaufbau zu leisten. Modulare Klassenräume, Alina Beck und Laura Schuberth, Ansicht + Quer- und Längsschnitt

Projekte Exkursionen 39 Agbenoxoe-Community-Centre wird von Studierenden des Master-Studiengangs Architektur realisiert von Prof. Stefan Zimmermann Wie in früheren Ausgaben des Stallgeflüsters berichtet, entstand aus privaten Kontakten nach Ghana die Aufgabenstellung für ein kleines Community-Centre in Agbenoxoe am Ostufer des Volta-Stausees. Seit dem WS 2013/14 wurden von Studierenden der HFT Stuttgart im Master-Studiengang Architektur mit dem Ziel der Realisierung vor Ort entsprechende Entwürfe angefertigt. In der Durcharbeitung wurde klar, dass dies kein romantisch verklärtes, experimentelles Selbstbauprojekt unserer Studierenden werden kann. Dem stand die Zielsetzung eines dauerhaften, professionell errichteten Gebäudes entgegen sowie die Arbeitsbedingungen vor Ort, das subtropische Klima, die eingeschränkte Materialverfügbarkeit und die Tatsache, keine Werkstatt vor Ort zu haben, auf die man zugreifen kann. Das Projekt ist deshalb in drei Abschnitte gegliedert: Fundamente und Bodenplatte als Plattform aus Stahlbeton, ein Dachtragwerk aus Stahl und Stahlblech, darunter die Einbauten in Sichtmauerwerk aus gebrannten Ziegeln. Die Errichtung dieser Einbauten durch unsere Studierenden in Zusammenarbeit mit Schülern der Technical-High-School Agbenoxoe sehen wir als realisierbare Aufgabe an; der Rest muss durch ghanaische Unternehmen erstellt werden. Neben privaten Spendern konnten wir eine namhafte Internet-Plattform als Hauptsponsor gewinnen und dem Dorfrat in Agbenoxoe im Herbst 2015 mitteilen, dass die Realisierung gesichert ist. Im November 2015 verstarb überraschend Augusta Sena Gabianu, die ghanaische Initiatorin dieses Projektes im Alter von 76 Jahren. Augusta war eine ausgesprochen beeindruckende Persönlichkeit. Sie lebte in einem einfachen Quartier in Accra inmitten der ärmeren Menschen und engagierte sich in allen sozialen Bereichen. Erst bei den dreitägigen Beerdigungsfeierlichkeiten wurde bewusst, in welchem Maße sie bis in die höchsten Regierungskreise vernetzt und geschätzt war, es waren tausende Menschen, die Ende Januar Abschied von ihr nahmen. Die Freude und Dankbarkeit in Agbenoxoe war riesig, als wir versicherten, das Projekt trotz allem ohne Einschränkungen umsetzen zu wollen. Augustas Tochter Dela ist nunmehr treibende Kraft vor Ort, auch der Chief Togbe Opeku IV nutzt die freie Zeit durch seine Pensionierung, um die Realisierung voranzutreiben. Trotz Kommunikationsproblemen und Anlaufschwierigkeiten konnten wir inzwischen einen Unternehmer für die Plattform beauftragen und die Ziegel in Produktion geben. Damit sind die Voraussetzungen für den Arbeitseinsatz von zehn Studierenden aus dem Master-Studiengang Architektur Ende August gegeben. Und so ist das geplante Vorgehen zum Zeitpunkt der Berichterstattung: Den Einsatz werden wir mit den Studierenden akribisch vorbereiten und uns in einem Mauerwerk-Workshop an der Steinbeis-Schule handwerklich ausbilden lassen, so gut das in einer zweitägigen Schnellbleiche geht. Vor Ort werden wir von Schülern der Technical-High-School unterstützt. Die Dorfgemeinschaft stellt uns eine Unterkunft zur Verfügung und wird uns versorgen. Das Akademische Auslandsamt unterstützt die Studierenden hinsichtlich der Reisekosten. Die finanztechnische Abwicklung übernimmt die Knödler-Decker-Stiftung; auch hat sie eine Gastdozentur zur Begleitung des Projektes durch den Architekten Wieland Schmidt eingerichtet. Wir hoffen, dass alles so, wie geplant, funktioniert. Wenn diese Zeitung erscheint, wissen wir mehr... Dieses Projekt bringt viele Menschen zusammen. Es wird eine nachhaltige Erfahrung für unsere Studierenden sein, die einen bleibenden Eindruck in Agbenoxoe hinterlassen wird. Und wer weiß? vielleicht entsteht daraus eine dauerhafte Verbindungen zwischen Agbenoxoe und Stuttgart?! Agbenoxoe Community Centre Modell. Erste Baubesprechung. Agbenoxoe Workshop im Master Studio. Fotos: Stefan Zimmermann Vermesser in Amsterdam von Tanja Krall 45 Studierende aus dem ersten und zweiten Semester des Bachelor-Studiengangs Vermessung und Geoinformatik waren mit von der Partie, als es am Montag, 23. Mai 2016, mit Prof. Siegfried Schenk und Patrick Woll zu einer Exkursion nach Amsterdam ging. Die lange Busfahrt wurde durch ein leckeres Vesper, spendiert von Prof. Siegfried Schenk, bereichert. Am späten Nachmittag erreichten wir das A&O Hostel in Amsterdam. Abends hatten wir ausreichend Zeit, um die Innenstadt von Amsterdam auf eigene Faust zu erkunden. Nach dem Frühstück holten wir unseren Stadtführer mit dem Bus ab. Dieser zeigte uns die Sehenswürdigkeiten, die ein Tourist in Amsterdam einfach gesehen haben muss. Wir besichtigten außerdem eine Käserei und eine typische holländische Holzschuhmacherei. Danach fuhren wir zum Höhepunkt unserer Exkursion: der Nullpunkt unseres Höhensystems! Nachmittags stand für viele eine Grachtenrundfahrt auf dem Programm. Am dritten Tag fuhren wir Richtung Süden zum beeindruckenden Osterscheldedamm. Die Deltawerke sind ein Schutzsystem gegen Hochwasser und Sturmfluten in den Niederlanden. Es war beeindruckend, dieses große Wehr zu sehen. Der Bau wurde uns durch eine Filmvorführung veranschaulicht. Auf der Rückfahrt zum Hotel legten wir einen Zwischenstopp in Rotterdam ein und sahen dort die architektonisch interessanten Kubushäuser. Abends ging es dann hinein ins Amsterdamer Nachtleben... Dann war unsere Exkursion, die vom DVW-BW unterstützt wurde, leider schon zu Ende. Die Rückfahrt wurde mit Kaffee und Kuchen, gesponsert vom Busunternehmen Grimm Reisen, versüßt. Amsterdam ist auf jeden Fall eine Reise wert. Die Exkursion war sehr interessant und hat die Gemeinschaft gestärkt. Wien, Wien, nur du allein Master-Studiengang Stadtplanung von Ronja Vrba Wien die Hauptstadt Österreichs wird als eine der lebenswertesten Städte genannt. Sie zeichnet sich durch ganz unterschiedliche Eigenschaften aus: Altstadtensembles und historische Strukturen treffen auf Neubau und innovative Stadtentwicklungsprojekte. Auch die Kultur-, Freizeit- und Freiraumangebote, wie die Donauinsel oder der Grüne Prater sowie wachsende Büroviertel zeichnen Wien aus. Die Kaiserstadt gliedert sich in 23 Gemeindebezirke und weist ein gut ausgebautes Netz aus technischer und sozialer Infrastruktur auf. Um auch in Zukunft die hohe Lebensqualität halten bzw. verbessern zu können, werden in Wien vielfältige Stadtentwicklungsprojekte im Zuge des Stadtentwicklungsplans STEP auf den Weg gebracht. Dazu wurden Zielgebiete mit unterschiedlichen städtebaulichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen sowie Entwicklungspotenzialen definiert. Für die Exkursion wurden bedeutende Wohnbauprojekte besichtigt. Dazu gehörten zum Beispiel das Gebiet Aspanggründe- Eurogate, das als die größte Passivhaussiedlung Europas gilt, öffentliche Räume sowie Projekte und Modellvorhaben mit Smart-City-Ansätzen, wie die Projekte Donaufeld und Bike City. Insgesamt 18 Projekte erkundeten die Studierenden des Master-Studiengangs Stadtplanung gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp, Vorträge und Führungen rundeten das Programm ab. Es wurden historisch bedeutsame Wohnbauprojekte besichtigt, wie die Werkbundsiedlung, der Karl-Marx-Hof und der Wohnpark Alt-Erlaa, und auch ganz aktuelle Projekte, wie das Entwicklungsgebiet Kabelwerke und die Seestadt Aspern als eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Aber auch innerstädtische Projekte, wie der neue Hauptbahnhof Wien und das Sonnenwendviertel mit eigenem Bildungscampus, waren Teil der spannenden Wien-Exkursion. Highlight der Amsterdam-Exkursion: der Nullpunkt unseres Höhensystems! Foto: privat Insgesamt 18 Projekte erkundeten die Studierenden des Master-Studiengangs Stadtplanung in Wien. Foto: privat

Exkursionen 40 Bauphysiker in Dänemark von Maike Klingler, Stefanie Lott, Lucas Heidemann und Julia Pross-Brakhage Unsere Exkursionswoche verbrachten wir in Hurup Thy in Dänemark, wo wir eine Ferienwohnung in der Nähe des Folkecenters gemietet hatten. Die Gegend Thy mit 48.000 Einwohnern gehört zu den am stärksten von erneuerbaren Energien geprägten Gebieten in Dänemark. 90 Prozent der Elektrizität stammen von Windkraftanlagen, wofür die Kommune im Jahr 2007 den»european Solar Award«erhielt. Also: ein lohnenswertes Ziel für eine Exkursion! Dass das allerdings nicht direkt um die Ecke von Stuttgart ist, haben wir spätestens dann gemerkt, als wir uns im Sinne der Energieeffizienz mit vollgeladenem Auto und unter Einschränkung der Beinfreiheit auf den Weg gemacht haben. Am ersten Tag haben wir das Folkecenter besichtigt, wo wir viele verschiedene Arten der Windenergienutzung sowie weitere Nutzungen erneuerbarer Energien und passiver Heizund Kühlmöglichkeiten kennen gelernt haben. Ein Highlight war sicher der Elektrozweiradfuhrpark, der ausgiebig getestet wurde. Zum Schluss gab uns der Herr des Hauses, Preben Maegaard, noch einen Einblick von seiner Vision einer praktikablen Energiewende. Elektrizität soll durch Windkraftanlagen und Solarzellen produziert werden und wird in Zeiten von Stromüberschuss mit Hilfe eines elektrischen Boilers in Wärme umgewandelt. Umgekehrt sollen Engpässe an Strom und Wärme mit einem BHKW ausgeglichen werden. Am folgenden Tag bekamen wir eine Führung durch ein Wellenkraftwerk. Vorher wurde uns jedoch die Technik, die Funktionsweise und der Aufbau erklärt. Das Wellenkraftwerk»Wave Star«soll die kinetische Energie der Wellen in mechanische Energie umwandeln, die mit Hilfe eines Generators Strom produziert. Da das Wellenkraftwerk zurzeit nicht in Betrieb ist und im Hafen liegt, konnten wir es betreten und einen Blick ins Innere werfen. Zum Abschluss des Vormittags wurden uns ausführlich Windkraftwerke in jeglicher Form und Größe gezeigt. Diverse Zwischenstopps bei stürmischem Wetter ließen die Motivation sinken, die allerdings bei der Besichtigung des Tvind mit der Fahrt in das Herz eines Windkraftwerks wieder in die Höhe stieg. Das Windkraftwerk Tvind ist eines der ersten Windräder. Es entstand während der Ölkrise in den 1970er Jahren als Alternative zur Kernenergie aus der Bewegung eines alternativen Schulsystems. Dort wurden wir sehr Energieeffizient unterwegs Bauphysiker in Dänemark. Foto: privat freundlich von den Mitgliedern empfangen und durften uns bei heißem Tee und Kaffee aufwärmen. Dabei führten wir interessante Gespräche und erfuhren einiges über die Anfänge der Windkraft. Interessante Gespräche gab es auch beim abendlichen gemeinsamen Kochen und diversen Kartenspielen, gespickt mit sportlichen Aktivitäten an der Tischtennisplatte. Lediglich die Fischerei gestaltete sich aufgrund des starken Windes schwierig, und war mit einem unfreiwilligen Bad sowie einem freiwilligen Saunagang verbunden. Ein abschließender Ausflug in den schönen Nationalpark Thy versetzte so manchen von uns in die Kindheit zurück. Handstände, Muscheln und die Idee der innovativen Tintenfisch-Insulation, die möglicherweise den Grundstein für eine nie dagewesene Dämmdimension legt, haben den letzten Nachmittag abgerundet. Die Exkursion war ein voller Erfolg und eine teambildende Maßnahme. Freundlich begleitet wurden wir die ganze Zeit von Prof. Dr. Wolfram Mollenkopf.»Atelierbesuche«Wie arbeiten eigentlich? Wie schaut das Büro aus? Könnte ich mir vorstellen, bei denen zu arbeiten? Im Sommersemester 2016 besuchten 20 Innenarchitekturstudierende drei erfolgreiche Stuttgarter Büros für Architektur, Innenarchitektur und Szenografie. von Prof. Diane Ziegler Die Atelierbesuche starteten bei VON M in der Rosenbergstraße 93. Matthias Siegert, seines Zeichens Professor für Kommunikation im Raum an der Hochschule Pforzheim, empfing die wissbegierigen Studierenden im Stuttgarter Westen und stand bereitwillig Rede und Antwort. Er veranschaulichte den Werdegang des Büros in einen anderthalbstündigen Vortrag und verriet auch, wie alles seinen Anfang nahm. Matthias Siegert arbeitete nebenher als DJ in der legendären»suite 212«, einer ehemaligen Kultbar an der Theodor-Heuss-Straße. Dieser musikalische Nebenerwerb gab den Startschuss zur architektonischen Selbstständigkeit erste Projekte für mediale Rauminszenierungen, unter anderem für Zumthobel, Mercedes und Roche entwickelten sich. Alle drei Büropartner bei VON M sind übrigens eng mit der HFT Stuttgart verwoben: Dennis Müller und Matthias Siegert haben beide Architektur an der HFT Stuttgart studiert, Myriam Yvonne Kunz war bereits als Lehrbeauftragte im Master-Stu- diengang IMIAD tätig. VON M beeindruckt, auch aufgrund des breiten Tätigkeitsfeldes, das sich über Messeprojekte, Ausstellungen und Innenarchitektur bis hin zu Architekturprojekten erstreckt. Der zweite Atelierbesuch führte uns zu jangled nerves in die Hallstraße 25. jangled nerves, gegründet von Thomas Hundt, Professor im Studiengang Innenarchitektur, und seinem Partner Ingo Zirngibl, ist ein interdisziplinäres Büro, das sich auf die Kommunikation im Raum spezialisiert hat. Die Profile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind so verschieden wie die Projekte: Innenarchitekten, Architekten, Kulturwissenschaftler, Grafik- und Mediendesigner konzipieren und designen Museums- und Ausstellungsgestaltungen, produzieren Filme, Medien und Interaktionen. Die Studierenden waren von den Projekten ebenso angetan wie von der Gestaltung des Büros in einer ehemaligen Fabrik für Damenunterwäsche und Korsetts. Zum Abschluss ging es in die Augustenstraße 87 zur if-group. Die if-group, von Peter Ippolito und Gunter Fleitz gegründet, hat über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit Büros in Stuttgart, Berlin, Shanghai, Moskau, Zürich und Seoul. Peter Ippolito stellte einige Projekte des Büros vor. Die Studierenden waren fasziniert, nicht nur von der Vielzahl und Größe der Projekte, sondern auch von der Schnelligkeit, mit der das Büro Projekte konzipiert, plant und umsetzt: Seit der Gründung im Jahr 2002 wurden über 1.000 Projekte realisiert. Auch die if-group arbeitet multidisziplinär, denkt nicht in Disziplinen, sondern arbeitet an Lösungen. Das Gemeinsame der drei Büros? Leidenschaft, Begeisterung und die Intensität, mit der die Projekte bearbeitet werden! Die Unterschiede? Eigene Haltung und Handschrift! Vier Tage, vier Bundesländer von Theresa Möhnle und Christoph Strobel In vier Tagen haben wir es nicht um die Welt geschafft, dafür aber durch vier Bundesländer! Eine Exkursion, organisiert von Prof. Franz-Josef Behr und Michael Paulmann aus dem Studiengang Vermessung und Geoinformatik machte es möglich. Sie führte uns über die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Bamberg (Bayern/Oberfranken) nach Seßlach (Bayern) und zur Dorferneuerung und Entwicklung des ländlichen Raums nach Ummerstadt (Thüringen) sowie zu den vermessungstechnischen Aufgaben innerhalb einer Talsperre in Pöhl (Sachsen) und zum Tagebau nach Profen (Sachsen-Anhalt). Am 24. Mai 2016 trafen sich die Studierenden und ihre Betreuer zur Abfahrt nach Bamberg. Erstes Etappenziel war die Weinbergkapelle»Vierzehn-Nothelfer«in Oberschwarzach. Nach einer Besichtigung und einer kleinen Stärkung, zubereitet von Michael Paulmann, ging es weiter nach Bamberg. Die Bamberger Altstadt wurde im Jahr 1993 zum Weltkulturerbe ernannt. Franz- Josef Behr, der dort zur Schule gegangen war, führte uns durch die Altstadt und machte uns neben den vielen Sehenswürdigkeiten Bamberger Dom, die Staatsbibliothek, das alte Rathaus und vieles mehr auch mit Bamberger Spezialitäten, wie dem Bamberger-Hörnla und dem Rauchbier, vertraut. Am Mittwoch war der Besuch der Städte Seßlach und Ummerstadt geplant. In Seßlach wurden wir von Bürgermeister Martin Mittag empfangen, der uns über die dortigen umfangreichen Ortsrenovierungen und Pflegemaßnahmen des ländlichen Raums informierte. Er führte uns durch»seine«stadt, die für mehrere Häuser die»schwarze Rose«des Landkreises Coburg Bayern eine Anerkennung für geleistete Arbeiten bei einer Hausrestaurierung erhalten hatte. Deshalb wird Seßlach auch die»perle im Coburger Land«genannt. In Ummerstadt, der zweitkleinsten Stadt Deutschlands mit rund 500 Einwohnern, empfing uns die Bürgermeisterin Christine Bard. Sie zeigte uns die dortigen Ortsrenovierungen, führte uns durch die Altstadt und erzählte uns die Geschichte der Stadt. Die beiden Städte haben nicht nur die Dorfentwicklung gemeinsam, sie waren auch Drehorte des weltbekannten Filmes»Luther«. Zum Abschluss dieses Tages besuchten wir das Zweiländermuseum Rodachtal, das über die Geschichte der Region Franken und Thüringen von 1900 bis in das 21. Jahrhundert berichtet sowie die Veste Heldburg. Am nächsten Tag war die Talsperre in Pöhl unser Ziel. Wir bekamen dort eine Führung durch den Werksleiter. Der Vermessungstechnische Leiter der Talsperre erklärte uns die vermessungstechnischen Aufgaben, unter anderem die Anwendung von Inklinometermessungen, Druckmessungen des Wasserstandes und Pendellotmessungen. Am Abend ging es weiter in einen Hochseilgarten, in dem die Teambildung im Vordergrund stand. Der letzte Tag führte die Gruppe zum Tagebau Profen der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft, der MIBRAG mbh. Dort kamen wir erstmals mit den vermessungstechnischen Aufgaben eines Tagebaus in Berührung. Der Leiter des Markscheidewesens der MIBRAG hatte mit Internetstores von Prof. Dr. Oliver Höß Internetstores in Esslingen bei Stuttgart ist Europas größtes ecommerce-unternehmen in den Bereichen Bike und Outdoor. Studierende der Vorlesung»eCommerce«aus den Studiengängen Wirtschaftsinformatik, Informatik und Informationslogistik besichtigten am 24. Mai in Begleitung ihres Professors Dr. Oliver Höß das Unternehmen. Seit der Gründung mit der Ursprungsmarke Fahrrad.de durch René Marius Köhler im Jahr 2003 ist Internetstores zu einem internationalen Player gewachsen, der eine Vielzahl von Marken seinen Mitarbeitern für uns eine Fahrt durch den Tagebau und Präsentationen über die dazugehörigen Vermessungsarbeiten vorbereitet. Die Deformationsmessungen in Hangrutschungsgebieten und auch Maschinensteuerungen für die riesigen Schaufelund Eimerbagger wurden theoretisch und praktisch vorgestellt. Mit vielen Eindrücken und Erfahrungen, die uns im Gedächtnis bleiben werden, ging es zurück nach Stuttgart. bzw. Online-Shops in den Bereichen Bike und Outdoor betreibt, unter anderem Fahrrad.de, CAMPZ.de und Brügelmann.de in Deutschland sowie Addnature.com und Bikester.com im internationalen Kontext. Im Rahmen der Exkursion präsentierte Burkhard Wagner, IT Director von Internetstores, den Studierenden das Unternehmen sowie die dahinterliegende IT-Infrastruktur und Software-Landschaft. Mit einer Führung durch den Logistik-Bereich konnten die Prozesse in der Praxis betrachtet werden.

Exkursionen 41 Börse live! von Joana Scheu und Alissa Palosch Wie fühlt sich ein Trader an einer Börse? Studierende der Vertiefungsrichtungen»Kapitalmärkte und Banken«und»Bilanzpolitik und Bilanzanalyse«aus dem Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaft stellten am 21. Juni ihre Fähigkeiten als Trader in einem Planspiel an der Börse Stuttgart unter Beweis. Stuttgart Financial heißt ein Unternehmen, das mit spannenden Events die Attraktivität des Finanzplatzes Stuttgart als Anlege- und Arbeitsplatz weiter ausbauen möchte. Marc Mehlhorn, Mitarbeiter bei Stuttgart Financial im Bereich Forschung & Bildung, informierte uns als erstes über die Börse Stuttgart als Marktplatz für Privatanleger. Damit wir der Situation gewachsen waren, wurden wir im Vorfeld mit Getränken und Snacks versorgt. Das Planspiel begann für uns Studierende eine tolle Möglichkeit, um die Börse und den Finanzsektor als Arbeitsplatz besser kennenzulernen. Zudem erfährt man, wie das theoretische Wissen des Studiums in die Praxis umgesetzt wird. Erst wurde dieses Wissen aufgefrischt und dann durch praxisrelevante Informationen zum High Frequency Trading und der an der Börse benutzten Software vertieft. Es wurden verschiedene Ordertypen im Wertpapierhandel erläutert, die später im Planspiel von uns ausgeführt wurden. Neben dem Kauf oder Verkauf zum aktuellen Marktpreis, der sich aus Angebot und Nachfrage an der Börse ergibt, gibt es die Möglichkeit, Wertpapiere per Limit-Order zu kaufen oder zu verkaufen. So bewirkt beispielsweise ein Verkaufslimit von 50 Euro pro Aktie, dass die Aktien bei einer Order lediglich zu einem Kurs von 50 Euro oder höher verkauft werden. Damit die Order überhaupt ausgeführt wird, müssen diese Limits je nach prognostizierter Kursentwicklung geschickt gesetzt werden. Eine Herausforderung, wie wir bei dem Planspiel selbst erfahren durften. Einige Einführungsrunden machten uns mit der Software vertraut, so zum Beispiel mit der Darstellung des Orderbuches und der Funktionsweise von den verschiedenen Ordertypen. 500.000 Euro Startkapital standen uns für drei Spielrunden zur Verfügung. Gespielt wurde in Zweiergruppen. So erlebten wir verschiedene Marktsituationen und Kursentwicklungen aus der Sicht eines Traders! Während die Kurse der ausgewählten Aktie anfangs noch nicht sehr volatil waren und keine bis wenige Adhoc-Informationen vorlagen, die die Kursentwicklung beeinflussten, wurde dies bis zur dritten Spielrunde verstärkt. Zum Schluss waren gutes Einschätzungsvermögen und schnelle Reaktionen gefragt, um am Ende einen möglichst hohen Gewinn und keine offenen Positionen aufzuweisen. Irgendwann wurde in jedem von uns der»wolf of Wall Street«geweckt: Wir waren in unsere Geschäfte vertieft, ärgerten uns tierisch über unerwartete Kursentwicklungen und wollten nur eines: den Gewinn maximieren! Niemand von uns wunderte sich, als Marc Mehlhorn uns erzählte, dass PC-Mäuse in der Börse aus gutem Grund kabelgebunden sind, da sie sonst bei unverhofft ärgerlichen Kursverläufen durch die Gegend fliegen würden. Nach unserem Praxiseinblick war das für jeden von uns nachvollziehbar! Stuttgart Financial bot uns einen realitätsnahen Einblick in die Arbeit eines Börsenhändlers. Ein spannendes Erlebnis, das die Studierenden in den nächsten Semestern hoffentlich auch erleben werden! Energieland Baden Studiengang Infrastrukturmanagement von Jannik Degen, Michael Fritz und Nicolai von Grünewaldt»Energieland Baden vom Kernkraftwerk bis zur Solarsiedlung«war das Thema der Exkursion, an der 23 Studierende des Studiengangs Infrastrukturmanagement teilnahmen. Unter Leitung von Prof. Dr. Bastian Schröter machten wir uns in einem Reisebus auf den Weg Richtung Karlsruhe. Ursprünglich war eine fünfstündige Besichtigung des KKW Philippsburg das erste Ziel. Aufgrund andauernder Revisionsarbeiten konnte der Hochsicherheitsbereich mit dem Reaktor leider nicht besichtigt werden. Die gewonnene Zeit nutzten wir, um das Umspannwerk Daxlanden/Karlsruhe der Transnet BW zu besichtigen, wo wir trotz Dauerregen von zwei Mitarbeitern sonnig empfangen wurden. Die Führung führte über einen Hektar voller Transformatoren, Isolationseinheiten und Schaltanlagen. Nächste Station war das KKW Philippsburg, das für die meisten Studierenden im Vorfeld als»highlight«galt. Dort hörten wir einen Vortrag über das Design und den Betrieb eines KKW und konnten dann einen der über 100 Meter hohen, beeindruckenden Kühltürme von innen besichtigen. Nach einer Übernachtung in Mannheim stand am nächsten Tag der erst 2015 eröffnete Block 9 des (Kohle-) Großkraftwerks Mannheim (GKM) auf der Tagesordnung. Ausgestattet mit Sicherheitsbekleidung Schutzhelmen und Warnwesten startete für uns die Führung in der Schaltzentrale. Von dort werden alle Abläufe in Block 9 gesteuert und überwacht. Weiter ging es ins Maschinenhaus zu den riesigen Turbinen. Und dann in das Kesselhaus, das sich in luftiger Höhe von 108 Meter befindet. Die Tour endete auf dem Dach der Flugaschensilos, von denen wir trotz des schlechten Wetters einen schönen Blick auf Mannheim, Ludwigshafen mit nebst BASF und die Rheinebene hatten. Die Tour endete mit einem heiteren Quiz zum GKM und Mannheim (Erfindung des Fahrrad 1817!) und einem überraschend leckeren Mittagessen in der Kantine. Rheinaufwärts folgte nun das Laufwasserkraftwerk Iffezheim und damit der Übergang von konventioneller zu regenerativer Energiegewinnung. Bei der Führung durch dieses größte Laufwasserkraftwerk Deutschlands wurde uns die Besonderheit der Turbinenanordnung ebenso erklärt wie die Fischzählstelle, welche die Wanderung von Lachsen, Aalen und anderem Getier rheinaufwärts analysiert. Zweiter Übernachtungsort war Freiburg. Hier wurden wir von einem Architekten durch die Solar- und Passivhaussiedlung des Vauban-Viertel geführt inklusive des avantgardistischen, sich drehenden Wohnhauses namens Heliotrop, gebaut von dem für die Solarsiedlung verantwortlichen Architekten Rolf Disch. Die Führung gewährte zudem interessante Einblicke in die Gebäudeenergietechnik, nachhaltige Stadtentwicklung und in das Arbeitspensum von Architekturbüros unserem Führer sah man die nur vier Stunden Schlaf an. Nach einer Busfahrt durch den Hochschwarzwald stand mit dem Pumpspeicherkraftwerk in Häusern der letzte Programmpunkt unserer Exkursion auf dem Tagesplan. Hier wurde uns die Funktionsweise dieses Kraftwerkstyps sowie dessen Bedeutung für Netzstabilisierung und Speicherung fluktuierend einspeisender Stromerzeugungsformen nähergebracht. Drei lange, aber spannende Tage haben uns unterschiedlichste Einblicke in Stromerzeugung und -verteilung gegeben. Die Exkursion war sehr gut organisiert. Wir haben viele Informationen und Eindrücke für unser Studium mitgenommen. Mannheim, GKM9 auf dem Dach des Flugaschesilos, 80 Meter über dem Rhein. Foto: privat Niederlande: Nie wieder Land unter! Studiengang Bauingenieurwesen von Franziska Stremski Erstes Ziel auf unserem Weg in die Niederlande: der Aachener Dom, UNESCO Weltkulturerbe. Hier beeindruckten das 1200 Jahre alte Oktogon des Kircheninnenraumes und der goldene Karlsschrein. Anschließend setzten wir unsere Fahrt Richtung Nijmengen fort. Dass Milliarden-Projekt»Room for the River Waal Nijmegen«vom Landschaftsarchitekten Mathieu Schouten ist beeindruckend: eine rund 350 m weite Deichrückverlegung, um dem Fluss Waal mehr Raum zur Ableitung von Hochwasser zu geben, ein Entlastungskanal sowie mehrere große Brückenbauwerke. Dann ging es weiter nach Amsterdam. Am nächsten Morgen starteten wir eine Busrundfahrt durch Amsterdam. Das Stadtbild ist durch die Grachten geprägt. Typisch für die Stadt sind die schmalen Häuser, die alle auf Pfählen gegründet sind, mit ihren Hebebalken an den Häusergiebeln. Der letzte Programmpunkt an diesem Tag war die Besichtigung des Amsterdamer Pegels, der auch für Deutschland als offizielle Bezugshöhe (m+nn) dient. Dann ging es weiter in Richtung Hoek van Holland. Hier besichtigten wir das Informationszentrum für Wasserwirtschaft»Keringhuis«und das Hochwasserrisikomanagement der Provinz Zuid-Holland. Mehr als die Hälfte der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel, daher sind die Nordsee sowie die Hochwasser der großen Flüsse Waal, Lek, Maas und Schelde eine ständige Bedrohung. Um eine Katastrophe wie die im Jahr 1953 zukünftig zu verhindern, hat das Land den»deltaplan«zum Küstenschutz entwickelt. Dieser beinhaltet auch das Sturmflutwehr»Maeslantkering«, das wir im Rahmen einer Führung besichtigten. Es ist das weltgrößte Sturmflutwehr dieser Art. Die Schwenkarme sind so lang wie der Eifelturm hoch ist! Das Wehr schützt den Hafen von Rotterdam und sein Hinterland vor Sturmfluten der Nordsee. Toll war die Hafenrundfahrt im Rotterdamer Hafen, mit 445 Mio. Tonnen Gesamtumschlag größter Seehafen Europas. Als nächstes stand die Wasserbehörde»Waterschap Rivierenland«in Groot-Ammers auf dem Programm. Ein Vortrag informierte uns über den Aufbau der Wasserwirtschaftsverwaltung in den Niederlanden. Hier wurde uns das 140 Millionen-Euro-Projekt der Deichsanierung und -verstärkungsmaßnahmen am südlichen Lekdeich vorgestellt. Wir besichtigten eine benachbarte Deichbaustelle, bevor wir nach Spijkenisse weiterfuhren. Auf dem Weg machten wir einen Zwischenstopp am Kinderdijk, einem weiteren UNESCO Weltkulturerbe mit 19 Windmühlen. Diese dienten früher der Entwässerung des Gebietes. Am letzten Exkursionstag besuchten wir das Deltapark Neeltje Jans und das Oosterschelde-Sturmflutwehr. Hier gab uns der pensionierte Küstenschutzingenieur Bram Steijn einen Überblick über die Hintergründe und die Herausforderungen beim Bau des Oosterschelde-Sturmflutwehres. Es besteht aus 65 Pfeilern von bis zu 65 m Höhe und 62 beweglichen Tafelschützen von je 42 m Breite, die bei drohender Sturmflut über Hydraulikzylinder innerhalb einer Stunde verschlossen werden können. Wir blicken zurück auf vier eindrucksvolle Tage, die wir Dank des großen Engagements von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Caspary und der finanziellen Unterstützung unserer Förderer in den Niederlanden verbringen durften. Exkursionsteilnehmer vor dem Oosterschelde-Sturmflutwehr. Foto: Rentschler

Exkursionen 42 Stuttgart, Aichelberg, Garmisch-Partenkirchen von Prof. Fritz Grübl 35 Studierende besuchten bei der dreitägigen Exkursion die Baustellen»Maschinenvortrieb Fildertunnel Stuttgart«, die Tübbingfabrik»Bosslertunnel«in Aichelberg, die neue Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen, den Tunnel Oberau und die Baustelle»Neue Zugspitzbahn«auf der Zugspitze. Die Exkursion wurde von Prof. Fritz Grübl und Prof. Heiner Hartmann organisiert und begleitet. Am 23. Mai 2016 ging es zuerst zum Fildertunnel am Flughafen. Dort besichtigte eine Gruppe die Vortriebsmaschine im Tunnel und eine zweite die Baustelleneinrichtungsfläche. Der Fildertunnel wird im Zuge des Projekts Stuttgart 21 gebaut. Er soll den Hauptbahnhof mit der Filderebene verbinden. Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 9,5 km und wird mit der Tunnelbohrmaschine von der Firma Herrenknecht aufgefahren. Am Nachmittag stand die Tübbingfabrik in Aichelberg auf dem Programm. Hier werden die Auskleidungselemente (»Tübbingringe«) für den»bosslertunnel«hergestellt. Gefertigt werden die Tübbingringe in einer Umlaufanlage. Die Feldfabrik und Betonmischanlage benötigt eine Fläche von 7.000 m², das zugehörige Tübbing-Außenlager eine Fläche von 19.000 m². Danach reisten wir weiter nach Garmisch-Partenkirchen. Am 24. Mai besuchten wir die Tunnelbaustelle in Oberau. Der Magdalena-Tunnel ist ein Straßentunnel, der die Hauptdurchgangsstraße entlasten soll. Dies ist erforderlich, da in Spitzenzeiten, an Wochenenden und in der Ferienzeit die Fahrzeugbelastung bei über 45.000 Fahrzeugen pro Tag liegt. Wir hatten das Glück, dass wir bei zwei Sprengungen dabei sein konnten. Nach Bierspende durften zwei Studentinnen Sprengungen ausführen. Beeindruckend waren die großen Baugeräte, die Tunneldumper, das Hydraulikbohrgerät und natürlich die enorme Wucht der jeweils gezündeten 250 kg Sprengstoff. Nach einem Imbiss ging es weiter zur nächsten Besichtigung: die neue Olympia Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen. Wir besichtigten zuerst den Auslaufbereich, wo wir Informationen zum Abriss der alten bzw. zum Bau der neuen Schanze bekamen. Dann ging es hinauf bis in das Kampfrichtergebäude. Es folgte der Aufstieg bis zum Schanzenkopf und dem Springerbalken. Nach einem herrlichen Rundblick über das Werdenfelser Tal ging es wieder 1.200 Stufen zurück zum Sprungstadion. Danach fuhren wir nach Eschenlohe, wo wir zuerst eine Brücke über die Loisach und dann die Baustelle Oberau besichtigten. Vom Eibsee fuhren wir mit der Zahnradbahn auf das tief verschneite Zugspitzp latt. Das Wetter war sehr schön, mit der Gondel ging es zum Gipfel mit herrlichem Blick auf die Alpen. Die Führung dort oben übernahm der Gesamtprojektleiter der Zugspitzbahn AG. Er erklärte uns, dass der Neubau der Seilbahn samt Station nötig wird, da die Besucher oft über zwei Stunden Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um ins Tal zurück zu kommen. Die neue Bahn wird mit 127m die höchste Seilbahnstahlstütze der Welt erhalten. Zwischen dieser einzigen Stütze und der Bergstation gilt es, eine Strecke von 3.207m zu überwinden. Wir konnten die Bauarbeiten an den Fundamenten und Widerlagern sowie die Umbauarbeiten unter vollem Betrieb bewundern. Den Abschluss bildete die Besichtigung der ganzjährig besetzten Wetterwarte neben dem Münchner Haus, wo uns ein Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes die Beobachtungsarbeiten am höchsten Punkt Deutschlands erklärte. Eine Exkursion drei Perspektiven Sommersemester im IMIAD = Austausch der Studierenden. Während die HFTler an einer der Partnerhochschulen des IMIAD studierten, waren 21 Studierende aus den USA, der Türkei und Indien als Incomings an der HFT Stuttgart. Wie unterschiedlich Studierende mit ihren verschiedenen kulturellen Hintergründen eine Exkursion zu den Meisterhäusern wahrnehmen, zeigen die folgenden Berichte von Studierenden pro Nationalität einer. Bauhaus from an American point of view by Taylor Fleming (USA) Sitting in my Architectural History course Freshman year at the University of Cincinnati, I remember so clearly being fascinated when my professor taught us about the Bauhaus movement. Four years later, I would have never guessed that I would be physically standing where the Bauhaus began in Weimar and Dessau on a weekend excursion with the Architectural History course. It was an amazing experience being able to see the buildings and details of the spaces I had spent years learning about in textbooks. I loved being able to walk through the Masters Houses in Dessau; observing and experiencing the experimental ideas of Walter Gropius and what he sought to accomplish through the Bauhaus. The entire weekend is one that I will never forget; I am thankful to have had the opportunity to experience first-hand such an international defining architectural movement. The Indian perspective on Bauhaus by Gouri Unnikrishnan (India) What better place than Dessau and Weimar to study about Bauhaus architecture! We started the excursion by first going to Weimar where we visited the Goethe house and museum and Schiller museum besides the Bauhaus school. It even inspired me to buy a translated copy of Faust by Goethe! We were also lucky to go for a party in the Bauhaus school at night where they celebrated the merging of the art school and architecture schools. Dessau was our second stop and we were fortunate enough to stay in the original Bauhaus workshop buildings for the night. But what stood out for me during the trip was the city itself. We stepped out around 7 pm on a Saturday evening hoping to get the vibe of the city. To our amazement, it was completely deserted. Not a soul to be seen. We kept walking around when we heard some music and came to a small bar where there was live performance happening. It was a wonderful experience except for one of us fell down dancing and broke her leg. But what a cool way to break a bone while dancing in the Bauhaus building! On a side note she is fine now! So I guess I can safely say»wir haben viele spaz«. Turkish Bauhaus experience by Dilara Yıldırım (Turkey) I remember how I was deeply impressed with the idea of Bauhaus movement like every other student when I was getting my undergraduate degree at Akdeniz University and my Master s degree at Istanbul Technical University. I feel lucky to have had this chance to see the buildings and spaces up close. It was really fascinating to see»haus am Horn«and the Masters Houses by Walter Gropius at first hand and especially to be at the University of Bauhaus where all had started. As interior architects or designers, we all know Bauhaus movement and can still see its influences on recent designs and designers all over the world. We can feel that it is still ruling even some parameters of our own design. However, I had not had such a chance to look under the hood until this day. Having said that, the excursion to Weimar and Dessau is one of the experiences that I recommend to every designer. Challenge accepted! Unser Team: 3. Semester, Bachelor Innenarchitektur Unsere Trainer: Prof. Weigel und Xenia Müller Unsere Location: Niederlande Unsere Challenge: vier Städte in fünf Tagen von Sibylle Weiler Die zweite Studienfahrt unseres Semesters ging in die Niederlande. Mit dem Bus und unserem Fahrer Vladi traten wir die Reise Richtung Eindhoven am 22. Mai 2016 an. Eindhoven ist die fünftgrößte Stadt der Niederlande und das Technologiezentrum des Südens. Aufgrund der Technischen Uni und der Design Akademie gibt es dort sehr viele junge Menschen. Um acht Uhr angekommen, begaben wir uns zuerst auf die Suche nach Kaffee und Frühstück. Gegen Mittag besuchten wir die Firma des Designers Piet Hein Eek sie produziert hauptsächlich Produkte aus Altholz, Industrieresten, ausrangierten Türen etc. Neben der Produktion gibt es auch eine Schau- und Verkaufsfläche, von der aus man einen Blick in die Werkstatt werfen kann. Anschließend schauten wir uns noch das»evoloun«von außen an. Das aus Stahlbeton errichtete Gebäude, das an ein Raumschiff erinnert, war ursprünglich ein wissenschaftliches Museum. Heute wird es als Veranstaltungszentrum mit Konferenzräumen genutzt und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Da wir zu Fuß gingen, sahen wir viel von der Stadt: Im Stadtkern gibt es neben Einkaufsläden, zahlreichen Bars, Cafés und Restaurants auch sehr viel moderne Architektur. Mit zunehmender Entfernung vom Zentrum sieht man dann mehr traditionelle Einfamilienhäuser aus Ziegelstein sowie brachliegende Industriegebäude. Nachdem wir am Dienstagvormittag das Van Abbe Museum besichtigten, ging es mittags an die Design Akademie. Hier berichtete uns ein Student vom Aufbau des Designstudiums und zeigte uns die Werkstätten und Arbeitsräume. Den Abend verbrachten wir in einem Restaurant und in der Bar»Berlin«. Am Mittwochvormittag fuhren wir mit dem Bus nach Schijndel zur Glass Farm der Architekten MVRDV. Anschließend ging es weiter nach Utrecht, wo wir das 1924 von Gerrit Rietveld erbaute Reihenendhaus»Schröder«besichtigten. Dieses ist für die De Stijl-Bewegung und eine reduzierte, geometrische Architektur sehr bekannt. Eine innovative Architektur und Innenarchitektur, die von der Bevölkerung eher kritisch gesehen wurde. Das Erdgeschoss ist durch feste Wände unterteilt; an den Details kann man erkennen, aus welcher Zeit das Gebäude stammt. Es war für uns spannend zu sehen, wie mit wenigen Handgriffen aus einem komplett offenen Raum eine Wohnfläche mit abgegrenzten Räumen werden kann. Weiter ging es mit dem Bus. Next Stop: Rotterdam! Den Abend gestalteten wir individuell und erkundeten neben Straßenzügen, Bars und Restaurants auch den Hafen und die Markthalle bei Nacht. Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt Amsterdam in kleinen Grüppchen. Im Anschluss besichtigten wir die Produktionsstelle des 3D Print Canal House. Deren Ziel ist es, die Bauindustrie zu revolutionieren und mit 3D-Druckverfahren ein ganzes Haus zu bauen. Momentan werden die Einzelteile vor Ort hergestellt und zusammengesetzt. Den Freitag verbrachten wir wieder in Rotterdam. Sehenswürdigkeiten wie die Erasmus-Brücke, die Gebäude von OMA und die Cube Houses standen bei vielen auf dem Programm. Jeder besuchte selbst seine Favoriten, ehe es am Abend wieder nach Stuttgart zurückging. Mission complete Game over!

Exkursionen Von der Theorie zur Praxis Portugal wir kommen! 43 von Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers Der Master-Studiengang Verkehrsinfrastrukturmanagement war gemeinsam mit Studierenden des Master-Studiengangs Vermessung am 9. Juni 2016 zu Besuch im Verkehrsministerium Baden-Württemberg. Fragen, die im Rahmen der Vorlesung»Grundlagen der Verkehrspolitik«bei Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers zu den Themen Mobilität und Straßenbau entstanden sind, konnten hier gestellt werden. Die Studierenden bekamen Einblick in den Berufsalltag der einzelnen Referate und ihren Aufgabenschwerpunkten. Das Ministerium arbeitet eng mit anderen Ministerien und Behörden zusammen. Dazu gehören insbesondere die Regierungspräsidien. Diese sind unter anderem zuständig für die Abwicklung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen von Bundesfernstraßen nach den Maßgaben des Ministeriums. Ein Mitarbeiter der dortigen Pressestelle beantwortete den Studierenden Fragen rund um das Thema Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Die Studierenden bekamen Informationen über aktuelle Themen zur nachhaltigen Mobilität und Projekten zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs. Dass das Ministerium für Verkehr ein attraktiver Arbeitsgeber ist, steht außer Frage. Ob dieser Arbeitsplatz für die Studierenden in Frage kommt? Nun, die Frage muss sich jeder selbst beantworten. Studierende der Studiengänge Verkehrsinfrastrukturmanagement und Vermessung mit Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers und Vertretern des Verkehrsministeriums in Stuttgart. Foto: S. Goldenbaum Die Wirkung von Farben von Isabell Hessel Zwei Studiengruppen der Fakultät Architektur und Gestaltung begaben sich im Zuge der Exkursionswoche auf Rundreise durch dieses interessante Land. Die Exkursion begann in der Stadt Porto, die zu den ältesten Städten Europas gehört. Die»Livraria Lello«ganz oben auf dem Pflichtprogramm. Die 1869 eröffnete Bibliothek gehört zu den Ältesten und Schönsten der Welt. Eine weitere Ikone in Porto wurde von dem Rotterdamer Architekten Rem Koolhaas und seinem»office for Metropolitan Architecture«geplant und 2005 fertiggestellt. Die Rede ist von einem der außergewöhnlichsten Musikhäuser der Welt, der»casa da Musica«. Die Studierenden waren begeistert von den technischen Raffinessen des Musikhauses. Im weiteren Verlauf der Exkursion tauchte der Name des Architekten Alvaro Siza immer wieder auf. Siza, Pritzker-Preisträger von 1992, wuchs in Matosinhos, einem Randbezirk von Porto auf, und errichtete dort auch seine ersten Bauten. Er prägte grundlegend die Architektur in Portugal. Es ist also nicht verwunderlich, dass er auch das Gebäude der Architekturfakultät von Porto entwarf. Ein Gebäude mit einer speziellen Formgebung und einem interessanten Innenleben. Nach zwei Tagen in Porto fuhr die eine Gruppe weiter nach Braga. Dort schauten sie sich das in den Felsen eingebaute Stadion an, das von Eduardo Souto de Moura geplant wurde. 2003 wurde dieses eröffnet, bei der EM 2014 fanden dort zwei Gruppenspiele statt. Die andere Gruppe legte auf dem Weg nach Lissabon einen Zwischenstopp in Coimbra ein. In dieser Stadt befindet sich seit 1290 eine der ältesten Universitäten Europas. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Lissabon hatten die Studierenden nochmals die Möglichkeit, ein Bauwerk von einem Pritzker-Preisträger zu erkunden, das erst 2015 eröffnet wurde: das Nationale Kutschenmuseum»Museu Nacional dos Coches«, das von Paulo Mendes da Rocha entworfen wurde, um die weltgrößte Sammlung von königlichen Fuhrwerken würdig zu präsentieren. Weitere Gebäude, die zum Weltkulturerbe gehören, wurden besucht: der»mosteiro dos Jerónimos«(Hieronymitenkloster) und der»torre de Belém«. Das Kloster gehört zu den wichtigsten Gebäuden der portugiesischen Spätgotik. Der Turm hingegen ist ein Leuchtturm aus dem Jahre 1521 und das heutige Wahrzeichen von Lissabon. Bei beiden Bauwerken stockte den Studierenden der Atem. Bei Letzterem waren wahrscheinlich die Treppen daran schuld. von Bianca Gschlecht Ziel: Entwurf einer Kaffeebar! Maße: sechs mal sechs Meter, Raumhöhe drei Meter. Ausstattung und Aufgabe: Bestückung mit einer Theke und gegebenenfalls Sitz- und Stehplätzen, Auswahl der Materialien und Erstellung eines passenden Farbkonzeptes. Um mehr über Farben und ihre Wirkung zu erfahren, nahmen die Studierenden des 5. Semesters im Bachelor-Studiengang Innenarchitektur Anfang des Sommersemesters 2016 an einem Farbseminar bei kt.color teil. Die Teilnahme erfolgte im Rahmen des Kurzprojektes»Farbe«, das mit zwei weiteren Kurzprojekten Form und Material Vorübungen für den Entwurf»Bauen im Bestand«waren. Am 1. April machten wir uns auf den Weg nach Kirchentellinsfurt, den Firmensitz von kt.color. Geschäftsführerin Katrin Trautwein hielt einen Vortrag und gab uns die Möglichkeit, mit ihrer Hilfe unser eigenes Farbkonzept für die Kaffeebar zu entwickeln. Wir erfuhren von aus 120 Pigmenten teils selbst hergestellten, teils eigens für das Unternehmen produzierten Farben. Katrin Trautwein sprach von den Farben in der Natur, wie Farben Formen sichtbar machen, Dinge wichtig oder unwichtig erscheinen lassen und unseren Fokus lenken können. Am Ende ihres Vortrages erhielt jeder von uns vier Farbkarten der kt.color-klassiker mit leeren Feldern, um passende Farbmuster zuzuordnen. Die Farbkarten waren nach Lichtbedarf und Funktion konstruktiv, dekorativ, dynamisch und atmosphärisch sortiert. Sie enthielten außerdem Informationen zu den einzelnen Farbgruppen, ihren Stärken und Schwächen, ihren Einsatzmöglichkeiten und ihrer Wirkung auf Menschen. In der folgenden Einzelarbeitsphase durften wir nach unserem Belieben Farbtöne aus den Farbkarten aussuchen. Die ausgewählten Pigmentfarben wurden uns von kt.color bereitgestellt. Wir trugen die Farben auf die Wand- und Deckenflächen der mitgebrachten Kaffeebar-Modelle auf und erarbeiteten so je zwei Varianten eines Farbkonzeptes. Nachdem wir uns selbst dann für eine der beiden Varianten entschieden hatten, wurde diese mit der ganzen Gruppe, also den Studierenden, Katrin Trautwein sowie Jürgen Aldinger und Jeanette Mayser von der HFT Stuttgart, besprochen und beurteilt. Abschließend gab uns Katrin Trautwein noch wertvolle Tipps und Anregungen, sodass jeder noch einmal über sein Konzept nachdenken und es überarbeiten konnte, bevor wir das endgültige Ergebnis des Kurzprojektes»Farbe«nach unserer Rückkehr an der Hochschule präsentierten. Die Kurzexkursion war sehr lehrreich und interessant. Sie sollte auf jeden Fall auch weiterhin Teil des Entwurfs im 5. Semester Innenarchitektur sein. Darüber hinaus könnte ich mir jedoch auch gut vorstellen, ein solches Farbseminar bereits in einem der unteren Semester in den Vorlesungsplan aufzunehmen und im 5. Semester dann darauf aufbauend ein weiterführendes Seminar anzubieten. Was man im Schwarzweißdruck leider nicht sieht: Die Masse im vorderen Becher ist Pink. Foto: privat Zusammen und in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten getrennt unterwegs in Portugal. Fotos: privat Zu Gast bei AEB von Prof. Dr. Oliver Höß Im Rahmen der Exkursionswoche waren Studierende der HFT Stuttgart am 25. Mai 2016 zu Gast bei der AEB GmbH in Stuttgart-Degerloch, einem führenden Anbieter für Supply Chain Management Lösungen. Grundlage für den Besuch war die Vorlesung Unternehmenssoftware 2, begleitet wurden die Studierenden von Professor Dr. Oliver Höß. Die AEB wurde bereits 1979 von Peter M. Belz gegründet und hat sich seitdem vom Ingenieurbüro für Software-Entwicklung zu einem führenden Anbieter globaler IT-Lösungen und Services für Supply Chain Management entwickelt, vertreten in den USA, in Singapur, in der Schweiz, Großbritannien sowie in weiteren europäischen Ländern. AEB hat weltweit über 400 Mitarbeiter und über 5000 Kunden. AEB bietet Lösungen in den Bereichen Customs Management, Transport & Freight Management, Warehouse Management, Order Management, Compliance & Risk Management sowie Visibility & Collaboration. Die Lösungen im Rahmen der ASSIST4 Produktlinie können dabei sowohl On-Premise, als auch On-Demand im Rechenzentrum der AEB betrieben werden. Mit der XPRESS-Produktlinie ist auch eine reine Cloud-Lösung mit dem Fokus KMU verfügbar. Des Weiteren existieren Schnittstellen zu anderen Systemen, insbesondere SAP. Den Studierenden wurde das Unternehmen vorgestellt und dann über den Arbeitsalltag im Bereich der Softwareentwicklung sowie im Projektgeschäft berichtet. Nach einer Führung durch das AEB-eigene Rechenzentrum sowie die Büros erfolgte ein gemütlicher Ausklang auf der sonnigen Dachterrasse.

Clever zum Erfolg Leben und Arbeiten im Nordschwarzwald DAS JOB PORTAL Hier finde ich meinen Traumjob www.jobs-im-nordschwarzwald.de Erfolgreiche Unternehmen, beste Arbeitsbedingungen, hohe Lebensqualität all das bietet die Region Nordschwarzwald. Damit Sie bald Ihren Traumjob hier finden: J BPORTAL www.jobs-im-nordschwarzwald.de Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH Westliche Karl-Friedrich-Straße 29 31 75172 Pforzheim Tel. +49 7231 15 43 69-0 info@nordschwarzwald.de