Chronik der Abteilung Kickboxen Ju-Jutsu im ATSV Tirschenreuth

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Transkript:

Chronik der Abteilung Kickboxen Ju-Jutsu im ATSV Tirschenreuth Tirschenreuth, den 31.08.16 Am 08. April 1988 gründete der neue Stadtförster von Tirschenreuth, Ewald Rumrich, die Sparte Karate. Dabei schloss er sich dem ATSV Tirschenreuth an. Als Schwarzgurtträger im Karate versuchte er Gleichgesinnte zu gewinnen. Mit einer Plakataktion an sämtlichen städtischen Bäumen machte er Werbung für das erste Training. Gut 30 Interessenten fanden sich dann in der Pausenhalle der Marienschule ein, um fortan asiatische Kampfkünste in Tirschenreuth zu üben. Als rechte Hand Ewald Rumrichs etablierte sich Fritz Lehner, der ab der ersten Stunde die organisatorischen Dinge der Sparte regelte. Nach intensiven ersten Trainingsmonaten fuhren die Tirschenreuther Kämpfer erstmals zu den Bayerischen Meisterschaften und konnten gleich vordere Plätze erreichen. Die ersten Titel brachten Martin König, Maria Bachmeier und Carola Walbrunn mit nach Hause. Ein weiteres Highlight im Gründungsjahr war die Verpflichtung des amtierenden Weltmeisters im Kickboxen Mike Anderson aus den USA. Dieser gab womöglich auch den Ausschlag dafür, dass sich die Tirschenreuther mehr mit dem sportlichen Karate, nämlich dem Kickboxen befassten. Nichts desto trotz wurden neben den Wettkämpfen auch noch Gürtelprüfungen absolviert, um den technischen Stand auf ein hohes Maß zu heben. Bereits am 04.02.1989 hatte die Sparte ihren ersten Grüngurt-Träger in ihren Reihen. Bei einem Vergleichskampf im April 1989 gegen Sportler aus Regensburg konnten die Tirschenreuther den 1. Platz erkämpfen. Nicht nur im Ring waren die Tirschenreuther präsent. Bei Vorführungen am Tirschenreuther Marktplatz konnten sich die Besucher einen Eindruck dieser asiatischen Kampfkunst machen. Höhepunkt war auch der Auftritt bei einer Budo-Gala in Bayreuth, bei dem Ewald Rumrich Bruchtests absolvierte, die die Besucher ins Staunen brachten. Nach einem Trainingsurlaub in Thailand wurde eine Kindertrainingsgruppe ins Leben gerufen und so der Mitgliederstand nochmals erhöht. Ab dem Zeitpunkt fand das Training an insgesamt drei Tagen die Woche statt. 1

Auch 1990 im dritten Jahr der Sparte wurde an die sportlichen Erfolge angeknüpft und auf Oberpfalzebene ganz oben mitgekämpft. Erstmal organisierten die Tirschenreuther ein gemeinsames Trainingszeltlager, bei dem auch andere Kampfsportler unterschiedlicher Stile eingeladen wurden. Gemeinsam wurde insgesamt vier Tage lang trainiert. 1990 erfolgte auch der Umzug in den Gymnastikraum der Hauptschule. Es wurden einige Judomatten angeschafft, um auch Fallübungen und Wurftechniken durchführen zu können. Die Wettkampferfolge der Tirschenreuther blieben der Öffentlichkeit nicht verwehrt. Aber auch die Tatsache, dass es in der nördlichen Oberpfalz eine derartige Sportart nirgends anders gab, ließ die Gruppe stetig wachsen. Es gab auch Trainingstage, an denen wieder einige nach Hause geschickt werden mussten, weil einfach kein Platz mehr war. Ewald Rumrich reagierte an solchen Tagen mit einem Specialtraining. Er ließ alle Teilnehmer erstmal eine Runde um den Trimm-Dich-Pfad laufen und setzte sein Training auf einer Wiese in der Nähe der Schirmer Kapelle fort. Am 10. Dezember 1994 erreichte Gunther Wührl seinen 1. DAN im Ju-Jutsu (jap. Sanfte Kunst). Über Weihnachten reifte dann die Idee, neben Kickboxen auch noch diese Kampfkunst in die Sparte zu integrieren. Bei der Jahresabschlussfeier 1994 beschlossen Ewald, Fritz und Gunther ab dem neuen Jahr Ju-Jutsu anzubieten. Am 01.Januar 1995 meldeten die Tirschenreuther beim Bayerischen Ju-Jutsu Verband eine Gruppe an. Die Geburtsstunde des Ju-Jutsu in Tirschenreuth. Zunächst wurde die bestehende Kindergruppe ab dem Zeitpunkt im Ju-Jutsu unterrichtet. Im Juli konnten bereits die ersten fünf Kinder und eine Gruppe Erwachsener die erste Gürtelprüfung im Ju-Jutsu ablegen. 2

Bei einer Jugendsportgala 1996 in der Dreifachturnhalle des Gymnasiums präsentierten Gunther Wührl und Wolfgang Orthofer eindrucksvoll die Vielseitigkeit und die Facetten des Ju-Jutsu. Diese Veranstaltung gab womöglich auch den Ausschlag dafür, dass die Trainingsbelegung im Ju-Jutsu der des Kickboxen ähnelte. Angespornt und begeistert von dieser Kampfkunst stellte sich der Gründer Ewald Rumrich im Juli 1996 nochmals einer Meisterprüfung im Ju-Jutsu. Durch seine Befähigung und Graduierungen in verschiedenen Kampfkünsten und durch eine intensive Vorbereitungswoche beim Ju-Jutsu Bundesseminar in thüringischen Bad Blankenburg absolvierte er die Prüfung unter dem Vorsitz des Prüfungsreferenten des Bayerischen Ju-Jutsu-Verbandes mit Bravour. Ein fester Bestandteil war neben dem Training im Verein auch die Fortbildung der Trainer. So reisten diese fast jedes Jahr Ende Juli ins besagte Bad Blankenburg, um mit den Kampfkunstgrößen dieser Welt trainieren zu können. Dass dabei das Gesellschaftliche nicht zu kurz kam, versteht sich fast von selbst. Durch die Eindrücke von philippinischen Kampfkünsten aber auch durch das Lernen von professionellen Boden- und Standkämpfern wurde das Training in Tirschenreuth vielseitiger und interessanter. 1998 war ein besonderes Jahr für die Abteilung. Ewald und Fritz konnten auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken. Schnell stand der Entschluss fest, dieses Jubiläum zu feiern. Es wurde viel diskutiert und schlussendlich einigte man sich, eine Budo- Gala in Tirschenreuth auf die Beine zu stellen. Neben den organisatorischen Vorbereitungen, welche hauptsächlich Fritz Lehner zu stemmen hatte, war natürlich die Frage des Inhaltes. Viele umliegende Kampfsportvereine wurden angeschrieben und gefragt, ob sie denn mitmachen wollten. Am 26. September 1998 war es dann soweit. Neben dem Jubiläumsverein waren noch die Abteilungen Judo der DJK Ebnath, Aikikai Tirschenreuth, Karate Mitterteich, Aikido Tirschenreuth sowie die Kampfkunstschule Nintaite aus Sulzbach-Rosenberg und das SV-Team Prischenk von der Partie. Moderiert wurde das Programm von unserem Entertainer und Kickboxtrainer Mike Duéssel, der die vollbesetzte Dreifachturnhalle des Stiftlandgymnasiums professionell informierte. Die Vorführungen wurden mit riesigem Beifall belohnt. Neben Licht- und Nebeleffekten, sowie Stockkampfvorführungen kam auch das Nummerngirl Petra zum Einsatz, welche die Kickboxkämpfe aufpeppte. Eine gelungene Veranstaltung, die in dieser Art wiederum einzigartig in der nördlichen Oberpfalz gewesen ist. Neben diesem Highlight war natürlich wieder eine Abordnung in Bad Blankenburg zugegen. Das Besondere dieses Mal war die Ausrichtung der Weltmeisterschaften im Ju-Jutsu 1998 in Berlin. Dementsprechend groß war auch das Medieninteresse, als der Ju-Jutsu Verband in Thüringen trainierte. Und wie sollte es anders sein, die Tirschenreuther waren wieder im Focus. Sowohl bei der Berichterstattung im Regionalfernsehen als auch am nächsten Tag in der örtlichen Zeitung wurde Thomas 3

Gleißner als einer der Spitzenkämpfer abgebildet, der sich derzeit für die WM vorbereitet. Nicht zu vergessen war auch die Jahresabschlussfeier, die als kleiner Festakt zum zehnjährigen Jubiläum begangen wurde. Hierbei wurden neben den sportlichen Aushängeschildern der Abteilung auch der Chef, Fritz, mit der höchsten Ehre der Sparte bedacht; einem Samuraischwert. Nebenbei bestand Gunther Wührl noch die Prüfung zum zweiten DAN im Ju-Jutsu. Bei den Kickboxern etablierte sich Roland Suchanek als feste Größe im Wettkampftraining. Der aus dem Karate stammende Tirschenreuther trainierte fortan die Kickboxjugend. Aber auch im Herrenbereich waren mit den Brüdern Sascha und Alex Hense Spitzenkämpfer in den eigenen Reihen. Der Höhepunkt für die Brüder Hense war der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Kickboxen 1999. Hierfür wurden diese mit der Schmellermedaille in Gold ausgezeichnet. Wie der Vater, Roland Suchanek, so war auch der Sohn, Christian Suchanek äußerst erfolgreich. Neben dem Gewinn der Bayerischen Meisterschaften im Jahr 2000,wurde er auch internationaler und nationaler deutscher Vizemeister im Semi- Kontakt-Kickboxen. Das absolute Ausnahmetalent dürfte jedoch Eddi Hense gewesen sein. Der kam bereits als Fünfjähriger zusammen mit seinem Vater Sascha Hense ins Training und turnte mit herum. Kurze Zeit später fand er sich bereits bei Turnieren wieder. Seine Titelliste scheint fast unendlich zu sein. Highlight war sicherlich die Nominierung in den Nationalkader der WKA (World Kickboxing Assiociation) und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 in Spanien. Nicht zu vergessen war auch der Weidener Mike Duéssel. Als Schwarzgurt im Kickboxen und erfolgreicher Wettkämpfer und Coach brachte er seine Erfahrung im Tirschenreuther Dojo ein. Mike war nicht nur eine Bereicherung auf der Matte. Durch seine Entertainerqualitäten setzte er so manche Akzente bei fast allen Veranstaltungen. Die Früchte der Arbeit konnten in den folgenden Jahren geerntet werden. Edgar Schmid, der sich 1995 der Ju-Jutsu Sparte angeschlossen hatte, konnte am 09. Dezember 2000 in Zwiesel seine Meisterprüfung ablegen und war seitdem Träger des Schwarzen Gürtels. 2001 war wiederum geprägt von erfolgreichen Gürtelprüfungen sowohl im Kickboxen als auch im Ju-Jutsu. Gunther Wührl erreichte den 3. DAN und Markus Hannemann den 2. DAN Ju-Jutsu. Auch Roland Suchanek stellte sich in Obertraubling bei Regensburg einer anspruchsvollen Gürtelprüfung im Kickboxen und bestand seinen Meistergrad. So hatte die Abteilung bereits sieben Schwarzgurte in ihren Reihen. 4

Im Jahre 2002 rückte eine große Mannschaft aus nach Würzburg, um mit einem absoluten Profi im französischen Kickboxen, dem SAVATE zu trainieren. Yonnel Kurtz hatte sich für das zweite Aprilwochenende dort angekündigt. Dadurch dass die Tirschenreuther so eine große Gruppe waren, durften sie auch in der Halle nächtigen. Jeder hatte extra dafür seinen Schlafsack eingepackt. Nach dem ersten Training gingen alle mit dem Referenten Abendessen und eigentlich wieder zeitig zurück, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Leider hatten einige gar keine Lust zu schlafen. Fest stand, wenn man einen König Martin und einen Robl Hans dabei hat, wird man um den Schlaf gebracht. Fazit war, dass am nächsten Tag alle ganz kleine Augen hatten, die auch dem Referenten aus Frankreich nicht verwehrt blieben. Dementsprechend gab er Gas und zwang den einen oder anderen sehr schnell in die Knie. Ein Seminar das alle Teilnehmer in jeder Hinsicht so schnell nicht vergessen werden. Kaltenberg wird in einem Zug mit den berühmten Ritterspielen verbunden. Das nahm Fritz zum Anlass einen Ausflug dahin zu organisieren. Mit einem Doppeldeckerbus und über 60 Teilnehmern fuhren die Tirschenreuther dorthin und machten einen herrlichen Ausflug. Bis auf einen außerplanmäßigen Halt auf dem Standstreifen der Autobahn, wegen der Konfirmationsblase eines gewissen Matthias F(Zw)irl war alles in bester Ordnung. Einen großen Zuspruch fand auch ein Workshop Selbstverteidigung für Frauen, der am 26. Oktober 2002 stattfand. Als Dummys stellten sich Markus, Edgar und Christian zur Verfügung. Auch kam der Schwarze Mann zum Einsatz. Zum Glück für denjenigen, der darin steckte. Bei der angewandten Selbstverteidigung konnte auch festgestellt werden, dass nicht jede Teilnehmerin unbedingt einen Kurs belegen musste. Manch einer Frau wurde eine gewisse Grundaggressivität attestiert. Im Februar 2003 mussten wir uns von unserem langjährigen Weggefährten und Vereinsmitglied Klaus Söllner verabschieden. Er starb infolge einer schweren Krankheit im Alter von erst 29 Jahren. Sportlich ging es 2003 wieder zur Sache. Christian Schmidt und Roland Meller absolvierten ihre Prüfung zum ersten DAN-Grad und waren die nächsten Schwarzgurtträger in den Reihen der Ju-Jutsuka. Ebenfalls in die Riege der Schwarzgurte katapultierte sich der Waldsassener Roland Scharnagl, der fortan im Kindertraining die Fäden mit in die Hand nahm. 5

Interessante Einblicke in die Welt des Stockkampfes erhielten die Tirschenreuther Kämpfer anlässlich eines Seminars in Neustadt mit Lonely Dog Benjamin Rittiner aus der Schweiz. Um die Qualität weiter zu erhöhen, absolvierte Edgar Schmid im Jahr 2004 die Fachübungsleiterausbildung an der Sportschule in Oberhaching und schloss die Prüfungen erfolgreich ab. Somit war er der zweite qualifizierte Trainer neben Gunther Wührl. Mit Christian Schmidt bestand 2005 auch der Dritte im Bunde die Qualifikation zum Fachübungsleiter. Nebenbei erwähnt bestand er auch noch die Prüfung zum 2. DAN Ju-Jutsu. Auch Sascha Hense bestand seine Meisterprüfung und war nun der 4. Kickboxer mit schwarzen Gürtel. Auch für externe Gruppen fanden die Kampfsportler aus Tirschenreuth Konzepte um auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Hierbei konnten Gruppen der Wurzer Landjugend, aber auch Sanitäter und Notärzte des BRK Kreisverbandes Tirschenreuth in Sachen Selbstverteidigung geschult werden. Das die Abteilung so einen Zusammenhalt hatte war ein großer Verdienst von Fritz Lehner, der jedes Jahr Ausflüge organisierte. Neben den schon genannten darf an die Fahrt nach Kronach mit anschließendem Besuch des Schmetterlingsmuseums erinnert werden. Auch die Fahrt nach Pullman City dürfte noch in Erinnerung sein. Eine besondere Leistung absolvierte Gunther Wührl im Dezember 2005 mit der Prüfung zum 4. DAN Ju-Jutsu. Unter den Augen des Vorsitzenden Tom Weidner, 6. DAN konnte er sowohl bei Kata als auch im Technikteil überzeugen und bestand die Prüfung als Bester. Das Jahr 2006 begann genauso erfolgreich, wie das alte endete mit sportlichen Erfolgen. Hierbei dürfen sowohl die Kickboxer als auch die Ju-Jutsuka erwähnt werden. Christian Schmidt holte sich im Ju-Jutsu-Fighting einen zweiten und einen ersten Platz. Der erst elfjährige Edgar Prigodski wurde Hessenmeister im Kickboxen und Eddi Hense holte sich die Bronzemedaille. Einen absoluten Prüfungsrekord stellte die Gürtelprüfung im Ju- Jutsu dar. Insgesamt 40 Teilnehmer verlangten Höchstleistungen von den Prüfern, die an insgesamt 3 Tagen bei durchschnittlichen 30 Grad Außentemperarturen die Sportler prüften. Nach 18 Jahren an der Spitze der Abteilung gab Fritz Lehner den Vorsitz an Edgar Schmid ab, der zusammen mit Markus Hannemann die Geschicke der Sparte übernahm. 6

Im Rahmen des Ferienprogrammes der Stadt Tirschenreuth wurde für die daheimgebliebenen Kinder ein umfangreiches Programm erarbeitet, bei dem sich die Abteilung sowohl im Kickboxen als auch im Ju-Jutsu aktiv beteiligte. Das hatte natürlich zur Folge, dass jedes Jahr mehr Kinder zum Training kamen und letztendlich teilweise abgewiesen werden mussten. Über 30 Kinder Woche für Woche erforderten ein Umdenken in der Ausbildung. Hierbei kam man zu dem Entschluss, Anfängerkurse zu veranstalten, um den Andrang zu kanalisieren. Dieses Konzept hat sich bis heute erfolgreich bewährt. Zum 20. Jährigen Jubiläum feierten sich die Tirschenreuther erstmal selbst. Auf eine große Gala wurde verzichtet. Vielmehr investierte man in andere Hochkaräter. Kein geringerer als der Weltmeister und World Games Sieger Jörn Meiners wurde für ein Seminar in Tirschenreuth engagiert. Ein Spitzenseminar der Extraklasse wie aus aller Munde zu hören war. Was nach 20 Jahren dann eigentlich zur Selbstverständlichkeit gehört ist, dass die Männer der ersten Stunde geehrt werden. Aus diesem Anlass erhielten die Gründerväter Ewald Rumrich und Fritz Lehner die Urkunden zum Ehrenmitglied. Im Bereich der Kickboxer wurde nach dem Wegzug von Sascha und Eddi Hense wieder Aufbauarbeit betrieben. Schnell wurde klar, dass in den Reihen der Neuen wieder ein Rohdiamant steht, der nur richtig geschliffen werden musste. Mit Marvin Seitz hatten die Tirschenreuther Kickboxer wieder ein hoffnungsvolles Talent. 2010 sollte der Durchbruch für Marvin Seitz gelingen. Bei zahlreichen Wertungsturnieren in ganz Deutschland stand er fast immer auf dem Treppchen. So blieb es nicht aus, dass sich der Bundestrainer der ISKA (International Sport Kickboxing Assosciation) für Seitz interessierte. Als amtierender deutscher Meister im Vollkontakt-Kickboxen wurde er für die Weltmeisterschaften im spanischen Alicante nominiert und somit ins Nationalteam berufen. Rund 1000 Kämpfer aus der ganzen Welt kämpften in Spanien um die begehrten Titel und Medaillen. Marvin Seitz erkämpfte sich auf Anhieb den fünften Platz. Ein Riesenerfolg für ihn persönlich als auch für das Dojo aus der Kreisstadt. 7

Nicht nur die Mitglieder seines Vereins ließen Marvin Seitz hochleben. Auch der 1. Bürgermeister von Tirschenreuth, Franz Stahl, ließ es sich nicht nehmen, den Ausnahmeathleten zu ehren. Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und einem Geschenk bedankte sich das Stadtoberhaupt. Nicht ganz so weit brauchten die Ju-Jutsu Kämpfer fahren. Im Gegenteil, sie holten sich wiederum einen Großmeister nach Tirschenreuth. Mit Achim Hanke, 8. DAN aus Baden Württemberg kam gleichzeitig der bekannteste Referent des Ju-Jutsu Verbandes in die nördliche Oberpfalz. Zwei Tage unterrichtete er seine Spezialtechniken, die scheinbar manche physikalische Gesetze außer Kraft setzen ließen. Aber auch er lernte was dazu. Neben den kulinarischen Besonderheiten - es wurde die Zoiglstube angemietet - machte der Referent auch noch Bekanntschaft mit der "vereinseigenen Ukulelenband", die beim gemeinsamen Abend für Stimmung sorgte. Wieder einen Rekord bei den Gürtelprüfungen konnten die Ju-Jutsuka 2011 vorweisen. An insgesamt drei Tagen wurden insgesamt 53 Kämpferinnen und Kämpfer zum nächsthöheren Gürtel geprüft. Das anschließende Sommerfest auf dem Gelände des OWV an der Rothenbürger Straße entschädigte für die wochenlangen Vorbereitungseinheiten. Das engagierte Trainerteam bekam mit Dominik Eckl 2011 einen neuen Schwarzgurtträger in ihre Reihen. Bei seiner Prüfung zum ersten Meistergrad demonstrierte Eckl die Vielfalt des Ju-Jutsu in allen Facetten und überzeugte die Prüfungskommission. Hochkarätig ging es 2011 auch im Kickboxen zu. Bei den deutschen Meisterschaften überzeugten die Tirschenreuther abermals mit hervorragenden Leistungen. In Stetten bei Stuttgart gewann Christian Suchanek überragend den Titel des Deutschen Meisters im Leichtkontaktkickboxen. Das absolute Highlight 2011 war der Gewinn des Europameistertitels unseres Spitzenathleten Marvin Seitz. Unzählige Trainingseinheiten aus Technik- Kraft- und Sparringseinheiten waren vorausgegangen, ehe Marvin Seitz im italienischen Lido de Jesolo in den Ring stieg. Mit Kampfkraft, Ehrgeiz und vor allem mit Siegeswillen schlug er alle seine Gegner und stand ganz oben auf dem Treppchen. Die gesamte Abteilung ließ ihren Europameister nach Rückkehr hochleben und bereitete einen kleinen Empfang. 8

Durch die Erfolgsmeldungen aus dem Dojo der Kreisstadt fanden sich fortan immer wieder interessierte junge Menschen ein, um die fernöstlichen Kampfsportarten auszuprobieren. Dieses hatte wiederum einen Synergieeffekt. Neue Nachwuchskämpfer konnten auf Turnieren wieder Erfahrungen im Zweikampfsport sammeln und machten das Dojo Tirschenreuth über die Landesgrenzen hinaus weiter bekannt. Das der Bodenkampf ein Teil des Ju-Jutsu ist, wurde bei vereinseigenen Bodenkampfturnieren sowohl bei den Kindern als auch im Erwachsenenbereich in der Vergangenheit erfolgreich praktiziert. Hierbei machten auch die Kickboxer mit, die aber regelmäßig "unter die Räder" kamen. Man weiß nicht, ob das den Ausschlag dafür gab, aber irgendwann 2013 beschäftigte sich Marvin Seitz auch mit dieser Disziplin und fand scheinbar Gefallen daran. Immer öfter sah man ihn, ohne Boxhandschuhe jedoch mit Knieschonern im hintern Teil des Dojo s mit irgendjemanden rollen. Er fuhr das ganze Jahr über auf Seminare und Workshops. Das Grappling und das BJJ (Brasilian Jiu Jitsu) wie der Bodenkampf zu neudeutsch heißt, fand in den letzten Jahren enormen Zuspruch in Europa und speziell in Deutschland. Als er Ende 2013 erstmals in Aslar bei Frankfurt/Main an einem Bodenkampfturnier teilnahm und dieses auch gleich noch gewann hat ihn scheinbar das Fieber gepackt. Fortan gab s für Marvin nur noch eine Distanz - den BODEN. Durch seine Kontakte konnte er den MMA-Profi Mario "Serious" Stapel für ein Tagesseminar nach Tirschenreuth gewinnen. Ein absoluter Glücksgriff wie sich herausstellte. Neben der Erfahrung lernten die Tirschenreuther eine Menge Tricks und Kniffe, die bislang noch nicht so präsent waren. In Folge war zu beobachten, dass immer mehr Kickboxer plötzlich in weißen Gewändern über die Matte glitten und sich im Bodenkampf versuchten. Hierbei bildete sich sehr schnell eine kleine aber hochmotivierte Gruppe zusammen. Neben den Tirschenreuthern gesellten sich auch Sportler aus Ebnath hinzu, die ein gemeinsames Ziel verfolgten. Deshalb blieb es auch nicht aus, dass die Kämpfer aus 9

dem Landkreis Tirschenreuth sich in Bayern und darüber hinaus einen Namen machten. Zu seinem größten Coup holte auch Gunther Wührl aus, der sich 2014 das ganze Jahr über auf seine letzte Prüfung im Ju-Jutsu vorbereitete. Unzählige Trainingseinheiten und Spezialtrainings zur Präsentation der Kata (freie Darstellung) wurden absolviert, um das Ziel zu erreichen. Genau 20 Jahre nach seiner Prüfung zum 1. DAN Ju-Jutsu (Schwarzgurt) absolvierte Wührl an zwei Tagen in Schwandorf die Prüfung zum 5. DAN-Grad. Die letzte durch technische Prüfung erreichbare Graduierung. Begleitet durch seine Vereinskameraden und Trainingspartner Christian Schmidt (3. DAN), Edgar Schmid (2. DAN) und Michi (Lee) Helgert (Pankrator, SVT), zeigte Gunther Wührl beeindruckend die Vielfalt des Ju-Jutsu. In einer 15minütigen Show präsentierte er Selbstverteidigung par exellence. Im zweiten Teil tags darauf konnte sich die Prüfungskommission unter Vorsitz des Sportdirektors des DJJV, Tom Weidner, 7. DAN von den technischen Fertigkeiten überzeugen. Nach insgesamt 7 Stunden Prüfung konnte Gunther Wührl die Urkunde unter großem Applaus der anwesenden Kämpfer entgegennehmen. Wie ihr Trainer, so machten es auch die Kinder der Ju-Jutsu Gruppe. Alle bestanden ihre Prüfung kurz vor Weihnachten und dürfen nun gelbe und orange Farben in ihren Gürteln tragen. Als Stammgast bei Europas Elite titulierte die örtliche Presse den eifrigsten Wettkämpfer des Tirschenreuther Dojos. Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaften im Brasilian Jiu-Jitsu startete dieser bei den Europameisterschaften im hessischen Limburg und konnte auf Anhieb den Vize- Titel erringen. Auch 2016 ging er wieder auf Medaillenjagd. Ziemlich erfolgreich wie das nachfolgende Bild beweist. 10