Vorlesung 7: Wiederholung Vorlesung 6

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Transkript:

Vorlesung 7: Wiederholung Vorlesung 6 Schrauben: - Minimal erforderliche Vorspannung - Anziehfaktor (Anziehverfahren) - Vergleichsspannungen aus Torsion und Zug - Festigkeitsklassen - Einschraubtiefe - Dauerfestigkeit (Einfluss Festigkeitsklasse, Herstellverfahren) - Festigkeitsnachweis statisch - Festigkeitsnachweis dynamisch - Querbeanspruchte Schrauben - Schraubensicherungen - Gestaltungsrichtlinien Lager: - Anforderungen an Lagerungen - Klassifikation der Lager

Lagerungen

6.1 Motivation Erwartungen an Fahrradnabenlager: Die Anlaufreibung, als auch die Reibung beim Fahren soll gering sein. Die gesamte Lagerung soll leicht sein. Hohe Steifigkeit im Verschieben entlang der Achse und Kippen quer zur Achse. Die Lagerung soll langlebig sein. Die Wartung soll minimal, wenn nicht sogar unnötig sein.

6.1 Lernziele Die Studierenden kennen die Klassifizierung der Lagerungstypen im Allgemeinen, überblicken die Eigenschaften der unterschiedlichen Lagerklassen der Wälzlager, verstehen und interpretieren Einbauanordnungen und Passungen von Wälzlagern, sind in der Lage Wälzlager sowohl statisch als auch dynamisch zu dimensionieren,

6.1 Überblick

6.1 Anforderungen / Entscheidungen Anforderungen: Belastungsart, Grösse, Gleichmässigkeit, Dauer Drehzahl Bauraum, Montierbarkeit Wartbarkeit Entscheidungen: Lagerart (Gleitlager, Wälzlager) Lagertyp, Bauform Einbauart: Gestaltung, Fixierung, Toleranzen Schmierung Dichtung

6.1 Eignung / Auswahl Gleitlager: Dauerläufer, hohe Drehzahl und hohe radiale Belastung, z. B. Turbinen, Generatoren Lagerungen mit grossen Schlägen oder stark unruhigem Lauf z. B. Stanzen, Pressen günstigste Lagerungen ohne grosse Ansprüche (z. B. Gleitlager mit Fettschmierung) Sicherstellung Schmierung Wälzlager: betriebssichere und wartungsarme Führung mit normalen Anforderungen wie Motoren, Ventilatoren Lagerungen mit kleinem Anlaufmoment wie z. B. Drehtürme Bauraum

6.1 Beschreibung Lagerung Wirkflächenkontakt Bewegungsrichtung Kraftrichtung Art der Berührung: Punktberührung Linienberührung Art der Bewegung: rollend, wälzend gleitend Rotation Linearbewegung radial axial

6.2 Funktion Grundfunktion: Führung rotierender oder Maschinenteile relativ zu feststehenden bei minimaler Reibung. Abgeleitete Funktionen: Radiale und / oder axiale Relativbewegungen verhindern bzw. radiale und / oder axiale Kräfte übertragen. Axiale Bewegungen ermöglichen Die Reibung zwischen relativ zueinander bewegten Grenzflächen fester Körper ist unzulässig gross. Reibungsmindernde Elemente zwischen den Kontaktflächen: - Wälzlager: Wälzkörper (rollende Reibung) - Gleitlager: Schmiermittel

6.2 Funktion Funktion: Translation in drei Freiheitsgraden verhindern, Rotation in bis zu zwei Freiheitsgraden verhindern und in mindestens einem Freiheitsgrad zulassen. Lösungsprinzip: Fest Loslagerung Stützlagerung Beweglichkeit von Lagern: - Axiale Beweglichkeit bei Radiallagern zwischen Lager und Gehäuse, Lager und Welle, innerhalb des Lagers - Radiale Beweglichkeit: innerhalb des Lagers durch Lagerspiel - Winkelbeweglichkeit innerhalb des Lagers konstruktionsbedingt

6.3 WälzlagerW Prinzipieller Aufbau - Bis auf die Wälzkörper können alle Komponenten entfallen. Vollrollige Lager ohne Käfig, Nadelbüchsen - Zunehmende Integration auch von Dichtungen und Schmiermittel

6.3 WälzkW lzkörper Beanspruchung durch Hertzsche Pressung, Punktkontakt für Kugel Linienkontakt für Zylinder, Kegel, Nadel, Tonne Funktion: geführte Drehbewegungen ermöglichen Kräfte übertragen viele Wälzkörper tiefe Rollwiderstände generieren möglichst grosse Wälzkörper Material: Typisch: 100Cr6 (e.g. Kaltarbeitsstahl, auch Wälzlagerstahl genannt) Vergütungsstahl 44Cr2, 80MoCrV42-16 für höhere Temperaturen Keramik (Hybrid aus Keramikwälzkörpern und Stahlringen)

6.3 WälzlagerringeW Beanspruchung durch Hertzsche Pressung, Punktkontakt für Kugel Linienkontakt für Zylinder, Kegel, Nadel, Tonne Versagen durch Pittings Führung der Wälzkörper in Drehrichtung durch Borde, Laufbahnrillen und schräge Laufbahnflächen Material: wie Wälzkörper, Keramikringe sind selten Hybridlager

6.3 KäfigeK Bauformen: - Massivkäfig Messing - Massivkäfig Polyamid - Genieteter Blechkäfig Aufgaben: - Wälzkörper voneinander getrennt halten, damit sie nicht aneinander reiben. - Wälzkörper in gleichem Abstand halten, um gleichmäßige Lastverteilung sicherzustellen. - Bei zerlegbaren Lagern das Herausfallen der Wälzkörper verhindern. - Die Wälzkörper in der unbelasteten Zone des Lagers führen - Käfige sollen keine Kräfte übertragen (Probleme bei schlagender Beanspruchung keine Kammkäfige). - Ggf. Führung der Käfige über Borde

6.3 Klassifizierung WälzlagerW Kraftrichtung: Radiallager: Nenndruckwinkel 0 45 Axiallager: Nenndruckwinkel 45 90 Wälzkörper: Kugellager: geringere Belastbarkeit, höhere Drehzahl Rollenlager: höhere Belastbarkeit, geringere Drehzahl

6.3 Auswahl WälzlagerW Belastung, Richtung / Grösse Drehzahl Laufgenauigkeit Geräuschniveau Reibmoment Steifigkeit Vibrations- und Stossbelastung Zulässige Schiefstellung Fest- / Loslager Zerlegbarkeit Kosten Lebensdauer Platz Lagertyp Lagergrösse

6.3 Eigenschaften der WälzlagerW

6.3.8 Bezeichnung, Lagergeometrie Innere Masse: definieren Tragfähigkeit, Reibung, Eigenschaften. z.b. Grösse und Anzahl der Wälzkörper, Krümmungen der Laufbahnen usw. Äussere Masse: sind bestimmt für den Lagereinbau, z.b. Durchmesser der Lagerbohrung, Aussendurchmesser, Breite Genormt sind Tragfähigkeiten und äussere Masse Kennzeichnung nach DIN 623 1. Stelle Lagerart (1..., 2... = Pendellager / 6, 16... = Rillenkugellager / N... = Zylinderrollenlager) 2. Stelle Breitenreihe (fehlt z.b. bei Rillenkugellagern), 3. Stelle Durchmesserreihe Hauptmass ist die Lagerbohrung. Letzte 2 Ziffern sind 1/5 des Bohrungsdurchmessers Jeder Lagerbohrung werden über genormte Zahlenreihen Breiten als auch Aussendurchmesser zugeordnet

6.3.8 Bezeichnung, Lagergeometrie

6.3.8 Bezeichnung, Lagergeometrie

6.3.8 Bezeichnung, Lagergeometrie Bohrungsdurchmesser d = 06*5 = 30 mm Durchmesserreihe 2 (Breitenreihe 0 nicht angegeben). Rillenkugellager Bohrungsdurchmesser d = 14*5 = 70 mm Durchmesserreihe 3 D = 150 mm Breitenreihe 2 Borde am Aussenring Zylinderrollenlager Nachsetzzeichen für: - Aussenmasse und Form - Abdichtung: ZR, 2ZR, RSR, 2RSR - Käfigwerkstoffe - Mass und Laufgenauigkeit: P0, P6,...P2 - Lagerluft: C1, C2, CN (C0), C3, C4, C5 - Massstabilisierung N

6.3.8 Toleranzen nach DIN 620 Toleranzklasse: P0 wird idr. nicht mit angegeben. Höhere Genauigkeit in Toleranzklasse P6,...,P2 verursacht Mehrkosten Höhere Genauigkeit erforderlich, wenn: - Anforderungen an exakten Rundlauf, z.b. Spindellagerungen von Werkzeugmaschinen - Sehr hohe Drehzahlen, z.b. Strahltriebwerke, Vermeidung Unwucht Massgenauigkeit: (betrifft Aussenmasse) definiert für Bohrungsdurchmesser, Aussendurchmesser und Breite Abweichungen werden bei Durchmessern auf den mittleren Durchmesser d m bezogen d max + d d min m = 2 d d d B m, min m m,max B min B max Durchmesser Breite

6.3.8 Toleranzen nach DIN 620 Formgenauigkeit: (betrifft Aussenmasse) Bezug auf Nennmasse Bohrungsdurchmesser, Aussendurchmesser und Breite d d min d max U p = Bmax Bmin U p, zul Durchmesser Breitenschwankung Laufgenauigkeit: (betrifft Innenmasse) Abweichungen der Rollbahnen zu den Anschlusskonturen

6.3.8 Bezeichnung, Lagergeometrie Lagerluft: CN wird idr. nicht angegeben. - Die radiale Lagerluft ist das Mass, um das sich der Innenring gegenüber dem Aussenring in radialer Richtung ohne Belastung von einer Grenzstellung bis zur diametral gegenüberliegenden verschieben lässt. - Angegebene Lagerluft betrifft den Anlieferzustand. Veränderungen treten bei Einbau auf. - Verringerung der Lagerluft durch Passung von Innen und Aussenring (siehe Pressverbände) - Temperaturunterschiede Innen zu Aussen verändern die Lagerluft. - Welle wärmer als Gehäuse verminderte Lagerluft (Normalfall) - Gehäuse wärmer als Welle erhöhte Lagerluft

6.3 Wälzlager W mit Punktberührung Rillenkugellager wegen der hohen axialen wie radialen Tragfähigkeit und der Eignung für höchste Drehzahlen, guten Reibung und geringen Geräuschentwicklung das zumeist angewendete Lager Wegen der Verbreitung sehr preiswert jede andere Lagerwahl muss stichhaltig begründet werden

6.3 Eigenschaften und Beispiele Schrägkugellager nur in einer Richtung axial belastbar, in dieser Richtung aber höher als Rillenkugellager Einbau als Paare, die gegeneinander angestellt werden. Angestellte Schräglager werden zur spielfreien Lagerung genutzt Vierpunktlager doppelseitiges Schrägkugellager Innenring geteilt getrennt montierbar viele Kugeln unterbringbar. Tragfähigkeit

6.3 Eigenschaften und Beispiele Axialkugellager nur in einer Richtung axial belastbar, in dieser Richtung aber höher als Rillenkugellager und Schrägkugellager - Gehäuse und Wellenscheibe - Lagerauflagen genau rechtwinklig zur Wellenachse - Begrenzte Drehzahl (Zentrifugalkräfte)

6.3 Wälzlager W mit Linienberührung Zylinderrollenlager - sehr hohe radiale Tragfähigkeit - radiale Tragfähigkeit nur über Borde - zerlegbar Vereinfachung Ein und Ausbau - Ohne Bordringe interne axiale Verschieblichkeit Verwendung als Loslager - Beide Ringe fest passbar - Zylinderrollenlager brauchen Vorspannung, Mindestbelastung - Für enge Einbauverhältnisse ohne Ringe

6.3 Typische Beispiele Schrägstellung Einreihiges Tonnenlager Schrägstellung ~4 Geeignet bei Wellendurchbiegung, Fluchtungsfehlern Doppelreihiges Pendelrollenlager Schrägstellung ~3 - geeignet für schwerste Beanspruchungen, - Axialkräfte in beiden Richtungen Axialpendelrollenlager Schrägstellung ca. 3

6.3 Typische Beispiele Platzbedarf / Zerlegbarkeit Nadellager (häufig ohne Innen- und Aussenring) Zylinderrollenlager z.t. ebenfalls ohne Ringe

6.3 Typische Beispiele Kegelrollenlager: - Sehr hohe axiale Kräfte in eine Richtung - Verwendung zur spielfreien Lagerung - Stützlagerungen sehr hoher Steifigkeit und Tragfähigkeit

6.3 Typische Beispiele Kraftaufnahmerichtung radial axial radial / axial Rollenlager Typ NU Kraftgrösse einreihig Axial-Rillenkugellager zweireihig Rillenkugellager - Anzahl Wälzkörper (vollrollig) Einr. Schrägkugellager Zweir. Schrägkugellager

6.3 Typische Beispiele Bewegungsrichtung rotativ axial Kegelrollenlager

6.3.13 Linearführungen Linearlager mit Laufrollen Wellenführung mit Kugelbüchsen Kugelanordnung in Kugelbüchse Gewindetrieb Linearführung mit Kugelumlaufschuh Kugelanordnung in Gewindetrieb (Kugelumlaufspindel)

6.3.9 Keramische WälzlagerW Vollkeramiklager: Laufringe und Wälzkörper aus Keramik Hybridlager: Wälzkörper aus Keramik, Laufringe aus Stahl

6.3.9 Keramische WälzlagerW Vorteile: - geringere Fliehkräfte auf Wälzkörper - hohe Drehzahlen - sehr verschleissfest, - längere Lebensdauer - erhöhte Temperaturbeständigkeit - elektrisch isolierend - Vollkeramiklager korrosionsbeständig

6.3.10 Gestaltung: Axiale Festlegung der Lager Infolge Fertigungstoleranzen bzw. Bauteilerwärmung passen Gehäuse und Welle nicht exakt zueinander bzw. Abstände können sich verändern. Typen der axialen Festlegung: Fest-, Loslagerung, Angestellte Lagerung (Stütz-Traglagerung) und Schwimmende Lagerung.

6.3.10 Gestaltung: Axiale Festlegung der Lager Fest-Loslagerung: Prinzip: Ein Lager übernimmt axiale Position und Kraft vollständig Festlager - Zweites Lager übernimmt nur radiale Kräfte und ist axial verschiebbar Loslager

6.3.10 Gestaltung: Axiale Festlegung der Lager Loslager: das Loslager kann über den Lagertyp Lagereinbau realisiert werden.

6.3.10 Gestaltung: Axiale Festlegung der Lager Festlager: - Das Festlager wird durch Typ und Einbau festgelegt - Nur ein Festlager - Nimmt Radial und Axialkräfte auf

6.3.10 Gestaltung: Axiale Festlegung der Lager Komplexeres Beispiel eines Festlagers realisiert durch 2 Lager für extrem hohe axiale Lasten (Stützanordnung aus zwei ungleichen Lagern in X Anordnung)

6.3.10 Beispiel Fest-Loslager a.) b.) Loslager durch Einbauart Loslager durch interner Gestalt

6.3.10 Stützlagerung tzlagerung Angestellte Lagerung; Stütz- / Traglagerung Jedes Lager führt die Welle axial nur in eine Richtung, Jedes Lager nimmt einseitig axiale Kräfte auf, besteht aus zwei Lagern mit axialen Kräften in unterschiedlicher Richtung. - Spielfreie Anstellung (Vorspannung) der Lager möglich - Wärmedehnung führt zu Zwangskräften oder zur Abnahme der Vorspannung

6.3.10 Stützlagerung tzlagerung Drucklinien stehen senkrecht auf den Kontaktflächen, sind die Verbindung der Kontaktpunkte der Wälzkörper. Je nach Lage der Drucklinien zueinander unterscheidet man X Anordnung und O - Anordnung

6.3.10 Stützlagerung tzlagerung Nach der Lage der Drucklinien unterscheidet man: O - Anordnung X - Anordnung - Höhere Kippsteifigkeit - Erwärmung der Welle verringert Vorspannung - Erwärmung Gehäuse Zwangskräfte - Geringere Kippsteifigkeit - Erwärmung der Welle Zwangskräfte - Erwärmung Gehäuse verringert Vorspannung

6.3.10 Schwimmende Lagerung Schwimmende Lagerung Welle gesichert, jedoch nicht exakt positioniert Zentrierung z.b. über andere Maschinenelemente z.b. pfeilverzahnte Zahnräder

6.3.10 Gestaltung: Passungswahl Grundsatz: Festsitz bei Ring mit umlaufender Kraft eine an einem Ring angreifende Umfangslast versucht eine Relativbewegung zwischen Ring und Nachbarteil zu bewirken Verschieben, Passungsrost, (Oberflächenzerrüttung) Festsitz bei Umfangslast Innenring: Umfangslast Aussenring: Punktlast Aussenring: Umfangslast Innenring: Punktlast

6.3.10 Gestaltung: Passungswahl Toleranzen Wälzlager Bauteile lose...fest Aussenring h5 / h6 Gehäuse F...P Innenring K6 Welle f...r Grundsatz: Je grösser die Umfangskräfte, je stärker die Stösse, je grösser das Lager, desto strammer der Festsitz. Ring mit Punktlast sorgt beim Loslager für axiale Verschieblichkeit

6.3.10 Gestaltung: Axiale Befestigung/Sicherung Beispiele: Festlager Wellenmutter ist teuer!

6.3.10 Gestaltung: Lagerluft Lagerluft radial oder axial im nicht eingebauten Zustand Durch Passung oder aktive Vorspannung bei Stützlagerungen wird Lagerluft verkleinert oder sogar eingestellt (erhöhte Steifigkeit, reduzierte Geräusche, Erhöhung Lebensdauer). Vorgespanntes Lager mittels Passscheibe unter Gehäusedeckel Vorgespanntes Stützlager durch Gewindering Vorgespanntes Stützlager mittels Wellenmutter

6.3.11 Lagerdimensionierung Die Lagerdimensionierung erfolgt statisch und / oder dynamisch. Lager haben unterschiedlich gute Fähigkeiten Axial und Radiallasten zu ertragen. Die Dimensionierung muss beiden Komponenten Rechnung tragen

Vorlesung 8: Wiederholung Vorlesung 7 Wälzlager: - Aufbau Innen-, Aussenring, Wälzkörper, Käfig - Lagernormung: innere, äussere Masse - Bezeichnung Vorsetzzeichen, Breitenreihe, Durchmesserreihe, Innendurchmesser - Verminderte Toleranzen - Veränderte Lagerluft - Lagerarten und deren Eigenschaften / Einsatzgebiete - Lagerwerkstoffe / Keramische Werkstoffe - Lagerungsarten: Fest Loslagerung, Stützlagerung, Schwimmende Lagerung - X-, O-Anordnung - Loslager über Lagerbauart, über einen Laufring - Umfangslast, Punktlast Passung - Auslegung statisch und dynamisch

6.3.11 Statische Dimensionierung Ein Wälzlager wird statisch dimensioniert: bleibende Deformation W Körper + Bahn Dabei entstehen Hertz sche Pressungen von rund 4000N / mm 2 bei Linienberührung, 4500N / mm 2 bei Punktberührung Die statische Belastbarkeit ist von Typ und Grösse abhängig und wird durch die statische Tragzahl C 0 charakterisiert. Die statische Tragzahl C 0 ist die Last, die zu einer plastischen Gesamtverformung von 0.0001 d W führt dw = Wälzkörper Δ dw = Verformung Wälzkörper Δ d = Verformung Wälzbahn r Δd W + Δd d r 0.0001

6.3.11 Statische Dimensionierung Die statische Belastbarkeit äussere Kräfte auf Lager reduzieren (F r, F a ) wobei: 2 2 r ry rz F = F + F Bestimmen der statisch äquivalenten Belastung : P=X F + Y F o o r o a X 0 = Radialfaktor statisch Y 0 = Axialfaktor statisch (aus Katalog) X e ), Y ( e ), e = ( 0 ax 0 Nachweis: ax ax C f P o s o F F a r Die effektiven Lagerorte sind die Druckmittelpunkte = Schnittpunkt der Drucklinien mit der Wellenachse) f s : Tragsicherheit für Laufruhe und Sicherheit bei Stossbelastung f s = 1... 2,5... 4

6.3.11 Lagerdimensionierung Die Lagerdimensionierung erfolgt statisch und / oder dynamisch. Lager haben unterschiedlich gute Fähigkeiten Axial und Radiallasten zu ertragen. Die Dimensionierung muss beiden Komponenten Rechnung tragen

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Dynamische Auslegung: P = Last bei Überrollungen C = dynamische Tragzahl, hängt vom inneren Aufbau des Wälzlagers ab (Wälzkörperdurchmesser, Anzahl Wälzkörper) Angabe nach Herstellerkatalogen, Berechnung nach DIN 623 C ist die Last, bei der das Wälzlager 10 6 Überrollungen mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% bei Normbedingungen überlebt. p = 3 für Kugellager p = 10/3 für Rollenlager L = 90% - Lebensdauer, [L] = 10 6 L = nominelle Lebensdauer L= C P p

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Lebensdauerende durch Hertzsche Pressung

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Die dynamisch äquivalente Belastung für Radiallager (Axiallager) ist die radiale (axial, zentrisch wirkende) Belastung unveränderlicher Grösse und Richtung, die die gleiche Lebensdauer ergeben würde wie die, die das Lager unter den tatsächlich vorliegenden Beanspruchungsverhältnissen erreicht. äussere Kräfte auf Lager reduzieren (analog statisch) bestimmen der dynamisch äquivalenten Belastung P = X F + Y F X(e ax ) = Radialfaktor dynamisch Fa r aus Katalog dynamische Tragzahl C Lebensdauergleichung a Y(e ax ) = Axialfaktor dynamisch aus Katalog falls Lebensdauer in Stunden Betriebszeit 6 p 10 C n: U/min Lh = 60 n P L h : Lebensdauer in Stunden L= C P p e = ax F r

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Fa Für Rillenkugellager: = eax e P = Fr Fr eax > e P = XFr + YFa e, X, Y aus Tabellen als Funktion von dimensionslosem Parameter f0fa g = und der radialen Lagerluft C 0 Je grösser die radiale Lagerluft, desto eher verträgt das Lager Axiallast g 0.3 0.5 0.9 1.6 3 6 Radiale Lagerluft CN e 0.22 0.24 0.28 0.32 0.36 0.43 X 0.56 0.56 0.56 0.56 0.56 0.56 Y 2 1.8 1.58 1.4 1.2 1 C3 e 0.32 0.35 0.39 0.43 0.48 0.54 X 0.46 0.46 0.46 0.46 0.46 0.46 Y 1.7 1.56 1.41 1.27 1.14 1 C4 e 0.4 0.43 0.45 0.48 0.52 0.56 X 0.44 0.44 0.44 0.44 0.44 0.44 Y 1.4 1.31 1.23 1.16 1.08 1 f 0, C 0 nach Tabelle abhängig vom Lager 12 < f < 17 0

6.3.11 Lagerdimensionierung Die Lagerdimensionierung erfolgt statisch und / oder dynamisch. Lager haben unterschiedlich gute Fähigkeiten Axial und Radiallasten zu ertragen. Die Dimensionierung muss beiden Komponenten Rechnung tragen

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Erwartete Lebensdauer notwendige dynamische Tragzahl 1p 10 C L P h = 6 10 60 n

6.3.11 Dynamische Dimensionierung bei veränderlicher Belastung und / oder Drehzahl Zusammenfassung zu Lasthorizonten (P i, n i ) Mittlere Last und Drehzahl P m ; n m bestimmen

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Lineare Schadensakkumulationshypothese Jeder Lasthorizont hat einen Schädigungsanteil, d.h. braucht einen Teil der Lebensdauer auf. N i =1 Ausfall (Palmgren Miner Regel) i Li N i = Anzahl Überrollungen auf Lasthorizont i L i = Lebensdauer bei Beanspruchung alleine auf Lasthorizont i p C p p L P i Ni = C i= P Ausfall i i p p N i = N = L Pm L = C mittlere Lagerlast i (definiert über Lebensdauerende) p p Ni p = = p Pm Pi Pm Pi qi für konstante Drehzahl i N i p = p niqi Pm Pi mit mittlerer Drehzahl n = m niqi i nm i und Wirkungsdaueranteilen q i

6.3.11 Dynamische Dimensionierung L na = a1 ( pü ) a2a3 C P p a 1 : Lebensdauer bei höheren Überlebenswahrscheinlichkeiten p ü Überlebenswahrscheinlichkeit p ü a1(p ü ) 95 0.62 96 0.53 97 0.44 a 2 : Lebensdauerbeiwert für besondere Werkstoffeigenschaften des Wälzlagers a 3 : Lebensdauerbeiwert für besondere Betriebsbedingungen Temperatur, Viskosität des Öls, Ölverschmutzung 90 1 a DIN a 2 a 3 Zusammenfassung gemäss DIN ISO 281 98 0.33 99 0.21 Zusammenfassung gemäss DIN ISO 281

6.3.11 Dynamische Dimensionierung a DIN a 2 a 3 Zusammenfassung gemäss DIN ISO 281 a DIN a 2 a 3 berücksichtigt: a ν - Auswirkungen der Belastung des Lagers - Schmierungszustand (Viskosität und Art des Schmierstoffs, Drehzahl, Lagergrösse, Additive) - Ermüdungsgrenze des Werkstoffs - Bauart des Lagers - Werkstoffeigenschaften - Umgebungsbedingungen - Ölverschmutzung DIN κ = eccu = f, κ P ν ν 1 = Viskositätsverhältnis = Viskosität bei Betriebstemperatur ν 1 = Bezugsviskosität nach Nomogramm e C = Verschmutzungsbeiwert nach Tabelle C u = Ermüdungsgrenzbelastung nach Lagertabelle

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Ermüdungsgrenzlast: Lager dauerfest, wenn: - höchste Sauberkeit im Schmierspalt - vollständige Trennung der Rollkontakte durch Schmierfilm - Belastung sehr gering 8...15C u < C 0

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Bezugsviskosität Bild 2/3 Betriebsviskosität

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Verschmutzungsbeiwert e C Tabelle S. 41

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Radialkugellager Axialkugellager

6.3.11 Dynamische Dimensionierung Radialrollenlager Axialrollenlager

6.3.11 Lagertabellen

6.3.11 Lagertabellen

6.3.12 Lagerungsbeispiele Zerkleinerungsmaschine fehlerhafte Lagerung

6.3.12 Lagerungsbeispiele Zerkleinerungsmaschine richtige Lagerung

6.3.12 Lagerungsbeispiele Lagerrolle Drehrohrofen

6.3.12 Lagerungsbeispiele Schiffsdrucklager mit Ölkühlung