GEJ.01_064 Der Kaufmann tut den Armen Gutes und erhält zwei Schutzengel Der Kaufmann Jairuth wurde von Jesus über das Weintrinken belehrt und auf den großen Unterschied zwischen natürlichem Wein aus Rebensaft und dem geistigen Liebewein Gottes hingewiesen. Nun zeigt sich, wie der Kaufmann von seiner starken weltlichen Orientierung abrückt und Jesus veranlasst, dass ihm zwei Schutzengel zur Verfügung stehen (Kapitel 064). [GEJ.01_064,01] Sagt Jairuth: Herr, wenn so, wie ich mich schon einige Male in allem Ernste selbst überzeugt habe, da werde ich im Grunde des Grundes am Ende noch allen Weinbau aufgeben und dessen Genuß in meinem Hause ganz abschaffen. Denn die rechte Liebe kann auch durch rechte Worte nach Deiner Behauptung, die ich sehr wahr und gut finde, und zwar für bleibend, belebt werden, und das Böse (aktiviert durch Weingenuss) muß daneben im tiefen Hintergrunde verbleiben. Wenn so, da laß ich sogleich allen Weinbau beiseite und verpflichte mich selbst, nach diesem Himmelsweine nie mehr einen irdischen zu trinken! Was sagst Du zu diesem meinem Vorsatze? [GEJ.01_064,02] Sage Ich: Ich kann ihn weder loben noch tadeln. Tue du, was dir bestens dünkt! Wenn es deiner Seele gut dient, so tue alles nach deiner bessern Ansicht! Im übrigen kannst du alles Gute von Mir haben, so es dir darum zu tun ist, weil du ein im Guten sehr strenger und rechtlicher Mann bist, und weil Ich es dir zugesagt habe. Diese Beispiel zeigt sehr gut, dass Jesus die Menschen in ihrer Willensfreiheit nicht beeinträchtigt: ER hält den Menschen nicht vom Bösen ab und motiviert den Menschen auch nicht zum Guten. Alles Tun und Lassen soll der Mensch immer allein entscheiden. Der Mensch ist in allem sein eigener Herr oder eigener Bösewicht. [GEJ.01_064,03] Sagt Jairuth: Herr, so bleibe Du bei mir samt Deinem Anhange, oder laß mir wenigstens einen oder zwei solcher Deiner Jünglinge, auf daß sie mich unterweisen möchten in der rechten Liebe und Weisheit! Jairuth hatte Jesus gebeten, dass ER bei IHM bleiben möge. Da das nicht geht und er seine Lebensweise umfassend ändern will, erhält er von Jesus zwei Schutzengel als ständige Begleiter. [GEJ.01_064,04] Sage Ich: Ich kann vorderhand mit Meinem Anhange wohl deinem guten Begehren nicht nachkommen, da Ich nun in dieser Welt noch sehr viel zu tun habe; aber zwei solcher Jünglinge, die du dir auswählen kannst, will Ich dir wohl belassen! Habe aber ja acht, daß du nicht in irgend eine Sünde verfällst, noch jemand deiner Familie; denn da
würden sie dir zu fürchterlichen Zuchtmeistern werden und dein Haus verlassen in der Bälde! Denn wisse, diese Jünglinge sind Engel Gottes und können allzeit Dessen Antlitz schauen! [GEJ.01_064,05] Sagt Jairuth: O Herr, das ist schon wieder etwas Bitteres! Denn wer kann gutstehen dafür, daß er nicht sündige einmal im Jahre durch Gedanken, Worte und Taten?! Daneben so ein paar Zuchtmeister, vor denen nichts verborgen bleiben kann, das wäre eine eben nicht sehr erfreuliche Bescherung! Deshalb möchte ich auch wieder von dieser Bitte abstehen, und es soll bleiben wie es ist, und wie es war. [GEJ.01_064,06] Sage Ich: Alles gut; wie du es willst, also soll es dir werden! Du bist frei, und es soll dir nirgends ein Zwang angetan werden; dessen sei du versichert! [GEJ.01_064,07] Sagt Jairuth: Nein, die Jünglinge, also diese echten Gottesengel, sehen doch gar zu hold und lieb aus! In ihrer Gegenwart eine Sünde zu begehen deucht mich eine Unmöglichkeit zu sein. Darum gehe es nun schon, wie es wolle; zwei behalte ich in jedem Falle! [GEJ.01_064,08] Sage Ich: Nun gut, also sollen dir auch zwei verbleiben und in deinem Hause sichtbar verweilen, solange sie sich wohl befinden werden! Mein Freund Jonael (der Oberpriester) wird dich Meine Wege nachderhand (bald folgend), allergetreuest kennen lehren. Solange du auf diesen Wegen wandeln wirst mit deinem Hause, werden sie bei dir verbleiben und dir dienen in allem und schützen dein Haus vor jeglichem Übel; so du aber Meine Wege verlassen wirst, dann auch werden sie dich und dein Haus verlassen. [GEJ.01_064,09] Sagt Jairuth: Wohl denn, es bleibe dabei! Wein wird in meinem Hause keiner mehr genossen werden, und mit dem Vorrate will ich den Römern den ausgesprochenen zehnjährigen Zins für die Armen dieser Umgegend bezahlen; die Trauben aber, die in meinen Gärten wachsen, werde ich trocknen und sie als eine liebliche süße Frucht also verzehren und den Überfluß verkaufen! Ist es recht also? [GEJ.01_064,10] Sage Ich: Vollkommen! Was du immer aus Liebe zu Mir und deinen Nebenmenschen, die deine Brüder sind, tun wirst, das wird wohl und recht getan sein! [GEJ.01_064,11] Nach dem berufe Ich sogleich zwei der Jünglinge, stelle sie dem Jairuth vor und sage: Taugen dir diese beiden? Jairuth, über deren Anblick bis in alle Himmel entzückt, sagt: Herr, wenn Du mich der Gnade wert hältst, so bin ich damit bis in die tiefste Tiefe meines Herzens über alle Maßen zufrieden; aber nur zu sehr fühle ich meinen Unwert für den Besitz solch einer Gnade aus den Himmeln. Aber ich werde mich von nun an schon über alle Maßen befleißen, solcher Gnade nach und nach würdiger zu werden; und so denn geschehe Dein mir stets heiliger werdender Wille!
[GEJ.01_064,12) Die beiden Jünglinge (Vollendete = Engel im verklärten Leib der ewigen Jugend) aber sagen: Des Herrn Wille ist unser Sein und Leben. So dieser tätig in allem gehandhabt wird, da sind wir die tätigsten Mitarbeiter und haben dazu Kraft und Stärke in Überfülle; denn unsere Macht reicht über alle sichtbare Schöpfung hinaus, die Erde ist uns ein Sandkörnchen und die Sonne wie eine Erbse in der Hand eines Riesen, und all das Gewässer der Erde reicht nicht hin, um ein Haar unseres Hauptes feucht zu machen, und vor dem Hauche unseres Mundes bebet das Heer der Sterne! Aber wir haben die Kraft nicht, um uns damit zu brüsten vor der großen Schwäche der Menschen, sondern um ihnen zu dienen nach dem Willen des Herrn. Daher können und wollen wir dir auch dienen recht nach dem Willen des Herrn, solange du solchen erkennen, annehmen und respektieren wirst in aller Tat. Hast du aber solchen verlassen, dann hast du auch uns
verlassen, indem wir nichts sind als der personifizierte Wille Gottes des Herrn. Der aber uns verläßt, den verlassen dann auch wir. Das sagen wir dir hier in der vollen Gegenwart des Herrn, Dessen Antlitz wir allzeit schauen und horchen auf Seine leisen Winke, die uns zu einer neuen Tat rufen und kräftigst ziehen. [GEJ.01_064,13] Sagt darauf Jairuth: Ihr holdesten Jünglinge! Daß euch eine für uns Sterbliche unberechenbare Kraft eigen ist, das begreife und fasse ich recht wohl und klar; aber ich vermag auch vieles, das vielleicht ihr selbst nicht vermöget, und das ist, daß ich mich vor euch rühme meiner Schwäche, in der weder Macht noch irgend eine Kraft zu Hause ist. Aber in dieser meiner großen Schwäche vor euch liegt dennoch auch eine Kraft, vermöge welcher ich des Herrn Willen erkennen, annehmen und erfüllen kann! Der Kaufmann Jairuth entgegnet den beiden Engeln sehr weise: obwohl ihm die große Kraft und Macht fehlt die Engel haben, so kann er gleichwohl in Demut den Willen des Herrn erkennen, annehmen und erfüllen und dadurch alle gewünschte Kraft aus Gott empfangen. [GEJ.01_064,14] Freilich nicht in dem Maße als ihr, aber der Herr wird mir auch sicher nicht mehr aufbürden, als was ich zu ertragen imstande bin! Und in dieser Hinsicht ist mir meine Schwäche sehr ehrenwert; denn es ist sicher einer vorzüglichen Berücksichtigung wert, daß die Schwäche des Menschen am Ende dennoch denselben Willen des Herrn tut als eure ungemessene Kraft und Macht. [GEJ.01_064,15] Und so ich nun bisher den Herrn recht verstanden habe, da dürfte es sich am Ende noch also dartun, daß dem Herrn die Tat der Schwäche der Kinder lieber sein wird, und die Kraft und Taten der großen und mächtigen Geister der Himmel sich am Ende selbst werden von der Schwäche der kleinen Kindlein dieser Erde müssen leiten lassen, um zum Tische der Kindlein zu gelangen!
Denn so der Herr Selbst zu den Schwachen kommt, so scheint es wenigstens mir, daß Er da die Schwachen stark machen werde! [GEJ.01_064,16] Sagen die Jünglinge: Ja, ja, also ist es wohl sicher und richtig! Erkenne also des Herrn Willen und tue danach, so hast du schon unsere Kraft und Macht in dir, die nichts ist als der pure Wille Gottes des Herrn! Wir selbst haben weder eine Kraft noch irgend eine Macht, sondern alle unsere Kraft und Macht ist nichts als der erfüllte Wille Gottes in und durch uns! [GEJ.01_064,17] Sage Ich: Nun gut von jeder Seite! Gestärkt haben wir uns, und somit, ihr Lieben alle, wollen wir uns wieder erheben von den Tischen und uns auf einen weiterführenden Weg machen! Auf dies Wort erhebt sich alles, dankt und begibt sich mit Mir ins Freie. Nach dieser tiefsinnigen Aussprache mit den beiden Schutzengeln treten diese ihren Dienst beim Kaufmann Jairuth an und es kommt zu einer Begegnung mit römischen Soldaten; siehe das folgende Kapitel 065. Gerd Fred Müller, 08.2014.-.-.-.-.-.- Weiterführende Links: Mehr aus dieser Schriftenreihe: http://www.jesusistgott.de/lorberfreunde-mueller-02.htm Mehr von diesem Autor: http://www.jesusistgott.de/neue-offenbarung-mueller.htm