Kommt zu mir, die ihr euch abmüht, bei mir werdet ihr Ruhe finden. Ein spiritueller Impuls für die herbstliche Zeit
Einander Stütze sein Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Bei mir werdet ihr Ruhe finden. Nehmt das Joch auf euch, das ich euch gebe. Lernt von mir: Ich meine es gut mit euch Und sehe auf niemanden herab. Dann wird eure Seele Ruhe finden. Denn mein Joch ist leicht. Und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last. Nach Matthäus 11 Der Herbst ist eine schwierige Jahreszeit. Es ist eine Zeit des Übergangs, vom Licht des Sommers in die dunkler werdende Zeit des Winters. Es wird kälter und stiller. Eine Zeit, inne zu halten und nachzudenken. Eine Zeit, in der die Kirche schon immer auch der Trauer über unsere Verluste Raum gegeben hat. Es ist aber auch eine Zeit, in der wir erfahren können, dass wir nicht allein sind; dass unsere Probleme zwar real sind, aber auch die Möglichkeit bieten, Unterstützung zu finden, und eine Stütze zu sein. Das ist der Sinn von Allerheiligen und Allerseelen: Wir glauben daran, dass es überall auf der Welt Schwestern und Brüder gibt, die unsere eigenen Erfahrungen schon vor uns gemacht haben und die für uns weiterhin da sind, als Stütze und Unterstützung. Frauen auf den Abraumhalden der Minenstadt Kolwezi, Dem. Rep. Kongo
Trost in der Einsamkeit Meine Augen blicken stets auf den Herrn. Denn er selbst zieht meine Füße aus dem Netz. Wende dich mir zu und habe Erbarmen mit mir! Denn ich fühle mich einsam und unglücklich. Befreie mich von der Angst, die mir das Herz zusammenschnürt. Führe mich aus der Bedrängnis! Nimm mein Unglück und Leid von mir! Nach Psalm 25 Anfang November feiert die Kirche weltweit die Feste Allerheiligen und Allerseelen. Es ist das Fest der Kirche als Gemeinschaft. Gemeinschaft des Glaubens. Gemeinschaft des Lebens. Gemeinschaft auf dem Weg durch die Zeit. An Allerseelen und Allerheiligen gedenken wir der Glaubensschwestern und -brüder, die den Weg vor uns gegangen sind. Natürlich muss jeder den Weg selber finden und dann gehen. Manchmal ist es auch ein ganz anderer, ungewöhnlicher oder schräger Weg, der uns zum Ziel führt. Was wir von den Heiligen der Kirche lernen ist: es kommt nicht darauf an, welchen Weg wir in Richtung auf die Fülle gehen. Es kommt darauf an, dass wir uns bewusst werden, dass wir niemals alleine sind. Denn das ist der Zuspruch für uns in Einsamkeit und Verzweiflung: Du bist nicht allein! Messe im Vikariat Jimma Bonga, Äthiopien
Auf Gottes Güte vertrauen Wie lange muss ich mich um mein Leben sorgen, tagaus, tagein Kummer in meinem Herzen tragen? Wie lange noch darf mein Feind gegen mich sein? Schau doch her! Antworte mir, Herr, mein Gott! Lass meine Augen bei deinem Anblick glänzen! Sonst wird mich der Tod in den Schlaf wiegen! Sonst sagt mein Feind: Ich habe ihn erledigt! Und meine Gegner können jubeln, weil ich ins Straucheln gekommen bin. Doch nein! Fest habe ich auf deine Güte vertraut. Jetzt lacht mein Herz vor Freude, weil du mir geholfen hast. Ich will ein Lied singen für den Herrn! Denn er hat mir Gutes getan. Nach Psalm 13 Open Air Messe mit Papst Franziskus in Manila, Philippinen Mit uns Menschen ist es oft so: unseren Kummer, unsere Verzweiflung, unseren Schmerz behalten wir nur für uns, wälzen das alles in unserem Inneren hin und her, bis wir kein Licht mehr sehen. Wenn wir doch den Blick aufrichten würden! Um uns herum sind so viele, durch die uns Christus Zuspruch und Güte sendet, und denen wir selber ein Segen sein dürfen. Dann können wir endlich singen: Meine Hoffnung und meine Freude Meine Stärke, mein Licht Christus meine Zuversicht Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht Aus Taizé Bibeltexte: BasisBibel, Neues Testament und Psalmen, 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. www.basisbibel.de
Rette mich aus der Dunkelheit Was ist mit mir los? Manchmal weiß ich einfach nicht, was mich in Deiner Liebe hält, warum Du mich niemals gehen lässt. Lehre mich, dir mit meinem ganzen Herzen zu vertrauen und mich nicht nur auf mein eigenes Verständnis zu stützen. Ich vergesse oft, dass Du mir nie mehr gibst, als ich ertragen kann. Rette mich aus der Dunkelheit, mein Herr. Ich will nicht dort sein. Du hast meine Seite nie verlassen. Du hast mir deine Hand gegeben, um mich zu halten. Ich bin nicht mehr in der Dunkelheit des Lebens. Amen. Populäres christliches Lied aus den Philippinen (Übersetzung: P. Simon Boiser SVD, Hamburg; gekürzt) Allerheiligen auf den Philippinen. Wer kann, besucht die Grabstätte seiner Familie. An den Gräbern wird gelacht, gegessen und musiziert. Foto: istockphoto Herausgeber: missio, Internationales Katholisches Missionswerk e.v., Goethestraße 43, 52064 Aachen, Tel.: 0241/7507-399, www.missio-hilft.de Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22, BIC GENODED1PAX Redaktion: Dr. Michael Becker, Bestell-Nr. 600896