Wir sind und. Ich bin albern und Ich bin sensibel und Ich bin fröhlich und Ich bin nicht nur nur, sondern vor allem auch und!

Ähnliche Dokumente
Predigt am 14. Sonntag nach dem Trinitatisfest Am 28. August 2016 Textgrundlage: Römer 8,14-17

Gebete für das Kirchenjahr, aus: Leicht gesagt! (Gidion/Arnold/Martinsen)

jemand segnet? Wie werde ich für andere zum Segen? 1- Mein erster Gedanke: Die verfehlte Wahrheit,

Identität als Kinder Gottes Christian Hagen

TAUFE VON MARKUS ENGFER GreifBar plus 307 am 15. April 2012 LIED: IN CHRIST ALONE BEGRÜßUNG WARUM TAUFEN WIR: MT 28,16-20

Glücklich, wer barmherzig ist

21 GRAMM SONGTEXTE: ZEIT ZERBRICHT ALT F4 DER WAHNSINN DIE REISE SCHWERELOS

Liedplan 17. April 2016 bis 31. Juli 2016 (Lesejahr C)

sagt nicht die Wahrheit, er lügt. Männer; sie arbeiten für den König. 4 der Lügner, 5 die Wachen (Pl.)

Lektion Tut Gott immer das, von dem Er gesagt hat, dass Er es tun wird? - Ja.

Dein Engel hat dich lieb

Morgengebete. 1. Gottes Segen. Ein neuer Morgen, Herr! Ein neuer Tag, dein Lob zu singen! Lass ihn in deiner Güte und Wahrheit gelingen!

Ruth Oberhuber Villa Kunterbunt 2011

Predigt über Johannes 16, Mai 2015, Kreuzkirche Reutlingen, Pfarrerin Carolin Braun

Predigt zu Johannes 14, 12-31

Predigt am Ewigkeitssonntag, den 22. November 2009 in der Kreuzkirche in Reutlingen

Der 1. Thessalonicherbrief an die Gemeinde in Reinach. Predigtserie und Selbststudium auch für die Ferien.

2. Sonntag nach dem Christfest 3. Januar Johannes 5, Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Liederverzeichnis des Jahrbuchs GSEB bis 2016 Seite 1

Predigt zu Jesaja 43,1-4a Themengottesdienst am Du bist Gold wert 2015 Wetzlar, Dom 1

Weihnachten. Weihnachten ist Geburt. Geburt ist Licht. Licht ist Liebe. Liebe ist Vertrauen. Vertrauen ist Geborgenheit. Geborgenheit ist Zärtlichkeit

Sag mir: wie ist Gott? Gott hilf mir, ich brauche dich Ich habe Angst vor Krankheit, wer hilft mir?

Nach dem Tod das Leben Predigt zu Joh 5,24-29 (Ewigkeitssonntag 2015)

Wortgottesdienst-Entwurf für März 2014

SCHAUEN BETEN DANKEN. Ein kleines Gebetbuch. Unser Leben hat ein Ende. Gott, wir möchten verstehen: Unser Leben hat ein Ende.

1. Woche 4. Tag Hl. Geist. Aus dem Roman Die Hütte

Der Anruf. Hast du etwas Zeit für mich? Worüber können wir mit Gott reden?

Hallo du, Deine Stefanie

Kein andrer Name! Textbuch zur CD mit allen Akkorden

Inhalt Warum wir das Buch zusammen geschrieben haben

KEIN MENSCH IST PERFEKT

Predigt von Reinhard Börner

ABENDMEDITATION IN DER FASTENZEIT: ELEMENT FEUER. MEDITATIVE MUSIK wird über CD-Player EINGESPIELT

Wo Himmel und Erde sich berühren

Diakonie Standortbestimmung und Herausforderung

Bruder Sonne. FRÜH-/SPÄTSCHICHT in der 1. Fastenwoche von Heribert Arens OFM Kloster Hülfensberg und Vera Krause MISEREOR Aachen.

Der Wal. Kanada Grönland

Tim. und das Geheimnis der blauen Pfote

Eltern können nur dann weise sein, wenn sie das Predigen sein lassen.

Vom Himmel geschenkte Gebete an Andrea, geringstes Rädchen im U(h)rwerk Gottes (Stand: )

Gott rettet Noah. Noah aber ist gut und hat Gott gern, auch seine Familie hat Gott gern. Das ist nun die Geschichte von Noah und seiner Familie.

Gedichte (und Bilder) von Michael Tomasso

JÜRGEN ZWICKEL. Potenzialsätze. Inspiration für Herz und Kopf

Dann steht man auf und kommt in den Himmel. Gar nichts, dann spürt man nichts mehr.

GOING WITH THE WIND - Gila Antara 01. Strong Winds / Starke Winde

Predigttext: 1. Petrusbrief 1, 18 21

29. April 2012; Andreas Ruh Gott schenkt uns Fixpunkte für unseren Glauben (Taufe: Teil 1) Römer 6,11

Unser grosser Gott hat uns ganz besonders geschaffen. Wir sind ganz wichtig für ihn und deshalb ist er immer für uns da (Ps 139,1-16).

-1- Andacht über Paul Gerhardt s Lied, Gib dich zufrieden

Aus diesem bekannten Text höre ich heute, dass Gott die Welt sehr liebt, die Schöpfung und alle Menschen.

33 SCHRITTE MIT MARIA ZU JESUS! FÜR KINDER

Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe.

Besinnung mit Steinritual. Übersicht. Begrüßung Lied

Wo wohnt Gott? 1. Mose 3:8

Predigt 2. Mose 20, 1 17, 10 Jahre Seehaus Leonberg, Liebe Seehaus-Gemeinde!

Der Auftrag der Engel

Menschen sehen vielleicht nichts von dem, was du tust. Der lebendige Christus aber spricht: Ich weiß deine Werke.

DIE GESCHICHTE VON DEM BÖSEN DRACHEN UND DEN KLUGEN BRÜCHEN

Ostern Gottes Traum. zerbrochene Träume ist es das, was uns Menschen immer wieder bevorsteht: dass

Die Person und das Wirken des Heiligen Geistes wurde lange: Ignoriert Missverstanden

Sei dankbar, dass du bist! Eine Meditation zur Ermutigung

DICH nicht zu verpassen, Herr. glücklich zu sein über seine Liebe. Seiner Liebe zu mir. Nicht bitter. Gott hält und umgibt mich. 2.

(Andrea Schwarz) Dies ist unsere Freiheit die richtigen Namen nennend furchtlos mit der kleinen Stimme

Kirche in 1Live

1. Fastenzeitfrühschicht am

Bitte markieren Sie Ihre Lösungen auf dem Antwortblatt. Es gibt nur eine richtige Lösung. a Denn b Dann c Weil d Aber

Marthens Garten. Margarete. Faust.

HGM Hubert Grass Ministries

Schuleröffnung. Jugendwortgottesdienst. Sicherheitsnadel Symbol Sicherheitsnadel groß zum Aufhängen 12 Wörter um sie an die Sicherheitsnadel zu hängen

Leben und Sterben vor Gottes Angesicht Predigt zu Röm 14,7-9 (Drittletzter So n Trin, )

Der kleine Fisch und die Reise ins Meer

11. Sonntag im Jahreskreis - LJ C 16. Juni 2013

HGM Hubert Grass Ministries

Jesus & Maria DEN NEKTAR DER REINEN LIEBE IN DEINEM LEBEN ERSCHAFFEN

Was geschieht, wenn jemand stirbt?

Yo Adrian, I did it! [deutsches Manuskript] Jan Bode. Epilog 1. Geht s Dir gut? Ja, alles bestens. Warum tust Du das? Du weißt, was Du tun musst! Ja.

Arbeitsblatt 7: Verbindung nach oben zum 10. Textabschnitt

HGM Hubert Grass Ministries

Lernbegleiter im Konfirmandenkurs

Predigt zu Epheser 1,15-23

Gebete von Anton Rotzetter

Liturgievorschlag für den 32. Sonntag im LJB

Einleitung. Sonntag, , FCG München

Ralf Wießpeiner *

5. Februar 2017 AD in Bargum/L holm (Ex 3:1-12)

3. Sonntag im Advent 14. Dezember 2014 Gaudete - Lesejahr B - Lektionar II/B, 14: Jes 61,1 2a.10 11; 1 Thess 5,16 24; Joh 1,6 8.

Mein Buch der sozialen Geschichten

Protokoll Familiengottesdienst St. Marien Thema: Fasching

Die häufigsten Fehler, die Menschen mit zu wenig Geld machen

Was ich an dir. liebe, Bruder. Eine originelle Liebeserklärung zum Ausfüllen und Verschenken

Als meine Tochter sehr klein war, hatte ich ein ganz interessantes Erlebnis mit ihr.

Lese-Malheft. Forum privater Magazine. Forum privater Magazine Herausgeberin: Christiane Steiner

Bruderschaft. Es ist nicht vorbei. Es ist nicht vorbei

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter beim Gottesdienst zum Dreifaltigkeitsfest am 7. Juni im Bürgersaal in München

Jesus Christus: Ich bin

du bleibst 11 Impulse vom Singen zum Handeln

Die Größe der Gnade Gottes Lukas 15

Diese Konfirmandenfreizeit 2010 wird veranstaltet von der: Evangelischen Buckenberg-Gemeinde Pforzheim (

Transkript:

Wir sind und Was glaubst du, wer du bist, dass du mir sagen kannst, wer ich bin? Was glaubst du, wer du bist, dass du mir erklären kannst, wie ich bin? Damit ich weiß, wer ich bin. Was glaubst du, wer du bist, dass du mich in eine Schublade steckst? Wie kommst du darauf, mich in meine Identität reinzuzwingen, mich in meine Identität einzugrenzen? Entschuldigung, aber darf ich bitte was ergänzen? Vielleicht bin ich ja nicht nur, sondern auch Vielleicht bin ich ja nicht nur laut, sondern auch manchmal ganz leise. Vielleicht bin ich nicht nur naiv, sondern auch weise. Vielleicht bin ich nicht nur schwach, sondern eigentlich stark. Vielleicht bin ich auch beides. Ich bin albern und Ich bin sensibel und Ich bin fröhlich und Ich bin nicht nur nur, sondern vor allem auch und! Ich kenne meine Unds Und trotzdem merke ich, wie ich nicht nur definiert werde, sondern mich definieren lasse Ich lasse mich eingrenzen Ich lasse mich reinstecken, einstecken, verstecken In diese Schublade diese sagenumwobene Schublade. Nicht nur du steckst mich rein Nein, ich steige rein. Klappe zu Affe tot.

Aber ich möchte raus! Es wird mir zu eng. Ich bin keine Schublade, sondern ein Schrank, ein begehbarer, mit Türen, Schubladen, mit Haken und Schlaufen, mit ordentlichen Stapeln und chaotischen Haufen, du kannst darin laufen. Schau dich ruhig um. Ich bin nicht nur nur, ich bin und. Und trotzdem habe ich oft Angst, diesen Schrank zu zeigen. Aus Angst, die anderen könnten mich meiden, wenn sie sehen, was dadrinnen ist. Wie schwer ist es auch, jemandem Einlass zu geben Da ist die Angst, die Rolle aufzugeben, die man schon immer hat in seinem Leben. Und automatisch mache ich die Schublade auf und die Schranktür zu Dann bleibe ich ich und du bleibst du Und alles ist in Butter. Und versteht mich nicht falsch: es geht nicht darum, allen alles zu zeigen, aber darum zu wissen, dass wir den anderen nicht verstehen, nur weil wir in diese eine Schublade sehen, sondern dass dahinter noch ein ganzer Schrank ist, den man allzu schnell vergisst. Auch man selbst, weil man sich schön eingenistet hat in seiner Schublade. Aber glaubt mir, es tut sehr weh, wenn ein Sturm aufkommt und mit einem lauten Wumm, fällt die eigene schön gestrichene Fassade um. Also können wir uns bitte mal eingestehen, dass wir nicht nur das sind, was wir wollen, was die anderen in uns sehen. Wir sind mehr, so viel mehr, wir sind bunt, wir sind nicht nur nur, sondern und! Also lasst uns aus der Schublade raussteigen, aussteigen und den Berg unserer Identität besteigen

Immer mehr entdecken in allen Ecken Und über unsere Enden sehen, darübergehen Und weiterlaufen, uns verlaufen, nicht mehr wissen, wo wir steh n, immer weitergeh n bis in die dunkelste Ecke hinein. Lasst uns die Kanten ertasten, die Kurven berühren, bis zum Abgrund laufen, unsere Ängste erspüren. Lasst uns aufhören uns zufriedenzugeben Mit dem Leben, dass die andren und geben. Wir sind nicht schwarz/weiß, wir sind bunt. Wir sind nicht nur nur, wir sind und und und. Also hör auf, dir Statuen zu bauen, sie mit so viel Müll zu behauen, der du nicht bist. Hör auf, dir Götzen zu machen Aus all den tollen Sachen, die andere tun, haben oder können. Hör auf, dir deine Identität zusammenzuzimmern, zusammenzuflicken aus dem Besten der anderen Patch-Work-Perfektionismus. Willst du wirklich genau so sein? Wie er? Wie sie? Die da in deinem Schrein Stehen und mit gehässigen Augen auf dich runter klotzen? Diese Götzen und Statuen bringen dir nichts, bewegen nichts, weil sie sich selbst nicht bewegen. Nur Trugbilder in deinem Kopf, die dir dein Leben nehmen. Sie sind starr und leblos.

Kein Herzschlag schlägt in ihrer Brust, kein Blut in ihren Venen, keine Leidenschaft, kein Leben. Da ist nur der Neid, den sie in dir entfachen Und dich so von ihnen abhängig machen. Der Neid, der dich frisst wie ein wildes Tier Und immer stärker erwacht die Gier, mehr zu sein, mehr zu haben, sich an den vermeintlich perfekten Leben der anderen zu laben. Doch du bist es, der stirbt, nicht sie. Wir sind schon viel mehr, als unser Bild von uns. Wir sind immer und! Wir leben lebendig, dynamisch, einzigartig, mit Kopf, Hand, Herz Schlag. Wir wachsen, gedeihen, zerbrechen und heilen, nicht wie ein Stein, sondern ein Baum. Wir leben lebendig, lieben und lachen, weinen, weil wir uns Gedanken machen, verschenken Herzen im Handumdrehen, sind auf der Suche und werden gesehen. Brechen Herzen und werden gebrochen, trösten und Trost wird zugesprochen. Das Leben ist kein nur, sondern ein und! Also lasst uns an uns immer Neues entdecken Und uns nicht hinter unseren Götzen verstecken. Lasst und lebendiges Leben sein Und nicht leben nach einem Schein, der vieles verspricht und doch nichts hält, denn das ist eine lebendige, keine tote Welt! Wir sind nicht nur nur, wir sind und. Du bist nicht nur ein weiteres Leben

Du bist einmalig Und gewollt Und geliebt Von dem, der gesagt hat: Du sollst leben. Der, der dich geformt hat, mit Atem gefüllt, der, für den nichts auf der Welt so viel gilt, wie du, weil du sein Kunstwerk bist. Der, der zu dir sagt: Du bist mein. Weder zu dumm, zu alt, zu ernst oder zu klein. Sondern der dich beruft, sein Kind zu sein. Sein eigenes Kind, das er so sehr liebt, dass er allein für dich sein Leben gibt. Der dich mit offenen Armen empfängt, der nicht nur auf dich wartet, sondern zu dir rennt. Der alles löst, was dich noch bindet, der wahre Freiheit neu erfindet. Der, der um deine tiefsten Tiefen und höchsten Höhen weiß, der, für dich den größten Preis bezahlt hat, den es nur gibt. Damit du ihn Abba, Vater, nennen kannst. Du bist nicht nur der Laute, nicht nur die Leise Oder nur die mit der Meise. Du bist nicht nur Streber, nicht nur Nerd, Nicht nur hübsch und nicht nur ernst, nicht nur lustig, nicht nur lieb, nicht nur das Baby, nicht nur der Freak. Du bist nicht nur Frau von Nicht nur Sohn des Nicht nur Mann, um Du bist bunt.

Du bist und und und. Du bist Gottes Tochter, Gottes Sohn, dein Platz ist vor seinem heiligen Thron, das ist es, wer du bist. Und auf diesem stabilen Grund, ist sein Geist dein persönliches Und. Der in dir das Feuer entfacht Und so viel mehr, als nur aus dir macht. Du bist das Kunstwerk seiner Herrlichkeit Und er hält so viel mehr für dich bereit, als das, was die Welt dir zu geben verspricht. Egal was passiert, daran ändert sich nichts, weil es dein Vater ist, der hier zu dir spricht. Lass dich drauf ein, sein Kunstwerk zu sein Sei du mit allen deinen Unds Lebe dein Leben, hab den Mut! Denn der, der s dir gab, hat gesagt: Es ist sehr gut!