Jubiläumstagung zum 10. Geburtstag der ANCILLA IURIS. Ohne Grund? Zur Lage der Grundlagenforschung

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Transkript:

Jubiläumstagung zum 10. Geburtstag der ANCILLA IURIS Ohne Grund? Zur Lage der Grundlagenforschung im Recht Luzern, 17. und 18. November 2016

Ohne Grund? Zur Lage der Grundlagenforschung im Recht Die juristischen Grundlagenforschungen resp. die Hilfswissenschaften haben in der Schweiz und Deutschland in den letzten 10 Jahren neue Beachtung erfahren. Zu kurz gekommen ist dabei allerdings die Frage, auf welchem «Grund» die Grundlagenforschung des Rechts überhaupt steht. Heute bezieht das Recht seine Informationen über die Gesellschaft primär von der Politik im Gesetzgebungsverfahren und in der Auslegung von Rechtssätzen. Es stellt sich aber die Frage, ob das Recht damit noch genügend Grundlage in der Gesellschaft findet, um dieser gerecht zu werden. Denn in einer zunehmend ausdifferenzierten Gesellschaft ist die Gesellschaft der Politik ebenso fremd wie dem Recht. Die sogenannten Hilfswissenschaften bieten sich in dieser Situation dem Recht als Interpretations- und Reflexionsmechanismus an, als wissenschaftliche Analysen von «Recht in Gesellschaft». Es handelt sich dabei jedoch um rechtsinterne Beobachtungen von Fremdbeobachtungen des Rechts. Eine Grundlage eines in der Gesellschaft verankerten Rechts resp. ein Zugang zur gesellschaftsadäquaten Anwendung von Recht ist damit wohl auch nicht zu gewinnen. Ohne ausreichenden Grund aber erscheint eine Grundlagenforschung ausser Reichweite. Das trifft umso mehr auf eine anwendungsorientierte Grundlagenforschung oder eine grundlegende Anwendungsforschung zu. Verbleibt uns ohne Grund nichts mehr als die «Lagenforschung», als eine Beobachtung der wechselseitigen Beobachtung gesellschaftlicher Differenzen?

Referierende Andreas Abegg, Prof., PD Dr. iur., LL.M., Rechtsanwalt, Professur für öffentliches Wirtschaftsrecht an der ZHAW School of Management and Law David R. Wenger, Dr. utr. iur., LL.M., Richter am Bundesverwaltungsgericht und Lehrbeauftragter für Völkerrecht und Öffentliches Recht an der Andrassy Universität Budapest Ino Augsberg, Prof. Dr. phil. et Dr. iur., Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und Öffentliches Recht, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Jochen Bung, Prof. Dr. iur., M. A., Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie, Universität Hamburg Ricardo Campos, LL.M., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main Daniel Dedeyan, PD Dr. iur., LL.M., Rechtsanwalt bei Walder Wyss in Zürich und Privatdozent für Privat- und Wirtschaftsrecht, Rechtstheorie und Methodenlehre an der Universität Zürich Lorenz Engi, PD Dr. iur., M.A., Dozent für öffentliches Recht an der ZHAW School of Management and Law und Lehrbeauftragter der Universität St.Gallen Vagias Karavas, Ass.-Prof. Dr., Assistenzprofessur für Rechtssoziologie und Co-Geschäftsführender Direktor Institut lucernaiuris an der Universität Luzern

Daniela Kühne, Dr. iur., Gerichtsschreiberin am Verwaltungsgericht des Kantons Zürich und Lehrbeauftragte an der ZHAW School of Management and Law sowie der Universität Luzern Benjamin Lahusen, Dr. iur., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin Moritz Renner, Prof. Dr., Lichtenberg-Professur für transnationales Wirtschaftsrecht und Theorie des Wirtschaftsrechts an der Universität Bremen Verena Schmid Blumer, Dr., freischaffende Lektorin u.a. bei der Ancilla Iuris Fabian Steinhauer, PD Dr. iur. et Dr. phil., Vertretungsprofessur an der Universität Bremen Sascha Ziemann, Dr. iur., wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main

Programm Donnerstag, 17. November 2016 14.15 Begrüssung Andreas Abegg & David R. Wenger (Herausgeber Ancilla Iuris) Vagias Karavas (Universität Luzern) Session I (Vorsitz: Andreas Abegg) 14.30 Produktive Verunsicherung. Rechtsgeschichte heute Benjamin Lahusen 15.15 Autopistis. Glauben und Wissen im Recht Ino Augsberg 16.00 Pause 16.30 Freier Fall. Die Konstruktion tragischer Entscheidungssituationen in der juristischen Argumentation Sascha Ziemann 16.45 Diskussion im Plenum 17.30 Redaktionssitzung Abendessen (18.30 Uhr)

Programm Freitag, 18. November 2016 08.45 Begrüssung Session II (Vorsitz: David R. Wenger) 09.00 Zur Grundlagenforschung im internationalen Recht globales Verfassungsrecht und Ethik Daniela Kühne 09.45 Rechtsreflexe und reflexives Recht Wer hat Angst vor Georg Hegel? Jochen Bung 10.30 Pause 11.00 Untergründe. Die kulturtechnische Forschung zum Recht. Fabian Steinhauer 11.45 Empirie im Untergrund des Rechts Andreas Abegg 12.15 Diskussion im Plenum Mittagessen (13.00 Uhr)

Session III (Vorsitz: Moritz Renner) 14.00 Beobachtungen aus dem Off Verena Schmid Blumer 14.45 Global Law Eine Genealogie der Verwandlung des Rechts Ricardo Campos 15.30 Pause 16.00 Grundlagen des Verwaltungsrechts Forschungsfragen und Forschungskonzepte Lorenz Engi 16.45 Interdisziplinarität im Wirtschaftsrecht Daniel Dedeyan 17.30 Diskussion im Plenum Abendessen (18.30 Uhr)

Organisation Datum 17. November 2016 14.15 bis 18.30 Uhr 18. November 2016 08.45 bis 18.30 Uhr Veranstaltungsort Raum 4B.55, Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern Sie erreichen uns bequem mit der Bahn oder Auto. Der Bahnhof Luzern sowie das Parkhaus «Bahnhofparking (P3 Frohburg)» befinden sich in unmittelbarer Nähe. Anmeldung Die Veranstaltung ist öffentlich sowie die Teilnahme kostenlos. Bitte melden bis zum 8. November 2016 unter ancilla@anci.ch anmelden. Auskunft Inhaltlich Prof. Dr. Andreas Abegg andreas.abegg@zhaw.ch, 058 934 68 04 Ass.-Prof. Dr. Vagias Karavas vagias.karavas@unilu.ch, 041 229 53 86 Organisatorisch Seraina Fürer seraina.fuerer@zhaw.ch, 058 934 62 55