SCHOTSTEK EIN KNOTEN, DER VERBINDET. S t i p e n d i a t e n - P r o g r a m m
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4 5 EIN KNOTEN, DER VERBINDET. Das ist Schotstek. Ein Schotstek ist ein Knoten, der zwei Seile miteinander verbindet. Dieser Knoten ist der Namensgeber für unseren gemeinnützigen Verein. Denn auch er verbindet, stützt und hält zusammen. 2013 haben wir acht Hamburger mit und ohne Migrationshintergrund uns zusammengeschlossen und Schotstek gegründet. Unsere Vision: begabte und ehrgeizige Jugendliche sowie junge Erwachsene aus Einwanderungsund Flüchtlingsfamilien mit unserem Netzwerk zu unterstützen und Kontakte zwischen Unternehmen und potenziellen Mitarbeitern herzustellen, die Verantwortung übernehmen wollen. Als Bürger einer zukunftsorientierten Großstadt wollen wir mit einem eigens dafür entwickelten jungen Erwachsenen Selbstvertrauen geben für starke Karrieren. So wachsen neue Vorbilder heran, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. So binden Sie einen Schotstek: Nehmen Sie zwei Seile. Mit dem ersten legen Sie eine Schlaufe, deren Ende zu Ihnen zeigt. Das zweite Seil ziehen Sie unter der Schlaufe hindurch. Nehmen Sie das Ende des zweiten Seils. Führen Sie es unter dem Seilende des ersten Seils auf der Oberseite hindurch. Zurren Sie die Enden fest. Fertig!
6 7 MIRWAIS Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als ich von Tchibo eine Zusage für ein IT-Praktikum bekommen habe. Darüber habe ich mich sehr gefreut und ohne Schotstek hätte ich diese Möglichkeit so sicher nicht bekommen. Dass es Schotstek gibt, davon habe ich von meinem Lehrer erfahren. Daraufhin habe ich mich im Internet genauer informiert und beschlossen, mich für ein Stipendium zu bewerben. Seitdem ich als Stipendiat aufgenommen wurde, habe ich viele Unternehmer kennengelernt. Von ihnen erfahren wir Stipendiaten sehr viel auch, dass es sich lohnt, für seine Ziele zu kämpfen. Welche Träume ich für die Zukunft habe? Ich möchte Wirtschaftsinformatik studieren und irgendwann einmal bei Google arbeiten. Mirwais, 21 aus Afghanistan, seit 2012 in Hamburg
8 9 AUF ZU NEUEN UFERN. So arbeiten wir. Beruflicher Erfolg setzt Intelligenz und Leistung voraus. Aber auch Kontakte und Habitus sind nötig. Nicht selten fehlen jungen Migranten genau die letzteren beiden, weil viele ihrer Familien bildungsfern leben und finanzielle Sorgen haben. Hier setzt unsere Arbeit an. Sie zielt ab auf Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit, auf eine multikulturelle Gesellschaft und die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Erreichen können wir das, indem wir unsere Stipendiaten langfristig fördern und ihnen vermitteln, dass sie in einer Gesellschaft leben, die viele Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten für sie bereithält. Jeder unserer Stipendiaten wird dafür individuell begleitet wir suchen den richtigen Mentor, öffnen Türen für Praktika oder Auslandsaufenthalte. Im ersten Jahr gibt es für die Schotstek-Starter ein intensives Pflichtprogramm. Danach begleiten wir die Stipendiaten über viele Jahre bis zu den ersten Karriereschritten. Ruder Das Ruder halten die Schotstek-Gründer. Sie steuern das Projekt und stehen den Stipendiaten zur Seite. Dock Schotstek bietet ein sicheres Dock. Es beruht auf Gemeinsinn und Geld dank vieler Unterstützer. Seile Unser Schirmherr und die Beiräte sind unsere Seile. Sie geben Schotstek Halt und schenken unseren Stipendiaten ihre Zeit.
10 11 PATIENCE Patience, 24 in Hamburg geboren, Eltern stammen aus Ghana Mein großer Wunsch ist es, nach meinem Masterstudium im Bereich Marketing in einem internationalen Unternehmen zu arbeiten. Ich möchte beweisen, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund in Zeiten der Globalisierung die Unternehmenskultur positiv beeinflussen können. Seit ich Stipendiatin bei Schotstek bin, hat sich für mich viel verändert. Gespräche mit herausragenden Persönlichkeiten haben mir zum Beispiel vor Augen geführt, dass es heutzutage nicht nur wichtig ist, einen geradlinigen Lebenslauf vorweisen zu können, sondern auch, eine starke und offene Persönlichkeit zu haben, wenn man Erfolg haben möchte. Außerdem stand mir Schotstek während meines Auslandssemesters in Südafrika zur Seite und hat mir finanzielle Unterstützung vermittelt.
12 13 VOLLE FAHRT VORAUS. 1 Die drei Schotstek- Gruppen SCHOTSTEK 1 Diese Stipendiaten fördern wir. Jährlich nehmen wir maximal 36 Stipendiaten in drei verschiedenen Gruppen auf. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie verstehen Hamburg als ihr Zuhause und wollen hier beruflich Erfolg haben. Nach einem schriftlichen Bewerbungsverfahren wählen die Jurys deren Mitglieder meist selbst ausländische Wurzeln haben in individuellen Bewerbungsgesprächen Kandidaten mit besonderem Potenzial aus. Jede Jury-Entscheidung über Aufnahme oder Ablehnung wird am Ende anhand folgender Fragestellung überprüft: Können die Juroren sich diesen Bewerber in einigen Jahren als jungen Kollegen bei sich im Unternehmen vorstellen? Derzeit stammen unsere Stipendiaten aus mehr als 20 Ländern, darunter Afghanistan, China, Gambia, Syrien, Marokko und Nepal. Sie sind Christen, Muslime, Juden, Hindus oder Buddhisten. sind Jugendliche aus Hamburger Schulen, die in die 12. oder 13. Klasse kommen und das Abitur machen möchten. 3 SCHOTSTEK 3 nimmt Flüchtlinge im Alter zwischen 20 und 28 Jahren auf, die erst vor Kurzem nach Hamburg gekommen sind, dauerhaft hier bleiben wollen, gut Englisch sprechen und in ihrer Heimat bereits ein Studium begonnen oder schon beendet haben. 2 SCHOTSTEK 2 sind junge Erwachsene, die mindestens im zweiten Semester an der Universität Hamburg, der TU Hamburg-Harburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) oder der HafenCity Universität (HCU) studieren.
14 15 WAEL Ich bin im Herbst 2015 nach Deutschland gekommen. Zuvor habe ich in Aleppo, meiner Heimatstadt, Chemie studiert. Ich war im letzten Semester, als die Universität von Bomben zerstört wurde. Im Erstaufnahmelager in Wilhelmsburg hat mir Heissam, ein Helfer vor Ort, der auch Schotstek-Stipendiat ist, von Schotstek erzählt. Ich dachte mir, die können mir helfen, damit ich so schnell wie möglich mein Leben in die Hand nehmen kann. Die Hilfe, die wir von Schotstek erfahren, ist großartig. Aber auch die Stipendiaten greifen sich gegenseitig unter die Arme. Weil es zu viel Zeit kosten würde, noch einmal zu studieren, möchte ich in Deutschland gern eine Ausbildung machen und baue darauf, dass ich mit meinem Wissen aus dem Studium gute Chancen habe, einen Beruf zu erlernen. Wael, 24 ist im Oktober 2015 aus Syrien geflohen
16 17 GEMEINSAM DIE SEGEL SETZEN. Unser Schirmherr Frank Horch Wirtschaftssenator, Hamburg Unser Konzept in der Praxis. Unsere Begegnungen sind es, die unser Programm in der Praxis besonders machen: Unternehmer- gespräche, Clubabende, Diskussionen mit Rotariern, Lunchgespräche mit Entscheidern, Abendeinladungen zu erfolgreichen Hamburgern. Das Coaching-Programm liefert einen weiteren entscheidenden Baustein. Zwei Coaches begleiten jede neue Stipendiaten-Gruppe ein Jahr lang an sechs verschiedenen Wochenendseminaren. Sie sorgen auch dafür, dass aus einer kulturell und religiös heterogenen Gruppe eine starke Gemeinschaft entsteht, deren Mitglieder sich dauerhaft gegenseitig unterstützen. Außerdem erfahren die Stipendiaten von erfolgreichen Hamburgern Ermutigung und Wertschätzung. Und auch die Unternehmer, Wissenschaftler, Künstler, Manager und Politiker ob Gäste oder Beiräte schätzen die Schotstek-Abende und den Austausch mit den jungen Menschen. Machen Sie mit! Möchten auch Sie die Arbeit von Schotstek fördern? Sprechen Sie uns an es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Wir freuen uns auch über finanzielle Unterstützung, denn wir decken unsere Ausgaben ausschließlich durch Spenden von Privatpersonen und Unternehmen. Gut ausgebildete Fachkräfte werden in Zukunft immer wichtiger für die Unternehmen und für den Standort Hamburg. Gemeinsam müssen wir unsere Kräfte mobilisieren, um alle Potenziale zu nutzen. Hierzu leistet das Programm einen ganz wesentlichen Beitrag. Es hilft nicht nur jungen Migrantinnen und Migranten, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten zu stärken, sondern es bietet Unternehmen die Chance, talentierte Fach- und Führungskräfte zu entdecken. Immer mehr Firmen sind auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen, die hohe Fachkompetenz mitbringen und sich darüber hinaus sicher in einem internationalen Umfeld bewegen. So kann der Kontakt zwischen Wirtschaft und Stipendiaten zu einem Erfolg für beide Seiten werden.
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