Betriebsoptimierung und Flexibilisierung von Kleinwasserkraftanlagen Praxisbeispiele und Potentiale

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Transkript:

Betriebsoptimierung und Flexibilisierung von Kleinwasserkraftanlagen Praxisbeispiele und Potentiale Wasserkraftwerksverband Mitgliederversammlung Peter Strohmer 11. Nov. 2016

Schloßmühle- Schieritz Wehrbau 2016

Inhalt (Betriebsoptimierung Flexibilisierung von KWK) 1. Regelenergiemarkt - Kurzübersicht 1.1 Produkte und wesentliche technische Merkmale 1.2 Handel der Regelenergieprodukte 1.3 Kernaussagen für die technischen Anforderungen am Regelenergiemarkt 1.4 Prinzipielle Betriebsweise von KWK als Regelkraftwerke, Variante 1 1.5 Prinzipielle Betriebsweise von KWK als Regelkraftwerke, Variante 2 1.6 Prinzipielle Betriebsweise von KWK als Regelkraftwerke, Variante 3 1.7 Strategieansätze für KWK im Regelbetrieb (pos. Vorhaltung) 2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.1 das Doppelblockkonzept für PSW 2.2 Realität der Vergütungstarifentwicklung 2.3 Effekte durch Luftergänzung am Saugrohr (Bsp. KWK- Grimsel) 2.4 weitere positive Effekte durch Luftergänzung: 2.5 weitere Möglichkeiten durch Luftergänzung zur Verbesserung des Betriebsverhaltens 2.6 Effekte durch eine Änderung der Nenndrehzahl von Francismaschinen 2.7 Zulauf und Rechenverluste Bsp. WKA

1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.1 Produkte und wesentliche technische Merkmale P_max._th. Leistungsvermögen der Anlage P_max._mgl. P_FPL Þ Systemstabilität muss durch die europ. ÜNB gesichert werden => 50Hz Þ PRL, SRL und MRL (TRL) werden nacheinander abgerufen P_min Leistungsanforderung vom Netz Þ von einer Fahrplanleistung (P_FPL) aus wird Regelleistung (pos. / neg.) bereitgestellt Þ Potential wird durch tech. Mindestlast und techn. Maximallast definiert

1. 1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.2 Handel der Regelenergieprodukte Produkt Ausschreibungszeitraum Mindestangebot Aktivierungszeit Produktzeitfenster Vergütung Bedarf DE Abruf Primärregelleistung Woche 1 MW < 30s Woche Leistungspreis ca. 800MW pos. und neg. ferngesteuert Sekundärregeleistung Woche 5MW < 5 Minuten pos. und neg. Hochtarif und Niedrigtarif (WE) Leistungspreis Arbeitspreis ca. 2000MW pos. ca. 2000MW neg. ferngesteuert Tertiärregelleistung täglich 5 MW < 15 Minuten pos. und neg. 6 Zeitscheiben a 4h Leistungspreis Arbeitspreis ca. 1900 MW pos. ca. 1500 MW neg. telefonisch ferngesteuert Präqualifikation => Angebot (regelleistung.net) Erhält ein Anbieter bei der Ausschreibung den Zuschlag (Merit Order Prinzip), wird für die Vorhaltung der Leistung ein Leistungspreis ( /MW) und bei Abruf der Leistung ein Arbeitspreis ( /MWh) durch ÜNB gezahlt.

1. 1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.2 Kernaussagen für die technischen Anforderungen am Regelenergiemarkt 1. Poolung meistens notwendig aufgrund Mindestangebotsgröße 1 MW bzw. 5 MW 2. Laständerungsgeschwindigkeiten prinzipiell unproblematisch für Wasserturbinentechnik SRL: 5 min bis Last (Laständerungsgeschwindigkeit 2%/Minute) => KWK! PRL in 30 Sekunden muss die angebotene Leistung vorhanden sein => Drehzahlregler / Inselbetrieb! MRL: in 15 min => KWK! 2. Laständerungsgeschwindigkeiten teilweise problematisch für Wasserkraftanlagen WP-Schwankungen abhängig von den hydraulischen Verhältnissen einer Anlage oder auch einer Kaskade Pegelregelung => Leistungsgregelung mit Pegelregelung (Limitierung) Kaskade muss vernetzt werden 3. Zeitverfügbarkeit: - vorgehaltene Leistung muss im gesamten Ausschreibungszeitraum gefahren werden können Wasserdargebot für eine Woche (PRL, SRL) rel. unsicher => Einschränkung der angebotenen max. Leistung da hohe Strafzahlungen - Minutenreserve für KWK vorteilhaft, da tägliche Ausschreibung

1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.4 Prinzipielle Betriebsweise von KWK als Regelkraftwerke, Variante 1: neg. Vorhaltung Leistungsvermögen der Anlage P_FPL=P_max_mgl. P_min P_max_th. Vorhaltung neben der FPL: - nur negativ, P_max_mgl. - P_min - guter Wirkungsgradbereich - Einnahmen durch Direktvermarktung der FPL wie jetzt Erweiterung des Regelbandes: P_min=0 Luftergänzung P_max_th. vergrößern (Überöffnung / Drehzahl) - Nur bedingt Erfolge wenn Speicher oder Abflusspotential vorhanden sind da 1 Woche Vorhaltung notwendig ist - Speicherbatterie würde sehr hohe Kapazität benötigen (1 Wo) Resümee - Das kann und macht jeder gern (Wind, Kohle etc.) - Regelabrufe => pos. ökolog. Auswirkungen in der Ausleitungsstrecke Leistungsanforderung vom Netz

1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.5 Prinzipielle Betriebsweise von KWK als Regelkraftwerke, Variante 2: pos. Vorhaltung Leistungsvermögen der Anlage P_max_mgl. P_max_th. Vorhaltung neben der FPL: - nur positiv, P_min - P_max_mgl. - schlechter Wirkungsgradbereich - Energieverlust da Wasserdargebot nicht ausgeschöpft wird - bessere ökolog. Auswirkungen in der Ausleitungsstrecke => Vergütung? - aber höhere Regelleistungspreise Erweiterung des Regelbandes: P_min=0 z.b. Luftergänzung P_max_th. vergrößern (Überöffnung / Drehzahl) - Oberwasserspeichersee sehr sinnvoll (kurze Spitzen abdecken) P_max_mgl. = P_max_th P_FPL=P_min Leistungsanforderung vom Netz reversibler Speicher (Batterie / Pumpspeicherwerk PSW) - Energieverlust kann gespeichert werden und am Markt zus. eingesetzt (PRL, Intrdy.) - hohe Vorhaltung auch bei wenig Wasserdargebot möglich!

1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.6 Prinzipielle Betriebsweise von KWK als Regelkraftwerke, Variante 3: pos. und neg. Vorhaltung Leistungsvermögen der Anlage P_max_mgl. P_FPL P_max_th. Vorhaltung neben der FPL: Positiv: P_max_mgl. - P_FPL Negativ: P_FPL P_min für Primärregelleistung immer symmetrisch => Einschränkung der FPL => Speicher P_min Leistungsanforderung vom Netz

1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.7 Strategieansätze für KWK im Regelbetrieb (pos. Vorhaltung) Jede Anlage ist als Unikat hinsichtlich Ihrer Regelfähigkeit einzuschätzen (Maschinentechnik, Hydraulik u. Genehmigung) Þ KWK: Sekundärregelleistung, Minutenregeleistung Þ Primärregelleistung bei hydraulisch opt. Anlagen Þ Leistungsregelung Þ keine techn. Mindestlast Þ keine gesperrten Lastbereiche sondern durchgängig von 0 bis P_max regelbar Þ wenn Potential vorhanden, dann einfache Erhöhung von P_max auch mit schlechtem Wirkungsgrad sinnvoll vor allem bei Speichersee im Oberwasser Þ Teillastwirkungsgrad sehr wichtig Þ Poolung ist sinnvoll - Erweiterung des Regelangebotes durch nicht regelfähige Anlagen wenn nur eine regelfähige Anlage vorhanden ist - Vorteile von kleinen flexiblen Anlagen für große Anlagen Nutzen (z.b. M1: 0 bis 70kW und M2: 70-200kW) - Generell sind mehr kleine Maschinen flexibler - besserer Gesamtwirkungsgrad erzielbar - Reduktion der Beeinflussung der KW untereinander in einer Kaskade

1. Regelenergiemarkt- Kurzübersicht 1.7 Strategieansätze für KWK im Regelbetrieb (pos. Vorhaltung) Þ Kombination mit Speicher ist sinnvoll (pos. Fahrweise) - Einschränkungen durch Wasserdargebot werden reduziert - Pos. Vorhaltung - Speicherung der pos. vorgehaltenen Energie => gezielte Vermarktung (PRL, Intraday etc.) - Erweiterung des Regelbereiches und Kompensation von Lücken - Dämpfung der Wasserspiegeländerungen bei Regelvorgängen - Entlastung der Maschinen im Regelbetrieb Dezentral mit Batterie an der Anlage oder zentral im Pumpspeicherwerk??? - Netzentgelte wenn dezentral? - Batterie: Förderung 90% aber generell Kapazität teuer - PSW: erprobter Großspeicher mit unschlagbarer Flexibilität und in Sachsen schon vorhanden

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.1 Das Doppelblockkonzept (2x60/80MW) für PSW Þ Jede Leistung zwischen max. Pump und Turbinenleistung kann durch das Doppelblockprinzip für alle Netzdienstleistungen 24h/Tag bereitgestellt werden PSS 1 (60/80MW) drehzahlvariable PT Triebwasserleitung PSS 2 (60/80MW) drehzahlvariable PT Hydr. Sammler (HWKS) Þ durchgängige Regelkennlinie von max. Pumpleistung bis max. Turbinenleistung Þ PSW Koops 2 Þ Poolung mit konstanten Lasten Þ optimale Reaktionsmöglichkeit auf geänderte Marktanforderungen

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.2 Realität der Vergütungstarifentwicklung 1. SRL / MRL pos. Vergütung höher als negative (neg. kann jeder und macht jeder) 2. Aufgrund des geringen Strompreises => Kannibalismus da Alle auf Regelenergiemarkt drängen 3. Verkürzung der Ausschreibedauer => mehr Anbieter auch in Pools (Windkraft, BHKW etc.) 4. Früher waren die Leistungspreise ertragsintensiv heute teilweise 0 5. Börsenhandel führt zu strategischen Angeboten (0 LP und extrem hohe AP etc.) Zukunft: - Atomausstieg? - Ausstieg aus der Kohle? - Erhöhung des Regelleistungsbedarfes und Normalisierung der Preise?

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.2 Effekte durch Luftergänzung am Saugrohr (Bsp. KWK- Grimsel) Þ Ausgangssituation: gesperrte Bereiche (Rot) aufgrund von Kavitation => keine durchgängige Vermarktung am Regelenergiemarkt möglich, Luftzuleitung mit Blende vorhanden! Þ Optimierungsprozess für definierte LA Stellungen: - Luftzuleitung am Saugrohr mit Mengenregulierung - Messung der relativen Wellenschwingung (x/y) und der absoluten Lagergehäuseschwingung zur Beurteilung des Maschinenverhalte in Abhängigkeit der Luftmenge - Änderung der Leistung in Abhängigkeit der Luftmenge - Weitere Betriebsparameter für Vergleichbarkeit (H, Q, OW, UW etc.)

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.2 Effekte durch Luftergänzung am Saugrohr (Bsp. KWK- Grimsel) Þ Ergebnisse der Versuche für verschiedene Luftmengen bei einzelnen LA- Stellungen erhebliche Leistungssteigerung ohne Luft: ca. 15kW z.b.: Maschine zieht Luft durch defekte Dichtung Kavitationsfreiheit durch Luft, mit Leistungseinbußen => Bereich freigegeben Kavitationsfreiheit durch Luft, mit geringen Leistungseinbußen => Bereich freigegeben erhebliche Leistungssteigerung durch Luft: ca. 5 bis 15kW Maschine saugt Luft! (z.b.: defekte Wellendichtung)

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.4 weitere positive Effekte durch Luftergänzung: reduziertes Schwingungsverhalten => reduzierte Verluste => reduzierte Maschinenbelastung => erhöhte Lebensdauer Erhöhung der Jahresausbeute (geringere min. Teilllast, teilw. geringere Verluste, höhere Leistungen durch opt. Luft) 2.5 weitere Möglichkeiten durch Luftergänzung zur Verbesserung des Betriebsverhaltens Luftergänzung am Turbinendeckel => Kavitation am Laufradrücken => Nepal 2x40MW Francis Teillastwirbelzopf zerschlagen durch Luft durch die Welle bzw. Ringleitung am Saugrohr => große Francismaschinen

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.6 Effekte durch eine einfache Änderung der Nenndrehzahl von Francismaschinen (teilweise Kaplan) Þ 1. Erhöhung der Drehzahl (z.b. einfach durch Generatorriemenscheibe) Erhöhung der maximalen Leistung durch geringe Drehzahlerhöhung da P=f (n^3) neg. Einfluss auf Teillastverhalten (Abhängig von Hydraulik) ggf. pos. Effekte durch besser Anpassung an Fallhöhe Þ 2. Verringerung der Drehzahl (z.b Generatorriemenscheibe) Verbesserung des Teillastverhaltens (Tiefe und Wirkungsgrad) Reduktion der max. möglichen Leistung- viele Maschinen zu groß ausgelegt! ggf. pos. Effekte durch besser Anpassung an Fallhöhe

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.6 Effekte durch eine Änderung der Nenndrehzahl von Francismaschinen (teilweise Kaplan) Þ 3. Stufenlose Änderung der Drehzahl (Frequenzumrichter), z.b.: PSW Goldisthal 4x260MW ideale Drehzahl für jede Fallhöhe und jeden Durchfluss Betrieb mit bestem Wirkungsgrad vor allem bei Teilllast (10% im Teillastbereich möglich) Erweiterung des Betriebsbereiches (Pmin, Pmax) keine Synchronisierung notwendig, schnelleres Anfahren und Stoppen rel. einfache Adaption des vorhandenen Generators extrem schnelle Änderung der Leistung über die Drehzahl und Leitapparat da P=f(n^3) aber Umrichterverluste immer vorhanden ca. 3% => Lösung! Empfehlung für Francismaschinen

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.7 Zulauf- und Rechenverluste Bsp. WKA A) Problematik instabiler Wasserstandsregler => Beobachtungen => Zulauf- und Rechenproblematik Hinterschneidungen der rechten Gerinnewand Þ Todgebiete (2x) Þ rechte Rechenhälfte blockiert Þ Q muss durch ½ Rechenfläche Þ Geschwindigkeit steigt Þ Verluste steigen Þ Verluste steigen zus. durch schräge Anströmung Þ Rechengut zu M1..vgl. PSW

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.7 Zulauf und Rechenverluste Bsp. WKA B) Vorversuche Kontrolle der Wasserstandsanzeigen (Nivellement etc.) Kontrolle LA/LR Stellungen etc. Messung der Wasserpegel für verschiedene feste Öffnungen Vergleich des Ein- und Zweimaschinenbetrieb Durchflussabhängigkeit sowie Anteil durch schlechte Anströmung Ergebnisse bei 70 % Öffnung, H=2,5m, gereinigter Rechen: M2 (70%, 74%, 210kW): hvr=14cm M1 (70%, 76%, 244kW): hvr=3cm Differenz: 11cm => 4,4% Verluste bei 2,5m Fallhöhe => auch über weiten Betriebsbereich 3. Vorabschätzungen / theoretisches Potential Abflussdauerlinie + Wirkungsgradkurven + Fallhöhendauerlinie => theoretisches Potential (Jahr X) Vergleich mit der erzeugten Jahresarbeit im Jahr X

2. Praxisbeispiele für Optimierung und Flexibilisierung 2.7 Zulauf und Rechenverluste Bsp. WKA C) Auswertung und Potentialabschätzung LT Daten bei ca. 70%) Problematik Maschine 2 (schlechte Anströmverluste => permanente Rechenverluste) M P [kw] vr [NHN] nr [NHN] Wehr [NHN] Bemerkung Datum dhv_r [m] d_zeit 2 212 216,95 216,81 217,06 RRM AUS 7.10.2016/05:01:49 0,14 2 209 216,95 216,8 217,06 RRM EIN 7.10.2016/05:39:58 0,15 38min Verlusthöhendifferenz -0,01 dw/monat= ca. -22kW*30Tage*24h= ca. 16.000 kwh/monat (Realistisch 10.000 kwh/monat) M2 M1 Problematik Maschine 1 (zu hohe Rechendifferenz, Maschine 1 bekommt Masse des Treibgutes ab) M P [kw] vr [NHN] nr [NHN] Wehr [NHN] Bemerkung Datum dhv_r [m] d_zeit 1 234 216,94 216,92 217,06 RRM AUS 7.10.2016/04:08:24 0,02 1 216 216,95 216,8 217,06 RRM EIN 7.10.2016/06:34:14 0,15 2h:26min Verlusthöhendifferenz -0,13 dwtag= ca. -3000kWh/Monat (bei doppelter Reingungshäufigkeit und halber zugrechendifferenz) Rechenverluste (Rechenkonstruktion, Treibgutabweiser entscheidend etc.)

2. Betriebsoptimierung 2.7 Zulauf und Rechenverluste Bsp. WKA D) CFD Modell => Nachrechnung Ist Situation und Auswertung von Effekten von verschiedenen Maßnahmen (Aufwand/Nutzen) => Wie tief müssen Leitwände in der Strömung sein um ausreichend Verbesserungen zu erreichen? ohne Freifluter Istsituation mit Freifluter

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!