Leitfaden: Richtiges Heizen und Lüften Liebe Mieter, sicher ist es Ihnen bekannt, dass richtiges Lüftungsverhalten entscheidend zur Schaffung und Erhaltung gesunder Raumluft in Ihren Mieträumen beiträgt. Ein regelmäßiger, ausreichender Luftaustausch hat viele Aufgaben zu erfüllen: die Erneuerung der verbrauchten, mit Kohlendioxid angereicherten Atemluft, das Abführen von giftigen Schadstoffen, z. B. aus Verbrennungsprozessen, wie Kohlenmonoxid, Schwefel- oder Stickoxide, die Reduzierung von Geruch- und Schwebstoffen, wie Körperschweiß, Küchengerüche, Tabakrauch, die Regulierung der Lufttemperatur und die Regulierung einer zu hohen Luftfeuchte, z. B. durch Atemluft, Wohn- und Lebensvorgängen sowie Pflanzen. 1
Was Viele aber nicht wissen: Durch richtiges, der jeweiligen Wohnung, der Personenanzahl und deren Gewohnheiten angemessenes Lüften kann die Bildung gesundheitsschädlicher Pilze verhindert werden. Wir erlauben uns, Ihnen nachfolgend einen Leitfaden zu diesem Thema zu überreichen. Wir bitten Sie, ihn gründlich zu lesen. Alle, auch wenig genutzte Räume, sollten Sie regelmäßig, also mindestens viermal am Tag, lüften. Dazu sollten alle Fenster gleichzeitig ganz geöffnet werden (Querlüftung, Durchzug), damit sich der Luftaustausch schnell vollziehen kann. Dies gilt auch, wenn es regnet oder kalt ist. Die Lüftung ist umso wirkungsvoller, je höher die Temperaturdifferenz zwischen draußen (kalter Luft) und drinnen (warmer Luft) ist. Dauer dieser Stoßlüftung: Jeweils 5 bis max. 10 Minuten. 2
Eine Dauerlüftung durch gekippte Fenster sollten Sie vermeiden. Das kühlt die Wände aus und kostet im Verhältnis mehr Energie als wiederholte Stoßlüftung. Während des Lüftens die Thermostatventile an den Heizkörpern herunter stellen. Die niedrige Temperatur der einströmenden Frischluft würde die Temperaturfühler täuschen. Erst nach dem Schließen der Fenster die Thermostatventile wieder wie gewünscht einstellen. Der Heizkörper sollte auch in wenig benutzen Räumen, insbesondere im Schlafzimmern, niemals ganz abgestellt werden. Das Mitheizen des Schlafzimmers durch geöffnete Türen führt dazu, dass sich Luftfeuchte aus den wärmeren Zimmern an den kühleren Wänden des Schlafzimmers niederschlägt. Hier kommt es zu Feuchtigkeitsschäden. Besonders gefährdet sind dabei die Fensteranschläge, die Innenwinkel zwischen zwei Außenwänden sowie zwischen Außenwänden und Decken. 3
Alle Türen zwischen beheizten und weniger oder nicht beheizten Räumen geschlossen halten. Größere Wasserdampfmengen bereits beim Entstehen gezielt weglüften. Beim Kochen und gleich nach dem Baden / Duschen Fenster auf und Türen zu, damit sich der Wasserdampf gar nicht erst in der Wohnung ausbreiten kann. Bei innen liegenden Bädern und Duschen Lüftungsanlagen laufen lassen, bis die Fliesen wieder abgetrocknet sind. Möglichst kein Wäschetrocknen in der Wohnung, sondern Trockenböden, Wäscheplätze (sofern vorhanden) oder Kondensat-Wäschetrockner benutzen. Jedenfalls für ausreichende Raumlüftung sorgen. 4
Während des Urlaubs Nachbarn oder Bekannte lüften lassen; im Winter sollte die Raumtemperatur auch in Ihrer Abwesenheit ca. 18 C nicht unterschreiten. Es muss stets ausreichend geheizt werden, denn nur Luft, die erwärmt wird, kann die Feuchtigkeit im Raum aufsaugen. So kann z.b. Luft mit 0 C nur 5 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen, bei 20 C sind es bis zu 17,5 Gramm pro Kubikmeter. Der Sättigungsgrad der Luft kann durch ein Hygrometer gemessen und als relative Feuchte abgelesen werden. Als raumklimatisch behaglicher Wert ist 40 50 % Luftfeuchtigkeit anzusehen. 5
Zur Selbstüberprüfung des Raumklimas haben wir Ihnen nachfolgend einige Raumtemperaturen mit den dazugehörigen Grenzwerten der relativen Luftfeuchte noch einmal aufgelistet: Raumtemperatur relative Luftfeuchte 16 Grad Celsius 45 % 18 Grad Celsius 50 % 20 Grad Celsius 60 % 22 Grad Celsius 65 % Um Feuchtigkeitsmängel zu vermeiden, muss der Grenzwert der Luftfeuchte bei der jeweils gemessenen Raumtemperatur unterschritten bleiben. 6
Möbel, insbesondere Schränke, nicht direkt an Wände, vor allem nicht an Außenwände stellen, sondern mindestens 5 cm Lüftungsabstand lassen. Die Luft soll zwischen Möbeln und Wand zirkulieren können, d.h. Möbel mit Sockel sollten am besten mit mindestens 5 cm hohen Klötzen unterlegt werden, damit die Luft zirkulieren kann. Das gleiche gilt in Kellerräumen, selbst wenn diese beheizt werden. Vorhänge, besonders in Ecken, behindern die Belüftung und Trocknung. Für Stores gilt das gleiche. Deshalb sollten Vorhänge und Stores nicht vor Heizkörpern bzw. Thermostatventilen bis zum Boden geführt werden. Größere Einrichtungsgegenstände sollten ebenfalls nicht vor den Heizkörpern bzw. Thermostatventilen aufgestellt werden. Bei Rückfragen kommen Sie gerne auf uns zu! 7