GEAFOL- Gießharztransformatoren Betriebsanleitung. siemens.de/transformatoren

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GEAFOL- Gießharztransformatoren Betriebsanleitung siemens.de/transformatoren

Inhaltsverzeichnis Geltungsbereich 4 Verwendung 4 Beschreibung 6 Kern 6 Wicklungen 6 Isolation 6 Abstützung 6 Montage 7 Abladen, Transport, Auspacken, Untersuchung, Reinigung, Aufbewahrung 7 Mindesttemperatur 7 Aufstellung 8 Gehäuse 9 Mindestabstände 9 Anschluss 10 Oberflächenvorbereitung 10 Verbindungsmaterial 11 Kontaktdruck 11 Erdung 11 Temperaturüberwachung 12 Allgemeines 12 Beschreibung 12 Ausführung mit PTC 12 Ausführung mit PT 100 12 Auswertegeräte 12 Inbetriebnahme 13 Reinigungs- und Kontrollempfehlungen 14 Reinigung der Transformatoren 14 Reinigungsmethode 14 Kontrolle der Anzugsmomente der Schraubverbindungen 14 Kontrolle der Warneinrichtungen 15 Kontrolle der angebauten Lüfter 15 Schutzgehäuse 15 Störungen 15 2

Digitale Betriebsanleitung für Siemens- Gießharztransformatoren mit detaillierten Filmmodulen zu Montage, Inbetriebnahme und Wartung. Einfach den betreffenden QR-Code scannen und die Anleitung als App installieren. Für ios: Für Android: 3

Geltungsbereich Diese Betriebsanleitung gilt für alle GEAFOL- Gießharztransformatoren in dreiphasiger oder einphasiger Ausführung einschließlich aller Sondertransformatoren wie Stromrichter- und Sternpunkttransformatoren. Verwendung GEAFOL-Gießharztransformatoren können besonders dort vorteilhaft eingesetzt werden, wo Brand- oder Grundwasserschutzbestimmungen einen zusätzlichen Aufwand bei Verwendung von flüssigkeitsgefüllten Transformatoren erfordern, z. B. auf Schiffen, in Offshore- und Windenergieanlagen, Warenhäusern, Rechenzentren, Krankenhäusern, U-Bahnen, Sport- und Versammlungsstätten, Pumpstationen und Wassereinzugsgebieten. Darüber hinaus werden Gießharztransformatoren immer häufiger von der Industrie in Schwerpunkt- und Laststationen eingesetzt, da bei Stationen mit Gießharztransformatoren der bauliche Aufwand für Ölauffangwannen und Brandschutz entfällt. Dadurch ist außerdem die Möglichkeit einer einfachen Ortsveränderung gegeben. 4

1 2 3 13 12 14 4 11 5 10 6 7 9 Bild 1a: 630-kVA-GEAFOL-Gießharztransformator 10 ± 2 x 2,5 %/0,4 kv, Oberspannungsanschlussseite 8 1 Unterspannungsanschlüsse 2 Hebeösen 3 Zurrösen 4 Oberspannungsanschlüsse 5 Dreieck-Schaltverbindung 6 Erdungsschraube 7 Unterer Pressrahmen 8 Transportrollen um 90 umsetzbar 9 Zugösen 10 Oberspannungsanzapfungen (diese können auch auf der Seite des Unterspannungsanschlusses liegen) 11 Vergossene Oberspannungswicklung 12 Anschluss für Temperaturüberwachungssystem 13 Oberer Pressrahmen 14 Unterspannungswicklung 5

Bild 1b: 630-kVA-GEAFOL-Neo-Gießharztransformator 20 ± 2 x 2,5 %/0,4 kv, Oberspannungsanschlussseite Beschreibung Kern Für den Eisenkern werden ausschließlich beidseitig isolierte, kornorientierte, kaltgewalzte Bleche verwendet. Die Schenkel- und Jochquerschnitte sind mit verschiedenen Blechbreiten abgestuft. Die Außenschenkel haben Schrägschnitt. Schenkel und Joche sind mit 45 -Schnitten verbunden und der Mittelschenkel mit einem Pfeilschnitt im Jochübergang. Wicklungen Die Oberspannungsspulen werden aus Aluminiumfolie und hochwertigen Isolierfolien hergestellt. Mehrere Einzelspulen sind in Reihe geschaltet und bilden einen Wicklungsstrang, der unter Vakuum mit Gießharzmasse vergossen wird. Die Wicklungsenden und die Anzapfungen sind an Gewindebuchsen geführt und mitvergossen. Die Unterspannungsspulen werden aus Aluminiumbändern und harzimprägnierten Isolierfolien (Prepreg) hergestellt. Isolation Der Isolationsaufbau ist entsprechend der Stoßspannungsverteilung bemessen. Er garantiert Teilentladungsfreiheit bis zur doppelten Nennspannung sowie thermische Beständigkeit und mechanische Festigkeit. Abstützung Die auf die besonderen Eigenschaften der Band-/Folienwicklungen abgestimmte Presskonstruktion und die elastische Einspannung der Spulen gewährleisten sowohl eine hohe Kurzschlussfestigkeit als auch ein sehr niedriges Geräuschniveau. Bei GEAFOL Neo entfällt die Einspannung der Spulen. 6

Montage Abladen, Transport, Auspacken, Untersuchung, Reinigung, Aufbewahrung GEAFOL-Gießharztransformatoren dürfen nur mit vier Einzelsträngen an den dafür vorgesehenen Hebeösen der oberen Rahmen (siehe Bild 1, Seite 5) angehoben und transportiert werden. Bei Lieferung des Transformators mit vollständig montiertem Gehäuse sind die betreffenden Informationen auf dem Gehäuse zu beachten. Die Schrägzuganweisungen auf den Hinweisschildern an den Hebeösen sind zu beachten (siehe Bild 2, unten). Wird ein Transformator auf seinen Rollen fortbewegt, so sind als Angriffspunkte die Zugösen in den unteren Presseisen (siehe Bild 1, Seite 5) oder im Fahrgestell zu benutzen. Nicht an den Oberspannungswicklungen oder an deren Verbindungsrohren schieben oder ziehen. Für GEAFOL-Gießharztransformatoren sind Staplertransporte nur dann zulässig, wenn seitens des Transporteurs sichergestellt wird, dass eine ausreichende Sicherung gegen Kippen und Herunterfallen gewährleistet wird und eine Beschädigung des zwischen den Presseisen befindlichen Eisenkerns und eventuell angebauten Zubehörgeräten, wie z. B. Lüfter oder Erdungsdraufschalter, sicher verhindert wird. Sind Gabelstaplertransport-Verbotsschilder im unteren Bereich des Transformators angebracht, ist ein Staplertransport grundsätzlich nicht zulässig! GEAFOL-Gießharztransformatoren sollen in überdachten Räumen abgeladen, ausgepackt und anschließend auf Transportschäden untersucht werden. Alle erkennbaren Schäden sind in den Beförderungspapieren zu vermerken und durch den Lieferanten zu bestätigen. Der Absender ist unmittelbar zu informieren, um ggf. unter Mitwirkung des Transportversicherers eine geeignete Schadensabwicklung zu ermöglichen. Vor Inbetriebnahme ist der Transformator, wenn nötig, zu reinigen (siehe Reinigungs- und Kontrollempfehlungen für GEAFOL-Gießharztransformatoren, Seite 14). Falls der Transformator nicht unmittelbar in Betrieb genommen wird, ist er in einem überdachten, trockenen und vor Sonneneinstrahlung geschützten Raum zu lagern. Für den Transport vor Ort oder während einer eventuellen Zwischenlagerung ist der Transformator in Schutzfolie zu verpacken. So wird das Eindringen von Staub und Fremdkörpern wirksam verhindert. Um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden, ist ein Entfeuchtungsmittel (z. B. Silicagel) in ausreichender Menge beizufügen. Mindesttemperaturen GEAFOL-Transformatoren sind für den Betrieb bei einer Temperatur von mindestens 30 C ( 22 F) vorgesehen, falls nicht für ein bestimmtes Projekt anders vereinbart. Die Mindesttemperatur gilt jederzeit für Transport, Lagerung und Betrieb (unter Last, im Leerlauf und im Bereitschaftsbetrieb). Bei niedrigeren Umgebungstemperaturen (unter 30 C/ 22 F) sind vor Ort geeignete externe Vorwärmeinrichtungen vorzusehen. Wenden Sie sich im Zweifelsfall bitte an das Siemens-Werk. Bild 2: Anheben des Transformators max. 45 max. 45 7

c c Kabel Kabel 1 Kabel d 2 Kabel c Kabel Kabel b a b a Bild 3: Mindestabstände um GEAFOL- Gießharztransformatoren mit Schaltleiste (1) Bild 4: Mindestabstände um GEAFOL- Gießharztransformatoren mit blanken Anzapfungen und Dreieck-Schaltverbindungen (2) Aufstellung GEAFOL-Gießharztransformatoren sollen nur in überdachten, trockenen und vor Sonneneinstrahlung geschützten Räumen oder Zellen (mindestens Schutzart IP 20) aufgestellt werden. Sie eignen sich bei ent sprechendem Sonderanstrich und Verwendung eines Freiluftgehäuses auch für die Außenaufstellung (mindestens Schutzart IP 23). GEAFOL-Gießharztransformatoren benötigen eine ausreichende Frischluftzufuhr, um die Verlustwärme abzuführen. Als Richtwert gelten ca. 200 m³ Frischluft je Stunde und je kw Verlustleistung; Näheres hierzu ist den GEAFOL-Planungshinweisen zu entnehmen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Luftabstände von der Oberfläche der Gießharzspulen zu den Wänden, Stromschienen, geerdeten Teilen und sonstigen Elemente entsprechend den einschlägigen Errichtungs- und Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden (siehe Bild 3 und 4). GEAFOL-Gießharztransformatoren sind nicht berührungssicher. Arbeiten dürfen nur in spannungslosem Zustand ausgeführt werden. Hierbei sind einschlägige Vorschriften zu beachten. Höchste Spannung für Betriebsmittel U m 1) (Effektivwert) Nenn-Steh-Blitzstoßspannung U LI 1) Mindestabstände Liste 1 Liste 2 a** b** c** d [kv] [kv] [kv] [mm] [mm] [mm] [mm] 12 75 120 * 50 40 24 95 _ 160 * 80 50 24 125 220 * 100 70 36 145 _ 270 * 120 90 36 170 320 * 160 110 Tabelle 1 1) Siehe IEC 60071/HD 637 S1 * Wenn auf dieser Seite OS-Anzapfungen liegen, dann gilt für den Abstand b der Wert der Spalte a, ansonsten gilt der Wert der Spalte c. ** Abstand zu Wänden oder OS-Kabeln. 8

Sofern nicht anders vereinbart, werden Transformatoren entsprechend den einschlägigen Normen für folgende Werte der Kühlluft ausgelegt: jederzeit 40 C Monatsmittel des heißesten Monats 30 C Jahresmittel 20 C Bei Normalbetrieb wird dabei der normale Lebensdauerverbrauch erzielt. Für den Lebensdauerverbrauch sind insbesondere die mittlere Jahrestemperatur sowie die Belastung entscheidend. GEAFOL-Gießharztransformatoren für Aufstellungshöhen über 1000 m NN sind auf dem Leistungsschild, auf dem die maximal zulässigen Aufstellhöhe angegeben ist, entsprechend gekennzeichnet. Bei der Aufstellung sind die Mindestabstände nach Tabelle 1 (siehe Seite 8) um ein Prozent je 100 m zu vergrößern, um welche die Aufstellungshöhe 1000 m übersteigt. Gehäuse Bei der Verwendung von Gehäusen ist darauf zu achten, dass alle Schraubverbindungen bei der Montage fest angezogen werden, um Beschädigungen am Transformator, z. B. durch herabfallende Muttern, zu vermeiden. Mindestabstände Grundsätzlich müssen ausreichende Abstände um den Transformator zur Realisierung der Anschlüsse und zur Einhaltung der erforderlichen elektrischen Abstände vorgesehen werden. Die Mindestabstände zur Verhinderung von Überschlägen gibt die Tabelle 1 (siehe Seite 8) in Verbindung mit den Diagrammen in Bild 3 und Bild 4 (siehe Seite 8) an. 9

Bild 5: Mindestabstand für Kabelanschlüsse, siehe Tabelle 1 Anschluss Anzapfung blank Verschraubungsarten Beispiel 1 b Dehnungsband Oberspannungsseitig erfolgt der Anschluss an die dafür vorgesehenen Anschlussflächen der Verbindungsrohre zur Dreieckverschaltung oder Anschlussklemmen an der vergossenen Schaltleiste bzw. an den angegossenen Stützern der Oberspannungsvergüsse (bei Y-Schaltung). Beim Anschließen von Kabeln ist darauf zu achten, dass diese eine entsprechende Zugentlastung erhalten und so geführt werden, dass die Spannungs abstände nach den einschlägigen Vorschriften eingehalten werden. Die Mindestabstände für Kabelanschlüsse sind nach Tabelle 1 (siehe Seite 8) und Bild 5 einzuhalten. Unterspannungsseitig erfolgt der Anschluss an die dafür vorgesehenen Aluminiumanschlüsse. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Kabel eine entsprechende Zugentlastung erhalten, so dass unzulässige mechanische Spannungen an den Anschlüssen vermieden werden. Beim Anschluss der Transformatoranschlüsse über Dehnungsbänder sind folgende Richtlinien zu beachten: 4 2 Transformatoranschluss Stromschiene Stromschiene 2 Oberflächenvorbereitung Vor dem Herstellen von Schraub- oder Klemmverbindungen ist die unsichtbare, dünne, aber schlecht leitende Oxidschicht auf der Aluminiumoberfläche zu entfernen. Hierzu sind die Kontakt flächen metallisch blank zu machen. Nach jedem Öffnen der Kontaktstelle muss vor dem Wiederverschrauben der gesamte Vorbereitungsprozess an den Aluminium-Anschlussflächen erneut durchgeführt werden. 1 Sechskantschraube ISO 4014 oder ISO 4017 2 Spannscheibe DIN 6796 3 Sechskantmutter ISO 4032 4 Scheibe DIN ISO 4093 Bild 6: Transformatoranschluss mit Stromschiene 3 4 Bei Innenräumen, in denen mit Schwitzwasserbildung zu rechnen ist oder aggressive Gase auftreten, und beim Anschluss an Kupferstromschienen, muss zwischen Cu-Al-Verbindungsstellen ein einseitig kupferplattiertes Aluminiumblech ein z. B. unter dem Handelsnamen Cupal bekanntes Produkt so eingelegt werden, dass seine Aluminiumseite Kontakt mit dem Aluminiumanschluss hat. Dieses Blech soll an allen Kanten um einige Millimeter überstehen, so dass eine eventuell an der Übergangszone auftretende Korrosion außerhalb der Kontaktfläche liegt. Durch einen Schutzanstrich der Schnittkanten dieses Cupal -Bleches lässt sich Korrosion weitgehend vermeiden. Verzinnte Anschlüsse können mit blankem Aluminium, Kupfer oder versilberten Oberflächen kombiniert werden. 10

1 3 5 Verbindungsmaterial Für Schraubverbindungen sind Teile in korrosionsgeschützter Ausführung zu verwenden. Es sind Schrauben der Festigkeitsklasse 8.8 oder 10.9 zu verwenden. Um die Schraubenkraft auf die größtmögliche Kontaktfläche zu übertragen, sind unter Schraubenkopf und -mutter biegesteife Scheiben unterzulegen. Außerdem sind Federelemente erforderlich, die die Wärmespannungen elastisch aufnehmen, die plastischen Verformungen ausgleichen und so jederzeit den erforderlichen Mindestkontaktdruck aufrechterhalten. Beide Bedingungen können durch Spannscheiben nach DIN 6796, die besonders bei Stromschienenverschraubungen verwendet werden, erfüllt werden. 2 4 Transformatoranschlüsse 1 Sechskantschraube ISO 4014 oder ISO 4017 2 Spannscheibe DIN 6796 3 Sechskantmutter ISO 4032 4 Scheibe, EN ISO 7093 bzw. Außendurchmesser > Spannscheibendurchmesser 5 Scheibe DIN ISO 7089 Bild 7: Transformatoranschluss mit Kabelschuh Zum Anziehen der nicht gefetteten (trockenen) Schraubverbindungen empfehlen wir die in Tabelle 2 angegebenen Anzugsmomente anzuwenden. Erfolgt der Unterspannungsanschluss mit Stromschienen, so ist zwischen dem Transformator und den Stromschienen ein Dehnungsband (flexibles Anschlussstück) einzubauen. Dies hält mechanische Spannungen vom Transformator fern (siehe Bild 8) und verhindert weitgehend die Körperschallübertragung des Transformatorengeräusches. Detaillierte Angaben für Stromschienen-Verschraubungen sind in DIN 43673 aufgeführt. Erdung Es ist darauf zu achten, dass montiertes Zubehör, das nach der Montage an den Transformator angeschlossen wird, die erforderliche Erdverbindung aufweist. Ebenso müssen Transformatorengehäuse gemäß den bekannten Erdungsvorschriften geerdet werden. Kontaktdruck Die Schrauben sind mit einem Drehmomentschlüssel anzuziehen. Damit wird eine Schraubverbindung mit ausreichendem Kontaktdruck hergestellt. Um Setzerscheinungen auszugleichen, empfiehlt es sich, die Schraubverbindungen nach einigen Stunden nachzuziehen. Dabei soll das Drehmoment nicht größer sein als bei der ursprünglichen Montage. Dehnungsband Schraube Anzugsmoment [Nm] trocken M6 10 M8 20 M10 45 M12 75 M16 140 Tabelle 2: Anzugsmomente für die Phasenanschlüsse und Anzapfungen Bild 8: GEAFOL-Gießharztransformator US-Anschlusstechnik mit Dehnungsband 11

Temperaturüberwachung Allgemeines Die Messfühler im Temperaturüberwachungssystem erfassen die Wicklungstemperatur. Dies dient als Überlastschutz gegen unzulässige Wärmeentwicklung in den Transformatorwicklungen. Dieser Schutz verhindert keinen erhöhten Lebensdauerverbrauch bei Nichteinhaltung der Kühllufttemperaturen (siehe Aufstellung, Seite 9). Es können folgende Ausführungen oder Kombinationen eingebaut sein: Ausführung mit PTC In jeder zu überwachenden Unterspannungswicklung sind mindestens zwei Kaltleiter (PTC) eingebaut, die für Warnung und Auslösung vorgesehen sind. Ein dritter Kaltleiter kann während der Montage oder nachträglich, z. B. zur Überwachung der Lüfter, eingebaut werden. Die PTCs einer bestimmten Funktionsstufe sind in Reihe geschaltet und sind auf eine Klemmleiste (max. 4 mm 2 ) am oberen Pressblech geführt. Beschreibung Das Temperaturüberwachungssystem besteht bei GEAFOL-Gießharztransformatoren aus Kaltleitern (PTC) nach DIN 44082 oder Widerstandsthermometern aus Platin (PT 100) nach IEC 60751 und den zugehörigen Überwachungsgeräten. Die Positionierung des Überlastschutzes ist bei beiden Systemen identisch. Die Überwachungsgeräte müssen für die Verarbeitung der Signale des jeweiligen Systems ausgelegt sein. Ausführung mit PT 100 Es ist mindestens ein Widerstandsthermometer (PT 100) in jede zu überwachende Unterspannungswicklung eingebaut. Die Temperaturwerte für die Funktionen Warnung, Auslösung oder Lüfteransteuerung sind am Überwachungsgerät ein zustellen. Die entsprechenden Einstellwerte sind dem am Transformator angebrachten Hinweisschild zu entnehmen. Die PT 100 sind standardmäßig in Dreileiterschaltung auf eine Klemmenleiste (max. 4,0 mm 2 ) am oberen Pressblech geführt. Überwachungsgeräte Informationen zu Anschluss und Betrieb der Überwachungsgeräte sind der jeweiligen Betriebsanleitung zu entnehmen. Informationen zu den Geräten finden Sie unter: www.ziehl.de und www.tecsystem.it. 12

Inbetriebnahme Der Transformator muss gereinigt sein und es dürfen keine Fremdkörper vorhanden sein (siehe auch Montage, Seite 7). Technische Daten des am Transformator angebrachten Leistungsschildes mit den Kundenforderungen vergleichen. Alle Kontaktverbindungen mit dem Anzugsmoment nach Tabelle 2 (siehe Seite 11) anziehen. Vorhandene Verbindungslaschen der Oberspannungsanzapfungen auf anstehende Spannung einstellen. Die richtige Anzapfungsverbindung ist auf dem Leistungsschild angegeben. Alle Verbindungslaschen an den Oberspannungswicklungen müssen auf der gleichen Spannungsanzapfung befestigt werden. Anzugsmomente der Schrauben sind der Tabelle 2 (siehe Seite 11) zu entnehmen. Die Verbindungslaschen dürfen nur im spannungslosen Zustand umgeklemmt werden. Beim Einschalten von größeren Transformatoren können außen vereinzelt sichtbare Funkenbildungen auftreten (insbesondere im Bereich des Kerns und der Pressteile), die nach kurzer Zeit wieder abklingen. Dieser Effekt ist physikalisch bedingt, hat keinen Einfluss auf die Betriebssicherheit und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Die Einschaltströme von GEAFOL-Gießharztransformatoren können wegen der geringen Dämpfung große Abklingzeiten aufweisen. Die genauen Werte sind dem Prüfprotokoll zu entnehmen. Dies ist bei der Auswahl der Sicherungen und/ oder der Relaiszeiten zu berücksichtigen. Bei inkorrekten Schutzeinstellungen wird der Transformator während des Einschwingvorgangs des Stroms abgeschaltet. Dies führt zu hohen Überspannungen in den Transformatorwicklungen und kann dort Schädigungen verursachen. 13

Reinigungsund Kontrollempfehlungen GEAFOL-Gießharztransformatoren sind weitgehend wartungsfrei. Bei Betrieb in Anlagen mit erhöhtem Staubanfall, wie z. B. in Walzwerken, empfehlen wir mehrfach pro Jahr zu reinigen. In der Regel einmal jährlich sind die Kontaktverschraubungen, Warnfunktionen und der Betrieb eventuell angebauter Lüfter zu kontrollieren. Vor Beginn der Wartungsarbeiten muss der Transformator allseitig abgeschaltet sein. Sämtliche Klemmen sind kurzzuschließen und zu erden. Die Sicherheitsregeln sind einzuhalten. Reinigung der Transformatoren Die Reinigung aller horizontalen Flächen und Stützblöcke zwischen den Unter- und Oberspannungsspulen muss besonders sorgfältig erfolgen. Die Erfahrung zeigt, dass sich in diesen Bereichen besonders leicht Ablagerungen bilden. Reinigungsmethode Abreiben der verschmutzten Oberflächen mit einem Tuch, das mit einem handelsüblichen Reiniger auf Tensidbasis getränkt ist. Anschließend ist mit einem trockenen Tuch nachzuwischen. Absaugen loser Teilchen und Verschmutzungen in den Kühlkanälen, soweit zugänglich, mit einem Staubsauger. Zusätzlich kann auch Druckluft verwendet werden. Kontrolle der Anzugsmomente der Schraubverbindungen Die Erdungsanschlüsse der Transformatoren, vor allem aber die Schraubverbindungen aller elektrischen Anschlüsse, die Oberspannungsanzapfungen und die Verbindungen von System zu System bei Doppelstock-Transformatoren, sollten in der Regel einmal jährlich auf ihr Anzugsmoment hin kontrolliert werden. Dazu sind die Schraubverbindungen mit einem Drehmoment- oder Kraftbegrenzungsschlüssel entsprechend den Werten der Tabelle 2 (siehe Seite 11) zu überprüfen. 14

Kontrolle der Warnfunktionen Die Funktion Kontrolle der Überwachungsgeräte kann entsprechend den Vorgaben der Betriebsanleitung ausgeführt werden. Eine visuelle Kontrolle der Klemmverbindungen am Transformator wird empfohlen. Schutzgehäuse Schutzgehäuse können in ähnlicher Weise wie Schaltschränke gereinigt werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die Lufteintritts- und -austrittsöffnungen frei von Staub und Schmutzablagerungen sind. Kontrolle der angebauten Lüfter Angebaute Lüfter sollten möglichst einmal jährlich auf ihre Funktion und Betriebseigenschaften überprüft werden. Hinweis: Bei Lieferung enthalten die Überwachungssysteme der Typen T154 bzw. NT935 in der Standardeinstellung einen Funktionstest für Lüfter. Bei Betrieb in der werkseitigen Einstellung durchlaufen die Ventilatoren alle 96 Stunden einen 5- bis 10-minütigen Kurztest. Störungen Bei Störungen, die vom Kunden selbst nicht behoben werden können, ist eine Servicestelle der Siemens AG zu verständigen. Joachim Bischoff Tel.: +49 7021 508-549 Mobil: +49 172-6371941 E-Mail: joachim.bischoff@siemens.com Daniel Tiefenthäler Tel.: +49 7021 508-512 Mobil: +49 172-7655074 E-Mail: daniel.tiefenthaeler@siemens.com 15

Herausgeber Siemens AG 2017 Energy Management Division Freyeslebenstraße 1 91058 Erlangen, Deutschland Siemens AG Transformatorenwerk Kirchheim Hegelstraße 20 73230 Kirchheim/Teck, Deutschland Tel.: +49 (0) 7021 508-0 Fax: +49 (0) 7021 508-593 Siemens Zrt. II. Rakoczi Ferenc ut 189 1214 Budapest, Ungarn Tel.: +36 1 471-1100 Fax: +36 1 471-1130 Siemens, S.A. de C.V. Transformers Carr. Guanajuato-Silao Km. 8 S/N 36260 Guanajuato, Mexiko Siemens Transformer Co. Ltd. 26, Jungong Road East Area, GETDD CN-510530 Guangzhou Siemens Ltd. Transformer Works Mumbai Thane-Belapur Road, Airoli Nave Mumbai 400 708 India Siemens Ltda. Caixa Postal 920 13213-080 Jundiai-SP, Brasilien Wünschen Sie mehr Informationen, wenden Sie sich bitte an unser Customer Support Center. Tel.: +49 180 524 70 00 Fax: +49 180 524 24 71 (Gebühren in Abhängigkeit vom Provider) E-Mail: support.energy@siemens.com Artikel Nr. EMTR-B10023-00 Gedruckt in Deutschland Dispo 19201 TH 101-161136 BR 10170.7 Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Die Informationen in diesem Dokument ent halten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.