Stadt Aalen 66.600 EW Kurztexte zu den mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichneten Gemeinden, Städten und Landkreisen Aalen zeigt seit vielen Jahren ein umfassendes Engagement in den Bereichen Energieeinsparung und Klimaschutz. So hat die Stadt in den eigenen Liegenschaften ein Energiecontrolling eingeführt und einen Energietisch der Lokalen Agenda initiiert, den sie begleitet. Aalen ist außerdem am kreisweiten Energie- und Klimaschutzberatungszentrum des Ostalbkreises (EKO) beteiligt und wurde für die Entwicklung und Umsetzung des Umweltmanagementsystems Grüner Aal für Schulen mehrfach ausgezeichnet. 2010 wurde Aalen als Energie-Musterkommune in der Kategorie Bürgerengagement sowie Bewusstseinsbildung für ressourcen- und klimaschonenden Umgang mit Energie ausgezeichnet und startete im Sommer 2011 die Klimaschutz-Initiative Aalen schafft Klima. Auf Grundlage des im Jahr 2010 erstellten Klimaschutzkonzeptes wurde ein umfassendes energiepolitisches Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre erstellt. Dazu gehören zum Beispiel die Einführung einer Energieleitlinie für das Handeln der Stadtverwaltung und der Ausbau der Eigenstromerzeugung über BHKWs in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Aalen. Auch die Vernetzung der Aalener Unternehmen über einen Effizienznetzwerk Energie und die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema nachhaltige Mobilität sind Teil des Arbeitsprogramms. Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch den eigens angestellten Klimaschutzmanager, Helke Neuendorff, vorangetrieben. Aalen gehörte 2007 zu den vier ersten ausgezeichneten eea-kommunen in Baden-Württemberg und wurde nun zum zweiten Mal zertifiziert. Stadt Walldorf 14.600 EW Die Stadt Walldorf engagiert sich seit Ende der 80er Jahre für die Verbesserung der Energieeffizienz und den kommunalen Klimaschutz: Damals wurde im örtlichen Schulzentrum ein Blockheizkraftwerk (BHKW) installiert. Seit Ende der 90er Jahre ist Walldorf als eine der ersten Städte Mitglied und seit dem Jahr 2000 Gesellschafter der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg Nachbargemeinden ggmbh (KliBA). Besondere Stärken weist Walldorf mit einem attraktiven ÖPNV-Angebot und der intensiven Förderung ökologischen Mobilitätsverhaltens auf. Vor sieben Jahren erstellte Walldorf ein kommunales Klimaschutzkonzept und begann frühzeitig den Einstieg in die Festlegung des Passivhausstandards für den Neubau kommunaler Gebäude sowie für die Sanierung des städtischen Schulzentrums. Mit einem Förderprogramm unterstützt die Stadt private Maßnahmen zur energetischen Gebäudeverbesserung und zum Einsatz erneuerbarer Energien. Seit Anfang 2011 wird das Passivhausstandard beim Verkauf kommunaler Bauflächen festgeschrieben und der Passivhausbau wird mit zinsfreien Darlehen in Höhe von 20.000 Euro je Gebäude gefördert. Der Aufbau eines Energiemanagements für die kommunalen Gebäude und das Zusammenführen aller energiepolitischen Aktivitäten im eea-prozess ergänzen das Engagement der Stadt Walldorf für eine klimafreundliche, nach- eea Auszeichnung 09.02.2012 1/5
haltige Entwicklung auf kommunaler Ebene. Walldorf gehört zu den eea- Pilotkommunen in Baden-Württemberg. Stadt Rheinfelden (Baden) 32.400 EW Die ökologische Stromerzeugung hat in Rheinfelden eine lange Geschichte. Das älteste Flusskraftwerk Europas wurde 1898 in Betrieb genommen und 2010 durch eines der modernsten Wasserkraftwerke Europas ersetzt, das viermal so viel Strom erzeugt als sein Vorgänger. 1995 hat der Gemeinderat der Stadt Rheinfelden ein ganzheitliches Kommunales Energie-Konzept (kek) beschlossen. 1996 wurde der erste Energieatlas erstellt; es folgte der Aufbau einer Energiesparberatung, die Förderung erneuerbarer Energien und ein kommunales Energiemanagement. 1999 initiierte die kommunale kek-stelle eine Kooperation mit zahlreichen Handwerkern aus dem Baugewerbe, den sogenannten kek-handwerkern. Im Januar 2008 starteten Rheinfelden-Baden und Rheinfelden-Schweiz gemeinsam den eea-prozess. Besonders im letzten Jahr wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Klimaschutz zu forcieren. Das grenzüberschreitende Leitbild aus dem Jahr 2000 wurde durch CO 2 - Reduktionsziele ergänzt. Um weitere Projekte zu finanzieren, wurde beschlossen, 20 % der Konzessionsabgabe der Energieversorger für zusätzliche Energiesparprojekte zweckzubinden. Außerdem hat die Stadt Rheinfelden ein Klimaschutzkonzept beauftragt. Stadt Singen 45.600 EW Singen engagiert sich seit den 90-er Jahren im Bereich des Klimaschutzes: 1994 erstellte das Ökoinstitut Freiburg ein Energiekonzept, das zum Impulsgeber für viele Maßnahmen in der Zukunft werden sollte. Ein ebenfalls 1994 eingeführtes Förderprogramm für energetische Maßnahmen an Gebäuden, die Einstellung eines Energiebeauftragten oder zahlreiche Maßnahmen der 1999 gegründeten Agenda-Gruppe sind nur einige Beispiele. 1999 wurde außerdem ein energiepolitisches Leitbild beschlossen, das 2010 in Zusammenarbeit mit der lokalen Agenda aktualisiert wurde. In zwei Baugebieten wird seit 2009 der KfW-55- oder der Passivhausstandard bei der Erstellung von Neubauten eingefordert. Die Kommune selbst geht mit gutem Beispiel voran: In Zukunft wird Singen bei Sanierung oder Neubau von Heizanlagen zu 100 % auf erneuerbare Energien setzen. Außerdem konnte der Verbrauch des kommunalen Fuhrparks gegenüber 2007 um 30 % durch die Anschaffung effizienter Fahrzeuge gesenkt werden. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung von Abwärme aus Abwasserkanälen aktuell kann eine Abwärmeleistung von 112 kw bereitgestellt werden. Die Stadt Singen kooperiert aktiv, zum Teil auch grenzüberschreitend mit anderen Kommunen der Region. Aktuelles Beispiel ist das Projekt "Regionalstudie 2000 Watt-Gesellschaft Bodensee", in dem die beteiligten Kommunen aus Deutschland, Schweiz und Österreich gemeinsame Klimaschutzmaßnahmen entwickeln. Singen wird seit 2008 durch die Energieagentur Regio Freiburg beim eea- Prozess betreut. eea Auszeichnung 09.02.2012 2/5
Stadt Bad Waldsee 19.900 EW Seit 1985 verfügt die Stadt Bad Waldsee über ein vom Gemeinderat beschlossenes Umweltprogramm. Die kommunalen Liegenschaften werden Schritt für Schritt energetisch saniert und der restliche Energiebedarf wird mit hoher Effizienz erzeugt. Rund 34 % des eigenen Strombedarfs werden durch Blockheizkraftwerke abgedeckt. Besonders hervorheben sind beispielsweise die von der Energieagentur Ravensburg durchgeführten Mitarbeiterschulungen Energieeffizienz in der Verwaltung im Rahmen von Personalversammlungen. Auch die städtischen Kurbetriebe beteiligen sich aktiv am eea. Sie setzen seit Jahren das europäische Umweltmanagementverfahren EMAS um. Das Ergebnis der Effizienz wird im Benchmarking mit anderen bundesweit vergleichbaren Einrichtungen deutlich: In der Energieeffizienz Heizwärme und Strom unterschreiten die Kliniken die bundesweiten Zielwerte erheblich. Gesamtenergiepolitisch ist Bad Waldsee auf dem richtigen Weg. Das zeigen die im letzten Jahr vom Gemeinderat beschlossenen quantifizierten Ziele des Leitbildes und des Verkehrsentwicklungsplans. Bad Waldsee hat sich zum Ziel gesetzt, den CO 2 -Ausstoß bis 2020 um mindestens 40 % auf der Basis des Jahres 2000 zu reduzieren. Mit der Gründung eigener Stadtwerke möchte Bad Waldsee die regenerative Stromerzeugung und Wärmeversorgung ausbauen und strebt die Auszeichnung mit dem European Energy Award Gold an. Gemeinde Maselheim 4.500 EW Bereits 1995 wurde beim Neubau des Rathauses in Maselheim der Stand eines KfW 60 Hauses erreicht. Nach der energiepolitischen Grundformel Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht erzeugt werden! wurde der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Sulmingen im letzten Jahr in Passivbauweise ausgeführt. Die verbleibende Restwärme wird über eine Nahwärmeversorgung aus einer bestehenden, privaten, Hackschnitzelanlage gespeist. Die Gemeinde hat für ihre kommunalen Liegenschaften bei allen Sanierungen und Neubauten einen sehr effizienten Bauleitfaden beschlossen und setzt mit diesem ein deutliches Zeichen für den zukünftigen Energieverbrauch. Private Bauherren erhalten beim Bau eines sehr effizienten Gebäudes einen Ökobonus. Jährlich finden Energietage und Fachvorträge statt. Zum verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien wurde eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet. Die Gemeinde ist selbst daran beteiligt und stellt die Dächer ihrer Liegenschaften zur Verfügung. Die Gemeinde Maselheim wird seit 2007 im eea-prozess durch die Energieagentur Biberach betreut Gemeinde Ebhausen 4.800 EW Die Gemeinde Ebhausen zählt mit ihren knapp 5.000 Einwohnern zu den kleineren Kommunen, die am European Energy Award teilnehmen. Vor acht Jahren begann die Gemeinde, Sanierungskonzepte für ihre eigene Liegenschaften erstellen zu lassen. Anschließend wurden alle relevanten Gebäude energetisch saniert. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Modernisierung der Energieversorgung und der Umstellung auf erneuerbare Energieträger. Ein biomassebetriebenes Nahwärmenetz versorgt zwischen- eea Auszeichnung 09.02.2012 3/5
zeitlich Schulen, Bauhof, Feuerwehr- und Vereinshaus und sorgt so für dauerhaft niedrige Heizkosten. Die Kommune unterstützte in dieser Zeit ebenfalls das bürgerschaftliche Engagement bei der Gründung zweier Bürgerenergiegesellschaften. Auch im Verkehrsbereich ist die Gemeinde seit vielen Jahren aktiv und hat in den Ortsteilen Zonen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Fahrbahnverengungen umgesetzt. Diese Vorarbeiten und eine besonders hohe Motivation vor Ort sorgten dafür, dass die Gemeinde Ebhausen vom Start des European Energy Award - Prozesses im Januar 2011 bis zur Zertifizierung im November 2011 lediglich 10 Monate benötigte. Landkreis Böblingen 372.800 EW Der Landkreis Böblingen betreibt seit mehr als zehn Jahren eine kontinuierliche energiepolitische Arbeit und hat sich den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien zum Ziel gesetzt. Bei den eigenen Liegenschaften geht der Landkreis mit gutem Beispiel voran: Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden (z. B. auf dem Landratsamt, auf Betriebsgebäude der Abfallwirtschaft oder auf den Berufschulen) sind nur ein Beispiel für die umfangreichen Aktivitäten. Einen wesentlichen Anteil an der nachhaltigen Energie- und Klimaschutzpolitik im Landkreis hat der Abfallwirtschaftsbetrieb, der bereits vor Jahren auf erneuerbare Energien gesetzt hat und in Zukunftstechnologien investierte. In Bezug auf erneuerbare Energien, Energieeffizienz und optimierte Verwertungskreisläufe nimmt er mittlerweile einen Spitzenplatz in Baden-Württemberg ein. Seit 2008 ist der Landkreis Böblingen zudem Hauptgesellschafter der Energieagentur Böblingen. Diese entwickelt zurzeit ein Energie- und Klimaschutzkonzept zusammen mit Kommunen des Landkreises. Auch in Zukunft steht die Steigerung der Energieeffizienz in den kreiseigenen Gebäuden ganz oben auf der Agenda: Unter anderen soll ein umfangreiches Energiekataster erstellt werden. Der Landkreis Böblingen wird durch die Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award betreut. Er erhielt als zweiter Landkreis in Baden- Württemberg den European Energy Award. Gemeinde Wiernsheim 6.500 EW Die Gemeinde Wiernsheim betreibt seit den 80er Jahren kommunalen Klimaschutz gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, lokalen Gewerbetreibenden und Fachberater. Besonders hervorzuheben ist die aktive Mitwirkung eines ehrenamtlichen Arbeitskreises (ExWoSt II), der im Rahmen des Förderprogramms Experimenteller Wohnungsbau in Städten und Gemeinden im Jahr 1993 gegründet worden ist. Ziel ist es, eine möglichst breite Öffentlichkeit anzusprechen und zu informieren, Bürgerinnen und Bürger direkt zu beraten und durch gezielte Fördermaßnahmen Energieeinsparungen und Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien zu realisieren. Im Mittelpunkt steht das Motto "fördern und fordern", dies aber ohne Zwangsmaßnahmen und Festlegungen, sondern durch gezielte Information und Aktion. Der ganzheitliche Ansatz macht es möglich, dass viele Projekte realisiert werden können. Eines davon ist beispielsweise die Errichtung eines Plus-Energie-Kindergartens im Ortsteil Serres: Hierfür wurde die Gemeinde im Rahmen vom Bundeswettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2010" ausgezeichnet. eea Auszeichnung 09.02.2012 4/5
Die Gemeinde Wiernsheim gehört zu den Pilotkommunen, die 2006 den European Energy Award in Baden-Württemberg eingeführt haben. Sie wird von Anfang an durch das Energieberatungszentrum Pforzheim begleitet und erzielte bereits bei der ersten Zertifizierung als erste Gemeinde in Baden- Württemberg über 75 % der notwendigen Punkte und somit, auf Anhieb das Gold-Niveau. Die Gemeinde erhielt nun zum zweiten Mal die Gold- Zertifizierung eine Premiere in Baden-Württemberg und steht mit einer Punktzahl von 84,5 % auf dem ersten Platz im deutschen Ranking. eea Auszeichnung 09.02.2012 5/5