WAREMA Planungs- und Aufmaßhilfe Zur Planung des Terrassendachs T2 Nur für Fachkräfte Gültig ab 23.03.2009 Dokumenten-Nummer
Inhaltsverzeichnis 1 Welche Hilfsmittel werden zur Aufmaßerstellung benötigt?...3 2 Welche Montageorte / Bausituationen sind verboten?...3 3 Welche Situationen erfordern einen Statiker / Architekten?...3 4 Was muss vor Beginn der Planung berücksichtigt werden?...3 4.1 Baurichtlinien und regionale Vorschriften...3 4.2 Tragfähigkeit des Untergrunds und Bausubstanz des Hauses...3 5 Wie werden Messfehler vermieden?...4 5.1 Gründlich und genau messen...4 5.2 Gefälle berücksichtigen...4 5.3 Bei Leibungsmontage Winkel berücksichtigen...4 6 Wie wird geplant und vermessen?...5 6.1 Der WAREMA-Bestellschein...5 6.2 Anlagenbreite planen (Feld 1)...6 6.3 Montagehöhe planen (Feld 2)...6 6.4 Durchgangshöhe planen (Feld 3)...6 6.5 Anlagentiefe planen (Feld 4a, 4b)...7 6.6 Neigungswinkel prüfen...8 6.7 Pfostenposition planen (Feld 5)...8 6.8 Position für Antrieb festlegen (Feld 7)...9 6.9 Bodenbefestigung planen (Feld 8a, 8b)...9 6.10 Konsolenbefestigung planen (Feld 9a, 9b)...9 6.11 Angaben zum Montageuntergrund (Feld 10)...10 7 Wie werden Sonderfälle geplant?...10 8 WAREMA- Checkliste ausfüllen...10 Seite 2 von 10
Aufstellen 1 Welche Hilfsmittel werden zur Aufmaßerstellung benötigt? Werkzeug/ Hilfsmittel Meterstab / Bandmaß Größe Verwendung 10 m Maße nehmen Bleistift - Maße notieren Rotationslaser oder Richtlatte mit Wasserwaage WAREMA Bestellschein für Terrassendach - Gefälle messen - Maße eintragen 2 Welche Montageorte / Bausituationen sind verboten? 4 Was muss vor Beginn der Planung berücksichtigt werden? 4.1 Baurichtlinien und regionale Vorschriften Jede Region oder Gemeinde hat eigene Baurichtlinien und Vorschriften. In einigen Gemeinden muss für ein Terrassendach ein Bauantrag erstellt werden, in anderen nicht. Daher vor Beginn der Planungsarbeiten prüfen: ob für das Terrassendach ein Bauantrag gestellt werden muss, welche Bebauungsrichtlinien am Bauort eingehalten werden müssen, welche Umgebungsbedingungen am Bauort herrschen (Abstand und Höhenunterschied zum Nachbargrundstück etc.). Die Montage des Terrassendachs direkt an Dachsparren ist verboten. 3 Welche Situationen erfordern einen Statiker / Architekten? In folgenden Fällen unbedingt einen Statiker / Architekten in die Planung des Terrassendachs einbeziehen: Wenn die Tragfähigkeit des Untergrunds nicht zweifelsfrei beurteilt werden kann. Wenn die Bausubstanz des Hauses nicht zweifelsfrei beurteilt werden kann. Wenn das Terrassendach an einem vorhandenen Balkon angebracht werden soll. WAREMA empfiehlt bei der Planung eines Terrassendachs generell mit einem Architekten zusammenzuarbeiten. 4.2 Tragfähigkeit des Untergrunds und Bausubstanz des Hauses Das Terrassendach hat je nach Ausführung ein bestimmtes Gewicht (siehe Tabelle). Zusätzliche Belastung entsteht durch Schneelast. Vor Beginn der Planungsarbeiten sicherstellen, dass die Bausubstanz des Hauses und der Terrassenuntergrund für dieses Gewicht inkl. Schneelast ausreichend tragfähig sind. Schneelastgrenzen auf www.schneelast.info ermitteln (unter Angabe von Straße, Postleitzahl und Höhe über Normalnull). Tragfähigkeit des Bodens und der Hauswand prüfen (unter Berücksichtigung der Gewichtsangaben in der folgenden Tabelle und der berechneten Schneelastgrenzen). Bei Zweifeln zur Tragfähigkeit einen Statiker / Architekten hinzuziehen. Ausführung Gewicht * Ohne Glas Ohne Glas, mit Stahleinlage Mit Glas und Stahleinlage 335 kg 570 kg 1350 kg Gesamtgewicht bei 85 kg/m 2 Schneelast Gesamtgewicht bei 125 kg/m 2 Schneelast 3900 kg 5100 kg * für Abmessung 6 m x 5 m Seite 3 von 10
5 Wie werden Messfehler vermieden? 5.1 Gründlich und genau messen Das Terrassendach wird maßgefertigt. Reklamationen, die durch falsche Bemaßung entstehen, werden nicht angenommen. Bein der Erstellung des Aufmaßes äußerst sorgfältig vorgehen: Alle Messergebnisse prüfen. Immer an mehreren Stellen messen, um sicherzugehen, dass z.b. Wände gerade sind, Winkel gleich bleiben und der Untergrund eben ist. Beispiel: Gefälle messen mit Richtlatte Gefälle werden am einfachsten mit einem Rotationslaser vermessen. Ist kein Rotationslaser verfügbar, kann mit Richtlatte und Wasserwaage gearbeitet werden. Etwaige Gefälle in Längs- und Querrichtung berücksichtigen. 5.2 Gefälle berücksichtigen T G X Geplante Tiefe bis Außenkante Pfosten in der Waagerechten Gefälle Richtlatte 5.3 Bei Leibungsmontage Winkel berücksichtigen Bei geplanter Leibungsmontage prüfen, ob beide Wände im 90 -Winkel stehen. Die Montage der Pfosten auf unebenem Gelände ist verboten. Ist ein Gefälle vorhanden, muss die Pfostenmontage mit Bodeneinstand geplant werden. Gefälle in Längs und Querrichtung messen und die Ergebnisse bei der Planungsarbeit berücksichtigen. Seite 4 von 10
Aufstellen 6 Wie wird geplant und vermessen? 6.1 Der WAREMA-Bestellschein Den WAREMA-Bestellschein für das Terrassendach bereitlegen. Er enthält verschiedene Felder, in die Maße eingetragen werden müssen. Das folgende Kapitel enthält zusätzliche Informationen zu erklärungsbedürftigen Feldern. WAREMA-Bestellschein (Blatt 1) WAREMA-Bestellschein (Blatt 2) Seite 5 von 10
6.2 Anlagenbreite planen (Feld 1) Bei Montage unter überstehenden Dachsparren: B1= B2 B1 = max. 6000 mm Breite B1 planen und messen. Breitere Anlagen sind durch die Kombination von max. zwei Terrassendächern (mit jeweils max. 6000 mm Breite) möglich. Dargestellte Mindestabstände einplanen, wenn das Terrassendach direkt unterhalb überstehender Dachsparren montiert werden soll. 6.4 Durchgangshöhe planen (Feld 3) 6.3 Montagehöhe planen (Feld 2) Empfohlene Durchgangshöhe: H2 = min. 2000 mm Körpergröße des Kunden berücksichtigen. Durchgangshöhe H2 planen und messen. Optimal ist die Montage in Höhe der Zwischendecke. Dort ist die Tragfähigkeit am höchsten. Montagehöhe H1 planen und messen. Seite 6 von 10
Aufstellen Bei gewünschtem Bodeneinstand: Zugabe für Durchgangshöhe ermitteln Bündiger Abschluss (Feld 4a) A Stärke des Terrassenbodens B Stärke der Füllschicht, min. 60 mm H2 Ermittelte Durchgangshöhe H2 + Bestellhöhe (Feld 3) = H2+A+B Sollen die Pfosten im Boden versenkt werden, versenkten Teil zur Durchgangshöhe zurechnen. 6.5 Anlagentiefe planen (Feld 4a, 4b) T1= max. 4000 mm Tiefe T1 planen und messen. Tiefe in der Waagerechten messen. Gefälle beachten! Überstehender Abschluss (Feld 4b) A Bündiger Abschluss B Überstehender Abschluss Festlegen ob die Sparren bündig mit den Pfosten abschließen oder überstehen sollen. T1= max. 4000 mm T2= max. 1000 mm Tiefe T1 bis Außenkante Pfosten planen und messen. Tiefe T2 für Überstand planen und messen. Tiefe in der Waagerechten messen. Gefälle beachten! Seite 7 von 10
6.6 Neigungswinkel prüfen Ist eine frontale oder seitliche Beschattung gewünscht, sollten die Pfosten bündig geplant werden. Bündige Position (Feld 5) Die bisher festgelegten Maße H1, H2 und T1/T2 müssen eine Terrassendachneigung von 5-20 ergeben. Andere Neigungswinkel sind verboten. Siehe Tabelle in Technikerunterlage, Seite 153. Ggf. Montagehöhe, Durchgangshöhe oder Tiefe anpassen, um die Neigung zu korrigieren. 6.7 Pfostenposition planen (Feld 5) P1 = max. 4700 mm Wird in Feld 5 kein Wert eingegeben, werden die Pfosten bündig zur Außenkante der Pfette gesetzt. Ist der Abstand P1 zwischen den Pfosten größer als 4700 mm, muss ein dritter Pfosten eingesetzt werden. Eingerückte Position (Feld 5) P2 = max. 1000 mm P1 = max. 4700 mm Wird in den Feld 5 ein Wert eingegeben, werden die Pfosten eingerückt A Bündig B Eingerückt Festlegen, ob die Pfosten bündig oder eingerückt positioniert werden sollen. Seite 8 von 10 Ist der Abstand P1 zwischen den Pfosten dennoch größer als 4700 mm, muss ein dritter Pfosten eingesetzt werden.
Aufstellen Position des Zusatzpfostens (Feld 6) Betonfundament (Feld 8b) A Terrassenboden B Füllschicht Position des Zusatzpfostens planen und messen. 6.8 Position für Antrieb festlegen (Feld 7) Die Position des Antriebs richtet sich nach der Lage bereits vorhandener oder geplanter Zuleitungen. Position des Antriebs so planen, dass Zuleitungen mit möglichst geringem Aufwand gelegt werden können. 6.10 Konsolenbefestigung planen (Feld 9a, 9b) Folgende Möglichkeiten betrachten und zutreffende Auswahl in Bestellschein ankreuzen. Wandbefestigung (Feld 9a) 6.9 Bodenbefestigung planen (Feld 8a, 8b) Folgende Möglichkeiten betrachten und zutreffende Auswahl im Bestellschein ankreuzen. Schraubfundament (Feld 8a) Deckenbefestigung (Feld 9b) A Terrassenboden B Füllschicht Seite 9 von 10
6.11 Angaben zum Montageuntergrund (Feld 10) 8 WAREMA- Checkliste ausfüllen Material des Montageuntergrunds (Feld 10a) Material des Montageuntergrunds bestimmen. Zutreffendes Feld im Bestellschein ankreuzen. Dämmschicht / Isolierputz (Feld 10b) Befindet sich auf dem Montageuntergrund ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS), Feld 10b ankreuzen und die Stärke der Schichten in die Felder eintragen. Vorgelagertes Mauerwerk (Feld 10c) Befindet sich auf dem Montageuntergrund und dem WDVS zusätzlich ein vorgesetztes Mauerwerk, Feld 10c ankreuzen und die Stärke der Schichten in die Felder eintragen. 7 Wie werden Sonderfälle geplant? Sonderfälle (wie z.b. Montage über Eck, Kombination von max. zwei Terrassendächern etc.) sind möglich. Im Feld 11 einen Verweis auf angehängte Skizzen eintragen. Dem Bestellschein möglichst ausführliche und korrekt bemaßte Skizzen und Fotos des Bauvorhabens beifügen. WAREMA-Checkliste vollständig ausfüllen und dem Bestellschein beifügen. Seite 10 von 10