ARBEITSHILFE DIÖZESANVERBAND ROTTENBURG-STUTTGART ER STÜRZT DIE MÄCHTIGEN VOM THRON UND ERHÖHT DIE NIEDRIGEN

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1 ARBEITSHILFE DIÖZESANVERBAND ROTTENBURG-STUTTGART ER STÜRZT DIE MÄCHTIGEN VOM THRON UND ERHÖHT DIE NIEDRIGEN GOTTESDIENST ZUM BUNDESFEST 2014

2 Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen Gottesdienst zum Bundesfest des KDFB 2014 Liebe Frauenbundfrauen, in diesem Jahr können wir das 80-jährige Jubiläum des Bundesfestes feiern es wurde am 02. Juli 1934 erstmals begangen! Initiiert wurde das Fest, um der Diktatur Adolf Hitlers in der NS-Zeit zu trotzen und die innere Gemeinschaft der Frauenbundfrauen im gemeinsamen Gebet zu stärken. Öffentliche Auftritte und politische Aktivitäten waren dem KDFB damals bereits verboten. Den 02. Juli hatten sich die Frauenbundfrauen bewusst ausgesucht - das Fest Mariä Heimsuchung. Es erinnert an die Begegnung der jungen Maria und ihrer älteren Verwandten Elisabeth, die im Lukasevangelium beschrieben ist. Beide Frauen waren unter außergewöhnlichen Umständen schwanger geworden und gaben sich in dieser schwierigen Lebenssituation schwesterlichen Halt und Zuversicht. Die damalige Vorsitzende Dr. Gerda Krabbel schrieb: Unser Bundesfest will den Gedanken der Hilfsbereitschaft und der sozialen Verantwortung wieder in den Mittelpunkt stellen. Die Welt muss spüren, dass es uns mit der christlichen Liebe sehr ernst ist. Das Bundesfest ist auch heute noch Anlass, miteinander zu feiern und sich dankbar der Gemeinschaft im Frauenbund und all seiner Aktivitäten zu erinnern sowie im Gottesdienst Dank zu sagen. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Bundesfest, ein frohes und friedvolles Miteinander! Mechthild Driessen Geschäftsführende Referentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart Vorbemerkungen Der Gottesdienst kann als Wortgottesfeier oder als Eucharistiefeier gehalten werden. Die Lieder sind austauschbar bzw. können ergänzt werden (z.b. Gabenlied, Sanctus) Zur Auswahl stehen Lieder aus dem Gotteslob (GL) oder Erdentöne Himmelsklang (EH). 1

3 Gottesdienst Liturgische Begrüßung Lied EH 74 Du bist da wo Menschen leben GL 396 Den Herren will ich loben Einführung Das biblische Motiv der Begegnung einer jungen mit einer älteren Frau ist von ungezählten Künstlern und Künstlerinnen gestaltet worden in allen Jahrhunderten bis in unsere Zeit. Es sind zwei schwangere Frauen, die Gott in besonderer Weise gesegnet hat. Wir erinnern uns in dieser Stunde an diese Begegnung, die Lukas aufgeschrieben hat, schauen auf Maria und Elisabeth und hören ihr prophetisches Reden. Passend zum Jahresthema 2013/2014 friedvollgerecht wollen wir unser Augenmerk besonders auf den Satz im Magnificat er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen richten. Kyrie - Liedruf GL 157 oder EH 5 Herr, erbarme dich Jesus Christus, du hast uns das Kommen deines Reiches der Gerechtigkeit und des Friedens verheißen Liedruf Dein Heiliger Geist bewirkt Liebe, Freude und Frieden Liedruf Du lenkst unsere Schritte auf den Weg des Friedens Liedruf Tagesgebet Guter Gott, du bist ein Gott, der die Armen liebt. Du hast ein junges Mädchen aus Nazaret zur Mutter Jesu, zur Mutter deines Sohnes auserkoren. Dein Sohn hat Armen und Ausgegrenzten ihre Würde zurückgegeben. Du willst, dass auch wir uns der Menschen annehmen, die Hilfe benötigen. Du bist ein Gott, der die Mächtigen ermahnt, zum Wohle der Menschen zu handeln. Kein Mensch steht über dem anderen. Dafür stehst du, dafür danken wir dir. Hilf uns, menschenwürdig zu handeln. Lass uns alle Menschen wertschätzen, unabhängig von ihrer Bildung, ihrer Herkunft ihres sozialen Standes oder ihrer Leistungsfähigkeit. Du liebst alle Menschen. Wir danken dir und preisen dich in Ewigkeit. 2

4 Lesung Röm 12, 9-21 Aufforderung zu einem Leben aus dem Geist Zwischengesang Kehrvers GL 838 Lobe den Herrn meine Seele oder Kehrvers EH 253 Meine Seele erhebt den Herrn GL Magnificat - gesprochen als Wechselgebet Evangelium Lk 1,39-56 Lied GL 390 oder EH 97 Magnificat Impulstext Revolutionär ist das, was Maria da sagt: Die Herrschenden und Mächtigen werden gestürzt, die Armen und Geringen werden erhoben. Bilder von den großen Umstürzen der neueren Zeit tauchen in meinem inneren Auge auf: Der Fall der Mauer, der arabische Frühling. Und doch enden die meisten Revolutionen damit, dass es neue Mächtige gibt und neue Niedrige. Irrsinn ist das, was Maria da sagt: Wie soll denn das gehen? Wir brauchen Menschen, die regieren, wir brauchen Menschen, die Macht in ihren Händen haben. So lange sie diese Macht gut verwalten, geht es uns gut. Alles andere nivelliert die Gesellschaft, ebnet sie ein. Das hat noch nie funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren. Visionär ist das, was Maria da sagt. Die Herrscher dieser Welt, die Politiker und die Wirtschaftsbosse, die Meinungsbilder und die Strippenzieher, sie sollen sich ihrer Sache nicht zu sicher sein! Da ist noch ein anderer da, der größer ist. Da ist einer, der alles umdrehen kann. Da ist einer, der endlich einmal auf die Kleinen und Unbeachteten schaut! Menschenfreundlich ist das, was Maria sagt. Die Niedrigen werden erhöht nicht überhöht. Alle, die nicht groß und mächtig sind, alle, die am Rande stehen, finden endlich Beachtung, Anerkennung, Liebe. Prophetisch ist das, was Maria da sagt. Schon die Propheten des Alten Testamentes wussten, dass Gott ein Gott der Armen ist. Er will nicht die Opfer der Reichen, solange die Armen schlecht behandelt werden. Maria geht weiter. Sie ruft nicht die Gesellschaft zur Umkehr auf wie die Propheten. Sie verkündet einen Gott, der handelt. Ein Gott, der handelt, ein Gott mit dem Blick für Arme und Entrechtete, ein Gott, wie wir ihn uns erhoffen. Dieser Gott hat für uns mehr parat als eine Vision vom Frieden, mehr als ein Bild von Gerechtigkeit, mehr als eine Vorstellung von Menschlichkeit. Dieser Gott hat für uns eine Verheißung, für die er selbst einsteht. Er verheißt Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und tritt selbst dafür ein. 3

5 Aktion (bei einer Eucharistiefeier wäre diese Aktion nach dem Vater unser möglich) Gehen wir in einer kurzen Stille in uns und überlegen: Wo sehe ich Mächtige, die ihre Macht missbrauchen? Wo sehe ich Niedrige, die erhöht werden müssen? Wo bin ich selbst mächtig und wo bin ich arm und niedrig und bedarf des Zuspruchs Gottes? Kurze Stille Geben wir uns ein Zeichen des Friedens. Fürbitten Gott, unser Vater, Maria hat dich als einen Gott gepriesen, der unsere Verhältnisse auf den Kopf stellen kann. Wir bringen dir die Sorgen, Nöte und Zwänge unseres Lebens, wir bringen dir die Menschen, die dich ganz besonders brauchen. Sieh auf die Menschen, die arm sind arm an Beziehungen, arm an Gefühlen, arm an Anerkennung, arm an Unterstützung, arm an finanziellen Möglichkeiten. Lass sie deine Liebe spüren, sende ihnen Menschen, die ihnen das geben können, was sie zu einem Leben in Achtung und Würde benötigen. Sei du auch bei den Menschen, die Macht in ihren Händen haben. Lass sie mit dieser Macht verantwortungsvoll umgehen. Gib ihnen die Kraft, ihre Macht zum Wohle der Menschen einzusetzen. Wir bringen unsere eigenen Anliegen im Gebet vor Gott. Vater unser Segen Gott, sende deinen Segen herab. Lass ihn herabkommen über Arme und Reiche, lass ihn kommen über Große und Kleine, lass ihn kommen über Mächtige und Geringe. Ein Segen wirke in unserem Leben. Er öffne unsere Herzen, damit wir offen sind für unsere Mitmenschen. Er öffne unsere Augen, damit wir die Not der Menschen erkennen. Er öffne unsere Ohren, damit wir hellhörig werden für die Situation der anderen. Dein Segen kommt auf alle Menschen guten Willens. Er stärke uns und begleite uns auf unseren Wegen und lasse uns deine Nähe in unserem Leben spüren. So segne uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Schlusslied GL 451 oder EH 61 Komm Herr segne uns 4

6 Impressum Herausgeber Katholischer Deutscher Frauenbund Diözesangeschäftsstelle Bischof-Leiprecht-Zentrum, Jahnstr Stuttgart Telefon (0711) Telefax (0711) Homepage Homepage Diözesanverband Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis Uhr Montag, Dienstag, Donnerstag Uhr bis Uhr Ausgearbeitet von Gabi Ilg, Meckenbeuren und Ulrike Rix, Aalen; Mitglieder des Diözesanvorstandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes der Diözese Rottenburg-Stuttgart Die Lieder sind entnommen aus Gotteslob und Erdentöne Himmelsklang (EH), Ostfildern 2005 Texte von, Illerkirchberg, sind entnommen aus Maria Freundin des Lebens, Andachten und Impulse, Barbara Janz-Spaeth (HG.), Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2014 Druck Logo Print GmbH, Riederich Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Erstellt 2014 Nur für den internen Gebrauch!