Das Schulwesen in Frankreich

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1 informationen zum schulwesen Das Schulwesen in Frankreich eduscol. education.fr/ dossiers

2 Inhalt Grundprinzipien Kompetenzbereiche Lehrkräfte Gemeinsames Fundament der Basiskenntnisse und kompetenzen Der Aufbau der Schulzeit Die Grundschule Die Sekundarstufe I Die Sekundarstufe II Förderung der Chancengleichkeit Französische Schulen im Ausland Schlüsseldaten (Stand des Schulwesens ) Das Schulwesen in Frankreich - 1

3 Grundprinzipien In der französischen Verfassung wurde verankert, dass die Organisation des öffentlichen, kostenlosen und laizistischen Schul wesens im Rahmen der Schulpflicht auf allen Stufen Aufgabe des Staates ist. Das französische Schulwesen basiert auf den von der Französischen Revolution von 1789 beeinflussten Prinzipien, die in einer Reihe von Gesetzestexten seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ergänzt und präzisiert wurden. Bildungsfreiheit Neben Bildungseinrichtungen des öffentlichen Schulwesens gibt es private Einrichtungen, die mit dem Staat vertraglich gebunden sind. Aufgrund dieses Vertrages profitieren diese von staatlicher Unterstützung, unterstehen allerdings auch staatlicher Kontrolle und müssen sich an die Lehrpläne des öffentlichen Schulwesens halten. Einzig der Staat verleiht Abschlüsse und akademische Grade und Prüfungsordnungen werden landesweit festgelegt. 83 % aller Schüler besuchen öffentliche Schulen, 17 % private Einrichtungen. Nur wenige Schüler besuchen private, vertraglich nicht gebundene Schulen. Unentgeltlichkeit Der Unterricht der Primarstufe (Vor- und Grundschulen) und der Sekundarstufe (Sekundarstufe I, allgemeinbildende und technische Schulen der Sekundarstufe II und Berufliche Gymnasien) erfolgt in öffentlichen Einrichtungen kostenlos. Die Ausgaben für Bau und Ausstattung der Schulen sowie für den Schulbetrieb werden auf die verschiedenen Gebietskörperschaften verteilt. In der Grundschulzeit übernehmen die Gemeinden die Kosten für das Schulmaterial und häufig die Lehrbücher. Der Staat stellt Gelder für die kostenlose Bereitstellung der Schulbücher in der 2 - Informationen zum Schulwesen

4 Sekundarstufe I. In den weiterführenden Schulen obliegt der Kauf der Lehrbücher theoretisch den Familien, die Regionalräte können jedoch die Übernahme dieser Kosten beschließen. Die Lehrkräfte der verschiedenen Stufen des Bildungssystems werden aufgrund ihrer Qualifikationen, Abschlüsse und Dienstalter vom Staat bezahlt. Neutralität Lehrpläne und Lehrinhalte müssen dem Neutralitätsprinzip entsprechen. Diese philosophische und politische Neutralität gilt für die Lehrkräfte und Schüler aller Bildungseinrichtungen. Trennung von Kirche und Staat Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat Bestandteil der Grundlagen des französischen Bildungssystems. Seit Erlassung des Gesetzes von Jules Ferry am 28. März 1882 ist das öffentliche Schulwesen laizistisch. Seit dem Gesetz vom 30. Oktober 1886 gilt das auch für das Lehrpersonal. Die Achtung der Glaubenszugehörigkeit der Schüler/innen und ihrer Eltern bedeutet, dass kein Religionsunterricht erteilt wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine religiösen Fakten unterrichtet werden dürfen, untersagt jedoch jeglichen Bekehrungseifer. Die Religionsfreiheit hat zur Einführung eines schulfreien Tages pro Woche geführt, um ein Zeitfenster für die religiöse Bildung außerhalb der Schule zu schaffen. Die Schulpflicht Die Schulpflicht wurde mit dem Gesetz vom 28. März 1882 eingeführt. Sie gilt für alle in Frankreich lebenden französischen oder ausländischen Kinder beiderlei Geschlechts ab dem 6. Lebensjahr. Die Schulpflicht galt ursprünglich bis zum 13. Lebensjahr, wurde 1959 bis zum vollendeten sechzehnten Lebensjahr verlängert. Die Familie hat jedoch die Möglichkeit, (nach vorherigem Antrag) die Bildung der Kinder selbst zu übernehmen. Das Schulwesen in Frankreich - 3

5 Kompetenzbereiche Seit den 80er Jahren hat der Staat eine Dezentralisierung der Kompetenzen eingeleitet, die den Gebietskörperschaften mehr Verantwortung für die Verwaltung des Bildungssystems überträgt. In jeder Académie (30 insgesamt) vertritt der Rektor den Minister. Zusammenfassung der Kompetenzen Grundschule Sekundarstufe I Sekundarstufe II Investition (Bau, Umbau), Ausstattung und Betrieb Gemeinde Departement Region Ausgaben für das Schulwesen Gemeinde Staat Staat Lehrkräfte (Einstellung, Ausbildung, Schulzuweisung, Besoldung) Staat Staat Staat Lehrpläne Staat Staat Staat Anerkennung von Abschlüssen - Staat Staat Hinweis: Frankreich ist in 26 Regionen (30 Académies bzw. Schulaufsichtsbezirke für die lokale Verwaltung des Schul wesens), 101 Departements und Gemeinden aufgeteilt. Lehrkräfte In Frankreich werden die Lehrkräfte nach Auswahlverfahren eingestellt und werden verbeamtet. Auch die Lehrkräfte an privaten Schulen unter Vertrag mit dem Staat werden nach Auswahlverfahren eingestellt. Sie haben den Status von Staatsangestellten. Seit dem Schuljahr 2011/2012 müssen Kandidaten für die Zulassung zum Auswahlverfahren über einen Master 2 verfügen. Damit wird eine bessere Qualifikation der Lehrkräfte angestrebt. 4 - Informationen zum Schulwesen

6 Während die Studenten sich an der Universität auf das Auswahlverfahren vorbereiten, können sie ein Praktikum im Klassenzimmer absolvieren, das aus Beobachtung, begleiteter Praxis und eigenverantwortlichem Unterricht besteht. Nach bestandenem Auswahlverfahren werden sie Studienreferendare: Sie werden ein Schuljahr lang einer Schule zugewiesen und nach positiver Beurteilung durch die Schulinspektoren am Ende dieses ersten Schul- und Ausbildungsjahres verbeamtet. Mehrere Auswahlverfahren Für die Lehrbefähigung in der Primarstufe müssen Bewerber den sog. Concours de recrutement des professeurs des écoles (CRPE) (Auswahlverfahren für Lehramtsanwärter an Grundschulen) erfolgreich absolvieren, der auf Ebene der Schulaufsichtsbezirke (Académies) durchgeführt wird. Für die Lehrbefähigung in der Sekundarstufe öffentlicher Schulen gibt es mehrere landesweite Auswahlverfahren: _ Das Certificat d aptitude au professorat de l enseignement du second degré (CAPES) (Lehrbefähigung für das Unterrichten in der Sekundarstufe); _ Das Certificat d aptitude au professorat d éducation physique et sportive (CAPEPS) (Lehrbefähigung für den Sportunterricht); _ Das Certificat d aptitude au professorat de lycée professionnel (CAPLP) (Lehrbefähigung für das Unterrichten am Beruflichen Gymnasien); _ Die Agrégation (selektiver als das CAPES und führt zu anderen Bedingungen in der Berufsausübung). Schlüsselzahlen 859,300 Lehrkräfte im öffentlichen oder privaten Schulwesen unter Vertrag, von denen im öffentlichen Schulwesen unterrichten; 375,200 Lehrkräfte (davon Referendare) in der Primarstufe; 484,100 Lehrkräfte (davon Referendare) in der Sekundarstufe. Quelle: Statistische Anhaltspunkte und Bezugszahlen 2011 Stand des Schulwesens 2011 Abteilung für Auswertung, Prognose und Leistung des Ministeriums für nationale Bildung, Jugend und Vereinsleben, des Ministeriums für Hochschulwesen und Forschung Das Schulwesen in Frankreich - 5

7 Gemeinsames Fundament der Basiskenntnisse und -kompetenzen Während der Schulzeit in der Vorschule, der Grundschule und in der Sekundarstufe I soll der Schüler die Möglichkeit erhalten, ein gemeinsames Fundament an Basiskenntnissen und kompetenzen zu erwerben. Die Definition dieses gemeinsamen Fundaments der Basiskenntnisse und kompetenzen stützt sich auf die Empfehlung des Europaparlaments und des Rates der Europäischen Union im Bereich der Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen. Das Bezugssystem der Lehrpläne Dieses gemeinsame Fundament, der Zement der Nation, ist das Bezugssystem für die Erstellung der Lehrpläne für die Primarstufe und die Sekundarstufe I. Es enthält alle Werte, Kenntnisse, Ausdrucksweisen und Fertigkeiten, mit deren Beherrschung jeder den Schulgang erfolgreich absolvieren, seine Ausbildung fortsetzen, seine persönliche und berufliche Zukunft aufbauen und somit zu einer erfolgreichen Teilnahme am Leben der Gesellschaft beitragen kann. Das gemeinsame Fundament legt fest, was jeder Schüler am Ende der schulpflichtigen Zeit beherrschen muss. Für die modernen Sprachen werden die Lehrpläne auf der Grundlage des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS) erstellt. Die Kompetenzen des gemeinsamen Fundaments Das gemeinsame Fundament ist in sieben Kernkompetenzen aufgeteilt: 1. die Beherrschung der französischen Sprache; 2. die praktische Anwendung einer modernen Fremdsprache; 6 - Informationen zum Schulwesen

8 3. die Grundelemente aus Mathematik, Wissenschaft und Technik; 4. die Beherrschung der gängigen IT- und Kommunkationstechniken; 5. humanistisches Wissen; 6. soziale und staatsbürgerliche Kompetenzen; 7. Autonomie und Initiative. Jede dieser Kompetenzen versteht sich als Kombination aus Grundkenntnissen und der Fähigkeit, diese in unterschiedlichen Situationen umzusetzen und aus wichtigen Einstellungen während des gesamten Lebens. Die drei Stufen der Beherrschung des Fundaments der Basiskenntnisse und -kompetenzen Die erste Bewertung erfolgt in der Grundschule, am Ende der CE1 (Ende 2. Grundschuljahr). Bewertet wird der Grad der Beherrschung dreier Kompetenzen: Beherrschung der französischen Sprache, Mathematik Grundkenntnisse, soziale und gesellschaftliche Kompetenzen. Die zweite Bewertung erfolgt ebenfalls in der Grundschule, am Ende der CM2 (5. Grundschuljahr) und zieht eine Bilanz über die vom Schüler am Ende der Grundschulzeit in den sieben Kernkompetenzen erworbenen Kenntnisse. Die dritte und letzte Bewertung dieser sieben Kernkompetenzen erfolgt am Ende der schulpflichtigen Zeit, im Allgemeinen in der sog. Troisième (Ende Sekundarstufe I). Seit 2011 ist die Beherrschung der sieben Kernkompetenzen, die am Ende der Sekundarstufe I von dem Schulleiter bestätigt wird, eine notwendige Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung der schulpflichtigen Zeit, dem Diplôme national du brevet (DNB). Der Erwerb der Kompetenzen erfolgt schrittweise während der gesamten schulpflichtigen Zeit. Schülern, die Schwierigkeiten beim Erwerb der Basisqualifikationen haben, wird ein individuell zugeschnittenes Förderprogramm, das Programme personnalisé de réussite éducative (PPRE) angeboten. Bei Bedarf kann ein Schüler dieses Angebot während der gesamten Sekundarstufe I wahrnehmen. Das Schulwesen in Frankreich - 7

9 Der Aufbau der Schulzeit Sofern ausreichend Plätze vorhanden sind, können Kinder die Vorschule ab dem Alter von 2 Jahren besuchen. Auch wenn der Vorschulbesuch auf freiwilliger Basis erfolgt, besuchen gut wie alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr eine Vorschule. Aufbau des Schulzeit Unterricht des Vorschule und der Primarstufe 3-11 Jahre Vorschule (école maternelle) 3-6 Jahre Grundschule (école élémentaire) 6-11 Jahre _ Petite section _ Moyenne section _ Grande section cycle 1 _ Cours préparatoire (CP) _ Cours élémentaire 1. Jahr (CE1) _ Cours élémentaire 2. Jahr (CE2) _ Cours moyen 1. Jahr (CM1) _ Cours moyen 2. Jahr (CM2) cycle 3 cycle 2 Sekundarstufe I (collège) Jahre Unterricht des Sekundarstufe Jahre Sekundarstufe II (lycée) Jahre (*) Allgemeinbildender und technischer Zweig Seconde Première Terminale Berufsbildender Zweig Seconde Première Terminale Baccalauréat général et technologique (Allgemeine Hochschulreife u. Fachabitur) Baccalauréat professionnel (Fachabitur) (*) Diese Altersspanne gilt nicht für Berufliche Gymnasien, da dort das Berufsbefähigungszeugnis (CAP) in zwei Jahren oder ein Fachabitur nach drei Jahren abgelegt werden kann. 8 - Informationen zum Schulwesen

10 Die Primarstufe Landesweiter Aufbau Seit 1990 ist die Schulzeit in Zyklen gegliedert (s. Kasten oben Aufbau der Schulzeit ). Die Lehrkräfte verfügen über Bewertungsrichtlinien, die einen landesweiten Bezugsrahmen für eine Bilanz des Kenntniserwerbs der Schüler darstellen und dazu beitragen sollen, Schwierigkeiten, auf die der Einzelne stoßen kann, leichter festzustellen. Die Lehrpläne sehen jährliche Fortschritte im Kenntniserwerb fast aller Fachbereiche vor. Seit dem Schuljahr 2008/2009 haben alle Schüler 24 Stunden Unterricht pro Woche, die auf acht oder neun halbe Tage verteilt werden. Schüler mit Lernschwierigkeiten können pro Woche 2 individuelle Förderstunden in Anspruch nehmen. Die Vorschule Zu den Besonderheiten des französischen Systems gehört die Vorschule, die Kinder vor der Schulpflicht ab dem sechsten Lebensjahr aufnimmt. Je nach Alter der Kinder ist sie in drei Stufen gegliedert, die kleine, mittlere und große Abteilung. Auch wenn der Besuch auf freiwilliger Ebene erfolgt, gehen mehr als neun von zehn Kindern ab dem dritten Lebensjahr in die Vorschule. Auf dem Bildungs- und Erziehungsplan der Vorschule (erster Lernzyklus oder 1. Zyklus ) stehen fünf Lernprozesse: _ Aneignung der Sprache und Vorbereitung auf das Lesen und Schreiben; _ Erlernen der Schülerrolle; _ Handlung und Körperausdruck; _ Entdecken der Welt; _ Wahrnehmen, Fühlen, Phantasie entwickeln, Gestalten. Zu den wichtigen Zielen der Vorschule zählt es, den Kindern zu ermöglichen, ihr volles Potenzial zu entwickeln, zu verstehen, was Schule bedeutet und erste erfolgreiche Schulerfahrungen zu sammeln. Spracherwerb und Bereicherung der Sprache, die Entdeckung von Schrift und Zahlen und das Erlernen des Miteinanderlebens stehen dabei im Vordergrund. Das Schulwesen in Frankreich - 9

11 Die Grundschule Im 2. Zyklus (GS-CP und CE1 siehe Kasten oben) steht der Erwerb der Grundkenntnisse der französischen Sprache und der Mathematik an erster Stelle. Neben diesen Hauptfächern erfolgt in der CP eine erste Einführung in Fremdsprachen, ab der CE1 ist der Fremdsprachenunterricht Bestandteil des Lehrplans, außerdem werden Sachkunde, Kunst und Musik, Kunstgeschichte, Sport und in gewissen Schulen auch eine regionale Sprache unterrichtet. Im 3. Zyklus, dem Vertiefungszyklus (CE2, CM1 und CM2), werden die im 2. Zyklus erworbenen Kenntnisse vertieft. Es kommen neue Fächer hinzu, die die Hauptfächer ergänzen: Geschichte und Erdkunde, Naturwissenschaften und Technik. IT- und Kommunikationstechniken werden in verschiedenen Schulaktivitäten eingesetzt und ihre Aneignung führt zur ersten Ebene der EDV- und Internetprüfung (Brevet informatique et internet B2i). Die Schule berücksichtigt die Vielzahl und Vielfalt der Fähigkeiten jedes Schülers. Abgesehen von logischem Denken und geistiger Arbeit werden die Beobachtungsgabe, Experimentierfreude, Sensibilität, motorischen Fähigkeiten und gestalterische Kreativität gefördert. FördermaSSnahmen für Schüler mit Lernschwierigkeiten Für Schüler mit Lernschwierigkeiten kann ab der Vorschule an zwei Stunden pro Woche eine individuelle Fördermaßnahme durch die Lehrkräfte eingerichtet werden. Abgesehen von individuellen Fördermaßnahmen wird auf freiwilliger Basis in der CM1 und CM2 Förderunterricht für Schüler angeboten, die erhebliche Lücken in den Fächern Französisch und Mathematik aufweisen. Dieser Förderunterricht findet eine Woche in den Frühlingsferien sowie in der ersten und letzten Woche der Sommerferien 10 - Informationen zum Schulwesen

12 an jeweils fünf Tagen während drei Stunden täglich statt und wird an den Bedarf des Schülers angepasst. Die pädagogische Betreuung richtet sich an interessiere Grundschulschüler in Schulen mit besonderem sozialem Unterstützungsbedarf und erfolgt nach der regulären Unterrichtszeit. Sie beinhaltet eine Hausaufgabenhilfe, Hilfe beim Erlernen einer Fremdsprache, ein Sportangebot oder eine Einführung in Kunst und Kultur und stellt einen Übergang zwischen der Schule und der Familie dar. Das Schulwesen in Frankreich - 11

13 Die Sekundarstufe I Nach der Grundschule werden alle Schüler ab 11 Jahren ohne Eingangsprüfung in die Bildungseinrichtung der Sekundarstufe I (Collège) aufgenommen. Hauptziel der Sekundarstufe I ist, dass alle Schüler das gemeinsame Fundament der Kenntnisse und Kompetenzen erreichen. Sie bereitet die Schüler ebenfalls auf den weiteren Schulgang allgemeinbildender, technischer oder berufsorientierter Art vor. Unterricht Der Unterricht der Sekundarstufe I ist in folgende Fächer aufgeteilt: Französisch, Mathematik, Geschichte-Erdkunde-Sozialkunde, Biologie und Naturkunde, Technik, bildende Kunst, Musik, Sport, Physik-Chemie, zwei moderne Fremdsprachen und fachübergreifende Kunstgeschichte. Die Lernziele werden in landesweiten Lehrplänen festgelegt. Aufbau Die vier Pflichtjahre der Sekundarstufe I (Sixième Cinquième Quatrième Troisième) sind in drei Phasen unterteilt. Sixième: Die Anpassungsphase Ziel ist eine Festigung der in der Grundschule erworbenen Kenntnisse und eine Einführung in die Arbeitsmethoden der Sekundarstufe I. Insbesondere durch Kontakte zwischen Grundschule und Sekundarstufe I wird der Aufnahme der Schüler besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Jeder Schüler hat wöchentlich zwei Stunden individueller pädagogischer Begleitung. In der Sixième wird der Unterricht der Fremdsprache fortgesetzt, die die Schüler in der Grundschule angefangen haben zu 12 - Informationen zum Schulwesen

14 erlernen. In sog. Zweisprachen-Klassen fängt der Unterricht einer zweiten modernen Fremdsprache an. Cinquième und Quatrième: Die zentrale Lernphase Ziel ist, den Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihre Kenntnisse, ihr Know-how und ihr Sozialverhalten zu vertiefen und verbessern. Diese Phase zeichnet sich durch zusammenhängenden Unterricht über zwei Jahre und stufenweise Ergänzung des Lehrplans um Wahlfächer aus. Alle Schüler haben die Gelegenheiten, Berufe und Ausbildungsgänge kennenzulernen. In der Cinquième beginnt der Physik- und Chemieunterricht. Auf freiwilliger Basis können die Schüler den Lateinunterricht belegen, der in der Quatrième und Troisième fortgeführt wird. In der Quatrième wählen die Schüler eine zweite moderne Fremdsprache oder eine regionale Sprache. Troisième: Die Orientierungsphase In dieser Phase werden die in der Sekundarstufe I erworbenen Kenntnisse abgerundet und es erfolgt die Vorbereitung auf die allgemeinbildenden, technischen oder berufsbildenden Zweige der Sekundarstufe II (Lycée). Der Unterricht in den in der Quatrième unterrichteten modernen Fremdsprachen wird fortgeführt. Außerdem können die Schüler auf freiwilliger Basis eine klassische Sprache (Griechisch) oder das Modul Berufsvorbereitung belegen, das an drei Wochenstunden unterrichtet wird. Abgesehen davon können die Familien für ihr Kind eine berufsvorbereitende Troisième beantragen, deren Lehrplan mit der Entwicklung eines berufsbildenden Ausbildungsprojektes am Ende der Sekundarstufe I kombiniert wird. Am Ende der Troisième legen die Schüler das Diplôme national du brevet [DNB] ab, das die in der Sekundarstufe I erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen bewertet und die Beherrschung des gemeinsamen Fundaments der Kenntnisse und Kompetenzen bestätigt. Bei der End- Das Schulwesen in Frankreich - 13

15 benotung werden die Noten des gesamten Schuljahres berücksichtigt und es werden drei schriftliche Prüfungen in den Fächern Französisch, Mathematik, Geschichte-Erdkunde-Sozialkunde und eine mündliche Prüfung in Kunstgeschichte abgelegt. Schüler, die zu Beginn der Sekundarstufe I große Schulprobleme haben, können im Rahmen der angepassten allgemeinbildenden und berufsorientierten Unterrichtsmodule (sections d enseignement général et professionnel adapté (SEGPA)) während der vierjährigen Sekundarstufe I eine persönliche Betreuung mit angepasstem Lernrhythmus und einer Berufsvorbereitung erhalten. Am Ende dieser Schulzeit, deren Lerninhalte auf den Lehrplänen und Kompetenzen für die Sekundarstufe I basieren, legen die Schüler das allgemeinbildende Zertifikat (Certificat de formation générale CFG) ab, manche legen auch das DNB ab Informationen zum Schulwesen

16 Die Sekundarstufe II Nach der Troisième in der Sekundarstufe I gehen die Schüler in die Bildungseinrichtung der Sekundarstufe II (Lycée) und haben drei Zweige zur Auswahl: Den allgemeinbildenden und technischen Zweig Für diese beiden Zweige werden die Schüler in eine allgemeinbildende und technisch orientierte Seconde in der Sekundarstufe II aufgenommen. Nach dieser Klasse treten die Schüler in die Abschlussphase mit den Klassenstufen Première und Terminale ein. Der allgemeinbildende Zweig führt die Abiturienten zu langen Studien, während der technische Zweig eher zu technische Fachstudien mit Techniker-Abschluss (nach 2 Jahren) und zu beruforientiertem Bachelor und Master oder zu Ingenieurstudien führt. Der Unterrichtsaufbau: Die Seconde: Die Orientierungsphase In dieser Klasse wird allen Schülern Allgemeinwissen vermittelt und sie bekommen die Möglichkeit, neue Fächer zu belegen: Literatur, Kunst, wissenschaftliche oder technisch orientierte Fächer in Vorbereitung der kommenden Studien. Außerdem bleiben zwei Fremdsprachen Pflichtfächer für alle. Im Rahmen des Sondierungsunterrichts kann der Schüler sich neue Fächer erschließen. Der Schüler ist verpflichtet, zwei Sondierungsfächer zu belegen, wobei eines der Fächer aus dem wirtschaftlichen Bereich gewählt werden muss. Für das zweite Sondierungsfach hat der Schüler die Wahl zwischen: _ Wissenschaftlichem und technischem Unterricht (wissenschaftliche Methoden und Praxis, Ingenieurwissenschaften, Laborwissenschaften, technische Kreation und Innovation, grundlegende Wirtschaftsund Verwaltungsprinzipien, Designkreation und -kultur); Das Schulwesen in Frankreich - 15

17 _ Geisteswissenschaftlichem Unterricht (Literatur und Gesellschaft, Sprachen und Kulturen der Antike Latein oder Griechisch dritte Fremdsprache); _ Kunstunterricht (künstlerisches Schaffen und künstlerische Aktivitäten). Die Wahl der Fächer ist nicht richtungweisend für eine bestimmte Fachrichtung in der Abschlussphase. Die Klassen der Première und Terminale: Die Abschlussphase: Die Schüler spezialisieren sich schrittweise und wählen entweder den allgemeinbildenden oder technischen Zweig. Diese Abschlussphase führt zum Abitur. Am Ende der Terminale legen die Schüler das Abitur den ersten Grad des Hochschulunterrichts ab, der ihnen das Zugangsrecht zum ersten Studienjahr an einer Hochschule gewährt. Das Abitur umfasst Prüfungen, die bereits am Ende der Première abgelegt werden (insbesondere die Französischprüfung). Der berufsbildende Zweig Im berufsbildenden Zweig werden berufliche Kompetenzen, Kenntnisse und Know-how in einem besonderen Fachbereich erworben. Dank der Reform dieses Zweiges ab 2009 sind die Qualifikationen der jungen Menschen und ihre Eingliederung in das Berufsleben verbessert und eine eventuelle Fortführung in einem kurzen Hochschulstudiengang erleichtert worden. Im Beruflichen Gymnasium bereiten die Schüler ab der Seconde innerhalb von drei Jahren ein Fachabitur vor oder absolvieren ein erstes Ausbildungsjahr, das innerhalb von zwei Jahren zum Zertifikat beruflicher Eignung (Certificat d aptitude professionnelle) (CAP) führt. Ein Teil der Ausbildung erfolgt im Berufsumfeld. Die während dieser Zeit erworbenen Kompetenzen werden durch den Lehrplan für jeden Abschluss festgelegt und bei einer Prüfung bestätigt Informationen zum Schulwesen

18 Zum Ende ihres Abschlussjahres treten die Schüler zu den Prüfungen des Fachabiturs an, eine landesweite Prüfung, die wie die anderen Abiturprüfungen zum Diplôme de fin d études secondaires de niveau IV (französische Aufschlüsselung, siehe Kasten unten) führt. Im Rahmen des zum Fachabitur führenden Lehrplans wird eine Zwischenprüfung der Stufe V (CAP oder BEP) abgelegt, die den Abschluss jedes Schülers sicherstellen soll. Außerdem können die jungen Menschen in einer dualen Berufsausbildung einen Berufsabschluss in einem berufsschulähnlichen Centre de formation d apprentis (CFA) und bei einem Arbeitgeber vorbereiten. In diesem Fall ist ihr Status im Betrieb der eines jungen Arbeiters unter Verantwortung eines Lehrmeisters oder sie können auch in den öffentlichen Dienst aufgenommen werden. Die Abschlüsse: _ Das Certificat d aptitude professionnelle (CAP): Stufe V, 2 Ausbildungsjahre, mehr als 200 Fachrichtungen; _ Das Baccalauréat professionnel (Bac pro): Stufe V, 3 Ausbildungsjahre, mehr als 70 Fachrichtungen; _ Das Brevet professionnel (BP): Stufe IV (nur in dualer Berufsausbildung), 2-jährige Ausbildung nach einem CAP, 68 Fachrichtungen; _ Die Mention complémentaire (MC): Stufe V oder IV, ein Jahr nach einem CAP oder einem Bac pro, 57 Fachrichtungen; _ Das Brevet des métiers d art (BMA): Stufe IV, 2 Jahre nach einem CAP im Bereich künstlerischer Berufe, 26 Fachrichtungen. Das Schulwesen in Frankreich - 17

19 Die Aufschlüsselung der Ausbildungsstufen Französische Einteilung Abschluss Internationale Entsprechung des Abschlusses CITE (2) Stufen des Europäischen Qualifikationsrahmens Stufe V Abschluss des zweiten Kurzzyklus, beispielsweise Zertifikat beruflicher Eignung (Certificat d aptitude professionnelle) - CAP 3c 3 Stufe IV Abschluss Typ Fachabitur 3 4 Stufe III Abschluss Typ Bac + 2, beispielsweise höherer Technikerabschluss (BTS) oder Fachhochschuldiplom (Diplôme 5b 5 universitaire de technologie) (DUT) (1) Stufe II Abschluss Typ Bachelor, z. B. Licence Professionnelle (zwei zusätzliche 6 6 Semester nach DUT) (1) Stufe I Abschluss Typ Master (z. B. Ingenieurdiplom) 6 7 and 8 und Promotion (1) (1) Diese Abschlüsse werden von dem französischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung erteilt. (2) CITE: Internationale Standardklassifikation des Bildungswesens der UNESCO, die für den Ländervergleich verwendet wird (Einteilung nach erreichtem Abschluss) 18 - Informationen zum Schulwesen

20 Die Reform der Sekundarstufe II Die Reform bezieht sich auf folgende Schlüsselpunkte: 1. Die stufenweise Orientierung der Schüler; 2. Die individuelle Begleitung aller Schüler (s. Kasten unten); 3. Das Erlernen und die Beherrschung von mindestens zwei modernen Fremdsprachen. In der Première bestehen etwa 60 % des Stundenplans der Schüler aus gemeinsamen Pflichtfächern. Dadurch wird eine Neuorientierung und Korrektur der gewählten Schullaufbahn erleichtert. Diese Reform wurde 2010 eingeführt und wird zum Schuljahr 2014/2015 abgeschlossen. Individuelle Begleitung Als wichtigste Innovation im Rahmen der Reform der Sekundarstufe II wird allen Schülern eine individuelle Begleitung angeboten. Sie ist Bestandteil ihres Stundenplans und bedeutet keine Verlängerung der Gesamtstundenzahl. In der Seconde und Première ermöglicht die individuelle Begleitung den Schülern, sich an die Arbeitsanforderungen der Sekundarstufe II zu gewöhnen, Methoden zu erlernen, die sie auf die Hochschulausbildung vorbereiten und sich beruflich zu orientieren. Sie umfasst: _ Eine Unterstützung für Schüler mit Lernschwierigkeiten; _ Eine Vertiefung der Kenntnisse oder einen anderen Ansatz in den belegten Fächern; _ Methodische Unterstützung; _ Eine Orientierungshilfe. Das Schulwesen in Frankreich - 19

21 Förderung der Chancengleichkeit Die Betreuung von schulen mit besonderem sozialem unterstützungsbedarf Die Politik der Betreuung von Schulen mit besonderem sozialem Unterstützungsbedarf hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheiten auf den Schulerfolg auszugleichen, sicherzustellen, dass alle Schüler am Ende der Schulpflicht das gemeinsame Fundament beherrschen und die Unterschiede in den schulischen Erfolgen der Schüler zu reduzieren. In erster Linie zielt diese Politik auf die Schulen ab, in denen die größten Schwierigkeiten festgestellt werden. In diesem Rahmen betrifft das Programm der Grundschulen, der Sekundarstufe I und II für Ehrgeiz, Innovation und Erfolg (ECLAIR): _ 2189 Vorschulen und Grundschulen, d.h. 6 % der Schüler; _ 303 Schulen der Sekundarstufe I, d.h. 5,5 % der Schüler; _ 21 Berufliche Gymnasien; _ 11 allgemeinbildende und technische Schulen der Sekundarstufe II; _ 4 Internate. Ziele des ECLAIR -Programms sind die Verbesserung der schulischen Leistungen durch: _ ein Schulklima, das den Erfolg des Einzelnen fördert; _ Stärkung stabiler Teams; _ Förderung der Chancengleichheit; _ Förderung des Ehrgeizes zu schulischer Leistung. Die Betreuung von Schulen mit besonderem sozialem Unterstützungsbedarf beinhaltet ebenfalls und auf breiterer Ebene die Netzwerke für Schulerfolg (Réseaux de réussite scolaire RSS) mit sozial heterogenerer Schülerschaft. Sie umfassen knapp 8000 Einrichtungen der Primar- und Sekundarstufe Informationen zum Schulwesen

22 Die Exzellenzinternate Das Exzellenzinternat richtet sich an motivierte Schülerinnen und Schüler, deren Umfeld kein erfolgreiches Lernen fördert. Es bietet diesen Schülern verstärkte Begleitung und Lebensbedingungen, die ihre Erfolgsaussichten in der Schule verbessern und zu persönlicher Entfaltung beitragen. Das Exzellenzinternat bietet den Schülern ein förderliches Lernumfeld, systematische Hausaufgabenhilfe, kulturelle und sportliche Öffnung, die durch Partnerschaften gefördert wird und eine Öffnung für die Belange der Welt unterstützt. Durch Aufnahme in ein Exzellenzinternat wird der Selbstwert durch aktive, gesellschaftliche Teilnahme am Leben der Einrichtung gefördert und der schulische Ehrgeiz jedes Schülers wird stimuliert. Diese Wahl, die der Lehrkörper vorschlagen oder die Familie und der Schüler beantragen können, ist Teil des schulischen Werdegangs des Schülers. Zu Beginn des Schuljahres 2012 gibt es nun im ganzen Land insgesamt 45 Exellenzinternate. Auf Dauer sollten alle Internate in ihrer Vielfalt den Schülern Exzellenz bieten, um damit zur Chancengleichheit und zum Erfolg des Einzelnen beizutragen. Das Schulwesen in Frankreich - 21

23 Französische Schulen im Ausland Die französischen Bildungseinrichtungen im Ausland bieten auf Ebene der Grundschulen, der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II Unterricht nach französischen Lehrplänen an, die von dem französischen Ministerium für Erziehung in Absprache mit dem französischen Außenministerium anerkannt sind. Ihre Aufgabe ist, den etwa jungen Franzosen, die diese Einrichtungen im Ausland besuchen, öffentliche französische Bildung zu vermitteln. Den weiteren ausländischen Schülern, die außerdem diese Schulen besuchen, vermitteln sie französische Kultur. Die meisten dieser Einrichtungen sind privat und verlangen Schulgeld. Zwei Netzwerke überwachen die pädagogische Qualität des Unterrichts und umfassen die meisten dieser Einrichtungen: 1. Die Agence pour l enseignement français à l étranger (Agentur für französischen Unterricht im Ausland) (AEFE) ist eine öffentliche landesweite Verwaltungseinrichtung, die 1990 ins Leben gerufen wurde und unter Aufsicht des Außenministeriums steht. Sie ist für die Steuerung, Unterstützung und Gestaltung des weltweiten Netzwerkes französischer Bildungseinrichtungen zuständig. Einige Zahlenangaben: _ Schüler, davon Franzosen; _ 485 Einrichtungen in 130 Ländern. 2. Die Mission laïque française (MLF) umfasst 118 zugelassene Einrichtungen in 48 Ländern, die von Schülern besucht werden Informationen zum Schulwesen

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