SPORT IN BERLIN. Internationales Deutsches Turnfest - Berlin ist zum vierten Mal Gastgeber Gestgeber und freut sich auf 100.

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1 MONATSZEITSCHRIFT DES LANDESSPORTBUNDES BERLIN 5 MAI 2005 SPORT IN BERLIN Internationales Deutsches Turnfest - Berlin ist zum vierten Mal Gastgeber Gestgeber und freut sich auf Teilnehmer

2 SPORT IN BERLIN Nr. V, Mai 2005, 55. Jahrgang OFFIZIELLES VERBANDSORGAN DES LANDESSPORTBUNDES BERLIN Aus dem Inhalt Titel Zum vierten Mal nach 1861, 1968 und 1987 (Titelfoto) ist Berlin vom 14. bis 20. Mai 2005 Gastgeber des Internationalen Deutschen Turnfestes, das sich in seiner langen Geschichte zur weltgrößten Wettkampf- und Breitensportveranstaltung entwickelt hat. Die über Teilnehmer werden der Region u.a. auch einen Kaufkraftzufluss von mehr als 60 Millionen Euro einbringen, wovon insbesondere Gastronomie, Hotellerie und Handel profitieren. (Siehe auch Seite 5) Foto: Engler HERAUSGEBER: Landessportbund Berlin e.v., verantwortlich: Norbert Skowronek REDAKTION: Angela Baufeld (verantwortlich), Heiner Brandi (verantwortlich: Sportjugend) Sigrid Seeber REDAKTIONSADRESSE: Sport in Berlin, Jesse-Owens-Allee 2, Berlin (Postanschrift: Brieffach 1680, Berlin) Fon (030) , Fax (030) DRUCK: DruckVogt GmbH - DataService, Schmidstr. 6, Berlin, Fon (030) , Fax (030) ANZEIGENVERWALTUNG: TOP Sportmarketing Berlin GmbH Fritz-Lesch-Str. 29, Berlin Fon ; Fax Berlin punktete im Weltsport Viel Lob für die Hauptstadt beim internationalen Kongress SportAccord Meinungen auf Seite 4 Sport ist eine wunderbare Medizin für alle Leiden SiB porträtiert im Internationalen Jahr des Sports ehemalige Spitzenathleten Porträt auf Seite 6 Nur noch 16 Schwerpunktsportarten LSB-Pressekonferenz zur Entwicklung des Leistungssports und der Eliteschulen Bericht auf Seite 8 Jede Woche 227 neue Mitglieder Große LSB-Mitgliederzuwächse bei Kindern und Senioren Statistik auf Seite 10 SPORTJUGEND BERLIN AKTUELL Lehrgänge der SJB-Bildungsstätte Seite 13 bis 16 Finanzen/Vereinsberatung Hartz IV - Keine Konkurrenz zu Haupt- und Ehrenamt/Vereinsbeitrag Fakten auf Seite 18/19 Glanzstück in der Sportlandschaft 100 Jahre Berliner Hockey-Club Chronik auf Seite 20 Lehrer als Lernende Dritte LSB-Sportpädagogen-Fortbildung Seite 23 SPORT IN BERLIN erscheint jeweils am ersten Werktag eines Kalendermonats. Der Bezugspreis ist im LSB-Mitgliedsbeitrag enthalten. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge drücken nicht unbedingt in jedem Falle auch die Meinung des Herausgebers aus. Die Redaktion lädt zur Einsendung von Fremdbeiträgen ein, bittet dabei jedoch um maschinengeschriebene Manuskripte. Aus organisatorischen und Kostengründen kann weder eine Gewähr für Veröffentlichung noch eine solche für Manuskript-Rücksendung übernommen werden. Da sich SiB als Organ des Landessportbundes in erster Linie an bereits organisierte Sportler richtet, dürften Artikel, die für bestimmte Vereine werben, hier wohl fehl am Platze sein. NÄCHSTER REDAKTIONSSCHLUSS: Karikatur: Klaus Stuttmann 2 SPORT IN BERLIN V/2005

3 Thema des Monats Foto: Engler In den vergangenen Monaten verging kaum eine Woche, in der nicht ausführlich in den Medien und in der Tagespresse über die neue EU- Dienstleistungsrichtlinie berichtet wurde. Hierbei standen immer nur die Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer und die Beschäftigung von Subunternehmen aus Niedriglohnländern im Mittelpunkt. Fragen, die den Sport durch Lotterien und Wetten betreffen, sind erst bei einem vertieften Studium der neuen Richtlinien erkennbar. Ab 2009/2010 soll diese neue EU-Dienstleistungsrichtlinie Gültigkeit erlangen. Ziel ist es, einen Rechtsraum zu schaffen, damit in der EU ansässige Unternehmen ihre Dienstleistungen gemeinschaftsweit anbieten und erbringen können. Dabei sollte nach den ersten Entwürfen das Herkunftslandsprinzip angewandt werden. Dies bedeutet, dass bei der Zurverfügungstellung von Dienstleistungen nicht mehr die rechtlichen Grundlagen, z. B. in der Bundesrepublik Deutschland gelten, sondern das Herkunftslandrecht in das Importland, z. B. in die Bundesrepublik Deutschland transferiert wird. Zu den in der Dienstleistungsrichtlinie genannten Beispielen gehören auch die Aspekte des Fremdenverkehrs und weitere gesundheitliche Dienstleistungen. Ebenfalls sind von dieser Richtlinie Lotterien und Wetten betroffen, wobei da von vorübergehenden Ausnahmen vom Herkunftslandsprinzip bis 2010 gesprochen wird. SPORT IN BERLIN V/2005 EU-Dienstleistungsrichtlinie in der Diskussion Von der EU-Dienstleistungsrichtlinie können erhebliche Gefahren für die Zukunft des Sports ausgehen, u. a.: im Bereich der Gemeinnützigkeit für die Zweckbetriebsregelung und die steuerliche Vermögensverwaltung, für die Sportorganisationen bei der Zurverfügungstellung von Jugenderholungs- und Jugendferienmaßnahmen beim Angebot von Gesundheitssport-Aktivitäten und Kursen. Diese für den Sport wichtigen Punkte sind vom Deutschen Sportbund aufgegriffen worden, um sie mit der Bundesregierung zu erörtern. Ferner wurden im Rahmen eines Parlamentarischen Abends des Sports in Brüssel unsere Sorgen problematisiert. Wie wir der DSB-Presse entnehmen konnten, stand die aktuelle Diskussion um die EU-Dienstleistungsrichtlinie und ihre Auswirkungen auf den europäischen Glücksspielmarkt im Mittelpunkt einer Expertentagung, die der europäische Dachverband der staatlichen Lotterien und Toto-Unternehmen European Lotteries in Brüssel abhielt. DSB-Generalsekretär Dr. Andreas Eichler erläuterte am Beispiel des DSB und stellvertretend für den organisierten Sport in Europa die existenziellen Zusammenhänge zwischen der Förderung durch staatliche Lotterien und den am Gemeinwohl ausgerichteten Sportvereinen. Bei einer Liberalisierung des nationalen Glücksspielmarktes, wie es der Entwurf der Dienstleistungsrichtlinie derzeit vorsieht, wären gemeinnützige Träger in ihrer Existenz bedroht, so Dr. Eichler. Ein Wegfall der Erträge aus den staatlichen Lotterien gefährde ebenfalls die bislang stark geförderte Ausbildung ehrenamtlich Tätiger im Sport. Darüber hinaus würden die durch Lotteriemittel eingelösten Komplementärmittel im Umfang von mehreren Hundert Millionen Euro nicht mehr zur Verfügung stehen. Im laufenden Jahr werden dem organisierten Sport in unserem Land von den staatlichen Lotterien ca. 250 Millionen Euro direkt für gemeinnützige Zwecke des Sports ausgezahlt. Geschätzte 450 Millionen Euro stehen darüber hinaus über die öffentlichen Haushalte der Bundesländer zur Verfügung. In Verbindung mit dem mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie einzuführenden Herkunftsland-Prinzip hätte dies mittelfristig die Abschaffung der staatlichen Glücksspielmonopole zur Folge. Ausländischen Anbietern würde es ermöglicht, ohne staatliche Lizenzierung in Deutschland Lotterien anzubieten. Als Konsequenz würde somit auch die Abgabe von Zweckerträgen für den Sport oder kulturelle Zwecke entfallen. Aus der Sicht des LSB Berlin sind damit auch erhebliche Probleme in Verbindung mit der zukünftigen Sportförderung zu sehen. Auch die Deutsche Klassenlotterie Berlin hat bereits in ihrem Geschäftsbericht für 2003 auf die Problematik und auf die Gefahr von ausländischen Veranstaltern von Sportwetten in der Bundesrepublik Deutschland hingewiesen, zumal diese Anbieter aufgrund fehlender Belastungen mit Zweckabgaben oder Gewinnabführungsverpflichtungen attraktivere Quoten anbieten können. Dies würde zu einer Umsatzverlagerung führen und damit zu einer Einschränkung der Sportförderung. Der LSB will sich daher aufgrund einer jahrzehntelangen positiven und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Deutschen Klassenlotterie Berlin verbünden, um eine Aufweichung des staatlichen Wettmonopols in unserem Lande zu verhindern. Deswegen hat auch der Berliner Sport kein Verständnis, dass - wie der Presse am 19. März d. J. zu entnehmen war - der Deutsche Fußballbund erste konkrete Schritte zur Einrichtung einer eigenen Sportwette eingeleitet hat. Überlegungen von Horst Feilke LSB-Schatzmeister DKLB sichert die gemeinnützige Arbeit des Berliner Sports des DFB zielen darauf ab, die Grundlage für eine eigene Wette als Wettveranstalter zu schaffen, deren Erlöse dem Amateur- und Breitensport zugute kommen sollen. Wir hoffen, dass sich der Fußballsport dieses noch einmal überlegt und sich nicht abseits der großen Sportfamilie in unserem Lande stellt. Die bisherigen Förderungsmodelle für den Amateurfußball in den 16 Bundesländern würden zwangsläufig sofort auf dem Prüfstand stehen. Es sei noch einmal daran erinnert, dass bei der Gründung der DKLB der Berliner Sport die Totolizenzrechte in diese Gesellschaft einbrachte. Seither werden die Sportorganisationen von der DKLB-Stiftung am DKLB-Zweckertrag mit 15 % beteiligt. Einer Vereinbarung folgend, erhält die für den Sport zuständige Senatsverwaltung weitere 10 % zur Förderung des Sports. Dadurch wird die Deckung unseres Haushaltes im Jahr mit fast 50 % abgesichert. Die Mittel der DKLB- Stiftung sichern den Mitgliedsorganisationen des LSB Berlin und deren Vereinen die Gewährung von Zuschüssen, die Finanzierung von Aktivitäten im Leistungssport sowie im Breiten- und Freizeitsport. Ferner werden die Ausbildungsangebote und die vielfältigen Verbands- und Vereinshilfen sichergestellt. Darüber hinaus muss in diesem Zusammenhang auch immer wieder daran erinnert werden, dass mit dem Zufluss dieser Mittel der Sport durch Beschluss seiner Mitgliederversammlung Schwerpunkte in der Verbands- und Vereinsförderung setzen kann, losgelöst von den immer wieder in den letzten Jahren geschmälerten Zuwendungen aus dem Landeshaushalt. Der Sport kann verantwortungsbewusst selbst Prioritäten setzen. Im Verlauf von fünf Jahrzehnten hat sich gezeigt, dass der LSB Berlin treuhänderisch und gewissenhaft mit den ihm anvertrauten Geldern zum Wohle des Sports in unserer Stadt umgegangen ist. Durch Offenlegung seines durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüften Jahresabschlusses hat er unter Beweis gestellt, dass er gläserne Taschen hat und man die wirtschaftliche Verwendung nachvollziehen kann. Bislang konnte das Staatsmonopol gegen Zugriffsversuche aus Brüssel verteidigt werden. Im Gegensatz zu manch anderen in der EU stellt bisher die deutsche Gesetzgebung das Wettspiel unter Ordnungs-, nicht unter Wettbewerbsrecht. So soll es auch bleiben. Der DSB erhofft sich ein Einlenken in Brüssel und erwartet von der Bundesregierung, sich wie auch in anderen Bereichen der Richtlinie für Korrekturen einzusetzen. 3

4 Nicht immer treffen ambitionierte Titel, egal ob für Veranstaltungen oder Personen gewählt, ins Schwarze. Beim Internationalen Kongress SportAccord, der vom 16. bis 20. April im Berliner Hotel Intercontinental stattfand, aber war der Name auch Programm. Akkord ist vom lateinischen Wort accordare abgeleitet, und das heißt nichts anderes als zusammenklingen. Mindestens drei Töne unterschiedlicher Höhe sollen dabei ein Klanggebilde ergeben, das den Ohren Wohlgefallen bereitet. Beim genannten Kongress waren es weit mehr als nur drei Töne, die ins Gesamtkunstwerk passen mussten - und was am Ende heraus kam, fand fast einhelligen Beifall von Akteuren, Zuhörern, Berichterstattern. Der von der Generalversammlung aller rund 100 internationalen Sportverbände sowie von den Dachorganisationen der olympischen Sommer- und Wintersportverbände ins Leben gerufene SportAccord ist die hochkarätigste Zusammenkunft von Sportfunktionären, die es gibt, und die diesmal durch die gleichzeitige Tagung der IOC-Exekutive unter Führung von Präsident Jacques Rogge noch eine weitere enorme Aufwertung erfuhr. Bei SportAccord trafen sich in Berlin mehr als 1400 Führungskräfte aus der Welt des Sports, Sponsoren, Medienvertreter, Sportrechte-Vermarkter, Anwälte, Architekten, Mediziner und auch Politiker, um über die aktuellen Schlüsselfragen des internationalen Sports zu beraten. Neben den offiziellen Meetings standen dafür Workshops, Seminare, Netzwerk-Aktivitäten und auch eine umfangreiche Ausstellung in mehreren Räumen zur Verfügung, wo sich Veranstalter, Organisationen, Orte präsentieren konnten. Dazu gehörten die fünf verbliebenen Olympia-Bewerber für die Sommerspiele 2012, die in Berlin die letzte Gelegenheit hatten, für sich zu werben. In der offiziellen 10- Minuten-Präsentation im Saale hatten alle dafür ihre Bürgermeister aufgeboten, auch US-Milliardär Michael Bloomberg war als New Yorker Stadtvater über den großen Teich gekommen. Dass der Wettbewerb untereinander einige Versprechen zeitigte, die wie eine Reminiszenz an frühere Tage anmutete, als noch die Größe der Geschenke über die Vergabe der Spiele mitentschied, veranlasste Rogge zu öffentlich geäußerter Kritik an den entsprechenden Bewerbern, die damit möglicherweise ein Eigentor erzielten. Das IOC will keinen Bewerbungskrieg. Last-Mi- Sportpolitik In Berlin fand mit dem Kongress SportAccord das Gipfeltreffen des Sports statt Ein Akkord ohne Misstöne Seit dem Olympischen Kongreß 1981 in Baden-Baden hat es in Deutschland keinen derartig hochkarätigen sportiven Gipfel gegeben. Um die Konferenz SportAccord, die mit einer IOC- Exekutivsitzung verbunden ist, beneidet man Berlin nun landesweit. Den finanziell klammen Hauptstädtern ist ein sportpolitischer Coup gelungen. Noch nie war ein Treffen von IOC-Funktionären in Berlin von derartiger Leichtigkeit. Dieser Umstand wird gewiss kein Nachteil sein, wenn es bald wieder darauf ankommt, die deutschen olympischen Ambitionen neu abzuwägen. (Berliner Zeitung) nute-angebote sind unerwünscht und tun dem Ansehen der Olympischen Bewegung nicht gut, sprach der Chef der Weltregierung des Sports in Berlin zum Abschluss Klartext. Obwohl in den Medien der Wettbewerb um die Sommerspiele 2012 sowie die von Rogge einst persönlich angestoßene Diskussion über das künftige Olympiaprogramm (wie viele Sportarten, Neuaufnahme bzw. Streichung von Disziplinen) im Mittelpunkt standen, erschöpfte sich damit keineswegs die Arbeit des Kongresses, der von Bundesinnenminister Otto Schily mit einer Auftaktrede eröffnet worden war. Die darin verkörperte Anerkennung der großen, über den Sport hinausreichenden Bedeutung des Kongresses hob der Minister ausdrücklich hervor: Es ist ein großer Erfolg, dass es gemeinsam mit dem Berliner Senat gelungen ist, die weltweit größte Konferenz von internationalen Sportverbänden nach Deutschland zu holen. Schily nutzte SportAccord zugleich als Forum, für weitere Großveranstaltungen hierzulande zu werben. Wir sind ein sportbegeistertes Land und ein hervorragender Standort für internationale Meisterschaften. Die bevorstehende Fußball-WM, zweifellos so etwas wie ein Lieblingskind des Innenministers, werde das nachhaltig unter Beweis stellen. Mit der WM wollen wir uns international erneut als Sportstandort der Spitzenklasse präsentieren, versicherte er den Kongress-Delegierten. Darüber hinaus widmete sich SportAccord brennenden und schwierigen Fragen wie der Finanzierung von Großereignissen, dem Einfluss von Sportwetten auf Wettkämpfe, der Kooperation des Sports mit Medienpartnern oder Rechtsproblemen. In den meisten Fällen waren es Voroder weiterführende Debatten, die in möglichst großer Zeitnähe zu entsprechenden Beschlüssen führen sollen. Sieger oder Verlierer gab es mithin in Berlin keine, zumindest nicht offiziell gekürte. Doch auch ohne eine solche wie auch immer geartete Ehrung durfte sich Berlin als Veranstalterstadt von SportAccord sehr wohl als Gewinner fühlen. Alle Entscheidungsträger des Sports in der Stadt zu haben, ist ein hohes Gut. Wir konnten Werbung und Marketing für die Sportstadt Berlin machen, hatte Sportsenator Klaus Böger, der viel Zeit im Interconti zubrachte, vor dem Kongress gesagt. Mit diesem Gut wurde pfleglich und höchst bedacht umgegangen. Klaus Weise Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Präsidentin des Weltrates für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung: Damit man Chancen nutzen kann, muss man sie erst erkennen Prof. Gudrun Doll-Tepper gehört zu den wenigen Deutschen, die eine Führungsposition im internationalen Sport einnehmen. Neben den drei Weltverbandspräsidenten Ulrich Feldhoff (Kanu), Klaus Schormann (Moderner Fünfkampf) und Josef Fendt (Rodeln) ist sie als Präsidentin des Weltrates für Sportwissenschaft einer der wichtigsten Multiplikatoren für die wichtigen Themen des Sports insgesamt, aber auch für deutsche Interessen. Und sie ist eine wunderbare Botschafterin - kompetent und eloquent, zupackend und visionär, überzeugend und attraktiv. Klaus Weise sprach mit ihr. Wie haben Sie SportAccord erlebt? Als rundum gelungen. Ich habe ja bei den Berliner Politikern schon vor Jahren dafür geworben, so etwas mal bei uns auszutragen. Als ich mit Senator Böger vor zwei Jahren in Madrid beim Kongress war und er sich vom Wert einer solchen Veranstaltung überzeugen konnte, hatte ich einen wichtigen Fürsprecher auf meiner Seite. Im Endeffekt wurde es eine tolle konzertierte Aktion mit sehr gutem Teamwork von vielen Seiten. Was macht den Wert des Kongresses aus? So viele wichtige Leute des internationalen Sports an einem Ort zu haben - die Präsidenten der internationalen Verbände, das IOC, die Vertreter großer Unternehmen, Repräsentanten verschiedener Einrichtungen aus allen Gesellschaftsbereichen, die Vertreter der Politik und, und, und. Neben der Sacharbeit in den Versammlungen und Foren ist der Kongress ein ideales Feld für Lobbyarbeit im positiven Sinne. Viele haben gesagt, tolle Idee, auch mit dem Veranstaltungsort Interconti. Und was hat Berlin davon? Eine Menge. Man darf das nicht so linear sehen, dass die Stadt nun morgen oder übermorgen in aller Munde sein wird. Die Wirkungen sind eher langfristig und damit vielleicht sogar nachhaltiger. Berlin hat sich positioniert und nur Pluspunkte gemacht. Wir haben gezeigt, wie kompetent wir im Organisieren sind. Aber auch, dass wir Freundlichkeit ausstrahlen und ein angenehmes Ambiente schaffen können. Nach diesem Kongress werden Berlin und Deutschland als Gastgeber für sportliche Großveranstaltungen interessanter werden. Welche könnten das sein? Da ist vieles denkbar. Aber es geht jetzt nicht darum, dauernd und überall den Hut in den Ring zu werfen. Der deutsche Sport hat seine Chancen. Aber um diese zu nutzen, muss man sie erkennen. Dafür bot SportAccord Gelegenheit. Ihr Fazit? Wir bringen was nach vorne, wir packen es - das ist eine Botschaft von SportAccord. Das sollte über Meinungsunterschiede hinweg das Fazit sein. Dann können sich für Deutschland und Berlin neue Perspektiven eröffnen. 4 SPORT IN BERLIN V/2005

5 Internationales Deutsches Turnfest Berlin 2005 Odilo Herzog ist beim Deutschen Turnfest für sämtliche Wettkämpfe zuständig Ein Mann für alle Fälle Drei Wünsche hat Odilo Herzog, der verantwortliche Mann für sämtliche Wettkämpfe während des Internationalen Deutschen Turnfestes (14. bis 20. Mai), damit die eine Woche in Berlin an ihre glanzvollen Vorgänger anschließt: schönes Wetter, gute Bedingungen, fröhliche Menschen. Geradezu gigantisch ist sein Aufgabengebiet, denn dazu gehören nicht nur die inhaltlichen, organisatorischen und personellen Vorbereitungen, sondern auch die Abwicklung und Durchführung der Wettbewerbe: acht Deutsche Meisterschaften, drei in den olympischen Disziplinen Geräteturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinspringen (mit der Olympiasiegerin Anna Dogonadze), sowie in Aerobic, Sportakrobatik, im Rope Skipping, Orientierungslauf und Rhönradturnen, außerdem Mehrkampfmeisterschaften, Gruppen- und Wahlwettkämpfe sowie verschiedene Turnspiele, die in Form von Pokalkämpfen entschieden werden, u.a. Faust- und Prellball, Korf- und Korbball, Ringtennis und Indiaca, Völker- und Schleuderball. Außerdem gibt es in Kooperation mit den entsprechenden Fachverbänden Beachvolleyball- und Beachhandball-Turniere. Besondere logistische Überlegungen erfordert stets der DTB-Wahlwettkampf, zu dem sich diesmal rund Teilnehmer angemeldet haben und wo jeder seiner Neigung entsprechend sich vier von insgesamt 20 angebotenen Übungen aussuchen darf, so Herzog. Gerätturnen findet in zwei Messehallen, Gymnastik in der Waldschulallee, Leichtathletik im Mommsenstadion und auf dem Sportplatz am Kühlen Weg sowie Schwimmen im Schöneberger Hallenbad am Sachsendamm statt. Das bedeutet wiederum, dass die auf der Startkarte angegebenen Wettkampfzeiten und -stätten unbedingt eingehalten werden müssen, weil sonst ein heilloses Durcheinander herrscht. Zum Glück gibt es heutzutage gut funktionierende Computeranlagen, die eine schnelle Erfassung ermöglichen. Das war 1987 leider nicht der Fall. Damals hatten wir große Schwierigkeiten bei der Übermittlung und Auswertung, obwohl uns auch schon ein EDV-System zur Verfügung stand. Dennoch bildeten sich lange Schlangen hinter dem Drucker, die auf das Ergebnis warteten, erinnert sich der ausgebildete Diplom-Sportlehrer und DTB-Referent für das Wettkampfwesen. Noch eine andere Episode ist ihm im Gedächtnis haften geblieben. Wegen der wenig später anstehenden Queen-Elizabeth-Parade wollte der britische Stadtkommandant kurzerhand den durch die Faustballspiele und Regen ramponierten Rasen des Maifeldes sperren lassen, so dass die für das Wochenende noch vorgesehene Deutsche Vereinsmeisterschaft hätte ausfallen müssen. Erst nach Intervention von Eberhard Diepgen und Hanna-Renate Laurien konnte erreicht werden, dass wenigstens ein Teil der Fläche freigegeben wurde. Dennoch war dieses Fest in Berlin das bisher beste, größte, überwältigendste und fröhlichste, erklärt Odilo Herzog, der seit 1973 alle turnerischen Großereignisse in wichtiger Funktion miterlebte, zweimal als ehrenamtlicher und danach als hauptamtlicher DTB-Mitarbeiter. Natürlich lernen wir immer aufs Neue aus vorangegangen Veranstaltungen. So ist eine Erkenntnis vom letzten Mal in Leipzig gewesen, dass es auch die Möglichkeit einer gesplitteten Aufenthaltsdauer geben müsse, das heißt, die Wahl zwischen vier oder sieben Tagen. Auch die Verlagerung der olympischen Sportarten auf mehrere Großhallen konnte verwirklicht werden. Aber es sind auch an die vielen Kleinigkeiten, an die gedacht werden muss, beispielsweise die Turn- und Sportgeräte für die Jedermann-Wettkämpfe. Entweder sie rühren aus Berliner Beständen her oder sie wurden angeschafft und verbleiben anschließend in Schulen. Auf dem Organisationsdiagramm Herzogs, der natürlich von Spezialisten wie Wolfgang Appel (Spiele), Peter Steinmetz (Sportstätten), Matthias Mohr (Technik) und Jördis Etzold (Logistik) unterstützt wird, standen unter anderem die Bereitstellung von 600 Turnmatten, 300 Bänken, 200 Schleuderbällen, 100 Rhönrädern, 20 Barren und Trampolins, jede Menge Bandmaße, Kugeln und Stoppuhren. Längst sind die Sportstätten ausgesucht, die detaillierten Zeitpläne erstellt, die rund 2000 Kampfrichter und 2000 Helfer eingeteilt, so dass eigentlich nichts mehr schief gehen dürfte. Für den früheren Faust- und Volleyballspieler aus Griesheim, dessen Hobby inzwischen das Golfen und alpine Skifahren ist, ist die Hauptarbeit jedenfalls getan. Nun müssen sich nur noch seine drei Wünsche erfüllen. Text/Foto: Claus Thal 53 renommierte Unternehmen fördern das Turnfest Von Mercedes bis Coca-Cola Als offizieller Hauptsponsor unterstützt Mercedes-Benz das Internationale Deutsche Turnfest Berlin 2005, zu dem vom 14. bis 20. Mai in der Hauptstadt ca Teilnehmer erwartet werden. Das Unternehmen sorgt u. a. für Mobilität im Vorfeld und während des Turnfestes. Mit Karstadt-Sport, Nestlé, M.A.X.2001, den Krankenkassen AOK und BARMER sowie dem ACE sind weitere renommierte Unternehmen als Sponsoren im Boot. Coca Cola, Lichtenauer, Meggle und Langnese engagieren sich im Versorgungsbereich, während Wehrfritz und Kübler Sport den Kinderturnbereich auf dem Messegelände unterstützen. Einer guten Tradition folgend ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erneut Partner des Turnfestes. Als offizieller Reisepartner fungiert BTI Event Solutions. Im Wettkampfbereich, in dem sich insgesamt etwa Aktive betätigen werden, sind renommierte Geräte-Ausstatter wie Benz, SPIETH, Bänfer und Eurotramp dabei. Partner für Europas größte Fortbildungsveranstaltung im Sport, die Turnfest-Akademie, sind u. a. Reebok, BABOR, Star Trac, Airex, Dr. Wolff, centrics, TOGU, Thera- Band, die GEK POLAR, FREDDY, FLEXI-BAR und Sport-Thieme. Mediale Unterstützung kommt von rbb, Berliner Morgenpost und BZ. Insgesamt haben bisher 53 Unternehmen ihr Engagement für das IDTF Berlin 2005 zugesagt. Tunfest-Informationen unter Turnfest in Zahlen Teilnehmer Mehr als Gäste aus 4300 Vereinen, darunter Aktive; 5000 Helfer; 3300 Ausländer aus 33 Nationen; 2000 Mitwirkenden in Shows; 51 Prozent sind jünger als 30 Jahre; 25 Prozent gehören der Generation 50+ an; Zwei Drittel aller Teilnehmer sind Frauen Turnfest-Akademie Anmeldungen; 581 Workshops 201 Presenter/Referenten Wettkämpfe Acht Deutsche Meisterschaften, u.a. in Geräteturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Trampolinspringen; Aktive beim DTB-Wahlwettkampf; 1560 Teams beim Beachvolleyball; 550 Mannschaften beim Faustball-Turnier; 237 Mannschaften im Kleinfeld- und Beachhandball Shows Stadiongala (20. 5.) mit 5500 Mitwirkenden 900 Auftritte verschiedener Gruppen Unterkünfte Teilnehmer/innen übernachten in 377 Schulen SPORT IN BERLIN V/2005 5

6 Internationales Jahr des Sports Auf das von der EU initiierte Europäische Jahr der Erziehung durch Sport 2004 folgt das Internationale Jahr des Sports und der Sporterziehung 2005 der Vereinten Nationen. Die immense gesellschaftliche Bedeutung der für viele schönsten Nebensache der Welt ist damit nachdrücklich belegt. UNO-Generalsekretär Kofi Annan bezeichnet den Sport als universelle Sprache, in der sich alle verständigen können. Für seinen Sonderberater für Sport im Dienst von Frieden und Entwicklung, den Schweizer Alfred Ogi, fördert der Sport die Gesundheit und die Würde des Menschen: In zwanzig Jahren werden wir dank dem Sport eine friedlichere Welt haben. In der Resolution der UNO-Generalversammlung, die 2005 zum Internationalen Jahr des Sports erklärt, werden die Regierungen gebeten, Veranstaltungen zu organisieren, die ihr Engagement deutlich machen, und Persönlichkeiten des Sports für eine diesbezügliche Unterstützung zu gewinnen. Solche Persönlichkeiten stellt Sport in Berlin vor. Teil 12: Dr. Roland Freund Geb. am 17. Juni 1955 in Rumänien in einer Familie Banater Schwaben. Der Vater war Wasserballtrainer. 74 reisten die Eltern in die Bundesrepublik aus - nach Uerdingen. 78 kam er zu den Wasserfreunden Spandau wurde er Auswahlspieler, bis Karriereende 1985 absolvierte er 238 Länderspiele. Olympiabronze 84, WM-Bronze 82, Europameister 81. Heute ist er Orthopäde mit eigener Praxis, Mannschaftsarzt von Spandau 04 und Wasserball-Nationalmannschaft. Er ist mit Ex-Kunstschwimmerin Kerstin Jorkisch (EM-Bronze 1983) verheiratet, hat zwei Kinder: Fiona (14), Dennis (12). Sport ist eine wunderbare Medizin für alle Leiden Oku haben sie ihn vor zig Jahren in seiner Aktiven-Zeit genannt. Denn Roland Freund, so befanden die Kameraden aus dem Verein und der Nationalmannschaft sah doch irgendwie schmaläugig aus - so wie der Japaner Okudera, der damals in der Fußball-Bundesliga für Schlagzeilen sorgte. Das mit dem Spitznamen hat sich verloren, sagt der 49-jährige Orthopäde heute, das weiß kaum noch einer. Fakt bleibt, dass Dr. Roland Freund Roland Freund - ein Wasserball-Unikum einst als Sportler und heute als ist, ohne den man sich Orthopäde ein Experte in Sachen die Sportart kaum vorstellen kann. Irgendwie Rückgrat ist er allgegenwärtig und dauerpräsent. Das war schon früher im Becken so, heute ist er es als Mannschaftsarzt von Rekordmeister Spandau 04 und Nationalteam. 6 Gelernt hat Roland Freund das Wasserball-Handwerk als Jugendlicher in seinem Geburtsland Rumänien. Wie der später in Deutschland zu sportlichem Ruhm gelangte Gummersbacher Handballer Hansi Schmidt stammt er aus einer Familie Banater Schwaben, wuchs daheim mehrsprachig auf zogen die Eltern gen Westen ins Land, das ihrem Herzen weit näher war als die ebenso triste wie rüde Ceauscescu-Diktatur. Wir waren die letzten der Mohikaner in Rumänien, alle übrigen Verwandten hatten längst das Weite gesucht. Das Misstrauen der Staatsmacht saß uns permanent im Nacken, wir wurden beobachtet und bespitzelt, weil man ständige Fluchtgefahr vermutete, erinnert sich Freund heute. Irgendwann reichte man die Unterlagen für die Ausreise ein, wurde schließlich aus dem Land herausgekauft. Roland Freunds Familie kam zunächst nach Uerdingen, der gewesene rumänische Junioren-Nationalspieler fand beim Erstliga-Verein Aegir eine neue sportliche Heimat wechselte er zu den Wasserfreunden Spandau 04 und wurde dort einer der sportlichen Väter einer Erfolgsgeschichte, die national wie international ihresgleichen sucht. Mit einer Ausnahme haben die Berliner ein Meister-Abonnement seit Dazu kommen Pokalsiege, Supercup-Erfolge, Europacup-Triumphe in den 80ern, alles in allem 65 Titel! An denen Roland Freund bis zum Karriereende 1987 einen erquicklichen Anteil hatte. Etwas anderes als Wasserball konnte sich der Mann mit dem heute hohen Scheitel nie vorstellen. Mein Vater war Wasserball-Trainer und Sportlehrer, ich hatte die Sportart wohl damit in den Genen und mit der Muttermilch aufgesogen, erklärt Freund. In Deutschland fasste er sofort Fuß, wurde schon 1975 Auswahlakteur. Freund entwickelte sich zu einem der besten Wasserballer der Welt. Er galt als technisch höchst versiert, als torgefährlich, kampfstark und unberechenbar. Ich war ein Aufbauspieler, der viele Tore erzielte und sehr gut Mann gegen Mann spielen konnte, beschreibt er sich selbst. Dabei hatte ich auch Tricks auf Lager, mit denen ich mal Treffer aus dem Nichts markieren konnte. Nicht das Schlechteste, wie Hagen Stamm meint. Roland war ein Schlitzohr, aber eins, dessen Schlitzohrigkeit von Können gespeist wurde, sagt der Bundestrainer, der auch das ärztliche Können des Mannes mit dem passenden und charakteristischen Namen schätzt. Deshalb hat ihn Stamm als Mannschaftsarzt zum Wasserball-Meister nach Spandau geholt, dessen Vereinspräsident der Bundestrainer ist. Deshalb hat er Freund auch zum Stamm-Mediziner des Nationalteams gemacht. Medizinisch ist er ein absolut kompetenter Fachmann und was die Sportart angeht, kann ihm keiner etwas vormachen. Ohne Hagen Stamm hätte er das durchaus aufwändige Nebenamt wahrscheinlich nie übernommen, sagt Freund. Er will dem Sport damit auf seine Weise etwas zurückgeben, denn als Aktiver habe ich jede Menge empfangen und genommen. Neben den Eltern, sagt Freund, habe der Sport ihn am meisten und am besten erzogen. Er nennt Stichworte wie Selbstdisziplin, Zusammenleben und Zusammenarbeiten, Respekt, Teamwork. Und ich habe für meine spätere Berufstätigkeit wahnsinnig vom Sport profitiert. Man lernt fürs Leben, vor allem in Teamsportarten. Im Urban-Krankenhaus, wo der Orthopäde seine erste Arbeitsstelle hatte, fühlte sich Freund schnell zu Hause. Das hat alles sehr gut funktioniert, die Chemie stimmte - dank mei- (Fortsetzung Seite 7) Foto: Engler SPORT IN BERLIN V/2005

7 (Fortsetzung von Seite 6) ner Erfahrungen aus dem Sport. Auch dass er heute Arzt ist, hat er direkt und indirekt seinem sportlichen Können zu verdanken. Durch den Sport konnte er das Medizin-Studium finanzieren. Und was vielleicht das Wichtigste ist: Durch den Sport habe ich viele Freunde gewonnen, darunter solche, die fürs ganze Leben an meiner Seite bleiben werden. Hagen Stamm nennt er, und Peter Röhle, den einstigen 04-Torwart und heutigen Vereinstrainer. Wunderbare Erlebnisse habe ihm der Sport geschenkt, sagt Roland Freund. Solche, die man nie vergessen wird und die alle Stürme der Zeit überdauern werden. Dass er jetzt im Kreis des Spandauer Meisterteams und der Auswahl etwas zurückgeben kann, irgendwie damit auch in der Rolle des Erziehers ist, empfindet er als faszinierenden Kreislauf des Lebens. Ich bin durch den Sport erzogen worden, jetzt habe ich selbst diese Rolle übernommen. Die Weisheiten und Sprüche, die man als junger Athlet gehört hat, die gibt man nun selbst weiter. Es macht einen irren Spaß, mit den jungen Leuten zu arbeiten. Dass er dabei für manche auch eine Art Vorbild-Rolle erhält, warum nicht? Ich bin kein Musterknabe gewesen, hatte manchmal meine Probleme mit der Disziplin. Da war ich eher der Kreative. Aber ich war ein Kämpfer, der seine Sache mit Konsequenz durchgezogen, der nie aufgegeben hat. Ein Spiel zu verlieren, gibt Roland Freund zu, das war das Furchtbarste, was passieren konnte. Und es stachelte seinen eh schon ausgeprägten Ehrgeiz noch mehr an. Geben und Nehmen, teamfähig sein, seine Individualität und Kreativität nicht egoistisch, sondern zum Allgemeinnutzen einbringen - Roland Freund ist mit diesen Grundsätzen ein fürwahr angenehmer Zeitgenosse, wie es sie nicht gerade in Überfülle gibt. Man muss zuhören und Ratschläge annehmen können. Bei vielen Menschen ist das heute leider ein Manko. Demut im positiven Sinne ist ein wichtiger Charakterwert. Mit Leuten, die größenwahnsinnig an der Selbstprofilierung arbeiten, kann ich nichts anfangen, sagt er. Ein sympathisches Bekenntnis, das zeigt, dass Roland Freund als Arzt nicht nur für körperliche Gebrechen zuständig ist. Auch in der Wasser-Nationalmannschaft hat er sich schon manches Mal als Seelendoktor betätigt. So machte in Athen eine Anekdote die Runde, nach der sich der Berliner beim Toilettengang selbst eingesperrt hatte und der schmalen Kabine nach Hilferufen nur dadurch entrinnen konnte, dass er seine 125 Kilo Kampfgewicht über die WC-Wand wuchtete. Danach befragt, ob es sich tatsächlich so abgespielt habe, grinst Freund nur und hebt die Schultern. Die Erfahrung lehrt, dass mit dem nahenden Turnierstart die Spannung in der Truppe steigt. Die muss irgendwie abgebaut werden. Dafür bin ich immer zu haben. Fakt ist, dass sich die Jungs zwei Tage lang über mein Missgeschick kaputt gelacht und kaum noch mitgekriegt haben, was da auf sie zukommt. Eben ein Schlitzohr. Klaus Weise SPORT IN BERLIN V/2005 Sportstiftung Berlin sucht Förderer und Unterstützer Wer hilft jungen Leistungssportlern? Die Sportstiftung Berlin ist Mitte letzten Jahres durch den Landessportbund Berlin und 13 weitere Zustifter mit einem Stiftungskapital von Euro gegründet worden. Sie hat sich schwerpunktmäßig zwei Aufgaben gestellt: Förderung von sportlich talentierten Kindern und Jugendlichen, die aufgrund schwieriger familiärer Verhältnisse (z. B. Arbeitslosigkeit der Eltern oder sozial angespannte Situation) nicht in der Lage sind, neben einer qualifizierten Schulausbildung auch ihre sportliche Karriere weiter zu betreiben und Gewährung von Stipendien und Unterstützungen zur Berufsausbildung oder zum Abschluss eines Studiums nach einer internationalen sportlichen Karriere für Hochleistungssportler, die zwar international erfolgreich, aber nicht Olympiasieger bzw. Weltmeister geworden sind und insofern im Rahmen der Förderung der Deutschen Sporthilfe nicht versorgt sind. Im ersten Falle geht es uns darum, dass junge Sportler bei ihren Selbstbeteiligungen, die sie z. B. bei der Durchführung von vorbereitenden Trainingslagern oder internationalen Wettkämpfen erbringen müssen, nicht daran scheitern, dass die Eltern diese Beträge nicht aufbringen können. Hier helfen uns Spenden und Unterstützungen sowie die Erträge aus dem Stiftungskapital. Unser Ziel ist, bei leistungsorientierten Jungen und Mädchen dafür Sorge zu tragen, dass die sportliche Karriere optimiert wird, aber auch die berufliche, sprich schulische Entwicklung nicht leidet. Nach der sportlichen Karriere muss es für den jungen Leistungssportler möglich sein, auch ein entsprechendes Ausbildungs- bzw. Berufsziel zu verwirklichen. Im zweiten Fall sind Athleten, wie z. B. eine herausragende Judokämpferin, die es anlässlich der letzten Olympischen Spiele nicht geschafft hat, eine Olympiamedaille zu erringen, nach dem Abschluss ihrer sportlichen Karriere auf sich allein gestellt, wenn es darum geht, das Studium abzuschließen und die entsprechenden Schritte ins Berufsleben zu schaffen. Hier hilft die Sportstiftung durch Gewährung von Stipendien bis zum Studienabschluss, Vermittlung von Auslandspraktika, Vermittlung von qualifizierten Sprachkenntnissen und Ergänzung der bisherigen Ausbildung um entsprechend für das Berufsleben notwendige Inhalte. Für all dies benötigt die Stiftung mehr Mittel als zurzeit aus dem bescheidenen Stiftungsvermögen zur Verfügung stehen. Insofern freut sich der Landessportbund Berlin über jeden Förderer und Unterstützer, der die Stiftung in die Lage versetzt, ihre Aufgabe optimal zu erfüllen. N.S. Vorfreude auf ein Top-Event: Beachvolleyball-Weltmeisterschaft in Berlin Auf märkischem Sand gebaut Vom 21. bis 26. Juni finden auf dem Berliner Schlossplatz die fünften Beachvolleyball- Weltmeisterschaften statt. Ein Ereignis, dessen Bedeutung unter anderem dadurch unterstrichen wird, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder die Schirmherrschaft übernommen hat. Für uns ist die WM eine riesige Chance. Wir können und werden zeigen, dass nicht nur Berlin die deutsche Sporthauptstadt ist, sondern dass Deutschland ganz generell einen sehr guten Sportstandort abgibt, sagte Hauptstadt-Sportsenator Klaus Böger, der in persona einen großen Anteil an der Aquirierung der Titelkämpfe für die Metropole hat. Wenn Berlin eine Woche lang durch die Weltmedien geht und mit diesem ideal geeigneten Sport gute Bilder produziert, dann haben wir unser Ziel erreicht. Und bewiesen, dass es genau richtig war, dass wir trotz mancher Zweifel und Zweifler auf Sand gebaut haben. Werner von Moltke, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, erwartet von Berlin ein tolles Stadion mitten in der Stadt mit einer tollen Atmosphäre. Mit dem Championat auf 3000 Tonnen märkischem Sand (aus der Nähe Hohenneuendorfs) wolle man eine Duftmarke setzen und auch neue Mitglieder gewinnen. Ein Effekt, den auch Böger angesichts der zunehmenden Bewegungsarmut in der Gesellschaft für wünschenwert hält. Natürlich hat die WM für die Veranstalter ihren Wert primär im Marketingeffekt, der nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Aber Volleyball ist auch ein hervorragender Sport in Sachen Teamgeist und eigene Fitness. Um diese Wirkung zu erzielen, lassen sich die Organisatoren eine Menge einfallen. Der Eintritt ist bis auf wenige, zahlenmäßig begrenzte Ticketkontingente frei Plätze des 8000er Center Courts stehen täglich kostenfrei zur Verfügung - der Rest geht an VIP-Besucher, die Medien und zu einem kleinen Teil in den Verkauf. Erstmals werden auch am Court 2 Zuschauertribünen für 2000 Leute aufgebaut. Insgesamt werden je 48 Teams bei Männer und Frauen antreten und um die Titel sowie ein Rekordpreisgeld von einer Million US-Dollar spielen. Erstmals konnte übrigens von Vermarkter SPORTFIVE GmbH auch ein großer TV-Sender als Präsenter gewonnen werden. RTL wird sieben Stunden vom Volleyball-Highlight des Jahres berichten. 75 Mitarbeiter, diverse Kameras, Experten, Kommentatoren, Moderatoren sollen den Mix aus Sport und Lebensgefühl adäquat umsetzen. Klaus Weise 7

8 LSB-Pressekonferenz Leistungssport Nur noch 16 statt 21 Schwerpunkt- Sportarten Was sagen einem diese Zahlen? Dass es abwärts geht. Und zwar mit dem deutschen Sport, dessen Medaillenausbeute sich von Barcelona über Atlanta, Sydney und Athen kontinuierlich im Rückwärtsgang befindet. Der LSB-Vizepräsident und zweite Vorsitzende des Bundesleistungssportausschusses Dr. Dietrich Gerber nahm das bei der alljährlichen Pressekonferenz des LSB zum Anlass, um Tacheles zu reden. Aber er zeigte auch Wege auf, wie aus dem Dilemma herauszukommen ist: durch Konzentration und Bündelung der Kräfte, was selbstverständlich auch für Berlin gilt. Mit der Verabschiedung des Förder- und Stützpunktkonzeptes 2012 des DSB sowie der Schaffung eines Top Teams Peking sind die Voraussetzungen zu mehr Systematik und einer höheren Effizienz im Leistungssport geschaffen worden, sagte Gerber. Für den Standort Berlin bedeutet das unter der Berücksichtigung der Ergebnisse im vergangenen Olympiazyklus eine Reduzierung der Schwerpunktsportarten von 21 auf 16, für die nicht nur eine Optimalförderung vorgesehen ist, sondern die sich auch als Profilsportarten in den Eliteschulen wiederfinden. Grundsätzlich wird es auch zu einer Verringerung der Bundesstützpunkte um etwa ein Drittel (90 statt bisher 157) und ebenfalls der Kaderzugehörigkeit kommen. Das Gesamtfördervolumen durch den Bund bleibt zwar konstant, doch die Verteilung der Mittel ändert sich. Die Förderstufe 1 für besonders erfolgreiche Sportarten erhält zehn bis 20 Prozent mehr, die Förderstufe 2 bleibt wie gehabt, während die beiden anderen Kategorien finanzielle Abstriche hinnehmen müssen, wobei aber eine Grundförderung in jedem Fall gewährleistet sein soll. Das trifft aus Berliner Sicht auf Sportarten wie Boxen, Eiskunstlaufen, Schießen (Pistole, Gewehr) und Turnen weiblich zu. Allerdings können In Abstimmung mit dem Spitzenverband auch Nachwuchsstützpunkte gebildet werden, um auf mittlere Sicht den Anschluss an die Spitze wieder zu erlangen. Natürlich beinhaltet die Nichtberücksichtigung als Schwerpunktsportart auch Konsequenzen in der Frage Landestrainer und Festlegung der Bundesstützpunkte in unserer Stadt, meinte Gerber. Deshalb schlägt er eine Vernetzung verwandter Sportarten vor und zieht Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit mit anderen Regionen, beispielsweise Brandenburg, in Betracht. H.W. 8 Senat und LSB vereinbarten neue Strukturen für Eliteschulen des Sports Die Trainingsgruppe hat Priorität Mit einem völlig neuen Konzept sollen die Berliner Eliteschulen des Sports fit gemacht werden für die großen Herausforderungen, die in den nächsten Jahren zu bewältigen sind. Auf einen Nenner gebracht heißt das: Absolute Konzentration auf jene leistungsorientierten Schüler, die die Olympiazyklen bis 2008 und 2012 im Auge haben. Eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der Senatsschulverwaltung und des Landessportbundes hat die Weichen für ein Projekt gestellt, das unter dem Namen Schulund Leistungssportzentrum Berlin firmiert und auf den beiden Säulen der Werner-Seelenbinder-Schule in Hohenschönhausen und dem Coubertin-Gymnasium im Sportkomplex Paul- Heyse-Straße ruht. Im Mittelpunkt steht fortan, so Staatssekretär Thomas Härtel in seinem Plädoyer, die Trainingsgruppe, um die sich alles andere herumzuranken hat. Damit meinte er den flexiblen Stundenplan, die genaue Beschreibung von Fördermöglichkeiten, unter anderem eine Kompensation des Unterrichtsausfalls, ferner Schulzeitstreckung sowie den effektiven Einsatz von personellen, materiellen und finanziellen Mitteln bis hin zur Verringerung der Klassenfrequenzen auf 20, höchsten 23 Plätze. Allerdings dürfen bei all den Überlegungen die schulischen Leistungen nicht zu kurz kommen, denn ein geschenktes Abitur wird es nicht geben. Die neue Struktur soll ab 2006/2007 greifen, wobei es sich um eine Schule besonderen Typs handelt, also weder Real-, Haupt-, Gesamtschule noch Gymnasium ist. Die Aufnahme in diese neue Bildungseinrichtung beginnt mit der fünften Klasse, weil erst ab diesem Alter die Kinder mit den Anforderungen eines Leistungssports konfrontiert werden sollten. In jedem Fall muss aber die Empfehlung des Sportfachverbandes sowie ein medizinisches Gutachten vorliegen. Grundsätzlich gilt das neue Konzept für die vom LSB und OSP festgelegten Profilsportarten, als da wären Bogenschießen, Basketball (männlich), Eisschnelllauf, Judo, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Turnen (männlich), Volleyball (auch Beach) und Wasserspringen. Dazu kommen noch Projekte im Eishockey, Hand- und Fußball. Außer diesem Kooperationsverbund gibt es noch zwei weitere Eliteschulen des Sports, die Flatow-Oberschule (Kanurennsport, Rudern, Segeln/Surfen) und die Poelchau-Oberschule (Hockey, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Wasserball, Schwimmen). Hier wird neben zwei Leistungssportzügen auch in normalen Klassen unterrichtet. Wir mussten uns zu einer Straffung entscheiden, meinten übereinstimmend Thomas Härtel und LSB-Vizepräsident Dr. Dietrich Gerber, weil von den insgesamt 2974 Jungen und Mädchen an den Eliteschulen derzeit nur Zweidrittel leistungsorientiert trainieren. Das andere Drittel sind sogenannte Trittbrettfahrer. Noch gravierender ist die Situation bei der Kadermitgliedschaft. Sie bewegt sich derzeit zwischen 50 Prozent (Seelenbinder-Schule) und 17 Prozent (Flatow- Oberschule). Eine angedachte Verringerung der Schülerzahlen auf etwa 2000 scheint durchaus realistisch und befindet sich auch in der zur Beschlussfassung eingereichten Senatsvorlage. Mit diesem eingeschlagenen Kurs ist Berlin in Bezug auf die Eliteschulen des Sports nicht nur Vorreiter für die anderen Bundesländer, sondern hoffentlich auch künftig in der Lage, seinen Ruf als die Sportstadt Nummer eins zu wahren. OSP- Chef Dr. Jochen Zinner: In Deutschland spielen wir in der Champions League, doch international haben wir Nachholbedarf. Hansjürgen Wille Deutscher Meister: Das war Bärenstark! Der EHC Eisbären hat es Hertha BSC und Alba Berlin vorgemacht, wie man Deutscher Meister wird: mit Herz und Verstand, mit Einsatz und Teamgeist, mit einmaligen Fans und einem großartigen Trainer. Im Meisterschafts-Finale ließen die Eisbären dem Kontrahenten Adler Mannheim keine Chance - drei Spiele, drei Siege. Gratulation! Foto: Engler SPORT IN BERLIN V/2005

9 Fußballakademie von Hertha BSC als Nachwuchsschmiede mit Modellcharakter Wie die alte Dame jung bleibt Dass die alte Dame Hertha ein sehr junges Herz besitzt, das dafür sorgt, dass man dem Traditionsklub heute das Attribut Forever Young zugestehen kann, ist exemplarisch und vorbildhaft an der seit 2001 bestehenden Fußball-Akademie zu besichtigen. Dort werden alle Spieler der Hertha-Jugendmannschaften zusammengefasst und ausgebildet. Training und teilweise auch Spielbetrieb finden auf dem Olympiagelände statt. Wichtiger Bestandteil der Akademie ist das Fußball-Internat auf dem Olympia-Gelände, direkt neben der Geschäftsstelle. Dort sind Jugendspieler untergebracht, deren familiärer Wohnsitz nicht in Berlin ist und die außergewöhnliches Talents haben. Die 18 Einzelzimmer sind belegt, seitdem vor zwei Monaten ein chinesischer Stürmer kam und zuvor bereits der 17-jährige Nigerianer Solomon Okoronkwo - die übrigen Hertha- Hoffnungen kommen aus Deutschland. Die Förderung besonderer Talente beschränkt sich nicht mehr nur auf Berlin, sondern erfasst im Wettbewerb mit den anderen Top-Vereinen den ganzen deutschen Fußballmarkt, sagt Jugendkoordinator Frank Vogel. Seit 1997 hat man bei Hertha BSC die Jugendarbeit zu einem wichtigen Standbein der Arbeit gemacht. Das trägt bereits viele Früchte, stellt der Kaufmännische Leiter Ingo Schiller stolz fest. Das ist Zukunftssicherung. Unsere Nachwuchsarbeit ist so gut, dass sie zu einem bundesweiten Markenzeichen geworden ist und europaweit zum Besten gehört. 29 deutsche U21- bis U15-Nationalspieler sind aus der Fußballakademie bereits hervorgegangen. LSB- Vizepräsident Dr. Dietrich Gerber, zuständig für den Leistungssport in der Hauptstadt, verstand seinen Besuch im Internat der Akademie wohl LSB-Vizepräsident Gerber (mi.) im Hertha-Internat gen da sein. Unzureichende Unterbringung und zu hohe Kosten können wir uns nicht leisten. Im Hertha-Internat durfte er diesbezüglich eindrucksvollen Anschauungsunterricht nehmen. Der Standard in dem modernen Wohnkomplex bietet Wohlfühl-Garantie, ohne überzogen zu sein. Den Jugendlichen stehen neben ihren Ein- Bett-Zimmern nebst von jeweils zwei Spielern genutztem Bad mehrere Gemeinschaftsräume wie Speiseraum mit Großbild-TV und Sitzecke, Internet-Café mit PC s, Besprechungsraum und Spielsalon mit Billard, Tischfußball und Tischtennis zur Verfügung. Auf der Internats-Etage AOK. Wir tun mehr. Foto: Engler genau in diesem Sinne. Derzeit gibt es im Spitzensport einige Umbrüche, auch in Berlin., berichtet er. Es werde Veränderungen geben unter dem Stichwort der Konzentration zum Zwecke größerer Effektivität. In der Regel sollten die Top-Talente dort angesiedelt sein, wo der jeweilige Sport schwerpunktmäßig betrieben wird. Das kann bedeuten, dass manche Berliner Nachwuchshoffnung die Hauptstadt verlässt, andererseits aber auch viele Stars der Zukunft in die Metropole kommen. Dafür müssen die Bedingunwohnen die Herbergs-Eltern Regina und Harry Ramin - quasi für die Rundumbetreuung. Dank der Schulkooperation mit der Charlottenburger Poelchau-Oberschule, der wohl in Bälde der Status der vierten Eliteschule des Sports in Berlin zuteil werden wird, gibt es spezielle Hertha-Klassenverbände, in denen sportliche und schulische Anforderungen koordiniert werden können. 77 Schüler werden derzeit auf diese Weise betreut, 48 Kicker davon gehören zu Hertha BSC, 29 zu anderen Vereinen. 200 Jugendliche werden aktuell in der Fußball-Akademie ausgebildet, Eifersüchteleien und Vereinsegoismen haben sich weitgehend überlebt. Es wird allgemein akzeptiert, dass die Akademie das Leistungszentrum der Stadt ist, wo die stärksten Spieler hingehören. Im Interesse aller, sagt Frank Vogel. Auch die berufliche Entwicklung wird durch Hertha BSC unterstützt. So hat man zum Beispiel fünf Sportler zum Sport- und Fitnesskaufmann ausgebildet. Zirka vier Millionen Euro pro Saison lässt sich Hertha BSC die Amateurund Nachwuchsabteilung kosten Euro davon entfallen allein auf das Internat (inklusive Transferfahrten mit dem Kleinbus zwischen Schule, Trainingsstätte und Unterkunft). Die Unterbringung ist kostenfrei, jeder Spieler bekommt ein kleines Taschengeld. Allerdings haben die Talente auch eine Bringepflicht, die heißt Leistungswillen. Wer den nicht hat, muss sein Zimmer räumen. Was bisher nur einmal vorgekommen ist. Erfolgsgeschichten gibt es jede Menge, Erstliga- Profis wie Chahed, Fathi, Ludwig, Dejagah, Madlung oder Müller haben ihren Weg über die Fußball-Akademie gemacht; dabei die Punkte verinnerlicht, die im Spielsalon als Regeln an der Wand hängen: Respekt, Pünktlichkeit, Teamgeist, Selbstkritik, Ordnung, Leistungsbereitschaft, Disziplin. LSB-Vizepräsident Gerber war beeindruckt: Hertha hat ein Modell aufgebaut, wovon andere Sportarten profitieren können. Klaus Weise Nach dem Marathon ist vor dem Marathon. Trainingstipps von A wie Aufwärmen bis Z wie Zweierrhythmus gibt es beim AOK-Frühstückslauf mit Jens Karraß. Info: SPORT IN BERLIN V/2005 9

10 30. Jour Fixe der Berliner Sportjournalisten Schwere Kost für den Kopf, leichte für den Magen Chancen und Risiken des Boulevardjournalismus - so war der 30. Jour Fixe des Berlin- Brandenburger Sportjournalisten-Verbandes Ende März überschrieben, der knapp 40 Zuhörer und Mitstreiter angelockt hatte. Fürwahr ein spannendes und zugleich provokantes Thema, bei dessen Erörterung nicht ganz unerwartet die Meinungs-Amplitude sehr groß war. Erstmals traf man sich an neuer Stätte, statt im Hotel Steglitz International im von der gemeinnützigen kiezküchen ausbildungs-gmbh betriebenen Restaurant Stadion-Terrassen gleich neben dem Landessportbund und vis-a-vis des Olympiastadions. Dass der LSB und die kiezküchen als Gastgeber die schwere Kost für den Kopf, die zwei Stunden lang in Pro und Kontra wenigstens partiell zu verdauen versucht wurde, danach mit einem ebenso leicht verdaulichen wie schmackhaften Büffet garnierten, machte die Veranstaltung rund. Größten Anteil daran hatten freilich die vier Männer, die als quasi Sachverständige eingeladen worden waren: Hertha-Manager Dieter Hoeneß, der Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) Jörg Albracht, BILD- Berlin-Sportchef Walter Straten und Tagesspiegel-Ressortleiter Sven Goldmann. Hoeneß erwies sich als streitbarer, Kontroversen nicht aus dem Weg gehender, aber auch kreativer, innovativer und anregender Geist, mit dem zu debattieren Spaß machte - und etwas brachte. Nahezu täglich erlebe man Belastungsproben für die Grenzen des guten Geschmacks, sagte er und fand dafür den Beifall der Mehrzahl seiner Zuhörer. Diese fatale gesamtgesellschaftliche Fehlentwicklung nehme den Journalismus nicht aus. Boulevard muss sein. Größtenteils wird dort ordentlich gearbeitet, und die Journalisten sind gut ausgebildet. Aber Wahrheit muss Wahrheit bleiben und Nichtskönnen oder Schräg-Sein um jeden Preis sollten keine Plattform bekommen. Straten fühlte sich nicht so recht angesprochen. Boulevard, das ist unbestritten, hat eine gewisse Faszination. Heute ist Boulevard vor allem hart recherchiert, aber natürlich auch überspitzt. Sonst bräuchten wir ihn ja gar nicht mehr, lautete sein Plädoyer in eigener Sache. Sven Goldmann vom Berliner Tagesspiegel meinte, heute sei die Trennschärfe zwischen Boulevard und sogenannten seriösen Qualitätszeitungen so stark wie nie zuvor. Dass letztere nicht mehr nur staubtrocken daherkommen, habe - anders als mitunter behauptet - mit Boulevardisierung nichts zu tun. Die Debatte darüber scheint noch lange nicht beendet, es bietet sich an, das Ganze mit etwas Abstand irgendwann später aufzufrischen. Der richtige Ort ist gefunden, in Zukunft sollen die Stadion-Terrassen Standard-Treffpunkt für den Journalisten-Jour Fixe sein. Klaus Weise Neuer LSB-Rekord: Starke Zuwächse bei der jüngsten Altersklasse und den Senioren Jede Woche 227 neue Mitglieder Die Bevölkerungszahlen in Berlin stagnieren, doch die Mitgliederzahlen im Landessportbund steigen, und zwar kontinuierlich in den letzten beiden Jahren um jeweils rund zehntausend - von im Jahr 2003 über auf nunmehr , womit ein neuer, absoluter Höchststand in der langen Geschichte des LSB erreicht wurde. Laut jüngster Erhebung gehört bei derzeit 3,330 Millionen Einwohnern in der Stadt jeder sechste Berliner einem Sportverein an. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann, aber zugleich auch die Wirksamkeit unserer gezielten Arbeit unterstreicht, kommentierte LSB-Direktor Norbert Skowronek. Insgesamt traten im letzten Jahr Berliner und Berlinerinnen dem LSB bei, was umgerechnet einen Durchschnitt von 227 pro Woche oder 32 pro Tag ausmacht. Beachtlich sind dabei vor allem die Zuwächse in der Altersklasse unter 7 Jahre (6,88 Prozent) und bei den über 61-Jährigen (13,36 Prozent), wo das Bewusstsein für die körperliche Fitness besonders ausgeprägt ist. Die vom LSB-Präsidium 1998 beschlossene Ausrichtung auf den Bereich der Bewegungserziehung im Vorschulalter trägt inzwischen Früchte. Durch die guten Angebote unserer Vereine auf diesem Sektor ist es gelungen, innerhalb von sieben Jahren die Anzahl der Kleinkinder fast zu Die zehn größten Verbände im LSB 1. Fußball-Verband Turnerbund Studentensport Betriebssport-Verband Berlin-Brandenburg Tennis-Verband Berlin-Brandenburg Schwimm-Verband Segler-Verband Casting/Sportfischen *) 9. Golf-Verband Berlin-Brandenburg Handball-Verband *) Verschmelzung des Verbandes Deutscher Sportfischer Berlin-Brandenburg und des Deutschen Anglerverbandes/ Landesverband Berlin Die zehn größten Berliner Vereine 1. Hertha BSC Deutscher Alpenverein Sektion Berlin SC Siemensstadt Pro-Sport Berlin (ehemals Post SV) 5. TSV Spandau SG Neukölln TSV Rudow FC Union SC Charlottenburg Turngemeinde in Berlin verdoppeln, von auf jetzt , so Skowronek. Gleiches lässt sich für den Seniorensport feststellen, wo eine ähnliche Strategie verfolgt wurde. Auch hier konnten die Mitgliederzahlen in der Altersklasse 61 und älter enorm gesteigert werden, von auf Im Jahresvergleich 2004 zu 2005 schnitt, wie der LSB-Chefstatistiker André Groger ermittelt hat, der Behindertensportverband mit einem Zuwachs von sage und schreibe 2772 Mitgliedern (= 30,31%) am besten ab. Dicht dahinter folgen der Turnerbund (plus 2394 = 3,41%) und der Golf-Verband (plus 1310 = 11,49%). Eine Sondersituation ergibt sich durch die Aufnahme des inzwischen unter einem Dach vereinigten Berliner Castingsport- und Anglerverbandes (BCAV) mit insgesamt Mitgliedern. Zu den bisherigen 3291 Angehörigen des Verbandes Deutscher Sportfischer Berlin-Brandenburg sind vom Deutschen Anglerverband/ Landesverband Berlin hinzu gekommen. Aber auch ohne diese Zahlen hätte der LSB in seiner jüngsten Statistik einen Zugewinn von 1252 Männern, Frauen und Jugendlichen/Kindern registrieren können, was eine Bestätigung des Aufwärtstrends der letzten Jahre ist. Der kleinste Verband ist sportlich gesehen einer der erfolgreichsten: Moderner Fünfkampf (118 Mitglieder). In der Rangfolge der Minis nehmen der Wasserski-Verband (172) und Bahnengolf-Verband (198) die nächsten Plätze ein. Ebenfalls nichts geändert hat sich bei den Verbänden mit dem stärksten weiblichen Anteil. Hier behauptet der Pferdesportverband (5066 zu 1007 = 83,42 %) die Spitze vor Turnerbund ( zu = 64,29 %) und Tanzsportverband (3153 zu 1998 = 61,21 %). Leider gibt es auch Verlierer. Den Reigen führen prozentual gesehen die Boxer (11,85 % = minus 239), Schützen (11,47 % = minus 935) und Kegler (7,71 % = minus 450) an. In absoluten Zahlen sieht es beim Tennisverband am traurigsten aus: ein Rückgang von 1126 Mitgliedern (= 3,38 %). Hansjürgen Wille 10 SPORT IN BERLIN V/2005

11 Führende Sport-Vertreter in Brüssel Oktober 1987: Der Goldruderer der Olympischen Spiele von Berlin, Walter Volle (2.v.r.), nimmt Manfred von Richthofen und LSB-Direktor Norbert Skowronek im Olympiastadion die Sportabzeichen-Prüfung ab. Foto: Bildarchiv Heinrich von der Becke im Sportmuseum Berlin Mehr Lobbyarbeit bei der EU gefordert Der deutsche Sport hat in Brüssel erstmals die große politische Bühne bei der Europäischen Union betreten. Der Einladung von DSB und NOK zu einem Europa-Abend in die Landesvertretung von Baden-Württemberg am Sitz der EU-Regierung waren rund 600 Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft gefolgt. DSB-Präsident von Richthofen leitete aus dem Entwurf der neuen EU-Dienstleistungsrichtlinie die existentiellen Gefahren für die Sportförderung in Deutschland ab und forderte die Beibehaltung des staatlichen Glücksspielmonopols. Anderenfalls drohe dem deutschen Sport künftig der Verlust von rund 700 Millionen Euro an Unterstützung aus staatlichen Lottomitteln. Zugleich würdigten NOK-Präsident Steinbach und von Richthofen die Aufnahme des Sports in die europäische Verfassung im Mai vorigen Jahres als bedeutenden Meilenstein. red. Norbert Skowronek arbeitet seit 30 Jahren beim LSB, seit 20 Jahren ist er Direktor Mit Charme, Geschick und Sachlichkeit im Dienst des Sports von LSB-Ehrenmitglied Werner Hannemann Es ist kein alltägliches Jubiläum, sondern schon ein besonderes, wenn man sich wie Norbert Skowronek 30 Jahre im LSB mit so viel Elan und Einsatz und so erfolgreich für die Belange des Sports engagiert. Die ersten 15 Jahre sind wir diesen Weg gemeinsam gegangen. Norbert Skowronek in hauptamtlicher Funktion - erst als Referent für Finanzen, dann als Sportdirektor und ich als ehrenamtliches Präsidiumsmitglied für Finanzen. Es ist lange her, aber ich erinnere mich gern an diese Zeit. Es war eine faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Gerade in einem so verantwortungsvollen Bereich wie Finanzen ist es besonders wichtig, dass man sich in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit voll auf den hauptamtlichen Mitstreiter verlassen kann. Dieses uneingeschränkte Vertrauen, das ich ihm entgegenbringen konnte, wissen, so denke ich, auch seine heutigen Mitarbeiter zu schätzen. In unserer heutigen Gesellschaft - unter den gegebenen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen - hat der Sport einen schweren Stand. Da ist das fundierte Wissen von Norbert Skowronek und seine geschickte Verhandlungstaktik ein wertvolles Potenzial, das nicht nur in Berlin, sondern bundesweit geschätzt wird. Mit seinem Charme und seiner sachlichen Argumentation kann er Menschen für seine Ideen begeistern und sie überzeugen. Dass er dies auch weiterhin für den Berliner Sport und darüber hinaus für den gesamten deutschen Sport tun kann, hoffe und wünsche ich. Doch sollte er bedenken: Nicht nur die Dienstjahre summieren sich, auch die Lebensjahre. Und in diesem Zusammenhang sollte man die eigene physische und psychische Leistungsgrenze akzeptieren. Ein Rat, den ich Norbert Skowronek schon unter vier Augen gegeben habe und den er hier nun schwarz auf weiß hat. Herzlichen Glückwunsch! Norbert Skowronek, Werner Hannemann Peter Kernbach (li.), Sprecher der deutschen Sportverbände, LSB-Präsident Peter Hanisch in Brüssel 22. und letzte Weltreise von Hertha 03 Fußballer als Botschafter Die 22. Weltreise des FC Hertha 03 Zehlendorf Ende Februar/Anfang März war für uns alle ein besonderes Erlebnis. Wiederum konnte ein großer Kreis meiner Zehlendorfer-03-Freunde und ehemaliger Spieler Ehre für unsere Stadt Berlin einlegen. Diese Gruppe war wie in all den 30 Jahren zuvor mehr als nur eine Reise- und Vergnügungsgesellschaft. Sie war sich bewusst, auch das Verständnis und die Toleranz unserer Stadt in der Welt zu dokumentieren. Wir in Berlin wissen wie keine andere Stadt, wie wichtig die Verbundenheit der Menschen in schweren Zeiten ist. Die offizielle Übergabe unserer Geschenke (Holzspielzeug der Jugendstrafanstalt Berlin, 100 Jerseys, 50 Paar Fußballschuhe und Bälle von Hertha 03 und die Spende von Rupien (= rd Euro)) in den Waisenhäusern und Schulen fand auch das Interesse der indischen Presse. Dank an alle Helfer der Hertha-03-Reisegruppe, der Jugendstrafanstalt Berlin, der Jugendabteilung des F. C. Hertha 03, dem Bezirksbürgermeister Herbert Weber, den Begleitern vor Ort, Peter Schroedter von Windrose und der DFB- Stiftung Egidius Braun. Otto Höhne SPORT IN BERLIN V/

12 Zum 6. Mal trafen sich Frauen und Männer aus den Mitgliedsvereinen und -verbänden zum Frauensportstammtisch. Thema war die Situation der Frauenbeauftragten. Das Treffen fand bei der SG Empor Brandenburger Tor 1952 statt, dank der Vermittlung der Frauenvertreterin der Sport-Arbeitsgemeinschaft Friedrichshain-Kreuzberg, Martina Stampka. Die Stadträtin für Familie, Jugend und Sport, Sigrid Klebba, berichtete über die Frauenbeauftragten in ihrem Bezirk und dass es noch viel mehr Frauen geben müsse, die sich für Frauen engagieren. Nach diesen Grußworten und der interessanten Schilderung war für mich die Überleitung zum Thema des Abends leicht. Denn eigentlich fehlen in allen Bereichen Frauen, die Verantwortung übernehmen wollen. Dass es genug qualifizierte Frauen gibt, daran besteht überhaupt kein Zweifel und aus dem Bereich des Sports kann ich das sogar genau sagen. Also sind wir alle gefordert, Frauen zu motivieren, Führungspositionen anzustreben und sie dabei zu unterstützen. Die Position der Frauenvertreterin halte ich nach wie vor für sehr wichtig, auch wenn diese in rund 2000 Vereinen/Verbänden nur 157-mal besetzt ist, da- Frauen im Sport Frauensportstammtisch in Friedrichshain-Kreuzberg Von der Bittstellerin zur Partnerin Radsportverein BRC Semper 1925 sucht weiblichen Nachwuchs von 116-mal von Frauen. Scheinbar ist das Profil Frauenvertreterin nicht genau bekannt und damit auch die Wichtigkeit. So bestehen verschiedene Vorstellungen von der Arbeit, von der Bittstellerin für Frauenprobleme nach oben zu den Wer hat Lust auf Kunstradsport? Der Radsportverein BRC Semper 1925 bietet besonders jungen Menschen zwischen sechs und 12 Jahren die Möglichkeit, sich einer sportlichen Organisation anzuschließen. Unsere Kunstradsport-Abteilung ist zur Zeit in der Lage, vor allem jungen Mädchen, eine Ausbildung im Kunstradsport zu ermöglichen. Diese Sportart ist vielleicht nicht so bekannt, da sie in der Tagespresse oder im Fernsehen kaum dargestellt wird. Männern bis zur gleichberechtigten Partnerin innerhalb des Vereins. Natürlich sollten sich Frauenvertreterinnen auch der kleineren und größeren Probleme der Sportlerinnen annehmen. Die Hauptaufgabe sollte aber darin liegen, gemeinsam mit Frauen und Männern im Vorstand Aber Deutschland stellt in dieser Sportart Jahr für Jahr die meisten Weltmeister bei Frauen und Männern. Auch der BRC Semper 1925 hat in den letzten Jahren im Kinder- und Jugendbereich viele Berliner Meistertitel erkämpft. Diese Erfolge und diese Tradition möchten wir natürlich mit Nachwuchssportlern fortsetzen. Der Kunstradsport ist eine ästhetische Sportart und erfordert Geschicklichkeit und Körperbeherrschung. Training und Wettkampfbetrieb finden in Turnhallen statt und sind somit witterungsunabhängig. Das Training findet dienstags ab 17 Uhr und freitags ab 16 Uhr in der Turnhalle Alt-Friedrichsfelde 60/Ecke Gensinger Straße (im Gebäudekomplex der Verwaltungsakademie) statt. Spezielles Fahrradmaterial ist vorhanden; persönliche Hallensportkleidung ist mitzubringen. Telefonische Anmeldungen sind bei den Trainern erforderlich: Sybill Weber 030/ oder oder Tim Schwarz 030/ Der BRC Semper 1925 ermöglicht eine halbjährliche Versuchs- und Eingewöhnungszeit vor der Aufnahme als Vereinsmmitglied, um Sportler zu gewinnen, die gern kommen. Wolfram Paul bzw. dem höchsten Gremium daran zu arbeiten, dass es zu einer Geschlechterdemokratie kommt, dass Frauen und Männer gleichberechtigte Partner sind, wenn es z. B. um die Verteilung von finanziellen Mitteln, Trainingszeiten und Festlegung von Terminen geht. Selbstredend sind auf diesem Wege verschiedene Aufgaben und Strategien zu bewältigen und anzuwenden, und für die notwendigen Rahmenbedingungen zu sorgen. Anhand von Praxisbeispielen konnte ich den Frauen und Männern einige Aufgaben einer Frauenbeauftragten nahe bringen. In der anschließenden lebhaften und teilweise kontroversen Diskussion wurde aber deutlich, dass die vorhandenen Probleme und Defizite sich unterschiedlich in den verschiedenen Sportarten auswirken. Bei den Ruderinnen z. B. gibt es einige Probleme nicht, weil es genug Wasserfläche gibt. Bei den Turnerinnen gibt es von jeher ein anderes Verständnis für Sport treibende Frauen und eine Kinderbetreuung in der Halle ist fast normal. Die Diskussion war - nicht nur aus meiner Sicht - sehr interessant. Es konnten wieder einige Kontakte geknüpft werden, denn Vernetzung ist eines der wichtigen Themen, dass die Frauen stärker anzupacken haben. Sich mit anderen auszutauschen und Ideen mitzunehmen, auch dazu dienen diese Stammtische. Auf jeden Fall mitgenommen wurde das neue Poster vom Fotowettbewerb, das dieser Ausgabe von Sport in Berlin beiliegt. Marion Hornung Es war ein Herzschlagfinale - eines, in dem der Vorjahres-Vize 1. BC Bonn-Beuel am Ende gegen den überraschend starken Außenseiter EBT Berlin das bessere Ende für sich hatte. Eigentlich hatte dieses Duell zweier gleichstarker Kontrahenten keinen Verlierer verdient, und deshalb fühlen wir uns auch gar nicht als ein solcher, sagte EBT-Abteilungschef Manfred Kehrberg, beide Mannschaften haben allerbeste Werbung für den Badmintonsport geboten. EBT will nun in der kommenden Saison erneut Anlauf auf den Titel nehmen. Die Rakete Richtung Titel kehrt noch einmal zur Erde zurück, ist aber unversehrt und wird neu zur Meisterschaft starten, so Kehrberg. Foto: Engler 12 SPORT IN BERLIN V/2005

13 SPORTJUGEND BERLIN AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM KINDER- UND JUGENDSPORT MAI 2005 Seminar- und Gästehaus in neuem Glanz Bildungsstätte jetzt noch attraktiver Gästezimmer mer. Alle 36 Gästezimmer wurden komplett neu gestaltet und sind modern und funktional ausgestattet. Jedes Zimmer verfügt über Dusche und WC. Auf Anfrage können Zweibett-Zimmer auch als Einzelzimmer genutzt werden. Die Bildungsstätte eignet sich optimal als Seminar- und Gästehaus für Sportvereine und -verbände, externe Bildungsträger, Schulklassen und andere Gastgruppen. Die ansprechende Atmosphäre bietet ideale Bedingungen für eine intensive Seminararbeit und eignet sich hervorragend zum kreativen Lernen und entspannten Zusammensein. Lage und Umgebung Das Haus ist eingebunden in den Olympiapark im Bezirk Charlottenburg. Zentral und doch im Grünen - die ausgezeichnete Lage macht die Bildungsstätte bei den Gästen besonders beliebt. Die Anbindung an die City und das Umland ist ideal: Das Olympia- Neuer Gästezimmerbereich mit 78 Übernachtungsmöglichkeiten. Der Innenbereich der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin auf dem Gelände des Olympiaparks erstrahlt in neuem Glanz. Im März 2005 wurde der Belegungstrakt der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin nach dreimonatiger Umbauzeit und erfolgreicher Sanierung wiedereröffnet. Entstanden ist ein modern ausgestatteter Gästezimmerbereich mit Übernachtsmöglichkeiten für insgesamt 78 Gäste. Das Haus verfügt nun über 30 Zweibett-Zimmer und 6 Dreibett-Zimstadion und die Havelchaussee befinden sich in unmittelbarer Nähe, der Bahnhof Zoologischer Garten, der Kurfürstendamm und das historische Zentrum in Mitte sind vom nahe gelegenen U- Bahnhof Olympiastadion direkt und schnell erreichbar. Seminar- und Freizeitbereich Für die Seminararbeit stehen mehrere Seminar- und Gruppenarbeitsräume mit einer entsprechenden Infrastruktur wie AV- Medien und Moderationszubehör zur Verfügung. Im Sommer kann für Kleingruppenarbeit auch die großzügige Terrasse genutzt werden. Für Freizeitaktivitäten im Haus gibt es einen Gruppenraum mit Billard, Tischtennis und Kicker sowie einen offenen Freizeitbereich. Das attraktive Außengelände mit Terrasse und Grillplatz, Streetball- und Streetsoccer-Anlage, Outdoor-Tischtennis sowie künstlicher Kletteranlage und Seilgarten lädt zu Sport, Spiel und Erholung ein. Verpflegung Die Bildungsstätte bietet Volloder Teilverpflegung durch einen eigenen Küchenbetrieb. Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, ein leckeres Mittagessen, Kaffee und Kuchen am Nachmittag sowie ein Abendbuffet runden bei Vollverpflegung den Aufenthalt in unserem Haus ab. Auf Wunsch gibt es vegetarisches Essen, Grillen, Buffetveranstaltungen, Lunchpakete und vieles mehr. Terrasse der Bildungsstätte Bildungsarbeit - Seminarangebote für Jugendliche und ehrenamtliche Multiplikatoren aus dem Jugendbereich des Sports Außerschulische Jugendbildung In Form von Wochenseminaren mit Übernachtung bieten wir Jugendlichen ab 12 Jahren aus Schulen, Stadtteilprojekten und überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen ein interessantes und vielfältiges Seminarangebot. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich intensiv mit gesellschaftlich relevanten Themen aus Politik, Kultur, Sport und Gesundheit sowie mit zentralen Fragestellungen aus ihrer Lebenswelt zu beschäftigen. Die Vermittlung von zukunftsfähigen Schlüsselqualifikationen, die Stärkung sozialer Kompetenzen sowie die Förderung von gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement stehen im Mittelpunkt der Seminare. Aus- und Fortbildung für den Jugendbereich des Sports Mit einem umfangreichen Seminarangebot bietet die Bildungsstätte ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ideale Qualifizierungsmöglichkeiten im Jugendbereich des Sports. Das Angebotsspektrum umfasst aufeinander aufbauende Ausbildungen wie z.b. Gruppenhelfer- und Sportassistentenausbildung, Jugengruppenleiterausbildung und Übungsleiterausbildung Breitensport sportartübergreifend für Kinder und Jugendliche sowie zahlreiche Fortbildungen in den Bereichen Bewegungserziehung/Psychomotorik, Trendsportarten, Abenteuer- und Erlebnissport sowie im Bereich der allgemeinen Jugendarbeit. Darüber hinaus existiert ein umfassendes Schulungsprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr im Sport. Kletterturm Teamtraining im Hochseilgarten Auf dem Gelände der Bildungsstätte befindet sich ein Seilgarten, der unter Anleitung von Trainern für Jugendliche ab 12 Jahren, Auszubildende, Unternehmen und Jugendhilfeprojekten Nutzungsmöglichkeiten bietet. Es gibt halbtägige Schnupperangebote sowie ein- und mehrtägige Programme. Informationen zum Aus- und Fortbildungsprogramm sowie Buchung als Seminar- und Gästehaus: Tel. 030/ oder Informationen zum Seilgarten: Tel oder M. Herczeg SPORT IN BERLIN V/

14 SPORTJUGEND BERLIN Katarina Witt begeistert vom Projekt Kick on Ice Erfolgreiche Eisnacht Weit über 100 Jugendliche hatten sich am 18. März in der Eissporthalle an der Paul-Heyse-Straße in Prenzlauer Berg eingefunden, um an einer der erfolgreichen Eisnächte des Projekts KICK on Ice teilzunehmen. Diesmal kam allerdings Katarina Witt dazu, die sich als Botschafterin der Laureus Sport for Good Foundation für das Projekt einsetzt. Eigentlich war sie gekom- men, um für Laureus einen Werbespot zu drehen und die Jugendlichen des Projekts KICK on Ice, das von der Stiftung finanziert wird, sollten als Statisten für den Spot dienen. Schnell standen sie aber für Katarina Witt im Mittelpunkt: Sie war begeistert davon, wie gut die Jugendlichen - Jungen und Mädchen - sich inzwischen über das Eis bewegen und Eishockey spielen und sprach mit vielen von ihnen persönlich um zu sagen, wie sehr sie deren Leistung bewundere. Sie zeigte sich begeistert von dem Projekt, das den Jugendlichen einen Ort bietet, an den sie gehen können und das eine echte Alternative zum Rumhängen auf der Straße ist. Am selben Abend konnte auch die zukünftige Finanzierung des Projekts KICK on Ice durch die Laureus Sport for Good Foundation avisiert werden. Einziger Wermutstropfen: das Projekt hat viel zu wenig Eiszeiten. Um den Ligabetrieb dieser Jugend-Freizeitliga, die für viele der Teilnehmerinnen und Teil- Fotos: T. Martens nehmer zur festen Größe alle paar Wochen am Freitag Abend geworden ist, zu sichern, müssten die Hallenbetreiber noch viel mehr Eiszeiten zur Verfügung stellen. Kein leichtes Unterfangen - aber vielleicht hilft es ja, wenn Kati Witt ein paar Worte mit den Verantwortlichen spricht S. W. Hilfe für Vereine Freizeitsport-Team bietet praktische Unterstützung an Das Freizeitsport-Team des Vereins für Sport und Jugendsozialarbeit (VSJ) ist ein kreatives Veranstaltungs-, Beratungs- und Service-Team in Sachen Freizeit-, Trend-, Abenteuer- und Gesundheitssport für Kinder und Jugendliche. Die Sportpädagogen des Teams unterstützen Sportvereine, neue Ideen im Trend- und Freizeitsport zu erproben und zu realisieren. Mehr Informationen, wie und wann Sie das Team in Ihrer Arbeit unterstützen kann erhalten Sie im Internet ( per E- Mail (mail@freizeitsport-team.de) oder per Tel./Fax (030 / ). School Finals Berlin 2005 Streetball eine feste Größe in unserer Stadt Zum 12. Mal finden im Mai und Juni die School Finals im Streetball für Berliner Schülerinnen und Schüler statt, bei dem wieder rund 1000 Mannschaften in fünf Vorrundenturnieren um den Einzug ins Finale kämpfen. Die School Finals werden wieder veranstaltet von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport und dem Streetball-Team des Vereins für Sport und Jugendsozialarbeit. Die Vorrundenturniere: 13. Mai 2005 für Schülerinnen und Schüler aus den Bezirken Steglitz- Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg auf dem Schulhof der Dreilinden OG in Zehlendorf 24. Mai 2005 für Schülerinnen und Schüler aus den Bezirken Marzahn- Hellersdorf und Lichtenberg-Hohenschönhausen auf dem Walter-Felsenstein-Sportplatz in Marzahn 8. Juni 2005 für Schülerinnen und Schüler aus den Bezirken Mitte-Tiergarten-Wedding und Pankow- Prenzlauer Berg-Weißensee im Kissingen Stadion in Pankow Mai 2005 für Schülerinnen und Schüler aus den Bezirken Neukölln, Treptow Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg in der Willi-Sänger- Sportanlage in Treptow 10. Juni 2005 für Schülerinnen und Schüler aus den Bezirken Reinickendorf, Spandau und Charlottenburg- Wilmersdorf im Horst-Dohm-Eisstadion in Wilmersdorf Die Finalspiele werden am 15. Juni 2005 im Horst-Dohm-Eisstadion in Wilmersdorf ausgetragen. SPORT IN BERLIN V/2005

15 Junge Sportler mit Zukunft Die Sportjugend Berlin ist Träger im Freiwilligen Sozialen Jahr im Sport. Dadurch können derzeit 90 Jugendliche in 61 Sportvereinen bzw.-organisationen ein Bildungs- und Orientierungjahr absolvieren. Sport in Berlin stellt im monatlichen Wechsel mit Nachwuchsleistungssportlern junge FSJ-ler mit ihren Zielen und Motiven vor. Neele Bartsch (TuS Lichterfelde) Viel gelernt beim Ideal-Job Eigentlich wollte Neele Bartsch nach dem Abitur ein Sportstudium beginnen. Doch ein Kreuzbandriss im vergangenen Frühjahr warf die Pläne der seit dem elften Lebensjahr aktiven Basketballerin über den Haufen. Durch eine Freundin erfuhr die Cuxhavenerin vom Freiwilligen Sozialen Jahr. Ich war mal auf Klassenfahrt in Berlin. Damals habe ich mir gesagt: In dieser Stadt musst du einfach mal leben! beschreibt die 20-Jährige ihre Entscheidung. Neele Bartsch Foto: Scholz Hier ergatterte sie den erwünschten Platz bei TuS Lichterfelde. Den ganzen Tag Basketball machen und dafür Geld bekommen - das ist mein Ideal, freut sich die nun in Mitte beheimatete Wahl- Berlinerin, die neben zwei Schul- AG's gleich fünf Mannschaften des Vereins trainiert und drei davon auch bei den Wettkämpfen betreut. Mit den 2. Damen gelang ihr am letzten Spieltag sogar der Aufstieg in die Landesliga. Da war ich schon ganz stolz, sagt Neele. Sie ist seit drei Jahren als Trainerin tätig und hatte bereits in Cuxhaven die D-Lizenz erworben. Ich wollte mal einen neuen Verein SPORT IN BERLIN V/2005 kennenlernen und vor allem auch Mädchen trainieren, beschreibt Neele weitere Gründe für ihre Entscheidung für TuSLi. Neben der Arbeit in den Sporthallen zählen auch Verwaltungstätigkeiten wie Überprüfung der Hallenauslastung und des Mitgliederstandes oder die Organisation von Turnieren zu ihren Aufgaben. Gerne schreibt sie auch Spielberichte für die Vereinshomepage. Ich habe bei TuS- Li unglaublich viel gelernt und überlegt, das Gelernte in Cuxhaven anzuwenden, um meinem Verein etwas zurückzugeben. Allerdings möchte sie keine hauptberufliche Trainerin werden, sondern diese Tätigkeit in Zukunft wieder ehrenamtlich ausüben. Nachdem sie sich in den letzten Monaten intensiv mit Berufsmöglichkeiten auseinandersetzte, stieß sie auf eine Sportmanagement-Ausbildung, bei der keine Sportpraxis gefordert und somit das lädierte Kreuzband geschont wird. Daher hat sie sich für das Wintersemester in Freiburg beworben. Martin Scholz Henning Kröger (SC Tegeler Forst) Auge in Auge mit Olympiasiegern Einfach alles, was mit Sport zu tun hat, zählt Henning Kröger neben dem Fotografieren zu seinen Hobbys. Diverse Ballsportarten, Fahrrad und Inliner fahren ebenso wie tägliches Laufen ( Manchmal muss man sich etwas quälen! ) gehören zum umfangreichen Repertoire des 19- Jährigen aus Frohnau. Sein größtes Interesse gilt aber der Leichtathletik, seit er vor acht Jahren einigen Freunden zum SC Tegeler Forst folgte. Auf Anfrage seiner Trainerin wechselte er die Seiten und half 16-jährig bei der Betreuung einer Gruppe, die er schließlich ganz übernahm. Heute umfasst die C-Schüler-Gruppe rund zwanzig Kinder, wobei zu Hennings Bedauern nur wenige tatsächlich beide pro Woche angebotenen Übungseinheiten wahrnehmen. Das Niveau der Teilnehmer ist daher sehr heterogen, vom leistungsorientierten Jugendlichen bis zum Freizeitsportler. In diesem Alter findet noch keine Spezialisierung statt: Technik, Grundausbildung, ein bisschen Spielen - eben von allem etwas, lautet das Trainingsangebot für die 10- und 11-Jährigen. Als Henning erfuhr, dass sein Verein eine FSJ-Stelle als Äquivalent zum Zivildienst anbietet, bewarb er sich umgehend. Gemeinsam mit Nicolai Fräde ist er nun die Tante für alles und entlastet die Geschäftsstelle bei zahlreichen Aufgaben. Da er die Trainer-C-Lizenz schon zuvor erworben hatte, bastelt er im Rahmen des FSJ an seinem B-Schein. Zudem übernahm der 1,95 m große Berliner eine weitere Jugendgruppe, präsentiert seinen Verein in Schulen und hilft bei der Organisation von Wettbewerben. Echte Highlights waren die Teilnahme bei der Eröffnungsfeier des renovierten Olympia-Stadions und beim ISTAF, Auge in Auge mit Olympiasiegern. Für den kommenden Herbst liebäugelt Henning mit Henning Kröger SPORTJUGEND BERLIN Foto: Scholz der Aufnahme eines Studiums der Biophysik, wobei ihm die umfangreiche englische Fachliteratur ein wenig Sorgen bereitet, da Englisch nicht zu seiner Paradedisziplin zählt. Aber Einstein konnte ja auch nicht so blendend Englisch, flachst er. Alternativ käme noch ein Lehramtsstudium für Physik und -natürlich- Sport in Frage. Martin Scholz Fit für Ausbildung und Arbeit in Pankow und Neukölln "Wir machen Euch fit für Ausbildung und Arbeit" - so lautet das Motto des neuen Aktivierungshilfe-Projekts WILD-AKTIV, das am 1. April 2005 in den Räumlichkeiten des MädchenSportZentrums Wilde Hütte in der Gropiusstadt im Wildhüter Weg 2 die Arbeit aufgenommen hat. Das vorberufliche Qualifizierungsprojekt wird aus Mitteln der Jugendförderung und des JobCenters Neukölln finanziert. Das sechsmonatige Programm wendet sich an junge Frauen im Alter von Jahren. Die maximal 25 Teilnehmerinnen sollten arbeitssuchend gemeldet sein und Arbeitslosengeld II beziehen. Für die Hälfte der Teilnehmerinnen im Aktivierungshilfeprogramm WILD-AKTIV begann im April der sechsmonatige Vorbereitungskurs zum Erwerb des Hauptschulabschlusses. Eine externe Prüfung dazu findet im Oktober statt. Für alle anderen jungen Frauen starteten parallel die handwerklichen Grundkurse im Bereich Holz, Garten- und Landschaftsbau und Malern, die in Projekten zur Schulhofgestaltung oder Kita-Renovierung u.ä. umgesetzt werden und so gleich einen Realitätsbezug haben. Weitere Angebote sind PC- und 1. Hilfe-Kurse, Lebenslauf- und Bewerbungstraining. Zur Vermittlung sozialer Kompetenzen wie Verlässlichkeit, Ausdauer, Regelakzeptanz, Tol-ranz sowie zur Sucht- und Gewaltprävention wird bei WILD-AKTIV speziell der Sport genutzt. So werden u.a. Kurse im Klettern, Inline-Skating, Tanz und Entspannung angeboten. Berufspraktika in der Arbeitswelt runden die Angebotspalette ab. Für den Erwerb des Hauptschulabschlusses und die beruflichen Angebote steht ein Team zur Beratung bereit. H. Kurzhals Nähere Infos zu WILD-AK- TIV: Tel-Nr.:

16 SPORTJUGEND BERLIN Lehrgänge im Mai 2005 KURZ NOTIERT B I L D U N G S S T Ä T T E D E R S P O R T J U G E N D B E R L I N 16 F-20 ABENTEUERWORKSHOP "KLETTERN / SEILPARCOURS" REFERENTEN: Thomas Martens, Philipp Küppers TEILNAHMEBEITRAG: 26,00 TEILNEHMERKREIS: Gruppenhelfer, Sportassistenten, Jugend- und Übungsleiter Sport-, Sozial- und andere Pädagogen, Erzieher TERMIN: , bis Uhr und , bis Uhr (15 UE) F-22 BEWEGUNGSERZIEHUNG IM WASSER REFERENTIN: Birgit Olsok TEILNAHMEBEITRAG: 13,00 (zuzüglich 3,00 Schwimmbadeintritt) TEILNEHMERKREIS: Mitarbeiter aus Sportvereinen, die mit Gruppen im Vorschulalter arbeiten bzw. arbeiten wollen, Mitarbeiter/innen aus Kindergärten, Erzieher/innen aus Vorschuleinrichtungen TERMIN: , Uhr bis Uhr (8 UE) F-24 INLINESKATING ON TOUR IN BERLIN UND UMGEBUNG REFERENT/IN: Kirsten Neumann, N.N. TEILNAHMEBEITRAG: 26,00 TEILNEHMERKREIS: Gruppenhelfer, Sportassistenten, Jugend- und Übungsleiter, Sport-, Sozial- und andere Pädagogen, Erzieher, alle interessierten ab 16 Jahren TERMINE: , bis Uhr und , Uhr bis Uhr (12 UE) F-25 PITSCH, PATSCH, WASSERQUATSCH - BEWEGUNG MIT WASSER REFERENTIN: Sabina Horn TEILNAHMEBEITRAG: 13,00 TEILNEHMERKREIS: Mitarbeiter aus Sportvereinen, die mit Gruppen im Vorschulalter arbeiten, Mitarbeiter aus Kindergärten, Erzieher aus Vorschuleinrichtungen TERMIN: Freitag, , bis Uhr (8 UE) A-04 SPORTASSISTENTEN - SOMMERKURS FÜR JUGENDLICHE VON 14 BIS 17 JAHREN TEILNEHMERKREIS: Jugendliche ab 14 Jahren, die Interesse an einer Assistententätigkeit in Schulsport-Arbeitsgemeinschaften bzw. Sportvereinen haben. TEILNAHMEBEITRAG: 91,00 (zuzüglich 10,00 für Exkursionen) TERMINE: , bis Uhr (Vorbereitungstreffen), Samstag, , Uhr bis Freitag, , Uhr (mit Übernachtung) (55 UE) A-08 JUGENDGRUPPENLEITER- UND ASSISTENTEN-AUSBILDUNG PFERDESPORT (in Kooperation mit dem Landsverband Pferdesport Berlin / Brandenburg e.v.) TEILNEHMERKREIS: interessierte Jugendliche und Betreuer aus Pferdesportabteilungen von Berliner und Brandenburger Sportvereinen ab 16 Jahren Teilnahmebeitrag: 91,00 (zuzüglich Kosten für Reitpraxis) TERMINE: Samstag, , Uhr bis Freitag, , Uhr (mit Übernachtung) VERANSTALTUNGSORTE: Bildungsstätte der Sportjugend und Reitschule Pichelsberg Informationen und Anmeldung über Nicole Schwarz (Verband für Pferdesport Berlin / Brandenburg) Fon: 030 / A-09 JUGENDGRUPPENLEITER- UND ASSISTENTEN-AUSBILDUNG SCHACHSPORT (in Kooperation mit der Berliner Schachjugend e.v.) TEILNEHMERKREIS: interessierte Jugendliche und Betreuer aus Schachsportabteilungen von Sportvereinen ab 16 Jahren TEILNAHMEBEITRAG: 100,00 (zuzüglich Kosten für die Schachausbildung) TERMINE: , Uhr bis Sonntag, , Uhr (mit Übernachtung); , Uhr bis Mittwoch, , Uhr (mit Übernachtung) Informationen und Anmeldung über Bettina Bensch c/o Schachjugend Berlin ANMELDUNGEN Schriftlich: Bildungsstätte der Sportjugend, Hanns-Braun-Str., Haus 27, Berlin; Telefonisch: (030) H A N N S - B R A U N - S T R., H A U S 2 7, B E R L I N, T Sportjugend macht Programm Jahre Charlottenburg Vom 17. bis 19. Juni feiert Charlottenburg seinen 300jährigen Geburtstag. An allen drei Tagen sorgen Sportjugend und Landessportbund dafür, dass den kleinen Besuchern des Festes und ihren Familien nicht langweilig wird. Neben einem Bühnenprogramm gibt es für die Kleinen den Kreativmarkt, auf dem sie basteln und sich schminken lassen können oder die Tour d'olympic mit Bewegungsstationen für kleine Geschicklichkeitsaufgaben. Die etwas älteren haben Spaß beim Kistenklettern oder beim Bungee-Run. Ein vielseitiges Programm direkt vor der großartigen Kulisse des Charlottenburger Schlosses. Tag der offenen Tür im Abgeordnetenhaus Wie in den vergangenen Jahren gestaltet das Veranstaltungsteam der Sportjugend auch wieder einen Teil des Rahmenprogramms rund um den Tag der offenen Tür am 4. Juni im Berliner Abgeordnetenhaus in der Niederkirchnerstraße in Mitte. Angebote für Groß und Klein, vom Bühnenprogramm bis zur Tour d'olympic. Kinderfestival und Festival des Sports auf dem Gelände des Olympiaparks Zum ersten Mal sollen in diesem Jahr vom Juni das Kinderfestival und das Festival des Sports gemeinsam stattfinden. Auch der Austragungsort hat Premiere: das Event wird auf dem Gelände des Olympiaparks in Charlottenburg gleich neben dem Olympiastadion durchgeführt. Zum 100. Festival des Sports und dem 12. Kinderfestival wird es ein attraktives Bühnen- und Mitmachprogramm für die ganze Familie geben, zudem die beliebte Freiplatzaktion von Berliner Sportvereinen für Kinder und Jugendliche. Eintritt ist frei. Zugänge zum Ge-lände: in der Hanns-Braun-Straße und am Olympischen Platz. Aktionen zum Jubiläum des SJC Hohenschönhausen In diesem Jahr feiert der SportJugen- Club Hohenschönhausen des Vereins für Sport und Jugendsozialarbeit sein 10-jähriges Bestehen. Das Jubiläum nimmt der Club zum Anlass, sich mit Sportangeboten im Kiez zu präsentieren. So findet bspw. am 28. Mai in Kooperation mit dem TuS Hohenschönhausen ein Sportfest statt und am 10. Juni ein Grundschulsportfest. SPORT IN BERLIN V/2005

17 DIE FRAGEN DES LSB 14 Im Porträt Klaus Engelhardt Präsident des Luftfahrtverbandes Berlin im Deutschen Aero Club (DAeC) e.v. ❶ Würden Sie nicht den Beruf ausüben, den Sie gerade bekleiden - welche Tätigkeit würde Ihnen am ehesten Spaß machen? Alles, was ich nach Abschluss meines Berufslebens bisher gemacht habe, war mit Spaß verbunden. Nach 22 Jahren Selbständigkeit und Chef eines Ingenieurbüros für Haustechnik hieß das in erster Linie Freizeit und Sport. ❷ Eine gute Fee möchte Ihnen einen Wunsch erfüllen - Sie müssen ihn nur äußern, was wäre das? Die Behördenwillkür und Regulierungswut sollte mehr Selbstverantwortung Platz machen. ❸ Wie charakterisieren Sie Ihre Beziehung zum Sport? Sport bestimmt mein Leben, nicht mehr und nicht weniger. ❹ Welchen Wunsch haben Sie für diese Beziehung zum Sport? Dass die Hürden des Gesetzgebers in Bezug auf unseren Sport nicht mit immer noch mehr Auflagen für den Nachwuchs verbunden werden. ❺ Was war der beste Rat, den Sie von Ihren Eltern erhalten haben? Gerechtigkeit gegenüber allen Mitmenschen walten zu lassen. ❻ Welche natürlichen Gaben möchten Sie besitzen? Schnell und zielsicher erkennnen, wer die echten Freunde sind. ❼ Was verabscheuen Sie am meisten? Falschheit, Lügen, Unehrlichkeit. ❽ Ihr größter Fehler? Vielleicht mitunter zu wenig Geduld. ❾ Ihr Hauptcharakterzug? Das können andere besser beurteilen als ich selbst. ❿ Was schätzen Sie am meisten an anderen Menschen? Positiv denken und nicht immer nur Nein sagen. ❶❶ Welche geschichtliche Gestalt bewundern Sie am meisten? Alle Menschen, die unsere Welt lebenswerter gemacht haben. ❶❷ Ihr Motto für die Zukunft? Etwas mehr Gelassenheit, aber zugleich auch energisch nach vorn schauen. ❶❸ Wo möchten Sie am liebsten leben? Der Sonne immer ein Stück voraus, in Deutschland ist es aber trotzdem am schönsten. ❶❹ Welche Gäste würden Sie am liebsten zu einem Fantasie-Dinner einladen? Jules Verne, John F. Kennedy, Mahatma Gandhi, meine Frau, meine Kinder. SPORT IN BERLIN V/2005 Jeder Flug macht einfach Spaß Mit dem Namen hat es wohl nichts zu tun, dass Klaus Engelhardt so sehr vom Fliegen begeistert ist. Immerhin kommt in selbigem der Bestandteil Engel vor. Nein, es handelt sich offenbar eher um eine Krankheit, denn der 62-jährige Charlottenburger, der heute sein Domizil in Zehlendorf hat, spricht immer wieder vom Virus. Mit dem hat er sich frühzeitig angesteckt und seitdem ist er ihn nicht wieder losgeworden. Im Gegenteil, er hat ihn weitergegeben. Zum Beispiel an den jüngeren seiner beiden Söhne, der - wie auch die Schwiegertochter - selbst fliegt. 1958, mit 15, hat Klaus Engelhardt in Sachen Eroberung der Lüfte sein Initialerlebnis gehabt. Bei Jugend-Freizeiten in Nordrhein-Westfalen waren die kleinen Himmelstürmer aus Westberlin auch in einer Segelflugschule zu Gast - das, was es da zu sehen, zu erleben, zu lernen gab, packte den Besucher schnell. Seitdem bin ich dabei geblieben. Jeder Flug macht einfach Spaß, ist etwas Einzigartiges und Besonderes. Westberliner und Flugsportler - das war bis 1989 ein Begriffspaar, das partout nicht zusammen passen wollte. Um ihrer Leidenschaft zu frönen, mussten Engelhardt und andere passionierte Segelflieger weite Wege zurücklegen. Oerlinghausen bei Bielefeld hieß der Ort, wo die Sehnsucht nach der grenzenlosen Freiheit über den Wolken zumindest zeitweise gestillt werden konnte. 400 Kilometer hin, 400 Kilometer zurück, aller zwei, drei Wochen. Mit der Wiedervereinigung hat für die Berliner Flugsport-Enthusiasten eine neue Ära begonnen. 30 Vereine mit 1300 Mitgliedern gehören zum Berliner Luftfahrtverband, dessen Präsident Engelhardt seit 2001 ist. Da entsprechend des Luftfahrtgesetzes in Berlin selbst nicht geflogen werden kann, haben sich die Klubs außerhalb der Metropole ihre Domizile gesucht - in der Brandenburgischen Nähe. Das Vorzeige- und Prunkstück hat sich dabei der Flugsport-Club Charlottenburg (FCC) in Lüsse (Potsdam-Mittelmark) aufgebaut, wo 2000 bereits die EM der Segelflieger veranstaltet wurde und nun mit der WM 2008 ein weiteres Top-Event ins Haus steht. Die Vereine aus Berlin, die Anlagen in Brandenburg - drängt sich da ein fusionierter Verband nicht regelrecht auf? Wir arbeiten bereits auf vielen Gebieten zusammen, aber noch sind Strukturen und Verwaltungen nicht so, dass mehr möglich ist. Allerdings ist das nur eine Frage der Zeit. Was die Luftsportarten selbst angeht, so ist das Angebot von Engelhardts Verband vielseitig. Denn nicht nur Segel- oder Motorflug zählen zu den sieben Disziplinen, sondern auch Ballonsport, Drachenfliegen, Modellsport, Fallschirmspringen und Ultraleichtfliegen. In der Regel liegt das Einstiegsalter bei 14 Jahren (Ballon: 16 Jahre), im Modellsport allerdings reicht die Spanne von 6 bis 60 und darüber hinaus. Die Kosten liegen nicht über denen, die ein Wochenendbesuch in der Disko oder in einem Spaßbad verursacht. Die Angebote werden mehr und mehr angenommen, die Vereine gewinnen Nachwuchs. Was Engelhardt mit der Mitgliederentwicklung bei seinem Heimatverein FCC belegen kann. Waren es nach der Wende 60, so sind es jetzt mit dem Flugplatzausbau in Lüsse schon 230. Was ihn ärgert, ist dagegen der ständige Kampf gegen den Rechnungshof, der gerne unseren Status als Sport anzweifelt. Zwei dicke DIN A4- Ordner hat er daheim im Regal stehen, in denen der aus seiner Sicht widersinnige Streit dokumentiert ist. Wir haben alle Strukturen eines regulären Wettkampfbetriebes von der Qualifikation bis zur Weltmeisterschaft. Auch die Auflagen des Gesetzgebers im Rahmen des gerade verabschiedeten neuen Sicherheitsgesetzes empfindet er als überzogen. Die daraus erwachsenden Kosten seien nicht abschätzbar und könnten den Sport direkt in Frage stellen. Ähnlich verhält es sich für Engelhardt mit den verschärften Auflagen bei medizinischen Untersuchungen, durch die viele ältere Piloten gegroundet worden seien und nicht mehr fliegen dürfen. Für Klaus Engelhardt sind Sportvereine Gemeinschaften, die für viele Menschen ein wichtiges soziales Umfeld schaffen. Es lohne sich, sagte er, sich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen. Deshalb engagiert er sich. Jahrzehntelang war er im FCC-Vorstand, er gehört zu mehreren Kommissionen im Deutschen Aero Club, ist Sportleiter bei Wettbewerben, Jurymitglied. Zum Fliegen bleibt ihm dennoch die Zeit. Im Dezember und Januar war er wochenlang in Südafrika, besser gesaagt: in der Luft über Südafrika Kilometer hat er in seinem Segelflieger mit 26 Meter Spannbreite zurückgelegt. Text und Foto: Klaus Weise 17

18 Hartz IV im Sport: Finanzen Keine Konkurrenz zum Haupt- und Ehrenamt Der Sport will die Förderungsmöglichkeiten nach der Arbeitsmarktreform Hartz IV nutzen und Langzeitarbeitslosen Beschäftigungspositionen und damit Reintegrations-Chancen für den ersten Arbeitsmarkt bieten. Über die Ausgestaltung der so genannten Zusatzjobs, im Volksmund verwirrend und vereinfachend Ein-Euro- Jobs genannt, veranstaltete der DSB für Führungskräfte der Landessportbünde und Spitzenverbände eine Fachtagung in Berlin. Referenten waren DSB-Generalsekretär Dr. Andreas Eichler sowie Vertreter der Bundesagentur für Arbeit und des Bundeskanzleramtes. Arbeitsmarktreform bietet Chancen für Vereine und Verbände Bereits am 15./16. Oktober hatte die Ständige Konferenz der Landessportbünde auf ihrer Tagung in Hannover eine Erklärung zu Hartz IV im Sport - Chancen und Möglichkeiten verabschiedet. Darin heißt es, bei Wahrnehmung dieser wichtigen gesellschaftspolitischen Aufgabe biete sich die Chance, sich in die Entwicklung arbeitsmarktpolitischer Konzepte einzubringen und sich stärker als gemeinwohlorientierter Partner der Politik zu positionieren. Die LSB-Präsidenten erklärten weiter, sie unterstützen die Zielsetzung der arbeitsmarktpolitischen Reformen der Bundesregierung. Im Gegenzug sollte der Bund der Struktur des Sports entsprechende finanzielle Unterstützung und Hilfen gewähren. Das DSB-Präsidium bestätigte das Papier. Jetzt gilt es, die Ziele der Bundesregierung organisatorisch umsetzen, erklärte der DSB-Generalsekretär Dr. Andreas Eichler nach der Informationsveranstaltung in Berlin. Das Interesse bei Vereinen, bei Fachverbänden und bei der Sportjugend sei groß, neue Beschäftigungsfelder für Arbeitsgelegenheiten nach Hartz IV zu schaffen und damit an einer zentralen gesellschaftlichen Aufgabe mitzuwirken. Manfred Spangenberg, Ressortleiter Bildung im DSB: Klar ist, es soll und darf keine Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt geben. Wie viele solcher Zusatzjobs im Sport bundesweit möglich sind, sei noch offen. Noch gibt es keine genauen Bedarfszahlen. Die ersten 50 Zusatzjobber sind schon lange im Einsatz In Berlin begann im Stadtbezirk Spandau bereits am 1. Oktober eine Modellphase für zunächst einmal neun Monate. Die ersten 50 Zusatzjobber sind schon im Einsatz, berichtet Manfred Stelse, stellvertretender Direktor des Landessportbundes Berlin und Chef für die Ressorts Personal und Finanzen. Für diese 50 Stellen gab es von der örtlichen Agentur 170 Vermittlungsvorschläge. Gemanagt werden alle Fragen rund um die Zusatzjobs von der Gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Sport für Berlin, die der LSB bereits vor elf Jahren gegründet hat. Sie übernimmt neben Regiearbeiten auch Weiterbildungsmaßnahmen. Für die Betreuung der 50 Spandauer Hartz-IV- Jobber wurden in der LSB-Gesellschaft 1,5 Arbeitsplätze neu geschaffen. Dieses neue Personal kommt aus der Arbeitslosigkeit, erklärt Stelse. In den Flächenländern werden die Landessportbünde die Initiative übernehmen - deshalb die Info-Veranstaltung in Berlin. Die konkrete Ausgestaltung der Zusatzjobs soll dabei pragmatisch auf die Kreissportbünde verlagert werden. Sie können - wie in Berlin und Brandenburg praktiziert - Rahmenvereinbarungen mit der örtlichen Agentur oder dem Mittelbau der Behörde abschließen. Oder, wenn es nur wenig Interesse und Möglichkeiten bei den Vereinen gibt, sie sorgen dafür, dass vor Ort der direkte Kontakt zwischen Verein und Fallmanager der so genannten Arbeitsgemeinschaft (ein Zusammengehen zwischen Arbeitsagentur und Sozialamt, die bisher zuständig waren) läuft. Dabei wäre es aus Sicht des DSB wünschenswert, dass der Bundesinnenministerium stellt seine Förderrichtlinien um Das Bundesinnenministerium wird seine Förderrichtlinien für Sportverbände umstellen. Wie der Leiter der Sportabteilung des BMI im Sportausschuss des Deutschen Bundestages erklärte, soll von der Fehlbetragsfinanzierung auf eine Förderung mit Festbeträgen umgestellt werden. Mit dem Bundesrechnungshof habe das Ministerium bereits Einvernehmen hergestellt. Mitte des Jahres 2005 sollen die neuen Förderrichtlinien in Kraft treten. DSB-Presse Sport Vertreter in die Beiräte der Agentur entsendet bzw. von Wohlfahrtsverbänden seine Interessen mitvertreten lässt. Für die Bewilligungsverfahren müssen die Träger der Maßnahme, zum Beispiel der Verein, die Förderung beantragen. Die örtliche Arbeitsagentur oder der jeweilige kommunale Träger prüft Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit und achtet darauf, dass diese Tätigkeit für den Arbeitslosengeld- II-Bezieher nach der individuellen Eingliederungsvereinbarung sinnvoll ist. Auch möglich ist: Arbeitssuchende können von sich aus initiativ werden und an ihren Fallmanager herantreten, wenn sie eine Beschäftigungsmöglichkeit im Sport gefunden haben. Der Zusatzjobber erhält eine Mehraufwandsentschädigung in der Regel zwischen einem und zwei Euro pro Stunde, was kein Stundenlohn ist, sondern eine Art steuerfreier Pauschalabgeltung von Spesen. Sie wird zusätzlich zum Arbeitslosengeld II ausgezahlt: am 10. des nachfolgenden Monats. Jugendliche erhalten 50 Cent (um sie zu motivieren, eine Ausbildung zu machen - ansonsten wäre die Gesamteinnahme höher als die Ausbildungsvergütung). In besonderen Fällen können bis zu zwei Euro gezahlt werden. Die Zusatzjobber sollen maximal 30 Stunden pro Woche tätig sein. Bewilligt werden die Beschäftigungsmöglichkeiten zunächst für sechs Monate mit der Option, Verlängerungen zu ermöglichen, maximal bis zu zwei Jahren. Die Vertreter des Sports sollten darüber wachen, so wurde bei der Berliner Tagung deutlich, dass die Zusatzjobber kein Ersatz für das Haupt- oder Ehrenamt sind und auch keine Hilfsarbeiten übernehmen. Die Beschäftigungsfelder sind umfangreich: von der Mitgliederbetreuung, der Organisation von Fahrten, Feten und Events, der Organisation internationaler Begegnungen bis hin zur Mitarbeit im Sportbetrieb, zur Erfassung von Sportgeräten und zur Mitarbeit bei Aus- und Fortbildungsprojekten. Der örtliche Fallmanager entscheidet auch über die Höhe der Leistungen. Pro Zusatzjobber stehen im Monat 500 Euro zur Verfügung: 200 Euro gehen im Schnitt an den Langzeitarbeitslosen, 300 Euro sind für den Beschäftigungsgeber bestimmt, von denen der wesentliche Teil in die Fortbildung der Mitarbeiter investiert werden muss. (siehe auch www. sportgericht.de) 18 SPORT IN BERLIN V/2005

19 Welches Organ ist für die Beitragserhöhung zuständig? Die Frage nach dem zuständigen Vereinsorgan in Sachen Beitragserhöhung kann nur durch den Blick in die jeweilige Satzung beantwortet werden. Trifft die Satzung dazu keine Aussage, ist grundsätzlich die Zuständigkeit der Mitgliederversammlung als ranghöchstes Vereinsorgan gegeben. Einzugsermächtigung - als Pflicht für alle? Damit Vereinsbeiträge auch wirklich in einer gewissen Regelmäßigkeit dem Verein zugeführt werden, denken viele Vorstände über die Verpflichtung ihrer Vereinsmitglieder nach, den Beitrag per Einzugsermächtigung zu zahlen. Aber nicht jedem Vereinsmitglied ist diese Form der Beitragszahlung angenehm, so stellt sich die Frage nach der Rechtmäßigkeit einer entsprechenden Verpflichtung (12. Zivilsenat, BGH XII ZR 271/94 vom ). Möchte ein Verein seine Mitglieder zur Beitragszahlung per Bankeinzug verpflichten, ist es notwendig, diese Verpflichtung in die Satzung aufzunehmen. Eine entsprechende Regelung durch die Beitragsordnung ist nicht ausreichend, da grundsätzlich alle Verpflichtungen ihren Ursprung in der Satzung finden müssen. Soll diese Verpflichtung sowohl für bereits bestehende Mitgliedschaften als auch für neue Mitgliedschaften vereinbart werden, ist zu beachten, dass es sich bei den bereits bestehenden Mitgliedschaften um eine nachträglich geschaffene Bedingung handelt. Altmitglieder müssen sich diesem Beschluss deshalb nicht fügen. Für diese Mitglieder sollte es Ausnahmeregelungen geben, falls man sie nicht überzeugen kann. Eine Neuaufnahme kann man allerdings davon abhängig machen, ob eine Einzugsermächtigung unterschrieben wurde oder nicht. Beitragsschuldner Die Mitglieder sind laut Satzung verpflichtet, Beiträge an den Verein zu zahlen, kommen aber dieser satzungsgemäßen Verpflichtung nicht nach. Dieser Fakt betrifft mitunter einen nicht unerheblichen Teil der Mitglieder. Wie sollte der Verein sich verhalten? Zunächst muss die Fälligkeit des Beitrages geprüft werden. Ergibt sie sich nicht aus den Vereinsdokumenten, ist das Mitglied zur Zahlung aufzufordern. Nach Überschreitung des Zahlungstermins befindet sich das Mitglied im Verzug, alle Vereinsberater: Tel Der Vereinsbeitrag (Teil 2) weiteren Unkosten die sich aus dem Verzug ergeben (Porto für die Mahnung), können dem Mitglied in Rechnung gestellt werden. Es können Verzugszinsen durch den Verein gefordert werden. Gemäß Regelung des 288 BGB mit 5% über dem Basiszinssatz pro Jahr. Kommt das Mitglied seiner Zahlungsverpflichtung trotz außergerichtlicher Mahnung nicht nach, bleibt nur noch der Weg der Geltendmachung über das Amtsgericht. Wird die Beitragsforderung durch das Vereinsmitglied nicht bestritten, empfiehlt sich ein gerichtlicher Mahnbescheid. Dabei hat der Verein im Schreibwarengeschäft ein entsprechendes Formular zu erwerben (ca. 1,20 Euro). Dieses Formular wird ausgefüllt und dem Amtsgericht zugesandt. Der Verein muss Gerichtskosten verauslagen, kann diese aber als Nebenforderung von dem Beitragsschuldner zurückfordern (Gerichtskosten entstehen beispielsweise bei einer Forderung bis zu 600 Euro in Höhe von 18 Euro). Legt der Beitragsschuldner Widerspruch gegen den Mahnbescheid ein, muss eine Klageschrift durch den Verein erstellt werden, und es kommt zur Gerichtsverhandlung. Eine Klageschrift sollte bereits bei erfolgloser außergerichtlicher Mahnung eingereicht werden, wenn der Beitragsschuldner die Rechtmäßigkeit der Beitragsforderung bestreitet. Verjährungsfrist für rückständige Beiträge Immer wieder sehen sich Vereine mit der Situation konfrontiert, dass einige Mitglieder ihrer Verpflichtung zur Zahlung von rückständigen Aufnahmegebühren und Mitgliedsbeiträgen nicht nachkommen. Dann erhebt sich im Hinblick auf den drohenden Arbeits-, Kosten- und Zeitaufwand häufig bereits die Frage, ob es überhaupt sinnvoll erscheint, wegen der zumeist relativ geringfügigen Beträge ggf. gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hierbei sollte man sich jedoch vergegenwärtigen, dass ein Verein u.a. verpflichtet ist, seine Mitglieder - mit entsprechendem Kostenanfall - zu versichern, zumal sich ein Verein für den Fall, dass die rückständigen Mitgliedsbeiträge nicht gerichtlich geltend gemacht werden, unter dem Gesichtspunkt der Gleichbehandlung von übrigen, pünktlich zahlenden Mitgliedern natürlich auch die Frage gefallen lassen müsste: Wieso zahle ich eigentlich und der/die nicht? Wenn es versäumt wird, rückständige Aufnahmegebühren und Mitgliedsbeiträge sofort geltend zu machen, lautet die Folgefrage, wie lange diese noch geltend gemacht werden können. Während 195 BGB a.f. für rückständige Aufnahmegebühren eine 30-jährige Verjährungsfrist bestimmte und 197 BGB a.f. vorsah, dass rückständige Mitgliedsbeiträge als regelmäßig wiederkehrende Leistungen in vier Jahren verjährten, hat sich zwischenzeitlich im Zuge der sog. Schuldrechtsreform auch für Vereine eine maßgebliche Änderung ergeben. Rückständige Aufnahmegebühren und Mitgliedsbeiträge verjähren nunmehr gemäß 195 BGB n.f. einheitlich in 3 Jahren. Dies gilt uneingeschränkt für alle Aufnahmegebühren und Mitgliedsbeiträge ab Was bedeutet dies konkret? Beispiel: Ein Mitglied, welches dem Verein 1999 beigetreten ist, hat bis heute weder seine Aufnahmegebühr noch die laufenden Mitgliedsbeiträge bezahlt. Diese will der Verein nun gerichtlich geltend machen. Der Anspruch auf Zahlung der Aufnahmegebühr verjährt am Der Anspruch auf Zahlung des Mitgliedsbeitrages für 1999 ist bereits verjährt. Der Mitgliedsbeitrag für 2000 kann noch bis zum geltend gemacht werden, ebenso jener für 2001, der also ebenfalls am (und nicht erst am !) verjährt. Die Ansprüche auf Zahlung der Mitgliedsbeiträge für 2002 verjähren am , jene für 2003 am , jene für 2004 am und jene für 2005 am Dem Artikel liegt eine Ausarbeitung von Diane Sommer, Justiziarin im LSB Sachsen-Anhalt zugrunde. Tel: 0391/ Heidolf Baumann h.baumann@lsb-berlin.org SPORT IN BERLIN V/

20 100 Jahre Berliner Hockey-Club Glanzstück in der deutschen Sportlandschaft Nichts Ungewöhnliches mehr sind heutzutage hundertjährige Geburtstage eines Sportvereins, so dass dieses Ereignis von der Öffentlichkeit meist nur noch bedingt zur Kenntnis genommen wird. Doch beim Berliner Hockey-Club ist es anders, da gelten besondere Maßstäbe. Der Verein stellt nämlich, wie es DSB-Präsident Manfred von Richthofen anlässlich eines Festaktes im Rathaus Zehlendorf in seiner Laudatio formulierte, ein wahres Glanzstück in der deutschen Sportlandschaft dar. Was sich anhand von Zahlen auch belegen lässt! Insgesamt 19 Meis- Während der Festball im November richtiger Weise den gesellschaftlichen Höhepunkt des hundertjährigen Bestehens bildet, findet der sportliche, so Geschäftsführer Stefan Zipter, bereits zu Pfingsten statt, und zwar mit einem großen Jubiläumsturnier an der Wilskistraße, wo rund 50 Mannschaften erwartet werden. Natürlich möchten wir am liebsten noch ein weiteres Ereignis feiern, erklärt der BHC-Vorsitzende Hans Bastian, doch das ist nicht plan-, aber durchaus machbar. Damit meint er den Gewinn der Deutschen Feld-Meisterschaft durch die ein Klubgebäude im englischen Landhausstil gab. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verlor der Klub sein Areal an die Alliierten. Doch nach einigen schwierigen Jahren gelang 1955 zum 50-jährigen Jubiläum mit der Einweihung der Anlage in der Wilskistraße und des Clubhauses ( Ankleideraum mit Aufenthaltsraum - so die offizielle Bezeichnung des Bezirksamtes Zehlendorf) ein verheißungsvoller Neuanfang, der in einer ganzen Serie von Deutschen Meisterschaften mündete. (Siehe auch Kasten). Derzeit verfügt der BHC über knapp 800 Mitglieder, davon 473 in der Hockey-Abteilung. So erfreulich die große Anzahl von leistungsbereiten Jugendlichen (60 Prozent) auch ist, so problematisch wirkt sich das beim Übergang in das Erwachsenenalter aus. Viele verlassen uns dann, weil sie keine Chance sehen, in der ersten Mannschaft zu spielen und wechseln zu einem benachbarten Verein, wo sie sofort erste Wahl sind, umschreibt Zipter eine Situation, die unbefriedigend ist, weil die Generation der 30- bis 50-Jährigen fehlt. Nur allzu verständlich, dass der Verein nach neuen Wegen sucht, um diese Abwanderungswilligen durch andere Betätigungsmöglichkeiten zu halten. terschaften (elf bei den Männern und acht bei den Frauen) konnten bislang errungen werden, dazu weitere 34 Titel durch den Nachwuchs. Für den jüngsten Streich sorgte erst vor wenigen Wochen die B-Jugendmannschaft, die im Finale von Bad Kreuznach mit 5:3 den UHC Hamburg besiegte. Mit Natascha Keller, Badrif Latif und Torfrau Louisa Walter gehörten gleich drei BHCerinnen in Athen der Nationalmannschaft an, die sensationell gegen Holland Olympiasieger wurde, während Tibor Weißenborn mit der Bronzemedaille nach Hause kam. Sein größtes Erfolgserlebnis hatte er zwei Jahre zuvor, als Deutschland erstmals bei den Männern die Weltmeisterschaft errang. Vielleicht sind es gerade diese herausragenden Leistungen, die den BHC veranlasst haben, praktisch ein dreiviertel Jahr lang sein rundes Jubiläum auszukosten. Die offizielle Geburtstagsfeier fand im Beisein von viel Prominenz bereits am 19. März statt, eigentlich ein paar Monate zu früh, denn das genaue Gründungsdatum ist, wie aus den Annalen hervorgeht, der 5. November 1905 gewesen. Damals hoben Hockey begeisterte Männer um den bekannten Sportjournalisten Kurt Doerry im Restaurant Zum Schill in der Kurfürstenstraße einen Verein aus der Taufe, der für Furore in Hockey-Deutschland sorgte und auch viele internationale Kontakte knüpfte. Geschäftsführer Stefan Zipter (li.), Vorsitzender Hans Bastian (re.) Frauen-Bundesligamannschaft, die letztmalig 2000 den Titel errang und im letzten Jahrzehnt klar den Männern den Rang ablief, die zwischen 1961 und 1970 das dominierende Team in Deutschland darstellten. Mit einem Carsten Keller. Apropos Keller. Dieser Name hat einen besonderen Klang und ist quasi das Markzeichen des Klubs. Großvater Erwin, der Nestor der inzwischen auf der ganzen Welt berühmt gewordenen Familien-Dynastie, schrieb 1936 das erste Kapitel einer Hockey-Geschichte, die ihresgleichen sucht. Er gewann - mit vier weiteren BHCern - in Berlin die olympische Silbermedaille. Sohn Carsten wurde 1972 in München nach einem mitreißenden Finale gegen Pakistan sogar mit Gold dekoriert und zwei seiner Kinder schafften das gleiche Kunststück, Andreas 1992 in Barcelona und im Vorjahr in Athen Natascha. Und es könnte durchaus noch eine Fortsetzung dieser Erfolgsstory geben, denn in vierter Generation zeigen der 14-jährige Felix und sein jüngerer Bruder Luca (die Söhne von Andreas und Anke Wild) viel Talent. Die ursprüngliche Heimat des BHC befand sich am Hüttenweg, wo es ein Stadion, drei Hockeyfelder, elf Tennisplätze, ein Schwimmbad und Anders als im Hockey lautet übrigens das Verhältnis im Tennis (353 Mitglieder), wo der Anteil der Erwachsenen mit 70 Prozent überproportional hoch ist. Hans Ulrich Der BHC im Zeitraffer 1905 Gründung des Clubs (5. November) 1910 erstmals Berliner Meister 1912 Einweihung der Anlage am Hüttenweg 1941 erstmals Deutscher Meister nach 1:0- Sieg über Pasing München 1946 Fusion mit Zehlendorfer Wespen zum kommunalen Sportbetrieb 1951 Wieder Eigenständigkeit des Clubs 1955 neue Heimstatt in der Wilskistraße 1961 Erste Deutsche Nachkriegs- Meisterschaft im Hockey 1967 Einweihung des neuen Clubhauses 1969 Einweihung der ersten Tennishalle Die Erfolge Männer Deutscher Meister auf dem Feld (6): 1941, 1942, , 1965 Deutscher Meister in der Halle (5): 1962, 1963, 1965, 1970, 1975 Frauen Deutscher Meister auf dem Feld (4): 1994, 1996, 1999, 2000 Deutscher Meister in der Halle (4): 1992, 1995, 1996, 2000 Europacup der Landesmeister Feld: Zweiter Platz 1993 Europacup der Landesmeister Halle: Titel 1993, zweite Plätze 1994, 1996, 1997, SPORT IN BERLIN V/2005