Der Bachelor-/Masterstudiengang in Umweltnaturwissenschaften (Wald- und Landschaftsmanagement)

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1 55. Sitzung der EFAK, 15./16. November 2007 Informationen der ETH: Studiengänge Der Bachelor-/Masterstudiengang in Umweltnaturwissenschaften (Wald- und Landschaftsmanagement) Christof Bigler Professur für Waldökologie Institut für Terrestrische Ökosysteme Departement Umweltwissenschaften ETH Zürich

2 Entwicklung des Studiums der Forst- und Umweltnaturwissenschaften in der Schweiz (I) 1855: Gründung der Forstschule am Polytechnikum (Ausbildung von Fachmännern für die Forstwirtschaft ) 1943: Gründung des Instituts für Waldbau 1979: Institut für Wald- und Holzforschung 1985 und 1994: Revision der Studienpläne (infolge geändertem Aufgabenspektrum der ForstingenieurInnen) 1999: Bologna-Erklärung 2002: Terminierung der Professuren Holzwissenschaften und Holztechnologie (ab 2004: Gruppe für Holzphysik im D-BAUG) 2003: Einführung der Bachelorstudiengänge an der ETH (nicht berufsbefähigend); neuer Bachelorstudiengang an der FH in Zollikofen (BSc in Forstwirtschaft; berufsbefähigend)

3 Entwicklung des Studiums der Forst- und Umweltnaturwissenschaften in der Schweiz (II) 2004: Fusion des D-UMNW und D-FOWI zum neuen D-UWIS 2005: Terminierung der Professur Forsteinrichtung und Waldwachstum (Emeritierung Prof. Bachmann); Emeritierung Prof. Schütz (Nachfolge: Prof. Bugmann, Prof. Ghazoul) und Prof. Schmithüsen (Nachfolge: Prof. Engel) 2006: Einführung der Masterstudiengänge in Umweltnaturwissenschaften an der ETH; erste Bachelor-Absolventen in Umweltnaturwissenschaften 2008 (Sommer): Erste Master-Absolventen Umweltnaturwissenschaften 2008 (September): Geplanter Masterstudiengang an der FH in Zollikofen (MSc in Applied Agriculture and Forestry Sciences) 3

4 Studierendenzahlen Forst- und Umweltnaturwissenschaften * * 2007: Doppeljahrgang 4

5 Weitere Gründe für Neuausrichtung des Forst-/Waldstudiums Interne Gründe: Rückgang der Studierendenzahlen (insbesondere ab 1995) Unterkritische Grösse des D-FOWI Nutzung von bereits bestehenden Synergien in der Lehre (vor allem im Grundstudium) von Forst- und Umweltnaturwissenschaftlern Externe Gründe: Ab 1980er Jahren: Abnehmende ökonomische Bedeutung der Holzproduktion und gleichzeitig zunehmendes gesellschaftliches Interesse an Umweltthemen (Waldsterben, Tschernobyl, Schweizerhalle) und Naturschutzthemen Abnehmende Bedeutung der Forstbranche als Arbeitgeber für Absolventen (von 90% in 1950er Jahren auf 40% im Jahr 1986 und aktuell noch 15%) Neuer Studiengang in Umweltnaturwissenschaften mit Vertiefung Wald- und Landschaftsmanagement war bestmögliche Lösung, um in Zukunft einen Forst- /Waldschwerpunkt in der Lehre an der ETH anzubieten 5

6 Der Bachelor-/Masterstudiengang in Umweltnaturwissenschaften Masterstudiengang (MSc) Atmosphäre und Klima Ökologie und Evolution Wald- und Landschaftsmanagement Biogeochemie und Schadstoffdynamik Mensch- Umwelt Systeme Atmosphäre Aquatische Systeme Terrestrische Systeme Wald und Landschaft Anthroposphäre Bachelorstudiengang (BSc) Besonders günstige Kombinationen 6

7 Ziele des Majors in Wald- und Landschaftsmanagement Verständnis der Dynamik naturnaher Ökosysteme im Landschaftskontext Entwicklung von Bewirtschaftungsstrategien (nachhaltige Bereitstellung vielfältiger Ökosystemgüter und -dienstleistungen) Förderung von kreativen Problemlösungen Integration von naturwissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Kenntnissen 7

8 Bachelorstudium 3-jähriges Bachelorstudium: 4 Semester Grundstudium, 2 Semester Vertiefung (z.b. Wald und Landschaft ) Abschluss: Bachelor of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften Der Abschluss ist nicht als Berufsqualifikation gedacht! inkl. Biologie, Ökologie, Systematik, Praktika inkl. Bodenkunde, Klimatologie, Hydrologie z.b. GIS, Standortskunde inkl. Recht, Ökonomie 8

9 Masterstudium (Major in Wald- und Landschaftsmanagement) 2-jähriges Masterstudium: 2 Semester Vertiefung (2/3 Kernfächer in 5 Modulen, 1/3 Wahlfächer oder Minor), 1 Semester Berufspraktikum, 1 Semester Masterarbeit Minors (Nebenfächer): Naturgefahren und Einzugsgebietmanagement (seit Herbst 2006) Produktionstechnik der Wald- und Forstwirtschaft (ab Herbst 2007) Abschluss: Master of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften mit Major in Wald- und Landschaftsmanagement 5 Module im Kernteil 9

10 1. Jahr Masterstudium (Major in Wald- und Landschaftsmanagement) (gemäss Lehrplan 2007/08) Störungsökologie Ökologie der Waldinsekten 10

11 Studierendenzahlen Wald- und Landschaftsmanagement Bachelorstudium (3. Jahr) 2006 (SS) 2007 (SS) 2007/08 (WS) Männer Frauen Total 20 [* 26% ] 16 [* 18%] 29 [* 32%] [* ungefährer % der Studierenden W&L über alle 5 Vertiefungen] Masterstudium (1. Jahr) 2006/07 (WS) 2007/08 (WS) 2008/09 (WS) Männer 4 7 Frauen 7 7 Total 11 [ # 19%] 14 [ # 18%] (?) [ # ungefährer % der Studierenden W&L über alle 5 Majors] SS = Sommersemester, WS = Wintersemester 11

12 Erstes Feedback zum neuen Studiengang (Major in Wald- und Landschaftsmanagement) Positiv: Sehr motivierte und engagierte Studierende Im allgemeinen besser ausgebildet Grosses Interesse an angewandten Fragestellungen Grösserer Frauenanteil im Studium Besseres Grundlagenwissen und erweiterte Kenntnisse (z.b. Landschaftsökologie, Statistik) Analyse und Lösung von neuartigen, komplexen Problemen Negativ: Z.T. geringere Kenntnisse (z.b. Artenkenntnisse*, Projektierung von Waldstrassen, Seilkrantechnik, forstliche Planung*) Momentan noch relativ wenige Studierende Z.T. Umstellung von Deutsch auf Englisch * Wir arbeiten bereits an Verbesserungen 12

13 Berufspraktikum 6-monatiges Praktikum ist bereits nach dem Bachelorstudium möglich Die meisten Masterstudierenden haben erst in diesem Herbst mit dem Berufspraktikum begonnen. Beispiele von Praktikumsstellen: Forstkreiszentrum Winterthur, Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern (Sursee), Stadtökologie Baden; Zernez, SBB, Kt. Schwyz, Kt. Thurgau; Russland, Costa Rica Gut ausgebildet in verschiedenen Bereichen, z.b. GIS, Projektmanagement, ganzheitliches Denken Fähigkeit, sich schnell in neue Gebiete einzuarbeiten: fehlendes Wissen kann meist rasch erlernt werden Gewisse Mängel z.b. im ingenieurwissenschaftlichen Bereich oder Forstökonomie 13

14 Zukunftsaussichten der Absolventen Nur Absolventen für Forschung und Lehre? Nein! Fach- und Führungskräfte in Universitäten, Forschungsinstitutionen, Umwelt- und Planungsbüros, Behörden, Banken, Versicherungen und Industrie Tätigkeitsbereiche von Umweltnaturwissenschaftlern 6 Jahre nach Studienabschluss: 14

15 Ansprechspersonen Fachberater für Vertiefung Wald und Landschaft (BSc) und Major Wald- und Landschaftsmanagement (MSc): Prof. Harald Bugmann Studienkoordinator D-UWIS: Dr. Peter Frischknecht Weiterführende Links: