Wie aus einer bestechenden Idee ein breit gefächertes KMU wurde

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1 Porträt Zeichen (ohne Kästchen) 15 Jahre familienservice und 10 Jahre Verein Arbeitgeberkrippen Wie aus einer bestechenden Idee ein breit gefächertes KMU wurde Die Geschäftsidee, Firmen im Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit konkreten Angeboten zu unterstützen, war Kathrin Toberer und Theres Hofmann wie auf den Leib geschnitten. Vor 15 Jahren bauten sie gemeinsam den Familienservice auf, seither funktionieren sie zusammen mit 15 Angestellten als perfektes Team in einem lernenden Unternehmen. Kathrin Toberer und Theres Hofmann wurden 1996 sozusagen in die Rolle der Jungunternehmerinnen geschubst, nachdem sie die Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Zürich für die Umsetzung der Idee «Familienservice» bestimmt hatte. Die Idee des Projekts begeisterte sie vom ersten Moment an, nämlich Firmen und öffentliche Organisationen davon zu überzeugen, dass sie ihren Angestellten etwas bieten können, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Denn davon profitiere ein Unternehmen klar, sagen sie: «Die Loyalität der Mitarbeitenden ist auf sicher, wenn sie um die soziale Verantwortung ihres Arbeitgebers wissen, gekündigt wird darum seltener, Knowhow und flexibles Engagement bleiben dem Unternehmen erhalten. Nicht zuletzt können die Mitarbeitenden konzentrierter und ruhiger arbeiten, wenn sie wissen, dass ihre Kinder gut betreut sind.» Natürlich sucht und findet der Familienservice neben dem idealen Krippenplatz auch andere Betreuungsmöglichkeiten wie Nannys, Tagesfamilien in der Nähe des Wohnorts oder den Babysitter für den Notfall. Doch allein dabei blieb es nicht lange. Aus dem ersten Angebot erwuchs ein neuer Geschäftszweig: Toberer und Hofmann begannen mit dem Aufbau von Arbeitgeberkrippen: Mehrere Firmen mit gleichem Standort, die nicht die finanziellen Mittel oder den Bedarf für eine eigene Krippe hatten, beteiligten sich an einer gemeinsamen Tagesstätte für die Kinder ihrer Angestellten. Oder ein Unternehmen entschied sich, aus Qualitätsgründen die eigene Betriebskrippe an einen professionellen Partner auszulagern. Der Familienservice übernahm für sie die aufwändigen Arbeiten wie Standortsuche, Einrichtung, Einholen der Betriebsbewilligung, Führung der Krippenleitung, Administration oder Personalverwaltung. Auf diese Weise entstanden in nur zehn Jahren sieben neue Krippen. Die erste öffnete ihre Tore in Winterthur für Firmen wie Sulzer oder Winterthur Versicherungen (heute Axa Winterthur), aber auch die Zürcher Hochschule Winterthur (heute zhaw) war von Anfang an als Partner dabei. Inzwischen profitieren Arbeitgeber in der gesamten Schweiz vom Angebot. Mit dem neuen Zweig organisierte sich auch der Familienservice juristisch neu: Der Verein Arbeitgeberkrippen und der Bereich Familienservice sind heute die Geschäftsfelder unter

2 dem Dach der thkt GmbH der exotisch klingende Name setzt sich aus den Initialen der beiden Firmeninhaberinnen zusammen und symbolisiert ihr enges berufliches Zusammenspiel. Der Familienservice bietet weiterhin Beratung und Vermittlung an. In diesem Rahmen sind seit der Gründung weitere attraktive Angebote für Familien entstanden, wie etwa die Vermittlung von Haushalts- und Reinigungshilfen oder die Haustierbetreuung während Ferienabwesenheiten, Programme für Kinder während der Schulferien, und vor allem der Bereich Eldercare, die Unterstützung bei der Betreuung betagter Eltern, dies in enger Zusammenarbeit mit der Organisation «seniorenzuhause.ch». Die Arbeitgeberkrippen beschäftigen heute rund 100 Mitarbeiterinnen. Direkt bei thkt beziehungsweise beim Familienservice arbeiten 15 Personen, alle Frauen, alle auf Teilzeitbasis. Mutterschaftsurlaube gehören beinahe zum Firmenalltag, was zwar aufwändig sein kann angesichts der Suche nach Mitarbeiterinnen-Ersatz. Doch kann thkt gleich im eigenen Betrieb beobachten, welche Herausforderungen sich stellen, wenn es um ihre Kernkompetenzen geht. «Die Unterstützung der Angestellten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirkt sich auch bei uns positiv auf die Loyalität und das Engagement aus. Wir beweisen am eigenen Beispiel, dass Unternehmen trotz oder gerade wegen der sozialen Verantwortung florieren können», sagen Toberer und Hofmann. Die beiden Geschäftspartnerinnen können zu recht stolz sein auf ihr Lebenswerk: Angefangen in einem kleinen Büro mit Hilfe eines Startkapitals der Gemeinnützigen Gesellschaft und Beiträgen der Handelskammer und der Arbeitgebervereinigung Winterthur, wirtschaftete sich das Unternehmen exakt nach Businessplan aus den roten Zahlen wurde ihnen von der Stadt Winterthur der Gleichstellungspreis überreicht. Im Jahr 2010 wies thkt allein einen Umsatz von rund 1,7 Millionen Franken aus. Das entspricht einem Sprung von 27,4 Prozent seit Der Verein Arbeitgeberkrippen erwirtschaftete im laufenden Jahr einen Umsatz von rund 5,5 Millionen. Qualität an erster Stelle Auch die Vernetzung von Fachleuten aus Politik, Bildung, Wirtschaft, Entwicklung und Forschung, die heute im «Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz» organisiert sind, geht auf das Engagement von Kathrin Toberer und Theres Hofmann zurück. Und ihre qualitativen Ansprüche an die Arbeitgeberkrippen (sie alle sind mit dem ISO-Zertifikat ausgezeichnet) wirken sich positiv auf das Image der Tagesstätten aus. Die beiden gehen mit einem neuen Projekt sogar noch einen Qualitätsschritt weiter. Sie entwickeln in Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten die Grundlagen für eine Bildungskrippe. «Es geht nicht um Schulbildung», betont Hofmann. «Vielmehr sollen die Kinder systematisch vom Betreuungspersonal beobachtet und in ihren konkreten Interessen und Fähigkeiten gefördert werden. Das ist für das Kind äusserst anregend, die Eltern wissen das zu schätzen, und nicht zuletzt wird damit auch die Arbeit der Betreuerin aufgewertet.»

3 Letztlich ist thkt nichts anderes, als eine lernende Organisation, die weiter auf den erworbenen Kompetenzen aufbaut und auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert doch stets mit klarem Fokus auf ihre Kernaufgabe: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. «Es soll selbstverständlich sein, dass laufend neue Ideen unseren Betrieb beflügeln.» So wird auch künftig die Angebotspalette erweitert werden. Profitieren werden Familien, die sich im Alltag organisieren müssen und dafür bestmögliche Qualität erwarten. Diese ist selbstverständlich für thkt.

4 Die thkt GmbH ist auf Dienstleistungen im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Fam ilie spezialisiert. Die thkt GmbH betreibt den familienservice, eine Beratungs- und Vermittlungsstelle in den Bereichen Childcare (familienergänzende Kinderbetreuung), Eldercare (Betreuung und Unterstützung von älteren Familienangehörigen) und Homecare (haushaltsnahe Dienstleistungen). Der familienservice arbeitet im Auftrag von Unternehmen und Verwaltungen in der ganzen Schweiz ( Gleichzeitig führt die thkt GmbH als Geschäftsstelle des Vereins Arbeitgeberkrippen sieben Kinderkrippen in den Kantonen Zürich und Aargau. Die thkt GmbH leitet zudem pädagogische Projekte und Weiterbildungsmassnahmen (z.b. und bietet für Gemeinden und Unternehmen Beratung beim Aufbau, beim Führen und bei der Weiterentwicklung von Betreuungseinrichtungen an. Die thkt GmbH und ihre Krippen sind seit 2007 ISO 9001:2008 zertifiziert. Theres Hofm ann und Kathrin Toberer sind die Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen. Theres Hofm ann Pädagogin lic. phil. I, Primarlehrerin Kathrin Toberer Ausbilderin FA, CAS Führungskompetenz, Primarlehrerin Kontakt Kathrin Toberer, Inhaberin, , Theres Hofmann, Inhaberin, ,

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