des Verbandes landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern 58/2005

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1 Mitteilungs blatt des Verbandes landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern 58/2005 Liebe Meisterinnen und Meister! Die Verwaltungsreform in der Landwirtschaft geht in ihre letzte Phase. Die Ausgestaltung ist weitgehend bekannt. Definitiv hören am 30. Juni die Abteilungen Landwirtschaft an den Regierungen zu existieren auf. Die bisherigen Aufgaben der alten Abteilung 7 sind weitgehend neu zugeordnet. Dabei werden die FÜAK (Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) in Schönbrunn und die LfL (Landesanstalt für Landwirtschaft) in Freising viele bisherige Regierungsaufgaben übernehmen. Auch alle vier Forstdirektionen werden aufgelöst. Die Land- und Fortsverwaltung wird auf der unteren Verwaltungsebene zusammengeführt. Künftig wird es an dem neuen Amt für Landwirtschaft und Forsten (ALF) einen Bereich Landwirtschaft und einen Bereich Forsten mit einer gemeinsamen Amtsverwaltung geben. Die Bereiche wiederum sind in Abteilungen untergliedert. Die notwendigen Personalum- und -neubesetzungen sind am Laufen. Die neuen Behördenleiter der neuen ÄLF s sind ernannt. Von den nunmehr 47 Ämtern werden künftig vier von Förstern geleitet. Zum Zeitpunkt der Drucklegung des Mitteilungsblattes werden nunmehr die notwendigen nachfolgenden Stellen ausgeschrieben. Für die Praxis hat diese Umorganisation zum großen Teil keine unmittelbaren Auswirkungen. Allerdings werden wir mittelbar die Veränderungen zu spüren bekommen, da diese Verwaltungsreform gerade zu einem Zeitpunkt erfolgt, der aus unserer Sicht nicht ungünstiger sein kann. Denn die Agrarreform bürdet uns und der Verwaltung Enormes ab. Für uns Ausbilder ergibt sich aber doch eine unmittelbare Auswirkung - die Meisterfortbildung (siehe hierzu auch den Beitrag des StMLF auf Seite 2). Diese Aufgaben werden künftig von vier Standorten aus für ganz Bayern erledigt. Die bisherigen Regierungs- bzw. Bezirksgrenzen spielen dabei keine Rolle mehr. So wird z.b. von Schönbrunn aus Niederbayern und das östliche Oberbayern betreut allerdings mit weniger zur Verfügung stehendem Personal. Mit welcher Qualität diese Arbeiten künftig erledigt werden können, dies festzustellen, bleibt abzuwarten. Nach Aussage des Ministeriums ist mit dieser Organisationsform nur die Verwaltung betroffen. Dies hat keine Auswirkungen auf die Durchführung der Prüfungen und der Organisation der Prüfungsausschüsse. Auch die Zahl der Ausbildungsberater wird reduziert. Dafür dürfen andere Bereiche wie die Zuchtberatung ihren Personalstand auf hohem Level halten. Dies verwundert insofern, nachdem auf der politischen Bühne die Bildung als das wichtigste Gut unserer Volkswirtschaft erklärt wird, die Rahmenbedingungen hierfür aber aus nicht erfindlichen Gründen immer mehr verschlechtert werden. Gerade in Zeiten des Umbruchs, und die Agrarreform bedingt wieder einmal einen solchen Prozess, wo viel Beratung und Sachverstand notwendig ist, ob die jungen Leute eine landwirt- oder hauswirtschaftliche Ausbildung anstreben sollen, ob der Betrieb künftig einen Hofnachfolger verkraftet etc.etc., werden im Ausbildungsbereich Kapazitäten abgebaut. Das Gegenteil benötigen wir. Der Oberste Rechnungshof hat für die Jahre 2001 und 2002 den VLF und VLM überprüft. Verkürzt dargestellt, kommt er zu dem Ergebnis, dass beide Verbände eine staatliche Förderung nicht bedürfen. Derzeit laufen die Gespräche, wie künftig verfahren werden soll. Wie das Ergebnis sein wird, werden wir vermutlich zu den nächsten Hauptausschüssen mitteilen können. Abzusehen ist, dass die bisherige Förderung für Personal und Bildungsarbeit in dieser Form keinen Bestand hat. Es wird mit Sicherheit Bestandteil der anstehenden Gespräche des VLM und VlF mit dem Landwirtschaftsministerium zur Novellierung des Landwirtschaftsfördergesetzes (LwFöG) werden. Es steht wieder viel an packen wir es an. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen (trotz Agrarreform) viel Erfolg in Ihrem Betrieb und in Ihrer Familie sowie Gesundheit. Peter Seidl Luise Bachmeier Thomas Mirsch Inhalt Aktuelles aus der Berufsbildung 2 Meisterpreisverleihung / Dr.-Hans-Eisenmann-Medaille 6 Saisonarbeitskräfte 7 Seminare und Lehrfahrten 10 Studierendenwohnheim in Niederbayern 11 Aus der Arbeit des VLM 12 Oberbayern 12 Niederbayern 16 Oberfranken 13 Oberpfalz 17 Mittelfranken 14 Unterfranken 19 Schwaben 16 Herausgeber des VLM-Mitteilungsblattes: Landesverband der landwirtschaftlichen Meister und Ausbilder in Bayern, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Vöttinger Straße 38, Freising, Telefon , Telefax Verantwortlich: Thomas Mirsch Druck: G+S Druck Groschberger GmbH, Robert-Koch-Straße 1, Erding, Telefon , Telefax Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder. 1

2 Aktuelles aus der Berufsbildung 2

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5 Nachfolgeorganisation der Regierungen, Aus- und Fortbildung Fortbildungsstellen an agrarwirtschaftlichen Fachschulen (Meisterprüfung LW, HW) Im Zuge der Verwaltungsreform sind ab 1. Juli 2005 die Abteilungen Landwirtschaft der Bezirksregierungen aufgelöst. Die Arbeit der Mitarbeiter an den Regierungen werden künftig an vier Standorten mit agrarwirtschaftlichen Fachschulen erledigt. Der Umfang wird im wesentlichen die Aufgaben des bisherigen Sachgebietes Aus- und Fortbildung der Regierungen sein. An folgenden Fachschulen werden diese Aufgaben erledigt: - Landsberg am Lech (Technikerschule) für den Regierungsbezirk Schwaben und das westliche Oberbayern mit den Gebieten der künftigen Ämter für Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck, Ingolstadt, Miesbach, Pfaffenhofen und Weilheim. - Schönbrunn (Fachschule für ökologischen Landbau) für den Regierungsbezirk Niederbayern und das östliche Oberbayern mit den Gebieten der künftigen Ämter für Landwirtschaft und Forsten Ebersberg, Erding, Rosenheim, Traunstein und Töging. - Almesbach (Höhere Landbauschule) für die Regierungsbezirke Oberpfalz und Oberfranken - Triesdorf (Technikerschule) für die Regierungsbezirke Mittel- und Unterfranken. Die bisherigen Sachgebietsleiter bzw. Mitarbeiter sollen soweit möglich die Aufgaben an diesen Stellen übernehmen; die Ausschreibung soll im April erfolgen. Um eine kontinuierliche Fortführung der Arbeit zu gewährleisten, sollen möglichst bisherige Fachkräfte, allerdings in reduzierter Zahl, diese Aufgabe übernehmen. Dazu werden diese Stellen ausgeschrieben. Die derzeit laufenden Meisterprüfungen werden von den jetzigen Prüfungsausschüssen abgenommen. Ab 1.Juli 2005 werden die Fortbildungsstellen als Rechtsnachfolger der Regierungen die erforderlichen Verwaltungsakte (Zeugnisse, Zulassungen, Bescheide über das Nichtbestehen u.ä.) für ihr neues Dienstgebiet erstellen. Soweit eine Anpassung der Prüfungsausschüsse oder auch Reduzierung erforderlich ist, kann diese danach erfolgen. Damit verbunden, sollen, soweit möglich, einheitliche Bewertungshilfen bei der Prüfung verwendet werden. Das soll u.a. dazu führen, dass z. B. beim Arbeitsprojekt einheitliche Teilbewertungen in ganz Bayern vorgenommen werden. Die Meisterfeiern 2005 sollen weitgehend im bisherigen Rahmen durchgeführt werden. Die Übergabe der Meisterpreise für besonders erfolgreiche Meister und Absolventen landwirtschaftlicher Fachschulen wird am 12. Dezember 2005 beim Berufsbildungskongress in Nürnberg durch Staatsminister Josef Miller erfolgen. (StMLF, Berufsbildung u. Schulwesen in der Agrarwirtschaft) Wer prüft, bleibt jung! (Stand: 14. März 2005) Sich für die Gesellschaft zu engagieren ist heute wichtiger oder zumindest genauso wichtig wie früher! Als Meister ein Ehrenamt zu übernehmen? Was liegt da näher, als Prüfer bei beruflichen Prüfungen zu werden! Bei diesem gesellschaftlichen Engagement können Sie Ihr Fachwissen einbringen, mit jungen Leuten zusammen arbeiten, sich in einem Team von Kollegen austauschen und ganz nebenbei unzählige Anregungen für Ihren Betriebsalltag sammeln. Prüfer werden ist das so einfach? Das Berufsbildungsgesetz sagt uns, dass ein Prüfer für das zu prüfende Fach sachkundig und geeignet sein muss. Das heißt, er muss einerseits eine fachliche Kompetenz mitbringen und andererseits eine gewisse pädagogische Eignung. Diese erwirbt man im Regelfall erst mit einiger Ausbildungserfahrung. Dass man natürlich nur in dem Beruf prüfen kann, den man erlernt hat und in dem man sich qualifiziert hat, ist selbstverständlich. Und was muss ich da nun machen? Als Prüfer sind Sie Mitglied eines Prüfungsausschusses, der aus mindestens drei Mitgliedern, den Lehrern, Arbeitnehmervertretern und Arbeitgebervertretern besteht. 5

6 Sie erstellen gemeinsam Prüfungsaufgaben, korrigieren die schriftlichen Prüfungsarbeiten, begutachten Arbeitsproben, Präsentationen und Hausarbeiten und führen die Prüfungsgespräche. Das setzt natürlich voraus, dass Sie auch bereit sind, ein wenig Freizeit für den Fachkräftenachwuchs zu opfern. Bekomme ich denn etwas für mein Engagement? Das Prüferamt ist ein Ehrenamt ohne Gehalt. Allerdings gibt es eine Entschädigung, auch die Fahrkosten zum Prüfungsort werden erstattet. Und was Sie ansonsten bekommen, ist unbezahlbar: Erfahrungsaustausch mit den Kollegen und jungen Leuten, die Sie herausfordern und die von Ihnen herausgefordert werden möchten. Das kann natürlich auch mal Ärger geben aber: Der regelmäßige Austausch mit der Jugend hält sie jung! Toll und wie werde ich nun Prüfer? Nehmen Sie einfach Kontakt mit dem Ausbildungsberater bei der zuständigen Stelle auf, dort wird man Ihnen alle Auskünfte geben. (Martin Seidenschwand, StMLF) Meisterpreisverleihung Im Dezember 2004 wurden wieder die Meisterpreise an die erfolgreichsten Meisterinnen und Meister überreicht. Johanna Dirnecker als beste Absolventin der Meisterprüfung in der ländlichen Hauswirtschaft und Stefan Harbeck als bester Meisterabsolvent erhielten vom VLM die Dr. Hans-Eisenmann-Urkunde. Diese Auszeichnung war verbunden mit einem Besuch der Grünen Woche in Berlin. Wir gratulieren unseren Jungmeistern. Dr.-Hans-Eisenmann-Medaille Landtagspräsident Alois Glück erhielt vom Landwirtschaftsmeisterverband Bayern die Dr. Hans-Eisenmann- Medaille überreicht. Peter Seidl betonte in seiner Kurzansprache den unermündlichen Einsatz von Glück für die Bayerische Landwirtschaft. Als Bauernsohn hat er das notwendige Gespür, die Belange und Sorgen der bayerischen Bäuerinnen und Bauern zu verstehen. Er ist einer der wenigen politischen Vertreter, die noch aktiv am Bayerischen Weg mitgewirkt haben. Glück betonte bei der Überreichung, dass Eisenmann einer der Wegbereiter war, warum er in die Politik eingestiegen ist. Er lobte die Sensibiltät, die Eisenmann für die Sorgen und Notwendigkeiten der bayerischen Landwirtschaft damals einbringen konnte, etwas, was heute weitgehend vermisst wird. 6

7 Weiter hat er angemahnt, dass von der Politik nicht unbedingt Innovatives kommt. Neue Ideen müssen von den Betroffenen selbst kommen, Ideen, die die Politik aufgreifen kann. Er hat dies am Beispiel des Bayerischen Weges deutlich gemacht, der in dieser Form in den 70iger Jahren sich nicht so entwickelt hätte, wenn nicht aus der Praxis zum Beispiel die Maschinenringidee gekommen wäre. Glück ist auch der Meinung, dass Bildung nicht der Sparwut zum Opfer fallen darf. Dies ist der Kern für eine gesunde Entwicklung auch im Agrarbereich. Die Anforderungen wachsen. Um diesem gerecht zu werden, muss der hohe Bildungsstand in der Landwirtschaft gehalten werden. Vorsitzender Seidl überreicht Alois Glück die Dr.-Hans-Eisenmann- Medaille. Der VLM-Vorstand bei der Überreichung der Dr.-Hans-Eisenmann- Medaille. Saisonarbeitskräfte Sozialversicherungsschutz osteuropäischer Saisonarbeitnehmer Aufgrund des EU-Beitritts der osteuropäischen Nachbarstaaten ergeben sich bei der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften neue sozialversicherungsrechtliche Problemfelder. Ausgangssituation Durch den EU-Beitritt fallen die betreffenden Länder unter die Vorschriften der EU-Verordnung VO (EWG) Nr.1408/71. Diese Verordnung enthält Sonderregelungen bezüglich des anzuwendenden Sozialversicherungsrechts im Fall von Mehrfachbeschäftigungen in verschiedenen EU-Ländern und sieht vor, dass ein Arbeitnehmer nur in dem System seines Wohnstaates versichert sein soll. Danach gilt folgendes: Für Saisonarbeitskräfte, die in ihrem Wohnstaat als Arbeitnehmer versicherungspflichtig beschäftigt sind, ist nach dem Wohnsitzprinzip auch für die Beschäftigung in Deutschland ausschließlich der Sozialversicherungsträger des Heimatlandes zuständig. Die deutschen sozialrechtlichen Vorschriften finden auf die ausgeübte Saisonarbeit keine Anwendung. Das gleiche gilt für Saisonarbeitskräfte, die in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten über eine selbständige Tätigkeit sozialrechtlich abgesichert sind, sofern die voraussichtliche Dauer der Arbeit in Deutschland 12 Monate nicht überschreitet. Die polnischen Behörden vertreten in diesem Zusammenhang jedoch die Auffassung, dass im Fall einer selbständigen Tätigkeit im Heimatland die deutschen sozialrechtlichen Vorschriften für eine Beschäftigung in Deutschland nur dann nicht gelten, wenn die Saisonarbeitskraft in Polen selbständiger Landwirt ist. Saisonarbeitskräfte, die in Polen andere selbständige Tätigkeiten ausüben, fallen danach unter das deutsche Sozialrechtssystem. Die Zugehörigkeit zum Sozialversicherungssystem ihres Wohnstaates weisen die ausländischen Saisonarbeitnehmer durch Vorlage der Bescheinigung E 101 nach. Diese wird vom ausländischen Versicherungsträger ausgestellt und ist derzeit nur in den jeweiligen Landessprachen erhältlich. Krankenversicherte Saisonarbeitnehmer aus den osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten, die im Heimatland gesetzlich krankenversichert sind, erhalten darüber hinaus bei ihrem zuständigen Träger den Vordruck E 111 bzw. die europäische Krankenversicherungskarte oder eine provisorische Ersatzbescheinigung, die in Deutschland zur Inanspruchnahme von medizinisch notwendigen Sachleistungen berechtigen. Nach Aussage des BMGS (Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung) haben auch Saisonarbeitnehmer, bei denen die deutschen Rechtsvorschriften anzuwenden sind, es sich aber nur um eine geringfügige Beschäftigung handelt, Anspruch auf medizinisch notwendige Sachleistungen. Sozialversicherungswerte in Polen Falls der Arbeitnehmer die Bescheinigung E 101 dem Arbeitgeber vorlegt, ergeben sich daraus folgende Konsequenzen, die am Beispiel Polens erläutert werden sollen: Da der betreffende Saisonarbeiter nicht unter die deutschen Rechtsvorschriften fällt, hat der Arbeitgeber den Arbeitnehmer zu den polnischen Versicherungen zu melden, die Beiträge zu berechnen und abzuführen. Die 7

8 Arbeitgeberanteile belaufen sich in Polen auf 20,64 %, die Arbeitnehmeranteile auf 27,21 % (gesamt 47,85 %; zum Vergleich: der deutsche Gesamt sozialversicherungsbeitrag beträgt durchschnittlich 42 %). Besonders problematisch ist die Tatsache, dass das polnische Sozialversicherungssystem keine geringfügigen (sozialversicherungsfreien) Beschäftigungsverhältnisse kennt. Dies hat zur Folge, dass auch für den Arbeitnehmer, der nicht länger als 2 Monate beschäftigt werden soll, Sozialabgaben in der genannten Höhe an den polnischen Träger zu entrichten sind. Zuständigkeit der Verbindungsstelle der Berufsgenossenschaft Im Falle eines Arbeitsunfalls ergeben sich ebenfalls Änderungen. Da die deutschen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften für den betroffenen Arbeitnehmerkreis nicht zuständig sind, ist ein eingetretener Arbeitsunfall der zuständigen Verbindungsstelle für die zwischenstaatliche und überstaatliche Unfallversicherung zu melden. Im Beispiel Polens ist das die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Postfach , Duisburg (Tel. 0203/2952-0). Derzeit noch ungeklärt ist die Frage, ob bei einem Arbeitsunfall der Saisonkraft die Haftungsbegrenzung des deutschen Arbeitgebers auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit, die er sich durch seine Beiträge zur Berufsgenossenschaft erkauft, bei Anwendung des ausländischen Rechts noch fortgilt. Um Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüche der Saisonkraft auszuschließen, ist es daher empfehlenswert, eine vertragliche Haftungsbegrenzungsregelung mit der Saisonkraft zu treffen. Formular E Verhaltensrichtlinien Es bleibt abzuwarten, wie viele Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten die Bescheinigung E 101 mit sich führen werden. Falls die Bescheinigung E 101 nicht vorgelegt wird, sind nach dem derzeitigen Kenntnisstand die deutschen Rechtsvorschriften zur Sozialversicherung anzuwenden. In diesen Fällen ist dann auch wieder die Zuständigkeit der regionalen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft im Falle eines Arbeitsunfalls gegeben. In der Praxis gehen derzeit die Ansichten auseinander, wie in den Fällen zu verfahren ist, in denen zwar der Vordruck E 101 nicht vorgelegt wird, jedoch Anhaltspunkte vorliegen, dass die Saisonarbeitskraft eine Erwerbstätigkeit in Polen ausübt. Zum Teil wird die Meinung vertreten, der Arbeitgeber solle bei entsprechenden Verdachtsmomenten vorsorglich der ZUS (polnische Meldestelle) die Personalien des Arbeitnehmers sowie dessen Anschrift und die Anschrift der Beschäftigungsstelle in Polen mitteilen, damit von dort rechtsverbindlich über die Ausstellung des Vordrucks E 101 entschieden werden kann. Diese Maßnahme sei vor dem Hintergrund gerechtfertigt, dass der Vordruck E 101 auch im nachhinein ausgestellt werden kann und eine Melde- und Beitragspflicht in Polen für den in Deutschland ansässigen Arbeitgeber grundsätzlich auch für zurückliegende Zeiträume in Betracht kommt. Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger unterstreicht dagegen die Auffassung, wonach alleine die Vorlage des Vordrucks E 101 über das anzuwenden de Recht entscheidet. Nach Ansicht des VDR entfaltet nur der Vordruck E 101 eine zwingende Wirkung für die Nichtanwendung der deutschen sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften, nicht jedoch der Fragebogen zur Feststellung der Versicherungspflicht/Versicherungsfreiheit, den die ausländischen Saisonarbeitnehmer von der Arbeitsverwaltung im Heimatland erhalten. Um nämlich das Bestehen einer Absicherung im Heimatland bei Nichtvorlage des Vordrucks E 101 überprüfen zu können, müssten die Betriebsprüfer der Rentenversicherungsträger mit dem polnischen Sozialversicherungsträger Kontakt aufnehmen und von ihm eine Entscheidung erbitten, ob ein Vordruck E 101 ausgestellt würde. Da dies nach Erfahrungen der Rentenversicherungsträger den Rahmen der Prüfungen sprengen würde und darüber hinaus erhebliche Verzögerungen zur Folge hätte, hält es der VDR für die praktikabelste Lösung, die Entscheidung über die Anwendung des Rechts ausschließlich von der Vorlage des Vordrucks E 101 abhängig zu machen. Auch wenn diese Aussage eine aus Sicht der Arbeitgeber erfreuliche Klarstellung bedeutet, so bleibt leider weiterhin ungeklärt, inwieweit die polnischen Behörden sich dieser Auffassung anschließen werden. Für Saisonarbeitskräfte, die in den osteuropäischen Staaten nicht erwerbstätig sind (z. Bsp. Hausfrauen/-männer, Schüler, Studenten, Rentner, Arbeitslose) gelten die deutschen Rechtsvorschriften ausnahmslos. Insoweit hat auch der Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften seine ursprüngliche Auffassung revidiert, wonach auch Arbeitslose, Schüler und Studierende als Arbeitnehmer im Sinne der EG-Verordnung angesehen wurden. Fazit Gegenwärtig besteht eine erhebliche Unsicherheit, wie das gesamte Verfahren in der Praxis durchgeführt werden soll. Regeln für die Zahlung und Abrechnung der von deutschen Arbeitgebern an das ausländische Sozialversicherungssystem abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge können bei der Geschäftsstelle des Arbeitgeberverbandes für die Land- und Forstwirtschaft in Bayern, Liebigstraße 10a, München, (Tel.: 089/ ) derzeit nur für Polen angefordert werden. Bezüglich der anderen osteuropäischen Mitgliedsstaaten, aus denen Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden (Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn) liegen noch keine Informationen hinsichtlich Höhe der einzuziehenden Sozialversicherungsbeiträge bzw. der zuständigen Meldestelle etc. vor. Wer als Arbeitgeber beim Einsatz von ausländischen Erntehelfern Rechtsunsicherheiten vermeiden möchte, dem kann beim derzeitigen Stand der Dinge nur geraten werden, Arbeitnehmer aus Kroatien bzw. Rumänien (Drittstaaten) zu beschäftigen oder auf die Personengruppe der Hausfrauen/-männer, Schüler, Studenten und Rentner zurückzugreifen, die auch weiterhin sozialversicherungsfrei in Deutschland beschäftigt werden können. Arbeitslose fallen zwar auch nicht unter die Verordnung 1408/71 und können nach deutschen Rechtsvorschriften beschäftigt werden, aufgrund der Berufsmäßigkeit ihrer Beschäftigung, sind sie jedoch in Deutschland stets versicherungspflichtig. (RA Florian Bacherle, Arbeitgeberverband f. d. Land- und Forstwirtschaft in Bayern) 8

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10 Seminare und Lehrfahrten (Siehe auch unsere Homepage: VlF-Lehrfahrt nach Lettland: Der neue Partner - Das Baltikum künftig Agrarkonkurrent? vom September Mittwoch, 14. September individuelle Anreise zum Flughafen München, Einchecken am Schalter 21:50 Abflug Flughafen München 01:00 Ankunft in Riga Treffen mit dem Reiseführer / Dolmetscher aus L Ceïotâjs Transfer zum Hotel Check in hotel Hotel ABC in Riga Übernachtung im Hotel ABC, Riga Donnerstag, 15. September 09:00 Frühstück im Hotel / check-out 10:00 Abfahrt 10:30 Stadtführung zu Fuß und mit dem Bus durch die alte Hansestadt Riga mit einem der schönsten mittelalterlichen Stadtzentren Europas an der Mündung des Daugava Flusses, der die Stadt in zwei Teilen teilt. 13:00 Mittagessen in Restaurant LIDO, 15:00 Fachbesuch im Ackerbaubetrieb Agro Laidi (1000 ha, Qualitätsgetreide: Raps, Weizen) Besichtigung des Betriebes, Informationen über Aufbau eines deutschen Betriebes in Lettland. Allgemeine Informationen über die Situation der lettischen Landwirtschaft. 18:30 Folkloreabend Übernachtung im Hotel ABC, Riga Freitag, 16. September 07:30 Frühstück im Hotel / check-out 08:00 Abfahrt 11:00 Besichtigung von Sigulda, Schloss Turaida 13:30 Mittagessen in Sigulda, Restaurant Pilsmuiza 15:00 Fachprogramm im Bauernhof Kalndunduri in Bezirk Sigulda (Betrieb mit Tierhaltung). 18:00 Abfahrt nach Riga, Freie Zeit in Riga, Übernachtung im Hotel ABC, Riga Samstag, 17. September 07:30 Frühstück im Hotel / check-out 08:00 Abfahrt 09:30 Besichtigung eines ca. 200 ha großen Ackerbaubetriebs Berziòi (Betrieb mit Landurlaub). Sammlung von alten landwirtschaftlichen Werkzeugen. 13:00 Mittagessen in Pilsrundale, Restaurant PILS 14:00 Besichtigung von Schloss Rundale 15:00 Abfahrt nach Talsi 18:00 Freizeit in Talsi, Übernachtung im Hotel Talsi in Talsi Sonntag, 18.September 08:00 Frühstück im Hotel / check-out 09:00 Stadtführung in Talsi 11:00 Besichtigung des Naturparks LAUMU (Bienenzucht) 14:00 Abfahrt nach Riga Mittagessen 17:30 Transfer zum Flughafen, Riga 19:30 Abflug nach Deutschland Preis pro Person incl. Anreise: 565,- (mit Flughafensteuern) Die Höhe einer möglichen Förderung der Lehrfahrt durch Bundes- oder Landesmittel ist noch nicht bekannt. Daher ist sie bei den Kosten noch nicht berücksichtigt. Eingeschlossene Leistungen: 1. 3 Übernachtungen in Hotels in Riga, Talsi (Zwei bettzimmern, Halbpension, Frühstück, Mittages sen laut Programm) 2. 1 deutschsprechender Begleiter 3. Begleitung durch einen Bus 4. Alle Exkursionen, Eintrittskarten und Führungen laut Programm 5. Folkloreabend Zusätzliche Leistungen: 1. Einzelzimmerzuschlag pro Person: 69, Anmeldungen bis 20. Mai 2005 an: Verband landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen in Bayern e.v. Vöttinger Straße Freising Tel.Nr.: 08161/ Fax-Nr.: 08161/ Sandner-vlf@lfl.bayern.de 10

11 Studierendenwohnheim in Niederbayern Studierendenwohnheim für die Landwirtschaftsschule wieder zeitgemäß? Straubing Das Studierendenwohnheim an der Landwirtschaftsschule Straubing wurde - entgegen dem Trend - nie aufgegeben. Dazu gab es auch keinen zwingenden Anlass. Seit in der unmittelbaren Nachbarschaft der Landwirtschaftsschule die Fachschule für Floristik gegründet wurde, deren Studierende aus ganz Deutschland und den benachbarten deutschsprachigen Ländern kommen, war eine sinnvolle Basis zur weiteren Nutzung gefunden. Mittlerweile haben Fachschulbesucher der landwirtschaftlichen Disziplin wieder Interesse am Wohnen an der Fachschule. Seit Einführung der Landwirtschaftsschule 2000 versuchen Fachschulen verstärkt regionale und fachliche Spezialangebote anzubieten. Bei Aufteilung der Klassen stoßen die Fachschulen meist an erhebliche personelle und wirtschaftliche Grenzen. Um einen effizienten Lehrkräfteeinsatz zu gewährleisten sind benachbarte Fachschulen zur Zusammenarbeit gezwungen. Die Aufteilung des Unterrichts in der Tierischen Produktion in Rinderhalter und Schweinehalter ist mittlerweile Standard. Doch in manchen Regionen zeigt sich, dass das Potential an Studierenden, deren Betriebe Veredelungswirtschaft betreiben, sehr gering ist. Die Fachschulen können keine Unterrichtsschwerpunkte bilden. Eine Besonderheit kommt an der Straubinger Fachschule hinzu: Vor 10 Jahren forderten die Studierenden auch in der Pflanzlichen Produktion für bestimmte Kulturen ein selektives Unterrichtsangebot. Verständlich, denn in Betrieben der Gäuregion dominiert der Rüben-, Kartoffel- und Gemüseanbau, während Studierende aus der Region nördlich der Donau überwiegend aus rinderhaltenden Betrieben kommen. Mit Erfolg wird in Parallelklassen daher für die Ackerbaugruppe der Zuckerrübenanbau, Kartoffelbau und Feldgemüseanbau vermittelt, während sich die Gruppe der Rinderhalter mit dem Ackerfutterbau und der Grünlandbewirtschaftung auseinandersetzt. Das ganze soll aus der Sicht der Schule noch weiter ausgebaut werden, betont Schulleiter Franz Fuchs. Die regional oft zu geringe Anzahl der Studierenden für Spezialbetriebszweige zwingen oftmals entweder weite Wegstrecken in Kauf zu nehmen, oder auf das spezielle Bildungsangebot zu verzichten. So erging es auch Thomas Rohrmüller, der, um den elterlichen Betrieb mit ca. 100 Zuchtsauen weiterzuführen, zwingend auf das Bildungsangebot für Schweinehalter angewiesen ist. Im Jahr 2003 begann er mit seinem Fachschulbesuch an der Landwirtschaftsschule Cham in der Oberpfalz. Der wohnortnahe Schulstandort kam ihm gelegen. Seine Mitschüler kannte er bereits von der Berufsausbildung. Da wurden schon einige Freundschaften geschlossen. Als einziger Studierender mit einem Veredelungsbetrieb überlegte er dann doch, die Fachschule zu wechseln. Auch seine Lehrkräfte an der Chamer Schule bestärkten ihn. Bereits im 2. Semester wählte Thomas im Fach Tierischer Produktion die für seine betrieblichen Erfordernisse passenden Schultage aus. Im 3. Semester wechselte der zielstrebige Junglandwirt an die Landwirtschaftsschule Straubing-Bogen. Ohne einer Wohnmöglichkeit am Schulstandort wäre dies nicht möglich gewesen. Die Strapazen der An- und Rückfahrt hätten den Tachostand seines Autos täglich um 160 km erhöht. Und das auch noch im Winter. Das war für Thomas absolut indiskutabel. Das Studierendenwohnheim der Landwirtschaftsschule war daher für ihn die praktikabelste Lösung. Mittlerweile hat er sein Studium abgeschlossen. Ein anstrengendes 3. Semester liegt nun hinter ihm. Auf die Frage, ob der Schritt richtig war, antwortet Thomas eindeutig mit ja. Der Spezialunterricht in Tierischer Erzeugung war genau auf meinen Betrieb zugeschnitten. Ich hatte mehr Zeit zum Lernen und war zugleich durch betriebliche Arbeiten nicht abgelenkt. Mir stand der EDV-Raum auch abends zur Verfügung, so dass ich zügig meine Wirtschafterarbeit anfertigen konnte. Bei Studierenden und Mitbewohnern des Internats hatte ich schnell Anschluss und fühlte mich sehr wohl. Allen, die vor einer ähnlichen Situation stehen, kann ich diesen Weg bestens empfehlen. Weitere Informationen zum Bildungsangebot sind im Internet unter dargestellt oder können direkt bei der Schulleitung ( / ) eingeholt werden. 11

12 Aus der Arbeit des VLM Bezirksverband Oberbayern VLM-Geschäftsstelle Oberbayern Landwirtschaftsamt Ebersberg/München Wasserburger Straße 2, Ebersberg Tel , Fax Treffen der Arbeitskreise in Oberbayern mit Erfahrungsaustausch Vorsitzender Peter Seidl begrüßte die Teilnehmer und informierte über den aktuellen Stand der Reform der Landwirtschaftsverwaltung/Verwaltung 21. Nachdem die Eckpunkte der Agrarreform feststehen, bat er VLF, VLM und BBV die Ämter bei der Weitergabe von Informationen zu unterstützen. Die Arbeitskreise der Kreisverbände berichteten über folgende Aktivitäten: Lehrfahrten zur Besichtigung neuer Rinderstallsysteme, eines Hähnchenstalles sowie einer Rapsölpresse Fahrt mit Besichtigung einer Rapsölpresse, einer Brennerei, eines Kraftwerkes, der Lehrküche am Ausbildungszentrums Landsberg/Lech sowie der Tölzer Eishalle (Holzkonstruktion) Fahrt zum Christkindlmarkt nach Salzburg mit Stadtführung Vortragsveranstaltungen über alternative Energien, Altervorsorge/Hofübergabe sowie über Geldangelegenheiten Informationsveranstaltungen über die Berufsausbildung, Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Landwirt-schaftsschule Veranstaltung eines gemeinsamen Milchviehtages mit dem VLF Almwanderung im Raum Garmisch LD Karl-Heinz Simmet vom LwA Ebersberg/München stellte in einem Referat die Agrarreform vor. Er erläuterte die Grundsätze Entkoppelung, Modulation, Gewährung, Einlösung und Übertragung von Zahlungsansprüchen sowie die Vorgaben nach Cross Compliance. In der anschließenden Diskussion wurden u.a. der Umgang mit Pachtflächen, das Umbruchverbot von Grünland sowie die Härtefallregelungen erörtert. Vorsitzender Seidl informierte die Teilnehmer über die Finanzierung der Geschäftsführung der Landesverbände des VLF und VLM und wies darauf hin, dass auf Regierungsbezirksebene die Geschäftsführung weiterhin von Kräften der Landwirtschaftsverwaltung durchgeführt werde. Die Organisation der Arbeitskreise auf Kreisebene soll soweit wie möglich in die Arbeit der VLF integriert werden. Dabei sollen die Maßnahmen und Aktivitäten der Arbeitskreise neben dem Geschäftsführer auch vom Ausbildungsberater bzw. von weiteren Beratern unterstützt werden. 2. Überreichung der Meisterbriefe 2004 Regierungspräsident Werner-Hans Böhm hat am letztmals vor seiner Versetzung in den Ruhestand - die Meisterbriefe an die 30 Meisterinnen der ländlichen Hauswirtschaft und an die 2 Landwirtschaftsmeisterinnen und 68 Landwirtschaftsmeister in Herrsching überreicht. In den Grußworten der Ehrengäste wurden die Leistungen und das Engagement der jungen Damen und Herren ausgiebig gewürdigt. Dr. Johannes Eckert, OSB, Abtei St. Bonifaz München, gratulierte in seiner Festrede zu den Leistungen und unterstrich die Wichtigkeit einer guten Aus- und Fortbildung. Er appellierte an die jungen Meisterinnen und Meister, die Herausforderungen im privaten Bereich und im Beruf anzunehmen, bestehende Chancen zu nutzen und mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Eine Orientierung an den Regeln des Hl. Benedikt könne dazu sehr hilfreich sein. 3. Vorstands- und Hauptausschuss-Sitzung in der LSV München Vorsitzender Peter Seidl begrüßte die Teilnehmer, insbesondere den Ehrenvorsitzenden und die Ehrenmitglieder und bedankte sich beim Hausherrn, Herrn Direktor Gradl, von der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV) Franken/Oberbayern mit Mitarbeitern für die freundliche Aufnahme und für die aktuellen Informationen über den Bereich der Sozialversicherungen. Direktor Gradl informierte über die aktuellen Probleme im Bereich der Sozialversicherungen, wonach der Bund weiterhin massive Kürzungen bei den Zuschüssen verfolge die Struktur der LSV für Landwirtschaft stark gestrafft, Personal abgebaut und neueste Informationstechnologien angewendet würden bei der landwirtschaftlichen Unfallversicherung die gewährten Leistungen überprüft und eine maßvolle Selbstbeteiligung in Erwägung gezogen werden müsse. Herr Watzele informierte über das Unternehmermodell bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Im Arbeitsschutzgesetz bzw. im Arbeitssicherheitsgesetz ist festgelegt, dass die Unternehmer für die Beschäftigten im Rahmen der Fürsorgepflicht für die Arbeitssicherheit und für eine arbeitsmedizinische Betreuung sorgen müsse. Diese Vorgaben könnten im Rahmen einer Regelbetreuung mit ausgebildeten oder externen Fachleuten oder im Rahmen eines Unternehmermodells, für Betriebe bis zu 16 Beschäftigten, gewährleistet werden. Um den Unternehmern eine kostengünstige Möglichkeit zu bieten, wurde von den Berufsgenossenschaften das Unternehmermodell geschaffen. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde u. a. die Organisation der Meisterausbildung nach Auflösung der Abteilungen Landwirtschaft an den Regierungen erörtert. Der VLM Oberbayern legt großen Wert darauf, dass die Organisation bzw. Zuständigkeiten auch künftig deckungsgleich mit den Regierungsbezirken sind. Daher wurde die Forderung erhoben, mit der Durchführung der Meisterprüfung in der Landwirtschaft und Hauswirtschaft in Oberbayern ein zentral gelegenes Landwirtschaftsamt zu beauftragen. 12

13 4. Begegnungstage der Meisterinnen und Meister in der Wies Die Bildungs- und Begegnungstage für Meister und Ausbilder in der Landwirtschaft und ländlichen Hauswirtschaft aus den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben fanden heuer erstmals gemeinsam für die Meisterinnen und Meister vom bis statt. Die Themen reichten vom aktuellen Stand der Agrarreform, der Entwicklung der Agrarmärkte, Zeitmanagement, die Welt in der Krise, Steuern sparen durch rechtzeitige Planung der Hofübergabe bis hin zu einer neuen Kultur des Sonntags. Aufgrund des guten Besuchs wird das Seminar wohl auch künftig gemeinsam für Meisterinnen und Meister angeboten. 5. Jahreshauptversammlung 2005 Die Jahreshauptversammlung des VLM Oberbayern findet am im Kloster Benediktbeuern statt. Sie steht unter dem Leitthema Der Landwirt als Energiewirt. Am Vormittag ist eine Besichtigung verschiedener Alternativen zur Energiegewinnung mit Erläuterungen im Kloster Benediktbeuern sowie eine Führung in der Basilika und im Barocksaal vorgesehen. Am Nachmittag findet die Jahreshauptversammlung mit Podiumsgespräch zum Thema Der Landwirt als Energiewirt statt. Den Programmablauf und weitere Einzelheiten können Sie der in diesem Mitteilungsblatt enthaltenen Einladung sowie im Internet unter entnehmen. Schieberentmistung und Tiefboxen werden knapp 100 Milchkühe gehalten. Gemolken wird mit einem Melkkarusell mit 20 Plätzen. Bei ganzjähriger Silagefütterung sowie Kraftfutterergänzung über Transponderfütterung wurde ein Stalldurchschnitt von rd kg Milch erzielt. Im Anschluss daran wurde in Bayreuth das Biomasseheizwerk vorgestellt. Dort werden Hackschnitzel aus der Region zur Wärmeversorgung des Schul- und Landwirtschaftszentrums einschließlich der umliegenden Wohnhäuser in der Adolf- Wächter-Straße verwendet. Den Exkursionsabschluss bildete die Besichtigung des Mutterkuhversuchsstalles der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth, wo neben Angustieren auch jeweils eine Fleckvieh- und Gelbviehherde zur reinen Fleischproduktion gehalten werden. 6. Studienreise nach Schottland Der VLM Oberbayern veranstaltet vom bis eine Flugreise nach Schottland. Kurzentschlossene können umgehend bei der Geschäftsstelle Ebersberg, Tel / (Frau Ortisi), anfragen, ob noch Plätze frei sind. Informationen zum Reiseprogramm finden Sie auch im Internet unter (Stefan Riedlberger) Bezirksverband Oberfranken VLM-Geschäftsstelle Oberfranken Landwirtschaftsamt Kronach/Kulmbach Trendelstr. 7, Kulmbach Tel , Fax Meisterbriefverleihung Vom Prüfungsjahrgang 2004 konnten eine Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft sowie 24 Landwirtschaftsmeister am 14. Januar 2005 aus der Hand von Regierungspräsident Hans Angerer im Landrätesaal der Regierung von Oberfranken in Bayreuth ihren Meisterbrief entgegen nehmen. Die Festansprache hielt hierbei die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Landesbäuerin Marlene Mortler. Im Anschluß an die Meisterbriefverleihung richtete der VLM- Bezirksverband einen Empfang für die neuen Landwirtschaftsmeister bzw. Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft aus. Jahreshauptversammlung mit Sternfahrt Der Mitgliederversammlung am in Bayreuth vorgeschaltet war eine Fachexkursion. Besichtigt wurde der neu errichtete Milchviehstall der Familie Georg Hollfelder in Litzendorf. In einem planbefestigten Außenklimastall mit Aus dem Jahresbericht von Geschäftsführer Dr. Hampel ging hervor, dass dem Bezirksverband Oberfranken zum insgesamt Mitglieder, davon 290 Meisterinnen der ländlichen Hauswirtschaft und 797 Landwirtschaftsmeister angehörten. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Zuwachs von 22 Mitgliedern. Das Hauptreferat bei der Mitgliederversammlung befasste sich mit dem Thema Der Landwirt als Energiewirt ein Vergleich der verschiedenen Alternativen aus betriebswirtschaftlicher, volkswirtschaftlicher und ökologischer Sicht. Als Referent konnte Dipl.-Ing. Helmut Döhler vom KTBL Darmstadt gewonnen werden. Die diesbezüglichen Aussagen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Im Bundesgebiet ist für die Nahrungsmittelerzeugung von einem Flächenbedarf von 0,18 bis 0,20 ha pro Einwohner auszugehen. Für den Non Food Bereich verbleiben von den 17,03 Millionen ha LN zwischen und 1,7 Mil- 13

14 lionen ha Anbaufläche. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre es sinnvoll, das knappe Gut landwirtschaftlicher Nutzfläche mit schnell wachsenden Baumarten zur Wärmegewinnung zu nutzen. Da unsere Gesellschaft jedoch Treibstoffe und Strom aus Biomasse als höherwertiger einstuft, wird bei einem weiteren Anstieg der Ölpreise und einer ökonomischen Optimierung der Brennstofftechnik dieser Energieträger mehr an Bedeutung gewinnen. Insbesondere die Biogasanlagentechnik zur Stromerzeugung dürfte trotz der geringeren Energieeffizienz im Vergleich zu anderen regenerativen Energieträgern eine Schlüsselposition in der zukünftigen Entwicklung der kommenden zwanzig Jahre einnehmen. Der entscheidende Vorteil der Biogastechnik ist in deren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten als Wärmeträger, als Rohstoff für Flüssigkraftstoffe und als gasförmiger Kraftstoff zum lokalen Betrieb von Kraft Wärme Kopplungsanlagen zu sehen. Eine Investition in die Biogastechnik zum derzeitigen Zeitpunkt angemessene Preise und den Stand der Technik vorausgesetzt stellt demnach ein vergleichsweise geringes Risiko für den Landwirt dar. Der Biogassektor kann des weiteren auf eine hohe Flächenproduktivität verweisen und auf ein hohes Potential zur Weiternutzung von Grünlandflächen. Im Vergleich zu Kurzumtriebsplantagen mit sehr intensiver Düngung hat der Biogassektor mit einer weitgehend vollständigen Rückführung der Nährstoffe und der schwer abbaubaren humusbildenden Stoffe auf betrieblicher und regionaler Ebene gegenüber dem Bioäthanol- und der BTL-Kraftstoffstrategien große Vorteile. Ausgehend vom derzeitigen Stand der Biogasanlagentypen liegt das Potential im Bundesgebiet etwa bei Biogasanlagen. Für dieses Potential müssten jährlich rd. 2 Millionen ha LN allein für die Biomassegewinnung für die Vergärung zur Verfügung stehen. Die Gewinnung von Äthanol ist aus der Sicht der Landwirtschaft aus ökologischen und betriebswirtschaftlichen Gründen abzulehnen. Einigermaßen rentabel ist die Äthanolproduktion nur in Großanlagen zu betreiben. In diesem Fall ist der Landwirt nicht Energiewirt sondern dem Marktdruck ausgelieferter Rohstofflieferant. Sehr gut besuchte Fachveranstaltungen Als Gemeinschaftsveranstaltung mit VLF und Ring junger Landwirte fanden im Berichtszeitraum zwei sehr gut besuchte Fachveranstaltungen statt. Am sprach Ministerialrat Jakob Opperer über das Thema Dokumentation in der landwirtschaftlichen Erzeugung. Am fand ein Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema Umsetzung der EU-Agrarreform Cross Compliance mit Regierungsdirektor Anton Dippold, München, statt. Nächste Veranstaltungen Sonntag, um Uhr Familienwanderung in das Bärental, Besuch des Mühlenmuseums der Herbstmühle. Treffpunkt: Weismain, Parkplatz hinter der Martinskirche an der Umweltstation. (Dr. Günter Hampel) Bezirksverband Mittelfranken VLM-Geschäftsstelle Mittelfranken Landwirtschaftsamt Hersbruck/Roth Johann-Strauß-Straße 1, Roth Tel , Fax Das war: 1. Am Meisterbriefübergabe durch die Regierung von Mittelfranken in Triesdorf und Meisterball in Bruckberg Im Anschluss an die Übergabe der Meisterbriefe an 16 Landwirtschaftsmeister und 7 Meisterinnen der ländlichen Hauswirtschaft lud der VLM Mittelfranken die neuen Meisterinnen und Meister zum gemeinsamen Kaffeetrinken nach Bruckberg ein. Dabei konnten 22 neue Mitglieder in den Verband aufgenommen werden. Den Abschluss des Abends bildete der traditionelle Meisterball, der gut besucht war. 2. Fortbildungstage der Meisterinnen der ländlichen Hauswirtschaft und Meister der Landwirtschaft in Pappenheim vom Januar Die jährliche Fortbildungstagung für die Meisterinnen und Meister der Land- und Hauswirtschaft Mittelfrankens fand heuer zum 34. Mal in der Landvolkshochschule in Pappenheim statt. Dr. Clemens Dirscherl zeigte zum Einstieg Wege zu einem positiven Berufsverständnis von Morgen auf. Landwirte werden von unserer Gesellschaft gemocht, stellte er fest und verwies auf Meinungsumfragen. Trotzdem ist das Selbstverständnis der Bauernangeknackst, denn die vielfältigen Ansprüche führen dazu, dass sich die Landwirte in ihrer Existenz bedroht fühlen. Eine neue landwirtschaftliche Unternehmenskultur erfordere den Blick für die positiven Akzente dieser Arbeit. Grüne Gentechnik Chancen und Risiken war das Thema von Markus Seemüller. Er informierte über die rote, weiße und grüne Gentechnik und zeigte die Zusammenhänge und Hintergründe auf. Die Kennzeichnungsinformationen müssen vom Erzeuger über die Verarbeiter bis zum Supermarkt weitergegeben werden. Verbindliche, klare, effektive und praktikable Koexistenzregelungen sind notwendig um die Wahlfreiheit zu garantieren. Imke Götz, Inhaberin einer Praxis für Krankengymnastik behandelte das Thema: Fußreflexzonen-Therapie und Osteopathie - eine sanfte Behandlungsmethode Neben fachlichen Informationen gab sie auch praktische Tipps und Übungen für den Alltag. Der gesellige Abend mit Gabriele Siegel unter dem Motto: Tanzt einfach mit in fröhlicher Runde wurde von allen begeistert mitgemacht. Einkommensverbesserung - wie geht es der Familie dabei war das Thema von Volker Schmiedeke. Faktoren die mich als Landwirt erfolgreich machen sind: Familie - Betriebliche Ausstattung - natürliche Voraussetzungen - politische Voraussetzungen. Betriebliche Entscheidungen müssen von der ganzen Familie getroffen werden. Die Rolle der Frau auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ist neu geregelt durch Vorbildung oder Berufstätigkeit. Nicht um die Meinung des Dorfes kümmern und auch über den eigenen Betrieb hinausdenken. 14

15 Der Nachmittag gehörte den Praktikern. Waltraud Endreß und Jutta Dehler stellten ihr Orchideencafe vor, Werner und Andrea Rück informierten über Strom aus der Biogasanlage, Karin Hausmann zeigte auf, wie frische Landmilch selbstabgefüllt in Flaschen verkauft werden kann und Familie Beißer zeigte den Ausstieg aus der Landwirtschaft in neue Betätigungsfelder auf. Bei allen wurde der Mut etwas Neues anzupacken und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten spürbar, aber auch die Notwendigkeit für gut durchdachte Konzepte. Das Altmühltaler Buffet krönte den Abschluss des zweiten Tages. Die Macht der Medien und deren Auswirkung war das Thema von Prof. Johanna Haberer. Medien sind immer nur Instrumente, sie haben die Macht zu helfen, zu manipulieren oder zu stabilisieren. Äußeres ist oft wichtiger als Aussagen. Medien spielen eine entscheidende Rolle bei Berichterstattungen. Wir brauchen die Medien um bestimmte Dinge an andere weiter zu geben und wir sollten auch Einfluss nehmen wo es möglich ist. 3. Vorstands- und Hauptausschusssitzung am Planung des Sommerprogramms Lehrfahrt nach Holland vom März 2005 Unter der Leitung der Vorsitzenden Elisabeth Forster führte die diesjährige gemeinsame Lehrfahrt von VLM und VLF Mittelfranken nach Holland. Unterwegs besichtigten die Fahrtteilnehmer das Braunkohleabbaugebiet Garzweiler in der Nähe von Köln und waren tief beeindruckt von den riesigen Bagger der m 3 Abraum pro Tag fördert. In Holland standen im Mittelpunkt der Fahrt Informationen über die Vermarktung und Ausbildung. Millionen von Blumen wechseln den Besitzer in der Versteigerungshalle in Aalsmeer, die eine Größe von 125 Fußballfeldern aufweist. Geschäftstüchtig sind die Holländer auch bei der Käsevermarktung, ob bei der Direktvermarktung oder über den Großhandel. Die starke Arbeitsteilung in der Produktion und der Vermarktung konnten die Teilnehmer bei einem Betrieb mit Paprika-Produktion im Gewächshaus ohne Erde auf Stahlwolle und einem Betrieb mit Champignon-Produktion kennen lernen. Bei der anschließenden Verkostung überzeugte man sich bei einem Shi-i-take Bier, dass Champignons bei Vorspeise, Hauptspeise und Dessert gute Verwendung finden können. Einen tieferen Einblick in die Bereiche Direktvermarktung, Gäste auf dem Bauernhof, und die Rolle der Frau in der Entwicklung des ländlichen Raumes gewährte ein Erfahrungsaustausch mit Mitarbeitern des holländischen Landwirtschaftsministeriums und Vertretern verschiedener Verbände. Abgerundet wurde der Besuch in den Niederlanden mit einer Stadtbesichtigung in Amsterdam mit Grachtenfahrt. Das wird sein: 1. Einladung zur Generalversammlung mit Familientreffen am Sonntag, 5. Juni 2005 im Gasthaus zur Jägerstube, Rehdorf, Rehdorfer Str. 19. (Gemeinde Oberasbach, Landkreis Fürth) Programm: 10:00 Uhr Anreise Rehdorf Begrüßung und Eröffnung Andacht Geschäftsbericht, Kassenbericht, Ehrungen, Grußworte Vortrag von Dipl. Ing. Rolf Dürschner Thema: Bewässerungstechniken im Wandel der Zeit Wichtig: Für Ihre Kinder, die Sie gerne mitbringen können, wird ein extra Kinderprogramm organisiert. 12:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen 14:00 Uhr Besichtigung Schloss Faber-Castell in Stein Abschluss mit Kaffeetrinken in Rehdorf, Gasthaus Jägerstube Bitte melden Sie sich zur Generalversammlung/ Familientreffen zuverlässig bis 28. Mai 2005 bei Dietmar Helm an. Tel: (0 911) oder Fax: (0 911) oder dietmarhelm@vr-web.de jähriges Treffen für die Meisterinnen der Hauswirtschaft und Meister der Landwirtschaft, die im Jahr 1980 die Meisterprüfung abgelegt haben. Das Treffen findet statt am 19. Juni 2005 in Oberhöchstädt. Die Teilnehmer werden noch persönlich eingeladen. (Elisabeth Forster/Hans Walter) 15

16 Bezirksverband Schwaben VLM-Geschäftsstelle Schwaben Landwirtschaftsamt Mindelheim Hallstattstraße 1, Mindelheim Tel , Fax Wechsel in der Geschäftsführung Der Geschäftsführer des VLM Bezirksverbandes Schwaben, LLD Erhard Kießwetter, ist zum aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und in die Freistellungsphase der Altersteilzeit gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt hat Kießwetter auch die Geschäftsführung des VLM Bezirksverbandes abgegeben. Hermann Kästle, der Vorsitzende des VLM Schwaben, würdigte die Arbeit des scheidenden Geschäftsführers und dankte ihm für sein sehr erfolgreiches Wirken für den Verband in den letzten 8 Jahren. Als Nachfolger für Kießwetter im Amt des Geschäftsführers des VLM Bezirksverbandes in Schwaben wurde LOR Jürgen Franz vom Landwirtschaftsamt Mindelheim gewählt. STERNFAHRTEN Montag, Treffpunkt: Uhr am Rathaus der Stadt Dillingen Parkmöglichkeit: Schlossparkplatz Vormittags: Führung durch Dillingen mit Klosterkirche, Basilika, Studienkirche und Goldener Saal Mittagessen: In den Donaustuben in Steinheim (Ortsteil von Dillingen); in Steinheim dem Wegweiser zum Sportplatz folgen Nachmittags: Uhr Betriebsführung im Schweinemastbetrieb Hermann Kästle (Aussiedlungsstandort zwischen Steinheim und Deisenhofen auf halber Strecke) Die Betriebsbesichtigung ist nur in der geschlossenen Gruppe im Rahmen dieser Veranstaltung möglich. 2. Mittwoch, Treffpunkt: Uhr am Obstbaubetrieb Helmut Jäger Lindau, Ortsteil Reutin, Motzachweg 47 (von der B 12 bei der ESSO-Tankstelle nach links abbiegen dann 400m zum Obsthof Jäger) Vormittags: Führung durch den Obstbaubetrieb mit eigener Schnapsbrennerei; Möglichkeit zum Einkauf Mittagessen: Landgasthof Montfort Schlössle in Lindau, Ortsteil Streitelsfingen Nachmittags:14.30 Uhr Rundfahrt auf dem Bodensee Von Lindau rund um die Bregenzer Bucht Rückkehr ca Uhr (Jürgen Franz) Arbeitsgemeinschaft Niederbayern VLM-Arbeitsgemeinschaft Niederbayern Landwirtschaftsamt Straubing-Bogen Postfach 0562, Straubing Telefon 09421/ , Fax 09421/ Mit Zuversicht zum Erfolg Die diesjährigen Meisterbildungstage in Niederalteich standen unter dem Motto erfolgreicher Zukunftsbewältigung. Dr. med. Helmut Kolitzus, Facharzt für psychotherapeutische Medizin in München konnte den Teilnehmern wertvolle Anregungen mit dem Thema Begeisterung statt Resignation mitgeben. Im Abendprogramm führte die Leiterin der Landvolkshochschule Niederalteich Helga Grömmer zur Mitte. Bei der Lehrfahrt am zweiten Lehrgangstag lernte die Gruppe die innovative Firma Laschinger kennen. Auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände in der Nähe von Kirchberg im Bayerischen Wald baute sich der rührige Unternehmer einen Betrieb zur Herstellung von Ökobrennstoffen und Holzbriketts auf. Ergänzt wurde das Programm mit der Besichtigung der Glashütte Eisch in Frauenau. Mit der Darstellung der Glasherstellung war es nicht getan. Die Lehrgangsteilnehmer konnten auch herrliche Exponate erwerben. Eindrucksvoll wurden die Meisterinnen und Meister an die gute alte Zeit, der harten Arbeit und des bescheidenen Lebens, im Landwirtschaftsmuseum in Regen erinnert. Gemütlich und fröhlich ging es dann zum Abendprogramm. Otto Ellinger und Bettina Scholz begeisterten mit Liedern, klassischer Gitarre und Volksmusik. Wie schon in den Vorjahren gestalteten Praktiker die unternehmerisch neue Wege gingen, einen Teil des Programms. Gespannt waren die Zuhörer auf die Ausführungen von Landwirtschaftsmeister Josef Pellmeier, Pionier der Biogaserzeugung. Dass dabei auch technische und bürokratische Hürden zu nehmen waren wurde allen schnell klar. Mit der Aktualität der Thematik konnten die Teilnehmerwünsche besonders gut erfüllt werden. Hauswirtschaftsmeisterin Roswitha Kammermeier aus Geiselhöring brachte den Teilnehmern ihre innovativen Ideen nahe. Der flächenknappe Betrieb und die zentrale Ortslage forderte das Unternehmerehepaar in der betrieblichen Weiterentwicklung zu neuen Überlegungen heraus. Schritt für Schritt wagten sie sich an den Heilkräuteranbau. Dabei waren die Kammermeiers auf eigene Pionierarbeit angewiesen. Auf der Suche nach Expertenwissen gab es nur wenig Brauchbares. Die Unternehmerin des Jahres stieg auch schon frühzeitig in den Schnittblumenanbau ein. Neben dem Landschaftsbau eine weitere tragende Säule des Kammermeierhofes. Neue Meister Die Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen und Meister gratuliert den Absolventinnen und Absolventen zur bestandenen Meisterprüfung Wir freuen uns, dass wir einen Großteil der Prüfungsteilnehmer in unserem Verband aufnehmen durften. Dazu gehören: Aus dem Landkreis Deggendorf: Roland Siedersberger, Trainding Aus dem Landkreis Dingolfing-Landau: Erwin Beisl, Aunkofen; Willi Gangkofer-Aigner, Taubenöd; Georg Gangl, Unterwackerstall Aus dem Landkreis Freyung-Grafenau: Hermann Gsödl, Weberreuth Aus dem Landkreis Kelheim: Christian Bliemel, Altbach; Anton Eisenhofer, Altenhofen; Alfons Pernpeintner, Hausen; Johannes Schmatz, Schicka; Barbara Dengler, Voburg Aus dem Landkreis Landshut: Martina Höck, Buch am Erlbach; Eva Kargl, Birnkofen; Markus Eckhart, Wenig; Konrad Gründl, Wurmsham; Hubert Härtinger, Haag; Konrad Heinrich, Niederhornbach; Thomas Lang, Hofendorf; Martin Limbrunner, Hüttenkofen; Ingrid Rothmeier, Sichartsreit; Johann Stelzenberger, Goldern; Rudi Wagensonner, Laber; Josef Simon Wirthmüller, Eggenpoint 16

17 Aus dem Landkreis Passau: Eva-Maria Hauer, Rannasäge; Stefan Gruber, Kleinhaarbach; Martin Höfler, Glotzing; Norbert Kafl, Schöffau; Robert Kaiser, Hörgessing; Michael Kapfhammer, Stampfing; Thomas Meier, Mitterbrünst; Christian Josef Miedl, Algerting; Franz Rauch, Vilshofen; Markus Sterl, Englsbolsdorf; Bernd Straubinger, Hollerbach; Aus dem Landkreis Rottal-Inn: Monika Gröbner, Löfflmühle; Inge Obermeier, Hackenberg; Liselotte Schuster, Fraundorf; Martin Münch, Kochreith; Ernst Prex, Klöbl; Herbert Sigl, Bad Birnbach Aus dem Landkreis Regen: Barbara Käser, Rinchnach; Claudia Penzkofer, Viechtach; Michael Pfeffer, Großloitzenried Aus dem Landkreis Straubing-Bogen: Georg Rohrmeier, Hainkirchen Meisterpreise für hervorragende Leistungen Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen bei der Meisterprüfung erhielten folgende Prüfungsteilnehmer den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung: Thomas Wolfgang Lang, Hofendorf, Lkr. Landshut, Ingrid Rothmeier, Sichartsreit, Lkr. Landshut, Markus Sterl, Englsboldsdorf, Lkr. Passau, Claudia Penzkofern, Viechtach, Lkr. Regen, Michael Pfeffer, Großloitzenried, Lkr. Regen, Martin Münch, Kochreit, Lkr. Rottal-Inn, Inge Obermeier, Hackenberg, Lkr. Rottal-Inn. Der Verband gratuliert zu der besonderen Auszeichnung. Ein Besuch auf Madeira Die Studienreise der Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen und Meister führte heuer auf die Blumeninsel Madeira. Bei angenehmen Temperaturen vergaßen die Teilnehmer schnell das winterliche Klima vor ihren Hoftoren zuhause. Das Angebot der Arbeitsgemeinschaft stieß auch heuer wieder auf reges Interesse. Schon kurz nach der Ausschreibung war die Fahrt ausgebucht. Funchal, eine Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten umgeben von subtropischen Parks, Kirchen und Klöster sowie ehrwürdigen Palästen beeindruckte durch ihr weitgehend ursprüngliches Gesicht. Bei den täglichen Ausflügen in den Nordwesten, Nordosten oder zu zentral gelegenen Orten der Insel konnten sich die Teilnehmer mit der Schönheit der Natur und den Naturschutzgebieten auseinandersetzen. Auf spärlichem Fuß steht allerdings die Landwirtschaft der Insel. Die von der EU stark geförderte gärtnerische Landbewirtschaftung auf den Terrassen der Steilhänge ermöglicht keinen Einsatz technischer Hilfsmittel. Trotz günstiger Witterungsbedingungen erfolgt der Anbau auf niedrigstem produktionstechnischem Niveau. Geprägt ist die Insel vom ursprünglichen Pflanzenbewuchs, den Mahagonibäumen, Lorbeer, Baumheide und Maiblumenbäume. Die zweithöchste Steilküste der Welt, dem Adelsfelsen von Porto da Cruz galt besondere Aufmerksamkeit. Bei einer beschaulichen Wanderung in einer Levada, durch Pinienwälder und Eukalyptushaine genossen die Teilnehmer die Ruhe und Beschaulichkeit der Insel. Besonders verwöhnt fühlten sich alle Blumenbegeisterte in den Gärten Madeiras in einem Meer von Orchideen. Das lockere Programm bot ausreichend Zeit für Erholung, Gespräche und den Erfahrungsaustausch. Voll aktiv Ende Oktober konnte Hans Huber, langjähriger Bezirksvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen und Meister in Niederbayern seinen 65. Geburtstag im Kreise der Familie, Nachbarn, Freunde, Verwandte und Vereine feiern. Der erfolgreiche Direktvermarkter und Förderer des landwirtschaftlichen Bildungswesens ist bestens gelaunt bei seiner Arbeit. Den goldenen Meisterbrief im Müllerhandwerk erhielt er vor einigen Jahren. Die Landwirtschaft und das Sägewerk hat er weitgehend in die Hände seines Sohnes gelegt. Ehefrau und Schwiegertochter backen Brot und betreiben den Direktvermarkterladen. Vom Korn zum Brot war immer schon seine Devise. Eigen erzeugtes Getreide mahlen, Brot backen und Brot verkaufen wurde daher zum festen Standbein auf dem Huberhof. Trotz seiner Freude mit der kleinen Enkelschar wird sich Hans Huber nicht so schnell auf dem Austragsstuhl zurücklehnen. Die Meisterinnen und Meister der Arbeitsgemeinschaft wünschen ihm noch viele Jahre voller Schaffenskraft. Arbeitsgemeinschaft Oberpfalz VLM-Arbeitsgemeinschaft Oberpfalz Landwirtschaftsamt Schwandorf/Nabburg Regensburger Straße 51, Nabburg Tel , Fax Hat die Milchviehhaltung Zukunft? (Franz Fuchs) Mit dieser Frage befassten sich 93 Teilnehmer am VLF- Bundesseminar in Weiden, das vom VlF-Oberpfalz zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Meister in der Oberpfalz veranstaltet wurde. Prof. Dr. Heißenhuber von der TU München-Weihenstephan geht davon aus, dass der Druck auf die Milchpreise in den nächsten Jahren zunehmen wird; trotz der Milchprämie, die nur ein Teilausgleich sei, werde der Einkommensdruck für die Betriebe weiter zunehmen. Mit sinkenden Milchpreisen werden auch die Quotenpreise fallen, wobei man heute davon ausgeht, dass die Milch bei einer bundeseinheitlichen Börse von Norden nach Süden wandere. Die EU verfolge mit ihrer Politik das Ziel die Quote zu entwerten. Diese hat aber bislang ihre Funktion, den 17

18 Milchmarkt vor einem Zusammenbruch zu schützen, erfüllt, denn ohne Quote würden die Milchlieferungen innerhalb kurzer Zeit um 40 % ansteigen und die Preise massiv nach unten drücken. Ob sich aus dem zu erwartenden Einkommensdruck aber eine Beschleunigung des Strukturwandels ergibt, hänge vornehmlich von den Alternativen ab. Wenn diese einen geringeren wirtschaftlichen Erfolg versprechen, werde die Milchviehhaltung aufrechterhalten, entweder bis zum Ende der Nutzungsdauer der Gebäude, oder aber auf Dauer. Dabei geht es dann v.a. darum, die Kosten zu senken und/ oder die Menge auszuweiten. Stellen sich die möglichen Alternativen als günstiger dar, werde die Milchviehhaltung aufgegeben. Eine der möglichen Alternativen ist die Biogaserzeugung. Allerdings müsse mehr Arbeitszeit als bisher angenommen, dafür kalkuliert werden. Zudem sei dieses Verfahren sehr kapitalintensiv. Für 1000 Gewinnbeitrag müsse man etwa 1,3 Kühe halten (1 ha Futterfläche, 8000 Investitionssumme, 80 Akh/Jahr). Der gleiche Betrag ist bei Biogas mit 4,5 KW (2 ha Silomais, Investitionskosten und 45 Akh/Jahr), bei der Photovoltaik mit 13 KW (120 qm Dachfläche, Investitionskosten und 1 Akh/Jahr) zu erzielen. Siegfried Thoma aus Pilmersreuth sieht für seinen Betrieb (76 Kühe, 90 ha LF, Melkkarussell) durchaus Chancen, rechnet aber damit, dass die EU etwa um 2008 ihr jetzt neu eingeführtes System wieder überdenken werde. Nach der betrieblichen Aufbauphase in den letzten Jahren wird er sich künftig bei Neuinvestitionen zurückhalten. Er strebt eine weitere Leistungssteigerung an, aber nicht um jeden Preis. Die Langlebigkeit der Kühe und die Tiergesundheit werden seiner Meinung nach zentrale Themen der Zukunft sein. In der Arbeitswirtschaft will er die Betriebsabläufe weiter optimieren und hat sich als Ziel gesetzt: Ich muss noch besser werden. Betriebliches Wachstum müsse sein, so hart es klinge, aber vielleicht mache dies auch Spaß. Er werde noch mehr als bisher schon, den überbetrieblichen Maschineneinsatz in Anspruch nehmen. Die Milchproduktion habe Zukunft: Es sei keine Lösung zu resignieren. Die vor kurzem in Betrieb gegangene Biogasanlage (300 KW) die er mit seinem Nachbarn baute, sieht er lediglich als zweites Standbein und rechnet mit dem gleichen Arbeitsaufwand wie bei 50 Kühen. Die kostengünstige Fütterung ist für Dr. Hubert Spiekers von der Landesanstalt für Landwirtschaft ein wichtiger Ansatzpunkt zur Senkung der Produktionskosten, da allein 45 % davon auf das Futter entfallen: Eine um 1000 kg höhere Grundfutterleistung bedeutet um 1 ct/kg geringere Kosten/kg Milch und eine Milchleistungssteigerung um 1000 kg bedeutet weitere 0,5 ct/kg Milch. Ein Monat früheres Erstkalbealter bringt 30 mehr. Bei 800 g täglichen Zunahmen im 1 Aufzuchtjahr lasse sich ein Erstkalbealter von 25 Monaten erreichen. Je energiereicher das Grundfutter, umso höher die gesamte Futteraufnahme. Klee und Luzerne könnten unter den neuen Bedingungen der Agrarreformkünftig eine größere Rolle in der Fütterung spielen. Dr. Spiekers empfahl v. a. bei Grassilage den Einsatz von Siliermitteln. Weniger als 250 g Kraftfutter je ECM (energiekorrigierte Milch), weniger als 15 ct/kg Milch Futterkosten, eine Grundfutterleistung von 3500 kg, Grassilagekosten von unter 28 ct/10 MJNEL und bei Maissilage von unter 20 ct/ 10 MJNEL nannte er als Zielgröße eines futteroptimierten Betriebes. Positive Effekte sind vom Einsatz von Hefen und Propylenglycol, vor allem in der Vorbereitungsfütterung und in den ersten Wochen der Laktation zu erwarten. Dr. Günter Rademacher von der II. Tierklinik München warb bei den Teilnehmern für die Früherkennung von Krankheiten und die Prophylaxe um die Krankheitshäufigkeit zu reduzieren, Behandlungskosten zu sparen und um Leid und wirtschaftliche Schäden zu minimieren. Ausschlaggebend sei dafür die Optimierung der betriebsspezifischen Faktoren wie Fütterung und Haltung. Unerlässlich sei dafür eine regelmäßige und gründliche Kontrolle der Tiere. Kälber-Iglus seien die Aufstallungsform der Wahl und hätten sich bestens bewährt. Bei erkrankten Kälbern sei der Ersatz des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes, die Beseitigung der Blutübersäuerung durch Puffersubstanzen und Energiezufuhr notwendig. Erkrankte Kälber auf Diät setzen, sei ein völlig falscher Weg, der alles nur verschlimmere. Um den Erregerdruck zu reduzieren seien 1-2 Abkalbebuchten sehr zu empfehlen, die aber nicht gleichzeitig als Krankenbuchten fungieren dürfen. Bewährt habe sich vor der Geburt die Muttertierimpfung 6 und 2 Wochen vor der Geburt. Dr. Andreas Randt vom Tiergesundheitsdienst Bayern, Geschäftsstelle Schwandorf stellte die Möglichkeiten der Gesundheitskontrolle anhand der Milchinhaltstoffe, aber auch anhand der Blut- Speichel und Harnuntersuchung und deren Grenzen vor. Danach befasste er sich mit zwei für Hochleistungsbetriebe bedeutende Krankheitsgruppen: Einmal den Stoffwechselkrankheiten (Festliegen, Ketose und Acidose) und zum anderen der Mastitis; diese kann durch fehlerhafte Geburtshilfe ausgelöste werden. Staphylokokkeninfektionen im Euter sind ein Problem, da sich diese abkapseln und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktiv werden können. Aufgrund der wegen des Trockensommers 2003 ungünstigen Futterqualität bei Maissilagen sind derzeit vermehrt Hefen als Mastitiserreger festzustellen, die im Kot ausgeschieden werden und über den Strichkanal ins Euter gelangen. Häufiges Ausmelken und evtl. homöopathische Mittel versprechen hier Erfolg. Trockensteller sollten v. a. bei einer bestehende Infektion eingesetzt werden. Dann können sich die Bakterien vorübergehend nicht vermehren. Deren Vernichtung erfolgt aber über die Blutabwehrzellen. d.h. Antibiotika im Euter wirken nur unterstützend, sie schützen aber nicht vor Neuinfektionen. Dem Landwirt kommt bei der Eutergesundheit eine Schlüsselstellung zu. Hohe Leistung muß kein Widerspruch sein, könne sich aber zu einem Problem entwickeln. Dr. Randt fragte: Brauchen wir die kg Kuh, wenn wir mit allen chemischen Mitteln den Stoffwechsel stabilisieren müssen? Klaus G. Scharf, Tierarzt aus Volkmarsen führte in die Homöopathie der Milchviehhaltung ein. In der Homöopathie habe die Tierbeobachtung einen wesentlich höheren Stellenwert als in der Schulmedizin. Nach dem Simile-Prinzip, nach dem ähnliches durch ähnliches geheilt werde, greife die Homöopathie in die Steuerungsmechanismen des Körpers ein und versucht ein Gleichgewicht wiederherzustellen. Vor der Auswahl der Mittel muß eine systematische genaue Erhebung der Symptome und des Tierverhaltens ermittelt werden. Danach muss festgestellt werden, zu welchem Konstitutionstyp das Tier gehört bzw. welchem es am ähnlichsten ist. Danach wird anhand der Beschreibung des Mittels in der materia medica überprüft, ob eine gute Übereinstimmung vorliegt. Viel hilft viel gelte in der Homöopathie überhaupt nicht. Man spricht hier von einer 18

19 Gabe, wichtig sei es, dem Körper die Informationen des Mittels zuzuführen, die Menge aber auch die Darreichungsform spielt dagegen keine Rolle. Schäden können in Form einer Erstverschlimmerung auftreten, oder aber auch bei zu häufiger Gabe von Mitteln hoher Potenzen in Form einer Arzneimittelprüfungsreaktion. Seine Empfehlungen lauten: Zuerst Mittel mit niedrigen Potenzen verwenden, lieber sollten Einzelpräparate als Kombipräparate verwendet werden. Arbeitserledigung in der Landwirtschaft Strategien für die Zukunft Zu diesem Thema veranstalten die AGM-Opf zusammen mit dem Ehemaligenverband der HLS Almesbach und dem VLF-Opf. ein zweitägiges Seminar am LVFZ Almesbach vom Ziel dieses Seminars ist es, sich mit der Arbeitswirtschaft z. T. auch Arbeitsüberlastung- im Betrieb auseinander zu setzen und teilweise in Gruppenarbeit Strategien und Lösungswege zu erarbeiten. Wichtige Informationen zu steuerlichen und rechtlichen Fragen werden ebenso abgehandelt wie Fragen der Finanzierung. Für ein gutes Miteinander ist aber auch die menschliche Seite Voraussetzung ein weiteres Thema dieses Seminars. Nähere Informationen und Anmeldungen unter (LVFZ- Almesbach) (Franz-Josef Schneider) Arbeitsgemeinschaft Unterfranken VLM-Arbeitsgemeinschaft Unterfranken Landwirtschaftsamt Hofheim/Schweinfurt Ignaz-Schön-Straße 30, Schweinfurt Tel , Fax VlF-Preis für die beste Wirtschafterarbeit Der 79. Jahrgang der Landwirtschaftsschule Schweinfurt, der einzigen dieser Art in Ufr., ist nach drei Semestern verabschiedet worden. 15 Absolventen aus Ufr. (Aschaffenburg u. Main-Spessart je 1, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt je 3 und Kitzingen 4) haben nach ihrer Berufsausbildung zum Landwirt an der dreisemestrigen Landwirtschaftsschule den Titel Staatlich geprüfter Wirtschafter für Landbau erworben und die theoretische Meisterprüfung abgelegt. Zwei haben das Ziel leider nicht erreicht. Die Semesterbesten waren Jan Kettler aus Unfinden (Lkr. Haßberge) mit 1,57 Notendurchschnitt, gefolgt von Andreas Marek, Bundorf (Lkr. Hassberge) mit 2,5 und André Nöthling mit 2,87, Neustädles (Lkr. Rhön-Grabfeld). Erstmals belohnte der vlf Unterfranken die beste Wirtschafterarbeit, erstellt von Jan Kettler, mit 100 EUR. Der Preis erkennt die herausragende Stellung der Wirtschafterarbeit als Stärken-/Schwächenanalyse des eigenen Betriebes an. Fortbildungstage für Meisterinnen der Hauswirtschaft am 26. / 27. Januar 2005 in Veitshöchheim-Gadheim Seit 1991 bietet das Sachgebiet Haushaltsleistungen und Bildung der Regierung von Unterfranken jährlich im Wechsel ein Seminar und eine Lehrfahrt für Meisterinnen der Hauswirtschaft an. Am 26. und 27. Januar 2005 kamen 48 Meisterinnen nach Gadheim in das Don-Bosco-Ausbildungshotel St. Markushof. Es werden dort z.b. Werker im Gartenbau, Hauswirtschaftstechnische Helferinnen, Fachleute im Hotel- und Gaststättengewerbe und Beiköche ausgebildet. Die jungen Leute mit ihren Ausbilderinnen und Ausbildern boten für unser Seminar alle Voraussetzungen und Annehmlichkeiten eines Tagungshotels. Ziel der Fortbildungstage war es, Berufswege von Meisterinnen und neue Qualifizierungsmöglichkeiten vorzustellen, aktuelle Fragen der Berufsbildung zu erörtern und fachliche Fortbildung zu Themen anzubieten, die Seminarteilnehmer 2003 vorgeschlagen hatten. So entstand folgender Ablauf: Mittwoch, 26. Januar Uhr Eröffnung und Einführung Uhr Frauen schaffen Zukunft! Meisterinnen der Hauswirtschaft stellen sich und ihr Unternehmenskonzept vor: - Hauswirtschaftlicher Fachservice Angelika Korostil, Stetten und Hiltrud Adomszent - Gartenbäuerin (Wildkräuteranbau) Manuela Großmann, Oberickelsheim - Mitunternehmerin, Ausbilderin, Familienfrau Angelika Christ, Nordheim - Referentin in der Erwachsenenbildung Heike Metzger, Karlstadt Uhr Das Ausbildungshotel St. Markushof Vorstellung und Führung Uhr Ess-Störungen im Kindes- und Jugendalter Dr. Silke Rothenhöfer, Universitäts klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Würzburg Uhr Walken mit Barbara Behr, Roden Donnerstag, 27. Januar Uhr Rosen und Clematis im Hausgarten Klaus Körber, LWG Veitshöchheim Uhr Rosenspezialitäten aus der Küche Reinhilde Prinz, Estenfeld Uhr Gentechnik im Lebensmittelbereich Dr. Ulrich Busch, Bayer. Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim Uhr Abschluss der Tagung 19

20 Deutsche Post AG Entgelt bezahlt beim Postamt BZ 85 Freising Besonders interessant, weil vielfältig wie menschliche Begabungen und Wege, waren die Beiträge von vier Meisterinnen unter dem Thema Frauen schaffen Zukunft. Angelika Korostil und Hildtrud Adomszent stellten den Hauswirtschaftlichen Fachservice (HWF) Mainfranken vor, der im April 2003 von 10 Frauen, alle mit hauswirtschaftlicher Ausbildung gegründet wurde. Die im HWF mitarbeitenden Fachkräfte übernehmen je nach verfügbarer Arbeitszeit Aufträge aus allen Arbeitsbereichen eines Haushalts in ganz unterschiedlich strukturierten Haushalten. Die Anfragen steigen und können nicht immer übernommen werden, da besonders im Raum Würzburg geeignete Mitarbeiter/innen fehlen. Qualität und Professionalität in der Auftragsabwicklung und Leistung sind für den Erfolg des HWF entscheidend, weshalb die Mitglieder sich entschlossen haben, ein Qualitätsmanagementsystem zu erarbeiten. Die Qualifizierung zur Gartenbäuerin bieten seit Anfang 2004 die Landwirtschaftsämter, Sachgebiet Haushaltsleistungen und Bildung, in Unterfranken an. Bäuerinnen und Landfrauen aus ganz Unterfranken nehmen an den ca. 130 Stunden umfassenden Bildungsmaßnahmen teil, mit dem Ziel, mit ihrem Spezialwissen ein Zusatzeinkommen durch Dienstleistungen rund um den Garten zu erwirtschaften. Eine Teilnehmerin dieser Qualifizierung, Manuela Großmann, gelernte Landwirtin und Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, begeisterte die Zuhörer mit ihrer Leidenschaft für Pflanzen und Wildkräuter. Ihr Konzept zeichnet sich durch verschiedene Dienstleistungsangebote mit Schwerpunkt Wildkräuter aus. Die Präsentation ihres Konzeptes wurde durch eine Ausstellung ihrer Produkte und Kostproben abgerundet. Angelika Christ berichtete aus ihrer vielfältigen Arbeit in Familie, Weinvermarktung und als Ausbilderin. Ehrliche Leistung, ein durchdachtes Lebens- und Betriebskonzept und die Achtung der Schöpfung sind wesentliche Kriterien für die Arbeit von Angelika Christ. Als Ausbilderin bietet Angelika Christ mit einer großen Familie, der Weinvermarktung, mit verschiedenen Erlebnisangeboten und Heckenwirtschaft ideale Lernfelder für die Ausbildung zur Hauswirtschafterin als Beruf der Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang konnten die Neuerungen der Ausbildung und Prüfung zur Hauswirtschafterin mit Ausbildungsberaterin Christa Kern erörtert werden. Den vierten Beitrag unter dem Motto Frauen schaffen Zukunft lieferte die Berufsschullehrerin und Meisterin der städtischen Hauswirtschaft, Heike Metzger. Sie qualifizierte sich zur Referentin in der Erwachsenenbildung und bietet als Ernährungsfachfrau des BBV Vorführungen und Kochkurse zu Ernährungsthemen an. Heike Metzger ist überzeugt von der Bedeutung ihrer Tätigkeit und stellte ihren Zuhörerinnen die Möglichkeiten, aber auch die Anforderungen bezüglich Vorbereitung und zeitlichen Aufwand ihrer Arbeit anschaulich dar. Auch die Fachvorträge fanden großes Interesse. Klaus Körber von der Bayer. Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim setzte seinen Vortrag vom Vormittag nach dem geplanten Ende noch bis Uhr fort. (Herbert Lang / Marianne Schenk) Niemand beging einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte. Edmund Burke (englischer Philosoph ) 20