Pausenclowns der Marktwirtschaft Durch die Bromigkeit des Ökoreformismus, dargestellt von Steffen Naumann

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2 Berlin Zeitungsladen Weserstr. 7, Oranienbuchhandlung Oranienstr. 21, Argument Buchladen Reichenberger Str. 150, Nachladen Waldemarstr. 36, Copy-Laden M 99 Manteuffelstr. 96, Schwarze Risse Gneisenaustr. 2a, Der kleine' Buchladen Weydingerstr , I nfoladen Daneben Liebigstr. 34, Buchladen N.N. Kastanienallee 85, I nfoladen Omega Sparrstr. 21, Zeitungsstand FU Mensa Rostlaube Bochum Notstand Universitätsstr. 150, Bonn Le Sabot Breite-''Str. 76, Dresden Infoladen Louisenstr Duisburg Buchhandlung WELTBÜHNE Gneisenaustr. 226, Göttingen Buchladen Rote Straße Rote Str. 10, Hamburg Buchhandlung im Schanzenviertel Schulterblatt 55, Hannover Annabee Buchladen Gerberstr. 6, Heidelberg I nfoladen Moskito Alte Bergheimer Str. 7a, Hildesheim Ameis Buchladen Goschenstr. 31, Karlsruhe Der Andere Buchladen Marienstr. 15, Marburg Buchladen Roter Stern Am Grün 28, Nürnberg Libresso Peter-Vischer-Str. 25, Pausenclowns der Marktwirtschaft Durch die Bromigkeit des Ökoreformismus, dargestellt von Steffen Naumann Es gibt keine Versöhnung mit der Natur Gerd Fittkau über die Künstlichkeit der Natur, Fleischfresser und Marxismus Buchbesprechungen Leben im Atomstaat" besprochen von Andrea Oestreich Das Jahr, in dem wir nirgedwo waren" besprochen von Gerd Bedszent Drogenbarone im Weißen Haus? A. Holberg packt aus Die Nacht hat zwölf Stunden doch Willi Gettel läßt den Wecker klingeln Kontroverse? Zwischen Sahra Wagenknecht und Jürgen Elsässer gibt es keine, meint Wolfram Bücker Zwischen dogmatischer Erstarrung und (neo-)reformistischer Demontage sieht Hartmut Krauss den modernen Sozialismus" eingeklemmt Ende der Illusion Willi Gettel belegt, daß die PDS doch keine sozialistische Partei ist Wir sammeln für den Brückenbau Über Verdienste in der plebiszitären Demokratie - von Christian Beilfuss Der Rote Futzi -Theorien des Grauens Gregor Gysi hat über sich und die PDS nachgedacht und die Revolutionären Kommunisten (BRD) haben die Zehn Gebote erweitert. Impressum Herausgeber: Rote-Luzi Team V.i.S.d.P.: Wolfram Bücker Kontaktadresse: Kaiser-Friedrich-Str Berlin Tel.: 030 / luzi@glasnost.de Druck: Eigendruck Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht immer der Meinung des Herausgebers. Der Herausgeber behält sieht vor, eingesandte Beiträge redaktionell zu überar-belten. Wiederabdrucke unter Vorbehalt der Autorinnen sowie des Herausgebers. Abo Ein Jahresabo (4 Ausgaben) kann bei der Kontaktadresse bestellt werden. Dafür sind DM 20, auf das unten stehende Konto zu überweisen. Konto Postbank Berlin BLZ Steffen Naumann Seite und... Eigentumsvorbehalt: Nach dem Eigentumsvorbehalt ist die Zeitung solange Eigentum des Absenders, bis sie der/dem Gefangenen persönlich ausgehändigt worden ist. Zur-Habe-Nahure ist keine persönliche Aushändigung im Sinne des Vorbehalts. Wird die Zeitung der/dem Gefangenen nicht persönlich ausgehändigt, ist sie dem Absender unter Angabe des Grundes der Nichtaushändigung zurückzusenden Die Rote Luzi

3 Geschichte des Ökodiskurses (Kurzer Lehrgang) - oder: Wir pirschen uns ans Thema Neben den ungezählten sozialen Katastrophen, die das Bürgertum im Prozeß seiner ökonomischen und politischen Machtergreifung, -ausübung und -sicherung zu verantworten hat, ist in den letzten Jahrzehnten eine weitere Folge der kapitalistischen Produktionsweise unübersehbar geworden - die zunehmende Zerstörung der `natürlichen' (1) Grundlagen für die Lebensprozesse der menschlichen Gesellschaft. Spätestens seit den frühen 70er Jahren ist dies zu einem Bestandteil des Bewußtseins breiterer Bevölkerungsschichten in den kapitalistischen Industriestaaten geworden. Die Interpretationen der krisenhaften Zuspitzung in den Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur gingen allerdings je nach spezifischem Interesse der gesellschaftlichen Akteure weit auseinander. An einem Pol des Spannungsfeldes formierte sich 1968 ff. eine Grundströmung, die später in die sogenannten `neuen sozialen Bewegungen' mündete. Wenn diese auch sehr heterogen waren, so vermochten sie es doch zumindest teilweise, die Kritik an der ökologischen Destruktivität des Kapitalismus mit der Analyse der Zusammenhänge zwischen Technologie und Herrschaft und der Kritik an der patriarchalen Arbeitsteilung zu verknüpfen. Es wurde jedoch nicht nur theoretisiert, sondern auch in die konkreten Auseinandersetzungen eingegriffen, so daß die Bewegungen eine enorme Ausstrahlungskraft gewannen und die Pläne der Herrschenden vor allem im Bereich der Anti-AKW-Kämpfe effektiv durchkreuzt werden konnten. Leider blieb aber den Eliten in den kapitalistischen Metropolen nicht verborgen, daß es für die Sicherung der gesellschaftlichen Hegemonie unverzicht- Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß sie von genau den ökonomischen Mechanismen, die sie für die Durchsetzung ihrer hehren Ziele dressieren wollten, in das jetzige Abseits geführt wurden. Die Rede ist von jenen grün angehauchten Geistern, die seit bald 20 Jahren nicht müde werden, den `ökologischen Umbau der Marktwirtschaft' zu predigen. Während die Gewitzteren von ihnen inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt haben und `Sieg im Standortkrieg' skandierend der Karawane hinterherhecheln, verharrt ein trüber Rest im Nebel der Nichtverstehens. Ihnen sei dieser Text gewidmet. bar sein würde, das Terrain der Ökologie ideologisch zu besetzen. Darüber hinaus gehörte es seit jeher schon zu den Stärken des Systems, antikapitalistischer Kritik die Spitze abzubrechen und sie dann für die eigene Modernisierung zu nutzen. Die Annahme der ideologischen Herausforderung ließ darum nicht lange auf sich warten, und 1972 trat der Club of Rome mit seiner Studie zu den `Grenzen des Wachstums' vor die staunende Öffentlichkeit. Es wurde zwar eingeräumt, daß die herrschende Produktionsweise die Existenzgrundlagen der Menschheit untergraben würde, zugleich wurde der Debatte jedoch eine Richtung gegeben, deren Langzeitwirkung noch heute in der Kontroverse um `Sustainable Development' (Nachhaltige Entwicklung) (2) bewundert werden kann: An die Stelle einer integralen Analyse von Produktionsweise, gesellschaftlichen Machtverhältnissen sowie den Wechselwirkungen zwischen Gesell- VON STEFFEN NAUMANN Nummer 26

4 schaft und Natur und trat eine `Verobjektivierung' (3) der ökologischen Zusammenhänge, in die menschliche Gesellschaften eingebunden sind. Auf diese Weise wurde die soziale Komponente des Problemfeldes entsorgt und dessen reale Konfliktualität in ein technokratisch-naturwissenschaftliches `Problem' umdefiniert. Mit dieser von den Herrschenden betriebenen Verschiebung der gesellschaftlichen Kompetenz hin zu einer ExpertInnenkaste, die sich für gewöhnlich durch Fachidiotie und materielle Korrumpiertheit auszeichnet, wurde die von Teilen der neuen sozialen Bewegungen artikulierte Kritik an der Produktionsweise durch die vermeintliche Autorität aufwendiger Computersimulationen übertönt, deren Krisenszenarien sämtlich eines verkündeten: daß wir alle über unsere Verhältnisse leben würden. Dieser moralische Ökologismus wurde während der in der zweiten Hälfte der 80er Jahre erfolgten Herausdrängung ökosozialistischer Positionen aus den Grünen, die zu jener Zeit eine integrierende Funktion für die neuen sozialen Bewegungen innehatten, auch in diesem Teil des politischen Spektrums durchgesetzt. Im Ergebnis führte diese von maßgeblichen Strömungen der Partei als Eintrittspreis in das Kartell der Macht gezahlte Verschleierung der Mechanismen des Kapitalismus nach einigen Verpuffungen in den Reagenzgläsern politischer Theoriebildung und der nicht zu knappen Anreicherung mit neoliberaler Ideologie zu dem überaus kuriosen Schluß, daß nur der Markt die Wunden heilen könne, die der unvernünftige Mensch der Welt geschlagen hätte. Vorhang auf: Die Ökosteuer... Womit wir schon fast bei der Sache wären. Hinund hergerissen zwischen radikalökologischem Anspruch und nachzuweisender Politikfähigkeit, erblickte es irgendwann in den 80er Jahren im Dunstkreis der Grünen die Welt: das Konzept des ökologischen Umbaus der Industriegesellschaft. Ungeachtet aller dem Wandel der Zeiten und gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse geschuldeten Modifizierungen weist es doch mindestens eine Konstante auf: Die Forderung an den Staat, daß dieser Umweltzerstörung bzw. Ressourcenverbrauch besteuern möge, um so unter ökologischer Zielsetzung lenkend einzugreifen. Wurde dies in einer 1989 von der grünen Bundestagsfraktion beim Berliner `Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung' (IÖW) in Auftrag gegebenen Studie (4, 5) noch so formuliert, daß ein finanzieller Ausgleich betroffener Unternehmen abgelehnt und vor dem Glauben gewarnt wurde, daß der ökologische Umbau der Industriegesellschaft wesentlich mit steuerlichen Mitteln erreichbar sei, so wurde dieser Rest von Erkenntnis in den Folgejahren noch weiter verschüttet. Den `vorläufigen Endsieg des Kapitalismus' (G. Fülberth) vor Augen, ist inzwischen für die Speerspitze der Umweltbewegung nur noch eine Reformpolitik denkbar, die dem vielbeschworenen Sachzwang der Einbettung der Nationalökonomie in die Konkurrenz des Weltmarkts Rechnung trägt. Weil aber trotz Globalisierung irgendwie doch noch alles gut werden soll, greifen die FreundInnen der Erde entschlossen in den ökonomischen Zaubersack. Die Spannung steigt - wird die Rettung gelingen? -, doch dann, dann ist es vollbracht, und mit triumphaler Gebärde wird sie uns präsentiert:die aufkommensneutrale ökologische Steuerreform (jawohl!). Was Wunderding!, mensch denke, sie (die a.ö.s.) wird sie (die BRD) uns nicht nur ökologisch machen, sondern obendrein auch noch sozialer, und summa summarum wird sogar die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Kapitalien nicht wesentlich eingeschränkt! Wie das funktionieren soll, werden wir gleich anhand einer durch den BUND veröffentlichten Untersuchung (6) bzw. einer von Greenpeace e.v. beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (7) in Auftrag gegebenen Studie vorgeführt bekommen.... als Kindergeburtstagszauberei Leider müssen wir hier in die dröge (aber wichtige) Welt der Wirtschaftstheorie eintauchen. Um die Logik der Öko- (hier gilt beides: -nomischen und -logischen) Windbeutel nachvollziehen zu können, werden wir uns dabei zunächst mit einigen Grundlagen der sogenannten Umweltökonomie vertraut machen müssen. Anschließend stellen wir uns ganz dumm und schauen uns an, wie denn gemäß der genannten Studien der Markt die ökologische Genesung seiner selbst verrichten soll, bevor wir zu guter Letzt die kunstvollen Gedankengebäude mit dem Hämmerchen der Kritik zum Einsturz bringen werden - und das wohlgemerkt ohne die Logik der kapitalistischen Marktwirtschaft zu verlassen. (Wozu angemerkt sein will, daß eine Argumentation, die sich partiell auf die Logik des Systems einläßt, nicht mit einer Übernahme von dessen Prämissen gleichzusetzen ist!) Wie wollen nun die MarkttheoretikerInnen dem Unbill der Welt beikommen? Sie gehen davon aus, daß der Preis eines Gutes, wenn er alle Herstell ungskosten enthält und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage widerspiegelt, die Produktion dieses Gutes dergestalt regelt, daß es genau in der gesellschaftlich gewünschten Menge hergestellt wird. Das bedeutet umgekehrt: Liegt der Preis unter den Kosten (z.b. infolge Subventionierung oder des Umstands, daß nicht alle Produktionsfaktoren in die Preisbildung eingehen), so wird von diesem Gut `zu viel' produziert. Wenn nun Produktion und Konsumtion die Umwelt in verschiedenster Weise nachhaltig beeinträchtigen, dann - so folgern unsere Wirtschaftsweisen - geschieht das, weil die Vernutzung der Natur nicht im Preissystem erscheint. Die Knappheit von Naturgütern müsse ebenso in Mark und Pfennig ausgedrückt werden wie die bislang auf die Gesellschaft abgewälzten Folgekosten von Produktion und Konsumtion. Würde dieses Prinzip konsequent angewendet, so 4 Die Rote Luzi

5 wäre eine Verteuerung jener Produkte die Folge, deren Herstellung und Verbrauch die Umwelt relativ hoch belasten. Exkurs: Der Preis einer Ware schwankt in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage um ihren Wert. Dieser Wert bestimmt sich aus dem gesamtgesellschaftlichen Durchschnitt der in der Ware enthaltenen menschlichen Arbeitskraft, d.h. der innerhalb der Produktion verrichteten lebendigen Arbeit und der vorgeschossenen toten Arbeit (Maschinen, Geböude, Strom, Rohstoffe etc.). Der Wert bildet sich also in der Produktions-, der davon abgeleitete Preis über das Marktgeschehen in der Zirkulationssphöre. Die zukünftige Knappheit eines Rohstoffes kann in diesem ökonomischen Koordinatensystem ebensowenig ausgedrückt werden wie die Einschrönkung menschlichen Wohlbefindens aufgrund von beispielsweise Verkehrslörm oder Artensterben. Die Wertbestimmung eines Gutes stößt insofern an eine grundsötzliche Schranke, wenn Faktoren einbezogen werden sollen, die nicht innerhalb des menschlichen Arbeitsprozesses liegen. Die Bemühungen der Umweltökonomie, dieses Problem trotzdem methodisch lösen zu wollen, sind nichts anderes als ökonomischer Voluntarismus. Da jedoch kein Unternehmen, wenn es nicht gerade ein Monopol innehat, freiwillig seine Produkte verteuert, müßten entweder alle Unternehmen mitziehen, oder der ideelle Gesamtkapitalist namens Staat hätte für eine verbindliche Rahmensetzung zu sorgen. Oberstes Prinzip dieser Aktivität wäre dabei, daß die Kosten der Vermeidung von Umweltbelastungen kleiner sein sollen als die staatlich - und, wie wir gesehen haben, mehr oder weniger willkürlich - festgesetzten Kosten der Umweltbelastung. Weil aber harte staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsgefüge mittels Verordnungen oder Grenzwerten zur Zeit relativ unbeliebt sind, empfehlen die UmweltökonomInnen die Anwendung sogenannter marktkonformer Instrumente (8), mit denen weder die Produktion reglementiert noch der Preisbewegungsmechanismus beeinträchtigt wird. Und da hätten wir sie schon, die Steuerreform, die ökologische! Weil aber die umweltbewegungsfinanzierten Damen und Herren von den BWL-Fakultäten (und nicht nur diese) ihre Lektionen gefressen haben, fällt ihnen natürlich auch was zur Konkurrenz ein, unter der bekanntlich der heimische Standort ächzt. Werden die Produktionskosten weiter verteuert", mahnen sie, so können wir den ausländischen Konzernen nicht mehr standhalten und werden über kurz oder lang deindustrialisiert!" Womit sie innerhalb der Logik des Systems zweifellos recht haben und flugs, das Gute wollend und bestrebt, das Böse abzuwenden, vorschlagen, das Aufkommen der Ökosteuer- vollständig an die Zahlenden zurückfließen zu lassen. Allerdings anders: Als Kompensation für die Besteuerung der Umweltvernutzung soll dem Kapital ein Teil der für die beschäftigten Lohnabhängigen zu entrichtenden Sozialversicherungsbeiträge erlassen werden, die anstelle dessen der Staat aus dem Fonds der Ökosteuer bezahlt. Damit würden energieintensive und/ oder hochproduktive (d.h. mit relativ zum Wertausstoß kleiner Belegschaft produzierende) Unternehmen stärker belastet als arbeitsintensivere Industriezweige bzw. die Dienstleistungsbranche. Außerdem - so die Theorie - bestünde ein realer Anreiz für das Kapital, Investitionen in umweltschonendere Verfahren zu tätigen, wenn die Kosten hierfür niedriger sind als die Steuersumme, die ansonsten zu entrichten wäre. Nachdem wir so den Kern der Ökonuß herausgehobelt haben, werden wir im nächsten Abschnitt einige Details begutachten. Virtual future Wie der Abbildung auf Seite 6 entnommen werden kann, setzen beide Studien in erster Linie auf eine Besteuerung des Energieverbrauchs. Um die pädagogische Wirkung der Maßnahmen zu erhöhen, schlägt der BUND außerdem noch eine deutliche Anhebung der Mineralölsteuer vor. Dabei halten sowohl BUND als auch DIW einen stetig steigenden Steuersatz für sinnvoll. Auf diese Weise soll nicht nur der `Anpassungsschock' für Wirtschaft und VerbraucherInnen gemildert, sondern vor allem gewährleistet werden, daß trotz des erwünschten Rückgangs des Energieverbrauchs der steuerbedingte Geldquell nicht versiegt. Die Summen, um die es dabei geht, sind nicht von Pappe: Bescheidet sich das DIW mit einem jährlichen Aufkommen von 120 Mrd. DM, so erwartet der BUND wegen des geplanten Anstiegs der Mineralölsteuer bis zu 330 Mrd. DM in der Staatskasse (9), was - um die Relationen zu verdeutlichen - ziemlich genau der Wirtschaftsleistung Schwedens im Jahr 1995 entspricht. Wie schon erwähnt, sollen diese Summen weitgehend in die Kassen der Sozialversicherungsträger fließen. Das Geifern des Kapitals über die zu hohen `Lohnnebenkosten' wäre damit erhört, aber auch die zur Ökokasse gebetenen Lohnabhängigen sollen ein Trostpflaster erhalten. Das DIW präferiert dabei im Gegensatz zum BUND, der in diesem Bereich ebenfalls die Sozialversicherungsbeiträge senken möchte, das überaus demokratische Instrument einer `Öko-Bonus' genannten Pro- Kopf-Erstattung. Bezüglich der sozialen Auswirkungen der Reformvorschläge werden die Ausführungen aber wolkig. Zwar rechnet der BUND mit einer Erhöhung des Netto-Einkommens eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalts [...] von annähernd 100 DM pro Monat", ohne aber Angaben über die zwangsweise Ausgabenerhöhung dieses Haushalts zu machen. Negative Verteilungseffekte (10) werden immerhin als möglich eingeräumt, doch profitieren die armen SchluckerInnen ja auch von der Nummer 26

6 ergrünenden Umwelt: An lauten Straßen mit schlechter Luftqualität (die ja nach erfolgter Reform der Vergessenheit anheimfallen werden! St.N) wohnen vor allem Angehörige der unteren Einkommensschichten". Sollte es unbegreiflicherweise tatsächlich noch Härtefälle geben, bei denen der knurrende Magen lauter ist als die vor dem Fenster trällernde Nachtigall, dann wird eine Erhöhung von Sozialhilfe- und BAFöG-Sätzen in Erwägung gezogen, die aus dem Abbau ökologisch schädlicher Subventionen" bezahlt werden soll. So what? Das DIW schweigt sich vorsichtshalber gleich über die Höhe des Öko-Bonus aus, behauptet aber, anhand einer auf den sozioökonomischen Daten von 1988 (seither hat sich ja bekanntlich sowieso alles zum Besseren entwickelt...) basierenden Modellstudie ermittelt zu haben, daß erst Haushalte jenseits eines Nettomonatseinkommens von 4000,- DM effektiv belastet würden. Ärmere Haushalte würden von der Reform sogar profitieren. Trotzdem kommen aber auch die Berliner ÖkonomInnen nicht umhin, anzumerken, daß sich die Lebenshaltung der Privathaushalte um zusätzliche 2.6% verteuern soll. Dies sind aber läppische Marginalien, denn laut BUND geht es um den Versuch, ökologische Ziele nicht isoliert zu verfolgen, sondern mit dem zentralen gesellschaftspolitischen Ziel einer Senkung der Arbeitslosigkeit zu verbinden" (11). Das Ei des Kolumbus wird dabei in der oben erwähn- ten Senkung der Sozialversicherungsbeiträge gesehen, die den `Kostenfaktor Arbeit' verbilligt und somit (angeblich) für das Kapital Anreize zu Neueinstellungen schafft bzw. den Rationalisierungsdruck senkt. Das DIW beziffert in seinem Hauptszenario den Nettobeschäftigungseffekt trotz derarbeitsplatzverluste in den von derenergiesteuer am stärksten betroffenen Eisen/Stahl-, Aluminium- sowie Chemie-Unternehmen auf neue Arbeitsplätze. Ach so, das Ganze soll ja nicht nur Arbeitwelt und sozialen Frieden, sondern auch noch die Umwelt retten. Hier rechnet mensch - Tusch! - mit einem Rückgang des Primärenergieverbrauchs um runde 20% beim BUND bzw. 11.6% beim DIW, was im letztgenannten Fall einer Reduktion der CO,-Emissionen um 17.1 % gegenüber dem Stand von 1990 entspräche (12). Der Wecker klingelt Bekanntlich blamiert sich die Idee, wenn sie auf das Interesse trifft. Entsprechendes gilt für die hier umrissenen Konzepte, wenn sie jemals mit dem rauhen Wind der Realität in Berührung kommen sollten. Den ExpertInnen der Wirtschaftsforschungsinstitute ist dabei kein Vorwurf zu machen, sie haben lediglich das Lied derer gesungen, deren Brot sie verspeisen durften. Näher kommt mensch den Gründen der Schaumschlägerei, wenn mensch sich klarmacht, daß es nicht zu den Zielen großer NGOs (Non-Governmental Organizations/Nicht- Regierungsorganisationen) gehört, Teil einer antagonistischen gesellschaftlichen Gegenmacht zu sein. Der BUND formuliert in dem zitierten Ökosteuer-Papier die entsprechende Ausrichtung seines Wirkens so: Damit sie (die Öko-Steuer, St.N) politisch mehrheitsfähig wird, sind neue Bündnisse erforderlich, wie sie der BUND z.b. mit dem Bundesverband Junger Unternehmer und - in einer Anzeigenkampagne - mit einer Gruppe ökologisch aufgeschlossener Unternehmer schon in der Vergangenheit praktisch erprobt hat. Mit solchen Aktionsbündnissen werden starre Abwehrfronten (z.b. der deutschen Industrie) aufgebrochen und die kleine Gruppe potentieller Verlierer des ökologischen Strukturwandels isoliert." Wir sehen hier also den klassischen Ansatz der Lobbyarbeit vor uns: Mensch möchte die Herrschenden beraten und von diesen anerkannt werden, und das wird nicht durch die konfrontative Analyse von Macht- und Ausbeutungsverhältnissen erreicht werden können. Wer allerdings von eben diesen Verhältnissen nicht sprechen will, muß notwendig in Illusionen über die Durchsetzbarkeit seiner/ihrer noblen Ziele befangen bleiben. Trotz des autosuggestiven Geraunes der Umweltbewegten vom grünen Unternehmerlnnentum, mit dem angeblich die Front der Uneinsichtigkeit aufgebrochen werden könne, haben die deutschen Kapitalverbände inzwischen ein deutliches Stopzeichen gesetzt: Es wurde im März 1995 von 17 Wirtschaftsverbänden eine ` Selbstverpflichtungserklärung' zur CO 2-Reduktion unterzeichnet, über deren Umsetzung alljährlich durch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung berichtet werden soll. Mit Sicherheit wird dort bei Interesse nachgelesen Die Rote Luzi

7 werden können, aus welchen zwingenden Gründen das gesetzte Reduktionsziel leider nicht erreichbar war. Der Sinn der Übung wird im letzten Satz der Selbstverpflichtungserklärung nachgeliefert: Die Wirtschaft geht davon aus, daß die Bundesregierung dieser Privatinitiative Vorrang vor ordnungspolitischen und fiskalischen Maßnahmen zur Klimavorsorge einräumt und auf die Einführung einer CO 2 -Energiesteuer endgültig verzichtet" (13). Die Gründe des demonstrativen Schulterschlusses der relevanten deutschen Kapitalfraktionen sind leicht nachvollziehbar. Natürlich spielt die im Trend der Zeit liegende ideologische Aversion gegen staatliche Interventionen in die Ökonomie eine Rolle, ausschlaggebend ist jedoch das simple Kalkül, daß unter Konkurrenz produzierende Unternehmen die Produktionskosten ständig senken müssen und, um das zu erreichen, alle sozialen und ökologischen Kosten in die Gesellschaft bzw. i n die Zukunft externalisieren. Werden diese Kosten auch nur teilweise wieder internalisiert, so verteuern sich die Produkte, und die Konkurrenzfähigkeit der jeweiligen Kapitale wird eingeschränkt. Dieser Effekt ist für das individuelle Unternehmen kaum kalkulierbar, und so kann auch die in Aussicht gestellte Kompensation im Bereich der gesenkten Sozialversicherungsbeiträge die ablehnende Haltung nicht nennenswert aufweichen. Die einzige Steuerreform, die die Mogule des Kapitals äußerstenfalls in Zusammenhang mitdem Begriff `Ökologie' dulden würden, ist eine, deren Kosten ausschließlich von den Verbraucherinnen bezahlt werden (14). Das Bonner Kabinett hat diese Vorgabe inzwischen aufgenommen. Im Rahmen der Planungen für die nächsten Jahre wird dort laut darüber nachgedacht, den Mehrwertsteuersatz für den Energieverbrauch deutlich zu erhöhen. Fiskalische Winkelzüge, die die Befreiung der Industrie von der Zahlung jener Steuer zum Ziel haben, sollen dabei dafür sorgen, daß diese Maßnahme zu einer reinen Erhöhung der Steuerlast für Privathaushalte wird (15). Die dafür benötigten Verzichtsideologien liegen bereit, sie ziehen sich von den rechtsgrünen Diskursen der 80er Jahre über konservative Stichwortgeberinnen ä la Schäuble bis hin zur aktuellen Nachhaltigkeits- Debatte. Von oben ist also ein nur weiteres Bündel staatlich verordneter Asozialität zu erwarten, nur diesmal mit einem zartgrünen Schleifchen versehen. Es darf sicherlich angenommen werden, daß diese Lesart von `ökologischer Politik' bei der etablierten Umweltbewegung nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen wird. Da der Mainstream dieser Bewegung jedoch gar nicht erst gegen die Interessen des Kapitals mobilisieren kann und will, sondern durch Appelle an die Einsicht zu einem illusionären Konsens gelangen möchte, können sich die Vertreterinnen der energie- und rohstoffintensiv produzierenden Kapitalfraktionen beruhigt zurücklehnen. Sie werden keiner Bundesregierung großzügige Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen abhandeln müssen, kein Produktionsstandort muß wg. Ökosteuer ins kostengünstigere Ausland verlagert werden, Kapitalflucht und Investitionsstreik werden nicht benötigt, und die Handbücher über die präventive Konterrevolution gegen die Grünen Garden bleiben in den Giftschränken. Nummer 26 Doch weiter. Bis zu diesem Punkt haben wir uns noch streng an den leuchtenden Pfad der Marktwirtschaft gehalten, indem wir den Studien darin gefolgt sind, daß der Staatseingriff durch eine bloße Umverteilung der aus der Ökosteuer eingenommenen Summen minimiert wird. Einen Moment lang angenommen, das Konzept würde tatsächlich in Bezug auf die ökologische Komponente erfolgreich sein, so müßte dafür gesorgt werden, daß der/die Konsumentin sich angesichts einer Verteuerung des motorisierten Individualverkehrs auch ökologisch verhalten kann. Konkret bedeutet dies z.b. einen massiven Ausbau und eine deutliche Verbilligung des ÖPNV, was - ich argumentiere immer noch systemimmanent - eine erkleckliche Stange Geld kosten wird. Woher soll's aber kommen, da vom Ökosteuerfonds doch nichts abgezwackt werden darf? Das DIW erklärt das Problem souverän als nicht existent: Die Verteuerung von Kraftstoffen fällt vergleichsweise moderat aus, so daß im Verkehr kein signifikanter Rückgang des Energieverbrauchs erwartet wird." So elegant geht der BUND nicht vor. Hier wird die Notwendigkeit des Ausbaus des ÖPNV anerkannt und plump mit der Erhöhung der Mineralölsteuer verquickt. Ei, liebe BUNDis, da grinst doch ein fetter Staatseingriff durch die Zeilen! Meint Ihr, daß Eure Unterneh- Produktivität aufweisen und enorm energieintensiv sind, die steuerbedingte Verteuerung der Produktion nicht durch die gesenkten Sozialversicherungsbeiträge kompensiert werden kann und auch Investitionen in energiesparende Technologien den Verbrauch nicht ausreichend reduzieren, so daß hier der Konkurrenzdruck zunehmen wird und mit

8 Arbeitsplatzverlusten zu rechnen ist. Genauso reell sind auch noch Gedankengänge, daß es andere Branchen geben dürfte, in denen sich die Bilanz umkehrt, so daß sich dort netto Kostensenkungen ergeben. Damit hat es sich dann aber auch schon. Der Punkt ist, daß die Arbeitskraft, die das Kapital innerhalb des Produktionsprozesses konsumiert, ungeachtet ihres Preises ein Kostenfaktor bleibt. Es gibt nicht einen ernstzunehmenden Grund, weshalb das Kapital mehr von der Ware Arbeitskraft konsumieren soll, nur weil sich deren Preis reduziert. Der Gebrauchswert der Arbeitskraft liegt für das Kapital darin, daß sie Tauschwerte produziert, und insofern wird das individuelle Unternehmen die Gelegenheit nutzen, eine gegebene Warenmenge mit gleicher Belegschaft zu einem geringeren Preis herzustellen. Würde das Unternehmen anstelle dessen bei konstant gesetzter Produktivität die Menge der konsumierten Arbeitskraft ausweiten und somit die produzierte Warenmenge vergrößern, dann hätte das zunächst mal wenig mit Ökologie zu tun und würde außerdem geradewegs in ein ökonomisches Dilemma führen: In den warenförmig materialisierten Tauschwerten ist der Mehrwert enthalten, der bekanntlich erst am Markt realisiert werden muß, bevor er für das Kapital zu Profit wird. Das Risiko, auf der zusätzlich produzierten Ware sitzen zu bleiben, ist jedoch bedeutend, zumal wir gesehen haben, daß die Einführung der Ökosteuer für breite Bevölkerungsschichten mit erheblichen Einbußen der Konsumfähigkeit verbunden sein dürfte (17). Die Studien beweisen übrigens nicht nur die Fähigkeit der AutorInnen zum Selbstbetrug - so könnte es milde formuliert werden, grimmiger hieße es Vorspiegelung falscher Tatsachen - nein, wesentliche Sachverhalte werden auch umschifft bzw. i n Moralin ertränkt. Eine Reformpolitik, wie sie ökosteuernd angedacht wird, beschränkt ihre Auswirkungen nicht nur auf den industrialisierten Norden. Gesetzt den Fall, eine umgesetzte Energiesteuer griffe, dann ginge vor allem die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen, wahrscheinlich aber auch nach anderen Rohstoffen zurück. Wünschenswert?! Wer sich hier für das Ausrufezeichen entscheidet, offenbart damit lediglich sein/ihr TechnokratInnenhirn. Eine sinkende Nachfrage zieht im Rahmen der kapitalistischen Weltwirtschaftsordnung unweigerlich einen Preisverfall bei den nachgefragten Rohstoffen nach sich. Die bei den Metropolen des Nordens hochverschuldeten Trikontstaaten sind jedoch auf die Einnahmen aus dem Rohstoffexport angewiesen, um nicht im Würgegriff von IWF und Großbanken zu verrecken. Die Folge eines durch die Ökosteuer induzierten Verfalls der Rohstoffpreise wäre also eine weitere Verelendung der Bevölkerung im Trikont und eine Ausweitung der dortigen Rohstoffproduktion, weil die betroffenen Staaten versuchen werden, die Devisen für den Schuldendienst über eine Politik des Preisdumpings zu erwirtschaften. Ein auf diese Weise resultierender Rückgang beispielsweise des Rohölpreises ließe aber wiederum den erwarteten Lenkungseffekt der Ökosteuer ins Leere laufen... Dieser Zusammenhang wird vom DIW konsequent ignoriert, doch auch in der BUND-Studie wird mensch vergebens danach suchen. Kunststück, denn es wird sich der Kopf der Herrschenden zerbrochen - die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitals gilt noch allemal mehr als die Lebensbedingungen seiner Opfer. Aber halt, sollten wir hier etwa ungerecht geworden sein? Immerhin wird doch in der Auftragsarbeit von BUND/MISEREOR zum `Zukunftsfähigen Deutschland' die `Ungerechtigkeit' des Nord-Süd-Verhältnisses beklagt und dessen Veränderung angemahnt (18). Diese Ehrenrettung für den BUND ist jedoch gar keine, denn - wie sollte es auch anders sein? - die Profiteure des Elends und die zugrundeliegenden Mechanismen bleiben ebenso ungenannt wie die Feststellung, daß die herrschende Weltwirtschaftsordnung von deren Opfern zerschlagen werden muß, ehe an eine globale Errichtung humaner Verhältnisse zu denken ist. Die psalmodierenden `Leitbilder', die anstelle dessen von der öko-pfäffischen Koalition feilgeboten werden, sind demgegenüber nichts als hohles Geschwätz. Abschließend sei zur ökologischen Relevanz des durch die Energiesteuer angeblich erreichbaren Rückganges des Primärenergieverbrauchs nur so viel vermerkt, daß die genannten Reduktionen gewiß nett und auch nötig sind. Sie werden allerdings lediglich bewirken, daß der Indische Ozean den EinwohnerInnen der Malediven nicht bis zum Hals, sondern nur bis zum Bauchnabel steigen wird. So geht z.b. die Studie `Zukunftsfähiges Deutschland' davon aus, daß es aus Gründen des Klimaschutzes unerläßlich sein wird, den Energieverbrauch bis zum Jahre 2050 um 80-90% zu senken. Das Münchener `Institut für sozialökologische Wirtschaftsforschung' (isw) hat sich daraufhin den Spaß gemacht, unter Einhaltung der Rahmenbedingungen der DIW-Studie (d.h. unter ausschließlicher Zugrundelegung marktwirtschaftlicher Instrumente!) zu berechnen, wie hoch der Energiepreis steigen müßte, um eine Halbierung des Energieverbrauchs zu erzwingen. Das Resultat - eine Verfünfzehnfachung des Energiepreises - kommentieren die MünchnerInnen wie folgt: Wenn in unseren [...] umweltmörderischen Umgang mit Energieträgern mehr als nur kosmetisch [...] eingegriffen werden soll, dann ist Die Rote Luzi

9 eine Energiesteuer als zentrales Instrument nur noch theoretisch rechenbar' (19). Rien ne va plus? Kann mensch so nicht sagen. Sicherlich geht eine ganze Menge, nur eben nicht so, wie sich das unsere FreundInnen von der verstaatlichten Umweltbewegung vorstellen. Es ist dabei ganz nebensächlich, ob das Geschwurbel, das Bü90/Grüne, BUND etc. öffentlich absondern, auf ein individuelles Übermaß von Rosinen im Kopf oder im Gegenteil auf das der nüchternen Einschätzung der Zustände geschuldete Bestreben auf Teilhabe an der etablierten Macht zurückzuführen ist. Fakt bleibt, daß die Kategorien `Staat' und `Markt' mystifiziert und deshalb nicht hinterfragt werden. Daß auf dieser Grundlage keine adäquate Analyse der gesellschaftlichen Eigentums-, Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu leisten ist, liegt auf der Hand. Um so mehr sind wir als radikale Linke gefordert, diese Analysen zu erbringen und die Schlußfolgerungen - von denen eine wesentliche sicherlich heißen muß, daß ökologische Verhältnisse und Kapitalismus sich ausschließen! - offensiv in die Gesellschaft zu tragen, anstatt an den Leimruten des Reformismus kleben zu bleiben. Es ist ja noch nicht einmal so, daß wir der zugegebenerweise bescheidenen Situation völlig orientierungs- und konzeptionslos gegenüberstehen. So wäre es durchaus denkbar, daß eine Gesellschaft, nachdem relativ erfolgreich revoluzzt wurde, sich an das Problem der Internalisierung der `Kosten' von z.b. Investitionsentscheidungen macht. Die Anführungszeichen implizieren dabei, daß diese Gesellschaft, wenn sie sich nachrevolutionär über ihre Bedürfnisse verständigt, die Kosten nicht mehr über die Kategorie des Tauschwerts ökonomisieren wird. Sie wird vielmehr bestrebt sein, die materiellen Bedürfnisse dergestalt produktiv zu befriedigen, daß die `disposable time' (verfügbare Zeit) der ProduzentInnen maximiert wird - und genau hier erfolgt die `Internalisierung', indem auch die (zeitlich bemessenen) direkten und indirekten Folgen der Produktion sowie ökologische Kriterien wie eine weitestgehende Schonung der Ressourcen berücksichtigt werden (20). In diese Entscheidungsprozesse werden die betroffenen Menschen selbstverständlich nicht nur ihre materiellen, sondern ebenso ihre sozialen, kulturellen und ästhetischen Bedürfnisse einbringen. Das wird sicherlich eine grandios chaotische bis haarsträubend komplizierte, aber letztendlich soziale und humane - mit einem Wort: eine nachkapitalistische - Welt sein, um die es hier geht. Und nebenbei: Realistischer als das Gequatsche der ReformistInnenblase ist's allemal. Anmerkungen: 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) Die im weiteren Text fehlenden Anführungszeichen sollen zum Ausdruck bringen, daß es a) 'Natur an sich' nicht gibt, weil die Umweltbedingungen in vielfacher Hinsicht durch menschliche Aktivitäten überformt bzw. kulturell definiert werden und b) der Begriff der Natur besonders in seiner Abtrennung von der sozialen Sphäre als ideologisches Kampffeld der Rechten fungiert. Ein wesentlicher Bezugspunkt dieser Debatte ist die im Auftrag von BUND und MISEREOR erstellte Studie des Wuppertal- I nstituts 'Zukunftsfähiges Deutschland - Ein Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung', deren für schmale Geldbeutel halbwegs erschwingliche Kurzfassung (34 Seilen) im Oktober 1995 in Bonn erschienen ist. Ein Forum für die Kontroverse um den Begriff der 'Nachhaltigkeit' bietet u.a. analyse&kritik aus Hamburg, die seit Herbst eine Reihe von Beiträgen zum Thema veröffentlicht hat. Damit ist eine Reduzierung der komplexen sozialökologischen Zusammenhänge auf die Ebene von mehr oder weniger abstrakten (und vermeintlich objektiven!) Input-Output-Analysen gemeint. Freie Güter' sollen unfrei werden. taz, ' Halbherzig und erfolglos'. uz, BUNDhintergrund: Ökologische Steuerreform - Ein Beitrag zu einem zukunftsfähigen Deutschland. Bonn, November Ökologische Steuerreform auch im nationalen Alleingang! DIW- Wochenbericht 24/94, Berlin, Die Absurdität des marktwirtschaftlichen Kinderglaubens wurde z.8. im isw-report 21 'Markt Umweltschutz Energiesteuer-Zur Diskussion über umweltverträgliche wirtschaftliche Entwicklung' ( München, 1994) anhand des tatsächlichen krassen Markt versagens infolge prinzipiell fehlender Informationen bzw. der Monopolisierung des Energiesektors in der BRD analysiert. Die im folgenden angeführten Kennziffern für die erwarteten Auswirkungen der ökologischen Steuerreform beziehen sich auf eine zehnjährige Laufzeit. Damit soll ausgedrückt werden, daß ärmere Haushalte durch eine Besteuerung des Grundbedarfs überproportional belastet werden, weil sie verglichen mit reicheren Haushalten einen höheren Anteil ihres Einkommens für die besteuerten Güter ausgeben müssen. 11) Diese Gutmenschenbande ist mental so unrettbar im Hier und Jetzt versackt, daß sie wahrscheinlich niemals die bromige Stumpfsinnigkeit ihres Anliegens - nämlich die Erwerbslosen wieder in das Regime kommandierter, entfremdeter und ausgebeuteter Lohnarbeit zu zwingen - erkennen wird. Anstatt in das trostlose Geblöke nach 'Arbeit für alle' einzufallen, sollte sich die radikale Linke besser bemühen, beispielsweise einen umfassenden Diskurs um den Weg zur Vergesellschaftung des Arbeitsprodukts in Form einer Entkopplung von Lohnarbeit und Einkommen anzuschieben (Siehe auch: Willi Gettel,'Dem Ethos geht die Arbeit aus', RL 25) 12) Zum Vergleich: Auf der ersten Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention im Frühjahr 1995 in Berlin hat sich die Bundesregierung verpflichtet, die C0 2 -Emissionen bis 2005 um 25% gegenüber dem Stand vom 1990 zu senken. (Siehe auch: Jahresbericht Umweltbundesamt 1995, S. 299 ff.) 13) Zitiert nach: Peter Schwarz, 'Unternehmen auf dem Weg zu ökologischem Handeln'. Spektrum der Wissenschaft, Dossier Klima und Energie, 6/96. 14) Interview mit BDI-Chef Tyll Necker. Der Spiegel 37/94. 15) 'Bonner Schmu'. Der Spiegel 2/97. 16) Auch Bü90/Grüne haben 1995 ein Konzept für eine ökologische Steuerreform vorgelegt. Sie wollen die zusätzlichen Staatseinnahmen nicht gänzlich umverteilen, sondern erhebliche Summen für regulierende Eingriffe nutzen. Gleichzeitig hat derbündnisgrüne MdB Rainer Steenblock auf einem Hearing seiner Fraktion zur Ökosteuer skeptischen Vertreterinnen des Kapitals schon zugesichert, daß deren Belange gebührend berücksichtigt werden würden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... ('Grüne präsentieren die Ökosteuer'. taz, sowie 'Wohin mit dem Ökogeld?'taz, ) 17) Dieses ökonomische Kalkül gilt nicht nur für den Bereich der materiellen Produktion, sondern auch für den Dienstleistungssektor. 18) BUND/MISEREOR (Hrsg.) (95): 'Zukunftsfähiges Deutschland [...]'. a.a.0. 19) isw (94): 'Markt Umweltschutz Energiesteuer [...]'. a.a.0. 20) Embryonale Formen der erforderlichen gesellschaftlichen I nstrumentariums könnten z.b. Ökobilanzen und Produktlinienanalysen sein, wenn diese weiterentwickelt und methodisch von den Schlacken der Warenproduktion befreit werden. Nummer 26 9

10 VON GERD FITTKAU Einige Problemstellungen zur Entwickl ung eines historischmaterialistischen Naturbegriffes 1. Intro Neuerdings wird der Ökologiediskurs rechts verortet. In der jungen Welt" zieht Herr Elsässer über die Anti-Atomkraft-Bewegung her, Buchveröffentlichungen verweisen teilweise zurecht auf rechte Kategorien und Wurzeln der Öko-Bewegung und tatsächlich tummeln sich in der aktuellen Ökoszene obskure Gruppen wie die Neu- Heiden" oder Earth First", grundieren vielfach sich selbst als links verortende Veganerlnnen" ihre Ablehnung der fleischlichen Speisen mit einer seltsamen esoterischen Moral, indem sie die Natur beseelen. Seit nun der BUND seine Studie Zukunftsfähiges Deutschland" in die Arena geworfen hat und damit die Bibel für eine grün-rosaschwarze Koalition der (Mehr-)Wert-Konservativen formuliert hat, ist die Konfusion in der radikalen Linken komplett. Was sind die Fundamente einer möglichen Ideologiekritik? Was bleibt, wenn mensch die soziale Frage und deren Verknüpfung mit der Naturzerstörung angemahnt hat? Wo steht der linke, explizit der marxistische Diskurs über das Naturverhältnis? Er ist nahezu tot und fast gleichbedeutend damit - vergessen. Als wir in der Ökologischen Linken Berlin anfingen, eine Selbstverständnisdebatte über diesen Bestandteil unseres Namens zu entfachen, wurde klar - auch wir saßen eher aus dem Bauch heraus in dieser Gruppierung. Einen links definierten Ökologiebegriff konnte niemand von uns referieren. Da fiel mal der Begriff Destruktivkraft", irgendwer konnte sich noch an einen nicht genau zu fixierenden Entfremdungsbegriff ` erinnern. Aber ansonsten: Marx fand die Industrie doch toll, oder? Die völlige Entfaltung der Produktivkräfte war doch zentrales Bestandteil seiner Theorie, hat da der Begriff Ökologie dagegen nicht etwas an Askese erinnerndes? Vorneweg: Dieser Essay gibt nicht die Meinung der ÖkoLi Berlin oder einer anderen Gruppe wieder, sondern ist Zwischenergebnis meiner eigenen Recherche. die vor einem halben Jahr begann, just als wir uns relativ ratlos gegenübersaßen. Meine persönliche Perspektive ist, wissenschaftlich gesprochen. die des Dekonstruktivismus. Dieser Ansatz versucht geschlossene (philosophisch tradierte) Systeme aufzubrechen, um überzeugende Argumentationen oder Gedanken aus ihnen herauszulösen und im Sinne eines offeneren Systems neu zu interpretieren. Manfred Frank versucht das Projekt in seinem Buch..Was ist Neostrukturalismus" so einzugrenzen:..»deconstruction«meint: Abbau des Mauerwerks. auf dem eine Gedankentradition errichtet ist, bis auf die Fundamente (und eventuell auch: Abbau der Fundamente selbst), damit auf gleichen oder anderen Fundamenten ein neuer, ein überzeugenderer Gedanke - oder auch: derselbe Gedanke in überzeugenderer Form wieder aufgerichtet werden kann. Diese Absicht ist in dem eingeschobenen»con«indexikalisch zum Ausdruck gebracht, das die deconstruction von der einfachen destruction unterscheidet. Sie erinnern sich, daß Derrida den von ihm neugeprägten Terminus in etwa diesem Sinne erläutert." (1) So möchte ich mit diesem Text zum einen fast verschollene Gedanken in Erinnerung rufen, diese auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen und dann zur Diskussion freigeben. Mein Marxstudium ist nicht allumfassend und ich denke, daß doch einige sich sicherer in den blauen Bände bewegen als ich. Dieser Essay spiegelt mein `Work in Progress` wieder und versteht sich als Anregung und Wiederauffrischung. Meine momentane Arbeitsthese ist, daß das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt ein dreifach vermitteltes ist: Es ist vermittelt 1) durch die Arbeit (Produktion), 2) durch einen kulturellen symbolischen Kommunikationsprozeß und 3) vermittelt durch die Konsumtion. 2. Der Naturbegriff bei Marx (und Engels) Als Einstieg ein erstes Marxzitat aus den Pariser Manuskripten, aus Nationalökonomie und Philosophie", das als philosophischer Rahmen dienen kann: [...] die Natur, abstrakt genommen, für sich, in der Trennung vom Menschen fixiert, ist für den Menschen nichts." (2) Marx übernimmt vom Die Rote Luzi

11 Hegelschen Idealismus, daß die Welt eine durchs Subjekt vermittelte ist, anders als der Idealismus grundiert er diese Erkenntnis aber darüber, daß er als Erzeuger" einer gegenständlichen Welt den gesellschaftlich-historischen Lebensprozeß der Menschen benennt und damit den Hegelschen Weltgeist" ersetzt. Die geschichtliche Bewegung ist bei ihm eine wechselseitige Bestimmung von Menschen zu Menschen und zur Natur. Zwar umschließt das Weltmaterial Subjekt wie Objekt, wesentlich bleibt aber, daß sich historisch gegenüber der Einheit des Menschen mit der Natur ihre Unversöhntheit, letztlich die Notwendigkeit zur Arbeit, durchsetzt. (3) Alfred Schmidt, ein heute kaum noch bekannter Philosoph der Frankfurter Schule, sichtete in seinem 1961 erschienen Werk Der Begriff der Natur in der Lehre von Marx" dessen Schriften von der Dissertation bis zu den Randglossen zu Adolph Wagners Lehrbuch der politischen Ökonomie" von 1879/80. Er stellte die verschiedenen Rezeptionen und Interpretationen von Lenin überlukacs bis Bloch dar und destillierte Erweiterungen und bis heute reichende Verkürzungen des Marxschen Werkes heraus. Aus seinem lesenswerten Werk entstammen die meisten Hinweise, wo in den blauen Bänden und anderswo Gehaltvolles zum Naturverhältnis zu finden sei. 2.1 Der Stoffwechsel" Zentral am Verhältnis Mensch-Mensch-Natur ist für Marx ihr Aufeinandertreffen in der Produktion. Sein dafür verwandter Begriff ist der des Stoffwechsels. Interessant an dieser Begriffswahl ist die Entlehnung aus der Naturwissenschaft, in seiner Zeit aus der Chemie. Schmidt vermutet. daß Marx den Begriff vom Wortführer der ansonsten von ihm scharf kritisierten naturwissenschaftlichen Materialisten übernommen hat, von Jacob Moleschott. Dieser hat bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts populäre Bücher verfaßt, wie Physiologie des Stoffwechsels in Pflanzen und Tieren" und Der Kreislauf des Lebens". Dessen Beschreibung der Kreisläufe der verschiedenen Formen unmittelbarer Natur ergänzt Marx dialektisch. Bei ihm ist das Stoffwechsel verhältnis zwischen Mensch und Natur und zwischen den Menschen bestimmt. Wobei nur der Mensch Wille und Zweck kennt. So gibt es ein Verhältnis im Arbeitsprozeß, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigene Tat vermittelt, regelt und kontrolliert" (4) und Gebrauchswerte erschafft. Wobei Marx klar erkennt, daß der Mensch in seiner Produktion nur verfahren [kann], wie die Natur selbst, d.h. nur die Formen der Stoffe ändern [kann]." (5) Dieser Produktionsprozeß ist in der bürgerlichen Gesellschaft wiederum umgeben von einem gesellschaftlichen Stoffwechsel, dem Austausch der Waren, d.h. der Austausch der besonderen Produkte der Privatindividuen, zugleich Erzeugung bestimmter gesellschaftlicher Produktionsverhältnisse, welche die Individuen in diesem Stoffwechsel eingehen." (6) Erst einmal zurück in die Produktion. Den Stoff, der dem Arbeiter gegenüber steht, nennt Marx u.a. Laboratorium", Urinstrument", Urbedingung derproduktion", ursprüngliche Proviantkammer" oder ursprüngliches Arsenal von Arbeitsmitteln" und nicht zuletzt schlummernde Potenz". Alfred Schmidt faßt den Sinn und Zweck dieser Begriffswahl so zusammen: Indem die Menschen die im Naturmaterial»schlummernden Potenzen«entbinden,»erlösen«sie es: das tote An-sich in ein lebendiges Für-uns verwandelnd, verlängern sie gleichsam die Reihe der von der Naturgeschichte hervorgebrachten Gegenstände und setzten sie auf einer qualitativ höheren Stufe fort. Durch menschliche Arbeit hindurch treibt die Natur ihren Schöpfungsprozeß weiter." (7) Und an anderem Ort: Der Stoffwechsel hat zum Inhalt, daß die Natur humanisiert, die Menschen naturalisiert werden. Seine Form ist jeweils historisch bestimmt. Die Arbeitskraft, jener in menschlichen Organismus umgesetzter Naturstoff, betätigt sich an außermenschlichen Naturstoffen; Natur setzt sich mit Natur um. Wie die Menschen ihre Wesenskräfte den bearbeiteten Naturdingen einverleiben, so gewinnen umgekehrt die Naturdinge als im Laufe der Geschichte immer reicher werdende Gebrauchswerte eine neue gesellschaftliche Qualität." (8) Natur und Mensch treten in geschichtliche und individualhistorische Wechselwirkung. 2.2 Die produktive Konsumtion Die Individualisierung des Menschen bedeutet für Marx die Aneignung von Natur im Arbeitsprozeß auf immer höherem Niveau. Wie sehr Marx gerade in diesem Zusammenhang teilweise klingt wie ein moderner Ökologe, also jemand, der in Arbeits-Stoffwechsel-Kreisläufen denkt und von deren Notwendigkeit überzeugt ist, hat mich bei der Rezeption positiv beeindruckt: Die formgebende Tätigkeit verzehrt den Gegenstand und verzehrt sich selbst, aber sie verzehrt nur die gegebne Form des Gegenstands, um ihn in neuer gegenständlicher Form zu setzen, und sie verzehrt sich selbst nur in ihrer subjektiven Form als Tätigkeit." (9) Was sich von den in diesem Arbeitsprozeß hergestellten Gebrauchswerten in der Konsumtion nicht bewährt, fällt bei Marx dem natürlichen Stoffwechsel" (10) anheim. Womit er das Problem doch sehr verkürzte. Aber weiter: Verzehrt die individuelle Konsumtion die Gebrauchswerte als Lebensmittel des lebendigen Individuums, so verzehrt die produktive Konsumtion die Natur als Lebensmittel der Arbeit, seiner sich betätigender Arbeitskraft" (11). Der Naturstoff wie der Arbeiter bleiben nicht der alte. Der Naturstoff wird humanisiert, der Arbeiter naturalisiert. Eine etwas Nummer 26

12 12 längere, relativ unbekannte Textstelle, die, und das möchte ich betonen, Marx auch als Psychologen kennzeichnet, möchte ich präsentieren. Er kritisiert Adolph Wagners Lehrbuch der politischen Ökonomie": bei einem Professoralschulmeister sind die Verhältnisse der Menschen zur Natur von vornherein nicht praktische, also durch die Tat begründete Verhältnisse, sondern theoretische [...] (Der) Mensch steht im Verhältnis zu den Dingen der Außenwelt als Mittel zur Befriedigung seiner Bedürfnisse. Aber die Menschen beginnen keineswegs damit,»in diesem theoretischen Verhältnis zu Dingen der Außenwelt zu stehen«. Sie fangen an, wie jedes Tier, damit an, zu essen, zu trinken etc., also nicht in einem Verhältnis zu»stehen«, sondern sich aktiv zu verhalten, sich gewisser Dinge der Außenwelt zu bemächtigen durch die Tat, und so ihr Bedürfnis zu befriedigen. (Sie beginnen also mit der Produktion.) Durch die Wiederholung dieses Prozesses prägt sich die Eigenschaft dieser Dinge, ihre»bedürfnisse zu befriedigen«, ihrem Hirn ein, die Menschen wie Tiere lernen auch»theoretisch«die äußern Dinge, die zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse dienen, vor allen andern unterscheiden. Auf gewissem Grad der Fortentwicklung, nachdem unterdes auch ihre Bedürfnisse und die Tätigkeiten, wodurch sie befriedigt werden, sich vermehrt und weiterentwickelt haben, werden sie auch bei der ganzen Klasse diese erfahrungsmäßig von der übrigen Außenwelt unterschiednen Dinge sprachlich taufen. Dies tritt notwendig ein, da sie im Produktionsprozeß - i.e. Aneignungsprozeß dieser Dinge - fortdauernd in einem werktätigen Umgang unter sich und mit diesen Dingen stehn und bald auch im Kampf mit andern um diese Dinge zu ringen haben. Aber diese sprachliche Bezeichnung drückt durchaus nur aus als Vorstellung, was wiederholte Bestätigung zur Erfahrung gemacht hat, nämlich daß den in einem gewissen gesellschaftlichen Zusammenhang bereits lebenden Menschen - dies der Sprache wegen notwendige Voraussetzung - gewisse äußere Dinge zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse dienen." (12) Dieses Zitat verweist auf die über die reine Produktion hinausgehenden Sphären der gesellschaftlichen Kommunikation und der gemeinsamen oder darin historisch eingebundene individuelle Konsumtion. Inwieweit das klassische Basis-Überbau-Modell stimmig ist wird in diesem Referat keiner genaueren Untersuchung unterzogen. 2.3 Der Wille zur Macht An die Entfaltung der Produktivkräfte sieht Marx ganz klar die Emanzipation der Menschheit gekoppelt, nichts Geringeres als das: Die Natur wird [...] rein Gegenstand für den Menschen, rein Sache der Nützlichkeit; hört auf, als Machtfür sich anerkannt zu werden; und die theoretische Erkenntnis ihrer selbständigen Gesetze erscheint selbst nur als List, um sie den menschlichen Bedürfnissen, sei es als Gegenstand des Konsums, sei es, als Mittel der Produktion zu unterwerfen." (13) Die Naturbeherrschung ist Grundlage der materiellen Versorgung der Bevölkerung. Je mehr es der Menschheit gelingt, der schlummernden Potenz" ihre stillen Gesetzesmäßigkeiten zu entreißen, umso unabhängiger wird der Mensch von den milden Gaben, die er passiv entgegennahm, als Anhängsel der Welt. Und das ist auch heute kaum von der Hand zu weisen, selbst, wenn man nicht ganz so pathetisch wie Marx die industrielle Organisation der Produktion über den grünen Klee lobt und in ihr die per Werkzeug vermittelte Einheit von Mensch und Natur zu erkennen glaubt. (14) Voraussetzungslos ist diese postulierte Einheit auf neuem Niveau aber nicht und so läßt es sich m.e. auch auflösen: Marx geht von der bewußten Produktion aus, zweckgerichtet für die menschliche Bedürfnisbefriedigung. Im Kapitalismus ist aber die Erzeugung von Tauschwert der Zweck der industriellen Produktion. von einem gesellschaftlichen Bedürfnisfindungsprozeß und einem kommunikativen Austausch über die verschiedenen Befindlichkeiten ist keine Rede. Genau diese Diskrepanz beschreibt ja den Zusammenhang für das, was Marx als Entfremdung bezeichnet. So kommt Schmidt zu dem Schluß, daß bei Marx die Aufhebung der Entfremdung im Sozialismus erst möglich ist, als der höchsten Gestalt realer Vermittlung von Mensch und Natur, wobei deren Gegenständlichkeit nicht einfach verschwindet, sondern das Äußerliche, Anzueignende bleibt, auch wenn es den Menschen adäquat wird." (15) 2.4 Ein Marxist ist ein Utopist oder Zyniker? Das, was Schmidt die geheime Naturspekulation bei Marx" nennt, entspricht ungefähr dem Terminus Naturalisierung des Menschen". Schmidt ist insofern ein klarer Vertreter der Frankfurter Schule, als er ebenfalls die Drohung der Massenmaschinerie aus der Dialektik der Aufklärung" und dem sich selbst widersprechenden Marx im Kapital als wahrscheinlicher verortet -der Mensch wird Anhängsel der entmenschlichten und undurchschaubaren Maschinerie. Es verbleibt bei ihm nicht mehr als eine vage Hoffnung, daß die mit sich versöhnten Menschen im Sinne der Schopenhauerschen Philosophie in höherem Maße als bisher Solidarität zu üben lernen mit der bedrängten Kreatur, daß der Tierschutz in der richtigen Gesellschaft nicht länger als eine Art privater Schrulle gilt." (16) Marx war trotz seines Scharfsinns ziemlich blauäugig, was die Selbstregulationsfähigkeit des Kapitalismus bezüglich seines industriellen Abfalls anging. Als wiederverwertbare Ressource bei Ver- Die Rote Luzi

13 knappung dieses Stoffes würde die Industrie für einen Kreislauf sorgen, so seine Sicht. Mag sein, daß sie das hier und dort auch leistet, aber solange die imperialistische Karte billiger zu spielen ist, spielt sie lieber Müllentsorgung auf dem Papier und streicht Subventionen ein. Durch die Erschaffung giftiger künstlicher Stoffe für uns und andere Lebensformen, die nicht mal eben durch den natürlichen Stoffwechsel" renaturalisiert werden können, ist der ökologische Diskurs überhaupt erst so heiß geworden. Dennoch, den Kulturpessimismus eines Adorno teile ich nicht: Wenn er behauptet, es gebe einen direkten Weg von der Steinschleuder zur Atombombe, so ist das eine böse Verkürzung der Produktivkraftgeschichte und steht einer differenzierteren Herrschaftsanalyse im Weg. Macht und Erkenntnis sind nicht synonym zu setzen. Erkenntnis ist wiederum eine schlummernde Potenz", die über die Verwendung zu Herrschaft oder Emanzipation führt. Machtausübung ist von Ethik nicht zu trennen. Erkenntnisse können auch Anerkennungsverhältnisse grundieren und eine ethische Debatte einleiten. 2.5 Die Destruktivkräfte Was Marx zwar durchaus zu sehen vermag, daß das An-sich-sein der Natur sich nicht nur in ein Für-uns zu verwandeln vermag, sondern in ein Gegen-uns, ist nur sehr unzureichend bei ihm ausgearbeitet. Er sieht in der Industrie gar eine Versöhnung mit der Natur, da diese die Natur zu unserem Zwecke in Gebrauchswerte zu verwandeln weiß. Ein gern in meiner Organisation verwandtes Zitat aus den Pariser Manuskripten, das jedoch auf dem bereits gezeigten Hintergrund relativ qualitätslos daherkommt, ist nicht geeignet eine konkrete ökologische Utopie zu formulieren. Es beschreibt nur negativ, bei Strafe der eigenen Vernichtung, daß nicht sein kann, was nicht sein darf: Der Mensch lebt von der Natur, heißt: Die Natur ist sein Leib, mit- dem er in beständigem Prozeß bleiben muß, um nicht zu sterben. Daß das physische und geistige Leben des Menschen mit der Natur zusammenhängt, hat keinen anderen Sinn, als daß die Natur mit sich selbst zusammenhängt, denn der Mensch ist ein Teil der Natur." (17) Marx hat die Maßlosigkeit des kapitalistischen Wachstums diagnostiziert und aus dieser lassen sich auch vielfach die Zerstörungen des uns umgebenden Leibes" erklären. Die Gleichgültigkeit des Kapitalismus gegenüber den Lebensbedingungen der Menschen setzt sich fort in seinem Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. Dem realexistierenden Sozialismus" waren die materiellen Lebensbedingungen seiner Bürger vielleicht tatsächlich nicht so egal, dafür aber umso mehr, was mittelfristig aus den Flüssen und Seen, aus den Wäldern wird. Bedürfnisse, geschweige denn ökologische Vorbehalte, wurden auch im realexistierenden Sozialismus" nicht verhandelt, da hätten die Herrschenden schon Planungsdemokratie wagen müssen. Auf die Marxsche ökonomistische und utilitaristische Verkürzung sind viele reingefallen: Das bloße Naturmaterial, soweit keine menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht ist, soweit es daher bloße Materie ist, unabhängig von der menschlichen Arbeit existiert, hat keinen Wert, da Wert nur vergegenständlichte Arbeit ist." (18). Die Naturdefinition wird letztendlich bei Marx der Produktion entnommen. Im Argument Nr. 93" (1975) entdeckt ein Ulrich Hampicke die Formel für die kapitalistische Expansion und Umweltzerstörung. Trampert/Ebermann finden für die Destruktivkraft der Chemische Industrie noch die se Formel: 250 Arbeiter erwirtschaften 250 Millionen Profit, 90 Millionen Löhne und verursachen 20 Milliarden Schaden. Wobei sich die 20 Milliarden Schaden aus einer imaginären Altlastensanierungskostentabelle herleiten. Anders ausgedrückt: Das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt läßt sich durch die bloße Vermehrung der Erkenntnisse über Naturgesetze noch nicht als eine Naturstoffverwandlung Für-uns setzen. Trampert/Ebermann führen das in meinen Augen ganz gut vor Augen: Die Charakterisierung der gegenwärtigen ökologischen Krise als Problem für das Überleben der Menschheit verdeckt keineswegs die Tatsache, daß die kapitalistische Gesellschaftsformation überwunden werden muß." Und: Nur die Befreiung der Arbeit von der Herrschaft des Kapitals ermöglicht - und nicht etwa garantiert -insofern auch die BefreiungderNatur, als sie nur so von ihrer gesellschaftlicheneigenschaftbefreit werden kann, bloßes verschwindendes Moment im Verwertungsprozeß des Kapitals zu sein." (19) Produktivkraft ist nicht gleich Produktivkraft, diese Einebnung verstellt den Blick. Und wer die Destruktivkraft errechnet - hat' nen Schaden. Eine Produktivkraft wird zu einer Destruktivkraft, wenn ein Minus bei der Rechnung herauskommt. Bäh! Ein gesellschaftlicher Verständigungsprozeß muß an die Stelle des kapitalistischen Wildwuchses treten. Die Heiligung jeglicher Produktivkraftentfaltung kann angesichts der ökologischen Krise nur noch als historische Dummheit betrachtet werden. Die auch bei Trampert/Ebermann zu findende These, daß wir Abschied zu nehmen haben von vielen netten Konsumgewohnheiten, die uns der Kapitalismus bietet, ist in meinen Augen ebenfalls nicht als Naturnotwendigkeit zu betrachten, geschweige denn, daß ich ihrer Romantisierung der Arbeit eines Mühlenbauers folgen kann. Eine Forcierung relativ unschädlicher Produktivkräfte zur Versorgung der Weltbevölkerung, eine Umkehr in der Energieherstellung muß nicht notwendigerweise Askese" bedeuten oder Mangelsozialismus ä la Harich. Dennoch ist eine Kritik der Bedürfnisse angebracht: wenn wir millionenfachen Hungertod und Elend in der Dritten Welt als Ergebnis ökologischer Zerstörung und weltweiter Arbeitsteilung zugunsten der Metropolen unerträglich finden und zur Überwindung beitragen wollen, dann hat auch das den Preis einer zumindest vorübergehenden Veränderung der kon- Nummer 26

14 sumtiven Verhaltensweisen und Möglichkeiten hier, z. B. bezogen auf Genußmittel, Fleisch sowie auf billige und scheinbar unbegrenzte Rohstoffe." (20) Dennoch muß das Reich der Notwendigkeit, der Arbeit, in konkreten Produktivkraftsteigerungen weiter verringert werden, damit das Reich der Freiheit erblickt werden kann. Dieses marxistische Axiom ist für mich in keiner Weise außer Kraft gesetzt. Aus dem Verbrauch muß Nutzen werden, in diesem Sinne sind einige Ansätze des Sustainable Development" durchaus richtig. Nur unter kapitalistischen Vorzeichen sehe ich die Alternative Ökomodernisierungsdiktatur" und/ oder Verelendung". Eine halbherzige Automation oder eine neue Heiligung extensiver Arbeit, - diesmal aber sinnvolle, ey - kann tatsächlich nicht der Weg heraus sein. Dezentralisierung hat so seine Voraussetzungen. Ziel muß die bessere Effizienz bei besserer Kontrollierbarkeitsein,und das sage ich im Namen des Müßiggangs. Arbeit muß auch nicht immer ein Fluch sein, wie Marx bereits in seiner Antwort auf Adam Smith darstellt: Daß das Individuum «in seinem normalen Zustand von Gesundheit, Kraft, Tätigkeit, Geschicklichkeit, Gewandtheit«auch das Bedürfnis einer normalen Portion von Arbeit hat, und von Aufhebung der Ruhe, scheint A. Smith ganz fernzuliegen. Allerdings erscheint das Maß der Arbeit selbst äußerlich gegeben, durch den zu erreichenden Zweck und die Hindernisse, die zu seiner Erreichung durch die Arbeit zu überwinden. Daß aber diese Überwindung von Hindernissen an sich Betätigung der Freiheit - und ferner die äußeren Zwecke den Schein bloß äußerer Naturnotwendigkeit abgestreift erhalten und als Zwecke, die das Individuum selbst erst setzt, gesetzt werden - also als Selbstverwirklichung, Vergegenständlichung des Subjekts, daher reale Freiheit, deren Aktion eben die Arbeit, ahnt A. Smith ebensowenig. Allerdings hat er Recht, daß in den historischen Formen der Arbeit als Sklaven-, Frondebzw. Lohnarbeit die Arbeit stets repulsiv, stets als äußre Zwangsarbeit erscheint und ihr gegenüber die Nichtarbeit als»freiheit und Glück«" (21) Marx glorifiziert die lebendige Arbeit auch gerne als erstes Lebensziel und widerspricht sich selbst, wenn er dieses Glück dem Reich der Freiheit gegenüberstellt. Ein weiteres Mysterium bei Marx. 3. Jenseits der Produktion Jenseits der Produktion kann nicht bedeuten "Los-gelöst von den Produktionsverhältnissen". Die Bedürfnisstruktur, und da folge ich Marx, ist in erster Linie eine Spiegelung der gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse und steht mit dem Arbeitsprozeß in direkter Wechselbeziehung. Doch: Was ist dem Menschen adäquat? Also Marx meint z. B. die Selbstverwirklichung in derarbeit, was noch? Was ist, jenseits dieser an homöostatische (Homöostat = ein sich mit der Umwelt im Gleichgewicht befindendes technisches System) Ruhevorstellungen bei Freud erinnernden Sphäre der Ruhe Teil, menschlicher Bedürfnisse? Wie wäre es hiermit: Der eigentliche Genuß. i n einer sauberen Elbe zu baden, statt in Autokolonnen eine andere Erholungsregion suchen zu müssen, eine blumenreiche Wiese, die Artenvielfalt in einem Erholungsraum Wattenmeer oder eine erotisch spannungsreiche Liebesbeziehung, statt des patriarchalisch zwanghaften Austausches sexueller Dienstleistungen, das sind Qualitäten, die man nicht kaufen kann, mit denen kein Geschäft gemacht werden kann, also verkommen sie. Alle qualitativen Bedürfnisse, die nicht quantifizierbar, also nicht mit Geld käuflich sind, werden unterbunden und aus dem gesellschaftlichen Bedürfnissystem verdrängt." (22) Zentral an dieser Argumentation und auch Ansatz, der ökonomistischen Verkürzung der menschlichen Umwelterfahrung zu entgehen, ist die Kritik der Bedürfnisse und Deutungsmuster. Trampert/Ebermann, von denen dieses Zitat stammt, berufen sich auf Agnes Heller, einer Schülerin Lukäcs. Die Bedürfnisse, die sich aus dem Lohnsystem ergeben, können polemisch der Kategorie Haben" zugeordnet werden: Die Lohnknechte, also ich nehme an, das sind wir, fast alle hier Lesenden (mit wenigen Ausnahmen) ackern eine große Anzahl an Jahren in unterschiedlich i ntensiv an die Substanz gehenden Arbeitsverhältnissen, und die Bedürfnisvarianten sind insofern seltsam normiert, daß wir mit den milden Gaben des Kapitals nur wenig anzufangen wissen: Im Durchschnitt rackern wir zwei Jahrzehnte für einen Mittelklassewagen, für eine geringfügig modernisierte Küchenaustattung, ein Eigenheim und die Möglichkeit, mehrere tausend Kilometer sich vom regionalen Elend entfernen zu dürfen. Häufig reduziert sich das Erleben dieser Eroberungen auf die dem Schlafen verwandte Tätigkeit des Fernsehens, mehr bleibt da oft nicht. Agnes Heller verbessert die Marxsche Trennung in richtige und falsche Bedürfnisse, indem sie von historisch bestimmten Bedürfnisse spricht, aber die Möglichkeiteinräumt, von manipulierten Bedürfnisse sprechen zu können. Marx hat als Richtschnur - in der modernen Soziologie/Pädagogik würde man es Leitbild nennen - die Aufhebung der Entfremdung" so beschrieben: Setze den Menschen als Menschen und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen Vertrauen etc. Wenn du die Kunst genießen willst, mußt du ein künstlerisch gebildeter Mensch sein, wenn du Einfluß auf andere Menschen ausüben Die Rote Luzi

15 willst, mußt du ein wirklich anregend und fördernd auf andere Menschen wirkender Mensch sein. Jedes deiner Verhältnisse zum Menschen - und zu der Natur - muß eine bestimmte, dem Gegenstand deines Willens entsprechende Äußerung deines wirklichen individuellen Lebens sein." (23) Schöne Worte. Die in der sozialistischen Bewegung verbreiteten Annahmen, daß sich die menschlichen Bedürfnisse über eine Massenproduktion materieller Gebrauchsgüter quasi befriedigen lassen verkürzen selbst die Marxschen Annahmen. Bedürfnisse, Naturerfahrung und symbolische Bewältigung sind historisch bestimmt und an Kulturen gebunden. Ohne esoterisch die großen Leistungen der ostasiatischen Innerlichkeit und Askese" preisen oder als neue Parameter einer von uns noch zu entwickelnden neuen Bedürfniskultur, darstellen zu wollen - der ethnographische Schritt heraus aus der abendländisch/angelsächsischen Kultur birgt noch einige Erkenntnisse. 3.1 Ich bin nicht, was ich esse! Von Ethik war kurz die Rede und dieses Referat kann in seiner Kürze nicht leisten, sämtliche interessante Ableitungen der Ethik oder die Begründungen ethischen Verhaltens zu untersuchen. Dennoch möchte ich die carnivor-dominierte (carnivor = fleischfressend) Kultur unserer Breiten als etwas kenntlich machen, das älter ist als die Kapitalverwertung, denn Kultur leitet sich noch vielfach von Kult ab. Die alten Strukturalisten, wie Claude Levi-Strauß, waren auf der Suche nach für den Menschen gültige Universalien. Sie suchten nach dem anthropologisch Gleichen, sich überall Wiederholenden und fanden außer den physiologischen Grunddaseinsbedingungen - nichts. Der Mensch ist polymorph (vielgestaltig), mit Freud gesprochen polymorph pervers". Jeglicher Objektivismus, die Lehren von der Naturgesetzmäßigkeit menschlicher Gesellschaft, ist m.e. abzulehnen. Klaus Eder ist in seinem Buch Die Vergesellschaftung der Natur" den Spuren nachgegangen, wie und warum welche Kultur ein bestimmtes Naturbild herausbildete. Zentral, und darin folgte er Levi-Strauß, sei dabei die verschiedene Eßkultur als ursprünglichstes Naturverhältnis. Seine Kategorien sind oft der strukturalen Lehre entnommen, vor allem die Kategorie der Konstruktion des Fremden und die ihr gegenüberstehende Kategorie des dem Menschen Ähnlichen. Vielleicht das kognitivistische Überbleibsel des Strukturalismus, denn in diesen Kategorien teilen die Menschen auf der ganzen Hemisphäre ihre Beziehungen ein - so zumindest der meines Wissens derzeitige Stand der anthropologischen Forschung. Selbstverständlich kommen die verschiedenen Kulturen dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen, was der semitischen Religion nicht koscher ist, verspeist der abendländische Christ und Atheist mit Wonne. Ein Schaubild liegt vor (siehe unten), was dem durchschnittlichen Mitteleuropäerals eßbar erscheint. Doch die Kategorisierung in dem Menschen ähnlich und ihm fremd ist ihnen gleich. Die einen essen nur das, was sie dem Menschen als ähnlich zuordnen, die anderen essen nur das, was dem Menschen scheinbar nicht ähnelt. Die Vergesellschaftung, der Stoffwechsel mit der Natur ist kulturell angewiesen auf Projektionen, was denn dem Menschen adäquat erscheint. Der carnivoren Kultur, es gab und gibt auch andere, ist es nie leicht gefallen, den lebendigen Leib seiner Natur" zu jagen und zu töten. Es waren zu allen Zeiten Rituale nötig, die eine Versöhnung mit der Natur Nummer 26

16 zum Inhalt hatten, bei der vegetarischen war das in geringerem Maß, aber nicht grundsätzlich anders (Erntedankfest). Ein kulturell-religiöser Habitus, der, so meint Eder, in unseren Breiten mit dem griechischen Opfermahl beginnt und bei der industriellen Organisation bei McDonalds endet, die die eigentliche Tierquälerei in dem Menschen unsichtbare Zonen verschließt und unsichtbar macht als scheinbare Erlösung - nach dem Motto: aus dem Blick, aus dem Sinn. Das Sehen bestimmt das Bewußtsein. Eine Privatschrulle, wie Horkheimer den Tierschutz noch nennt, war dieser nie. Es gab bereits zu den Zeiten des griechischen Opfermahls (in Delphi) eine vegetarische Gegenbewegung um Pythagoras. Wichtig ist mir bei diesem Zusammenhang, daß eine Welt der Menschen darüber bestimmt, was schützenswert ist und was nicht. Niemand käme in unseren Breiten auf die Idee, das Recht der Moskitos auf menschliches Blut einzufordern. So mancher sich Tierschützer nennender Mensch empfindet kalten Haß, wenn er die achte Mücke an seinem Urlaubsort an die Wand detscht. Die Definitionsmacht, was für-uns ist, uns ähnlich ist, was der Mensch braucht oder für-sich nötig hält, grundiert oft unsichtbar Moral. Die Naturalisierung der Moral, die Subjektivierung der Natur, oder religiöse Schöpfungsmythen sind reine Herrschaftstechnik" und sollten mit marxistischer Ideologiekritik leicht aus dem Felde zu schlagen sein. Für genauere Bestimmungen empfehle ich Klaus Eders Buch (trotz einiger heftiger Schwächen bei der historischen Bestimmung, was denn in der carnivoren Kultur nun patriarchal ist.) 3.2 Versöhnung oder Vernichtung, ist das die Frage? Wie könnte eine Kritik der politischen Ökologie aussehen, die die Grenzen/Vorgaben einer vernünftigen Industrialisierung beschreiben könnte, die einen globalen Diskurs über Lebensqualität und Ethik anschiebt? Eine Kritik der politischen Ökologie von links setzt aber auch eine Debatte über die eigenen Kategorien und über die eigene Begrifflichkeit voraus, die ich mit diesem Referat anregen möchte. Eins können wir uns aus dem Kopf schlagen, eine Versöhnung mit der Natur" findet nicht statt. Sie wäre eine Tautologie. Der Widerstreit zwischen Natur und Mensch, den Marx in seinen Pariser Manuskripten noch im Kommunismus aufgelöst sieht, verbleibt auch in diesem Konstrukt, da der Widerstreit über die Notwendigkeit zur Arbeit definiert ist. (Als wenn der Löwe oder die Ameise kein Tagewerk zu verrichten hätte, ist er/sie nun nur nicht entfremdet weil kein Bewußtsein darüber vorhanden ist?) Alfred Schmidt darf das andere Extrem markieren: Bei Erwägungen dieser Art ist alles eine Frage der Nuancierung. Falsch, weil übertrieben teleologisch, wird dergedanke einer inneren Angelegtheit des Stoffs auf menschliche Formung hin, wodurch Natur zu einem»mitproduzierenden«wird, dann, wenn man mit Bloch meint, Technik gründe schlechthin in einer»objektiven Produktionstendenz der Welt«(24). So sehr die Beschaffenheit der Naturstoffe menschlicher Aneignung zustatten kommen mag - alle menschlichen Zwecke bedienen sich ihrer Gesetze - so sehr halten Marx und der in dieser Frage merkwürdig materialistische Hegel an derthesefest, daß die Mitproduktion der Natur in der Arbeit immer auch einschließt, daß das, was die Menschen mit der Natur im Sinn haben, ihr zutiefst fremd und äußerlich bleibt. Auch im Sozialismus." Und weiter:..dereigenartige Gedanke, daß mit der richtigen Gestaltung der menschlichen Verhältnisse eine grundlegende Veränderung des gesamten Kosmos einhergehe, findet sich bereits bei den frühsozialistischen Autoren des Vormärz. Rührend nehmen sich die Vorstellungen Fouriers aus, an die Benjamin erinnert, daß die vernünftig eingerichtete Arbeit zur Folge haben sollte,»daß vier Monde die irdische Nacht erleuchteten, daß das Eis sich von den Polen zurückziehe, daß das Meerwasser nicht mehr salzig schmecke und die Raubtiere in den Dienst der Menschen träten.«[...] Heute, wo die technischen Möglichkeiten der Menschen um ein Vielfaches die Träume der alten Utopisten überbieten, will es eher scheinen, daß diese Möglichkeiten, negativ realisiert, in Destruktivkräfte umschlagen und so, statt des wie immer menschlich begrenzten Heils, das totale Unheil herbeiführen: gleichsam die grimmige Parodie auf die von Marx gemeinte Veränderung, bei der Subjekt und Objekt nicht versöhnt, sondern vernichtet werden." (25) Die Versöhnung ist also Unsinn, die Vernichtung dreut am Horizont tatsächlich. Dennoch, lieber Schmidt, wenn, dann vernichtet sich die Menschheit und nimmt einen (kleinen) Teil der restlichen Lebewesen mit. Das wäre nicht das Ende der Natur. Aber es stimmt, wenn sich die Subjekte vernichten, dann sinddie Objekte nicht mehr fixierbar. Aber jeder totalitäre Dualismus steht der Differenzierung im Wege und lähmt. Zwischen der Heilsbotschaft und der Apokalypse wählen ist ja wohl nicht die Alternative. Den Widerstreit über die Arbeit zu definieren ist mir nicht unbedingt eingängig, eine Versöhnung eh nicht drin, da sich Natur mit der Natur nicht zu versöhnen braucht. Oder die Reduktion macht sich die stumpfe Gleichung `Leben ist Leben und Tod ist Tod' zu eigen. Notwendig ist ein Erkennen, wie nötig und schrecklich schön, damit erhaltenswert die anderen Sorten Natur sind. Die Rote Luzi

17 4. Lust an der Natur" und an unserer eigenen Was Trampert/Ebermann die Lust nennen, in einer sauberen Elbe zu schwimmen, bringt mich auf die Bedürfnisfrage zurück. Was im industriellen Zeitalter zur Stadtflucht und zur religiös anmutenden Preisung der reinen, angeblich wilden Natur geführt hat, sind die Phänomene des Stoffwechsels mit der Natur, ein Für-uns wendet sich gleichzeitig gegen uns und gegen andere Öko-Kreisläufe. Gestank, Lärm, Pestizide lassen das Bedürfnis wachsen nach Harmonie, Ruhe und gesundem Essen und nach der blühenden Wiese. Zur Naturerkenntnis gehört auch die sensitive Erfahrung, welcher Sinnesreichtum im Erleben der vom Menschen kultivierten Natur liegen kann, eine andere gibt es nicht (mehr). Die Überhöhung dieses Erlebens leitet sich direkt aus dem Mangel ab und das mensch diese Erfahrung noch gemacht hat, denn was er nicht kennt, liegt jenseits jeder Romantisierungsmöglichkeit. Wovon der Mensch nicht mal ein mediales Abbild kennt, ist ihm äußerlich und verbleibt im Nichts (siehe Harry Harrisons Soylent Green"). Es ist mir ein Bedürfnis, die Naturerfahrung so mannigfaltig und sinnesreich wie möglich zu gestalten, dies ist also meine Motivation, woraus ich mein Eintreten als ökologischer Linker" ableite, jenseits der Angst vor der Apokalypse. Eine ökologische Ethik", wie sie z. B. der Rechtsphilosoph Dietmar v. d. Pfordten als Definition anbietet, ist eine Ethik der Anderinteressen, ist eine nicht auf menschliche Interessen fixierte Ethik für eine Natur um ihrer selbst willen und kann nur religiöse Irre verleiten, diese Objekte unseres Handelns am Ende über den Menschen zu stellen, wie es all diese Singers und Co." gerne tun würden, um ihre faschistoide Trennung in dem Arier ähnlich und ihm fremd das nötige Feuer zu verleihen. So nicht! Ein letzter KommunikationstheoretischerAusflug. Das Wort Versöhnung ist bereits eines, welches zwei Subjekte voraussetzt, die über Ausdruck verfügen und sich gegenseitig in der Anerkennung ihrer Kategorien bestätigen und den Streit per Kommunikation und gesellschaftlicher Macht ad acta legenkönnten.die Naturbleibt bei aller Liebe immer unser Objekt, sie wird nursubjekt per Projektion. Anmerkungen: 1) Frank, S.400 2) Marx, Karl: Nationalökonomie und Philosophie. Sammlung der Pariser Manuskripte. Herausgegeben von E. Thier. Köln und Berlin 1950, S ) vgl. Marx: Das Kapital. Bd. 1. S ) A.a.0., S ) A.a.O., S. 47 6) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. 48 7) Schmidt, S. 74 8) A.a.O., S. 76 9) Marx, Rohentwurf, S ) Marx, Das Kapital, Bd. 1, S ) A.a.0. 12) Marx, Karl: Randglossen zu Adolph Wagners Lehrbuch der politischen Ökonomie. In: Marx-Engels. Werke. Bd. 19. Berli n 1 962, S. 362 f, zitiert nach Schmidt, S ) Marx, Rohentwurf, S ) vgl. Kapital, S. 186 f 15) Schmidt, S ) Schmidt, S ) Marx, Pariser Manuskripte, Nationalökonomie und Philosophie, S ) Marx, Rohentwurf, S ) Trampert/Ebermann, S.209 u ) Trampert/Ebermann, S ) Marx, Rohentwurf, S ) Trampert/Ebermann, S ) Marx, MEW, Ergänzungsband 1, S ) Bloch, Bd. 2, S. 262 Kleine Literaturauswahl: Bloch, Ernst (1959): Das Prinzip Hoffnung. Bd 1-3. Frankfurt Ditfurth, Jutta: Lebe wild und gefährlich. Radikalökologische Perspektiven. Köln Ebermann, Thomas & Trampert, Rainer: Die Zukunft der Grünen. Ein realistisches Konzept für eine radikale Partei. Hamburg Eder, Klaus: Die Vergesellschaftung der Natur. Studien zur sozialen Evolution der praktischen Vernunft. Frankfurt Engels, Friedrich: Dialektik der Natur. Berlin Frank, Manfred (1983): Was ist Neostrukturalismus? Frankfurt Harrison, Paul: Die Dritte Revolution. Antworten auf Bevölkerungswachstum und Umweltzerstörung. Frankfurt Heller, Agnes: Theorie der Bedürfnisse bei Marx. Hamburg Horkheimer, Max/Adorno, Theodor W. (1944): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Frankfurt Lukäcs, Georg: Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik. Berlin Marx, Karl: Nationalökonomie und Philosophie. Sammlung der Pariser Manuskripte. Herausgegeben von E. Thier. Köln und Berlin 1950, Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 1. Berlin Marx, Karl: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie. Rohentwurf zum ersten Band des Kapitals und Zur Kritik der politischen Ökonomie. Berlin Marx, Karl: Randglossen zu Adolph Wagners Lehrbuch der politischen Ökonomie. I n: MEW Bd. 19. Berlin Marx, Karl: Ergänzungsband 1. MEW. Berlin?. Pfordten, Dietmar v. d.: Ökologische Ethik. Zur Rechtfertigung menschlichen Verhaltens gegenüber der Natur. Reinbek Schmidt, Alfred (1962): Der Begriff der Natur in der Lehre von Marx. 2. Auflage Frankfurt, Köln ) Schmidt, S. 166 f

18 Leben im Atomstaat Hrsg: Gorlebener Turmbesetzerlnnen c/o Rondel, Lüchow, Fax.: , 320 Seiten, DM 20,- Buchbesprechung von Andrea Oestreich Im Juni 1990 besetzten 14 Leute Fördertürme des Endlagerbergwerks in Gorleben. Weil die Erkundungsarbeiten für einen Tag unterbrochen wurden, sollen die BesetzerInnen einen Schadensersatz von , 10 DM leisten - wogegen sie sich bis zur letzten Instanz wehren werden. Darüber hinaus haben einige von ihnen und aus dem UnterstützerInnenkreis ein sehr lesenswertes Buch verfaßt. Es enthält Texte zu recht unterschiedlichen Aspekten des Anti-AKW-Themas. In den ersten beiden Kapiteln werden die naturwissenschaftlichen Grundlagen wie Grundbegriffe aus der Atomphysik, gesundheitliche Risiken bei radioaktiver Strahlung oder Beschreibung des Gorlebener Salzstocks dargestellt. Hinzu kommen Beschreibungen einzelner (geplanter oder schon existenter) Zwischen- und Endlager - ein echter Gruselkatalog. Es wird deutlich, daß es derzeit kein Konzept gibt (geben kann?), wie die strahlenden Hinterlassenschaften des Atomkapitals auch nur ansatzweise sicher gelagert werden könnten. Einige AutorInnen weisen völlig zu Recht darauf hin, daß dies ohnehin kein Problem der Anti-AKW- Bewegung sein kann, solange noch AKW irgendwo auf der Welt in Betrieb sind. Im Kapitel PlutoniumWAAn" wird gezeigt, daß der deutsche Griff zur Atombombe kein Phänomen der 90er Jahre ist, sondern bereits seit den 50ern angestrebt wird - ein wesentlicher Grund für den Bau von Atomkraftwerken. Besonders die, die immer noch meinen, es gäbe eine Trennung zwischen ziviler" und militärischer" Nutzung von Atomenergie, werden hier eines Besseren belehrt. Dem Atomfilz wird ebenfalls ein eigenes Kapitel gewidmet. Am Beispiel des geplanten Endlagers Gorleben wird gezeigt, wie gut das Zusammenspiel von Energiekonzernen, Banken, Versicherungen, Siemens und sogenannten Kontrollinstitutionen wie z.b. dem TÜV funktioniert. Alles nicht kriminell, versteht sich - dieser Begriff bleibt für die Anti-AKW-Bewegung reserviert. In einem entsprechend großen Abschnitt beschäftigen sich einige AutorInnen denn auch mit Recht und Gesetz in Zusammenhang mit dem wendländischen Widerstand: Die Turmbesetzung und die Folgen, Demonstrationsverbote, das brutale Durchknüppeln der Castor-Transporte zeigen selbst nach Meinung des bürgerlichen Teils der wendl ändischen Anti-AKW-Bewegung, daß mensch mit legalen Mitteln gegen Kapitalinteressen letzt lich nicht ankommt. Das letzte Kapitel Sonnige Zukunft", in dem regenerative Energien vorgestellt werden, sei jenen empfohlen, die meinen, ohne Atomstrom bräche die hiesige Stromversorgung zusammen. Insgesamt stellt dieses Buch- sei es in den einzelnen Artikeln selbst oder in der Zusammenstellung der Kapitel - immer wieder den Zusammenhang zwischen dem Endlager Gorleben und Kapitalinteressen dar. Eine grundlegende Kapitalismuskritik ist trotzdem höchstens im Ansatz zu entdecken. Stattdessen hat zumindest ein Autor den Zins als Grundübel ausgemacht - läßt da Silvio Gesell grüßen? Wieder andere werfen mit dem Begriff der sogenannten Überbevölkerung (sich selbermeinen sie damit selbstredend nicht) um sich. Auf der anderen Seite geht der Blick auch immer wieder über den Tellerrand hinaus, wenn zumindest angerissen wird. was in anderen Staaten bezüglich Endlagerung geplant oder bereits im Gange ist. Es wird klargestellt, daß der Widerstand gegen Atomanlagen weltweit geleistet werden muß. Die Stärken des Buches sind sicherlich der hohe Gehalt an Informationen, die recht unterschiedlichen Blickwinkel, eine Chronologie der Gorlebener Atomanlagen und des dagegen gerichteten Widerstands sowie gute Fotos und aussagekräftige Abbildungen. Gerade der Faktenreichtum macht ein Sach- und Personenregister erforderlich. Das fehlt aber - leider. Das Abkürzungsverzeichnis ist ebenfalls unvollständig, in einzelnen Artikeln wird auch schon mal mit Begriffen hantiert, mit denen nur InsiderInnen etwas anfangen können. Fazit: Leben im Atomstaat" ist trotz der erwähnten Schwächen ein gutes Buch, aus dem mensch viel lernen kann - gut geeignet für EinsteigerInnen.

19 Das Jahr, wo wir nirgendwo waren Ernesto Ch6 Guevara und die afrikanische Guerilla Paco Ignatio Taibo II, Froilan Escobar, Felix Guerra Edition ID-Archiv, 1996, 248 Seiten, DM 29,80 Buchbesprechung von Gerd Bedszent Ich muß gestehen, daß ich dieses Buch von vornherein mit gemischten Gefühlen in die Hand genommen habe. Das Sensationsgeschrei von Spiegel bis FAZ über die Aufdeckung des angeblich bestgehüteten Staatsgeheimnisses Kubas - die militärische Unterstützung der linken Guerilla im heutigen Zaire im Jahre sowie dessen unkritische Wiedergabe durch den versiertesten linksradikalen Kleinverlag im deutschsprachigen Raum konnte ich nicht nachvollziehen. Tatsächlich dürfte es für aufmerksame Leser der Werke Ch6 Guevaras nie eine Lücke in dessen Biographie gegeben haben. Zumindest in den vom Leipziger Reclam- Verlag herausgegeben ausgewählten Schriften Chés war eindeutig auf den Einsatz kubanischer Internationalisten in Afrika hingewiesen worden. Wider Erwarten gestaltete sich die Lektüre des Buches jedoch sehr interessant. Nicht zuletzt aus dem Grunde, weil hier - Jahrzehnte nach seiner Ermordung im bolivianischen Urwald - noch einmal Ch6 persönlich zu Worte kam. Während der Recherchen zu dem Buch war den Autoren ein Manuskript des legendären Guerillaführers zugespielt worden: Passagen des revolutionären Kampfes. Der Kongo." Warum diese Aufzeichnungen von der kubanischen Regierung bisher unter Verschluß gehalten wurden, kann nur gemutmaßt werden. Auch jetzt war den Autoren ein kompletter Nachdruck nicht gestattet worden. In dem Buch finden sich lediglich eine Vielzahl von Zitaten aus dem als Ganzes noch immer unveröffentlichten Manuskript. Zusammen mit den Interviews und Erinnerungen anderer kubanischer Kämpfer und überlebender kongolesischer Guerillas bilden diese aber ein einzigartiges Mosaik der damaligen Kämpfe. Wie in allen bisher zugänglichen Werken Chés finden sich auch in diesen Tagebuchfetzen nicht die geringsten Ansätze von Selbstglorifizierung oder Revolutionsromantik. Ch6 bemühte sich stets um eine realistische, z.t. sogar schonungslos offene Schilderung der tatsächlichen Ereignisse. Leser/innen finden in dem Buch also kaum Darstellungen siegreich gewonnener Gefechte oder sonstiger Helden"taten. Beschrieben wird dagegen ein unbeschreibliches Informationswirrwar, das überhaupt erst zu der Entsendung der kubanischen Freiwilligen geführt hatte. Angeprangert wird eine korrupte Guerillaführung, die sich in den Hauptstädten befreundeter Staaaten als Helden feiern ließ, jedoch nicht im Traum daran dachte, einmal einen Fuß in umkämpftes Gebiet zu setzen. Geschildert werden auch die völlig demoralisierten kongolesischen Befreiungskämpfer, die beim geringsten Anzeichen eines feindlichen Angriffs sofort Reißaus nahmen und überhaupt nicht daran dachten, ernsthaft für die von ihnen proklamierten Ziele zu kämpfen. Beschrieben werden aber auch die beispiellosen Anstrengungen der Kubaner und ihrer einheimischen Helfer, die sich anbahnende militärische Katastrophe der lumumbistischen Guerilla im Osten des heutigen Zaire abzuwenden. Beschrieben wird die Niederlage. Nach wenigen Monaten Einsatz ziehen sich die überlebenden Kubaner zusammen mit den Resten der geschlagenen Guerilla nach Tansania zurück. Ch6 schreibt resümierend in sein Tagebuch: Als wir kongolesisches Gebiet betraten, war die Revolution bereits in einer Phase des Niedergangs, später ereigneten sich Dinge, die zu ihrer völli gen Auflösung führten, wenigstens für diesen Moment..." Die Ursache dieser Niederlage bleibt in dem Buch allerdings weitgehend offen. Völlig unvorbereitet werden die Leser zu Beginn der Lektüre in die sich überschlagenden Ereignisse hineingeworfen. Und dabei bleibt es auch bis zum Ende. Mit Ausnahme einigereinsprengsel in den Interviews enthältdas Buch wedereine fundierte Darstellung der damaligen historischen Situation im heutigen Zaire noch eine Analyse des Scheiterns der lumumbistischen Bewegung. Gegenüber Chés Tagebuchnotizen erscheinen die Aussagen seiner überlebenden Mitkämpfer merkwürdig blaß, sie kommen als Personen nur schwer zu Geltung. Dies liegt jedoch sicherlich auch mit an der Tatsache, daß die in den Vorbemerkungen angekündigte Liste der interviewten Personen bei der Herstellung des Buches offenbar vergessen wurde. Nur zu einigen von ihnen läßt sich eine kurze Anmerkung im Namenregister finden. Ein Vorteil des Buches ist seine Detailtreue, die oft aus der Sicht mehrerer beteiligter Personen erfolgte Schilderung einer Unzahl von Einzelvorgängen. Durch das Fehlen einer ausreichend genauen Karte dieses Gebietes (aus unerfindlichen Gründen befindet sich ein fast unleserliches Fragment auf dem Einband) geht dieser Vorteil allerdings zum großen Teil wieder verloren. Auch hätte dem Buch eine genaue Zeittafel der geschilderten Ereignisse gutgetan. Ungeachtet der aufgezählten Mängel ist das Buch jedoch ein einzigartiges Dokument zu dieser heute schon fast vergessenen historischen Epoche, eine Quelle sowohl wider einer revolutionsromantischen Verklärung als auch gegen die Geschichtslügen der Neuzeit. Es sollte seinen Platz zwischen den anderen bisher veröffentlichten Büchern Ernesto Ch6 Guevaras einnehmen. Nummer 25

20 VON A. HOLBERG Seit 1980 hat sich die Zahl der in den USA Inhaftierten auf 1,6 Millionen verdreifacht. Diese Neuzugänge sind überwiegend Drogenkonsumenten oder kleine Drogenhändler. Ihre Zahl ist zwischen 1983 und 1993 von auf angestiegen. Während ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entsprechend Weiße das Gros der Drogenkonsumenten und der Drogenhändler stellen, sind 90 Prozent der aus diesen Gründen Inhaftierten Afro-Amerikaner oder Latinos. Das ist zum einen so, weil die Bestrafung umso strenger ist, je billiger die Droge ist. So bringt der Besitz von fünf Gramm Crack im Wert von 125 US-Dollar die gleiche Strafe wie der von 500 Gramm Kokain in Puderforn im Wert von ca US-Dollar. Obwohl auch die meisten Crack-Konsumenten weiß sind, erfüllt diese Regelung den offensichtlich gewünschten Zweck. Die Los Angeles Times" wies im vergangenen Jahr darauf hin, daß in der Region nicht ein einziger Weißer wegen Kokain- Crack-Vergehen verurteilt worden ist. Die Unterschicht aus Schwarzen und Latinos sind die Hauptopfer der gleichermaßen rassistischen wie sozialen Unterdrückung. Daß der von der US- Regierung laut propagierte Krieg gegen die Droge" diese Entwicklung nicht aufhalten konnte, ist nicht verwunderlich. Schließlich stellt die von ihr weltweit militant verteidigte freie Marktwirtschaft durch die von ihr angerichteten sozialen und mentalen Verwüstungen eine stets expandierende Nachfrage und damit das entsprechende Angebot sicher. Was aber schon seit langem behauptet wurde, und gerade jetzt wohl auch bewiesen wird, ist die Tatsache, daß die US-Regierung mittels ihres Geheimdienstes CIA selbst der größte Drogendealer in den USA istoder zumindest Mitte der 80erJahre war. Im August hatten die San Jose Mercury News" einen Artikel veröffentlicht, in dem dargelegt wird, wie die CIA in den 80er Jahren einen Drogenring aufgebaut hatte, der Kokain vor allem in den Ghettos von Los Angeles und San Francisco absetzte und von dem Erlös Waffen zugunsten der gegen die damalige sandinistische Regierung kämpfenden Contras in Nicaragua beschaffte. Irangate" hatte seinerzeit schon gezeigt, wie die CIA illegal Waffen in den Iran lieferte, um mit dem Gewinn die Contra zu unterstützen. Damit hat - wie der Guardian" betonte - gleichzeitig auch eine schon seit langem gerade von schwarzen Aktivisten erhobene und von der Mainstream-Meinung bislang als Fantasie abgetane Behauptung neue Glaubwürdigkeit erhalten. Ihr zufolge hat die CIA die Schwarzen-Ghettos gezielt mit Rauschgift überschwemmt, um dort möglichen subversiven" Bewegungen durch die Zerstörung des sozialen Zusammenhalt den Boden zu entziehen. Die San Jose Mercury News" wiesen darauf hin, daß heute Tausende junger Schwarzer langjährige Haftstrafen absitzen, weil sie Kokain gedealt haben, eine Droge, die erst in den 80er Jahren zu Schleuderpreisen von der CIA in South Central Los Angeles eingeführt worden ist. Damit hat auch der Krieg zwischen den verschiedenen Gangs von der Art der weltweit bekannten bekanntgewordenen Bloods" und..crisps" einen bis dahin ungeahnten Aufschwung erfahren. Auf Grund dieser Veröffentlichung haben jetzt auf Ersuchen der kalifornischen Senatorin Dianna Feinstein (Demokraten) die Justizministerin Janet Reno und auf Ersuchen der demokratischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses Maxine Waters sowie der demokratischen Senatorin Barbara Boxer - beide ebenfalls aus Kalifornien - die Geheimdienstkommission des Repräsentantenhauses Untersuchungen eingeleitet. Auch der neue Drogenbeauftragte von PräsidentClinton. der pensionierte General Barry McCaffrey. hat eine Untersuchung des Falles gefordert. Der damalige CIA-Direktor Deutch hat zwar alle Vorwürfe zurückgewiesen, doch sind die Hinweise sichtlich von der Art, daß sein Dementi nur so schwach ausfallen konnte. und die Republikaner, die mit Ronald Reagan seinerzeit regierten, ihrerseits lauthals gegen die Untersuchungen protestierten und den CIA-Direktor offen wegen mangelnden Rückgrats kritisierten. Der Kongreßabgeordnete Julian Dixon aus Los Angeles hat einen von dem bekannten kalifornischen Anwalt Harland Braun 1990 im Zusammenhang mit den Fall eines wegen Komplizenschaft in einem Drogengeschäft verurteilten Deputy-Sheriffs bei Gericht eingereichten, aber seinerzeit abgewiesenen Antrag erneut aufgegriffen. Darin sagte Braun, daß 1986 mehrere Deputies, die einen Drogenfall bearbeiteten, in das Haus eines vermutlichen Geldwäschers eingedrungen seien und dort eine Person vorgefunden hätten, der sich als CIA-Agent auswies. Das in diesem Haus beschlagnahmte Material zeigte u.a. Bilder und Filme von Die Rote Luzi

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