Impressum. Fotos. Herausgeber. Center da sandà Engiadina Bassa Mayk Wendt

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1 Jahresbericht 2013

2 Impressum Herausgeber Center da sandà Engiadina Bassa Gesundheitszentrum Unterengadin Via da l Ospidal CH-7550 Scuol Telefon Telefax info@cseb.ch Fotos Center da sandà Engiadina Bassa Mayk Wendt Juni 2014

3 Inhaltsverzeichnis Einführung Seite 4/5 Ospidal Seite 6/7 - Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe Seite 8/9 - Innere Medizin, Komplementärmedizin und Palliative Care Seite 10/11 - Anästhesiologie, Schmerztherapie Rettungsdienst und Transfusionswesen Seite 12/13 - Pflege Seite 14 - Externe Konsiliarärzte Seite 15 Chüra Seite 16/17 - Beratungsstelle Seite 18/19 - Spitex Seite 20 - Langzeit-Pflege Seite 21 Qualitätsmanagement Seite 22 Organe der Stiftung Seite 23 Bogn Engiadina Scuol Seite 24/25 Bilanz Seite 26 Jahresrechnungen Seite Revisionsbericht Seite 34/35 Kader Seite 36/37 Mitarbeitende in Zahlen Seite 38 Gesundheitsregion Seite 39 3

4 Victor Peer, president dal cussagl da fundaziun / Präsident des Stiftungsrats Stimadas damas, stimats signuors, chara populaziun indigena Daspö dimena bundant set ons collavureschan in Engiadina Bassa offerents importants in stretta cooperaziun illas spartas provedimaint da sandà, chüra e wellness suot l organisaziun da tet dal Center da sandà Engiadina Bassa ( CSEB ) Gesundheitszentrum Unterengadin. Quists offerents sun: l Ospidal, il servezzan da salvamaint, il post da consultaziun Chüra e Survaglianza, ils servezzans da la Spitex, las gruppas da chüra a Scuol ed a Samignun, la partiziun Chüra Lischana sco eir il Bogn Engiadina cun sias gestiuns affiliadas. Pel svilup illa politica da sandà e da l economia da l Engiadina Bassa es quista cooperaziun da grond importanza. Uschea as haja pudü sviluppar inavant il provedimaint da sandà in nossa regiun perifera da möd cumplessiv e til structurar meglder tenor ils bsögns. Las sportas multifaras e dad ota qualità mo eir ils servezzans correspundents da las gestiuns singulas as haja inseri in chadainas da servezzan e tras quai as haja pudü accordar e coordinar tuot in ün möd ideal. Dürant ils ultims ons as haja pudü sviluppar ed introdüer ulteriuras sportas chi nu sun be da grond importanza pel provedimaint da nossa populaziun cun orieentaziun invers lur bsögns mo chi rapreschaintan eir üna plüvalur economica per noss organisaziun. L on da gestiun 2013 nun es stat ün success be a reguard il svilup da l organisaziun, da las lavuors da proget e dal svilup da la sporta, mo eir a reguard l economia. Davo il consentimaint da 92% davart da la populaziun da l Engiadina Bassa pels plans da sanaziun as haja construi l on passà la nouva plazza d atterrar pels elicopters, il nouv tract d operaziun sco eir il provedimaint da la forza d urgenza. Dürant l on 2014 as sanescha amo il tet plat, as rizza aint il üert sün tet e las lavuors finalas vegnan amo terminadas. Cun quai es finida giò la sanaziun da l infrastructura da l ospidal cumpletta chi s vaiva inizià da l on Culla realisaziun da quist proget da sanaziun as poja cuntribuir essenzialmaing al fat ch ün provedimaint medicinal adattà e dad ota qualità possa gnir sport eir in avegnir a la populaziun indigena ed a seis giasts. Stimadas damas, stimats signuors, chara populaziun indigena. In nom da tuot ils collavuratuors e da tuot las collavuraturas As lessna ingrazchar cordialmaing per Vossa fiduzcha e per Vos sustegn. Noss collavuratuors e nossas collavuraturas As cussaglian e chüran gugent persunalmaing i l Center da sandà Engiadina Bassa. 4

5 Philipp Gunzinger, president da la direcziun / Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Einheimische Seit nunmehr über 7 Jahren arbeiten im Unterengadin wichtige Anbieter in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Pflege und Wellness unter dem Dach des Center da sandà Engiadina Bassa (CSEB) Gesundheitszentrum Unterengadin eng zusammen. Es sind dies das Ospidal, der Rettungsdienst, die Beratungsstelle Pflege & Betreuung, die Spitex-Dienste, die Pflegegruppen in Scuol und Samnaun, das Pflegeheim Chüra Lischana sowie das Bogn Engiadina mit seinen angegliederten Betrieben. In der gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Unterengadins ist dieses Zusammenwirken von grosser Bedeutung. So konnte die Gesundheitsversorgung in unserer peripheren Region umfassend weiterentwickelt und noch bedürfnisgerechter gestalten werden. Die vielseitigen und qualitativ hoch stehenden Angebote und Dienstleistungen der einzelnen Betriebe wurden in Dienstleistungsketten eingebettet und konnten damit in idealer Weise aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. In den vergangenen Jahren wurden zusätzliche Angebote entwickelt und eingeführt, welche nicht nur für die bedürfnisorientierte Versorgung unserer Bevölkerung von grosser Bedeutung sind, sondern auch wirtschaftlich für unsere Organisation einen Mehrwert darstellen. Das Geschäftsjahr 2013 ist nicht nur hinsichtlich der Organisationsentwicklung, der Projektarbeiten und der Angebotsentwicklung, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht erfolgreich verlaufen. Nach der 92%-Zustimmung der Unterengadiner Bevölkerung zu den Sanierungsvorhaben wurden im vergangen Jahr der Helikopterlandeplatz neu erstellt, der Operationstrakt neu gebaut sowie die Notstromversorgung ersetzt. Im Jahre 2014 wird noch das Flachdach saniert, der Dachgarten eingerichtet und die Restarbeiten vollendet. Damit ist die im Jahre 2006 begonnene Gesamtsanierung der Infrastruktur des Ospidals abgeschlossen. Mit der Umsetzung dieses Sanierungsprojekts wird wesentlich dazu beigetragen, dass der einheimischen Bevölkerung und deren Gästen auch in Zukunft eine qualitativ hoch stehende, auf sie zugeschnittene medizinische Versorgung in einer modernen Infrastruktur angeboten werden kann. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Einheimische. Wir möchten Ihnen im Namen aller Mitarbeitenden für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung ganz herzlich danken und unsere Mitarbeitenden beraten und betreuen Sie gerne persönlich im Gesundheitszentrum Unterengadin. 5

6 Ospidal Dr. med. Joachim Koppenberg, Direktor Ospidal Realisierung des Projekts Ospidal d`engiadina Bassa futur Nachdem die Unterengadiner Bevölkerung am 3. März 2013 mit überwältigenden 92 % dem Zukunftsprojekt Ospidal d`engiadina bassa futur zugestimmt hatte, wurde sofort mit der Umsetzung des ambitionierten Projekts begonnen. Dank der intensiven und sorgfältigen Planung konnte unmittelbar mit den Bauarbeiten begonnen werden und bereits im Juni als erstes der neue Helikopterlandeplatz in Betrieb genommen und am 1. August zusammen mit der Bevölkerung feierlich eingeweiht werden. Bereits am 16. November konnte der interessierten Bevölkerung der neue OP Trakt mit zwei OP-Sälen im Rahmen eines Tags der offenen Tür präsentiert werden. Das Echo der ca Interessierten war ausnahmslos positiv. So konnte bereits im Dezember und pünktlich zum Saisonbeginn der OP-Betrieb in den topmodernen Räumlichkeiten aufgenommen werden nur 9 Monate nach der Volksabstimmung! Dieser rekordverdächtige Terminplan konnte nur Dank der extremen Anstrengung aller internen und externen Beteiligten erreicht werden. Als Präsident der Baukommission möchte ich mich nochmals bei allen Beteiligten für diese ausserordentliche und nicht selbstverständliche Leistung herzlichst bedanken. Jahresabschluss 2013: eine schwarze Null Der Ertrag lag mit CHF ,47 erstmals über dem Aufwand mit CHF ,13 und so ergibt sich nach dem Jahresabschluss von 2012 mit einer roten Null (CHF ) im Ospidal für 2013 erstmals eine schwarze Null (CHF ,34). Das Budget konnte damit um CHF unterschritten werden. Dieses ausserordentlich gute Ergebnis ist einerseits auf die ständig und kontinuierlich umgesetzten Optimierungsmassnahmen und Anpassung an das 2012 eingeführte Fallpauschalensystem SwissDRG zurückzuführen und darf im kantonalen und schweizerischen Vergleich für ein peripheres Regionalspital als optimal bezeichnet werden. Es zeigt sich aber andererseits, dass die kantonal hoheitlich festgesetzten Tarife richtig bemessen wurden, da mit diesen auch in einem peripheren Spital dank Effizienz und Vernetzung kostengünstige und zugleich gute medizinische Qualität sowie ein ausgeglichener Abschluss erzielt werden kann. Leider sind aber die aktuellen Tarife seit 2012 nach wie vor provisorisch, da die Krankenversicherer die kantonalen Tarife vor dem Bundesverwaltungsgericht bestreiten. Dies bedeutet, dass erst nach dem höchstrichterlichen 6

7 Urteil, mit dem wohl erst kommendes Jahr gerechnet werden darf, sich das gute Ergebnis bestätigt wird. Diese enorme Rechtsunsicherheit macht die Planung und Budgetierung aktuell sehr schwierig und wir hoffen auf baldige Klarheit. Die wichtigsten Kennzahlen zeigen eine stabile Entwicklung auf hohem Niveau trotz touristischer Abschwächung in der Region. Das Ospidal konnte diese Verluste durch den stetig steigenden Zuspruch der einheimischen Bevölkerung kompensieren, was sehr erfreulich ist. So konnten fast gleich viele Patientinnen und Patienten stationär betreut werden wie im Vorjahr (1.136 gegenüber im Jahre 2012) und dies bei gleichbleibender niedriger durchschnittlicher Verweildauer (6.4 Tag). Im ambulanten Bereich konnte eine Zunahme von 405 Fällen verzeichnet werden (6785 gegenüber 6380 Fälle, + 6,3%). Besondere Projekte und Ereignisse Neben dem Hauptprojekt des Jahres OP Neubau und dem klinischen Routinebetrieb galt es, zahlreiche weitere Projekte und Herausforderungen zu meistern. Per 1. Januar 2013 wurden alle Funktionsbezeichnungen sowie Einstufungen der Analytischen Funktionsbewertung (AFB 2014), einer Empfehlung des Bündner Spital- und Heimverbandes (BSH), angepasst. Dies hat total zu einer Lohnsummenanpassung von +2,3 % geführt. Alle Lohneinstufungen sind aktuell und korrekt umgesetzt. Der Bestand zu Vergleichswerten in den Ostschweizer Nachbarkantonen ist kleiner geworden, was unsere Konkurrenzfähigkeit auf dem Personalmarkt erhöht. Dank unserer eigenen breiten Ausbildungstätigkeit, dem neuen AFB-Modell sowie den guten Rahmenbedingungen für unser Personal können wir bis heute praktisch alle Arbeitsstellen besetzt halten. Neben der Auseinandersetzung bzgl. der für unser Ospidal besonders wichtigen korrekten Umsetzung der SwissDRG-Rahmenbedingungen, galt es, sich für die Leistungsbereiche auf der Spitalliste des Kantons neu zu bewerben. Die intensiven und zeitraubenden Bemühungen haben sich gelohnt, so dass von einem unveränderten Leistungsauftrag berichtet werden kann. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für eine medizinisch hochstehende qualitative Versorgung der einheimischen Bevölkerung und der Touristen. Im Rahmen eines Pilotprojekts und in Zusammenarbeit mit der Rega und der schweizerischen Luftwaffe konnte in der Wintersaison an schönen Wochenenden erstmals ein Rettungshelikopter der Armee am Ospidal stationiert werden. Die Stationierung war erfolgreich, jedoch müssen für einen dauerhaften Einsatz weitere Abklärung zwischen der Rega und der Armee getroffen werden, so dass es sich aktuell um ein einmaliges Pilotprojekt handelt. Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich zusätzlich intensiv im Projekt Nationalparkregion-Gesundheitsregion, welches das medizinische Angebot in der Region bündelt und touristisch zusätzlich vermarkten will. Diverse Unterprojekte sind bereits in der operativen Umsetzung und zeigen erste Erfolge. Das Ospidal und das Gesundheitszentrum übernehmen in diesem Projekt auch klar Verantwortung für die touristische Weiterentwicklung unserer Region. Erneut wurden die kontinuierlichen Qualitätsbemühungen durch ein Überwachungsaudit der Stiftung sanacert durch externe Experten überprüft und für gut befunden. Neben zahlreichen öffentlichen Auftritten an Veranstaltungen und Vorträgen sollen besonders die angebotenen Veranstaltungen für unsere Jüngsten im Rahmen des Zukunftstags der Schulen wie auch der Ferienbetreuung seitens der pro juventute spass da vacanzas betont werden. Da wir unsere Mitarbeitenden als wichtigste Träger unseres Betriebs ansehen, wurde im Oktober eine anonyme Mitarbeiterbefragung vorgenommen, deren Ergebnisse jedoch noch ausstehend sind. Das Jahr 2013 wurde im Dezember durch den Besuch unseres Regierungsrats Dr. Christian Rathgeb mit den Vertretern des Gesundheitsamts abgerundet, welcher die Strukturen des Gesundheitszentrums Unterengadin als Blaupause für den gesamten Kanton lobte. Ausblick und Dank Bezüglich der künftigen wirtschaftlichen Situation muss festgehalten werden, dass die internen Optimierungsmassnahmen oft aufgrund steigender kostentreibender Anforderungen seitens der Versicherer und dem Gesetzgeber unmittelbar aufgebraucht werden. Es dürfte sich künftig daher immer schwieriger gestalten, wie in den letzten beiden Jahren, ein ausgeglichenes Betriebsergebnis ohne zusätzliche Belastung für die Trägergemeinden zu erzielen. Es darf aber mit Befriedigung und Stolz festgestellt werden, dass das Ospidal seine Hausaufgaben gemacht hat, zukunftsorientiert aufgestellt ist und sicher nicht zu den Kostentreibern in der Medizin gezählt werden kann. Der Dank für das erfolgreiche Jahr geht an alle Mitarbeitenden, die Hausärzte, all unsere Partnerinnen und Partner sowie an die politischen Instanzen für die tatkräftige und vertrauensvolle Unterstützung. Einen ganz besonderen Dank möchten wir einmal mehr unserem wichtigsten Partner für das entgegengebrachte Vertrauen aussprechen: der Unterengadiner Bevölkerung. 7

8 Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe Chirurgie / Orthopädie / Unfallchirurgie Das Jahr 2013 ist das Jahr des Neubaus des OP-Traktes. Der Baubeginn wurde mit Spatenstich am bei laufendem Betrieb gestartet. Durch die bereits hervorragende Konzeption und Planung konnte das Bauvorhaben bis Ende des Jahres beendet werden, so dass wir letztendlich bereits im Dezember des gleichen Jahres im neuen OP beginnen konnten. Die gesamte Bauphase stellte für alle Mitarbeitenden eine enorme Belastung dar, die zusätzlich zum täglichen Routinebetrieb hinzukam. Ich möchte allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf und die Koordination zwischen laufendem Betrieb und OP-Neubau danken. Mein besonderer Dank geht hier an Dr. Koppenberg, der die Koordination so reibungslos in Verantwortung gestalten konnte, dass der chirurgische Routinebetrieb neben dem Neubau ohne Probleme durchgeführt werden konnte. Die Eröffnung des neuen OP-Traktes und der neuen Büros und Untersuchungsräume wurde in einem Festakt von der Bevölkerung in überaus grossem Masse positiv angenommen. In diesem Rahmen möchten wir uns auch nochmals bei den Gemeinden als Trägerschaft des Spitals für die Realisierung bedanken. Erfreulicherweise konnte der klinische Routinebetrieb trotz Neubau aufrechterhalten werden, sodass keine grösseren Schwankungen im Vergleich zu den Vorjahren entstanden sind. Im Jahr 2013 wurden 15 Fälle weniger stationär im Vergleich zu den Jahren 2011 und 2012 behandelt. Dies entspricht einem Minus von 3 % und ist im Rahmen der normalen Schwankungsbreite. Speziell ist anzumerken, dass zum einen die Wintersaison 2012/13 nicht in dem Masse viele stationäre Behandlungen gebracht hat wie 2011/12, dafür aber im restlichen Jahr die Anzahl der Patienten im Vergleich zu den Vorjahren gar etwas gestiegen ist. Dies ist unter anderem auch auf eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung zurückzuführen. Die Fallzahlen in der Sprechstunde Chirurgie sind dementsprechend um fast 15 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ebenso ist die Anzahl der ambulanten Behandlungen von 2251 auf 2293 im Jahr 2013 gestiegen. Fortbildung und Weiterbildung Die alljährlich durchgeführte Evaluation der ETH/FMH bescheinigte uns wieder eine sehr gute Beurteilung in der Chirurgie durch die Assistenzärzte. Bei der Analyse lagen wir im schweizweiten Durchschnitt, was die Vermittlung von Fachkompetenz, Lernkultur, Führungskultur, Fehlerkultur, Patientensicherheit und Evidence based Medicine, in allen Punkten betrifft über dem Schweizer Durchschnitt wurden die üblichen hausinternen Fortbildungen zu grosser Zufriedenheit der Assistenzärzte und Hausärzte durchgeführt. Hierunter zählten der regelmässig durchgeführte Journal-Club, die Falldemonstrationen, jährlicher Nahtkurs, jährlicher Gipskurs sowie die jährlichen Untersuchungskurse für die Assistenzärzte. Ebenso wurde 2013 wieder ein gynäkologischer Basiskurs für die Assistenten durchgeführt. Die spezielle Durchführung der Weiterbildung der Kaderärzte wurde wieder in angemessenem Rahmen im Jahre 2013 durchgeführt. Notfallabteilung In der Notfallabteilung wurde weiterhin die Akutversorgung der Patienten auf hohem Niveau durchgeführt. Insbesondere das 2013 eingeführte neue Bildwandler-Durchleuchtungssystem und die durchgeführten Gipskurse und regelmässig durchgeführte Rettungskurse gehörten zu einer Stabilisierung und Routinierung des täglichen Ablaufs. Auch konnten die Abläufe der Notfallabteilung mit den anderen Abteilungen (OP-Abteilung, stationäre Abteilung, Röntgenabteilung etc.) verbessert werden. An Personal konnte ab Herr Jan Neumann gewonnen werden, der sich rasch in die täglichen Abläufe des Notfalls als Notfallpfleger und Rettungssanitäter einarbeitete. Insgesamt wurden im Jahr Notfallpatienten behandelt und betreut. OP-Bereich Der gesamte OP-Bereich befasste sich 2013 im Wesentlichen mit der konsequenten Weiterführung der bisher durchgeführten Operationen und Behandlungsabläufe unter besonderer Berücksichtigung der Hygiene im Bereich des alten OP. Hinzu kam die Planung und Organisation des neuen OP-Saales und die dement-sprechende Implementierung neuer Handlungsabläufe sowie neuer Geräte. Dies führte insgesamt zu einer enormen Mehrbelastung des OP-Personals. Ganz besonders möchte ich hier Herr Jonny Berkvens, OP-Leitung, für seine ausserordentlich gute Mithilfe bei der Planung des neuen OPs danken. Diesbezüglich waren doch erheblich viele zusätzliche Sitzungen und Mehrarbeit angefallen. Mein Dank gilt auch allen, die sich an der Planung 8

9 zusätzlich mit Mehrarbeit beteiligt haben. Die Aufnahme der operativen Tätigkeit im neuen OP-Bereich konnte reibungslos begonnen werden, sodass wir die Wintersaison unter guten Bedingungen starten konnten. Radiologie / CT Im Jahre 2013 wurden insgesamt 700 (vs. 677 im Jahr 2012) computertomografische Untersuchungen durchgeführt. Hiervon wurden 194 durch die Hausärzte veranlasst, 284 durch die Chirurgie und 222 durch die Medizin. Im Bereich der konventionellen Röntgenuntersuchungen fanden im Jahr 2013 insgesamt 2813 Untersuchungen (vs im Jahr 2012) statt. Hiervon wurden 94 Untersuchungen durch die Hausärzte beauftragt und 2330 durch die chirurgische Abteilung und 389 durch die internistische Abteilung. An Personalmutation ist ab Ende Juli der Weggang von Frau Nina Guagnano zu berichten. Wir danken ihr für ihre 7-jährige Tätigkeit an unserem Spital und wünschen ihr alles Gute in ihrer neuen Tätigkeit. Für die Monate November und Dezember 2013 unterstützte Frau Madlaina Taverna (MPA) die Radiologieabteilung. An Geräten wurde ein neuer C-Bogen, welcher im OP installiert wurde, angeschafft. Der C-Bogen aus dem OP ersetzt den noch älteren C-Bogen aus dem Schockraum. Im Jahr 2013 erfolgte auch die Umsetzung der nächsten care dose Stufe beim CT, um die Strahlenbelastung um ca. 10 % bei jeder CT-Untersuchung abzusenken. Zudem wurde 2013 Vorbereitungen zum upgrade des PACS-Systems getroffen. Ich danke den Mitarbeitern Werner Schneemilch und Christian Happich für ihren geleisteten Einsatz. Gynäkologie und Geburtshilfe Die Belegung zur Behandlung gynäkologischer Krankheiten mit Betonung der organ-, speziell uteruserhaltender Operationen ist statistisch weiterhin am Steigen. Dabei zeigten sich die Patientinnen bei der Patienten-Befragung in grossem Ausmass mit der Betreuung und dem Erfolg zufrieden. Wir haben uns über diese Rückmeldung sehr gefreut. In diesem Jahr konnten die ansprechenden Räumlichkeiten im neuen OP-Trakt für die frauenärztliche Sprechstunde bezogen und gleichzeitig die Abläufe optimiert werden. Trotz weiterhin steigender Zahlen können die Termine kurzfristig weiterhin rasch vergeben werden, dem Bedürfnis der Patientinnen entsprechend. Geburtshilflich freuen wir uns über ein weiterhin stabiles, sehr kompetentes Team an Hebammen und ärztlichen Geburtshelfern. Trotz einer gesamthaft relativ hohen Rate an sekundären Kaiserschnitten konnten wir Einzelbereiche z.b. bei der Beckenendlagen-Position des Kindes etliche Geburten auf dem normalen Weg zu Ende bringen. Die zusammenfassende Untersuchung bestätigt die Sicherheit dieses Vorgehens für Mutter und Kinder. Ermöglicht wird dies durch die ständige Bereitschaft unseres Anästhesisten- sowie OP-Personals. Dafür sind wir ausserordentlich dankbar. Neu angeschafft werden konnte ein moderner Brutkasten für die Versorgung der neuen Erdbewohner, ein ganz bedeutsamer Zugewinn in der Geburtshilfe. Im Bereich der Frauenheilkunde wurden die Möglichkeiten der organerhaltenden, minimal-invasiven Chirurgie weiter ausgebaut. Sie findet durch die ambulante Durchführung der Operationen und die rasche Erholung danach breite Akzeptanz. Die bedeutsamste Neuanschaffung war 2013 ein flexibles Sonografie-Gerät, welches rasch in verschiedensten Bereichen eingesetzt werden kann. Dr. Frank Kuhlhoff Chefarzt Chirurgie Dr. Reto Tissi Co-Chefarzt Chirurgie Dr. Janos Kalotai Leitender Arzt Chirurgie Dr. Matthias Büchler Leitender Arzt Gynäkologie und Geburtshilfe 9

10 Innere Medizin, Komplementärmedizin und Palliative Care Statistik Akut-, Komplementär- und Palliativstation, Ambulatorium und Notfallstation Die Anzahl stationärer Patienten nahm im Vergleich zu 2012 um knapp 3% zu (502), ebenso die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (7.3 Tage). Die in unsere Spezialsprechstunden zugewiesenen Patienten nahmen um 8% zu (485), ebenso die Konsultationen auf der Notfallstation (1231;+2 %). Integrative Medizin und Palliative Care Der in den letzten Jahren erfreuliche Trend der kontinuierlichen Zunahme der stationären Belegung setzte sich auch im 2013 fort. So war ein Zuwachs von 12% gegenüber 2012 zu verzeichnen, der vor allem durch mehr Patienten aus dem Unterland zustande kam. Das ärztliche Angebot in der Komplementärmedizin konnte durch eine neue Zusammenarbeit mit Frau Dr. med. Anke Ulrich (Leitende Ärztin Anästhesie) um die traditionelle chinesische Medizin (TCM) erweitert werden. Dieses Angebot wird vor allem von Schmerzpatienten sehr geschätzt und steht in Ergänzung zur bestehenden Anthroposophischen Therapie. Physiotherapie Das personell unveränderte Team absolvierte verschiedene fachspezifische Weiterbildungen: Ruth Grünenfelder erwarb das Certificate of Advanced Studies in Beckenbodenphysiotherapie und Elke Cloet jenes in Klinischer Expertise in Pädiatrischer Physiotherapie. Marianne Koppenberg schloss erfolgreich die Ausbildung zur Therapeutin für Reflektorische Atemtherapie ab. Solche Zusatzausbildungen fördern die Qualität in mehreren physiotherapeutischen Spezialbereichen. Von März bis Mai absolvierte eine Physiotherapeutin in Ausbildung einen Teil ihres Praktikums im Ospidal. Die Zahl der ambulanten Behandlungen nahm deutlich zu (E.Cloet, Leiterin Physiotherapie Ospidal). Labor Nach mehrjähriger Mitarbeit haben sich Sabrina Grond und Manuela Cantieni neuen beruflichen Herausforderungen zugewandt. Für ihren Einsatz im Bereich Labor und Funktionstechnik danken wir ihnen herzlich. Die zwei vakanten Stellen wurden durch Sibylle Schnarr und Annatina Planta besetzt. Erneut absolvierte eine BMA- Praktikantin des Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe aus Innsbruck einen Teil ihrer Ausbildung erfolgreich im Labor des Ospidal. Die Labormitarbeiterinnen besuchten mit grossem Engagement verschiedene fachspezifische Fortbildungen. Das Analysenangebot in den fachspezifischen Bereichen Schwangerschaftsabklärung und Infektserologie konnte durch die Einführung von zwei neuen Parametern erweitert werden. Die gesetzlichen Vorgaben und die Supervisionen durch Herrn Dr. med. J. Schuler, Laborleiter FAMH, wurden auch dieses Jahr vollumfänglich erfüllt (U.Cadonau, Leiterin Labor Ospidal). Medizinisches Fortbildungsangebot Wie schon seit vielen Jahren organisierte die Medizinische Abteilung auch 2013 ein umfangreiches vielfältiges Fortbildungsprogramm für die praktizierenden Ärzte der Region, die Spitalärzte, aber auch für auswärtige Ärzte sowie das medizinische Fachpersonal von Spital und Hausarztpraxen. Im Rahmen des regionalen Fortbildungsprogramms boten wir 7 Veranstaltungen mit insgesamt 21 von den Fachgesellschaften akkreditierten Fortbildungsstunden an, welche themenspezifische Referate und Fallvorstellungen umfassten. Einen Teil davon bilden Videokonferenzfortbildungen mit dem Kantonsspital Graubünden. Speziell fördern möchten wir die interdisziplinäre medizinische Zusammenarbeit in der Region. Dazu trugen Fallvorstellungen der praktizierenden Ärzte, eine sehr gut besuchte interdisziplinäre Nachmittagsfortbildung zum Thema Palliativnetzwerk Unterengadin und eine zusammen mit der Spitex durchgeführte Fortbildung zum Thema Wundmanagement in- und ausserhalb des Spitals Zusammenarbeit mit den Hausärzten bei. An der zweitägigen 8. Engadiner Assistenzärztefortbildung nahmen 32 Ärzte aus der ganzen Ostschweiz teil. 10

11 Die 19. Engadiner Fortbildungstage in Tarasp-Vulpera (Mitorganisation) besuchten 80 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz (erneut innert kurzer Zeit ausgebucht). Im September organisierte Dr. H. Graf eine Fortbildung für rund 40 komplementärmedizinisch tätige Ärzte und Pharmazeuten aus Italien, Deutschland und der Schweiz in Avrona. Die Teilnehmer schätzen auch das Rahmenprogramm zum Thema Scuol und seine Quellen sowie den Einblick in das Erfolgsmodell CSEB. Zusätzlich zu diesen extern angebotenen Fortbildungen finden wöchentlich intern Fallvorstellungen, Kurzreferate über in der Fachliteratur publizierte Forschungsergebnisse, Themenfortbildungen der Kaderärzte Medizin und eine Videokonferenzfortbildung mit dem Universitätsspital Bern im Rahmen eines 2-jährigen internistischen Curriculums statt. Dieses Fortbildungsangebot ist, neben dem im kleinen Team gepflegten bedside-teaching und dem vielfältigen Krankheitsspektrum unseres Spitals sicher mit ein Grund, dass die diesjährige Evaluation unserer ärztlichen Weiterbildungsstätte durch ETH und FMH erfreulicherweise überdurchschnittlich gute Resultate ergab (Gesamtnote 5.5). Interdisziplinarität im (kleinen) Regionalspital alle profitieren Eine vermutlich schweizweit einmalige Eigenheit unseres Spitals ist der räumlich und personell enge Bezug der verschiedenen Fachdisziplinen. Am täglichen Morgenrapport sitzen Gynäkologen, Chirurgen, Internisten, Allgemein- und Komplementärmediziner sowie Anästhesisten beieinander, hören von Eintritten und medizinischen Problemen der anderen Abteilungen und können jeweils direkt ihre Meinung dazu einbringen. Dies fördert nicht nur das Verständnis für andere Disziplinen, es erweitert auch das eigene medizinische Spektrum und vor allem kommt es den Patienten zugute, die nicht nur eine fachärztliche fokussierte sondern integrale Beurteilung erhalten - und nicht zuletzt prägt dies auch die Ausbildung und Sichtweise unserer Assistenzärzte. Dank Wie immer möchten wir uns bei allen Zuweisern und unseren Konsiliarärzten bedanken, mit denen wir eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit pflegen. Danken möchten wir auch allen MitarbeiterInnen unserer und aller anderen Abteilungen des Ospidal für ihr grosses Engagement zugunsten unserer Patienten. Last but not least möchten wir uns bei allen unseren Patienten und ihren Angehörigen ganz herzlich bedanken, die durch ihr Vertrauen in unsere Abteilung und unsere Kompetenz unsere Tätigkeit überhaupt erst ermöglichen. Dr. G. Flury, Chefarzt Dr. Ch. Weiss, Leitender Arzt Dr. C. Neumeier, Co-Chefarzt Dr. H. Graf, Leitender Arzt 11

12 Anästhesiologie, Schmerztherapie, Rettungsdienst und Transfusionswesen Das Jahr war durch den OP-Neubau sowie die Inbetriebnahme des neuen OPs mit komplett neu ausgerüsteten Anästhesiearbeitsplätzen geprägt. Hierbei handelte es sich neben der klinischen Routine um eine zusätzliche Mammut-Aufgabe, welche aber gleichzeitig besonders viel Freude bereitete. Es ist nicht alltäglich, dass man einen komplett neuen Arbeitsplatz mitgestalten und in Betrieb nehmen darf. Neben den Gerätschaften, welche alle auf dem neuesten Stand sind, ist vor allem die räumlich getrennte Narkoseeinleitung als echtes Novum festzuhalten. Dadurch konnten einerseits die Arbeitsverhältnisse massiv verbessert und andererseits die Abläufe wesentlich optimiert werden, was letztlich v.a. den Patienten zugute kommt. 12

13 Personelles Nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit in der Anästhesieabteilung durfte Tommy Baeck die wohlverdiente Pension antreten. Er hat die Abteilung als Anästhesiepflegfachkraft nachhaltig geprägt und wir danken ihm für seine Treue und wünschen ihm weiterhin alles Gute. Als Nachfolger konnte Hannes Witschi gewonnen werden, der sich schnell und kompetent einarbeitete. Zudem konnte die vakante ärztliche Stelle mit Frau Dr. Anke Ulrich ab Oktober besetzt werden. Frau Ulrich bringt spezielle Kenntnisse der Schmerztherapie inkl. der Akupunktur mit, welche sie sich zuletzt am Paraplegiker Zentrum in Notwil aneignete. Anästhesiologie Im Jahr 2013 wurden 12,6% mehr anästhesiologische Prozeduren durchgeführt als im Vorjahr (899 vs. 785). Dabei wurde wie immer ein besonderer Wert auf ein individuell mit und auf den Patienten abgestimmtes Narkoseverfahren sowie maximale Patientensicherheit gelegt. Es kamen alle modernen Verfahren der Narkose zum Einsatz, wobei über die Hälfte aller Narkosen (52,5%) bei Notfalleingriffen durchgeführt werden mussten. Die Regionalanästhesieverfahren haben dabei mit 62,5% den grössten Anteil. Zudem kamen alle anderen gängigen Verfahren der Allgemeinanästhesie zum Einsatz (253 Fälle): Masken-, Larynxmasken- und Intubationsnarkosen sowie bei 86 Patienten ein sogenanntes Kombinationsverfahren, d.h. Allgemein- und Regionalanästhesie kombiniert. Neben den reinen Narkosen wurden gesamthaft 84 Stunden unterstützende Massnahmen (Schockraumbehandlung, etc.) für die chirurgische, gynäkologische oder medizinische Abteilung geleistet. Schmerztherapie Mit der zusätzlichen Expertise von Frau Dr. Ulrich konnte das schmerztherapeutische Angebot um das Gebiet der Akupunktur erweitert werden. Insgesamt konnten 112 interventionelle Schmerztherapien meist unter Bildwandlerkontrolle ohne Komplikationen durchgeführt werden (davon 65 rückenmarksnahe Verfahren). Die Klinik ist weiterhin als Schmerzklinik der Schweizerischen Gesellschaft zur Studium des Schmerzes (SGSS) anerkannt. Rettungsdienst und Notarztwesen Die Gesamtzahl der geleisteten Rettungseinsätze blieb gegenüber dem Vorjahr konstant (395 vs. 389). In 57 Fällen handelte es sich um lebensbedrohliche P1-Einsätze, bei denen immer auch ein Notarzt des Ospidals mit zum Einsatz kam. Die kantonal vorgegeben Ausrückzeiten sowie die Vorgaben des Interverbands für den Rettungsdienst (IVR) konnten wieder ganzjährig eingehalten werden. Der scheidende Rettungssanitäter Timo Zitzmann konnte durch Jan Neumann ersetzt werden. Jan Kirchhoff hat die Anerkennung als dipl. Rettungssanitäter HF mit Bestnote abgeschlossen. Die Abteilung führt nun seit einigen Jahren erfolgreich die obligatorische Weiterbildung des Personals in den so genannten Basis-Wiederbelebungsmassnahmen (BLS), den erweiterten Reanimationsmassnahmen (ACLS) und den Baby- und Neugeborenreanimationen (PALS) durch. Desweiteren wurden auch wieder Kurse für externe Partner in diesen Bereichen durchgeführt. Transfusionswesen Im Berichtzeitraum wurden insgesamt 131 Blutkonserven verabreicht. Die weiterhin niedrige Gabe darf der kritischen Indikationsstellung angerechnet werden und liegt im Trend der Schweizer Spitäler. Des Weiteren wurden erneut drei gut besuchte öffentliche Blutspendetermine am Ospidal durchgeführt. Dr. Joachim Koppenberg, Chefarzt Dr. Ruth Bayerl, Leitende Ärztin Dr. Anke Ulrich, Leitende Ärztin 13

14 Pflege Jahresziel Jahresziel 2013 im Pflegedienst stellte die Einführung der im Jahr 2012 entwickelten elektronischen Pflegedokumentation und die weitere Optimierung der Rapporte dar. In mehreren Schulungen wurde die angepasste elektronische Pflegedokumentation allen Pflegefachpersonen vermittelt. Dadurch, dass das Phönix schon bekannt war, wurden die Neuerungen relativ schnell erlernt. Im Verlaufe des Jahres konnten dann noch verschiedene Anpassungen zur Optimierung gemacht werden. Der Rapport am Patientenbett wurde evaluiert und entsprechende Anpassungen vorgenommen. Projekte Auch im 2013 waren die Mitarbeitenden der Pflege in mehrere Projekte involviert: Die Pflegeleitlinien bilden im Arbeitsalltag ein praktisches Nachschlagewerk. Im vergangenen Jahr konnten weitere Leitlinien erarbeitet und eingeführt werden. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren noch mehr zu erarbeiten. Das Wundkonzept ist in den Arbeitsalltag integriert. Unsere verantwortlichen Personen für das Wundmanagement Christine Colcuc und Madlaina Stecher haben in Zusammenarbeit mit Dr. Flury und den Kaderärzten der Medizin wieder ambulante Patienten betreut. Für diese mit viel Engagement geleistete Aufbauarbeit haben alle sehr viel Flexibilität gezeigt, wofür ein grosses Dankeschön gebührt. Die Kinaesthetics wird durch monatliche Fallbesprechung auf der Abteilung aktiv gefördert und von den Peer-Tutorinnen, in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Physiotherapie, immer sehr lehrreich und praxisnah gestaltet. Fortbildung Durch unser interdisziplinäres Patientengut muss das Pflegeteam in vielen unterschiedlichen Situationen kompetent handeln können. Zum Thema Atmung konnte Frau Brigitte Studhalter, Pflegefachrau NDS Intensivstation und HF Dozentin aus Luzern, praxisnahe Themen wie chronische Bronchitis, Cor pulmonale oder Astma etc. vermitteln. Weiter wurden Pharmakologie und die Diagnostik zum Thema Atmung thematisiert. An einer eintägigen Schulung konnte Frau Sybille Bosshard Pflegeexpertin am KSGR das Thema Pflegediagnosen unterrichten. Es half allen Mitarbeitern, das schon vorhandene Wissen zu vertiefen und Unsicherheiten konnten grösstenteils geklärt werden. Weiter finden monatliche Fallbesprechungen im Team statt bei denen immer wieder aktuelle Themen behandelt werden. Ausbildung Im CSEB besteht ein übergeordnetes Ausbildungskonzept für alle pflegerischen Berufe. In der Pflege bieten wir die Lehre als Fachangestellte Gesundheit (FaGe) sowie Praktikumsplätze für HF Studierende an. Ausbildungen zur FaGe und Pflegefachfrau HF können auch berufsbegleitend absolviert werden. Zurzeit besteht das Angebot für sechs FaGe-Lernende und vier Praktikumsplätze für HF. Zurzeit absolvieren zwei HF-Studierende berufsbegleitend die Ausbildung. Innerhalb des CSEB können in den Betrieben Ospidal, Pflegegruppen, Pflegeheim und Spitex gemeinsame Ressourcen genutzt werden. Durch das be-reichsübergreifende Angebot kann die Ausbildung noch vernetzter und abwechs-lungsreicher gestaltet werden. Die übergeordneten Ausbildungsaufgaben werden durch die Ausbildungsverantwortliche Pflege, Frau Sonja Schmidt, mit viel Engagement erbracht. Sie fungiert als Drehscheibe zwischen Schule, Praxisort und Elternhaus. Die betriebliche Ausbildung wird in den einzelnen Betrieben durch die Berufsbildner/-innen wahrgenommen. Marianne Sägesser, Leitung Pflegedienst 14

15 Externe Konsiliarärzte Bei den am Ospidal tätigen Konsiliarärzten möchten wir uns herzlichst für die speditive, kompetente und problemlose Zusammenarbeit im Sinne unserer gemeinsamen Patienten bedanken. Augenheilkunde Dr. med. Paolo Bernasconi / Dr. med. Kaspar Rohrer Dermatologie Dr. med. Rainer Disch Gastroenterologie Dr. med. Christian Casanova Neuropädiatrie Dr. med. Elmar Keller Onkologie PD Dr. med. Roger von Moos / Dr. med. Fritz Egli / Dr. med. Michael Mark ORL (Hals, Nasen, Ohren) Dr. med. Edmund Hofer / Dr. med. Daniel Fanconi Pädiatrie Dr. med. Rolf Bienentreu Psychiatrie Dr. med. Michel Schlim / Dr. med. Elsa Gees Radiologie Dr. med. Jens Fischer / Dr. med. Carsten Siewert 15

16 Chüra Verena Schütz, Direktorin Chüra Pflege & Betreuung In der Entwicklung der Dienstleistungsnachfrage zeigte sich im vergangenen Betriebsjahr eine weitere Verschiebung von der Langzeitpflege hin zur Kurzzeit- und Überbrückungspflege, welche sich sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich nochmals markant verstärkt hat und sich als grosse Herausforderung darstellt. Der dadurch bedingte Mehraufwand pro Fall ging mit einer gleichzeitigen tieferen Belegungszahl sowohl im ambulanten wie auch stationären Bereich einher. Der Personalbereich wurde der nochmaligen Abnahme der Nachfrage nach Dienstleistungen angepasst. Dies erforderte eine grosse Flexibilität und entsprechendes Engagement von Seiten der Mitarbeitenden. Um die palliative Pflege in die Regelversorgung zu integrieren und eine einheitliche Versorgungsphilosophie innerhalb des CSEB anzustreben, wurde das Konzept Palliative Care CSEB erarbeitet. Im Laufe des Jahres 2013 konnte die interdisziplinäre Vernetzung sowie der Aufbau eines regionalen Brückendienstes miteingebunden werden. Die Zirkelgruppe Palliative Care, bestehend aus Vertretenden aus Langzeitpflege, Akutpflege, Spitex sowie Arzt Palliative-Abteilung und Hausarzt, wurde gegründet. Der Aufbau eines regionalen Brückendienstes Unterengadin und die Einbindung in das kantonale Projekt wurden angestrebt und konnten auf den umgesetzt werden. Mit einer Spende aus dem Spitex-Fonds konnte eine Schmerz-Spritzenpumpe für den Brückendienst finanziert werden. Im Rahmen des ärztlichen Fortbildungsprogramms fand im April 2013 eine interdisziplinäre, regionale Tagung zum Thema Palliativnetzwerk Engiadina Bassa statt. Ende April wurde die regionale Gewerbeausstellung EBexpo 2013 in Scuol mit sehr grossem Erfolg und starken Besucherzahlen durchgeführt. Am CSEB-Stand konnten die beiden Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle die Dienstleistungen und Angebote der Pflegebetriebe und der regionalen Alzheimer-Beratungsstelle einem grossen Publikum vorstellen und näher bringen. 16

17 Personal Die Rekrutierung von diplomiertem Fachpersonal für den ambulanten und stationären Langzeitbereich in Randregionen gestaltet sich nach wie vor schwierig. Dank der grossen Flexibilität und Bereitschaft unserer Mitarbeitenden, in den Partnerbetrieben einzuspringen, konnten durch Personalaustausch die grössten Engpässe überbrückt werden. In den Chüra-Betrieben fanden Schulungen zu Kinaesthetics, Beschwerdemanagement, Pflegeprozess und Ernährung im Alter statt. Eine Mitarbeitende schloss die Ausbildung zu Kinaestheticstrainerin I ab. Mit Bravour schlossen im Juli zwei Lernende die Grundbildung und eine Mitarbeiterin die berufsbegleitende Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit (FaGe) ab. Eine Pflegefachfrau befindet sich derzeit in Ausbildung zur Aktivierungs- und Demenztrainerin. Qualitätsmanagement Als unterstützendes Instrument in der interprofessionellen Zusammenarbeit der Pflege und Betreuung im CSEB darf zweifelsohne das Klinikinformationssystem Phoenix aufgeführt werden, in welchem Ärzte, Pflege (Akut und Langzeit), Physiotherapie und Case Managerin fallbezogen dokumentieren können. Da dieses Instrument im Pflegebereich und insbesondere in der Langzeitpflege nicht den heutigen Anforderungen entspricht, wurde das Projekt elektronische Pflegedokumentation Ende 2012 gestartet. Im Oktober 2013 wurde in allen Betrieben des CSEB eine anonyme Mitarbeiterbefragung durchgeführt. In den Betrieben Chüra wurde diese durch die Firma NPO PLUS erhoben, die Auswertungen sind im Gange und werden im Jahre 2014 vorliegen. Durch die Spitex wurde wiederum eine Zufriedenheitsbefragung der Kunden zum Mahlzeitendienst durchgeführt, die Auswertung zeigte eine hohe Zufriedenheit bei den Mahlzeitenbezügern. Die Fachverantwortliche Pflege widmete sich im vergangenen Jahr schwergewichtig der Anpassung des Pflegeprozesses mit der Implementierung der Pflegediagnosen im Kliniksystem sowie der Erarbeitung des Konzeptes Palliative Care CSEB. Projekte Im Rahmen des Entwicklungsprojektes Nationalparkregion-Gesundheitsregion war die Projektleiterin der Beratungsstelle für ein Jahr mit einem zusätzlichen Pensum in Teilprojekte mit eingebunden und arbeitete als Produktmanagerin eng mit der Projektleitung und den Partnern der touristischen Organisation (TESSVM) zusammen. Unter anderem wurden im Jahre 2013 folgende Teilprojekte eingeführt: Gluten- und laktosefreie Erholung, Workshops und Bildungsangebote sowie das Angebot Ferien für Gäste mit Spitex- Bedarf. Internetportal zum Thema Alter in Graubünden Der Kanton Graubünden richtet ein Internetportal ein, auf dem sich die im Kanton tätigen Organisationen verlinken und relevante Informationen zur Verfügung stellen. Ältere Menschen, deren Angehörige sowie alle anderen interessierten Kreise können sich auf einfache Art und Weise über allgemeine Fragestellungen rund um das Thema Alter sowie über die verschiedenen Angebote informieren. Das Unterengadin ist als Pilotregion am Aufbau und der Mitgestaltung des Webportals beteiligt. Die regionale Projektleitung und Koordination wurde der Beratungsstelle Chüra des Center da sandà Engiadina Bassa (CSEB) übertragen. Die Aufschaltung des kantonalen und regionalen Internetportals ist auf das Frühjahr 2014 hin geplant. Ein herzliches Dankeschön gebührt allen Mitarbeitenden für ihr motiviertes Engagement, den Bewohnenden, Klienten und Angehörigen für ihr uns entgegengebrachtes Vertrauen und den vielen freiwilligen Helfenden für ihre grosse Unterstützung. Bei unseren Partnerinnen und Partnern bedanken wir uns für die stets gute Zusammenarbeit. 17

18 Cusglianza da chüra / Beratungsstelle Beratung und Case Management Dass die Dienstleistungen der Beratungsstelle einem immer grösser werdenden Bedarf entsprechen, zeigen sehr deutlich die Fallzahlen von Case Management und Beratungen auf. Mit 62 Fällen steigerte sich das Case Management um einen Drittel gegenüber dem Vorjahr und die Erstberatungen haben sich verdoppelt und sind auf 71 Beratungen angestiegen. Insbesondere haben Case Management-Betreuungen während der Hospitalisation um ein Vielfaches zugenommen. Dabei war insbesondere eine Steigerung der Vermittlung von Entlastungsaufenthalten im Pflegeheim zu verzeichnen. Grösstenteils aus gesundheitlichen Gründen des Patienten, öfters aber auch zur zusätzlichen Entlastung der pflegenden Angehörigen wurden Erholungsaufenthalte zwischen wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen vermittelt. Case Management-Beratungen zu Hause wurden seltener nachgefragt und leider oft erst in Krisensituationen in Anspruch genommen. In den Beratungsgesprächen werden folgende Hilfestellungen am Häufigsten angefragt: Wie weiter nach einem Spitalaufenthalt, Belastungssituation der Angehörigen, Mediation an runden Tischen/Helferkonferenzen, Vermittlung von Pflegeplätzen/Überbrückungspflege, Grundinformationen zur Ergänzungsleistung, Unterstützung bei Anträgen zur Hilflosenentschädigung. Die Nachfrage nach stationären Ferienplätzen blieb konstant, 5 Klienten verbrachten rund 20 Ferienwochen in unseren stationären Einrichtungen. Meist dienten diese Ferienaufenthalte der Entlastung von pflegenden Angehörigen. Pflegende Angehörige Eine weitere zentrale Aufgabe der Beratungsstelle ist die Unterstützung und Begleitung der pflegenden Angehörigen. Sie erfüllen ihre Aufgabe oft bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und nicht selten darüber hinaus. Immer wieder wird Unterstützung jedoch erst dann angefordert, wenn das Helfernetz zusammenbricht. Pflegende Angehörige frühzeitig zu erreichen, ist für die Beratungsstelle deshalb weiterhin ein wichtiges und herausforderndes Thema. Im vergangen Jahr wurden vier Begegnungstreffen sowie ein Kinaesthetics-Kurs für pflegende Angehörige organisiert. Der Grundkurs in Kinaesthetics stiess wiederum auf grosses Interesse. An den Begegnungstreffen, welche gemeinsam mit Ursla Pedotti von der Pro Senectute durchgeführt wurden, profitierten die pflegenden Angehörigen nebst den vermittelten Informationen hauptsächlich vom Austausch untereinander. 18

19 Prävention und Gesundheitsförderung Das Konzept Prävention und Gesundheitsförderung im Alter wurde soweit erarbeitet, dass bereits einzelne Module umgesetzt werden konnten. Die Projektleiterin der Beratungsstelle, Corsina Feuerstein, hielt Referate am Mittagstisch in Susch und an der Generalversammlung der Veterans Motta Naluns. Über diese Kanäle wurde einerseits die angesprochene Altersgruppe für das Thema sensibilisiert, andererseits konnten die Bedürfnisse, Ideen und Fragen von den Senioren erfahren werden. Ein Flyer mit den Angeboten der Region zur Prävention und Gesundheitsförderung im Alter wird mit dem Programm der Referate, Workshops und Ausbildungen im Jahre 2014 lanciert. Interregprojekt Per Ende Jahr 2013 kam das Interregprojekt Ponti per il futuro nach drei Jahren zum Abschluss. Im Rahmen der Projektarbeit konnten in unterstützender Interaktion mit unseren Partnern aus dem Vinschgau die geplanten Betreuungs- und Organisationsmodelle aufgebaut und umgesetzt werden. Im Laufe des Projektes entwickelte sich die Zusammenarbeit insbesondere auch im operativen Bereich gewinnbringend. Regionale Alzheimer-Beratungsstelle Vor gut einem Jahr konnte die regionale Alzheimer-Beratungsstelle Unterengadin aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Über die regionalen Informationsplattformen wie etwa die Gewerbeausstellung Unterengadin, das Forum der Hausärzte-Treffen, die Sozialkonferenz Engadin und Südbünden, das Netzwerktreffen soziale Institutionen Unterengadin sowie die regelmässigen Veranstaltungen für pflegende Angehörige wurde das neue Leistungsangebot bekannt gemacht. Die Beratungen fanden teilweise im Stützpunkt statt, oft jedoch auch im Rahmen von Case Management bei hospitalisierten Betroffenen. Diesen Herbst wurde in Scuol die allgemeinpsychiatrische Tagesklinik (ATK) der Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR) eröffnet. Im neuen Leistungsangebot ist auch ein regulärer Geronto-Tag enthalten, mit welchem nun ein zusätzliches Entlastungsangebot für Angehörige von Demenz-Betroffenen zur Verfügung steht. Im Frühjahr 2014 wird ein regionaler Angehörigen-Kurs Lebensqualität für Menschen mit Demenz in Zernez organisiert. 19

20 Spitex Im ambulanten Bereich war entgegen dem nochmaligen Rückgang der Leistungsstunden mit 184 Neuaufnahmen und 181 Austritten eine derart grosse Klienten-Fluktuation zu verzeichnen wie in den vorangegangen 7 Jahren nicht mehr. Dies bedeutete für die Spitex eine Zunahme von intensiven Kurzeinsätzen, welche einen grösseren Aufwand auslösten und sich in einer Verschiebung im Verhältnis der Leistungsstunden abbildete. Während die Grundpflege 2006 noch 89% Prozent der Pflegeleistungen ausmachte, ist sie im Jahre 2013 auf 64 % gesunken. Die Abklärung- sowie Behandlungspflegeleistungen haben sich in den letzten drei Jahren prozentual fast verdoppelt. Für das Angebot der psychiatrischen Pflege bestand seit dem Jahre 2010 eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Spitex Oberengadin, welche später in das Projekt mit den Psychiatrischen Diensten Graubünden (PDGR) mündete. Mit Eröffnung der allgemeinpsychiatrischen Tagesklinik des PDGR im Herbst 2013 in Scuol konnte nun eine neue Vereinbarung zur regionalen Abdeckung der Psychiatriepflege abgeschlossen werden. Die Vereinbarung der regionalen Vermittlung des Rotkreuzfahr-Dienstes im Unterengadin wurde mit dem Rot Kreuz Graubünden überarbeitet. Im Juni konnte eine Schulung der Rotkreuz-Fahrer vor Ort organisiert werden. Seit Frühjahr können im Unterengadin Rollstuhlfahrten mit einem Bus mit Hebebühne angeboten werden. Zusätzlich steht im Krankenmobilienverleih ein Elektromobil zur Verfügung. Die Spitex hat bei den Bezügern des Mahlzeitendienstes wiederum eine Zufriedenheitsbefragung durchgeführt. 60% sind mit dem Mahlzeitendienst sehr zufrieden, 40% gut zufrieden. Ein grosser Dank für diesen guten Service gebührt dem Küchenteam des Ospidals, welches die Mahlzeiten zubereitet, sowie den Fahrern und Freiwilligen Helfern, welche die Mahlzeiten verteilen und die Kunden vor Ort betreuen. 20

21 Langzeit-Pflege Eine Entwicklung, die sich bereits länger, auch schweizweit abzeichnet, ist die Zunahme der Komplexität in der Altersmedizin und in den Pflegeheimen. Die Einführung von Swiss DRG verstärkt diesen Trend. Es besteht ein grösseres Interesse daran, die Patienten schnell und gut zu verlegen. Die neuen Eintritte beanspruchen mehr Ressourcen und im ärztlichen wie pflegerischen Bereich ist geriatrisches Fachwissen gefragt. Mit der Einführung des Versorgungsmanagements wurde im CSEB diese Entwicklung bereits frühzeitig angegangen. Die Verlagerung weg von den herkömmlichen Langzeitpflegefällen zeigte sich im vergangenen Jahr sehr markant: Auf die insgesamt 37 stationären Plätze fielen 37 Eintritte und 42 Austritte. Bei 70% der Eintritte handelte es sich um Kurzzeitpflege- / Entlastungsaufenthalte oder Feriengäste und 15 Bewohnende kehrten nach dem stationären Aufenthalt nach Hause zurück. Die Pflegegruppen und das Pflegeheim dürfen auf die grosse Unterstützung von Freiwilligen der Grischunas und der Frauenvereine zählen. Sie bringen mit ihren Besuchen und Aktivitäten Freude und Bereicherung in den Alltag unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Im Frühjahr fand ein Begegnungstreffen zum Informationsaustausch statt, an welchem angeregt Themen der Zusammenarbeit, Aktivitäten und Aufgaben ausgetauscht wurden. In der Pflegegruppe Prasas-chèr konnte durch die Vergrösserung des bestehenden Garten-Vorplatzes ein grosser Mehrwert geschaffen werden. Dieser ermöglicht nun auch unkompliziert, draussen Gehtrainings zu absolvieren, kleine Spaziergänge mit rollstuhlgängigen Bewohnenden zu machen oder Picknick Anlässe im Freien durchzuführen. In der Pflegegruppe Chalamandrin fanden insbesondere im ersten Halbjahr einige Wechsel statt und zeitweise war die Gruppe voll belegt. Ab dem Sommer konnten regelmässig Tagesgäste betreut werden. Viele Aktivitäten und Ausflüge fanden mit den Bewohnenden im Dorf oder in der näheren Umgebung statt so zum Beispiel der Besuch des Trachtenfests in Pfunds, ein Kinobesuch im Pflegeheim Chüra Lischana in Scuol oder ein Ausflug auf die Sanderer Alm. Im Pflegeheim Chüra Lischana bescherten die Aktivitäten auf der Baustelle des neuen Operationstrakts eine willkommene Abwechslung. Aktiv und mit regem Interesse wurden die Bautätigkeiten vor der Haustüre von den Bewohnenden verfolgt und diskutiert. Ein grosses Highlight war auch die Eröffnung des Helikopterlandeplatzes auf dem Dach des Pflegeheimes. Durch das neue Aktivierungsprogramm wird auf der Station gekocht, gebacken und auch gebastelt. Stationsdekorationen werden nun selbst hergestellt. Die tägliche Bewegungsstunde oder das Vorlesen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch die Kinonachmittage mit Popcorn sind kleine Glanzlichter im Alltag. 21