VERA 3 Modul 2. Reflexionen mit Kindern im Anschluss an den Lesetest. Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

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1 VERA 3 Modul 2 Reflexionen mit Kindern im Anschluss an den Lesetest 27. Mai 2013 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

2 Herausgegeben vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49, Düsseldorf Telefon Telefax

3 Inhaltsverzeichnis 1 Reflexion über VERA Einleitung Powerpoint-Präsentation für die Planung der VERA -Reflexion Reflexionsgespräche Die Zielscheibe Das Brainstorming Gruppenarbeit zu ausgewählten VERA -Testaufgaben des Jahres Lerngespräche führen nach dem VERA -Test Wozu Lerngespräche? Gesprächshaltung und Steuerungselemente der Lehrkraft in Lerngesprächen Förderliche Lernimpulse, die Kinder zum Handeln anregen und ihnen die Verantwortung zuspielen Beispiele für lernförderliche Impulse Anregungen für die Gesprächsvorbereitung Gesprächsvorbereitung auf Seiten der Lehrerin/des Lehrers Gesprächsvorbereitung auf Seiten der Schülerin/des Schülers Ablaufplan für ein Lerngespräch zu den VERA -Leistungen Anlagen 17 iii

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5 1 Reflexion über VERA 1.1 Einleitung Die Leseaufgaben waren echt leicht. Ich hab sie auch schnell lösen können. Nur das blöde Naturkundemuseum Ich hatte totale Schwierigkeiten! Abbildung 1.1: Gespräch unter Kindern Nach dem VERA -Test besteht immer die Möglichkeit, mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Arbeit während des Testes zu reflektieren. Im Bereich Lesen geht es dann um ihr Textverständnis, ihren Umgang mit den Texten und um die Bewältigung der Leseaufgaben. 1

6 Reflexion über. Powerpoint-Präsentation für die Planung der -Reflexion Für die Planung der -Reflexion wurde eine Powerpoint-Präsentation fertig gestellt, die deren Strukturierung erleichtern soll. Abbildung. : Powerpoint-Präsentation Vorbereitung einer Reflexion der Testdurchführung (Vorschau). Reflexionsgespräche Reflexionsgespräche nach Lern- und Arbeitsphasen, in denen Arbeitsabläufe wiedergegeben, Probleme thematisiert, Ergebnisse zusammengetragen, Befindlichkeiten ausgetauscht Modul_2_PPT.pdfM S W ( ): Powerpoint-Präsentation Vorbereitung einer Reflexion der Testdurchführung. Soest

7 Reflexionsgespräche oder Lernfortschritte und fertige Arbeiten vorgetragen und gezeigt werden, sind entscheidende Unterrichtsphasen. Reflexionsgespräche können sehr unterschiedliche Inhalte haben, das hängt von den jeweiligen Themen, den Zielsetzungen und den Stellen im Lernund Arbeitsprozess ab. Sie alle haben aber den Vorteil, dass die Kinder von dem Lernen und der Arbeit der anderen etwas erfahren und sich selbst und ihre Arbeit im Vergleich mit den anderen einschätzen können. 2 In einem solchen Klassengespräch kann über den VERA -Test reflektiert werden, indem die Texte, die Aufgaben und der Umgang damit thematisiert werden. Hierbei können Kriterien im Vordergrund stehen, die sich auf unterschiedliche Ebenen beziehen: den Inhalt der Texte den Umgang mit den unterschiedlichen Textsorten die Bewältigung der Aufgabenformate den Umgang mit den zeitlichen Vorgaben Der Gesprächsverlauf kann durch Reflexionskarten geregelt sein. Auf möglichen Reflexionskarten könnte stehen: Mir hat der Text gefallen, weil Ich hatte Schwierigkeiten mit Besonders gut gelungen ist mir Ich habe erkannt, dass ( ) Diese Regelung hat den Vorteil, dass Kinder vorgegebene Sprachmuster nutzen können. Zurückhaltende Kinder bekommen Sicherheit und Vielredner werden eingegrenzt, ohne dass die Kinder es auf sich selbst beziehen müssen. Das informierende Sprechen ist die zugrunde liegende mündliche Kompetenz. Hierbei realisieren die Kinder unterschiedliche Sprechhandlungen: sie berichten, sie beschreiben, sie schildern und sie erklären. Andere zu informieren über thematische Inhalte oder eigene Lernwege und anderen Kindern Lernergebnisse zu präsentieren, gehört zum Schulalltag. Die Kinder erleben auf diese Weise, dass sie mit ihrer Arbeit besonders auch mit ihrer Arbeit im VERA -Test ernst genommen werden. Es erfolgt eine direkte Würdigung ihrer erbrachten Leistung durch andere Kinder oder die Lehrerin bzw. den Lehrer. Die Kinder 2 vgl. ULRIKE POTTHOFF, ANGELIKA STECK-LÜSCHOW, ELKE ZITZKE: Gespräche mit Kindern. Cornelsen. Berlin 2008, S. 54 3

8 Reflexion über VERA können ihre Probleme oder Erfahrungen direkt in den nächsten Tagen im Anschluss an die Arbeit austauschen und Schwierigkeiten klären. Sie erfahren, dass ihre Äußerungen Wirkung haben, wenn darüber gesprochen wird, was sie beim Lesen der Texte verstanden haben und welche Schwierigkeiten beim Lösen der Leseaufgaben aufgetreten sind. Reflexionskarten können hierbei ein Gesprächsritual sein, da sie die Sache in den Mittelpunkt stellen. Wenn der Ablauf ritualisiert ist und die Kinder sich sicher fühlen, ermöglichen die Reflexionskarten ihnen, sich auf den Inhalt des Bewusstwerdens zu konzentrieren und somit die Sache in den Vordergrund zu stellen. Die Reflexionsansätze können nach unterschiedlichen Gesichtspunkten des VERA -Testes gegliedert werden. In den Reflexionssätzen lassen sich Probleme bei den Aufgaben, die Texte und ihre Themen sowie der zeitliche Rahmen zu ihrer Bearbeitung thematisieren: Ich konnte die Aufgaben gut lösen, weil Mir ist diese Aufgabe schwer gefallen, weil Ich hatte Probleme mit der Aufgabenstellung Mir hat geholfen, dass Die Aufgabe war schwer/leicht, weil Ich konnte den Text gut lesen, weil Ich habe nicht verstanden, dass Der Text war schwer zu verstehen, weil Ich fand den ersten Text und den zweiten Text Mir hat die Zeit zum Lesen gereicht, denn Ich hatte für die Aufgaben genügend/nicht genug Zeit, denn Für diese Aufgabe habe ich viel Zeit gebraucht, weil Die Aufgaben waren leicht und gingen schnell zu lösen, weil Der Bildungsstandard Über Lernen sprechen in den Bildungsstandards 3 macht den reflexiven Anteil des inhaltlichen und fachlichen Lernens klar. Die Metakommunikation über das Lernen erfordert Gesprächskompetenzen wie 3 SEKRETARIAT DER STÄNDIGEN KONFERENZ DER KULTUSMINISTER DER LÄNDER IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCH- LAND (Herausgeber): Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich. Wolters Kluwer, München

9 Die Zielscheibe Beobachtungen wiedergeben, Sachverhalte beschreiben, Begründungen und Erklärungen geben, Lernergebnisse präsentieren und dabei Fachbegriffe nutzen, über Lernerfahrungen sprechen, gezielt nachfragen. Weitere Möglichkeiten der Reflexion über geleistete VERA -Aufgaben sind die Zielscheibe und das Brainstorming. Sie sind schnelle Feedback-Methoden, mit denen die Lehrkraft einen Überblick über von ihr festgelegte Fragen bekommt. 1.4 Die Zielscheibe Den einzelnen Teilen der Zielscheibe (Abbildung 3.1 auf Seite 17 in den Anlagen) werden vier verschiedene Aspekte (Aufgabe, Text, Zeit, Inhalt) zugeordnet, die während der Bearbeitung der Aufgaben wichtig waren. Jedes Kind erhält einen Klebepunkt, den es dann in das Feld klebt, das seiner Meinung nach erfüllt wurde. Beispiel»Zeit«: Reichte dem Kind die ihm zur Verfügung stehende Zeit zur Aufgabenbearbeitung völlig aus, setzt es seinen Punkt in das entsprechende Segment (hellgrün). Danach bespricht die Gruppe das Resultat. Mögliche Fragestellungen könnten sein: Aspekt Aufgabe Aspekt Text Aspekt Zeit Aspekt Inhalt Konntest du die Aufgaben gut lösen? Konntest du den Text gut lesen? Reichte dir die Zeit zur Bearbeitung der Aufgaben? Konntest du den Inhalt des Textes gut verstehen? 1.5 Das Brainstorming Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Block mit Klebezetteln. Mit Blick auf die vier verschiedenen Aspekte (Aufgabe, Text, Zeit, Inhalt) hält jedes Kind seine Gedanken bzw. Assoziationen jeweils stichpunktartig auf einem Zettel fest und ordnet diesen dann dem jeweiligen Aspekt auf dem Plakat (Abbildung 3.2 auf Seite 18 in den Anlagen) zu. Mögliche Fragestellungen könnten sein: Aspekt Aufgabe Wie gut konntest du die Aufgaben lösen? 5

10 Reflexion über VERA Welche Aufgaben fielen dir besonders leicht? Welche Aufgaben bereiteten dir Probleme? Aspekt Text Wie gut konntest du den Text lesen? Welche Probleme bereitete dir die Textsorte? Welche Stolperstellen gab es im Text? Aspekt Zeit Wie gut kamst du mit der dir zur Verfügung stehenden Zeit zurecht? An welcher Stelle hättest du mehr Zeit benötigt? Aspekt Inhalt Wie gut konntest du den Inhalt des Textes verstehen? Welche Textstellen bereiteten dir Probleme? Wie gut konntest du dir den Inhalt des Textes vorstellen? Eine weitere Möglichkeit der Reflexion des VERA -Testes stellt die genauere Untersuchung der Testaufgaben in Kleingruppen dar. In der Diskussion mit den Mitschülerinnen und Mitschülern können die Schülerinnen und Schüler über ihre Lernerfahrungen sprechen, Schwierigkeiten und Probleme herausfiltern und Lösungswege präsentieren und nachvollziehen. 1.6 Gruppenarbeit zu ausgewählten VERA -Testaufgaben des Jahres 2013 In Kleingruppen erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt (Abbildung 3.3 auf Seite 19 bis Abbildung 3.6 auf Seite 22 in den Anlagen), anhand dessen einzelne Aufgaben des zurückliegenden VERA -Lesetestes diskutiert werden sollen. Für die Bearbeitung sollten den Schülerinnen und Schülern zudem die beiden Lesetexte des VERA -Testes (Abbildung 3.7 auf Seite 23 bis Abbildung 3.10 auf Seite 26 in den Anlagen) vorliegen. Die VERA -Aufgaben stellen an die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Qualität und Komplexität der Aufgabe. Für die erneute Auseinandersetzung wurden für das Arbeitsblatt acht Testaufgaben ausgewählt, die die drei Anforderungsbereiche Wiedergeben (AB I), Zusammenhänge erstellen (AB II) und Verallgemeinern und Reflektieren (AB III) auf verschiedenen Kompetenzstufen abdecken und somit unterschiedliche Schwierigkeitsgrade verdeutlichen. In der Didaktischen Handreichung Modul C im Aufgabenkommentar zum Bereich Lesen 4 findet sich hierzu eine detaillierte Einordnung 4 Vergleichsarbeiten 2012, 3. Jahrgangsstufe (VERA ) Deutsch. Didaktische Handreichungen Lesen. Modul A C. Berlin IQB (steht allen Schulen im geschützten Online-Portal zur Verfügung) 6

11 Gruppenarbeit zu ausgewählten VERA -Testaufgaben des Jahres 2013 der Aufgaben. Die Schülerinnen und Schüler sollen jedoch selbstständig eine Einschätzung der Schwierigkeit vornehmen und Begründungen für ihre Einordnung finden. In einer abschließenden Plenumsdiskussion sollten die Ergebnisse der Kleingruppen gesammelt und dokumentiert werden. Für besonders schwierige Aufgaben können gemeinsame Lösungswege gesucht und diskutiert werden. Die Feedbackstunde sollte von der Lehrkraft mit einem Ausblick bezüglich der unterrichtlichen Weiterarbeit abgeschlossen werden. Dies könnte, je nach aufgetretenen Schwierigkeiten, beispielsweise die vertiefte Auseinandersetzung mit einzelnen Lesestrategien sein. 7

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13 2 Lerngespräche führen nach dem VERA -Test 2.1 Wozu Lerngespräche? Lerngespräche 1 zur individuellen Förderung und Forderung unterstützen die Fähigkeit der Kinder»über ihr eigenes Lernen nachzudenken, ihr eigenes Lernen aktiv in die Hand zu nehmen. [ ] Lerngespräche sollten regelmäßig mit allen Kindern durchgeführt werden. Sie dienen der Begleitung und Würdigung der Lernfortschritte sowie der Beratung für die weiteren Lernschritte.«2 Durch die zunehmende Eigenverantwortung der Kinder für ihr eigenes Lernen ist der Lerneffekt bei dem Lerngespräch hoch einzuschätzen. Lerngespräche im Zusammenhang mit den VERA -Ergebnissen können als geplante Lerngespräche im Anschluss an die Durchführung und Rückmeldung eines VERA -Testes durchgeführt werden. Individuelle Lerngespräche sollten möglichst ohne Störung verlaufen. Im Klassenraum weist ein Schild»Lerngespräch«die anderen Kinder darauf hin, dass die Lehrerin oder der Lehrer ein Kind individuell berät. Am besten finden sie in einem dem Klassenraum angegliederten Gruppenraum oder einer dafür ausgewiesenen Ecke des Klassenraumes statt. 2.2 Gesprächshaltung und Steuerungselemente der Lehrkraft in Lerngesprächen Die Haltung gegenseitiger Akzeptanz zwischen der Lehrkraft und den Kindern in Lerngesprächen ist eine notwendige Voraussetzung für ein optimales Gelingen. Die Lehrkraft hat selbstverständlich die Verantwortung, das Lerngespräch zielgerichtet zu steuern. Dennoch sollte ihre Zielperspektive die zunehmende Mitverantwortung der Kinder an dem Lerngespräch sein. 3 Hierzu kann die Lehrkraft in einer Eigenreflexion zunächst ihr Gesprächsverhalten hinterfragen: Rede ich nicht zuviel? Lasse ich dem Kind die Möglichkeit, sich selbst zu seinen Fähigkeiten zu äußern? 1 Vgl. KompAss Kompetenzorientierte Aufgaben für das selbstregulierte sprachliche Lernen im Fach Deutsch der Grundschule. Handreichung des MSW NRW S BARTNITZKY, JENS u. a.: Mein Lernordner Portfolio für die Grundschule. Braunschweig 2006, S Vgl. POTTHOFF, U. u. a.: Gespräche mit Kindern. Berlin 2008, S. 73 9

14 Lerngespräche führen nach dem VERA -Test Habe ich das Kind aufgefordert, seinen Lernweg zu beschreiben und eventuell zu begründen? Habe ich zusammengefasst, was das Kind an eigenen Gedanken geäußert hat? Kann ich dem Kind eigene Anteile seiner Fähigkeit spiegeln? Habe ich dem Kind Angebote gemacht, wie es weiter lernen kann? Weiß das Kind am Ende des Gesprächs, was es als nächstes tun und lernen kann? 2.3 Förderliche Lernimpulse, die Kinder zum Handeln anregen und ihnen die Verantwortung zuspielen Während eines Lerngesprächs ist es wichtig, die Kinder zum Mitdenken und zur Eigenständigkeit anzuregen. Sie brauchen das Gefühl mitreden und sich in das Lerngespräch einbringen zu können. Sie müssen ihr Nachdenken in Worte fassen, ihre Ideen für ihr Lernen formulieren und auch Fragen stellen können. Daher ist es wichtig, die Kinder nicht auszufragen und ihnen Anweisungen zu geben. Sie brauchen Impulse, die es ihnen ermöglichen, selber Ideen, Ängste, Fragen und Vorgehensweisen zu formulieren. Die Lehrkraft kann sich solche förderlichen Lernimpulse klar machen, ja sie vielleicht auch einüben. Auf diese Weise können Lerngespräche mit einer Haltung von Respekt und gegenseitiger Akzeptanz ablaufen. Es können Lernziele und Lernwege, Schwierigkeiten von Aufgaben, Lernstrategien und deren Effizienz und neue Lernvorhaben thematisiert und festgehalten werden Beispiele für lernförderliche Impulse Verbindungen zu Gelerntem herstellen»bei der Aufgabe konntest du schon gut Erinnerst du dich, als wir «Stärken heraus kitzeln»ich weiß, dass du gut kannst. Versuche Ich kann mir gut vorstellen, dass du «10

15 Anregungen für die Gesprächsvorbereitung Lernstrategien thematisieren, reflektieren, bewerten, Konsequenzen ziehen Zum Beispiel:»Ihr habt den Text in Abschnitte eingeteilt und den Abschnitten Überschriften gegeben. Wie hast du die Überschriften gefunden? Hat dir das geholfen, die Abschnitte genau zu verstehen? Kannst du dir vorstellen, wie du mit diesem Text vorgehen willst?«verantwortung zuspielen»denk doch mal an Du hast dir doch Gedanken gemacht, wie Als du den Text von gelesen hast, hast du doch eine Lesehilfe genutzt. Wie hat dir das geholfen?«ergebnisse sichern»ich habe gesehen, dass du Erzähl doch mal, wie du «Zusammenfassungen geben»du hast zuerst., dann Ich habe verstanden, dass du drei Lernschritte gemacht hast Ich habe beobachtet, dass du «2.4 Anregungen für die Gesprächsvorbereitung Lerngespräche können mehr oder weniger intensiv von der Lehrerin/dem Lehrer vorbereitet sein. Bei den geplanten Lerngesprächen wird das Kind in die Vorbereitung einbezogen. 4 4 MINISTERIUM FÜR SCHULE UND WEITERBILDUNG NORDRHEIN-WESTFALEN (Herausgeber): KompAss Kompetenzorientierte Aufgaben für das selbstregulierte sprachliche Lernen im Fach Deutsch der Grundschule (Modul 4), Düsseldorf 2012, S ( upload/kompass/modul4/modul_4.pdf) 11

16 Lerngespräche führen nach dem VERA -Test Gesprächsvorbereitung auf Seiten der Lehrerin/des Lehrers Analyse von Lernprozessen und Lernergebnissen im Hinblick auf die Kompetenzerwartungen, z. B. durch: Prüfen der Arbeitsergebnisse bzw. der VERA -Rückmeldung des Kindes Abgleichen mit informellen Beobachtungen zum Lernprozess (Karteikarte, Schülerlisten oder dergleichen) Auswerten eines systematischen Beobachtungsbogens Überprüfen des Arbeitsergebnisses anhand der Kompetenzanforderungen der Aufgaben im Test ( ) Gesprächsvorbereitung auf Seiten der Schülerin/des Schülers Nachdenken über Lernwege und Lernergebnisse, z. B. durch: Prüfen des Arbeitsergebnisses anhand des Testes Nachdenken über den derzeitigen Lernstand (z. B. anhand eines Selbsteinschätzungsbogens wie die Ich kann-liste) Nachlesen eines Eintrags im Lerntagebuch Ablaufplan für ein Lerngespräch zu den VERA -Leistungen 1. Phase: Gesprächseröffnung durch die Lehrerin/den Lehrer Kontakt herstellen/begrüßung Zieltransparenz konkretes Testheft liegt vor:»wir wollen über deinen VERA -Test sprechen und überlegen, was du in der nächsten Zeit im Lesen üben kannst.«2. Phase: Emotionaler/Spontaner Rückblick durch das Kind Erstes Verbalisieren von Eindrücken zu den Erinnerungen an den Test ggf. mit Satzanfängen auf Kärtchen als Sprechanregung:»Ich erinnere mich an Ich fand gut, dass Ich fand schwierig, dass «12

17 Anregungen für die Gesprächsvorbereitung 3. Phase: Gemeinsamer kompetenzorientierter Rückblick auf das Lesen der beiden Texte und die Bewältigung der Aufgaben Lesekompetenzen bewusst machen ggf. mit Satzanfängen auf Kärtchen als Sprechanregung:»Ich konnte die Aufgabe gut lösen, weil Den Text habe ich lieber gelesen, weil Mich hat interessiert «Stärkenorientiertes Feedback der Lehrerin bzw. des Lehrers unter Verwendung konkreter Beschreibungen der fachlichen Kompetenzen aus dem Test:»Ich habe gesehen, dass du Dir ist es gut gelungen, «Förderliche Impulse, um an Informationen über die Testbewältigung zu kommen:»wie schnell konntest du die beiden Texte lesen?hat dir die Zeit gereicht?welchen Text hast du leichter gelesen?welcher Text hat dich interessiert?wie bist du beim Lesen vorgegangen?wie hast du die Informationen gefunden, nach denen in den einzelnen Aufgaben gefragt wurde?musstest du einzelne Textpassagen nochmal lesen, um eine Aufgabe zu lösen? «4. Phase: Gemeinsamer kompetenzorientierter Rückblick auf Stolperstellen im Lesetest Stolperstellen bewusst machen und darüber sprechen, ggf. mit Satzanfängen auf Kärtchen als Sprechanregung:»Das fand ich zu schwer Das habe ich nicht verstanden «13

18 Lerngespräche führen nach dem VERA -Test»Diese Aufgabe konnte ich nicht lösen, weil «Paraphrasierendes und zusammenfassendes Feed-Back durch die Lehrerin bzw. den Lehrer unter Berücksichtigung der eigenen Beobachtungen:»Ich habe verstanden, dass es dir schwer fällt Ist es richtig, dass du Hilfe bei haben möchtest?ich merke, dass du «Förderliche Impulse, um die Schwierigkeiten zu ergründen:»ist dir das bei beiden Texten schwer gefallen?welche Aufgaben fallen dir besonders schwer?hast du eine Idee, woran es liegen könnte? «5. Phase: Beratung und Unterstützungsangebote zum Weiterlernen Aufzeigen von Perspektiven anhand von weiterführenden Lern- und Übungsaufgaben, ggf. mit Satzanfängen auf Kärtchen als Sprechanregung:»Mit diesen Aufgaben kannst du neu lernen Da findest du Hilfen: Dieses Material hilft dir dabei, zu üben. «6. Phase: Vereinbarung/Ausblick Absprachen über Umfang und Zeiträume im Lernprozess (ggf. Notiz im Lerntagebuch, im Beobachtungsbogen der Lehrerin/des Lehrers):»Wir treffen uns wieder am Bitte bearbeite bis zum diese Aufgaben. «14

19 Anregungen für die Gesprächsvorbereitung 7. Phase: Rückblick zum Lerngespräch durch das Kind Verbalisieren von Eindrücken und Gefühlen zum Lerngespräch ggf. mit Satzanfängen auf Kärtchen als Sprechanregung:»Ich fand das Gespräch, weil «Mir geht es jetzt, weil «Als Beispiel dient ein Lerngespräch 5 mit dem Schüler PABLO (Abbildung 2.1 ). Sowohl die Lehrkraft als auch der Schüler haben sich auf das Lerngespräch vorbereitet, indem PABLO über seine Erfahrungen bei dem VERA -Test 2012 nachgedacht hat und die Lehrkraft den Test ausgewertet hat. Das Gespräch wurde mit Hilfe der Karten aus Abbildung 3.11 auf Seite 27 in der Anlage vorbereitet. Ein Beispiel für einen Terminplan findet sich in Abbildung 3.12 auf Seite 28 in der Anlage. Abbildung 2.1: Reflexionsgespräch mit PABLO 5 MP4-Datei des Gesprächs unter upload/download/mat_12-13/vera3_modul_2.mp4 15

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21 3 Anlagen Brainstorming Abbildung 3.1: Die Zielscheibe 17

22 Anlagen Aufgabe Text Zeit Inhalt Abbildung 3.2: Das Brainstorming 18

23 Anlagen Leseaufgaben VerA 2013 Im Folgenden seht ihr noch einmal einige Aufgaben aus eurem VerA-Lesetest. 1) Schaut euch die Aufgaben an und erinnert euch an eure Lösungswege. Sprecht darüber, wie ihr die Aufgaben gelöst habt. 2) Welche Aufgaben waren leicht, welche schwer zu lösen? Warum? Entscheidet euch bei jeder Aufgabe für einen Smiley und nutzt für die Begründung die folgenden Satzanfänge: Wir konnten die Aufgaben sehr gut lösen, weil Wir konnten die Aufgaben gut lösen, weil Wir konnten die Aufgaben nur sehr schwer lösen, weil Wir konnten die Aufgaben nicht lösen, weil Abbildung 3.3: Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 1) 19

24 Anlagen a) Lesetext 1_ Testaufgabe 1.2 Begründung: Wir konnten die Aufgabe b) Lesetext 1_ Testaufgabe 1.9 Begründung: Wir konnten die Aufgabe Abbildung 3.4: Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 2) 20

25 Anlagen c) Lesetext 1_ Testaufgabe 1.10 Begründung: Wir konnten die Aufgabe d) Lesetext 2_ Testaufgabe 2.1 Begründung: Wir konnten die Aufgabe e) Lesetext 2_ Testaufgabe 2.7 Begründung: Wir konnten die Aufgabe Abbildung 3.5: Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 3) 21

26 Anlagen f) Lesetext 2_ Testaufgabe 2.8 Begründung: Wir konnten die Aufgabe g) Lesetext 2_ Testaufgabe 2.10 Begründung: Wir konnten die Aufgabe Abbildung 3.6: Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 4) 22

27 Anlagen Aufgabe 1 Naturkundemuseum Naturkundemuseum: Angebote für Kinder An vielen Nachmittagen gibt es im Naturkundemuseum Angebote für Kinder. Hier eine Auswahl: Angebot 1 Datum Beschreibung Zielgruppe Leitung Luftexperimente 8. September, Uhr bis Uhr Nach einer spannenden Führung durch die Sonderausstellung Herrscher der Lüfte wollen wir verschiedene Experimente durchführen, um den Flug der Tiere zu verstehen. Kinder ab 8 Jahren Ina Meier Preis 2,50 Anmeldung Anmeldung erforderlich. Tel: (Di - Fr Uhr) Angebot 2 Datum Beschreibung Zielgruppe Leitung Preis Anmeldung Drachen schauen und Drachen bauen 16. September, Uhr bis Uhr Wir schauen uns die Sonderausstellung Flugsaurier an und erfahren, was sich die Menschen über Drachen erzählen. Anschließend bauen wir unseren eigenen flugfähigen Drachen. Kinder ab 7 Jahren Gerd Richter 2,50 + Kosten für Bastelmaterial Anmeldung erforderlich. Abbildung 3.7: Aufgabe 1 Naturkundemuseum (Teil 1) 23

28 Anlagen Tel: (Di - Fr Uhr) Angebot 3 Datum Beschreibung Zielgruppe Leitung Walderlebnisspiele 22. September, Uhr bis Uhr Bei unseren Walderlebnisspielen können die Kinder als Detektiv, Künstler oder Förster draußen den Wald erkunden. Kinder von 6 bis 8 Jahren Ina Meier Preis 2,50 Anmeldung Anmeldung erforderlich. Tel: (Di - Fr Uhr) Angebot 4 Datum Beschreibung Zielgruppe Leitung Preis Anmeldung Muschelwerkstatt 25. November, Uhr bis Uhr Experimente und Herstellung von schönem Muschelschmuck Kinder ab 8 Jahren Miriam Teile 2,50 + Kosten für Bastelmaterial Anmeldung erforderlich. Tel: (Di - Fr Uhr) Weitere Angebote findet ihr unter: Text: IQB Grafik: IQB Abbildung 3.8: Aufgabe 1 Naturkundemuseum (Teil 2) 24

29 Anlagen Aufgabe 2 Charlottes Geschichte Die Maus Charlotte erzählt ihren Freunden die folgende Geschichte: Vor ein paar Tagen pflückte ich Brombeeren. Ich sammelte, soviel ich tragen konnte. Dann, auf dem Weg nach Hause, passierte es. Eine Beere kullerte mir davon. Ich legte die anderen auf die Erde und nahm sofort die Verfolgung auf. Grafik: IQB Die Brombeere rollte in eine seltsame Höhle hinein. Ich rannte hinterher, und als ich die Beere packen wollte, setzte sich plötzlich die ganze Höhle in Bewegung. Rumpel, rumpel! Immer schneller rollte sie über den Waldboden. Dann rumms blieb sie plötzlich wieder stehen. Jetzt aber nichts wie raus! Doch die Tür dieser seltsamen Höhle war fest zugeklemmt. Ich bekam einen Riesenschrecken. Mein Herz pochte. Was jetzt? Ich rief um Hilfe, ganz laut: Hallo, kann mich jemand hören? Hallo, ich komm hier nicht mehr raus! Niemand antwortete. Dann kam die Nacht. In der Höhle wurde es kalt und feucht. Ich aß die Brombeere, die noch in der Höhle lag. Wie gern hätte ich jetzt im warmen Laub meiner Wohnhöhle gelegen und noch mehr von den Beeren genascht! Hier in der Höhle war nichts, nicht einmal ein Blatt, auf das ich mich hätte legen können. Ich legte mich auf den harten Höhlenboden und schlief vor Erschöpfung ein. Am anderen Morgen weckte mich eine zarte Stimme. He, Haselmaus, was machst du da? Eine Spitzmaus blinzelte durch den engen Türspalt. Kaum hatte Abbildung 3.9: Aufgabe 2 Charlottes Geschichte (Teil 1) 25

30 Anlagen ich ihr von meinem ganzen Pech erzählt, verschwand sie auch gleich wieder. Hatte sie überhaupt verstanden, was ich sagte? Doch die Spitzmaus kam nach kurzer Zeit mit ihren Geschwistern und einem Wildkaninchen zurück. Sie zwängten einen dicken Zweig in den Türspalt und stemmten mit allen Kräften. Langsam und mit einem Knarren öffnete sich die Höhlentür. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich sprang sofort heraus, umarmte meine Retter und lud sie zum Brombeeressen ein. Wenn ich jetzt bald meinen Winterschlaf halte, werde ich bestimmt von meinem Riesenschrecken träumen. Text: Walentowitz, Steffen Abbildung 3.10: Aufgabe 2 Charlottes Geschichte (Teil 2) 26

31 Anlagen Ich konnte die Aufgabe gut lösen, Den Text habe ich lieber Ich erinnere mich an Ich fand gut, dass Abbildung 3.11: Gesprächskarten 27

32 Anlagen Termine für Lerngespräche in der Woche vom bis zum Tag Name Ort Thema Abbildung 3.12: Terminplan 28

33 Abbildungsverzeichnis 1.1 Gespräch unter Kindern Powerpoint-Präsentation Vorbereitung einer Reflexion der Testdurchführung (Vorschau) Reflexionsgespräch mit PABLO Die Zielscheibe Das Brainstorming Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 1) Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 2) Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 3) Arbeitsblatt Gruppenarbeit zu den Leseaufgaben VERA 2013 (Teil 4) Aufgabe 1 Naturkundemuseum (Teil 1) Aufgabe 1 Naturkundemuseum (Teil 2) Aufgabe 2 Charlottes Geschichte (Teil 1) Aufgabe 2 Charlottes Geschichte (Teil 2) Gesprächskarten Terminplan