Finanzierungs- und Vergütungssysteme in Europa: Gesetzliches Krankenversicherungssystem in Deutschland

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1 Inwent Seminar Finanzierungs- und Vergütungssysteme in Europa: Gesetzliches Krankenversicherungssystem in Deutschland Annette Riesberg, MPH Europäisches Observatorium für f r Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik c/o Fachgebiet Management im Gesundheitswesen Technische Universität t Berlin

2 1 km entfernt von hier am 9. November Gesundheitssystem der DDR: Semashkomodell mit nationaler Versicherung

3 Transfer des westdeutschen Gesundheitssystems Staatsvertrag zwischen BRD und DDR (18. Mai 1990) ARTIKEL 21 Krankenversicherung ARTIKEL 22 - Gesundheitswesen Einigungsvertrag (18. September 1990) ARTIKEL 33 Gesundheitswesen Semashkomodell 9 November 1989 Bismarcksystem 3 Oktober 1990

4 Gesundheitssysteme in Europa heute Ost-und Westdeutschland: Sozialversicherungs- systeme Westeuropas Sozialversicherungs- systeme Mittel- und Osteuropas (bis 1989 Semashko-Modelle Modelle) Steuerfinanzierte Systeme

5 . Quellen der Finanzierung in Deutschland: 25% privat (12% direkt, 8% PKV) 75% öffentlich CH (67% Sozialversicherung 8% Regierung) US

6 Soziale und private Pflegeversicherung 0 %- 7% der Gesamtausgaben Gesetzliche Krankenversicherung: 57% der Gesamtausgaben in 2001 für 89% der Bevölkerung

7 DAS Finanzierungsproblem: die lohnabhängige ngige Einnahmebasis (rot) ist geringer als GKV-Pro Pro-Kopfausgaben (grau) - Ausgaben aber in Relation zum BIP (blau) in etwa konstant

8 Hohe Lohn- und Lohnnebenkosten (in West-D) Beeinträchigung globaler Wettbewerbsfähigkeit(?)

9 Derzeit diskutierte LösungsvorschlL sungsvorschläge ge zur Finanzierungsreform der Rürup-Kommission 2003: Bürgerversicherung (grau gestrichelt) Verlierer: Jahreseinkommen > Kopfpauschalen (schwarz) Verlierer: <

10 Hohe Zustimmung für f r solidarische Finanzierung 2002 (besonders für f r Kranke, weniger für f r Verheiratete)

11 Beitragseinnehmer Zahler Versicherte Regulierung - Aufsicht Leistungserbringer Januar 2003: 321 Kassen Wettbewerb seit 1996, seither vermehrt Fusionen Kontrahierungszwang, aber überwiegend Gesunde mit höheren h heren Einkommen haben die Kasse gewechselt Zunahme des Risikostrukturausgleichs zwischen den Kassen: 7.6% % der GKV- Gesamtausgaben Dauerhafter Bedarf an Risikostrukturausgleich + Hochrisikopool + Disease Management

12 Beitragseinnehmer Zahler Versicherte Regulierung - Aufsicht Leistungserbringer Vertragschließung: Ausschüsse, sse, Schiedssystem Allokation: Budgets, Quasibudgets Vergütung: stationär: Mix, ab 2004 nur DRGs ambulant: Einzel-,, Komplexleistungsvergütung, tung, Relative Punktwerte unter Budgets: Hamsterradeffekt Praxisbudgets zur Stabilisierung relativ akzeptiert > 2007 Regelleistungsvolumina (Abweichen von vereinbarten Mengen? Ausgabenkontrolle?)

13 Beitragseinnehmer Zahler Versicherte Regulierung - Aufsicht Leistungserbringer Informationen als Anreize: Seit 2003 individuelles Feedback und Information über Verordnungsverhalten (Arzneien) Ab 2004: Institut für f r Qualität t und Wirtschaftlichkeit: Information für f Ärzte und Patienten, Nutzenbewertung patentgeschützter tzter Arzneimittel für r Festbetragssystem

14 Beitragseinnehmer Zahler Versicherte Regulierung - Aufsicht Leistungserbringer Privatversicherung (PKV): 9% substitutive Vollversicherung (2/3 der Personen mit Wahlfreiheit sind GKV- versichert, 1/3 privat versichert) 9% supplementäre Zusatzversicherung Komplementäre Versicherung: (noch) gering Ab 2005 komplementäre Zahnersatzversicherung obligat: Mix von Elementen aus GKV und PKV

15 Ausgabensteigerung pro Kopf: In GKV viel niedriger als in privater Krankenversicherung (PKV) GKV PKV Ambulante ärztl. Leistung Ambulante zahnärztl. Leistg. Ambulante Arzneimittel Krankenhaus Heil- und Hilfsmittel Total

16 Erfahrungen mit Finanzierung im deutschen System Relativ hoher Ressourceneinsatz gewährleistet etwa gleichen Zugang, wenn öffentliche Finanzierung hoch ist, aber nicht notwendig Qualität t und Bedarfsgerechtigkeit Neue Vergewisserung der Ziele und Wege zur Zielerreichung notwenidg: : Bedarf, Qualität, t, Kompetenzen Flexiblere Kombination privater und öffentlicher Gestaltungselemente

17 Erfahrungen mit Finanzierung im deutschen System Private Anbieter und ihre Verbände Vergütung: sektorübergreifende Betrachtung, Berücksichtigung von Anreizen zur Investition sowie Dichte der Leistungsanbieter Know-How How-Transfer als Anreiz wichtig, um monetäre Anreize

18 Gesundheitssysteme im Wandel -Profil Deutschland und 42 weitere LänderL

19 Themenbezogene cross-nationale Vergleiche Hospitals in a changing Europe 2002 Funding health care: Options for Europe 2002 Health care in central Asia 2002 Regulating entrepreneurial behaviour in Europe 2002

20 Download Länderberichte u. a. Präsentation u. a. mig.tu-berlin.de