Das Aachener Rathaus Sanierung des Daches

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1 Das Aachener Rathaus Sanierung des Daches

2 Das Aachener Rathaus ein bedeutendes Baudenkmal Die Sanierungsarbeiten werden im Sinne der Denkmalpflege so durchgeführt, dass möglichst viel Originalsubstanz erhalten bleibt. Alle Sanierungsmaßnahmen werden mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege abgestimmt. Das Rathaus ist neben dem Aachener Dom das bedeutendste Baudenkmal in Aachen. Der Aachener Dom war das erste deutsche Baudenkmal, das in die UNESCO-Liste der Weltkulturgüter eingetragen wurde. Im Jahre 2002 hat die Stadt Aachen beantragt, das Rathaus ebenfalls in diese Liste einzutragen. Das Rathaus wurde im 14. Jahrhundert auf den Grundmauern der Königshalle der Pfalz Karls des Großen errichtet. Im 2. Weltkrieg erlitt es schwerste Zerstörungen. Beide Turmhelme waren verbrannt und das Gebäude selbst schwer getroffen. Der Wiederaufbau erstreckte sich über viele Jahre. In den siebziger Jahren wurden die Turmhelme nach Plänen von Dr. Leo Hugot wieder errichtet. Sanierungsarbeiten seit 1997 Seit 1997 wird das Aachener Rathaus systematisch saniert. Zu den ersten Arbeiten gehörte die Sanierung der Fassaden. Ab Januar 2005 stehen Vorarbeiten zur Sanierung des Daches an, Mitte 2005 beginnt die eigentliche Dachsanierung.

3 Die Kosten werden voraussichtlich bei Euro liegen. Die Hälfte übernimmt das Land Nordrhein- Westfalen. Die Asbestsanierung soll Januar 2005 beginnen und vor der Karlspreisverleihung 2005 abgeschlossen sein. Die eigentliche Dachsanierung beginnt nach der Karlspreisverleihung im Mai 2005 mit der Sanierung der Südseite des Daches das ist die dem Katschhof zugewandte Seite beginnen. Ab dem Jahr 2007 stehen die Dachflächen der Nordseite an. Im Jahre 2006 werden auch die Dächer des Postwagen und des benachbarten Haus Eulenspiegel saniert. Dachsanierung Die Dachsanierung ist notwendig, weil es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Schäden durch eindringendes Regenwasser gekommen ist. Bei Begehungen des Dachraumes wurde festgestellt, dass die Unterkonstruktion der Dachrinne stark geschädigt ist. > Die Holzteile sind zu einem großen Teil verfault. > Das Zinkblech der Dachrinne ist weitgehend korrodiert. > Die Schiefer vor allem der Süd- und Westseite sind mittlerweile sehr brüchig und lösen sich immer wieder aus der Dachfläche. > Die Bitumenbahn unterhalb der Schieferdeckung ist ebenfalls brüchig, so dass bei Regen und Wind kein Schutz besteht. > Dies lässt die Fachleute vermuten, dass auch Dachsparren zumindest an den Fußpunkten betroffen sind und ausgewechselt werden müssen. > Stark in Mitleidenschaft gezogen sind vor allem an der Wetterseite die Holzladen der Dachgauben. Die Sanierungsarbeiten werden ca. 1,3 Mio Euro kosten. Asbestsanierung Die Dachsanierung des Rathauses ist nur möglich, wenn vorher eine Asbestsanierung der stählernen Dachkonstruktion erfolgt ist. Die stählerne Dachkonstruktion wurde im Jahre 1898 errichtet und im Jahre 1955 aus thermischen Gründen und aus Gründen des Brandschutzes mit Spritzasbest ummantelt. Die Asbestsanierung soll Anfang Januar 2005 beginnen. Die Asbestummantelung geschah zu einem Zeitpunkt, als man nur von den ausschließlich positiven Eigenschaften des Materials Asbest überzeugt war. Zu diesen positiven Eigenschaften gehören u. a. die Nicht-Brennbarkeit, die Hitzebeständigkeit und die Beständigkeit gegen Fäulnis. Dass Asbest auch erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringt, war damals zwar in Fachkreisen schon bekannt, allerdings nicht allgemein verbreitet wurde Asbest vom Ausschuss für Gefahrstoffe als sehr stark gefährdender krebserzeugender Stoff eingruppiert. Unmittelbar danach wurde der Dachstuhl des Aachener Rathauses für jegliche Nutzung gesperrt. Wenn nun die Asbestsanierung im Dachstuhl des Aachener Rathauses als Voraussetzung für die geplante Dachsanierung in Angriff genommen wird, dann geschieht das unter allerstrengsten Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen, die in der Gefahrstoffverordnung und den Technischen Regeln für Gefahrstoffe 519 festgelegt sind. Weder für die Beschäftigten im Rathaus noch für Besucher des Rathauses oder die Bürgerinnen und Bürger im Umfeld des Rathauses wird zu irgendeinem Zeitpunkt eine Gefahr bestehen.

4 Organisation der Asbestsanierung Die Sanierungsarbeiten beginnen mit der Baustelleneinrichtung auf dem Katschhof, der immerhin zu einem Viertel genutzt werden wird. Zur Baustelleneinrichtung gehört auch das Aufstellen von Gerüsten an der Rückseite des Rathauses im Kräutergarten Karls des Großen, über das die Arbeiter ihre Arbeitsstelle im Dachstuhl des Rathauses erreichen und auf dessen oberster Ebene ein 4-Kammerschleusen-System für die mit der Sanierung beschäftigten Arbeiter aufgebaut wird. Im Dachstuhl selbst tragen die Arbeiter Schutzanzüge und Atemschutzmasken. Der Dachstuhl wird hermetisch abgeriegelt. Alle Verbindungen bzw. Öffnungen nach innen und außen werden staubdicht abgeschottet. Erst dann kann der Abbau bzw. das Abschaben des Spritzasbestes beginnen. Abgeschälte Teile werden mit Absauganlagen aus dem Sanierungsbereich entfernt und in Containern auf dem Katschhof mit Zementschleim vermischt. Aus dem losen Spritzasbest entsteht so eine feste Masse (Asbest-zement), die ohne Gefahr für Mensch und Umwelt auf einer zugelassenen Deponie entsorgt wird. Die Stadt Aachen hat die Durchführung der Asbestsanierung einem öffentlich bestellten Sachverständigen für Asbest übertragen, der die erforderlichen Maßnahmen geplant und in Abstimmung mit den städtischen und staatlichen Behörden, vor allem dem Staatlichen Umweltamt und dem Staatlichen Amt für Arbeitsschutz, umsetzen wird. Mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten ist eine Fachfirma beauftragt, die zu den Marktführern auf diesem Gebiet gehört. Aufstellen der Gerüste Aufbau des 4- Kammerschleusen- Systems hermetische Abgeriegelung des Dachstuhls Abbau/Abschaben des Spritzasbestes Vermischung mit Zementschleim Entsorgung des Asbestzementes auf einer Deponie

5 768 > König Karl residiert in Aachen etwa 20 Jahre später beginnt der Bau des Palastes und der Pfalzkapelle (dem heutigen Dom). 814 > Beisetzung Karls des Großen in der Pfalzkapelle. Krönung Ottos I. zum König im Jahr 936. Von nun an bleibt Aachen über 600 Jahre Krönungsort der deutschen Könige > Die Stadt erhält Markt- und Münzrecht > Beginn des Baus der ersten Stadtmauer > Die Stadt fällt nach sechsmonatiger Belagerung an Wilhelm von Holland, der hier zum König gekrönt wird. Anlage des äußeren Mauerrings , der erst im 19. Jahrhundert von der Bebauung überschritten wird. 14. Jahrhundert > Das Aachener Rathaus wird auf den Grundmauern der Königshalle der Pfalz Karls des Großen errichtet > Königskrönung Karls V > Letzte Königskrönung (Ferdinand I.) in Aachen > Großer Stadtbrand 1668 > Beendigung des Revolutionskrieges zwischen Spanien und Frankreich durch Friedensschluss in Aachen > Friedenskongress zur Beendigung des österreichischen Erbfolgekrieges > Besetzung durch französische Revolutionstruppen wird Aachen als Verwaltungssitz des Roerdepartements endgültig französisch > Durch den Wiener Kongress fällt Aachen Preußen zu > Als Folge des Ersten Weltkrieges fällt das westliche Aachener Hinterland mitsamt dem Kreis Eupen an Belgien, das die Stadt 11 Jahre lang besetzt > Als Stadt an der äußersten Westgrenze erlebt Aachen den Krieg besonders schlimm etwa 65% aller Wohnungen sind zerstört. Auch das Rathaus erleidert schwerste Zerstörungen, beide Turmhelme verbrennen. Der Wiederaufbau erstreckte sich über viele Jahre > Im Krönungssaal des Rathauses wird der internationale Karlspreis der Stadt Aachen erstmals verliehen. Krönungssaal für Besucher geöffnet! Da keinerlei gesundheitliche Gefährdungen bestehen, bleibt das Rathaus und insbesondere auch der Krönungssaal für Besucher des Rathauses auch während der Sanierungsarbeiten geöffnet. Allerdings sind in dieser Zeit im Krönungssaal wegen des Baulärms keine Veranstaltungen vorgesehen. 70er Jahre > Nach Plänen von Dr. Leo Hugot werden die beiden Turmhelme des Aachener Rathauses wieder errichtet. seit 1997 > Seit 1997 wird das Aachener Rathaus systmatisch saniert, z.b. die Sanierung der Fassaden ab Januar 2005 > Sanierung des Daches des Aachener Rathauses

6 Herausgeber: Stadt Aachen, der Oberbürgermeister Presse- und Informationsbüro Gebäudemanagement ViSdP: Hans Poth Redaktion: Manfred Lennartz, Hans Poth Gestaltung: büro G29/aachen Hotline Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich bitte an Manfred Lennartz Gebäudemanagement der Stadt Aachen Tel (0) oder mobil (0) manfred.lennartz@mail.aachen.de Stadt Aachen Presse- und Informationsbüro Markt 39, Aachen Tel (0) Fax: + 49 (0) presse@mail.aachen.de