Geschäftsbericht Jahresbericht und Rechnung

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1 Geschäftsbericht Jahresbericht und Rechnung

2 Verwaltungsrat Leo Sutter, Appenzell, Präsident * Albert Dörig, Steinegg, Vizepräsident * Markus Rusch, Appenzell * Bruno Sutter, Appenzell Walter Wetter, Gonten Hans Büchler, Appenzell Thomas Bischofberger, Schlatt * Mitglieder des Ausschusses Geschäftsbetrieb Ernst Rüesch, Haslen, Geschäftsführer Arndt Müller, Zuzwil Hans Rusch, Appenzell Sepp Rusch, Appenzell Hermine Ulmann, Appenzell Revisionsstelle BDO AG, Zürich 1

3 Sehr geehrte Genossenschafterinnen Sehr geehrte Genossenschafter Die wichtigsten Ereignisse 2009 Das Jahr 2009 war für die Appenzeller Versicherungen ein äusserst turbulentes Jahr, das von allen Beteiligten ein Höchstmass an Einsatz forderte. Im Spätherbst 2008 hat der Verwaltungsrat die neue Strategie verabschiedet. Im vergangenen Jahr wurde sie bereits grösstenteils umgesetzt. Die Prämieneinnahmen konnten um stolze 7 % gesteigert werden. Am 1. Oktober 2009 hat Herr Arndt Müller bei uns seine Tätigkeit aufgenommen, dadurch wird in Zukunft auch die Stellvertretung unseres Geschäftsführers sichergestellt. Im Weiteren wurde ein internes Kontrollsystem (IKS) installiert. Mit diesen beiden Massnahmen konnten wichtige Vorgaben der Finanzmarktaufsicht (FINMA) erfüllt werden. Zu den Aufgaben des Verwaltungsrates und der Geschäftsführung gehören nebst der Strategieentwicklung auch das Erkennen von operationellen Risiken sowie die Wahrnehmung von wichtigen Kontrollaufgaben. Dazu gehört ein systematisiertes, nachgeführtes Risikoinventar. Das Interne Kontrollsystem (IKS) soll im Betrieb gelebt und angemessen dokumentiert sein. Diese Aufgaben basieren auf Rechtsgrundlagen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) und gelten für alle Versicherungsunternehmen, welche der schweizerischen Versicherungsaufsicht unterstellt sind. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben dafür ein entsprechendes Reglement und eine umfangreiche Kontrollmatrix IKS erarbeitet. Risikomanagement / Internes Kontrollsystem Die Krönung des Jahres war jedoch sicher der Umzug in die neuen Büroräumlichkeiten an die Eggerstandenstrasse. Damit bieten wir unseren Mitarbeitenden zeitgemässe, angenehme Arbeitsbedingungen und unseren Kunden eine gute Erreichbarkeit unseres Geschäftsdomizils mit genügend Parkplätzen und die Möglichkeit für eine diskrete Besprechung. Leider gibt es aber nicht nur Erfreuliches zu berichten. So wurde unsere Gesellschaft im vergangenen Jahr von Schadenfällen, im wahrsten Sinne des Wortes, geradezu überschwemmt. Diese Tatsache schlägt sich natürlich in unserer technischen Rechnung nieder. Auch in der Vergangenheit wurde unsere kleine Gesellschaft nicht vor solchen Ausschlägen bewahrt und wird es auch in Zukunft kaum sein. Daher wollen wir weiterhin in guten Jahren ausreichend Reserven schaffen, damit Sie sich auch in Zukunft im Schadenfall immer auf die Appenzeller Versicherungen verlassen können. Ich danke allen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern für ihre Treue und ihre Umsicht, damit Schäden vermieden werden können. Unseren Mitarbeitenden danke ich für ihr grosses Engagement und für ihren Einsatz im Dienste unserer Kunden. Leo Sutter Präsident des Verwaltungsrates Intensive Hagelschläge haben in den Gebieten Weissbad / Brülisau erhebliche Schäden an Hausdächern, Fenstern, Rollläden und Kulturland angerichtet. Zahlreiche telefonische Schadenmeldungen sind bereits am Tag danach eingegangen. Dank einer gut funktionierenden Schadenorganisation konnten alle Meldungen entgegengenommen und die grösseren Schäden am gleichen Tag besichtigt und begutachtet werden. Rund zwei Wochen nach den heftigen Hagelschlägen suchte ein Gewitter mit starkem Regen die Region Eggerstanden und Eichberg heim. Dabei trat der angrenzende Bach über die Ufer und überschwemmte mit grossem Geschiebe und Geröll einen Teil des Dorfes Eggerstanden. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde die Kirche. Dank dem grossen Einsatz der ganzen Dorfbevölkerung konnten die Aufräumarbeiten unverzüglich in Angriff genommen werden. Der gesamte Schadenaufwand für unsere Gesellschaft betrug annähernd eine halbe Million Franken. Am 1. Oktober 2009 hat Arndt Müller seine Stelle bei den Appenzeller Versicherungen angetreten. Sein Verantwortungsbereich liegt in der Akquisition von Neukunden, Grosskundenbetreuung, im Ausbau des Maklernetzes und in der Erweiterung des Marktgebietes. Zudem nimmt er die Stellvertretung des Geschäftsführers wahr. Als unsere Hauptaufgabe sehen wir nach wie vor die Betreuung unserer Kunden im Kanton Appenzell Innerrhoden. Im Zuge unserer neu definierten Strategie möchten wir aber unsere Verkaufsaktivitäten und unsere Dienstleistungen auf angrenzende Gebiete ausweiten. Dafür gehen wir Partnerschaften mit seriösen Maklerbüros ein, welche ihren Kunden unabhängige Beratungen anbieten. Damit erreichen wir ein kontinuierliches Wachstum und können dadurch die steigenden Kosten im Griff behalten. Hagelzug vom 23. Juli 2009 Unwetter am 8. August 2009 Neuer Mitarbeiter Perspektiven / Strategie 2 3

4 Ergebnisse und Auswertungen 2009 Verwendung des Bilanzgewinnes Prämien Schäden Technisches Ergebnis Markante Prämiensteigerung / Hohe Schadenbelastung Der Prämienertrag erhöhte sich um 7 % auf Fr Dieser Zuwachs liegt deutlich über dem Marktdurchschnitt. Etwa Fr Steigerung sind darauf zurückzuführen, dass bei Policen mit fremder Führung die Prämienüberträge anfangs 2009 als Ertrag gebucht wurden. Auch ohne diese ausserordentliche einmalige Rechnungsabgrenzung stiegen die Prämienerträge um rund 6 %. Für Schadenfälle wendeten wir Fr auf, was einer Steigerung ge genüber dem Vorjahr von Fr entspricht. Zudem mussten wir für pendente Wasserschäden die Schadenrückstellungen um Fr auf Fr erhöhen. Von der Rückversicherung erhielten wir lediglich Fr Schadenanteile. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir geringere Schadenaufwendungen in den rückversicherten Branchen verzeichneten, derweil der Schadenaufwand in den nicht rückversicherten Versicherungszweigen eine massive Zunahme erfuhr. In der versicherungstechnischen Rechnung weisen wir ein negatives Ergebnis von Fr aus, dies nach Auflösung von Schwankungsrückstellungen von Fr Die vorerwähnten Rückstellungen wurden in den guten Vorjahren gebildet, um eben solche Ergebnisse auszugleichen. Die Verwaltungs- und Personalkosten sind wegen der nötig gewordenen Investitionen in die EDV sowie der Schaffung einer zusätzlichen Stelle gestiegen. Die EDV- Kosten von rund Fr wurden bewusst nicht aktiviert sondern direkt der Erfolgsrechnung belastet. Der Netto-Kostensatz beträgt nach Abrechnung mit der Rückversicherung 35,9 %, was einer Combined ratio (Schaden- und Kostensatz gegenüber Prämieneinnahmen) von 118 % entspricht. Mit dem Vortrag des Vorjahres stehen der am 12. Mai 2010 stattfindenden Generalversammlung Fr zur Verfügung. Der Verwaltungsrat schlägt folgende Verwendung vor: Vortrag 1. Januar Fr Fr Jahresgewinn Fr Fr Bilanzgewinn Fr Fr Einlage in die freien Reserven Fr Fr Vortrag auf neue Rechnung Fr Fr Bei Annahme obiger Anträge betragen: Gesellschaftskapital (Mindestkapital nach VAG) Fr Fr gesetzliche Reserven Fr Fr freie Reserven Fr Fr Total Fr Fr Leo Sutter Ernst Rüesch Präsident des Verwaltungsrates Geschäftsführer Finanzielles Ergebnis Erfreulich präsentiert sich die Finanzrechnung. Diese weist einen Gewinn von Fr aus. Nebst den Wertschriftenerträgen konnten wir Fr Kapitalgewinne realisieren. Dank der weiterhin guten Kapitalisierung deckt unsere Gesellschaft alle ver siche rungstechnischen Risiken mehrmals ab. Im Rechnungsjahr weisen wir einen Gewinn vor Steuern von Fr aus. Der Jahresgewinn nach Steuern beträgt Fr

5 Erfolgsrechnung Bilanz (vor Gewinnverteilung) Ertrag Aufwand Technisches Ergebnis Fr. Fr. Prämieneinnahmen Schadenanteile Rückversicherung Kosten- und Gewinnanteile Rückversicherung Übriger Ertrag Bezahlte Schäden Veränderung Schadenrückstellungen Veränderung Schwankungsrückstellungen Prämienanteile Rückversicherung Löschkostenbeiträge Personalkosten Verwaltungskosten Übriger Aufwand Fr. Fr. Kassa Postcheck Banken Festgeldanlagen Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft Andere Forderungen Grundpfandtitel Wertschriften und Festgeldanlagen Liegenschaften Steinegg Gansbach Aktiven Umlaufvermögen Anlagevermögen Total Aktiven Ertrag aus Kapitalanlagen Aufwand aus Kapitalanlagen Erfolg aus Kapitalanlagen Wertschriften-Ertrag Kapitalgewinne Liegenschaften-Ertrag Kapitalverluste Liegenschaften-Aufwand Bank- und Depotgebühren Kreditoren Passive Rechnungsabgrenzung Prämienüberträge Schadenrückstellungen Kursschwankungsrückstellungen Schwankungsrückstellungen übrige Rückstellungen Passiven Fremdkapital Rückstellungen und Abschreibungen Gewinn vor Steuern Rückstellungen und Abschreibungen Steuern Gesellschaftskapital (Mindestkapital nach VAG) Gesetzliche Reserven Freie Reserven Gewinnvortrag Jahresgewinn Eigenkapital Jahresgewinn Total Passiven 6 7

6 Anhang zur Jahresrechnung 2009 Bericht der Revisionsstelle Brandversicherungswerte der Sachanlagen Die Sachanlagen sind wie folgt gegen Feuer- / Einbruch- und Wasser schaden versichert: Oberer Gansbach 4, Appenzell Fr Fr Schönenbüel 43, Steinegg Fr Fr An die Generalversammlung der Zürich, 17. März 2010 Appenzeller Versicherungen 9050 Appenzell Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Appenzeller Versicherungen, Appenzell, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang für das am 31. Dezember 2009 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Angaben über die durchgeführte Risikobeurteilung Erläuterungen zur Jahresrechnung Auflösung von Schwankungsrückstellungen Der Verwaltungsrat beurteilt die Unternehmensrisiken im Rahmen einer systematischen Risikobeurteilung. Er hält fest, dass sich Verwaltungsrat und Geschäftsleitung laufend mit dieser Thematik beschäftigen. Der Verwaltungsrat erachtet das bestehende Risiko-Management als ausreichend, damit sichergestellt ist, dass unternehmerische und finanzielle Risiken soweit möglich rechtzeitig erkannt werden. Er beurteilt die Risiken im unternehmerischen und finanziellen Bereich als erkannt und es ist ihnen im Rahmen der Rechnungslegung ausreichend Rechnung getragen worden. In der Bilanz werden erstmals Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft separat ausgewiesen. Es handelt sich dabei um offene Folgeprämien mit Fälligkeit 1. Januar Im Vorjahr bestanden Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft von Fr , welche in der Position transitorische Passiven ausgewiesen wurden. In den Prämienüberträgen auf der Passivseite der Bilanz sind unter dem Aspekt der Abgrenzungsrichtlinien bei Verträgen mit fremder und eigener Führung die nicht verbrauchten Prämien des Rechnungsjahres (unterjährige Fälligkeit) enthalten. Zu Gunsten der technischen Rechnung wurden Fr Schwankungsrückstellungen aufgelöst. Es bestehen keine weiteren nach Art. 663b OR ausweispflichtigen Sachverhalte. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2009 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. BDO AG Martin Nay Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte Jürg Caspar Zugelassener Revisionsexperte 8 9

7 Feuer inkl. Elementar Nebenbranchen Wasser, Diebstahl, Glas Veränderung Veränderung Prämieneinnahmen Fr Fr Fr % Schadenzahlungen Fr Fr Fr % Fr Fr Fr % Fr Fr Fr % Prämieneinnahmen Schadenzahlungen Prämieneinnahmen Schadenzahlungen Prämieneinnahmen Schadenzahlungen 10 11

8 Kapitalanlagen 1% 19% 5% 5% 6% 61% 3% Grundpfandtitel Fr % Obligationen Fr % Festgelder Fr % Aktien/Anteilscheine Fr % Immobilienfonds Fr % Liegenschaften Fr % Flüssige Mittel Fr % Total Fr % 12

9 Eggerstandenstr. 2a Tel Fax Appenzell