Betriebszeitung der IGM-Vertrauensleute und Betriebsräte für die Beschäftigten bei Bosch und Rexroth Murrhardt

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1 Nr.1 Februar 2003 Betriebszeitung der IGM-Vertrauensleute und Betriebsräte für die Beschäftigten bei Bosch und Rexroth Murrhardt Der Mensch ist keine Maschine, der Arbeitnehmer auch nicht! (ein deutscher Arbeitsrichter in einer Arbeitsgerichtsverhandlung) Impressum Siehe Seite 5 das Personalkarussell an unserem Standort dreht sich unaufhaltsam weiter. Momentan befinden wir uns in keiner negativen Personaldiskussion. Trotzdem muss man feststellen, dass durch das Nichtersetzen der Fluktuation ein schleichender Personalabbau stattfindet. Um dem entgegenzuwirken, sowie in der Frage "Befristungen" Fuß zu fassen, müssen zumindest die ausscheidenden Altersteilzeit-/Ruhestands-Mitarbeiter/innen mit festen Arbeitsverträgen ersetzt werden. Wenn dies auch zukünftig nicht der Fall sein sollte, werden verschiedene Abteilungen sehr große Probleme bekommen können. Genügend potentielle Kollegen/innen haben wir (schauen wir nur in unsere Ausbildungswerkstatt) Jul 02 Personalstatistik Mitarbeiterstand MtB 2002/2003 Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Befristete Lohnempf. Angestellte Azubis Stand Aktuelles - GmbH In unserer Bosch GmbH drehen sich die Räder mit unterschiedlichen Maßnahmen unaufhaltsam weiter. - So ist beabsichtigt, vom Standort Hildesheim Arbeitsplätze nach Ungarn (Miskolc) zu verlagern. Davon wären ca. 800 Kollegen/innen betroffen. Der Murrhardter Betriebsrat und Vertrauenskörper sprachen in einem Solidaritätsschreiben (siehe schwarze Bretter) ihre Unterstützung aus. - BPS (Bosch Produktions System), so heißt momentan das neue Schlagwort bei Bosch. Was dies unter anderem für MtB bedeutet, könnt ihr auf Seite 2 lesen. Aktuelles - Rexroth Auch bei der BR AG stehen die Räder nicht still. So wurde überraschend Ende Januar die Geschäftsleitung des BRC- Bereiches ausgetauscht. Begründet wurde dies wegen unterschiedlicher Ansichten zur strategischen Ausrichtung. Die Herren Pekka Paasivaara, Eckart Götz und Dr. Werner Philipp scheiden aus der Geschäftsleitung aus und bereiten sich seit 01. Februar 03 auf neue Aufgaben in der Bosch- Gruppe vor(?). Nur Peter Kreuzer bleibt weiterhin als Le i- tung des kaufmännischen Bereiches Mitglied der Geschäftsleitung. Weiter Seite 2 Gesundheitspakt im MtB nun ist es soweit: der Betriebsrat hat zusammen mit der Betriebsleitung nach gut einem Jahr Diskussionen und Verhandlungen ein 9-Punkte- Programm zur Gesundheit (Gesundheitspakt) weitgehendst abgeschlossen. Mit dem Gesundheitspakt erhoffen wir uns für die Zukunft interne Hilfsmittel und Grundlagen für eine nachhaltige Gesundheitsdebatte an unserem Standort geschaffen zu haben. Das Thema Gesundheit ist natürlich mit dem Pakt längst nicht abgeschlossen, sondern der Gesundheitspakt ist ein weiterer Baustein zu einem ganzheitlichen Gesundheitsprozess neben den schon bestehenden Bausteinen, die es bei Bosch oder von unserem Arbeitskreis Gesundheitsförderung gibt. Mehr Seite 7 Verbesserungsvorschläge Um die Eingänge der Verbesserungsvorschläge (VV) nochmals zu steigern, wird in 2003 eine Tombola durchgeführt. Bis zum eingehende VV nehmen daran teil. 20 Preise werden verlost. Der 1. Preis ist ein Mountain Bike (MtB), was ja zu unserer Standortbezeichnung passt. Weiter gibt es Essensgutscheine, Benzingutscheine, sowie zwei Gutscheine für den Einkauf im Heimwerkermarkt zu gewinnen. Kolleginnen und Kollegen, nehmt teil am betrieblichen Vorschlagswesen, damit diese einmalige Aktion ein Erfolg wird. Denn dann müssen sich die verantwortlichen Herren des Vorschlagswesens Gedanken machen, wie sie die Teilnahme in 2004 und der folgenden Jahre auf einem hohen Niveau halten können. Achtung! Achtung! Achtung! Am findet die 1. Ordentliche Betriebsversammlung im MtB statt. Beginn: 9.15 Uhr für die Früh- und Normalschicht im Bau Uhr für die Spät-/Nachtschicht in der Kantine. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Nachtschicht können die Mehrzeit nach Rücksprache mit ihren Vorgesetzten durch Zeitausgleich wieder abbauen. Seite 1

2 Ebbes über unser n Standort Bosch Produktions System (BPS) wieder einmal kreist ein neuer Begriff über unserem Standort. Neben den schon bekannten Begriffen, wie zum Beispiel CIP, TOP oder QIK wird momentan die Begrifflichkeit "BPS = Bosch Produktions System" sehr stark kommuniziert. Das neue System verlangt neues Denken und Handeln, sagte Geschäftsführer Peter Marks. So heißt künftig das Prinzip: "Es wird nur das gefertigt, was der Kunde zeitnah wirklich will und abnimmt - das heißt: das richtige Teil, in der richtigen Menge, im richtigen Moment, in der richtigen Qualität, am richtigen Ort." So verbindet man das "BPS" an unserem Standort sehr stark mit der "kundenorientierten Produktion". Die ersten Auswirkungen sind: Alle Arbeitsabläufe sowie die Arbeitsorganisationen stehen wieder einmal "mit dem Ziel Kundenorientierung" auf dem Prüfstand. Zum Beispiel schnelleres Rüsten, die Arbeitsplätze anzureichern (größeres Arbeitsgebiet), oder ohne Puffer zu arbeiten sind Ansätze, um das Ziel (Kundenorientierung) zu erreichen. In einigen MtB-Schulungsrunden wurde die Philosophie von BPS, Mitarbeiter/innen (meist Vorgesetzte und Betriebsrat) an unserem Standort vermittelt. Die Betriebsleitung teilte des weiteren mit, dass man mit dem Projekt in der "Hochfrequenz" sowie dem Projekt "Durchlaufzeiten in der Teilefertigung" schon zwei BPStaugliche Projekte am Standort am Laufen hat. Als weiteren Schritt will man die neue "Akkumontage" angehen. Erst wenn diese Projekte in trockenen Tüchern sind, denkt man darüber nach, BPS am Standort weiter zu verflechten. BPS hin, Kundenorientierung her, wichtig ist, dass genügend Arbeit vorhanden ist. Denn ohne Arbeit ist Kundenorientierung recht einfach. Weiterhin kann ich nur hoffen, dass man nicht vor lauter Kundenorientierung (BPS) die Realität unserer Fertigung und Montage verliert! Denn eines ist klar, Kundenorientierung ist schön und gut bzw. wichtig - nur darf der Kunde in der ganzen Sache nicht in die Meinung verfallen, sich selbst keine Gedanken mehr machen zu müssen! Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: "Es ist eine Illusion zu glauben, ohne ein Fertigwarenlager langfristig kundenorientiert liefern und arbeiten zu können." Denn immer noch sind es "Menschen", die in unserer Fertigung arbeiten. Darum sollte man die Menschen nicht immer nur ganzheitlich an theoretische Organisationen einpassen, sondern die Kunden, das Projekt, die Organisation und die Menschen in Einklang bringen. Ich hoffe, unsere Betriebsleitung findet in diesem für uns alle wichtigen Thema das gesunde Maß. BER-Vorsitzender Jürgen Voag Beschäftigung am Standort Schon Ende 2002 zeichnete sich für unseren Standort eine verhaltene positive Beschäftigungsentwicklung ab. Der Auslöser hierfür ist die sehr gute Auftragssituation bei den Hilti-Winkelschleifern, sowie die sich im Aufwärtstrend befindlichen Akku-Werkzeuge. Durch diese sehr gute Situation konnten für sechs Monate zehn Kollegen/innen befristet eingestellt werden. Dagegen befinden sich leider die Druckluftwerkzeuge weiterhin auf einem empfindlichen niedrigen Niveau (zum Teil lagerabbaubedingt). In der Montage Schraub- und Einpresstechnik hat man "zum Glück" die Kurve wieder bekommen. Die momentanen Stückzahlen, sowie die heutigen Aussichten lassen für diese Abteilung die Zukunft wieder positiver aussehen. Mit der in 2004 geplanten Einführung des neuen Handschraubers erwartet man eine weitere Stabilität, sowie eine Schubwirkung für die Schraub- und Einpresstechnik am Standort Murrhardt. In unserer Teilefertigung hat sich die angespannte Lage von letzten Vierteljahr in 2002 momentan wieder entspannt! So konnte man die Abordnung von zehn Murrhardtern nach Leinfelden einstellen und im MtB wieder beschäftigen. Jedoch werden heute schon wieder Stimmen laut, dass sich die Beschäftigung, speziell in der W240/250, in den nächsten Monaten wieder abschwächen könnte. In der restlichen Teilefertigung ist die Beschäftigungslage auf einem normalen guten Niveau. Alles in allem können wir mit der momentanen Beschäftigungssituation zufrieden sein, vor allem, wenn man die aktuelle Wirtschaftslage als Maßstab heranzieht. Aufpassen müssen wir dagegen bei unseren Druckluftund Hochfrequenzwerkzeugen. Darum muss es genau hier unserer Betriebsleitung gelingen, die Stückzahlen mittelfristig wieder zu steigern, um somit mehr Sicherheit in das IW-Geschäft zu bekommen, sowie die Auslastung unserer Teilefertigung zukünftig zu gewährleisten. Fortsetzung von Seite 1 "Aktuelles von Rexroth": Ersetzt werden die drei Ausgeschiedenen durch "zwei" Neue: Dr. Karl Tragl, seither zuständig für den Geschäftsbereich BRS, sowie Manfred Grundke, der auch Mitglied im Vorstand der BRAG ist und somit nun zwei Tätigkeiten ausführt, was Vor- und Nachteile bringen kann, aber auf Dauer keine 100-prozentige Lösung ist. Wir wünschen der neuen Geschäftsleitung für ihre Tätigkeit alles Gute und hoffen, dass bei anstehenden Entscheidungen ehrlich und fair mit den Beschäftigten sowie Standorten umgegangen wird. Im GBR wurden für Anfang des Jahres Betriebsvereinbarungen für das MAG, sowie für die Einführung von SAP HR3 abgeschlossen. Aktuell wird die EOP (erfolgsorientierte Prämie) verhandelt, aber da gibt es noch viele Hürden zu bewältigen, bevor eine für alle Bereiche der BRAG zufriedenstellende Regelung gefunden wird. Seite 2

3 Plus minus Plus - Minus Im Jahr 2002 steigerte sich der Eingang von Verbesserungsvorschlägen deutlich. Auch die Abarbeitung ging deutlich besser voran. Diese positive Entwicklung sollte sich in 2003 fortsetzen. Positiv sehen wir die Neuanschaffungen/Investitionen in der Montage (neue Verpacktische "Pick to light-system") zur Verbesserung unserer Qualität. Ein klares Plus für unsere WEG. Um ein sicheres Ein- und Aussteigen beim Bosch Familienskitag am zu gewährleisten, wurde die Höhenbeschränkung von WEG-Mitarbeitern abgebaut (freitags), so dass der Bus auf unseren Parkplatz fahren konnte. Dadurch konnte das Be- und Entladen am Abend sichergestellt werden (nicht auf der Hauptstraße). Sehr flexibles Handeln! Ein Lob an unsere "Schneemänner" Wenn die meisten noch schlafen oder freihaben, sind unsere Kollegen Horst Greiner und Manfred Hagenmüller schon auf den Beinen und räumen den Schnee auf den Straßen und Wegen für uns frei. Vielen Dank von der ganzen Belegschaft! Von links: Manfred Hagenmüller, Horst Greiner Dicker Minuspunkt für unsere Betriebsleitung, die sich nicht entscheiden kann, unsere ausgelernten Azubis in ein festes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Dabei wäre dies ein wichtiges Zeichen, um die Motivation der Azubis zu steigern. Denn sogar unsere "guten" Frühauslerner werden leider nur befristet eingestellt! Unsere Personalabteilung (neue Kurzbezeichnung: PER) ist am ins Haus Großberger umgezogen. Dieser Umzug ist für uns unverständlich, weil man von einer zentralen Lage (Nähe Pforte, Standortmitte) in ein abseits gelegenes Gebäude umzieht und dadurch längere und auch gefährlichere Wege für alle Besucher der PER in Kauf nimmt. bitte meldet Vorschläge zur Plus-Minus-Seite bei der Redaktion! Seite 3

4 Kündigungsschutz in Gefahr In Kleinunternehmen bis fünf Beschäftigte gilt der Kündigungsschutz schon heute nicht. Und auch in den ersten sechs Monaten einer neuen Beschäftigung sind die ArbeitnehmerInnen ohne Kündigungsschutz. Trotzdem will der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, den Kündigungsschutz weiter aufweichen. Clement: "Der verminderte Kündigungsschutz in Betrieben bis zu fünf Mitarbeitern führt dazu, dass diese Kleinstunternehmen nicht mehr Leute einstellen." Schon einmal 1996 während der Regierung Kohl wurde der Kündigungsschutz für größere Unternehmen aufgehoben. Die Arbeitsplatzbilanz: gleich null. Ein Blick in die Statistik der Bundesanstalt für Arbeit zeigt, dass die Zahl der Beschäftigten in den betroffenen Betrieben zwischen fünf und zehn Mitarbeitern während dieser Phase sogar zurück gegangen ist. Ein Grund, warum Rot-Grün diese Regelung unter Arbeitsminister Riester als eine der ersten nach dem Regierungswechsel zurück genommen hat. Riester damals: "Die Wiederherstellung des Kündigungsschutzes durch den Gesetzgeber ist eine wesentliche Maßnahme zum Schutze der Beschäftigten, die auf ihren Arbeitsplatz angewiesen sind. Denn für den größten Teil aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet der Arbeitsplatz die einzige Einnahmequelle und damit Existenzgrundlage für sich und die Familie." Clement argumentiert nun für eine Zweiklassengesellschaft in den Betrieben: Für neu hinzukommende Mitarbeiter gilt der Kündigungsschutz, für die älteren nicht. Davon betroffen sind zurzeit rund 1,5 Millionen Betriebe mit zwischen einem und fünf sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mehr als 70 Prozent aller Betriebe in Deutschland. Hinzu kommen noch einmal rund eine viertel Million Betriebe mit sechs bis zehn Beschäftigten. "Das ist Sprengstoff für die künftige Zusammenarbeit", bewertete denn auch IG-Metall-Chef Klaus Zwickel Clements Initiative und Margret Mönig-Raane sieht Clement auf dem Irrweg. "Wir melden heftigen Protest an." Der ehemalige Arbeitsminister Riester begründete seine Gesetzesänderung 1998/99 auch noch mit einem weiteren Faktor: "Schutz vor sozial ungerechtfertigter Kündigung ist auch ein Motivationsfaktor für die Beschäftigten und somit ein wesentlicher Baustein für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Unternehmen." Fakten zum Kündigungsschutz: Kündigungsschutz bedeutet: - Schutz vor willkürlicher Kündigung. - Die Pflicht zur Begründung einer Kündigung durch den Arbeitgeber. - Die Pflicht des Arbeitgebers, im Kündigungsfall soziale Belange wie etwa Lebensalter, Unterhaltsverpflichtungen, Schwerbehinderung oder Vermittelbarkeit zu berücksichtigen. - Die Chance, bei ungerechtfertigter Kündigung weiterbeschäftigt zu werden, und sich dieses Recht nicht durch eine Abfindung abkaufen lassen zu müssen: Mithilfe des DGB-Rechtsschutzes ist in Prozent der Kündigungsschutzverfahren eine Weiterbeschäftigung erreicht worden. - Die Möglichkeit des Arbeitnehmers, Rechte geltend machen zu können ohne Angst um den Arbeitsplatz haben zu müssen. Dazu gehört z.b. ordnungsgemäße Vergütung, Urlaubsgewährung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitsschutz, Beteiligung an Betriebsratswahlen usw. "Die grundsätzliche Unterlegenheit von Arbeitnehmern aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit wird durch den Kündigungsschutz ausgeglichen." (BAG in "Der Betrieb" 01, Seite 1677, BVerfG in "Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht" 98, Seite 469). - Der Arbeitgeber trägt das Risiko, dem Arbeitnehmer nach einer ungerechtfertigten Kündigung den Lohn für die Zeit zahlen zu müssen, in der er nicht beschäftigt wurde (sogenannter Annahmeverzugslohn). - Arbeitsplatzerhalt hat absoluten Vorrang. Vor Ausspruch einer Kündigung müssen alle milderen Mittel ausgeschöpft sein. Bei betriebsbedingter Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen heißt das, Umsetzung, Kurzarbeit, Qualifizierungsmaßnahmen, Angebot anderer Konditionen kommen vor Kündigung. Bei verhaltensbedingter Kündigung müsste zunächst eine Abmahnung erfolgt sein. Die Meinung des MtB-Vertrauenskörpers: Es ist ganz klar! Am Kündigungsschutz darf nicht gerüttelt werden - denn wenn hier angefangen wird, Regelungen, die zum Schutz von uns Arbeitnehmern sind, aufzulockern, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn als nächstes unser Lohn, Urlaub und unsere Arbeitszeit in Frage gestellt werden! Seite 4

5 Hoppela Nützliches im Internet: Gewerkschaft und Politik: Zeitschriften "Reisen" Verbraucher- und Schuldnerberatung Noch kein IG Metall- Mitglied??? "Dann wird es aber Zeit!" Oder ist jemand der Meinung, dass unsere Tarifverträge, wie zum Beispiel Lohn und Gehalt, von den Bäumen fallen? "Nur gemeinsam sind wir stark!" Infos zur Mitgliedschaft im BER-Büro. Impressum: Herausgeber: IG Metall WN Verantwortlich: Dieter Knauß Redaktion: Roger Lemke Jürgen Voag Karl Fechter E. Mail: Für eine friedliche Lösung des Irakkonflikts - Nein zum Krieg gegen den Irak! Der geschäftsführende Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes ruft die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Europa auf, sich am "europaweiten Aktionstag gegen den Krieg" am 15. Februar 2003 und an anderen friedlichen Demonstrationen gegen eine militärische Lösung des Irakkonflikts zu beteiligen. Der DGB beobachtet mit großer Sorge den militärischen Aufmarsch der USA in der Golf-Region. Obwohl die Waffenkontrollen der Vereinten Nationen bisher keine Anhaltspunkte dafür gefunden haben, dass das Regime Saddam Husseins weiterhin über Massenvernichtungswaffen verfügt, scheint ein Angriff auf den Irak unmittelbar bevorzustehen. Die internationale Völkergemeinschaft hat das diktatorische Regime Saddam Husseins wiederholt verurteilt und den Irak zur Einhaltung elementarer Menschenrechte aufgefordert. Saddam Hussein ist verantwortlich für die Not der Menschen im Irak und die brutale Verfolgung von Minderheiten und politischen Ge g- nern. Wir unterstützen alle friedlichen Mittel, die geeignet sind, die Situation der Menschen im Irak zu verbessern und die dazu beitragen, die Bedrohung in der krisengeschüttelten Region zu beseitigen. Der DGB wendet sich in dieser Situation entschieden dagegen, diese Ziele mit militärischer Gewalt durchzusetzen. Die weltweite Auseinandersetzung mit dem Terrorismus und mit den Massenvernichtungspotentialen, insbesondere in Händen von Diktaturen, ist Sache der Völkergemeinschaft und nicht eines einzelnen Landes, auch wenn es sich um die derzeit einzige Supermacht handelt. Wenn ein globales Gewaltmonopol als ultima ratio in Anspruch genommen werden muss, dann darf dies nur durch die Vereinten Nationen und nach den Regeln des Völkerrechts geschehen. Der DGB hält die internationale Allianz gegen den Terrorismus nach wie vor für unabdingbar. Er sieht ihr Erfolgsrezept jedoch vor allem in der Bekämpfung von Ursachen. Solange in weiten Teilen der Welt Armut und Elend, politische Unterdrückung und soziale Ausgrenzung zum Alltag der Menschen gehören, wird die Geißel des Terrorismus nicht zu besiegen sein. Neue wirtschaftliche, soziale und entwicklungspolitische Initiativen sind gefragt, nicht der Rückgriff auf militärische Mittel. Der DGB warnt vor den unkalkulierbaren politischen und ökonomischen Risiken, die eine militärische Intervention im Irak mit sich bringt und die zur Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens führen können. Schlimmer noch ist, dass die ohnehin leidgeprüfte irakische Zivilbevölkerung die Hauptlast der kriegerischen Auseinandersetzung zu tragen hätte. Siemens HiFi-Anlage, Radio, Doppel- Cassettendeck, CD-Player defekt, zwei Boxen, 40 Watt 10,-- Euro H. Gre iner, W660 Tel / Dachträger "Thule" für Opel Vectra A 35,-- Euro P. Ayass, W770 Tel / Kleinanzeigenmarkt Verkaufe Hamsterkäfig, neuwertig (L/B/H - 58/37/46 cm), 15,--Euro Neuwertiger stabiler Rattantisch mit Glasplatte, Ø 80 cm. 60,-- Euro C. Kalbeck, W240 Tel / Seite 5 Samtron 96B (SAMSUNG) 19"Monitor Bildröhre 90 Flatscreen / 22 Lochmaske max. Auflösung 1600 x 1200 / Bildwiederholfrequenz Hz, noch 2 Jahre Garantie VB: 220,-- Euro Michael Faas, W772 Tel / oder Inspektoren.VQ@de.bosch.com Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn auch Ihr etwas zum Verschenken, Verkaufen oder Vermieten habt, so meldet Euch bitte im BER-Büro und Euer Angebot erscheint in der nächsten Ausgabe (J. Voag, 242; K. Fechter, 332; G. Schock, 389).

6 Die IGM-Verwaltungsstelle Waiblingen informiert: Schöne neue Welt... FDP-Chef Guido Westerwelle bezeichnete die Gewerkschaften wegen ihres Neins zu den Hundt-Vorschlägen zur Neuauflage des Bündnis für Arbeit als Plage für unser Land. Er forderte einen Aufstand der anständigen Mitglieder in den Gewerkschaften, um die ewig gestrigen Funktionäre zu entmachten. Was für wunderbare Vorschläge der Arbeitgeber haben die ewig gestrigen Funktionäre in den Gewerkschaften abgelehnt? Arbeitgeber wollen nur unser Bestes.. Der von den Arbeitgebern vorgeschlagene Pakt hat sechs Vorschläge und Bedingungen z. B.: 3. Die Tarifpartner verpflichten sich für die nächsten Jahre, dass die Belastungen aus Tarifverträgen unter dem vom Sachverständigenrat prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs bleiben. 4. Um betriebliche Bündnisse für Arbeit zu ermöglichen, wird durch tarifliche oder gesetzliche Öffnungsklauseln die Möglichkeit geschaffen, dass im Betrieb von Tarifvertrag abgewichen werden kann... Warum lehnen wir dies ab! Die Begrenzung der Tarifabschlüsse auf den gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs hätte zur Folge, dass die Preissteigerungen keine Rolle mehr spielen und von den Arbeitnehmern allein getragen werden müssten. Zwischen 1992 und 2002 lagen die Preissteigerungen nur 2mal unter dem gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs. Das heißt: In 8 von 10 Jahren hätte nach den Vorschlägen der Arbeitgeber der Tarifabschluss nicht einmal die Preissteigerungen ausgeglichen! Ein toller Vorschlag der Arbeitgeber! Kein Wunder ist Westerwelle dafür und wir dagegen. Tarifverträge regeln verbindlich die Mindestbedingungen für Arbeitnehmer. Das wollen die Arbeitgeber mit betrieblichen Bündnissen beseitigen. Die Gewerkschaften sind selbstverständlich anderer Meinung. Fragt doch einmal Eure Betriebsräte was sie meinen! Die Landesregierung von Baden Württemberg hat im Februar 2003 zur Unterstützung der mittelständischen Wirtschaft 19 Punkte gefordert, u.a.: eine eigenständige Kompetenz zur Erhebung von originären Landessteuern. In gleicher Weise erforderlich ist eine Öffnungsklausel für das Arbeits- und Sozialrecht, damit die einzelnen Länder den unterschiedlichen regionalen Anforderungen in der Arbeitsvermittlung, dem Kündigungsschutz, dem Betriebsverfassungsrecht und dem Tarifvertragsrecht gerecht werden können. 10. Die Landesregierung spricht sich aus, den Kündigungsschutz, das Tarifvertragsrecht und das Betriebsverfassungsrecht so umzugestalten, dass diese dem Schutz des Arbeitsplatzbesitzer dienenden Regelungen bei der Sanierung von in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen nicht zum Verlust aller Arbeitsplätze des Betriebs führen. Der Abschluss von Standortsicherungsverträgen im Unternehmen muss erleichtert werden. Arbeitgeber, Landesregierung, Westerwelle usw. wollen die Schutzbestimmungen der Arbeitnehmer verschlechtern und deshalb das Tarifrecht angreifen. Warum wohl?? Fragt einmal die seit Jahren befristet Eingestellten nach ihrem arbeitsplatzschädlichen Kündigungsschutz. Sicherheit ist kein altes Thema. Wir stehen dafür! Dieter Knauß - IG Metall Waiblingen Seite 6

7 Gesundheitspakt des MtB (GmbH und Rexroth) nach umfangreichen Verhandlungen stehen die MtB-Betriebsleitung und der Betriebsrat vor einem 9-Punkte-Gesundheitspakt als weiteren Baustein zum wichtigen Thema "Verbesserung des Gesundheitsstandes am Standort Murrhardt". Der endgültige Beschluss zu den Punkten 3 und 4 wird in den nächsten Tagen fallen. (Vom Betriebsrat waren die Kollegen Jürgen Voag, Karl Fechter und Horst Greiner im Verhandlungsausschuss.) Der Spiegel, den man anderen vorhält, sollte auf beiden Seiten geschliffen sein (D. Seeberger) und der Profi ergänzt: Das gilt auch für Kritikgespräche mit Mitarbeitern! 1. Geschenke - Nach der ungerechten einseitigen Geschenkverteilaktion an Gesunde in 2002 wurde beschlossen, wieder eine gemeinsame Grundbasis zu schaffen! - Alle Lohnempfänger/innen haben in 02/2003 ein Geschenk erhalten, wenn es in 12/2002 beantragt wurde ArbSchG. - Das Arbeitsschutzgesetz regelt unter anderem eine Gefährdungsbeurteilung aller Arbeitsplätze. - Der Betriebsrat will in dieser Frage die psychischen Belastungen in die Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung mit aufnehmen. - In diesem Punkt gibt es noch kein abschließendes Ergebnis, da das Thema auf der Geschäftsführungs-/Gesamtbetriebsratsebene noch bearbeitet wird. - Die Koll. K. Fechter und H. Greiner werden vom zu diesem Thema ein Seminar von Bosch besuchen. 3. Gesundheitsgespräche - Es wird voraussichtlich eine zweiseitige Vereinbarung verabschiedet. - Es geht hier nicht um Krankenrückkehrgespräche, sondern um Gespräche "aller Art" am Standort. - Die Vereinbarung wird ausführlich auf der 1. Betriebsversammlung 2003 vorgestellt. 4. Schulungen - Es wird ein Schulungskonzept, besonders für die Vorgesetzten mit Personalverantwortung stattfinden. - Inhalte sind zum Beispiel: bessere Kommunikation, Führungs- und Sozialkompetenz. 5. Visualisierung - Wenn man ein Thema vorantreiben will, muss man es unter anderem auch visualisieren. - Die neuen Abteilungsaushänge sind nun abgestimmt und es können keine Rückschlüsse auf Kollegen/innen gezogen werden. 6. Was muss ich tun, wenn ich krank bin - In diesem Papier wurden alle wichtigen betrieblichen und tariflichen Bestimmungen zusammengeschrieben. - Das Papier wird an alle Beschäftigten am Standort MtB verteilt. - Die Vereinbarung wird ausführlich auf der 1. Betriebsversammlung 2003 vorgestellt. 7. Kontinuität der Gesundheitsthemen - Es ist wichtig, nicht nur punktuell mit Druck an das Thema Gesundheit heranzugehen, sondern mit Sozialkompetenz und kontinuierlich. - Es werden ständig Foliensätze aktualisiert, die in Bereichs-, Gruppen- oder Teambesprechungen vorgestellt und diskutiert werden. 8. Arbeitsplatz für Leistungsgewandete - In diesem Punkt ist man momentan mitten in der Arbeit (noch nicht abgeschlossen). - Das Ziel ist, Schwerbehinderten und Gleichgestellten sowie leistungsgeminderten Mitarbeitern/innen einen passenden Arbeitsplatz anzubieten. 9. Konsequente Umsetzung der Rb-BV's - Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass alle Mitarbeiter/innen die Robert Bosch- Betriebsvereinbarungen und Anweisungen, die es zum Thema Gesundheit gibt, kennen. - In einem Intranetlink auf der Homepage des Arbeitskreises Gesundheitsförderung kann man zu allen Vereinbarungen und Anweisungen kommen. - Für Mitarbeiter/innen ohne PC müssen die Regelungen zugänglich gemacht werden. Mehr Infos, Meinungen und Fakten gibt es in der 1. Betriebsversammlung 2003! Seite 7

8 Von links: Herr Cordts, Joachim Bohn Gewinner beim ACE Beim Gewinnspiel (2002) des ACE-Automobilclub gewann unser Kollege Joachim Bohn (W670) einen Gutschein (Fahrtraining auf einem Sicherheitsparcours in Stuttgart). Der Gewinn wurde vom ACE-Bezirksleiter Herr Cordts im BER-Büro überreicht. Infos zum ACE-Automobilclub bei Roger Lemke, Tel. 251, oder im BER-Büro. Neues vom ERA (GmbH und BR) Leider gibt es zum Thema Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) noch nichts positives zu berichten. Die Tarifvertragsparteien werden sich besonders bei den zwei Punkten - Übernahme Qualität des bestehenden Lohnrahmentarifvertrages und - Leistungsentgelt (soll lt. Arbeitgeberseite 15% nicht übersteigen) nicht einig. Jetzt wird versucht, wenigstens bis Ende März ein akzeptables Ergebnis zu bekommen. Wenn dies nicht zustande kommt, wird die Einführung des ERA sich doch stark verzögern. Unabhängig davon werden die BER-Mitglieder, die mit dem Lohn und Gehalt zu tun haben, bei der GmbH und der BRAG in Schulungen für die Einführung vorbereitet, damit wir den Aktivitäten, die die Firmenseite schon betreibt, an nichts nachstehen. Weitere Infos folgen. Bosch BKK Tel. ( ) Gerberstraße Fax ( ) Backnang Angelika.Knaup@BKK-Bosch.de Unsere Sprechzeiten in Murrhardt sind Mo. + Fr. Früherkennungsaktion auch in Murrhardt in Sachen Gesundheit - "Darmkrebs" Jährlich erkranken über Menschen in Deutschland an Darmkrebs und sterben daran, obwohl Darmkrebs zu nahezu 100% heilbar ist, wenn er früh entdeckt wird. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten kann durch Vorsorgeuntersuchungen die Krebsentwicklung bereits vor der Erkrankungsentstehung erkannt werden. Ab März 2003 läuft in Zusammenarbeit mit der Bosch BKK an fast allen Standorten in Deutschland, natürlich auch im MtB, eine Aktion zur Darmkrebsfrüherkennung an. "Testbriefchen" liegen ab März für alle MA in der Sanitätsstelle zur Abholung bereit und müssen zur Auswertung dort auch wieder abgegeben werden. Das Ergebnis erhalten Sie umgehend schriftlich mitgeteilt und wird absolut vertraulich behandelt. Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen für die Darmkrebsfrüherkennung zu interessieren. Also machen Sie mit! Dr. E. Schröter, WAR Umfrage zum Kantine-Essen Thomas Müller, W770: Die Qualität vom Fleisch hat nachgelassen, Pizza war noch nie gut. Der Rest ist soweit in Ordnung. Der Preis ist für Suppe, Hauptgericht, Salat und teilweise Nachspeise angemessen. Die Qualität ist vergleichbar mit einem gutbürgerlichen Restaurant. Marc Förster, Azubi: Zum ermäßigten Preis ist es für uns Azubis akzeptabel. Die Qualität des Fleisches könnte besser sein, Nudelgerichte etc. sind gut. Oliver von Au, W200: Zur Zeit ist das Essen geschmacklich in Ordnung. Bei Änderungen der Beilagen sollte man früher informiert werden, etwa morgens bis 7.00 Uhr einen Vermerk auf dem Speiseplan. Manchmal ist es mir auch rätselhaft, wieso Essen B teurer ist, obwohl die Zutaten wesentlich billiger sind, als bei Essen A!?! Es kommt auch immer wieder vor, das die Pommes zum Teil steinhart sind. Was mich auch stört ist, dass die Teller sehr oft kalt sind und dadurch zwangsläufig auch das Essen. Das sollte geändert werden. Seite 8