Jahresbericht der Hochschule Heilbronn Technik Wirtschaft Informatik. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schröder Rektor

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2 Jahresbericht der Hochschule Heilbronn Technik Wirtschaft Informatik 2012 Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schröder Rektor

3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis... 5 Vorbemerkungen Meilensteine Neuer Campus Heilbronn Am Europaplatz CHE-Hochschulranking Umbau und Sanierung Mensa Campus Sontheim Hochschule 2012 Abschließender Ausbauschritt Bericht des Rektors Neuer Struktur- und Entwicklungsplan entsteht im Gegenstromverfahren Budgetierungssystem nach dem Drei-Säulen-Modell erfolgreich eingeführt Forderungskatalog zur Stabilisierung des erreichten Ausbaus Strategiepapier zur Novellierung des Landeshochschulgesetz (LHG) Hochschulföderation SüdWest (HfSW) Gleichstellung Nachhaltigkeit Weiterbildung Bericht aus dem Prorektorat Studium, Lehre und Qualitätssicherung Studienprogrammplanung Qualitätsmanagement und sicherung in Lehre und Studium Studienbetrieb Akkreditierung und Re-Akkreditierung Beteiligung an hochschulübergreifenden Gremien Bericht aus dem Prorektorat Marketing und Internationalisierung Kommunikation und Marketing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Veranstaltungen der Hochschule Alumni-Management und Career Service Internationalisierung Stipendien Bericht aus dem Prorektorat Forschung Bericht aus der Verwaltung Finanzabteilung Personalabteilung Studentische Abteilung Bewerbungen Neueinschreibungen Studierende Absolventinnen und Absolventen Zentrales Prüfungsamt Hochschule Heilbronn Jahresbericht

4 6.3.6 Zentrale Einstiegs-und Orientierungsberatung Studentisches Servicebüro Studienmodell individuelles Lernen (SMILE) Technischer Betrieb Berichte aus den zentralen Einrichtungen Bibliothek Rechenzentrum Institut für mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen (IFG) Zentrum für Studium und Lehre (ZfSL) Berichte aus den Fakultäten Fakultät für Mechanik und Elektronik (T1) Fakultät für Technische Prozesse (TP) Fakultät für Informatik (IT) Fakultät für Wirtschaft und Verkehr (WV) Fakultät für International Business (IB) Fakultät für Technik und Wirtschaft (TW) Fakultät für Management und Vertrieb (MV) Anhang I. Zahlen, Daten und Fakten II. Publikationen III. Preisverleihungen IV. Chronik Hochschule Heilbronn Jahresbericht

5 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Partizipativer Prozess der SEP-Erstellung... 9 Abbildung 2: Budgetierungsmodell der Hochschule Heilbronn... 9 Abbildung 3: Betreuungsverhältnis zwischen Studentinnen und Professorinnen Abbildung 4: Das Heilbronner Modell Abbildung 5: Gründe Studienplatzverweigerung Abbildung 6: CHE-Ergebnis 2012, Vergleich der Hochschulen in Baden-Württemberg und Unis mit medizinischer Informatik in Deutschland Abbildung 7: Vergleich trendence-befragung Abbildung 8: Bildungsmessen und Schulinformationsveranstaltungen Abbildung 9: Entwicklung bewirtschaftetes Budget in Mio. Euro (Zuweisung inkl. Reste) Abbildung 10: Einnahmen Abbildung 11: Ausgaben Abbildung 12: Rest Abbildung 13: Jährliche Entwicklung der Zahl der Professorinnen und Professoren Abbildung 14: Jährliche Entwicklung der Zahl der Beschäftigten Abbildung 15: Entwicklung Bewerbungszahlen und Studienplätze gem. ZZVO Abbildung 16: Entwicklung der Neueinschreibungen pro Studienjahr Abbildung 17: Neueinschreibungen je Studiengang Abbildung 18: Entwicklung der Studierendenzahlen pro Studienjahr Abbildung 19: Studierende je Studiengang Abbildung 20: Studierende mit ausländischer Nationalität Abbildung 21: Bildungsausländer und -inländer je Studiengang Abbildung 22: Absolventinnen und Absolventen pro Studienjahr Abbildung 23: Entwicklung in der Fakultät Wirtschaft und Verkehr Abbildung 24: Länder mit Partnerhochschulen im ERASUMS-Programm Abbildung 25: Länder mit Partnerhochschulen außerhalb des ERASMUS-Programms Abbildung 26: Berufungsübersicht Abbildung 27: Stiftungsprofessuren Abbildung 28: Preisträgerinnen und Preisträger Graduierungsfeiern Hochschule Heilbronn Jahresbericht

6 Vorbemerkungen Vorbemerkungen Der Berichtszeitraum des Jahresberichtes umfasst das Sommersemester 2012 und das Wintersemester 2012/2013 ( ). Ausnahmen hiervon sind in den entsprechenden Kapiteln vermerkt (z.b. Kapitel 7.1 Finanzabteilung). Hochschule Heilbronn Jahresbericht

7 Meilensteine 1. Meilensteine Mit nahezu Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz- Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 46 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis werden in Heilbronn großgeschrieben. 1.1 Neuer Campus Heilbronn Am Europaplatz Nach rund einem Jahr Bauzeit konnte die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH das zweite Gebäude am Campus Heilbronn - Am Europaplatz der Hochschule Heilbronn fertig stellen. Auf rund Quadratmetern Hauptnutzfläche - verteilt auf sechs Etagen - sind zwei Hörsäle, zehn Seminar- und vier Gruppenräume sowie 21 Büros für Lehrende und die Studierendenverwaltung entstanden. Gemeinsam mit den im September 2011 bezogenen Räumlichkeiten im benachbarten, ehemaligen Gebäude der Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG) haben seit Oktober 2012 auf insgesamt Quadratmetern etwa Studierende und damit die gesamte Fakultät für International Business in der Heilbronner Innenstadt ihre wissenschaftliche Heimat. Möglich wurde die Realisierung des neuen Campus nur durch den Schulterschluss vieler Beteiligter. Die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH, deren Gesellschafterin die Stadt Heilbronn ist, konnte den bereits vorhandenen Gebäudekomplex sowie die entsprechenden Flächen für den Neubau von der HVG erwerben und hat insgesamt 9,5 Mio. Euro in den neuen Hochschulstandort investiert. Das gesamte Vorhaben mit beiden Gebäuden wurde finanziell durch die Stadt Heilbronn (1,76 Mio. Euro), die Dieter-Schwarz-Stiftung (1,3 Mio. Euro), die IHK Heilbronn-Franken (1 Mio. Euro) und den Landkreis Heilbronn ( Euro) unterstützt. In einem ersten Kassenanschlag wurden aus dem Raumprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Euro für die Erstausstattung und jährlich Euro Mietkostenübernahme für sechs Jahre zugesagt sowie für weitere vier Jahre in Aussicht gestellt. 1.2 CHE-Hochschulranking 2012 Die Hochschule Heilbronn durfte sich wieder über beste Ergebnisse beim CHE- HochschulRanking 2012/13 freuen: Die vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) durchgeführte Untersuchung gilt als die wichtigste ihrer Art und bewertete unter anderem die Informatikstudiengänge neu. Auf den Prüfstand kamen die beiden Heilbronner Studiengänge Software Engineering und Medizinische Informatik. Software Engineering erreichte insgesamt Platz 18 von rund 110 Hochschulen. In der Kategorie Bachelor- Praxis-Check gab es sogar das bundesweit zweitbeste Ergebnis. Spitzenwerte gab es auch für die Kategorien Lehrangebot, Kontakt zu Lehrenden, Evaluation, Berufsbezug, elearning sowie Bibliotheksausstattung. Tatsächlich bemängelt wurde lediglich die Studien- und Raumsituation in der schnell gewachsenen Hochschule. Ähnlich gut sieht es für den Universitätsstudiengang Medizinische Informatik aus, der seit fast 40 Jahren in einer einzigartigen Kombination mit der Universität Heidelberg angeboten wird: Er erhielt durchweg sehr gute Bewertungen und belegt mit Ausnahme der Kategorien Studiensituation und Bibliotheken - ebenfalls nur Plätze in der Spitzengruppe. 1.3 Umbau und Sanierung Mensa Campus Sontheim Zum Wintersemester 2012/13 starteten der Umbau und die Sanierung der Sontheimer Hochschulmensa. Für den ersten Bauabschnitt des Gebäudes B sind 5,5 Mio. Euro veranschlagt. Für die Innen-Ausstattung werden das Studentenwerk Heidelberg und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst rund 2 Mio. Euro bereitstellen. Der zweite Bauabschnitt soll ein Investitionsvolumen von rund 3 Mio. Euro umfassen. Im Wesentlichen werden hier dann die Bereiche im oberen Geschoss mit der Aula saniert. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

8 Meilensteine Nach den Sanierungsarbeiten, die voraussichtlich 2015 abgeschlossen sein werden, hat die Mensaria statt 220 über 470 Sitzplätze. Bis zum Abschluss der Baumaßnahme fungieren drei ehemalige Hörsäle als Interimsmensa, die von einem Caterer beliefert wird. Danach steht den Studierenden eine attraktive Mensa mit mehreren Essenstheken und mit einer Küche auf dem neuesten technischen Stand zur Verfügung. Es wird auch einen modernen Front-Cooking-Bereich geben. Cafeteria und Mensa, die räumlich stärker verbunden werden, erhalten außerdem einen neuen Eingangsbereich im Innenhof. Für die Küche ist eine Verlegung und Umstrukturierung der Räume vorgesehen, die dann durch eine direkte Anbindung an die Max-Planck-Straße beliefert werden können. 1.4 Hochschule 2012 Abschließender Ausbauschritt Im Rahmen des baden-württembergischen Ausbauprogramms Hochschule 2012 konnte die Hochschule sich noch einmal über eine Zuweisung von weiteren 48 Studienplätzen zum Wintersemester 2012/13 für den Campus Schwäbisch Hall freuen. Damit einhergehend wurden aus diesem Kontingent 35 Studienanfängerplätze in dem neu einzurichtenden Studiengang Management und Personalwesen genehmigt, sowie weitere 13 Studienanfängerplätze für die Studienangebote im Bereich Management und Vertrieb. Beantragt wurden ebenfalls der Ausbau des Studiengangs Hotel- und Restaurantmanagement zum Vollzug und die Einrichtung eines weiteren Studienangebots Medien, Design und Kommunikation am Campus Schwäbisch Hall. Beide Anträge wurden nicht genehmigt. Um die Aula herum entsteht, gepaart mit einem erweiterten lichtdurchfluteten Foyer, ein neuer Studentischer Servicebereich. In diesem werden nicht nur die zentralen studentischen Serviceangebote wie die Zentrale Studienberatung, Studierendensekretariat und Prüfungsamt räumlich zusammengefasst, sondern auch ein moderner Info-Point eingerichtet. An diesem offen und einladend gestalteten Informationsbereich an zentraler Stelle im B-Gebäude können Studierende künftig schnell und unbürokratisch Auskünfte und Hilfestellung in einfachen studentischen Angelegenheiten erhalten (sog. First-Level- Support ). An der Gestaltung des Studentischen Servicebereichs war auch eine Arbeitsgruppe mit Studierenden sowie Vertreter/innen der betroffenen Abteilungen der Hochschule beteiligt. In die jetzt realisierte bauliche Lösung sind die Vorschläge der Arbeitsgruppe sowie Erfahrungswerte anderer Hochschulen, die bereits mit ähnlichen Einrichtungen arbeiten, wesentlich eingeflossen. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

9 Bericht des Rektors 2. Bericht des Rektors Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schröder 2.1 Neuer Struktur- und Entwicklungsplan entsteht im Gegenstromverfahren Das Jahr 2012 stand auch im Zeichen der Erstellung des Struktur- und Entwicklungsplans (SEP) der Hochschule Heilbronn. In dem gesetzlich vorgeschriebenen Dokument formuliert die Hochschule ihre Ausrichtung für die kommenden fünf Jahre. Erstmals folgte die Hochschule dabei einer Strukturierung nach 14 verschiedenen strategischen Handlungsfeldern, die gemeinsam von allen Hochschulen der Hochschulföderation SüdWest (HfSW) erarbeitet wurden. Angesichts seiner hohen strategischen Bedeutung setzte die Hochschulleitung außerdem bewusst auf einen breit angelegten partizipativen Prozess zur Erarbeitung des SEP unter intensiver Beteiligung von Senat, Hochschulrat, Fakultäten, Zentralen Einrichtungen und der Hochschulverwaltung. So haben etwa alle Fakultäten eigene Strategiepapiere erstellt und diese in Strategiegesprächen untereinander sowie mit der Hochschulleitung abgestimmt. Die teilweise mit Hilfe von Kennzahlen konkretisierten Ziele und Maßnahmen sollen künftig in jährlichen Reviewgesprächen aktiv nachverfolgt werden. Trotz des hohen Zeitbedarfs stieß die geschilderte Vorgehensweise auf die breite Akzeptanz der Beteiligten, nicht zuletzt aufgrund der hochschulweit intensiven Auseinandersetzung mit den strategischen Zielen der Hochschule, die hierdurch ermöglicht wurde. Dem SEP mag es auf diese Weise gelingen so die Zielsetzung der Hochschulleitung das Schicksal so manchen Vorgängerdokuments zu vermeiden, nämlich für die nächsten fünf Jahre unbeachtet im Bücherregal zu verschwinden. Abbildung 1: Partizipativer Prozess der SEP-Erstellung 2.2 Budgetierungssystem nach dem Drei-Säulen-Modell erfolgreich eingeführt Ebenfalls im Jahr 2012 konnte das neu eingeführte Budgetierungssystem der Hochschule nach dem Drei-Säulen-Modell seine erste Bewährungsprobe erfolgreich bestehen. Mit dem Ansatz vollzog die Hochschule eine Hinwendung von der input- zur outputorientierten Ressourcensteuerung und richtet die Mittelverteilung seither an den drei Dimensionen Belastungsorientierung (Säule 1), Anreizorientierung (Säule 2), Strategieorientierung (Säule 3) aus, wobei beim Übergang vom alten auf das neue System die Säulen 1 und 2 zunächst noch zusammengefasst sind. Fakultäten Zentrale Budgetbereiche Fakultät T1 Fakultät T2 Fakultät W1 Fakultät W2 Fakultät IT Fakultät TW GB Rektor *) GB Prorektor I *) GB Prorektorin II *) GB Prorektorin III *) GB Kanzler *) RZ + Bibliothek *) Landeszuschuss (Haushaltsmittel, Studiengebühren, Mittel 2020) Zuführung zu (-) / Entnahme aus (+) Ausgleichsrücklage Bereinigter Landeszuschuss Säule 1 Säule 2 Säule 3 (Grundfinanzierung) (Anreizfinanzierung) (Zentrale Projektfinanzierung) eigenfinanzierte Dauervertragsanrechte Zielsetzung: Zielsetzung: Finanzielle Absicherung Finanzielle Honorierung der grundsätzlichen besonderer Leistungen Aufgabenwahrnehmung Förderung der Sicherung der Qualitätsorientierung Überlebensfähigkeit der jeweiligen Einheit Ausgestaltung: Ausgestaltung: anreiz-/ leistungs-/ qualitätsorientiert belastungsorientiert Berechnungsgrundlage: Berechnungsgrundlage: (Verbesserung von) leistungsabhängige u. Qualitätsindikatoren leistungsunabhängige i.v.m. Zielvereinbarungen Belastungsindikatoren Angestrebter Anteil am Ber. Landeszuschuss: 80% (2012) *) jeweils soweit die Standorte HN und KÜN betreffend Angestrebter Anteil am Ber. Landeszuschuss: 10% (2012) Zielsetzung: Finanzierung strategischer u/o innovativer Projekte Förderung der Strategieumsetzung und Profilierung der Hochschule Ausgestaltung: strategie-/ innovationsorientiert Berechnungsgrundlage: keine (Einzelentscheidungen durch die HS-Leitung) Angestrebter Anteil am Ber. Landeszuschuss: 10% (2012) Mittel 2012 Werden in die jeweilige Budgetposition (Säule, KSt, KTr) übertragen Werden entsprechend der tatsächlichen Zuweisung durch das Land verteilt (Fakultäten) Ausnahme: Zentral zu begleichende Mieten (Zuweisung an Techn. Betrieb) Zusätzliche Mittel Zusätzlich zugewiesene oder eingeworbene Mittel für bestimmte Zwecke Beispiele: Kassenanschläge des Landes Sonstige öffentl. Fördermittel Drittmitteleinnahmen Spendeneinnahmen Reste a. Vorjahren Übertragbare Reste aus Vorjahren Abbildung 2: Budgetierungsmodell der Hochschule Heilbronn Während die Mittelzuweisung in Säule 1 und 2 für die Fakultäten nach Belastungskriterien wie der Anzahl der Studierenden, Absolvent/innen oder Professor/innen erfolgt und damit eine verbesserte Planungssicherheit gewährleistet, stand insbesondere die Vergabe der Mittel aus Säule 3 im Fokus des Interesses. Aus dieser Säule weist die Hochschulleitung den Budgetbereichen auf Antrag und einzelfallbezogen Mittel für besonders innovative und/oder strategische Projekte zu. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

10 Bericht des Rektors Die hohe Zahl exzellenter Projektanträge, die in diesem Zusammenhang gestellt wurden, belegt die Akzeptanz des neuen Steuerungsansatzes in der Hochschule und gab der Hochschulleitung erstmals die Möglichkeit, auch im Rahmen der Mittelverteilung eine strategische Note zu setzen. Das Jahr 2013 wird erste Weiterentwicklungen und Optimierungen des Budgetierungssystems bringen, so z.b. im Bereich der Übertragung von Haushaltsresten und der Zuweisung sog. Dauervertragsanrechte zur unbefristeten Beschäftigung von Mitarbeiter/innen. 2.3 Forderungskatalog zur Stabilisierung des erreichten Ausbaus Aufgrund des Wachstums der vergangenen Jahre ist der überwiegende Teil der Hochschule Heilbronn nicht durch den Haushalt des Landes Baden-Württemberg finanziert, sondern projektfinanziert (Ausbauprogramm 2012, Hochschule 2020, Studiengebühren/Qualitätssicherungsmittel). Ein signifikanter Teil der Finanzierung des Ausbaus kommt aus der Region selbst. Die Projektmittel sind unzureichend, um einen gesicherten Betrieb und weitere Qualitätssteigerungen zu gewährleisten. Deshalb ist es ein großes Bestreben der Hochschulleitung den Ausbau nachhaltig zu sichern, die Hochschule Heilbronn vergleichbar mit anderen Hochschulen in Baden- Württemberg auszustatten und die Grundfinanzierung der Hochschule Heilbronn mit dem derzeitigen Ausbaustand im Staatshaushalt zu sichern. Im Hinblick auf die Neufassung des Solidarpaktes der Hochschulfinanzierung im Jahr 2013 hat die Hochschulleitung hierzu ein Forderungspapier erstellt und am 12. April 2012 der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer vorgetragen. Die formulierten Forderungen lassen sich dabei in zehn Punkte zusammenfassen: 1. Wiederherstellung von 80% Finanzierung des aktuellen Personalbestandes aus dem Stellenplan des Staatshaushaltes (äquivalent zu zzgl. 81 Stellen). 2. Ausgleich der Benachteiligung im Stellenplan gegenüber vergleichbaren Hochschulen in Baden-Württemberg (zzgl. 27 Stellen). 3. Kapazitätsaufbau aufgrund der gestiegenen Aufgaben-Komplexität (zzgl. 29 Stellen). 4. Ausbau der verfügbaren Hauptnutzfläche gemäß erwarteter ZZVO Studierendenzahl im Wintersemester 2014/15 in Heilbronn um Quadratmeter. 5. Ausbau der verfügbaren Hauptnutzfläche gemäß erwarteter ZZVO Studierendenzahl im Wintersemester 2014/15 in Künzelsau um Quadratmeter. 6. Erwerb des Campus Heilbronn - Am Europaplatz durch das Land Baden- Württemberg. 7. Weiterfinanzierung aller von der HHN eingeworbenen Stiftungsprofessuren nach Ablauf der Finanzierung durch die Stifter. 8. Ausbau Hotel- und Restaurantmanagement zum Vollzug am Standort Heilbronn. 9. Einrichtung des Studiengangs Medien, Design und Kommunikation am Campus Schwäbisch Hall. 10. Die Finanzierung des Campus Schwäbisch Hall ist ab 2024 in den Staatshaushalt zu übernehmen. 2.4 Strategiepapier zur Novellierung des Landeshochschulgesetz (LHG) Im Sommersemester 2012 erarbeitete eine Arbeitsgemeinschaft Landeshochschulgesetz unter Mitwirkung des Rektors der Hochschule Heilbronn ein Strategiepapier zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes zur Zukunft der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Dieses wurde abschließend im Juni 2012 durch die Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften beschlossen. Folgende Forderungen beinhaltet dieses Strategiepapier: 1. Weiterentwicklung der Hochschulart HAW 2. Autonomie der Hochschulen in Personalangelegenheiten (insbesondere Berufungspolitik) 3. Ruferteilung durch die Hochschule 4. Autonomie der Hochschule bei der Struktur- und Entwicklungsplanung 5. Hochschulen als Körperschaft des öffentlichen Rechts 6. Rückführung fachaufsichtlicher Kompetenzen auf das verfassungsrechtlich notwendige Mindestmaß Hochschule Heilbronn Jahresbericht

11 Bericht des Rektors 7. Eingeschränkte Bauherrenfähigkeit nach bayrischem Vorbild 8. Stärkung der Satzungsautonomie der Hochschulen 9. Beibehaltung des Prinzips der doppelten Legitimation der Hochschulleitung 10. Klare Zuordnung von Verantwortung durch das LHG 11. Einrichtung von Forschungsprofessuren 12. Promotionsrecht und Promotionszugang 2.5 Hochschulföderation SüdWest (HfSW) Nach dem Motto Kräfte bündeln, Profil stärken vernetzen sich die badenwürttembergischen Hochschulen Aalen, Esslingen, Heilbronn, Mannheim, Ravensburg- Weingarten und Stuttgart (Medien). Ziel der Zusammenarbeit ist es, in wichtigen Projekten der Hochschulorganisation und -entwicklung gemeinsame Lösungen zu entwickeln, gleichzeitig aber dort Eigenständigkeit zu bewahren, wo es auf regionale Verankerung und Profilierung ankommt. Durch systematische Kooperationen können Synergien im Netzwerk genutzt werden, um die Zukunftsfähigkeit zu wahren und auszubauen. Im Februar 2012 wurde im Rahmen eines Treffens der Vorsitzenden der Hochschulräte sowie der Rektoren die Kooperationsvereinbarung der HfSW unterzeichnet. Im April 2012 erhielt die Hochschulföderation SüdWest mit der Vereinsgründung einen institutionellen Rahmen. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Prof. Dr.-Ing. Dieter Leonhard, Rektor der Hochschule Mannheim und als Stellvertreter Prof. Dr.-Ing. Bernhard Schwarz, Rektor der Hochschule Esslingen, gewählt. Zwei Monate nach der Gründung hat sich der Kreis der Mitgliedshochschulen um die Hochschule der Medien Stuttgart erweitert. Nach der Aufnahme der Hochschule der Medien Stuttgart repräsentiert die Hochschulföderation SüdWest rund Studierende und fast Professuren. Die Mitgliedshochschulen bündeln ihre Kräfte, um die Leistungsstärke in der angewandten Lehre und Forschung sowie zentralen Feldern wie Internationalisierung oder Verwaltung weiter zu entwickeln. In Kooperationsprojekten möchten die Mitgliedshochschulen Erfahrungen teilen, voneinander lernen und gemeinsam Antworten auf die zunehmende Komplexität im Hochschulraum geben. Unterschiedlichste Arbeits- und Projektgruppen gingen 2012 konkrete Themen an. Im Bereich Internationalisierung stimmten die Föderationshochschulen ihre Aktivitäten ab und streben erste konkrete hochschulübergreifende Kooperationen mit internationalen Hochschulen an. Die Leiter der Rechenzentren arbeiteten unter anderem im Bereich Dokumentation zusammen. Zudem standen Themen wie Arbeitssicherheit, Career Service, Gleichstellung, Nachhaltigkeit und Gründungen auf der Agenda. 2.6 Gleichstellung Im Jahr 2012 wurden 14 Professuren besetzt, drei davon, also rund 20 %, mit Frauen. Der Professorinnenanteil ist 2012 weitestgehend unverändert bei rund 12 %, ebenso der Studentinnenanteil, er liegt bei rund 36 %. Der Anteil der weiblichen Lehrbeauftragten ist gestiegen, er liegt bei rund 30 %, dabei wurden 26 weibliche Lehrbeauftragte, mehr als je zuvor, über das Mathilde-Planck-Programm gefördert. In den Fakultätsvorständen gab es im Jahr 2012 keine Frauen. Entsprechend dem gesetzlichen Auftrag im Rahmen des Landeshochschulgesetzes und den Vorgaben des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg hat die Hochschule einen neuen Gleichstellungsplan als Teil des neuen Struktur- und Entwicklungsplanes erstellt. Der Gleichstellungsplan konnte vorab bereits im März 2013 vom Senat verabschiedet werden. Neben einer ausführlichen Berichterstattung über umgesetzte Maßnahmen und relevante Kennzahlen enthält der Gleichstellungsplan konkrete Zielsetzungen und eine entsprechende Maßnahmenplanung für den Zeitraum Insbesondere im Bereich der Professorinnen hat sich die Hochschule ehrgeizige Ziele gesetzt. Um diese Ziele zu erreichen, soll der Berufungsprozess weiter verbessert werden, mehr Aktivitäten im Bereich Rekrutierung geeigneter Kandidatinnen unternommen werden und bei der Vergabe der Leistungsbezüge im Rahmen der W-Besoldung darauf geachtet Hochschule Heilbronn Jahresbericht

12 Bericht des Rektors werden, einen Gender Pay Gap zu vermeiden. Professuren derzeit besetzte Professuren Anzahl Professorinnen Professorinnenanteil in % Ziel: neue Anzahl Professorinnen Ziel: neuer Professorinnenanteil in % HHN ,2% 40 16,9% T ,0% 3 7,7% T ,5% 7 23,3% WV ,4% 7 20,0% W ,6% 9 23,7% IT ,1% 6 28,6% TW ,0% 6 11,8% MV ,0% 2 9,1% Abbildung 3: Betreuungsverhältnis zwischen Studentinnen und Professorinnen Auch die Studentinnenanteile sollen weiterhin erhöht werden. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf den sogenannten MINT- Studiengängen bzw. den Fachrichtungen Technik und Informatik. Im Juni 2012 konnte der Senat hierzu den wichtigen Beschluss fassen, dass bei der Gestaltung von Studienangeboten im MINT-Bereich darauf geachtet wird, dass diese dazu geeignet sind, den Studentinnenanteil zu erhöhen (Ziel: 30 % oder mehr). Weitere geplante Maßnahmen umfassen den Bereich gendergerechte Lehre. Das Gleichstellungsreferat berät hierzu einzelne Lehrende und unterstützt ein Pilotprojekt im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Zur Unterstützung der Studentinnen an der HHN waren zwei Drittmittelprojekte angeworben worden, die das Angebot des Gleichstellungsreferates (z.b. Beratung, Doktorandinnentreffen, Vermittlung von Tandempartnerschaften unter Studentinnen etc.) ergänzen. Die Karriereberatungsstelle Wiwa MINT! konnte 2011 mit Unterstützung von Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds starten und wurde zum mit dem Auslaufen der Fördermittel abgeschlossen. Insgesamt konnten über 50 MINT- Studentinnen mit attraktiven Workshops und individueller Karriereberatung unterstützt werden. Durch den Kontakt mit den Studentinnen konnten viele positive Impulse in die Gleichstellungsarbeit getragen werden. Der Bedarf an einer Karriereberatungsstelle ist nach wie vor vorhanden und es wäre zu begrüßen, wenn diese Arbeit an zentraler Stelle wieder aufgenommen werden könnte. Mit den ebenfalls über den Europäischen Sozialfond eingeworbenen Drittmitteln konnte 2012 das Cross-Mentoringprogramm WoMent@HHN starten und 15 Mentoringpartnerschaften zwischen Studentinnen und Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft gegründet werden. Das Programm wird von Seiten der Wirtschaft sehr begrüßt und von den Studentinnen gut angenommen. Die Finanzierung ist bis Ende 2014 gesichert. 2.7 Nachhaltigkeit Beim Antrittsbesuch von Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg, am 12. April 2012 stellte der Nachhaltigkeitsbeauftragte die Nachhaltigkeitsstrategie und den aktuellen Stand in Sachen Nachhaltige Entwicklung an der HHN vor. In einer Präsentation erhielt die Ministerin einen kurzen Überblick über die Aufgaben des Rates für Nachhaltige Entwicklung an der HHN, die Verankerung des Themas im Leitbild, die Bestellung eines Senatsbeauftragten und einer Referentin für Nachhaltige Entwicklung, die spezifischen Studiengänge Verfahrens- und Umwelttechnik und Energieökologie und über 50 Lehrveranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug. Auch die Ringvorlesung Mensch Umwelt Zukunft, der zweite Tag der Nachhaltigkeit, bei dem im Oktober 2012 der erste Nachhaltigkeitspreis für Studierende an der HHN verliehen wurde, und nicht zuletzt die zwei nachhaltigkeitsspezifischen Institute Institut für Nachhaltigkeit in Verkehr und Logistik (INVL) und Deutsches Institut für Nachhaltige Entwicklung e.v. (DINE) fanden Erwähnung. Die Ministerin zeigte sich tief beeindruckt von der starken organisatorischen Verankerung des Themas an der HHN und bezeichnete die Leistung der HHN auf diesem Gebiet als vorbildlich und zukunftsweisend. Anlässlich der Konferenz der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung im Frühsommer 2012 fanden im April in Baden- Württemberg die Nachhaltigkeitstage initiiert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg statt. In deren Rahmen wurde aufgezeigt, welche Hochschule Heilbronn Jahresbericht

13 Bericht des Rektors Aktivitäten und Initiativen im Land für eine nachhaltige Entwicklung existieren und welche Akteure sich für Nachhaltigkeit engagieren. Unter dem Motto ab in die zukunft! standen am 20. und 21. April 48 Stunden für die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitstage. Auch die Hochschule Heilbronn mit ihren angeschlossenen Einrichtungen war mit von der Partie und präsentierte ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit am 21. April an Informationsständen in der Heilbronner Innenstadt. Die Beteiligten und die Themen waren im Einzelnen: Nachhaltigkeitsreferat des AStA: Erneuerbare Energien in der Region Heilbronn- Franken und Tipps zur Ausgestaltung einer nachhaltigeren Lebensweise HILL GmbH: Zertifikatsprogramm Nachhaltigkeitsmanagement DINE e.v.: FairChoice - nachhaltige Produkte und Dienstleistungen ZEAG Energie AG und die Hochschule Heilbronn: Elektromobilität Im Juni 2012 wurde das Institut für Nachhaltigkeit in Verkehr und Logistik (INVL) im Studiengang Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik an der Hochschule von der deutschen UNESCO-Kommission wiederholt als offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ( ) ausgewählt. Es wird damit als Beitrag zur Allianz Nachhaltigkeit lernen anerkannt und darf den Titel nach 2009/2010 auch 2012/2013 tragen. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen der weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Gleichzeitig befähigen sie Menschen dazu, globale Probleme vorherzusehen, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen. Ganz im Sinne der UNESCO fördert das INVL mit seinen Aktivitäten Werte und Prinzipien, die Basis für eine nachhaltige Entwicklung sind. Dabei stehen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft im Vordergrund. Die feierliche Urkundenüberreichung fand an der Hochschule Aalen statt, wo unter anderem Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland, die Leistungen des INVL betonte: Das INVL der Hochschule Heilbronn zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln. Nach einer erfolgreichen ersten Veranstaltung im November 2011 votierten die Mitglieder des Rates für nachhaltige Entwicklung dafür, einen zweiten Tag der Nachhaltigkeit im Jahr 2012 durchzuführen. So waren 150 Gäste der Einladung zum 2. Tag der Nachhaltigkeit im Oktober 2012 gefolgt und erlebten einen informativen Tag rund um das Thema Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt der verschiedenen Veranstaltungen standen zum einen die Vorträge von Prof. Dr. Jürgen Freimann, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Universität Kassel, und Ministerialdirektor Helmfried Meinel, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, die sich mit der Betriebswirtschaftslehre als Nachhaltigkeitswissenschaft beziehungsweise der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg beschäftigten. Ein weiterer Höhepunkt war darüber hinaus die erstmalige Verleihung des Nachhaltigkeitspreises für Studierende der Hochschule Heilbronn, gestiftet von KACO new energy. Ausgezeichnet wurden zwei Bachelor- und eine Masterthesis sowie eine Projektarbeit (siehe Anhang III Preisverleihungen). Dazu hatte KACO new energy Preisgelder in Höhe von insgesamt Euro sowie Buchpreise für alle Wettbewerbsteilnehmer zur Verfügung gestellt. Begleitend fand eine Ausstellung des Umweltministeriums zum Thema Klimawandel in Baden-Württemberg statt. Der Nachhaltigkeitspreis soll zu einer festen Einrichtung werden und in zweijährigem Abstand verliehen werden. An der HHN werden pro Semester zahlreiche Bachelor- und Masterthesen in diesem Themenbereich angefertigt mit steigender Zahl. Diese ist ein wichtiger Indikator für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Lehre. Die Qualität der eingereichten Arbeiten war hoch, so dass in den Folgetagen mehrere Unternehmen bzw. Behörden detailliertere inhaltliche Informationen dazu erbaten. Insgesamt befindet sich die HHN beim Thema nachhaltige Entwicklung weiter auf einem guten Kurs. Die zunehmende Akzeptanz dieses wichtigen Themas in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und auch innerhalb der HHN führt dazu, dass zunehmend spezifische Anfragen, Einladungen, Kooperationsangebote, Vorträ- Hochschule Heilbronn Jahresbericht

14 Bericht des Rektors ge etc. eintreffen, was einerseits erfreulich ist und den eigenen Weg bestätigt, andererseits aber auch schnell zu einem Dilemma bei begrenzten Kapazitäten führen kann. Eine Herausforderung wird sein sich auf die dringenden und wichtigen Themen zu konzentrieren. Dazu wird im nächsten Berichtszeitraum sicher EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) gehören. Ein systematisches Umweltmanagementsystem ist eine verlässliche Basis für eine nachaltige Unternehmensführung und diese umfasst letztlich neben den ökologischen auch die sozialen Aspekte wie z.b. Personalmanagement und Mitarbeiterführung in einer Hochschule. Ein weiteres wichtiges Thema für die Hochschule und die Stadt Heilbronn ist die Vorbereitung der Bundesgartenschau 2019, die ebenfalls Aspekte der Nachhaltigkeit (Verkehr, Mobilität, Stadtentwicklung, Artenschutz, Demografie etc.) berücksichtigen muss. Hier wird sich die HHN um begleitende Forschung und um aktive Teilnahme bemühen. 2.8 Weiterbildung Ziele der Weiterbildung Mit der Entwicklung und Einrichtung berufsbegleitender Weiterbildungsangebote nimmt die Hochschule Heilbronn ihren Auftrag wahr, den Bereich der akademischen Bildung für Berufstätige zu öffnen. Sie reagiert damit auf die steigende Nachfrage in diesem Bereich und trägt ihren Anteil zur Sicherung eines ausreichenden Angebots akademisch qualifizierter Fachkräfte in der Region und darüber hinaus bei. Sie entwickelt in diesem Zusammenhang adäquate didaktische Ansätze für heterogene Zielgruppen und positioniert sich als Lern- und Kompetenzzentrum in der Region Heilbronn-Franken. Dieses Zentrum lädt zur kontinuierlichen Weiterqualifizierung und zum engen Dialog zwischen Hochschule, Unternehmen und Institutionen ein. Konzept Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg im Bereich der Weiterbildung ist nach wie vor ein Konzeptionierungsrahmen, der es erlaubt, unterschiedliche Interessen multipler Anspruchsgruppen zu berücksichtigen, innovative Elemente der Lehre zu evaluieren, sowie die Qualität und Passgenauigkeit der Weiterbildungsmaßnahmen systematisch mit Hilfe von entsprechenden Regelkreisen kontinuierlich zu überprüfen und auszubauen. Ein strategisches Instrumentarium hierfür wird im Rahmen des Forschungsprojektes BeSt (Berufsbegleitendes Studium nach dem Heilbronner Modell) entwickelt. BeSt ist ein Konzept, mit dem sich die Hochschule Heilbronn in Konkurrenz zu 175 bundesweit eingereichten Projekten erfolgreich um Finanzierung im Rahmen des Wettbewerbs Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschule, ausgeschrieben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (unterstützt von der EU und dem ESF) bemühte: Bis Ende 2013 werden über eine Laufzeit von 27 Monaten hinweg ca Euro zur Verfügung gestellt. Eine Weiterförderung des Projekts wurde beantragt. Das Heilbronner Modell unterscheidet sich in seiner Ausrichtung von bisherigen Angeboten in der wissenschaftlichen Weiterbildung durch die Einbeziehung von berufspraktischen Fähigkeiten in das Studium von Beginn an und ist in seiner Ausrichtung insbesondere auf die Bedürfnisse von Unternehmen und auf die Durchlässigkeit von Bildungssystemen und Bildungsarten ausgerichtet. Es besteht, wie aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich, aus drei Säulen: der Theoretisch-fachlichen Säule, der Intermediären/Methoden Säule und der On-the-Job Säule. Abbildung 4: Das Heilbronner Modell Das Besondere am Heilbronner Modell ist die On-the-Job Säule. In dieser wird ein direkter Wissenstransfer des Erlernten im Sinne des Work-based learning ins Unternehmen geschaffen. In sogenannten On-the-Job Modulen wird das vermittelte theoretische Wissen Hochschule Heilbronn Jahresbericht

15 Bericht des Rektors aus der Hochschule (Theoretisch-fachliche Säule), z.b. im Rahmen von Studien- oder Projektarbeiten auf aktuelle Problemstellungen aus dem Unternehmen übertragen und Gelerntes direkt in der Praxis umgesetzt. Dies geschieht parallel zur Vermittlung des theoretisch-fachlichen Wissens, so dass der oder die Studierende schrittweise das Erlernte umsetzen und wieder in die Theorie zurückspiegeln kann. In dem seit Sommersemester 2012 angebotenen berufsbegleitenden Bachelor- Studienprogramm Maschinenbau wurden positive Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt, die weiter evaluiert werden. Umsetzung von Weiterbildungsmaßnahmen Im Februar 2012 gründete die Hochschule Heilbronn zur Unterstützung der operativen Durchführung ihrer Weiterbildungsaktivitäten das Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen (HILL) gemeinnützige GmbH. Ziel ist es, die akademisch-basierte Weiterbildung am Markt sichtbar zu machen sowie flexibel in einem sehr dynamischen Umfeld agieren zu können. Portfolio BERUFSBEGLEITENDES BACHELOR- PROGRAMM Das zum Sommersemester 2012 an der Hochschule Heilbronn eingeführte berufsbegleitende Bachelor-Studienprogramm Maschinenbau (B.Eng.) ist im März 2013 erfolgreich in die zweite Runde gestartet. Aktuell sind 28 Studierende im berufsbegleitenden Bachelor Maschinenbau eingeschrieben. Zielgruppe des berufsbegleitenden Studienprogramms sind Personen, die über keine klassische Hochschulzugangsberechtigung verfügen. Personen mit einer Qualifikation als Meister, Techniker oder einer Berufsausbildung und einschlägiger Berufserfahrung mit Eignungsprüfung können zu diesem Studienprogramm zugelassen werden. Das Studium zum Bachelor of Engineering Maschinenbau (sieben Semester) am HILL der Hochschule Heilbronn vermittelt fundierte naturwissenschaftliche und ingenieurtechnische Kenntnisse und befähigt die Studierenden zur direkten praktischen Anwendung dieses Wissens im Unternehmen. Die Zukunftsaussichten sind glänzend, denn die Fähigkeit zur Planung, Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, Instandhaltung und Vertrieb von Maschinen und Anlagen ermöglicht es dem Maschinenbauingenieur in sehr vielschichtigen Feldern und in nahezu allen Industriezweigen tätig zu werden. BERUFSBEGLEITENDE MASTER- PROGRAMME Im Berichtszeitraum wurden unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern beider wirtschaftlicher Fakultäten Konzepte für Programme mit dem Abschluss Master of Business Administration (MBA) mit 90 ECTS entwickelt: MBA International Automotive Management und MBA Unternehmensführung, die im auf den Berichtszeitraum folgenden Semester erstmalig erfolgreich starteten. Die MBA-Programme setzen auf kompakte, geblockte Präsenzzeiten, gekoppelt mit E- Learning-unterstütztem Selbststudium. Die kompakte Präsenzzeit wird sowohl von potenziellen Studieninteressierten als auch von den Unternehmen als sehr positiv empfunden, da große örtliche Flexibilität ermöglicht wird sowie wenige Ausfallzeiten im Unternehmen entstehen. Auch hier findet der Ansatz des Heilbronner Modells Anwendung, indem Onthe-job-Projekte konsequent ins Curriculum einbezogen sind. In Kooperation mit der German Graduate School of Management and Law hat die Hochschule Heilbronn 2012 den MBA in Global Business (AACSB-akkreditiert) der University of Louisville (UofL) in ihr Portfolio aufgenommen. Das 13-monatige Programm dieser amerikanischen Top-Universität, in dem auch die Würth Akademie sowie die Hamburger Fern-Hochschule kooperieren bietet mit Ihren geblockten Aufenthalten in Kentucky eine ideale Ergänzung des internen MBA- Angebots der Hochschule Heilbronn im international orientierten Bereich. Weiter voran geschritten sind im Jahr 2012 auch die Planungen für einen berufsbegleitenden Master Maschinenbau gemeinsam mit der Hamburger Fern-Hochschule. Gemeinsam mit den Vertretern der Fakultät für Mechanik und Elektronik der HHN wurde hierfür ein Konzept entwickelt, basierend auf dem konsekutiven Maschinenbau-Master. Das viersemestrige Studienprogramm soll voraussichtlich im Juli 2014 starten. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

16 Bericht des Rektors WEITERE KOOPERATIONEN Gespräche für eine weitere Kooperation fanden im Berichtszeitraum mit der Vewaltungsund Wirtschaftsakademie Baden-Württemberg statt. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung der Zusammenarbeit wurde getroffen. BERUFSBEGLEITENDE ZERTIFIKATS- PROGRAMME UND VERTIEFUNGSKURSE Die wissenschaftliche Weiterbildung soll lebenslanges Lernen in angemessener Form ermöglichen. Hierzu zählen neben den dargestellten umfänglichen Studiengängen mit etablierten akademischen Abschlüssen vom zeitlichen Aufwand her grundsätzlich auch heranführende, aufbauende Maßnahmen. Diese ermöglichen zum einen, konkrete Kompetenzen zu erwerben, und zum anderen erlauben sie eine stufenweise Annäherung an umfangreichere Programme. Im technischen Bereich wurden in Zusammenarbeit mit Professoren der Hochschule solche Programme zu den Themen Zwischen Mensch und Maschine: Entwicklung interaktiver Schnittstellen und Bildsensorik entwickelt. Außerdem wurden im Berichtszeitraum erste Überlegungen zu einem Seminar zum Thema Metallkunde angestellt. Es zeigte sich, dass die Nachfrage nach solchen Angeboten eher verhaltend ist. Aufgrund dieser Erfahrung erfolgt nun eine Konzentration der Aktivitäten der Hochschule auf berufsbegleitende Studienprogramme. ANGEBOTE FÜR UNTERNEHMEN Die Hochschule als Zentrum für Lebenslanges Lernen Die Unternehmensgespräche sowie die Begleitforschung zeigten einen Bedarf seitens der Unternehmen an einer Plattform auf, die sowohl Erfahrungsaustausch zwischen den Organisationen einerseits als auch Wissenstransfer im Bereich Lebenslanges Lernen von der Hochschule in die Organisationen hinein zulässt. Aufgrund dieses Bedarfs wurde im Berichtszeitraum der Zirkel zur Entwicklung von Lebenslangem Lernen (ZELL) initiiert und umgesetzt. Damit leistet die Hochschule einen Beitrag der gesellschaftlichen Gesamtverantwortung als führende akademische Institution der Region Heilbronn-Franken beim Transfer von Wissen zwischen Hochschule und Unternehmen. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

17 Bericht aus dem Prorektorat Studium, Lehre und Qualitätssicherung 3. Bericht aus dem Prorektorat Studium, Lehre und Qualitätssicherung Prof. Dr. Rainald Kasprik 3.1 Studienprogrammplanung Die Studienprogrammplanung war im Jahr 2012 wesentlich dadurch gekennzeichnet, die im Rahmen des MWK-Ausbauprogramms 2012 geschaffenen zusätzlichen Fördermöglichkeiten für die Hochschule zu nutzen. Für den Programmteil Flexible Ausbaureserve konnten für zwölf Studiengänge 85 weitere Erstsemesterstudienplätze ab Wintersemester 2012/13 geschaffen werden. Im Rahmen des abschließenden Ausbauschritts des Ausbauprogramms 2012 gelang es, für den Standort Schwäbisch Hall ein weiteres Bachelorstudienangebot Management und Personalwesen mit 35 Studienanfängerplätzen zu finanzieren. Im Juni 2012 wurde dem Rektorat bekannt, dass die Landesregierung ein Ausbauprogramm für Masterstudiengänge vorbereitet, sodass die Vorbereitungen in den Fakultäten schon frühzeitig initiiert werden konnten. Diese vorbereitenden Arbeiten dauerten in den Fakultäten bis Ende des Jahres an. Durch die frühzeitige Vorbereitung war es möglich, eine intensive Diskussion mit den Fakultäten zu führen und rechtzeitig zu einer Konsens- Entscheidung zu gelangen. 3.2 Qualitätsmanagement und -sicherung in Lehre und Studium In diesem Jahr hat die Hochschule Heilbronn in Sachen Qualitätsmanagement einen Paradigmenwechsel realisiert. Durch die zunehmende Erfahrung im Rahmen des Qualitätsmanagement von Studium und Lehre hat sich das Rektorat in seiner Geschäftsordnung dazu entschieden, das operative Qualitätsmanagement als Ressortaufgabe zu definieren. Dadurch wird es möglich, das Spezialwissen zu nutzen und im Besonderen die Bewertung der qualitativen Daten auf eine besondere Basis zu legen. Angesichts der bestehenden unterschiedlichen fachlichen und arbeitsmarktbezogenen Ausrichtung der Studiengänge setzte das Rektorat auch im Jahr 2012 auf eine qualitative Bewertung der Aktivitäten. Quantitative Daten (wie z. B. Studienerfolgsquote, Anzahl der Bewerber, Anzahl der Absolventen) wurden bei den in regelmäßigen Abständen realisierten Evaluationsgesprächen mit den Fakultäten als Indikatoren von Qualität verwendet. Zum Soll-Ist-Vergleich wurden die in den (Re-) Akkreditierungsverfahren im Selbstbericht dokumentierten Ziele eingesetzt. Die sich aus einer Soll-Ist-Abweichung ergebenden Konsequenzen wurden durch die dafür im Landeshochschulgesetz zuständigen Gremien (Studienkommission, Fakultätsvorstand) ausgearbeitet und nachverfolgt. Die Anpassung und Weiterentwicklung der Analyseinstrumente sowie die Entwicklung von Qualitätsregelkreisen waren der Schwerpunkt. Qualitätsregelkreis zur situationsgerechten Anpassung der Studiengangkonzepte auf Studiengangebene Im September 2012 startete das Projekt zur Etablierung eines Qualitätsregelkreises zur situationsgerechten Anpassung der Studiengangkonzepte auf Ebene der Studiengänge mit Unterstützung durch die evalag Mannheim. In Zusammenarbeit mit zwei Pilotstudiengängen wurde mit der Entwicklung eines praktikablen und bürokratiefreien Hilfsmittels begonnen, welches eine systematische Anpassung der Studiengangkonzepte an die sich veränderten Erwartungen der Anspruchsgruppen gewährleistet. Im Jahr 2013 wird das Konzept fertiggestellt, getestet und mit den Dekanen diskutiert. Perspektivisch soll ein derartiger Regelkreis in allen Fakultäten implementiert werden. Erstsemesterbefragung Aus Sicht des Qualitätsmanagements von Studium und Lehre sind bei der Erstsemesterbefragung die Fragen zum Start ins Studium relevant. Die Analyse der Frage Welche Aktionen bzw. Maßnahmen der Hochschule würden Sie sich für den Start ins Studium wünschen? ergab wie in den letzten Semestern, dass die Studierenden insgesamt mit dem Start an der Hochschule zufrieden sind. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

18 Bericht aus dem Prorektorat Studium, Lehre und Qualitätssicherung Insgesamt fiel den Erstsemestern der Start ins Studium etwas leichter als in den beiden Vorsemestern, was sich u.a. auf die zentral ergriffenen Maßnahmen hinsichtlich der Erweiterung und Verbesserung der Erstsemesterinformation zurückführen lässt. Wie auch im letzten Semester wünschen sich viele Studierende eine längere bzw. bessere Kennenlernphase. Die Wünsche bzgl. Freizeit- und Sportaktivitäten gingen im Vergleich zu den letzten beiden Semestern zurück. Eine gruppenbezogene Auswertung der Daten wird im darauffolgenden Jahr dem Senatsbeirat Studienprogrammplanung vorgestellt. Studentische Lehrveranstaltungskritik Die Evaluierung von Lehrveranstaltungen mittels studentischer Veranstaltungskritik führt die Hochschule mittels eines standardisierten Verfahrens und einer zentral durchgeführten Auswertung durch. Im Jahr 2012 konnten dem Fakultätsvorstand die lehrveranstaltungsbezogenen und damit auch personenbezogenen Evaluationsergebnisse der geschlossenen Fragen zur Verfügung gestellt werden. Vergleichswerte aus dem Studiengang, der Fakultät, der Lehrveranstaltungsart oder der Fächerzugehörigkeit erlauben es dem Fakultätsvorstand, die Meinungsdaten zu bewerten. Zu berichten ist, dass sich im Berichtsjahr ein systematisch unterschiedliches Antwortverhalten nach Fächerzugehörigkeit der Lehrveranstaltung gezeigt hat. Lehrveranstaltungen der Fächergruppe Sprach- und Kulturwissenschaften werden überwiegend besser beurteilt als Vorlesungen oder Lehrveranstaltungen der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften. Im Berichtszeitraum wurden im Wintersemester 2011/ sowie im Sommersemester auswertbare Fragebögen der HHN gezählt. Das Ziel des Erreichens einer Totalerhebung (also die Erfassung aller Lehrveranstaltungen) hat sich als unrealistisch herausgestellt. Im Mittel wurden etwa 82% der Lehrveranstaltungen evaluiert. Dies liegt daran, dass Lehrveranstaltungen mit geringen Teilnehmerzahlen bestehen und dort die Evaluation zum Schutz der Anonymität der Studierenden nicht zulässig ist, und auch daran, dass im Berichtsjahr Blockveranstaltungen im ersten Drittel der Vorlesungszeit stattfanden. Der im Jahr 2011 entwickelte einseitige Fragebogen ist nach wie vor im Einsatz. Zum Ende der Prüfungszeit des Sommersemesters 2012 wurden alle Studierenden zum Feedback zur Lehrevaluation online befragt. Von den angeschriebenen Studierenden haben 456 (6% Rücklauf) teilgenommen. Die wichtigste Erkenntnis der Befragung war, dass die Dozenten sehr unterschiedlich mit dem Evaluationsergebnis umgehen (über 100 Anmerkungen dazu). Die Konsequenz daraus war ein geändertes Anschreiben der Evaluationsaufforderung und die Thematisierung innerhalb der Fakultäten. Befragung der Studienplatzverweigerer Erstmalig wurden in drei ausgewählten Studiengängen (BU, IBIS und WI) diejenigen Bewerber befragt, die eine Zulassung erhalten haben, ihren Studienplatz jedoch nicht angenommen haben. Zum Ergebnis: Von BU kamen 90, von IBIS 86 und von WI 63, also insgesamt 239 Rückmeldungen. 73% davon studieren jetzt an einer anderen Hochschule in einem gleichen oder ähnlichen Studiengang. Die Gründe für die Nichtannahme des Studienplatzes an der HHN verteilen sich wie folgt: Abbildung 5: Gründe Studienplatzverweigerung Es ist bereits jetzt zu erkennen, dass die Gründe der sogenannten No Shows, ihren Studienplatz nicht anzunehmen, vielfältiger sind als bisher angenommen und sich z.b. nicht nur auf die Entfernung der HHN zu ihrem Heimatort erstrecken. Eine gruppenbezogene Auswertung der Daten wird im darauffolgenden Jahr dem Senatsbeirat Studienprogrammplanung vorgestellt. Hochschule Heilbronn Jahresbericht

19 Bericht aus dem Prorektorat Studium, Lehre und Qualitätssicherung CHE-Ranking Im Dreijahresrhythmus werden die Studiengänge der Wirtschaftswissenschaften, Informationswissenschaften und Ingenieurwissenschaften von der Centrum für Hochschulentwicklung ggmbh (CHE) einem sogenannten Ranking unterzogen. Die Hochschule Heilbronn hat sich an dieser überwiegend auf Meinungsurteilen basierenden Befragung beteiligt. Die in den vergangenen Jahren eingeleiteten Maßnahmen, aber auch eine offensive Information im Senat und in den Fakultäten über das durchschnittliche Antwortverhalten mit ihren Konsequenzen führten im CHE- Ranking 2012 der Informatik-Studiengänge zu einer deutlichen Verbesserung gegenüber der letzten CHE-Befragung. Die Hochschule Heilbronn liegt nun auch bei den Informatik- Studiengängen im Spitzen- bzw. Mittelfeld. Wie in den vergangenen Jahren so muss auch dieses Mal auf die problematische methodische Basis hingewiesen werden. Seit dem Jahr 2011 gab es allerdings seitens CHE deutliche Verbesserungsmaßnahmen hinsichtlich der immer kleiner werdenden Bandbreite und der Aufnahme von Fakten zur Internationalisierung und Beschäftigungsbefähigung. Hauptkritikpunkte sind nach wie vor die Verwendung von Empfindungsdaten (und weniger die objektiv messbaren Daten) und die systematisch beeinflusste Ausschöpfung der Stichprobe (neutral eingestellten Studierenden sehen einen nur geringen Anlass, an solchen Befragungen teilzunehmen). Absolventenbefragungen Im Berichtsjahr wurden die vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg durchgeführten Befragungen der Absolventinnen und Absolventen von der Hochschule unterstützt. Befragt wurden die Abschlussjahrgänge 2007 und Die vom Statistischen Landesamt zur Verfügung gestellten Rohdaten wurden studiengangsbezogen ausgewertet und dienten in den Studienkommissionen zur Weiterentwicklung der Studiengangsprofile und der Modularisierung der Lehrveranstaltungen. Der Fakultätsvorstand gewährleistet, dass die Erfahrungen der Absolventen auch in Maßnahmen münden. Weitere Meinungserhebungen Im Berichtsjahr hatte die HHN auch an weiteren Meinungserhebungen teilgenommen: Am trendence graduate Barometer, an der cosh- und an der Quest-Befragung. Die Hochschule hatte bei der trendence- Befragung tendenziell etwas weniger positiv als bei der letzten Teilnahme im Jahr 2010 abgeschnitten: Abbildung 6: CHE-Ergebnis 2012, Vergleich der Hochschulen in Baden-Württemberg und Unis mit medizinischer Informatik in Deutschland Abbildung 7: Vergleich trendence-befragung Es hat sich gezeigt, dass der Nutzen dieser Befragungen zum Zweck der Hochschulsteuerung beschränkt ist, weil eine studiengangs- Hochschule Heilbronn Jahresbericht

20 Bericht aus dem Prorektorat Studium, Lehre und Qualitätssicherung bezogene oder teilgruppenbezogene Auswertung nicht verlässlich möglich ist. Angesichts des geringeren Nutzens entschied sich die Hochschule, im dreijährigen Rhythmus teilzunehmen, um der erkennbaren Befragungsmüdigkeit entgegenzuwirken. Bei der cosh-befragung handelt es sich um eine Längsschnittstudie im Bereich Mathematik, an der sich mehrere Hochschulen in Baden-Württemberg mit ausgewählten Studiengängen über mehrere Semester hinweg beteiligen (siehe auch Abschnitt 8.3 Institut für mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen [IFG]). Die Ergebnisse aus 2012 liegen noch nicht vor. 3.3 Studienbetrieb Studentisches Mentoring Das Rektorat unterstützte das Unterstützungund Mentoring-Programm EinstiegING der BBQ Berufliche Bildung ggmbh zur Förderung der sprachlichen Kompetenz und zur Begleitung von Studierenden durch Studierende. Es erleichtert Erstsemestern der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge der Fakultät für Mechanik und Elektronik (T1) und der Fakultät für Technische Prozesse (TP) den Einstieg ins Studierenden-Leben. Das Rektorat förderte diese Aktivitäten durch eine Unterstützungs- und Koordinationsstelle. Sie fördert die Aktivitäten der Fakultäten durch die Organisation von Erfahrungsaustauschgruppen und die Bereitstellung von gemeinsam nutzbaren Informationen. Studentische Mentorinnen und Mentoren betreuten jeweils eine Kleingruppe von Mentees aus dem ersten oder zweiten Semester. Die Mentorinnen und Mentoren wurden durch ein fakultätsinternes Koordinationsteam betreut, das von der Evangelischen & Katholischen HochschulGemeinde, Südwestmetall und BBQ unterstützt wird. Zum Semesterende erhielten sie zur Anerkennung für die ehrenamtliche Tätigkeit ein Zertifikat der beteiligten Organisationen. Ausbildung der Ausbilder (AdA) Das Serviceangebot den Qualifikationsnachweis für Ausbilder zu erwerben ist beibehalten worden. Über 100 Studierende haben an der Hochschule erfolgreich diesen Leistungsnachweis erworben. Dieses Angebot wird von der Akademischen Abteilung organisiert. Prüfungsplanung Die Prüfungsplanungs-Software wurde im Jahr 2012 weiter an die Erfordernisse angepasst. So wurde die Planung für den Campus Heilbronn Am Europaplatz angelegt, wo ab Wintersemester 2012/13 erstmals Prüfungen stattfanden; nämlich die Prüfungen der dort ansässigen Fakultät W2. Im Wintersemester 2012/2013 mussten Prüfungen von 35 Bachelor- und 14 Masterstudiengängen an den drei Standorten der Hochschule betreut werden Prüfungsanmeldungen waren bei 90 Studien- und Prüfungsordnungen mit mindestens einem eingeschriebenen Studierenden zu berücksichtigen, 803 Prüfungen waren zu beplanen, 542 Prüfer und 172 Aufsichtspersonen einzuteilen. Um die Prüfungsplanungs-Software dem aufgrund des Wachstums stark gesteigerten Prüfungsvolumen anzupassen, hat ein Team aus Prüfungsplanern zusammen mit IT- Fachleuten ein detailliertes Pflichtenheft erarbeitet. Mangels geeigneter Programme am Markt wird das neue Tool im Haus entwickelt und an das Stundenplanprogramm StarPlan angebaut. Stundenplanung Das im Haus entwickelte Stundenplanprogramm StarPlan wurde zum Sommersemester 2011 an den Standorten Künzelsau und Schwäbisch Hall eingeführt. Die Software hat sich auch im Betrieb mit drei Standorten bewährt. Im Wintersemester 2012/2013 kam noch der Campus Heilbronn Am Europaplatz hinzu. In jenem Semester wurden für den Standort Heilbronn Lehrveranstaltungsbuchungen in 120 Lehrräumen, 50 PC- Labors und einer Vielzahl technischer Labors durchgeführt. Didaktische Fortbildung Die Hochschule unterstützt die Teilnahme der Professorinnen und Professoren sowie der Lehrbeauftragten an den Seminaren der Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden- Württemberg (GHD). Zusätzlich hat sie auch 2012 die Anstrengungen unterstützt, um E- Learning an der Hochschule auf breiter Basis Hochschule Heilbronn Jahresbericht