125-jähriges Bestehen des St. Josef-Hauses in Kerpen feierlich begangen Glocke gesegnet

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1 caritas Die Zeitung für Mitarbeiter, Ehrenamtliche und andere Interessierte im Rhein-Erft-Kreis 125-jähriges Bestehen des St. Josef-Hauses in Kerpen feierlich begangen Glocke gesegnet Als das 1885 mit Hilfe einer Stiftung gegründete St. Josef-Krankenhaus in Kerpen-Buir abgerissen werden musste, sicherte der Caritasverband vor 25 Jahren mit der Errichtung eines namensgleichen Alten- und Pflegeheimes den Fortbestand eines christlichen Hauses in der Bahnstraße 12. Rund 80 Jahre lang haben Ordensschwestern der Cellitinnen in Düren für die Menschen in Buir gewirkt, bis der fehlende Nachwuchs und die mangelnde finanzielle Basis für ein eigenes Krankenhaus zur Schließung führte. Am 16. November nun konnte das 125. Jubiläum des St. Josef-Hauses gefeiert werden. Einen Festgottesdienst in St. Michael zelebrierte Joachim Kardinal Meisner. In ein von der Caritas-Mitarbeiterin Daniela Lerschmacher eigens gefertigtes Messgewand gekleidet, segnete Meisner die alte Glocke des St. Josef- Hauses. Der 1925 gegossene Klangkör- Themen dieser Ausgabe Caritas-Seniorenzentren: Infos und Geschichten 1-5 Visitation Spiritualität beim Caritasverband 6 Ethikleitlinie entwickelt Ernährung bei Demenz 7 Caritas-Forum Mobbing unter Schülern 14 Chance Raus aus der Arbeitslosigkeit 16 Termine und Verschiedenes 20 Nr. 3 / Dezember 2010 Joachim Kardinal Meisner segnete die Glocke des St. Josef-Hauses. per war erst kürzlich im Keller des Hauses wiederentdeckt worden. Seither setzt sich ein Kreis um den ehrenamtlichen Mitarbeiter Siggi Niesar rührend für deren Wiedererklingen in den heutigen Mauern ein. Bereits 4000 Euro an Spenden konnten gesammelt werden. In seiner Predigt wünschte Kardinal Meisner den Bewohnern und Mitarbeitern, dass das St. Josef-Haus immer das Haus des Heiligen Geistes bleiben möge. Eine Ruhestätte nach einem oft hektischen Leben, in dem die Menschen Grund hätten, vor Freude zu singen: Jeder im St. Josef-Haus soll sagen können, der Herr ist gut, dass wir hier sein dürfen. Die Pläne, aus dem St. Josef-Haus ein Altenheim zu machen, waren bereits 1963 mit dem Fortgang der Cellitinnen entstanden wurde ein Neubau des bereits in Betrieb befindlichen Heimes durch die Caritas realisiert. So feierte das für 117 Bewohnerinnen und Bewohner offen stehende Haus am gleichen Tag seinen 25. Geburtstag. Weiter auf Seite 5 Dank für die hervorragende Organisation des Festes erhielten Daniela Lerschmacher (li.), Henrieta Schumacher (Mitte) und Thomas Wüstenhagen (o. Abb.). Im Bild li. unten Kuratoriumsmitglied Maria Baum.

2 2 Kolumne / Aus den Caritas-Seniorenzentren Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Liebe Leserinnen und Leser, als Sie von den jüngsten Weichenstellungen in sozialen Fragen gehört haben, ging es Ihnen da so wie uns in der Caritas-Zentrale? Ob die minimale Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze um 5 Euro oder die Darstellung, die Ein-Euro-Jobs kosteten nur Geld, was eine Kürzung der Leistungen für Langzeitarbeitslose rechtfertigen soll wir fragen uns, ob hier niemand eine zusammenhängende Analyse der Fakten erstellen kann oder will. Die ohnehin schon benachteiligten Menschen Arbeitslose und Arbeitsuchende, Alleinerziehende und ärmere Familien werden nicht nur in ein ungünstiges Licht gerückt, sie haben auch direkt darunter zu leiden. Für die Caritas hat trotz schrumpfender öffentlicher Haushalte der Mensch Priorität, und daher sind unsere Forderungen ganz klar: Die Hartz-IV-Sätze dürfen nun nicht an den sehr niedrigen Ausgaben der ärmsten 15 Prozent der Gesellschaft festgemacht werden. Vorher waren sie noch an den untersten 20 Prozent angelehnt. Danach wäre mindestens eine Erhöhung von 359 auf 400 Euro zu erwarten gewesen. Zudem müssten Kinder mehr bekommen, um ihnen Chancengleichheit in Bildung und Teilhabe zu bieten. Ihre Sätze sind aber konstant geblieben. Nur wie sollen die armen Kinder von heute in den Arbeitsmarkt integriert werden? Zudem werden wir selbst immer mehr auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen sein. Die Idee von Sachleistungen ist ein Ansatz, wenn sie denn funktioniert. Über die tatsächlichen Chancen von Ein-Euro-Jobs können Sie sich auf Seite 16 überzeugen. Sie sind ein wichtiges Standbein im Werben für den Pflegeberuf und helfen uns, freie Stellen zu besetzen. Immerhin 56 Prozent unserer Teilnehmer in Integrationsprojekten stehen eben nicht mehr auf der Straße und konnten berufsnotwendige Fähigkeiten einüben. Damit Mütter, insbesondere alleinerziehende überhaupt eine Chance haben, wie gefordert ihren Lebensunterhalt zu verdienen, dürfte aber der Ausbau der Kinderbetreuung nicht derart hinterher hinken. Solange es in unserer Gesellschaft nicht wirklich gerecht zugeht, müssen wir uns gemeinsam für die Schwächeren einsetzen. Für die Adventszeit wünscht Ihnen alles Gute Ihr Kreiscaritasdirektor Von Heinrich Schmitges Wir sind wieder hier in unserem Revier. Wir waren niemals weg, wir waren nur versteckt. Unter diesem Motto hatte Gertrud Milewski, die frühere Frontfrau und Pflegedienstleiterin des Caritas-Alten- und Pflegeheims Stahl sches Stift in Bergheim-Fliesteden, zusammen mit den Kolleginnen Monika Röthig und Marliese Eichmeier, zum fünften Dino (Saurier)-Treffen eingeladen. Zum kleinen Jubiläumstreffen kamen knapp 40 (von 60) MitarbeiterInnen, die in den Jahren 1987 bis 2003 im Stahl - schen Stift tätig waren. Viele der früheren MitarbeiterInnen arbeiten immer noch im Stahl schen Stift oder anderen Altenheimen. Alle freuen sich auf das jährliche Dino-Treffen und erinnern sich gerne an die guten Jahre, die geprägt waren von einem Grundvertrauen und der Mitverantwortung aller MitarbeiterInnen für das eine Ziel, unseren Bewohnern gerecht zu werden und ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Der Altenheimbrand 1989 und seine Konsequenzen ließen uns noch mehr zusammenrücken und zu einem Heim mit familiärer Atmosphäre werden. Die Arbeit und das Zusammenleben mit den alten Menschen machte den meisten MitarbeiterInnen einfach Freude. Mit unseren Bewohnern feierten wir rauschende Feste und legendäre Karnevalsveranstaltungen, die auch von der Ortsgemeinschaft gerne besucht wurden. Ein Höhepunkt der damaligen Jahre war die Festwoche zur 10-Jahresfeier des Stahl schen Stifts Stahl sches Stift Bergheim-Fliesteden Dino-Treffen vom Stahl schen Stift nach der Wiedereröffnung 1987 und die große Musik-, Slapstick- und Kabarettshow in Frechen für alle MitarbeiterInnen des Caritasverbandes. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit Zufriedenheit auf gute und erfüllte Jahre beruflicher Tätigkeit zurückblicken kann. Für einige von uns waren diese Jahre sogar noch mehr, nämlich wesentlicher Höhepunkt ihres Lebens, weil sie sich beruflich und in der Freizeitgruppe der Wilden 13 frei entfalten und profilieren konnten. Die Dino-Treffen des Stahl schen Stifts sind immer wieder gut besucht. Es gibt immer viel zu erzählen und zu zeigen. Das jährliche Dino-Treffen ist nur eine Möglichkeit, die durch die berufliche Arbeit entstandenen Beziehungen zu pflegen. Kleinere Gruppen sind ständig im Kontakt, telefonieren miteinander, treffen sich (auch zu gemeinsamen Unternehmungen) und beraten einander in schwierigen Lebenssituationen. Heinrich Schmitges 100 Jahre Stahl sches Stift Der Tatsache zum Trotz, dass es das Caritas-Haus Stahl sches Stift ab Sommer 2011 so nicht mehr geben wird, fei-

3 Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Aus den Caritas-Seniorenzentren 3 erte das ganze Dorf Fliesteden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, deren Pflegern, Betreuern und Angehörigen den 100. Jahrestag seiner Eröffnung. Auch die Bürgermeisterin gab sich die Ehre und gratulierte nach der Eingangsrede von Einrichtungsleiterin Antje Weber. Schutzengel für die Bewohner und Mitarbeiter Ein großer Umzug steht den Menschen im Fliestedener Caritas-Alten- und Pflegeheim Stahl sches Stift im kommenden Jahr bevor. Wenn das neue Caritas- Seniorenzentrum St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler fertiggestellt ist, werden sie ihr früheres Zuhause verlassen müssen. Mit einem besonderen Projekt, zu dem Dana Kubik vom Sozialen Dienst nach einer Fortbildung den Impuls gab, sollen die Bewohner und die Mitarbeiter in der gesamten Umbruchphase und darüber hinaus unterstützt und begleitet werden. Die vom gesamten SD-Team ausgearbeitete spirituelle Idee war, einen Schutzengel für sie zu engagieren. Engel sind uns im katholischen Glauben Helfer und Bürgen dafür, dass unsere Hoffnung und Sehnsucht nicht ins Leere gehen, dass uns der Himmel offensteht. Der gemeinsam mit dem ortsansässigen Künstler Mark Kriegel gestaltete Engel aus Holz wurde am 2. Oktober gesegnet. Er wird schützend den Weg nach St. Nikolaus mitgehen und dort nicht nur selbst ein neues Zuhause finden, sondern auch den Bewohnern und Mitarbeitern das Einleben erleichtern. Info-Prospekt für das neue Seniorenzentrum St. Nikolaus jetzt erhältlich unter 02238/ Eine Jubiläumsurkunde zum Abschied Frau Katharina Wagner feierte am 29. Juli ihr 20-jähriges Dienstjubiläum und gleichzeitig ihren Abschied, da sie am 31. Juli in den Ruhestand wechselte. Frau Wagner hat ihre Arbeit im Sozialen Dienst des Stahl schen Stifts begonnen und dann nach einer Umschulung zur Bürokauffrau an der Pforte und in der Einrichtungsleiterin Antje Weber (re.) gratulierte Katharina Wagner zum 20. Jubiläum. Verwaltung gearbeitet. Frau Weber und Frau Brausen dankten ihr für ihren Einsatz und ihre langjährige Treue zum Stahl schen Stift. Zur Feier mit Bewohnern, Kollegen und Angehörigen erfuhr Frau Wagner große Anerkennung, aber auch ein wenig Traurigkeit. Wir wünschen ihr für ihren Ruhestand alles Gute und freuen uns, dass sie uns als Ehrenamtliche weiterhin erhalten bleibt. Antje Weber und Ursula Brausen Anna-Haus Hürth Alle Mann an Bord Das Anna-Schiff feierte Sommerfest Bereits in den vergangenen Jahren zeigte das Caritas-Seniorenzentrum Anna- Haus, dass ein Sommerfest im Seniorenzentrum alles andere als langweilig sein muss! Das Motto 2010 lautete: Alle Mann an Bord! Anna wurde zum Schiff, mit Muscheln, Fischen und Strandgut dekoriert. An verschiedenen Ständen verkauften die Mitarbeiter und Ehrenamtler wieder selbstgemachte Kostbarkeiten wie z.b. Meeresschmuck oder Plätzchenspezialitäten aus der ganzen Welt. Die Haifischbar bot erfrischende Cocktails und die Pirateninsel für Kinder jede Menge Abenteuer für die kleinen Gäste. Annas Schiffskombüse zauberte passend kulinarische Köstlichkeiten. Als Krönung gab es ein Bühnenprogramm überwiegend aus Ausführungen der Mitarbeiter. Vom SD-Team Anna-Haus Die Matrosen vom Sozialen Dienst, v.l. Jutta Schwarz, Judith Bielz, Wolfgang Loersch und Ulrike Ulrich, beim Fahnentanz. Urlaub ohne Koffer Gleich mehrere Seniorenzentren der Caritas veranstalteten für ihre Bewohner einen Urlaub ohne Koffer. Hier die Berichte vom Anna-Haus und der Stiftung Hambloch. Für alle, die zur Ferienzeit nicht wegfahren konnten, hatte das Anna-Haus die perfekte Idee: Urlaub ohne Koffer! Mit zahlreichen Aktionen holten wir uns im Juli 2010 das Urlaubsgefühl ins Anna- Haus und trotzten der Hitzewelle! Wer braucht schon das Meer, wenn wir uns im hauseigenen Schwimmbad erfrischen können, an der Saftbar unseren Durst löschen oder einen Ausflug zum Bauernhof machen? Beim Eiscafé mit Musik wurde nicht nur Eis geschleckt, sondern auch getanzt und gesungen! Außerdem gab es einen Grillabend, am Lagerfeuer wurde bis spät in den Abend zu Gitarrenbegleitung gesungen und Geschichten erzählt. Die Entspannungsoase bot zum Ende der Urlaubswoche Verwöhnung für Körper und Geist. Hier bekamen unsere Bewohner eine Hand-, Fuß oder Kopfmassage, Fingernägellackierung, eine Gesichtsmaske oder ein erfrischendes Fußbad. Vom SD-Team Anna-Haus Vom 3. bis zum 17. September herrschte in der Stiftung Hambloch Urlaubsstimmung. Einmal den Alltag Alltag sein lassen und die Tage genießen war das Motto. Ohne Koffer, aber dafür mit einem Picknick im Gepäck, starteten wir gleich am ersten Tag mit 40 Bewohnern in den Kölner Zoo. In den nächsten beiden Wochen wechselten sich die Tage mit besonderen Aktionen im Haus Mensch-ärgere dich nicht-wm, die Wellness-Oase, ein Eiscafé und eine Strandparty und Ausflügen in die nähere Umgebung wie zum Mühlenhof in Glessen und eine Führung durch Alt- Kaster ab. Mit einem italienischen Abend in unserer Cafeteria, bei dem es leckeres Essen und Live-Musik gab, ließen wir unsere Reise mit ganz viel Urlaubsstimmung ausklingen. Christiane Burbach/ Sozialer Dienst

4 4 Aus den Caritas-Seniorenzentren Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Sebastianusstift Hürth Medaillenspiegel 2010 im Caritas-Altenzentrum Sebastianusstift Note: sehr gut Anlässlich des sehr guten Prüfergebnisses durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen luden Heimleiterin Gabriele Mehlem und Pflegedienstleiterin Brigitte Schmacht die Mitarbeiter in ein Gleueler Lokal, um auf dieses schöne Resultat anzustoßen. Im Lokal überreichten sie den Mitarbeitern eine eigens für diesen Tag gravierte Goldmedaille. Gott sei Dank, es ist geschafft! Das Warten kostete viel Kraft. Es raubte fast die Energie, wir wussten nicht wann kommen die?" Monatelang ging das so und keiner war darüber froh. Dann eines Morgens kamen sie, es war noch ziemlich in der Früh'. Die Info raste schnell durch's Haus. Sie suchten sich Bewohner aus, um diese gründlich zu befragen ob es bei uns was gibt zu klagen. Untersuchten hier und prüften dort, ich glaub', sogar den stillen Ort. Ob mobil oder in den Betten, vor ihnen konnt' sich keiner retten. Es war schon spät, da gingen sie, am Donnerstag, dem 10. Juni. Am Schluss war dann die Frage offen, auf welche Bewertung dürfen wir hoffen? Nicht Note 4", das war uns klar, ist ja nicht blind, der MDK! Hat uns tatsächlich 1,0" gegeben. Die Bewertung haben wir überall kleben. Ja, ja, wir sind da ganz bescheiden und jeder wird uns jetzt beneiden. Der Erftkreis tuschelt Sieh mal an, ne 1" für den Sebastian! Gut gelaunt feierten die MitarbeiterInnen des Sebastianusstifts mit Einrichtungsleiterin Gabriele Mehlem (vorne rechts) und Pflegedienstleiterin Brigitte Schmacht ihr Sehr gut. Eine Mitarbeiterin des Hauses wurde von der Muse geküsst und verfasste für die Feier die Zeilen in der rechten Spalte: Für die Einladung heute danken wir, bestellen gerne noch ein Bier und stoßen an, das ist doch klar, auf Mehlem, Schmacht und MDK! Seniorenzentrum enzentrum Pulheim Marienhügel Ort der Muße und der Besinnung Dem Glauben Gestalt geben so nannte sich eine Fortbildungsreihe des Caritasverbandes, an dem unsere Mitarbeiterinnen Hildegard Bresin (Verwaltung) und Christiane Haentjes-Schneider (WB 4) teilgenommen haben. Beiden kam für das Caritas-Seniorenzentrum Pulheim die Idee, für unsere Bewohner aber auch für die Kollegen eine Möglichkeit des Rückzugs, des Gedenkens, der Andacht,... aber auch zum Träumen oder zum in Erinnerungen schwelgen zu schaffen. Viele Bewohner haben nicht mehr die Möglichkeit, ihre verstorbenen Angehörigen auf dem Friedhof zu besuchen. Das trifft auch auf einige Mitarbeiter zu. Der neue Marienhügel soll nun einen 'Ersatz' bieten. Hier kann jeder Blumen hinstellen, Kerzen anzünden oder sich einfach nur ausruhen. Man hat die Möglichkeit, sich hierher zurückzuziehen: zu einem stillen Gebet, zum sich Erholen, Kraft schöpfen... Der gemauerte Grill in unserer Gartenanlage schien uns auf Anhieb hierfür genial geeignet zu sein, da er lange schon nicht mehr genutzt wurde. Hier soll unsere Maria nun eine Heimat finden untergebracht in einem Steinhaus. Wir fanden eine schöne, holzgeschnitzte Marienstatue mit einem Jesuskind. Der ehemalige Grill wurde frei geräumt und gereinigt (Dank an die Kollegen der Haustechnik für die Unterstützung!). Damit die Marienstatue besser gesehen werden kann, wurde eine Zwischenplatte angebracht. Nun fehlte noch der 'Hügel'. Dieser wurde durch Ziersplitt geschaf- Pfarrer Matthias Balg weihte den Marienhügel ein, eine Idee der Mitarbeiterinnen Hildegard Bresin (re.) und Christiane Haentjes-Schneider.

5 Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Aus den Caritas-Seniorenzentren 5 fen. Der neue Marienhügel wurde mit Pflanzen verziert. Hier soll noch Efeugewächs angebracht werden, welches dann aus dem früheren Kamin über den Marienbau anwachsen soll. Hierzu erhielten wir kompetente Unterstützung und Tipps von unseren 'Wühlmäusen', den unermüdlichen Ehrenamtlichen der Gartentruppe. Feierlich eingeweiht wurde der neue Marienhügel im Rahmen des diesjährigen Sommerfestes durch Pfarrer Matthias Balg. H. Bresin + C. Haentjes-Schneider Silberne Ehrennadel für Helgard Barkemeyer Im Rahmen des diesjährigen Sommerfestes wurde die Vorsitzende unseres Bewohnerbeirates, Helgard Barkemeyer, mit der silbernen Ehrennadel des Deutschen Caritasverbandes geehrt. Dr. Bernhard Worms (re.) und Einrichtungsleiter Jürgen Schenzler gratulieren Helgard Barkemeyer. Diese Auszeichnung erhielt Frau Barkemeyer für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in unserem Haus. Die Nadel wurde ihr vom Ehrenbürger der Stadt Pulheim, Dr. Bernhard Worms, angesteckt. Helgard Barkemeyer, geboren 1943 in Prag, hat bereits als Kind lernen müssen, sich durchzusetzen. Das soziale Engagement wurde ihr mit in die Wiege gelegt, schon die Mutter hat sich sozial und gesellschaftlich engagiert. Von der Mutter hat sie wohl auch die Liebe zum Garten geerbt. In Marburg studierte Helgard Barkemeyer Englisch und Psychologie, anschließend arbeitete sie in der Exportabteilung der Hoechst AG in Frankfurt am Main. Dort lernte sie ihren Ehemann Horst kennen. Nach der Geburt des Sohnes 1968 hörte sie auf zu arbeiten. Schon bald nach dem Umzug nach Pulheim 1970 begann sie mit ehrenamtlichen Tätigkeiten: in der Bürgerinitiative für mehrere Abenteuerspielplätze in Pulheim, in der Schulpflegschaft, im SPD- Lädchen, Deutschunterricht für Ausländer, Mitarbeit bei der AWO, Betreuung von Asylanten und Übersiedlern, als Schiedsfrau. Für ihr langjähriges soziales Engagement in Pulheim erhielt sie den Abt-Wolfhelm-Preis des Lion-Club Pulheim. Ihre ehrenamtliche Arbeit im Seniorenzentrum Pulheim begann vor 17 Jahren, als sie regelmäßig in unser Haus kam, um eine Gruppe Bewohner zu besuchen. Seit 2000 übernahm sie das Vorlesen in einer Bewohnergruppe im Wohnbereich 4, später in allen Wohnbereichen. Anfang 2005 initiierte sie die Gruppe Die Wühlmäuse, die maßgeblich an der Gestaltung des Gartens beteiligt ist. Im Bewohnerbeirat ist sie zum wiederholten Male als Vorsitzende tätig. Wir wollen Dank sagen für viele, viele investierte Stunden, für viele gute Anregungen, Ideen und Initiativen, für die vielen Kontakte, die sie hat, für die sehr gute Präsentation unserer Arbeit in der Öffentlichkeit. Jürgen Schenzler Überraschende Hochzeit Wir wurden von einer Bewohnerin unseres Hauses und ihrem Lebensgefährten gebeten, einen festlichen Kaffeetisch einzudecken. Anlass sei die Tatsache, dass man nun 45 Jahre ein Paar sei und der Lebensgefährte seinen 77. Geburtstag feiern wolle. Vormittags war die "Festgesellschaft" außer Haus und alle kamen am Mittag wieder. Wir gratulierten zum "45." und zum "77."... und durften erstaunt erfahren, dass man gerade vom Standesamt kam eine echte Herausforderung für unser Rechnungswesen, da die Bewohnerin nun einen neuen Namen hat... Herzlichen Gückwunsch! Ausstellung Das Seniorenzentrum Pulheim zeigt zurzeit Bilder der Malerinnen Monika Hüll (re.) und Claudia Lohmanns, Leiterin des Sozialen Dienstes im Hause. Mit ihren Bildern erkunden die Frauen die Geheimnisse der modernen Malerei. Demenzsprechstunde Seit November 2010 veranstaltet die Alzheimergesellschaft Rhein-Erft-Kreis e.v. in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen alle vier Wochen (mittwochs, Uhr) im Seniorenzentrum Pulheim eine Demenzsprechstunde. Frau Dr. Sibylle Schreckling (2.v.r.), Ärztin für Neurologie und Psychiatrie sowie Vorsitzende der Gesellschaft, berät in allen Fragen, die Angehörige und Betroffene zum Thema Demenz haben. Von einem guten Start des Angebotes übereugten sich (v.l.n.r.) Heimleiter Jürgen Schenzler, Pulheims Bürgermeister Frank Keppeler und Lotte Peltzer von der AG Sozialdemokratischer Frauen. Fortsetzung von Seite 1 Insbesondere gilt die Fürsorge des 105- köpfigen Teams den an Demenz Erkrankten. Eine Cafeteria, Aufenthaltsund Therapieräume sowie eine Hauskapelle und ein parkähnlicher Garten stehen den Bewohnern und Besuchern zur Verfügung. Das christliche Leben hat einen hohen Stellenwert, regelmäßig finden Gottesdienste statt. Wie sehr das Haus durch seine Ehrenamtlichen und die Vereine vor Ort lebt, würdigte der Vorstandsvorsitzende der Caritas, Arnold Biciste, anlässlich des offiziellen Festaktes im Pfarrheim St. Michael nach der Messe. Schon vor drei Wochen waren ehrenamtliche Mitarbeiter aufgrund der beengten Verhältnisse im Pfarrheim im Rahmen einer eigenen Feier geehrt worden. Die auch speziell durch deren Engagement gute Atmosphäre und die hohe Qualität der Arbeit belege die Note 1,4 des Medizinischen Dienstes für das St. Josef-Haus. Der Buirer Historiker Carl-Joseph Beyenburg ein echter Kenner beleuchtete die Geschichte des Hauses. Mit Grußworten und Geschenken gratulierten Bürgermeisterin Marlies Sieburg, Landrat Werner Stump und Maria Baum vom Kuratorium des St. Josef-Hauses dem Leitungsteam: dem kommissarischen Leiter Michael Brose, Daniela Lerschmacher für die Verwaltung und Henrieta Schumacher für den Sozialen Dienst. (s. Foto auf Seite 1)

6 6 Visitation / Demenzberatung Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Religiosität und Spiritualität beim Caritasverband Weihbischof: Sie sind eine Speerspitze Bei der Visitation im Dekanat Hürth zeigte sich Weihbischof Manfred Melzer beeindruckt, als die Caritas ihre Maßnahmen der religiösen Bildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentierte: In der Glaubensvermittlung sind Sie offenbar eine richtige Speerspitze: Sie helfen den Menschen, religiös sprechen zu lernen und setzen erfolgreich Möglichkeiten um, den Glauben zu leben. Aber wie habt ihr das hingekriegt?, fragte Melzer. Schließlich sei es immer eine freie Entscheidung des Einzelnen, so ein Angebot anzunehmen. Als Mitglied des Vorstandes betonte Heinz-Udo Assenmacher, dass auch für ihn die hohe Bereitschaft der Mitarbeiter bemerkenswert sei, sich auf das Thema einzulassen. Eine Erklärung sei, dass sie geradezu darauf gewartet hätten, dass ein Vakuum gefüllt werde. Die meisten sind bewusst bei einem kirchlichen Träger. Sie verstehen es als Unterstützung für ihre Arbeit und als ein Angebot, weniger als eine zusätzliche Anforderung. Die Assistentin des Vorstandsvorsitzenden Petra Hesse-Großmann berichtete von den verschiedenen ineinander greifenden Projekten. Religiöse Bildung ist Weihbischof Manfred Melzer freute sich über die zahlreichen Angebote zur religiösen Bildung im Caritasverband Rhein-Erft. beim Caritasverband seit einigen Jahren wesentlicher Bestandteil der Personalentwicklung neben der Förderung von Fach-, Sozial- und Führungskompetenz. Ein breit angelegter Glaubenskurs für alle Mitarbeiter in Leitungsfunktionen habe stark in die Einrichtungen hineingewirkt. Entwickelt wurden Bibel- Kurse und Foren für alle Mitarbeiter, thematische Fortbildungen und Klausurtagungen. Die Einführung ethischer Leitlinien und ethischer Fallbesprechungen in der Pflege nach der Gründung eines eigenen Ethikrates bedeute eine wichtige Unterstützung der Mitarbeiter in schwierigen Situationen. Schon bei der Einstellung wird die grundsätzliche Bereitschaft thematisiert, sich auf den christlichen Glauben einzulassen. Gereon Pick von der MAV betonte im Dialog mit dem Weihbischof, dass selbst skeptische Mitarbeiter für sich als bereichernd festgestellt hätten, dass es beim Caritasverband eben um mehr geht, als Geld zu verdienen, sondern um ein gutes Miteinander im christlichen Sinne. Bewusst sei man sich aber auch, gab Fachbereichsleiter Herbert Stilz zu, dass die Zeit für diese Maßnahmen immer knapper werde und fraglich sei, ob das erreichte Niveau bei dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel gehalten werden könne. Melzer freute, dass man das mit guten Referenten schaffen kann, denn er sei überzeugt, dass auch die Pfarrgemeinden und ihre Gremien von so einem Prozess der Rückversicherung im Glauben profitieren würden. Demenzbetroffene brauchen mehr Unterstützung Wohlfahrtsverbände appellieren an Landrat, Mittel bereitzustellen Demenzerkrankungen im Alter nehmen Jahr für Jahr zu. Dabei fühlen sich die meist zu Hause versorgten Betroffenen und ihre Angehörigen oft allein gelassen und überfordert. Dass diese Gruppe mehr Beratungsangebote und einen besseren Zugang zu Hilfen benötigt, hat vor kurzem auch der Sozialausschuss des Kreises bestätigt. Doch Gelder für den dringend erforderlichen Aufbau eines Versorgungsnetzes wurden seitens der Politik bislang nicht bewilligt. Darum hat sich die Arbeitsgemeinschaft der fünf großen Wohlfahrtsverbände schriftlich mit einem klaren Appell an Landrat Werner Stump gewandt. Mindestens zwei Fachberatungsstellen, die Beratung und Hilfe zur Selbsthilfe leisten könnten, seien im Flächenkreis Rhein-Erft-Kreis nötig, versichern neben Karl Gerhard Bachmann vom Diakonischen Werk auch Arnold Biciste von der Caritas, Wolfgang Thurow von der AWO, Uwe Möcker vom DRK und Brigitte D Moch für den Paritätischen in dem Schreiben an den Landrat. Ohne finanzielle Absicherung sei das aber nicht möglich. Nach einem gemeinsamen Konzept sind Euro notwendig, um zwei solche Anlaufstellen zu schaffen. Die Vertreter der Wohlfahrtsverbände gehen davon aus, dass die Zahl der von Demenz Betroffenen in den kommenden Jahren stetig ansteigen wird, da mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt. Wir können die Krankheit nicht verhindern, doch wir können für mehr Öffentlichkeit, Früherkennung und die Vernetzung sämtlicher Hilfsangebote sorgen, so Bachmann. In den Fachberatungsstellen sollen die Betroffenen sich über alle Aspekte rund um Demenzerkrankungen informieren können: Wohnangebote, Fachärzte, Therapie, Reha und Krankenkassenleistungen. Darüber hinaus sollen die Beratungsstellen Öffentlichkeitsarbeit Die Geschäftsführer Arnold Biciste, Uwe Möcker, Karl Gerhard Bachmann und Wolfgang Thurow (v.l.) mit dem Schreiben an den Landrat. betreiben und so für mehr Akzeptanz für Krankheit und Erkrankte in der Gesellschaft werben. Dabei seien die Beratungsstellen lediglich der Grundstein für künftige Demenzzentren, in denen die Patienten und ihre Angehörigen eine Rundumhilfe erfahren sollen, von der Institutsambulanz über eine Tagesklinik bis hin zum ambulanten Pflegedienst.

7 Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Alter und Pflege 7 Caritas entwickelt Ethikleitlinie Leben verlängern oder Sterben verlängern? das ist manchmal die Frage in unseren Seniorenheimen wie auch in der ambulanten Pflege, wenn wir auf unseren täglichen Dienst am Menschen und auf unseren Auftrag schauen. Die Frage spitzt sich zu bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz, die sich selber nicht mehr äußern können, ob sie etwa eine dauerhafte künstliche Ernährung wollen oder nicht. Der im vergangenen Jahr gegründete Ethikrat unseres Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis hat Caritasdirektor Arnold Biciste in diesem Sommer Leitlinien überreicht, die den Entscheidungsträgern in derlei konkreten Konfliktfällen eine Hilfe sein sollen. Es kann freilich keine starren Regeln geben, jede Situation ist anders. Für uns Christen kommt selbstverständlich keine Form der Euthanasie in Frage. Alle, die sich oder ihre Verwandten im Alter oder nach einem Unfall der Pflege der Caritas anvertrauen, müssen auch in Zukunft sicher sein können, dass ihr Leben selbst in Extremsituationen unantastbar geschützt ist. Andererseits verpflichtet uns der Gott des Lebens nicht, Sterbeprozesse hinauszuzögern und Qualen zu verlängern. Jeder Mensch hat ein Recht auf einen würdigen Tod. Nachdem die Leitlinien den Pflegedienstleiterinnen unserer neun Caritas- Seniorenzentren vorgestellt wurden, sollen jetzt auch die Leserinnen und Leser unserer Verbandszeitung sich informieren können. Der Ethikrat würde sich über Rückmeldungen freuen. Von Monsignore Gerhard Dane, Vorsitzender des Ethikrates Kontakt Petra Hesse-Großmann Tel / Mail: hesse-grossmann@caritasrhein-erft-de Ganz konkret regeln die Leitlinien, dass in jedem Fall vor einer Entscheidung für oder gegen eine künstliche Ernährung der mutmaßliche Wille des Betroffenen zu ermitteln ist, darüber hinaus, dass er und seine Angehörigen eine angemessene Beratung über medizinische und ethische Fragen und Konsequenzen erhalten und alle Aspekte im Rahmen einer Ethischen Fallbesprechung im Team besprochen werden. Hierfür gibt es einen speziell von der Abteilung Ethik Der Vorsitzende des Ethikrates Monsignore Gerhard Dane und seine Stellvertreterin Gabriele Amendt. im Gesundheitswesen beim Erzbistum Köln entwickelten Fragebogen, der durch den Beratungsprozess führt und dabei Lebensanschauung, vorhandene Die Würde und Selbstzwecklichkeit des Demenzkranken sind in allen Phasen seiner Erkrankung zu achten! Der Demenzkranke hat ein Recht auf einen natürlichen Tod, d.h. er sollte weder am Sterben gehindert werden, noch sollte der Eintritt seines Todes durch Vorenthaltung von Unterstützung und Pflege beschleunigt werden. Das Selbstbestimmungsrecht des Demenzkranken ist zu respektieren und durch sachgerechte Aufklärung zu stärken. Der Wille des Demenzkranken ist zu ermitteln, indem Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht beachtet werden. Liegen diese nicht vor, so ist der mutmaßliche Wille des Demenzkranken handlungsleitend; Beobachtungen der Nahrungsverweigerung können als Indiz des mutmaßlichen Willens gewertet werden. Fachliche und zeitliche Ressourcen müssen genutzt werden. Bewährte Pflegekonzepte sind einzusetzen. Angehörige und Ehrenamtliche werden in die Versorgung demenziell erkrankter Menschen eingebunden. Durst- und Hungergefühle müssen angemessen gestillt werden. Patientenverfügung, Prognose und Ressourcen berücksichtigt wie Hilfen von Angehörigen, Ehrenamtlichen, Auslastung von Pflegepersonen. Alle pflegerischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme sind natürlich auszuschöpfen, wenn der Erkrankte nicht mehr ausreichend Nahrung zu sich nehmen kann, weil er etwa kein Hungergefühl mehr hat, nicht mehr schlucken kann oder die Nahrung verweigert. Grundsätzlich ist also aus christlichethischer Sicht bei der Ernährung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz einiges zu beachten. Siehe die nachstehenden Leitlinien. Leitlinien über die Ernährung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz Die Indikation zur Ernährung über eine PEG-Sonde ist streng zu stellen. Sie ist ein moralisch und rechtlich rechenschaftspflichtiger Akt. Angehörige und Betreuer/Vertreter sind vom Arzt über Erkenntnisse, Probleme und Konsequenzen aus ethischer und medizinischer Sicht bei dieser Form der Ernährung zu informieren. Widerspricht die Fortführung der Ernährung durch eine Magensonde dem mutmaßlichen Willen des Demenzkranken, ist der Verzicht rechtlich und ethisch geboten. Eine Sonden-Ernährung ist nicht zu rechtfertigen, wenn sie allein der Pflegeerleichterung und Zeitersparnis dienen soll. Sie ist auch kein Mittel der Palliation. Alle Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme, z.b.m Hinblick auf die Art der Zubereitung und Darreichung der Nahrung, das soziale und räumliche Umfeld, sind auszuschöpfen. Formale Instrumente zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den Beteiligten sowie ethische Beratungsformen (ethische Fallbesprechung, Ethikkomitee) sind zu entwickeln. Im Sterbeprozess sind alle Maßnahmen der Sterbebegleitung einzuleiten. Gerade hierdurch wird deutlich, dass aus christlicher Sicht auch das Sterben ein zu gestaltender Bestandteil des Lebens ist. Grundlage für die Entscheidungshilfe bildet die Empfehlung Ernährung bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz des Diözesanen Ethikrates im Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.v., Juni 2009.

8 8 Caritas-Pflegestationen Caritas für den Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Pflege und Hausnotruf unter einem Dach Neue Caritas-Räume in Brühl bei Dienstjubiläum eingesegnet Über die erfrischenden Wassertropfen hocherfreut waren am glühendheißen 1. Juli die zahlreichen Gäste bei der Einsegnung der neuen Caritas-Räume im Brühler Marienhospital. Pastor Günther Liewerscheidt übernahm diese Aufgabe ausgiebig im Beisein des Caritas-Vorstandes Arnold Biciste und Heinz-Udo Assenmacher sowie der Leiterin des hier beheimateten ambulanten Pflegedienstes, Maria Dissen, und vieler Weggefährten. Seit 1999 gibt es die Sozialstation der Caritas in Brühl. Sie wurde unter Leitung von Maria Dissen im damaligen Anna- Haus am Marienhospital gegründet. Im März 2005 zog die Station in das Souterrain des Schwesternwohnheims, das für das heute rund 30-köpfige Team schnell zu eng wurde. Bereits im vergangenen Sommer sind Maria Dissen, die alle nur liebevoll Schwester Maria nennen, und ihre Mitarbeiter in die hellen, eine Etage höher liegenden Räume gezogen. Auch für den Hausnotrufdienst der Caritas im Rhein-Erft-Kreis war hier noch Platz. Anlässlich des 25. Dienstjubiläums von Schwester Maria sind die Räume nun geweiht worden. Die 57-Jährige hat 1985 als Pflegehelferin beim Caritasverband angefangen, Maria Dissen (li. vorne im Bild) im Kreise ihres Mitarbeiter-Teams anlässlich der Einsegnung der neuen Räume der Caritas-Sozialstation im Marienhospital in Brühl. dann die Ausbildung zur examinierten Pflegekraft absolviert. Von 1993 bis 1999 war sie als examinierte Pflegekraft tätig, bis ihr die Leitung der Sozialstation übertragen wurde. Täglich werden von Schwester Marias Engeln 200 Patienten in Brühl gepflegt. Maria Dissen ist nicht nur eine gute Leiterin, sondern das Gesicht der Caritas in Brühl, lobte der Vorstandvorsitzende der Caritas Arnold Biciste die humorvolle und quirlige zweifache Mutter. Für ihren hohen Einsatz zeichnete er sie mit der Caritas-Ehrennadel in Silber aus: Es ist Ihr Verdienst, dass die Sozialstation so gut arbeitet. Der Verband ist meine zweite Heimat, sagte Schwester Maria gerührt. Jeder, der heute hier ist, hat zu meinen 25 Jahren viel beigetragen. Kontakt Caritas-Sozialstation Brühl 02232/ Fünf Jahre für die Menschen in Bergheim da Caritas-Sozialstation feiert kleines Jubiläum Erst vor fünf Jahren hat die Caritas eine eigene Sozialstation für die häusliche Pflege in der Kreisstadt Bergheim eingerichtet. Nach dem Start am mit zunächst 34 betreuten Patienten bei sechs Mitarbeitern ist der Dienst inzwischen sehr stark nachgefragt und überaus anerkannt: Aktuell versorgen 33 Pflegekräfte in sieben Früh- und zwei Spätdiensten mit insgesamt zehn Dienstfahrzeugen 143 Patienten, berichtet Jürgen Haubold nicht ohne Stolz. Außerdem übernimmt die Bergheimer Sozialstation die Organisation der Alltagsbegleitung und hauswirtschaftlichen Versorgung im gesamten Nordkreis. Kontakt Caritas-Sozialstation Bergheim 02271/

9 Caritas für den Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Leitertagung 9 Interkulturelle Öffnung in der Arbeit der Caritas Seit der Veröffentlichung der umstrittenen Thesen des entlassenen Bundesbankvorstandes Thilo Sarrazin sind die Schlagworte Migration und Integration wieder in aller Munde. Die Caritas Rhein-Erft hat sich schon im Sommer an die Aufgabe gemacht, ihre Haltung zu klären. Interkulturelle Öffnung war Thema eines Treffens der Einrichtungsleiter beim Caritasverband am 30. Juni. Für viele schwang zunächst eine Frage mit, die auch Referent Kai Diekelmann, Abteilungsleiter beim Diözesancaritasverband, provokativ stellte: Ist die Befassung damit angesichts geringer Kapazitäten nicht unnötiger Luxus? Führt man sich vor Augen, dass wir in unserer Arbeit tagtäglich mit anderen Kulturen und Religionen zu tun haben, wird schnell klar, dass wir in diesem Bereich viel für Akzeptanz tun müssen, gab Vorstandsvorsitzender Arnold Biciste zu bedenken. Diekelmann wusste die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit Fragen der Integration mit Zahlen zu untermauern: Schließlich merken wir alle, wir werden weniger, älter und bunter. Danach hat in NRW jeder Vierte einen Migrationshintergrund. Im Rhein-Erft-Kreis sind es knapp 18% der Bevölkerung, bei den Minderjährigen sogar 27%. Wenn dies auch bei elf von 23 Mitgliedern der deutschen Nationalmannschaft gelte, falle das schon keinem mehr auf. Angebote so gestalten, dass sie jeder in Anspruch nehmen kann Ein wichtiger Punkt werde sein, Dienste und Einrichtungen so zu gestalten, dass sie jeder unabhängig von seiner ethnischen Herkunft, kulturellen Prägung und weltanschaulichen Überzeugung wahrnehmen kann. Soweit die Definition des Deutschen Caritasverbandes, die Diekelmann noch als zu schwach ansieht. Zugangsbarrieren für Migranten müssten im Rahmen der Organisationsentwicklung gezielt beseitigt werden. Der Vorstandsvorsitzende der Caritas im Rhein-Erft-Kreis Arnold Biciste, Kai Diekelmann vom Diözesancaritasverband, Heinz-Udo Assenmacher, Mitglied des Vorstandes, (von links) bei der Leitertagung. Die Realität sehe aber oft so aus, dass die Kontakte teilweise von gegenseitigen Vorurteilen und Ängsten geprägt seien. Manch einer wisse nicht, ob man sich z.b. einer Beratungsstelle anvertrauen könne, ohne dass Informationen weitergegeben würden. Das vorurteilsbesetzte Bild von Migranten in unserer Gesellschaft sei: Kopftuch, muslimisch, arbeitslos und bildungsfern. Die wenigsten wüssten, dass Migranten in Deutschland zu zwei Dritteln einen Berufsabschluss oder gar ein Hochschulstudium vorweisen können. Außerdem machen türkische Mitbürger nur 19% der Migranten aus, aus der Ex- Sowjetunion stammen 21%, 12% aus Südeuropa und 10% aus Polen. Aufschluss über insgesamt acht unterschiedliche gesellschaftliche Schichten vom intellektuellen über das bürgerliche bis hin zum Arbeitermilieu gibt die Sinus-Milieu-Studie des Deutschen Caritasverbandes. Danach ist die untere Schicht nicht größer als Mittel- und Oberschicht. Wir als Mitarbeiter der Caritas sollten unsere interkulturelle Kompetenz ausbauen, folgerte Diekelmann. Mehr als kulturelles Wissen sei hierfür eine spezielle Haltung wichtig. Wir müssen Unterschiede wahrnehmen, sie akzeptieren und bei Maßnahmen berücksichtigen. Dafür sei eine Voraussetzung, sich aufrichtig klar zu machen: Wie stehe ich eigentlich zu Migranten und Integration? Der Arbeitskreis Interkulturelle Öffnung bei seiner ersten Sitzung. Fest steht, dass wir einen biblischen Auftrag zur Sorge für die Fremden haben. Abgesehen von unserer christlichen Ausrichtung könne man auch ganz pragmatisch argumentieren: Dieser große Teil unserer Bevölkerung ist eine Zielgruppe von Caritas. Zudem sind Menschen mit Migrationshintergrund überproportional sozial unterstützungsbedürftig, und zu 33% sind sie im übrigen Katholiken. Alle sind gefordert Politik, Sozial- und Gesundheitswesen Bei der Diskussion kamen wichtige Punkte zur Sprache: Migranten seien auch als Mitarbeiter immer wichtiger für uns angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege. Noch steht dem entgegen, dass sie ohne christliches Glaubensbekenntnis nicht eingestellt werden können. Zudem würden diese Mitarbeiter eine wichtige Rolle für die Betreuung und Pflege ihrer Landsleute spielen, wenn auf spezielle kulturelle Eigenheiten Rücksicht genommen werden solle oder eine Verständigung gerade im Alter und bei Demenz erschwert sei. Sicher ist das Thema eine weitere Herausforderung für die Caritas. EU-Mittel könnten für Fortbildungen von Leitern eingesetzt werden. Geplant ist eine Bestandsaufnahme beim Caritasverband, um den Handlungsbedarf zu eruieren. Im November fand das erste Treffen eines aus den verschiedenen Fachbereichen neu gebildeten Arbeitskreises statt.

10 10 Jahresthema Experten fürs Leben Caritas für den Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Fotoausstellung im Caritas-Seniorenzentrum Anna-Haus zeigte alte Menschen als Experten Unter dem Titel Experten im Alter und mit Sendungsbewusstsein eröffnete am 30. Juni eine Fotoausstellung im Caritas-Seniorenzentrum Anna-Haus in Hürth. Sie zeigte in der Cafeteria 22 gelungene Porträts von Bewohnern und ehrenamtlich Engagierten. Wir wollten das Alter nicht wie so oft als Problem darstellen, sondern als Wegstrecke zur Erlangung von Lebenserfahrung, erläuterte Einrichtungsleiterin Brigitte Dietrich anlässlich der Vernissage, zu der viele Bewohner, Besucher und Angehörige gekommen waren. Deshalb habe man gerne Thema und Slogan der Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes Experten fürs Leben aufgegriffen. Großformatige, ganz schlicht gerahmte Fotos zeigen die älteren Damen und Herren bei ihrer Lieblingsbeschäftigung und mit typischen Gegenständen, etwa Backutensilien oder Karnevalsorden. Ein Textblatt informiert über Leben, Werdegang und spezielle Fähigkeiten, die ins Bild gesetzt wurden. Es geht uns um Wertschätzung, denn unsere älteren Mitmenschen haben noch ganz viel zu geben und zu sagen, sagte Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Stolz schlingt der Experte für Fußball, Manfred Meyers, den Arm um seine Kunstexpertin, die frühere Lehrerin Bärbel Billig (Foto unten). Beide sind Bewohner im Anna-Haus und immer noch ganz aktiv und interessiert. Ihr Porträt zeigt die 67-Jährige neben einer Gipsbüste, in Kunstbänden lesend. Herr Meyers strahlt auf seinem Porträt vor dem Hintergrund einer Fußballwiese. Als Kind spielte er beim 1. FC Köln erfolgreich in der C-Jugend mit. Die 96- Judith Bielz vom Sozialen Dienst betrachtet mit Bewohnern die von ihr initiierte Fotoausstellung am Tag der Vernissage. jährige Käte Rode weiß immer noch viel aus ihrer Zeit als Schneiderin für die Kölner High Society zu berichten. Vor einem glitzernden Vorhang blickt den Betrachter geheimnisvoll die 86-jährige Expertin für Sternzeichen des Hauses an. Katharina Hemmersbach habe tatsächlich die Fähigkeit, den Menschen in die Augen zu blicken und ihr Sternzeichen und ihre besonderen Eigenschaften zu erkennen, sie überrasche damit auch immer wieder die Mitarbeiter des Anna-Hauses. Die Fotografin Judith Bielz hatte die Idee zu der Ausstellung. Sie leitet den Sozialen Dienst im Hause und entlockte den Bewohnern so manches Geheimnis. Anfangs fragten unsere Senioren kopfschüttelnd: Ich? Ein Experte? Doch dann sprudelte es aus ihnen heraus, berichtet Judith Bielz. Nach intensiven guten Gesprächen ist sie überzeugt: Egal ob Experte für Sternzeichen, Kuchenbacken, Kölsche Sprache oder Lebensfreude alte Menschen sind Experten fürs Leben. Sie ha- ben viel erlebt und durchlebt. Mit ihrer Erfahrung bereichern sie die Gesellschaft. So lädt der Soziale Dienst zu zahlreichen Veranstaltungen auch Besucher, Anwohner und Kinder ein, um Begegnungen und Austausch zu ermöglichen. Die Ausstellung war nur eine Gelegenheit hierzu. Infos Rubrik Seniorenzentren/ Anna-Haus/ Aktuelles Impressum Caritas im Rhein-Erft-Kreis Die Zeitung für Mitarbeiter, Ehrenamtliche und andere Interessierte 15. Jahrgang; Auflage: 4300 Herausgeber: Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.v. Reifferscheidstraße 2-4, Hürth info@caritas-rhein-erft.de Verantwortlich: Arnold Biciste Kreiscaritasdirektor Redaktion: Barbara Albers Tel.: ( ) albers@caritas-rhein-erft.de Nächster Redaktionsschluss:

11 Caritas für den Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Politiker im Gespräch 11 Sorge um Pflegenachwuchs Rita Klöpper MdL erlebte Arbeitsalltag im Caritas-Seniorenzentrum St. Ursula Im Rahmen der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements nahm die CDU-Abgeordnete Rita Klöpper aus Frechen die Einladung des Kölner Diözesan-Caritasverbandes, in ihrem Wahlkreis ein kurzes Praktikum im sozialen Bereich zu absolvieren, gerne an und verbrachte einen Tag gemeinsam mit Bewohnern des Caritas-Seniorenzentrums St. Ursula in Hürth. Den Politikern sollte so die Möglichkeit gegeben werden, die Arbeit der Menschen an der Basis besser kennenzulernen, erläuterte Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Wenn sie die Praxis hautnah erlebten, könnten sie Entscheidungen in der Sozialpolitik besser treffen. Nach der Teilnahme an der üblichen Morgenrunde aller Fachbereiche des Hauses wurde Frau Klöpper der Kreativgruppe des Wohnbereiches für Demenzerkrankte zugeteilt, wo sie mit den Senioren zusammen Dekorationen für das Haus bastelte. Dass in der Gruppe das gesellige Beisammensein und das Gespräch im Vordergrund stehen, war für die schon früher ehrenamtlich in der Seniorenarbeit engagierte Politikerin keine Hürde. Sofort stellte sie Kontakt her und brachte die Bewohnerinnen und Bewohner mühelos dazu, von sich und Rita Klöpper kümmerte sich liebevoll um die Bewohner und Bewohnerinnen und entlockte ihnen so manche Geschichte. ihrer Herkunft zu erzählen und mit ihr zu scherzen. Von Heimleiter Joachim Zimmer erfuhr sie von dessen Sorgen, ausreichend Fachkräfte für die Pflege zu bekommen. Die Zahl der im Kreis jährlich ausgebildete Nachwuchskräfte sei viel zu niedrig, der Beruf für viele von den Arbeitszeiten her zu schwer mit Familie zu verbinden. Die Hauptarbeit fällt ab 7 Uhr an, was junge Mütter vor unlösbare Probleme bei der Kinderbetreuung stellt. Eher überrascht zeigte sich die CDU-Frau, dass die durchaus ange- messenen Einkommen im Pflegeberuf nicht Ursache für das Nachwuchsproblem sind. Im Anschluss begleitete Frau Klöpper die Leiterin des Sozialen Dienstes Ulrike Liebens zu einer Spielgruppe, betreute Bewohner beim Mittagessen und führte ein Gespräch mit Mitgliedern des Bewohnerbeirates. Nach diesem Tag zog sie das Resümee, dass es sich gelohnt habe zu kommen. So solle doch jeder Politiker einmal ein soziales Jahr absolvieren, um wirklich zu wissen, was los sei. Gabriele Molitor zu Gast im Frühförderzentrum Rhein-Erft Wenn ich als Sozialplitikerin eines weiß, dann dass Frühförderung mit zu den wichtigsten Maßnahmen im Sozialbereich ge- Gabriele Molitor mit der Leiterin des Frühförderzentrums Dorothee Kamps-Wannagat (Mitte) und Heinz-Udo Assenmacher, Mitglied des Vorstands beim Caritasverband. hört, stellte Gabriele Molitor nach ihrem Besuch in Bergheim fest. Für umso wichtiger hält sie deshalb die Arbeit des von der Caritas getragenen Frühförderzentrums im Rhein-Erft-Kreis. Mit seinem Angebot wendet es sich an Eltern, die nach Unterstützung suchen, weil mit ihrem Kind etwas nicht stimmt, erläuterte Dorothee Kamps- Wannegat, Sozialpädagogin und Leiterin der Einrichtung. Gemeinsam mit dem Vorstandsmitglied des Caritasverbandes Heinz-Udo Assenmacher sowie der Heilpädagogin Miriam Stransky stellte sie der behindertenpolitischen Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion ihre Ar- beit vor. Eltern, die sich um die Entwicklung ihres Kindes sorgen, können sich telefonisch im Frühförderzentrum melden, um einen Termin für ein Gespräch zu vereinbaren. Zu den Fördermöglichkeiten gehört die heilpädagogische Förderung zu Hause oder im Kindergarten. Gruppenpädagogische Förderung hat eine besondere Bedeutung, weil sich hier Eltern und Kinder mit anderen austauschen und gegenseitig unterstützen können. Sprachtherapie, Ergotherapie und Krankengymnastik sind weitere Förderbausteine. Die Kosten der Förderung werden auf Antrag der Eltern vom Sozialhilfeträger übernommen. Die Kosten für Komplexleistungen werden zwischen Krankenkasse und Sozialhilfeträger aufgeteilt. Kontakt Frühförderzentrum Rhein-Erft 02271/

12 12 Jahresbericht / Verbandsnachrichten Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3/ 2010 Jahresbericht: Lage wird immer prekärer Caritasrat neu gewählt Caritas besorgt um Familien und Altenpflege Die Lage von Familien im Rhein-Erft- Kreis wird immer prekärer, sorgt sich Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes des Caritasverbandes verweist er darauf, dass 1700 Familien allein bei den beiden Erziehungsberatungsstellen für Kerpen und Erftstadt Rat und Hilfe gesucht haben, 100 mehr als im Vorjahr. Die Ambulante Familienhilfe betreute 156 Familien mit 303 Kindern zu Hause. Oft verweisen Jugendämter die Betroffenen an die Caritas. Wir sehen immer mehr Fälle von Verarmung, Verwahrlosung und nicht zuletzt von Gewalt, so Biciste. Aufgrund von geringer Schulbildung, Arbeitslosigkeit und Trennungen entstünden weitere Problemlagen wie Verschuldung und Suchterkrankungen. Das Ausmaß der Hilflosigkeit armer Familien zeigt sich deutlich an deprimierenden Beispielen, beklagte Biciste. So beginne eine Familienpflegerin ihren Einsatz um 6.30 Uhr, da die Eltern nicht imstande sind, morgens aufzustehen und die Kinder mit einem Frühstück in die Schule zu schicken. Ein Teufelskreis, den die Caritas neben der konkreten Hilfe durch Sozialpädagogen und Psychologen auch mit Haushaltsorganisationstraining, Schuldnerberatung und Suchtkrankenhilfe aufzubrechen sucht. Unsere Dienste arbeiten schon an ihrer Kapa- zitätsgrenze, berichtet der Caritas-Vorstandsvorsitzende. So appelliert er an die Politik, die Familienunterstützung weiter auszubauen und auf eine Anhebung der Regelsätze für Kinder hinzuwirken: Die Präventionsarbeit lohnt sich am Ende auch finanziell für die Kommunen. Schließlich verhindere die Arbeit der Caritas schon seit Jahren in vielen Fällen kostspielige Heimunterbringungen. Der steigende Beratungs- und Pflegebedarf ist auch in der Expansion der Caritas selbst ablesbar. Die Zahl der Mitarbeiter ist von auf angewachsen. In rund 70 Diensten und Einrichtungen betreute die Caritas im vergangenen Jahr rund Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Personell problematisch ist laut Biciste die Situation in der Pflege: Wir können freie Stellen oft nicht mehr besetzen, da das Fachpersonal auf dem Arbeitsmarkt fehlt. Dabei bildet die Caritas selber im eigenen Fachseminar für Altenpflege zahlreiche Kräfte aus. Doch angesichts der demographischen Entwicklung müssten sich mehr junge Leute für den Beruf entscheiden und mehr Träger ausbilden. Unterbezahlt sind Altenpfleger jedenfalls nicht, stellte Biciste klar. Als Skandal empfindet der Caritas-Vorstandsvorsitzende, dass die Krankenkassen trotz eines Rechtsanspruchs auf eine Kur nur jede dritte Maßnahme bewilligt haben. Caritas-Beratungsstellen un- Der Caritasrat wurde anlässlich der 14. Vertreterversammlung nach dem Rechenschaftsbericht des stellv. Vorsitzenden Konrad Rüdelstein und dem Jahresrückblick des Vorstandsvorsitzenden Arnold Biciste einstimmig entlastet. Nach Verabschiedung von Rechtsanwältin Irene Kremer (kleines Bild) mit Dank, Applaus und Blumen wurden zwei neue Mitglieder in den Caritasrat gewählt, der ehemalige Bürgermeister von Erftstadt, Ernst-Dieter Bösche, und Kurt Wurms, Leitender Ministerialrat beim Landesrechnungshof NRW. Von links: Konrad Rüdelstein, Prof. Peter Boskamp, Dieter Bösche, BM a.d., Kreisdechant Achim Brennecke, Kurt Wurms, Ltd MRs, und Michael Breuer MdL. Beim Fototermin verhindert: Dr. Guido Heuel und Dr. Klaus Tiedeken. terstützen erschöpfte Mütter und Väter bei der aufwändigen Antragstellung. Und der Suchtberatung in Kerpen, die Alkoholerkrankte betreut hat, kämpft mit sechs Mitarbeitern für mehr Unterstützung durch Kreis und Kommunen. Durch eine wachsende Zahl an Anfragen muss hier sogar die wichtige Arbeit mit Angehörigen entfallen. Nachrichten Schuldnerberater gefunden Auf einen Aufruf, sich als Experten fürs Leben in der Schuldnerberatung zu betätigen, haben sich über zehn Personen spontan beim Caritasverband Rhein-Erft gemeldet, die ihre beruflichen Kenntnisse hier ehrenamtlich einsetzen wollten, mehr als derzeit geschult und untergebracht werden können. Berater Josef Uhler freut sich über die Verstärkung und dankt allen für das tolle Engagement. Kontakt: 02233/ Jugendzentren in Gefahr Die Caritas-Führung kämpft weiter für den Erhalt der Offenen Jugendarbeit. Vor allem in Bedburg drohen empfindliche Kürzungen bei den Jugendfreizeitheimen, wenn die Verträge mit der Stadt im Jahr 2014 auslaufen. Wenn es dann angesichts der angespannten Haushaltslage zu einem Nothaushalt komme, entscheidet nicht mehr die Bedburger Politik, sondern die Kommunalaufsicht. Im März und April 2010 waren zahlreiche Kinder und Jugendliche auf die Straße gegangen, als die Streichpläne des Kämmerers bekannt geworden waren. Nach Ansicht von Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste, der sich hier auf ein Gutachten stützt, handelt es sich bei den Offenen Türen nicht mehr um sogenannte freiwillige Leistungen in der Kinder- und Jugendhilfe, sondern diese hätten sich zu einer Pflichtaufgabe verdichtet. Diese wären nicht ohne weiteres wegzukürzen. Er gibt zudem zu bedenken: Wenn wir den Kindern die Treffpunkte wegnehmen, müssen wir mit Ausgaben in anderen Bereichen rechnen, wie Erziehungsberatung oder Familienhilfe.

13 Caritas für den Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Ausbildung / Projekt zum Pflegeberuf 13 Neue Fachkräfte in der Altenpflege CareWell - Ein Projekt zur Gesundheitsförderung von Pflegekräften Wir haben es geschafft! Sichtlich stolz sind die Schüler des 19. Lehrgangs nach der staatlich anerkannten dreijährigen Ausbildung zum/r examinierten Altenpfleger/in an der Jakob-Sonntag-Schule des Caritasverbandes. Herzlichen Glückwunsch! Zweiter Altenpflegehelferkurs erfolgreich beendet Mit einem Auto-Corso und Jubelrufen machten die erfolgreichen Prüflinge des zweiten Altenpflegehelferkurses ihrer Freude Luft. Am 30. Juni erhielten zehn von anfänglich 14 TeilnehmerInnen bei einer Feier ihre Zeugnisse von Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Natürlich gratulierten auch Lehrgangsleiterin Beate Schmitz und Schulleiterin Gabriele Benson persönlich. Insgesamt drei Unterrichtsblöcke mit 750 Stunden verbrachten die AltenpflegerInnen in der schulischen Ausbildung im Fachseminar, in weiteren 900 Stunden lernten sie die Praxis im Wechsel in den Seniorenzentren und ambulanten Pflegediensten der Caritas kennen. Sie haben einen Beruf gewählt, der viel Einfühlungsvermögen erfordert, aber Sie wissen auch, dass sie gebraucht werden, betonte Biciste in einer kleinen Ansprache. Vier Absolventen haben eine Anstellung beim Caritasverband gefunden, eine Teilnehmerin schließt die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin an. Die anderen hatten schon einen Vertrag mit anderen Trägern in der Tasche. Nicht ohne Stolz verabschiedete sich Lehrgangsleiterin Beate Schmitz von den ehemaligen SchülerInnen: Die Gruppe hat viel diskutiert, sich gegenseitig respektiert und bis zum Schluss gut zusammengearbeitet. Zum Dank für die gute Begleitung und als Analogie dazu, wie sie gepäppelt worden sind, bekam sie ein Bäumchen überreicht. Fachseminar Kontakt: Gereon Pick, Tel.: 02233/ Macht Pflege krank? Wenn man die Altersstruktur der hier Tätigen betrachtet, zeigt sich deutlich, dass die Arbeit mit alten und kranken Menschen von den Mitarbeitern oft nicht bis zum Rentenalter geleistet werden kann. Mit dem 50. Lebensjahr sinkt die Mitarbeiterzahl höherer Lebensalter rapide. Zudem wird es angesichts der demographischen Entwicklung immer schwieriger, genügend junge Menschen für den Beruf neu zu gewinnen. Die Caritasverbände in Köln und im Rhein-Erft- Kreis wollen nun mit dem auf drei Jahre angelegten Projekt Care Well belastende Arbeitsbedingungen genau unter die Lupe nehmen, um diese gemeinsam mit den Betroffenen zu verbessern. Denn: Ohne gesundes und motiviertes Personal ist die Aufgabe, alte und kranke Menschen zu versorgen, in Zukunft nicht erfüllbar. Gemeinsam arbeiten seit dem Startschuss am 1. Juni insgesamt neun stationäre und acht ambulante Pflegeeinrichtungen beider Verbände in dem Projekt mit. Finanzielle Unterstützung kommt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfonds. Für unseren Verband wurden die Sozialstation in Hürth und das Altenzentrum Sebastianusstift ausgewählt. Am fand die Auftaktveranstaltung statt. Bis Projektende im Mai 2013 werden alle Pflege- und Führungskräfte der ausgewählten Einrichtungen in den verschiedenen Arbeitsgruppen und Projektphasen beteiligt. Instrumente sind Mitarbeiterbefragungen, Arbeitssituations- Analysen, Begehungen und Altersstrukturanalysen. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Analyser werden dann Maßnahmen wie Mitarbeiter- und Führungskräfteschulungen sowie die Erarbeitung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen und Einrichtung von Gesundheitszirkeln in den Teams geplant. CareWell wird ein Projekt für Mitarbeiter von Mitarbeitern!

14 14 Caritas-Forum Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3/ 2010 Mobbing unter Schülern Handlungsstrategien und Prävention Mobbing unter Schülern ist ein Gruppenphänomen und trifft meist eher zufällige Opfer, erfuhren die rund 80 Besucher des Forums, das die Caritas am 27. Oktober eigens zum Thema für Lehrer, Eltern und Mitarbeiter der Jugendhilfe veranstaltete. Als Referenten stellten die Schulpsychologen Hansjürgen Kunigkeit und Marla Consulter von der Regionalen Schulberatung des Rhein-Erft-Kreises sowie Edith Thelen als Leiterin der Caritas-Familienberatung in Kerpen Handlungsstrategien und Präventionsmaßnahmen gegen Mobbing vor. Sofort bei den ersten Anzeichen für ein Mobbinggeschehen muss gehandelt werden, betonten die erfahrenen Schulpsychologen. Anfangs wüssten die neben dem Täter als Mitläufer und passive Beobachter immer beteiligten Klassenkameraden nämlich noch sehr wohl, dass hier Jemandem Unrecht widerfährt. Zu einem späteren Zeitpunkt werde das Opfer, wenn es von Eltern oder Lehrern nicht unterstützt wird, anders wahrgenommen. Durch sein scheinbar überempfindliches oder komisches Verhalten rechtfertigen die Schüler, dass sie weitermachen oder zumindest nicht einschreiten, erläuterte Marla Consulter die beobachtbare Gruppendynamik. Das Opfer scheint selbst schuld zu sein und ist in dieser Phase alleine nicht mehr in der Lage, sich gegen die ständigen verbalen oder tätlichen Angriffe zu wehren. Die Folgen sind der Leiterin der Familienberatung zufolge verheerend: Betroffene Kinder und Jugendliche reagieren mit Leistungsabfall, Schulverweigerung, Kopfund Bauchschmerzen bis hin zu Depressionen, oft helfe nur noch ein Schulwechsel, doch die Mobber fänden neue Opfer. Auch erhebliche Folgen für Täter Edith Thelen (v.l.), Leiterin der Caritas-Familienberatung in Kerpen, Hansjürgen Kunigkeit und Marla Consulter von der Regionalen Schulberatung des Rhein-Erft-Kreises stellten Präventionsmaßnahmen gegen Mobbing vor. Was die meisten nicht wüssten: Auch die Folgen für die Täter sind erheblich. Für sie sei oft ein eigenes Erleben von Druck Motiv dafür, Macht ausüben zu wollen. Werde eine Täterpersönlichkeit nicht in die Schranken gewiesen, drohten später ein höherer Hang zu delinquentem Verhalten und Drogenmissbrauch, viele hätten als Erwachsene gestörte Beziehungen. Gerade der im Gymnasialbereich gewachsene Leistungsdruck habe dazu geführt, dass hier die Zahl der Mobbingfälle gestiegen sei, berichtete der Leiter der Schulberatung, Hansjürgen Kunigkeit. Präventive Maßnahmen sind das A und O Die Fachleute von der Schulberatung und Edith Thelen von der Familienberatung zeigten im Verlauf des Forums auf, wie Schule und Eltern, unterstützt durch die Berater, ein Mobbinggeschehen aufbrechen können. Präventive Maßnahmen seien das A und O. Solche Programme stellen die Psychologen auf Anfrage in Schulen vor, ansonsten stehen sie Lehrern und Eltern beratend zur Seite. Lehrer müssen schon bei den ersten Anzeichen ihre Führungsrolle ausfüllen und deutlich machen: So ein Verhalten dulden wir an dieser Schule nicht, sagte Kunigkeit. Natürlich sollte immer genau zwischen normalen Konflikten und Mobbing unterschieden werden. Lohnend sei es in jedem Fall, von Anfang an ein gutes Klassenklima aufzubauen, Regeln aufzustellen und Raum für Gespräche und Kennenlernen zu schaffen, auch wenn dies Zeit koste. In einer Klasse wo Mobbing vorkommt, können letztlich alle nicht gut lernen, weiß Kunigkeit. Ein wichtiger Tipp der Familienberaterin Edith Thelen aus der Praxis an die Eltern war, Ruhe zu bewahren, aber das Kind sofort ernst zu nehmen. Keinesfalls sollten Sie es auffordern, sich doch zu wehren und alleine klar zu kommen, so Thelen. Ebenso wenig helfe ein Eingreifen der Eltern gegenüber Tätern oder deren Eltern. Auf Einsicht zu setzen sei auch kein gangbarer Weg, da Täter meist alles abstreiten oder bagatellisieren würden nach dem Motto: Das war doch nur Spaß. Ein Mobbingtagebuch und regelmäßige Rückmeldungen des Schülers an den Lehrer könnten helfen, den Täter zu konfrontieren. In Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus müssten das Kind und potentielle Unterstützer in der Klasse gestärkt werden, da der Täter ohne Publikum am ehesten zu einer Verhaltensänderung zu bringen sei. Edith Thelen betonte: Der Täter darf nicht moralisch verurteilt werden, seine Person muss weiter gewertschätzt werden, dann ist der Weg zu einem veränderten Verhalten frei. Infos Familienberatung der Caritas Telefon: 02273/ (Kerpen) Telefon: 02235/ (Erftstadt) Regionale Schulberatung Südkreis: Tel.: / Nordkreis: Tel.: / Rubrik: Kultur, Bildung und Sport

15 Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Seniorenreisen 15 Seniorenreisemesse mit Ehrung Die diesjährige Messe der Caritas- Seniorenreisen war schon etwas Besonderes: Nicht nur präsentierten Paul Jülich und Helga Beer den Reisekatalog für 2011 in neuem Format und neuem Layout, es gab auch eine hoch verdiente Ehrung. Mit Ablauf dieses Jahres ziehen sich Gerta und Josef Wittrock aus der ehren- amtlichen Aufgabe zurück, der Reisebegleitung für Senioren. Das ist sehr schade, aber nach 27 Jahren und 65 begleiteten Reisen mit vielen schönen Erinnerungen, Erlebnissen und manchen Anekdötchen auch verständlich. Bei diesen Reisen versuchte Frau Wittrock stets mit sehr viel Engagement die Teilnehmer zu einer Gemeinschaft zu führen. Bei langen Spaziergängen / Wanderungen und organisierten lustigen Abendaktivitäten wie Musik und Tanz wurde viel gelacht. Da aber die Begleitung von Seniorenreisen manchmal sehr anstrengend sein kann, ist es gut, wenn man jemanden dabei hat, der unterstützt. Und deshalb hat Herr Wittrock seine Frau bei diesen Reisen fast immer begleitet. Josef Uhler, Fachbereich Gemeindecaritas, steckte Gerta Wittrock die goldene Ehrennadel an. Ökumene auf Reisen Unter dem Motto man soll aufhören wenn es am schönsten ist kündigte Gerta Wittrock für 2010 ihre letzte Reise an. Diese sollte eine besondere sein: Im Archiv fanden wir im Frechener Wochenende vom einen Reisebericht über die erste Fahrt von Gerta 50 Hürther Senioren gemeinsam in Franken Helga Beer und Paul Jülich präsentierten den neu gestalteten Seniorenreisekatalog der Caritas mit über 20 Fahrten. Wittrock. Sie ging nach Lungötz in Österreich, genau wie nun die letzte. Und so schließt sich der Kreis, obwohl sie zwischendurch noch viele andere Ziele kennengelernt hat. Zum Zeichen der Anerkennung erhielt Gerta Wittrock das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold. Reisetermine im ersten Halbjahr Marienbad, Tschechien, Kururlaub Bad Laer am Teutoburger Wald Bad Salzschlirf am Vogelsberg Haffkrug, Lübecker Bucht Meran, Südtirol Bad Lauterberg im Harz Die evangelischen Kirchengemeinden aus Hürth und die Caritas Rhein-Erft veranstalteten gemeinsam eine siebentägige ökumenische Reise nach Berching in Franken. 50 Seniorinnen und Senioren starteten von Hürth unter Begleitung von Diakon Helmut Werner von den evangelischen Kirchengemeinden Martin-Luther-King und den ehrenamtlichen Reisebegleitern der Caritas, Marianne und Dieter Spohr aus Wesseling. Schon unterwegs gab es immer wieder neue Überraschungen für die Teilnehmer. Vor Ort besichtigte die Gruppe die Sehenswürdigkeiten Nürnbergs, bewunderte die Natur des Altmühltals, genoss eine Seefahrt über den Rombachsee und bestaunte den Römerschatz von Wessenburg sowie die barocke Pracht Eichstätts. Höhepunkt war der Besuch der Passionsspiele in Oberammergau. Auf der Heimreise blieb noch Zeit für einen Abstecher nach Rotenburg ob der Tauber. Dieter Spohr, Ehrenamtlicher Bad Brückenau, Naturpark Bayerische Rhön Atlantikküste in Südfrankreich Anmeldung / Prospekt Helga Beer Telefon: 02233/ Internet:

16 16 Integrationsprojekt Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Raus aus der Arbeitslosigkeit Caritas stellt erfolgreiche Integrationsprojekte vor Ich bin heilfroh und stolz, dass ich nochmal aus der Betreuung durch die ARGE rausgekommen bin, ist Heinz-Dieter Meister erleichtert. Nach fünf Jahren Arbeitslosigkeit mit Unterbrechungen für Praktika und Fortbildungsmaßnahmen ist der heute knapp 60-jährige Brühler nun in der Tagespflege des Caritas-Altenzentrums Sebastianusstift in Hürth ein geschätzter Mitarbeiter mit festem Arbeitsvertrag. Als er gerade mal 54 war, verlor der Drucktechniker seinen Arbeitsplatz, weil sein Verlag zumachen musste. In über 30 Vorstellungsgesprächen hörte er immer wieder, er sei zu alt. An mangelndem Arbeitswillen hat es bei ihm nie gelegen, wie auch bei zahlreichen weiteren Teilnehmern an den Integrationsprojekten der Caritas, die seit 2008 von den ARGEN der Kommunen vermittelte Langzeitarbeitslose erfolgreich fördern. Das Praktikum beim Sebastianusstift hatte sich der Vater einer behinderten Tochter sogar selbst gesucht, da er bewusst anderen helfen wollte. Yvonne Schauf (li.) und Heinz-Dieter Meister mit Diplom-Sozialpädagogin Claudia Goldschmidt, Leiterin der Integrationsprojekte der Caritas. Vorschau Caritas-Rhein-Erft Forum Burnout ausgebrannt vom Job Vollkommen erschöpft und ausgebrannt wer hat sich nicht schon einmal so gefühlt? Aber wann spricht man von einem Burnout-Syndrom? Die Diplom-Pädagogin Silke Grießhammer von der Becker Klinikgesellschaft fasst die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen. Sie erläutert, was ein Burn-out-Syndrom ist, wie Entwicklungsverlauf und Charakteristik der Krankheit aussehen, wer besonders gefährdet ist, welche Ursachenfelder es gibt sowie Möglichkeiten der Prävention und Intervention. Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Referentin: Silke Grießhammer, Dipl. Pädagogin/Andragogin Leitung Dr. Becker Beratung & Training 16. März 2011, Uhr Kreisgeschäftsstelle des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.v., Caritassaal (3. OG.), Reifferscheidstr. 2-4, Hürth, Eintritt frei Foto: Martin Müller - pixelio.de Etwas anders erging es der zweifachen Mutter Yvonne Schauf, heute 25 Jahre alt. Sie sind zu jung und zu unerfahren, musste sie sich bei der Arbeitssuche vorhalten lassen. Ihre Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin musste sie abbrechen, als vor acht Jahren das erste Kind unterwegs war. Jetzt ermöglicht ihr die Caritas nach einer Erprobungsphase im Zusatzjob eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin. Dabei war sie zunächst skeptisch, als die ARGE ihr zutraute, mit alten Menschen zu arbeiten. Meine Fallmanagerin, die Betreuerin bei der Caritas und die tollen Kollegen im Seniorenzentrum Stiftung Hambloch haben mir etwas zugetraut und geben mir das Gefühl, dass ich etwas richtig gut kann, berichtet die Bedburgerin begeistert. Nicht jeder ist für den Pflegeberuf geeignet, das weiß natürlich auch Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Die meisten der 127 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Projekt Zusatzjobs des vergangenen Maßnahmenjahres waren eingesetzt für Tätigkeiten in Küche, Seniorenbegleitng, Hauswirtschaft und Haustechnik in den Caritas-Seniorenzentren. Wir erfüllen stets die Auflage, keine regulären Beschäftigungsverhältnisse zu ersetzen, so Biciste. Der Einsatz in zusätzlichen Tätigkeiten bietet den Einrichtungen der Caritas aber eine gute Möglichkeit, geeignete Mitarbeiter zu erkennen und bereichert das Angebot. Heinz-Dieter Meister kann einfach gut mit den Senioren in der Tagespflege: er liest ihnen vor, bereitet Themen für Aktivierungsrunden vor, z.b. zu den Bläck Fööss, oder macht Ratespiele mit ihnen. So ist er eine richtige Stütze im Team. Viele langzeitarbeitslose Menschen sind einfach dankbar für die Chance, an unseren zielgerichteten Qualifizierungen teilnehmen zu können und in ein reguläres Arbeitsverhältnis zu kommen, so die Leiterin des Projektes, Diplom-Sozialpädagogin Claudia Goldschmidt. Yvonne Schauf und Heinz-Dieter Meister konnten zum Beispiel in einem Schwesternhelferkurs der Caritas testen, ob die Tätigkeit etwas für sie ist. Andere belegen Erste-Hilfe-Kurse oder einen speziellen Kurs für die Betreuung von Demenzerkrankten, die von der Caritas auch für die eigenen Heime gesucht werden. Stolze 56 Prozent aller Teilnehmenden, die das Projekt zu Ende führten, konnten laut Claudia Goldschmidt durch die Maßnahmen und die psychosoziale Einzelfallbetreuung in den Arbeitsmarkt integriert werden. Mit einer sinnvollen Arbeit bin ich ein anderer Mensch, das sagen auch meine Freunde, strahlt Meister, dessen Engagement in der Altenbetreuung sich ausgezahlt hat. Kontakt Integrationsprojekte Claudia Goldschmidt 02233/

17 Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Namen und Nachrichten / Lebenswege 17 Eine Frau mit Durchhaltevermögen Christa Zerfowski ging in den Ruhestand Die Bedeutung, die dem Wirken von Vorstandssekretärin Christa Zerfowski beim Caritasverband beigemessen wird, kam anlässlich ihrer Abschiedsfeier am 6. Juli einmal richtig zur Geltung: Selten war der Caritassaal so festlich eingedeckt, selten kamen hier so viele Gäste aus den unterschiedlichsten Einrichtungen, Fachbereichen und Gremien zusammen. So gaben ihr und ihrer Familie nicht nur ihr direkter Chef, der Vorstandsvorsitzende Arnold Biciste, und zahlreiche Leiter von Caritas-Einrichtungen die Ehre, sondern auch Kreisdechant Achim Brennecke, der stellvertretende Caritasratsvorsitzende Konrad Rüdelstein und Altvorstand Anton Leininger mit Gattin. Außerdem zeigten die vielen anwesenden Pensionäre und Freunde, dass die Caritas mehr als nur eine Arbeitsstätte ist, wie Arnold Biciste betonte. Christa Zerfowski mit ihrem langjährigen Chef, Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Der Tag sollte nach seinen Worten Dank sein nicht nur für getane Arbeit, sondern für eine Lebensleistung. Christa Zerfowski hatte ihren beruflichen Werdegang als Bürogehilfin bei einer gemeinnützigen Baugesellschaft begonnen, 1964 geheiratet und mit ihrem Mann eine Familie gegründet, die heute drei Töchter und zwei Enkel umfasst begann für sie alle jedoch mit dessen schwerer Erkrankung eine schwierige Zeit. Frau Zerfowski suchte sich ganz selbstverständlich eine Arbeitsstelle. Es gelang ihr, die Familie zusammen zu halten, als ihr Mann sich in die Eifel zurückzog, wo er seinen Lebenssinn zurückfand und zu einem deutschlandweit bekannten Eremiten wurde, wie Biciste anerkennend berichtete. Frau Zerfowski hat große Belastbarkeit und Durchhaltevermögen bewiesen, was sie auch bei der Caritas auszeichnete, lobte der Caritasdirektor, zumal sie hier diverse Führungswechsel miterlebte. Nach fünf Jahren als kaufmännische Angestellte war Frau Zerfowski zum Verband gekommen, als der damalige Geschäftsführer Gerhard Zimmer eine Vorzimmerdame suchte. Zum Kennenlernen der Caritasarbeit ging es zunächst zum Praktikum in die Beratungsstellen nach Bergheim, Kerpen und Frechen, später in die damalige Kreisgeschäftsstelle. Nach fast 25 Jahren bei der Caritas ist sie eine der besten Kennerinnen der Geschichte und der Einrichtungen des Verbandes, der erst 650 Mitarbeiter zählte, als sie hier anfing. Sie haben immer alle Einrichtungen im Blick gehabt, sie konnten jedem bei Fragen oder Problemen weiterhelfen, erzählte ihr langjähriger Vorgesetzter. Die Brauweilerin war mit ihrer schon berühmten Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kompetenz das Aushängeschild des Verbandes, ob am Telefon oder im persönlichen Kontakt, so dass er immer stolz auf seine Sekretärin gewesen sei. Die Menschen fühlten sich sofort wohl und aufgenommen. Kennzeichnend für Frau Zerfowski waren auch ihre Diskretion und ihr Mitgefühl. Wenn Mitarbeiter mit Problemen zu ihr kamen oder einmal unangenehme Gespräche führen mussten, war sie es, die die Kollegen wieder aufgerichtet hat, wusste Biciste. Auch ihm sei der Austausch mit ihr in den 19 gemeinsamen Jahren sehr wichtig gewesen. Für die fast 25 Jahre Dienst am Menschen verlieh er Frau Zerfowski das silberne Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes. Die Kollegen dankten ihr scherzhaft mit einer Pfanne mit ein paar Mäusen zum Verbraten für ihre Hobbies Lesen und Gärtnern. Konrad Rüdelstein für den Caritasrat würdigte die Chefsekretärin als wichtigste Ansprechpartnerin für Mitarbeiter, Leitungen und Klienten, die immer gut gelaunt und hilfsbereit war. Achim Brennecke sprach aus, was viele im Saal empfanden: Das kann doch gar nicht wahr sein, dass Sie nun nicht mehr da sind, und so mancher wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Als neue Sekretärin des Vorstandsvorsitzenden Arnold Biciste meldet sich seit Juni dieses Jahres die gelernte Verwaltungsfachangestellte Waltraud Lohmar freundlich und kompetent am Telefon. Nach einem kürzeren Ausflug in die Welt der Zahlen, Umsätze und Gewinne während ihrer Tätigkeit als Chefsekretärin in einem landwirtschaftlichen Lohnbetrieb, freut sich die 43-Jährige, wieder näher am Menschen zu sein. Die gläubige Christin ist dem Herrgott sehr dankbar, dass die Wahl unter den vielen Bewerbern auf sie fiel, zumal sie am Tag ihres Vorstellungsgespräches gleich ganz sicher war, das sie sich mit Leib und Seele der Arbeit beim Caritasverband widmen wollte. Da ich so toll hier aufgenommen und von meiner Vorgängerin hervorragend in alles eingeführt wurde, habe ich mich schon sehr gut eingelebt, berichtet die Eiflerin aus dem kleinen Dorf Scheuren. Optimismus und Tatkraft bezieht die Mutter zweier Kinder (20 und 17 Jahre) aus ihrem Aufwachsen in einer bäuerlichen Großfamilie, wo alle mit anpacken mussten. Sie sammelte berufliche Erfahrungen als Sekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung und zuletzt als Chefsekretärin des Bürgermeisters von Bad Münstereifel. In ihrer Freizeit unternimmt sie gerne Radtouren gemeinsam mit ihrem Mann. Heinz-Udo Assenmacher 25 Jahre bei der Caritas kein Zufall Eine mutige Entscheidung stand am Anfang seiner Laufbahn bei der Caritas: da Heinz-Udo Assenmacher als Studienrat lange Zeit auf eine feste Anstellung an einem Gymnasium warten musste, entschied er sich, in den sozialen Bereich zu wechseln. Dass ich damals mit meinem Bruder sprach, der in einem Altenheim beschäftigt war, war kein Zufall, ist Assenmacher sich heute nach 25 Jahren bei der Caritas sicher, Gott hat mir hier nicht nur meinen beruflichen Weg gewiesen. Was nach einem bloßen Gedankenspiel innerhalb von 48 Stunden als Probearbeiten in der Altenpflege angefangen hatte, führte zu einer zweijährigen Anstellung im Matthias- Pullem-Haus. Und: schon ganz zu Anfang lernte der Brühler seine spätere Frau kennen, die als studentische Aushilfskraft dort arbeitete.

18 18 Namen und Nachrichten / Lebenswege Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Beim Caritasverband erkannte man seine Führungsqualitäten. Schon 1987 wurde er Pflegedienstleiter in Pulheim, kurz darauf kommissarischer Heimleiter im St. Martinus-Haus, bevor er 1988 in die Caritas-Kreisgeschäftsstelle kam, wo ihm die Leitung der Abteilung Soziale Dienste und Einrichtungen übertragen wurde heiratete er und erwies sich als ausgemachter Familienmensch, der inzwischen drei Kinder hat wurde er zum stellvertretenden Geschäftsführer, Ende 2006 zum Mitglied des zweiköpfigen hauptamtlichen Vorstands bestellt. Ein großer Teil der über 70 Dienste der Caritas liegt heute in Ihrem Verantwortungsbereich, betonte Arnold Biciste als Vorstandsvorsitzender anerkennend, als er ihm am 21. September die silberne Ehrennadel des Deutschen Caritasverbandes verlieh. Darüber hinaus engagiere er sich in zahlreichen Gremien, wo sein fachlicher Rat stets gefragt ist, aber auch im Kirchenvorstand seiner Pfarrgemeinde. Als Chef sei er bekannt für seinen Gerechtigkeitssinn und dafür, sich sehr intensiv um die Belange der Mitarbeiter zu kümmern. Vieles von dem, was Sie tun, hat seinen Ursprung in Ihrer Verwurzelung im Glauben, sagte Biciste, der seinem Vorstandskollegen für die hervorragende und kollegiale Zusammenarbeit dankte. Kreisdechant Achim Brennecke dankte Assenmacher im Namen des Caritasrates für die zeitaufwendige Vorstandsarbeit und vollzog in seiner Laudatio den Lebensweg von Assenmacher nach. So leitete er dessen besonderes Heinz-Udo Assenmacher lobte die Einrichtungen. Engagement für die Kinder- und Jugendhilfe her aus dem Lehramtsstudium in Bonn, wo er das Ziel entwickelt habe, jungen Menschen Orientierung zu geben. Auch seine Leidenschaft für das Motorrad fahren beeindrucke ihn als Ausdruck für inneres Gleichgewicht und die Fähigkeit, immer wieder seinen Horizont zu erweitern. Assenmacher gab alles erhaltene Lob an die Kollegen aus den Einrichtungen weiter: Was wären wir in der Kreisgeschäftsstelle ohne Sie, die die Arbeit leisten? Jubiläumsfeier in der Familienberatungsstelle Mittelstraße Am feierten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Familienberatungsstelle Mittelstraße in Kerpen-Horrem gleich zwei Jubiläen: die Dipl. Heilpädagogin Edith Jansen (Foto) arbeitet seit 20 Jahren für die Beratungsstelle des Caritasverbandes, Dipl. Sozialpädagogin Ulrike Sapia (Foto rechts oben) seit 25 Jahren. Zu diesem Fest kamen Herr Biciste und Herr Assenmacher, um mit den MitarbeiterInnen gemeinsam zu feiern. Das Jubiläum von Frau Jansen wurde im Kollegenkreis schon im April gefeiert. Zu dieser Gelegenheit hatten die Kollegen 20 symbolträchtige Gegenstände im Sandkasten des Sandspielzimmers von Frau Jansen versteckt, die alle etwas mit ihr zu tun haben. Bei der heutigen Feier nun erhielt sie als begeisterte Geschichtenerzählerin von Seiten des Verbandes ein Buch über Gespenster und Geistergeschichten sowie über die Wahner Heide, die sie gerne erwandert. Nachdem Frau Sapia durch Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste die silberne Ehrennadel verliehen wurde, erhielt die begeisterte Hobbygärtnerin ein Buch über Deutschlands Gärten, ein Buch mit Sagen rund um Köln sowie von den Kollegen ein Silbernes Buch über ihre Eigenheiten und Fähigkeiten, die auf den einzelnen Seiten sehr kreativ aufgegriffen wurden, verbunden mit einem Büchergutschein für die Leseratte. Beide Mitarbeiterinnen hatten sich Gedanken dazu gemacht, was sie ihrerseits den Anwesenden als kleinen Dank mitgeben wollten. Jeder Gast erhielt ein Päckchen mit kleinen Symbolen: Süßes, um den Alltag zu versüßen, einen Marienkäfer als Glücksbringer, Goldnuggets als wertvolle Beigabe, eine Sicherheitsnadel für die Absicherung, und anderes mehr. Es war eine schöne Feier miteinander, in der die Wertschätzung der beiden Kolleginnen zum einen durch die Anwesenheit der Herren Biciste und Assenmacher für den Caritasverband, zum anderen durch die Überraschungen der MitarbeiterInnen deutlich zu spüren war. Edith Thelen Wir trauern um......horst Langer, der im Alter von 57 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist. Herr Langer war vom bis zu seinem Tod am als Mitarbeiter in der Hauswirtschaft in unserem Seniorenzentrum St. Ursula in Hürth-Hermülheim beschäftigt. Seine Arbeit in unserer Einrichtung war von einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen für die Bewohner und Kollegen geprägt. Wir verlieren mit Herrn Langer einen gewissenhaften und zuverlässigen Mitarbeiter, Freund und Kollegen und werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt besonders seinen Angehörigen....Monsignore Werner Hilberath, der am verstorben ist. Seit Errichtung unseres Caritas- Seniorenzentrums Anna-Haus in Hürth 1994 war Pastor Hilberath Hauspfarrer dort, hat täglich Messen zelebriert und die Hausseelsorge bis zum Jahre 2006 übernommen. Pastor Hilberath war ein tiefgläubiger, gewissenhafter Mensch. Er war bei den Mitbewohnern respektiert und in die Gemeinschaft integriert. Gerne nahm er an Hausfesten und sonstigen Veranstaltungen teil. Er war ein humorvoller Mensch, der uns trotz seiner ernsthaften Lebensanschauung immer wieder mit seinem trockenen Wortwitz überraschte. Seine kräftige, voluminöse Stimme in Gebet und Gesang bleibt unvergessen. Wir werden Pastor Hilberath ein ehrendes Andenken bewaren.

19 Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Namen und Nachrichten / Lebenswege 19 Man muss einfach helfen......diese schlichten Worte waren und sind die Motivation für Maria Reithmeier, in der Gemeindecaritas mitzuarbeiten. Für ihr langjähriges Engagement erhielt sie jetzt von Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste (auf dem Foto links) die goldene Ehrennadel des Caritasverbandes bis Wir gratulieren ganz herzlich zum Dienstjubiläum! 30 Jahre: Theo Iven (Kita Frechen). 25 Jahre: Heinz-Udo Assenmacher (Mitglied des Vorstandes), Ulrike Sapia (EB Horrem), Maria Dissen (CPS Brühl), Monika Kolz (CPS Wesseling), Stefan Kipshoven (CPS Pulheim), Susanne Gerber (St. Martinus-Haus). 20 Jahre: Margot Piechaczek (CPS Pulheim). 15 Jahre: Rita Duda (AT Pulheim), Pia Bochnick (Kiga Frechen), Sylvia Maldaner (Kita St. Elisabeth), Roswitha-Gabriele Voss (Hausnotruf), Elisabeth Niephaus-Lessenich (St. Josef-Haus), Maria Oberzier (Stahl - sches Stift), Iris Remen (St. Martinus-Haus), Luis-Carlos Augusto, Ingo Schillberg (beide Anna-Haus), Marion Raven (Sebastianusstift). Maria Reithmeier ist in der Pfarrgemeinde St. Cyriakus in Götzenkirchen, im Seelsorgebereich Horrem-Sindorf, seit Jahrzehnten verantwortlich für die Caritassammlung, Geburtstags- und Krankenbesuche. Eine weitere Aufgabe ist die Pflege des Grabes des ehemaligen Pfarrers Wasiak. Früher leitete sie zudem einmal im Monat den Seniorennachmittag. Auf die Frage Warum engagieren Sie sich? antwortete Frau Reithmeier: schon immer, weil es Spaß macht und die Leute freuen sich. Ein Problem sei es allerdings, neue Mitarbeiterinnen zu finden. Hin und wieder unterstützt ihre Tochter sie bei der Arbeit. Frau Reithmeiers Mittel, sich durch manchmal auch tragische Begebenheiten nicht niederdrücken zu lassen, ist das Gespräch mit ihrer Familie: Zu Hause kann ich erzählen, sagt sie. Mit-Mutter des Kinderhauses Brühl verabschiedet Sie haben Ihr ganzes Leben der Arbeit mit Kindern verschrieben, denen Sie immer mit großer Zuneigung zugetan waren, betonte Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste in seiner Laudatio vor drei Jahren zum 40. Dienstjubiläum von Ursula Heintze. Nun geht die 1947 in Schwelm geborene Erzieherin in den wohlverdienten Ruhestand. Als das Kinderhaus St. Heinrich im Juni 2004 errichtet wurde, war Ursula Heintze eine Frau der ersten Stunde, wirkte mit an Konzept und Möblierung und stellte sich den besonderen päd- 10 Jahre: Paul Jülich (Kreisgeschäftsstelle), Annick Susann Jacobi, Susanne Wagner (beide Frühförderzentrum), Käte Kellermann (AW Kerpen), Nicole Hesse (Kinderhaus St. Heinrich), Susanne Stark (OT Bedburg), Harry Melchers (EB Horrem), Peter Schoppa, Jennifer Eßer (beide CPS Pulheim), Astrid Wolter (CPS Brühl), Marita Schreiner (CPS Hürth), Silvia Mai, Petra Beckmann, Brigitte Jordans (alle St. Josef-Haus), Carmen Kaiser (Stahl sches Stift), Ute Schnese, Klaudia Burggraf, Elife Colak, Bianca Eggers (alle SZ Pulheim), Sabine Mertens (St. Martinus-Haus), Eva Vukadinovic, Magdalena Wieczorek, Maria Gottschalk, Shanaz Pourmand, Wolfgang Loersch (alle Anna-Haus), Nadine Böttcher, Birgit Grusas-Zilleßen (beide Stiftung Hambloch), Marianne Kurth, Sven-Wulf Jacobsen (beide Sebastianusstift), Richard Fust, Bianca Bache (beide St. Ursula). In den wohlverdienten Ruhestand verabschieden wir Jürgen Greschner, nach 16 Jahren bei der Caritas, Elisabeth Kaczmarcyzk (11 Jahre), Hildegard Liesen (11 Jahre) (alle St. Josef-Haus), Katharina Wagner (Stahl sches Stift) 19 Jahre, Brunhilde Vermaßen (Stiftung Hambloch) 11 Jahre. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aus Anlass ihres Dienstjubiläums versehentlich nicht genannt wurden, wird hiermit recht herzlich gratuliert. Teilweise können Berichte terminbedingt erst in der nächsten Ausgabe erscheinen. agogischen Ansätzen in dieser Einrichtung. Für ihr Engagement erhielt Frau Heintze 2007 die goldene Ehrennnadel des Deutschen Caritasverbandes, überreicht durch Heinz-Udo Assenmacher. Ihr selbst war die Zusammenarbeit mit den Eltern und die soziale Förderung immer besonders wichtig. Ihre Kollegen betonen insbesondere ihre Verlässlichkeit, die eine wichtige Stütze für die Entwicklung der Kinder gewesen sei. Personalmeldungen Waltraud Lohmar ist seit 1.6. Vorstandssekretärin der Geschäftsleitung. Ingo Schillberg ist seit 1.8. stellv. Pflegedienstleiter im Anna-Haus. Stefan Kohlstädt ist seit 1.8. Leiter des Sozialen Dienstes im St. Martinus-Haus. Ellen Schumacher ist seit 1.9. Leiterin der Hauswirtschaft im St. Martinus-Haus. Simone Jüsten-Brandt ist seit 1.9. Leiterin der Kita St. Heinrich. Martina Granrath ist seit 1.9. Leiterin der Vorläufergruppe der Kita auf dem Rotental in Frechen. Ulrike Dick ist seit stellv. Leiterin des Wohnbereichs 4 in St. Ursula. Claudia Kretschmann ist seit Leiterin der Heilpädagogischen Kindertagesstätte Elsdorf. Wir begrüßen alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz herzlich!

20 20 Vermischtes / Termine Caritas im Rhein-Erft-Kreis 3 / 2010 Räuber wie wir 200 Hürther Kinder erlebten Ferienspiele Mitarbeiter- Fortbildungen Halbjahr Kurs H 1: Fallbesprechungen in der ambulanten Palliativpflege, 12.1., Uhr Kurs H 2: Die Bibel als Ur-Kunde unseres Glaubens, 20.1., 3.2., 17.2., jeweils 9-17 Uhr Kurs H 3: Wundmanagement, 6.4., 9-17 Uhr Kurs H 4: Fallbesprechungen in der ambulanten Palliativpflege, 14.4., Uhr Kurs H 5: Fortbildungstage für PflegehelferInnen, 19.4., 28.4., , , jeweils 9-16 Uhr Kinder über 140 Zentimeter mit ihren Betreuern bereit zum Klettern. Die Caritas veranstaltete gemeinsam mit der Stadt Hürth zwei Mal zehn erlebnisreiche Ferientage mit je circa 100 Kindern. Es wurde auf dem Gelände des Ernst-Mach-Gymnasiums gespielt, gebastelt und gebacken. Der Rote Faden, der sich durch die Ferienspiele zog, war das Thema Räuber wie wir: Einer für alle alle für einen. Daher gehörten natürlich Schatzsuchen, Schnitzeljagden, Anschleichspiele wie auch Räuberwettspiele zum Programm. Die Highlights bei den Ausflügen waren ein Besuch des Bubenheimer Spielelands und des Kletterwalds Brühl. Der Abschluss wurde im Kloster Burbach auf dem Gelände des Schwimm-Clubs und im angrenzenden Wald mit abenteuerlichen und erlebnisreichen Spielen gefeiert. Helga Beer Veranstaltungen im Caritas-Familienzentrum St. Elisabeth in Pulheim 1. Halbjahr 2011 Das katholische Familienzentrum lädt alle Familien im Stadtteil herzlich zu verschiedenen Veranstaltungen, Treffs und Kursen ein. Um Anmeldung wird gebeten. Außerdem finden in den Räumen der Kita kostenlose Beratungsangebote statt, z.b. Schuldnerberatung Familien- und Erziehungsberatung Unterhaltsangelegenheiten (n.v.) Vater-Kind-Waldtag (Teiln. kostenlos) Samstag, von Uhr oder von Uhr Erste Hilfe am Kind (Teiln. kostenlos) 2x samstags, 2. und von Uhr Kinder fordern uns heraus wenn Kinder provozieren (Teilnahme kostenlos) Dienstag, , Uhr Das gesamte Programm ist in den Einrichtungen erhältlich und bei Gereon Pick, 02233/ Termine Karnevalsfete 2011 Am findet in Erftstadt- Dirmerzheim wieder die Karnevalsfete für die Mitarbeiter unseres Verbandes statt. Das Motto der Fete: Heiße Rhythmen und flotte Tänze aus der Südsee Caritas-Forum: Burnout ausgebrannt vom Job Mittwoch, 16. März 2011, 19 Uhr Kreisgeschäftsstelle, Caritassaal (3. OG.), Reifferscheidstr. 2-4, Hürth, Eintritt frei! Infos zum Forum auf Seite 16 Geschenk-Tipp Offenes Café mit Kinderbetreuung Netzwerkpartner stellen sich vor Termine: 26.1., 23.2., 30.3., 25.5., jeweils von Uhr Veranstaltungen und Kurse: Eltern-Kind-Kurs (Kosten: 58,80 Euro)... in Anlehnung an die Pädagogik von Emmi Pikler (mit Piklermobil) für Kinder im Alter von 15 bis 24 Monaten, 18 x ab immer montags von Uhr und Elternabend am um Uhr Starke Eltern Starke Kinder (Kurskosten: 30 Euro/p.P., 50 Euro f. Paare) Ein Infoabend findet statt am , um Uhr. Hier können Sie entscheiden, ob Sie sich zum Kurs anmelden möchten. Dieser ist geplant vom Offenes Singen für Kinder im Alter von 4-6 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Pulheimer Kinder- und Jugendchor montags von Uhr Infos / Anmeldung Caritas- Kindertagesstätte / Familienzentrum St. Elisabeth Nordring 13, Pulheim Tel: Der ehemalige Kreisdechant und leidenschaftliche Hobbygärtner Monsignore Gerhard Dane erzählt in seinem neuen Buch u.a. von den Gärten in der Bibel, vom Garten der Liebe und den Gärten seines Lebens. Es ist der Versuch, die spirituelle Dimension des Gartens zu entdecken. Im Garten kannst du Gott begegnen von Gerhard Dane, Verlag Don Bosco, 16,90 Euro.