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1 Monitoring Informationswirtschaft 4. Trendbericht und Trendbarometer 2004 im Auftrag des Geschäftsklima-Barometer Die Entwicklung der deutschen Informationswirtschaft bis 2008 Ergebnisse einer Expertenumfrage Band I Summaries Methodologie - Workshops Hattingen, April Trendbericht 2004

2 4. Trendbericht 2004 II

3 Inhaltsverzeichnis III Inhalt Band 1 enthält die Zusammenfassungen, die methodologischen und Workshop- Erörterungen (Kapitel 1-3, 24) sowie die Anhänge. Band 2 enthält die Auswertungen der Expertenumfrage (Kapitel 4 23). 1. Management Summary Gemeinsame Zusammenfassung des Faktenund Trendberichtes (Band I) IX 1.1 Untersuchungsgegenstand IX 1.2 Deutschlands Positionierungen im Gesamtmarkt X Status Quo: Gesamtmarkt Das "Branchenbarometer": Die Einschätzung des Gesamtmarkts durch die Experten XII Das "Beschäftigungsbarometer": Status Quo der Arbeitsmarktlage und Einschätzung der Beschäftigungslage durch die Experten XVI Die Einschätzung der deutschen Informationsgesellschaft durch die Experten XIX 1.3 Informationswirtschaftliche Teilbranchen XX Status Quo: Infrastrukturelle Voraussetzungen und Entwicklung der Informationswirtschaft nach Teilmärkten XX Die Einschätzung informationswirtschaftlicher Teilbranchen aus der Sicht der Experten XXIII 1.4. Das Internet als Massenmedium: Zunehmende Verbreitung, Chancengleichheit, Bildung und Qualifizierung XXVIII Status-Quo: Die Verbreitung des Internets XXVIII Qualifizierung ist für die weitere Entwicklung der Informationswirtschaft unverzichtbar XXX 1.5 E-Commerce und E-Business XXXIII Status Quo: E-Commerce und E-Business - Bestehender Handlungsbedarf XXXIII Status Quo und Handlungsbedarf: B2C E-Commerce, M-Commerce, Online-Shopping und Online-Banking XXXV Status-Quo: E-Government Die Anforderungen der Informationswirtschaft an den öffentlichen Bereich XXXVII Die Einschätzung des E-Government aus Sicht der Experten und Handlungsbedarf XXXVIII 1.6 Identifikation der wichtigsten Handlungsbereiche und Market Drivers aus Expertensicht XL Identifikation der Handlungsbereiche XL Die Kooperation zwischen Anbietern und Anwendern ist aus der Sicht der Experten ein unverzichtbarer Market Driver XLII 1.7 Politische Handlungsbedarfe XLIV 4. Trendbericht 2004

4 Inhaltsverzeichnis IV 2. Zusammenfassung Neue Begriffe und aktuelle Ereignisse als Indikatoren für Trends und politische Handlungsbedarfe Wiederkehrende und neue politische Handlungsbedarfe aus der Sicht der Informationswirtschaft Methodologie Branchenbarometer Beschäftigungs- und Qualifikationsentwicklung FuE Geschäftschancen - Wachstumsbereiche Market Drivers Marktbarrieren Politischer Handlungsbedarf Informationsgesellschaft Deutsch-österreichischer Vergleich Methodologie und Bestandsaufnahme Gemeinsamer Methodologie-Bericht mit TNS Infratest Fortsetzung des Projekts Vorgehensweise der Berichte Ziele des Monitoring Veränderungen gegenüber der ersten Projektphase Wie läuft das Monitoring ab? Methodische Grundlagen der Sekundärforschung Methodische Grundlagen der Primärforschung Verbreitung der Monitoring-Ergebnisse Öffentlichkeitsarbeit Die bisher erschienenen Fakten- und Trendberichte nach thematischen Schwerpunkten und Bezugsmöglichkeiten Spezifika des Trendbarometers und Trendberichtes Methodologische Erfahrungen aus den bisherigen Trendberichten: Versuch einer Zusammenfassung Brauchen wir Trendbarometer und -berichte auch für andere Branchen? Einführung Einordnung der Erörterungen in die allgemeine methodologische Diskussion Kooperation mit Verbänden und weiteren Einrichtungen Fragebogen Datenerhebung die Verteilungen der Experten nach Kompetenzbereichen Auswertung und Darstellung der Ergebnisse Auswertungen der Ergebnisse der einzelnen Fragen zur Trendbericht-Erhebung Workshop-Methodologie Brauchen wir Trendbarometer und -berichte für andere Branchen? 158 Auswertungsschwerpunkt I: Branchenbarometer (Band II) 4. Abgeschlossene Geschäfts- und Budgetentwicklung 2002/ Die Frage Stimmen der Branche Eigene Einrichtung Eigene Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Trendbericht 2004

5 Inhaltsverzeichnis V 5. Erwartete Geschäfts- und Budgetentwicklung 2003/ Die Frage Stimmen der Branche Eigene Einrichtung Eigene Branche Tabellarische Auswertungen Thesen 39 Auswertungsschwerpunkt II: Beschäftigungs- und Qualifikationsentwicklung 6. Mitarbeiter-/Beschäftigungsentwicklung 2002/ Die Frage Stimmen der Branche Eigene Einrichtung Eigene Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Erwartete Mitarbeiter-/Beschäftigungsentwicklung 2003/ Die Frage Stimmen der Branche Eigene Einrichtung Eigene Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Qualifikationserwerb Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Medienkompetenz Die Fragen Ausreichende oder nicht ausreichende Medienkompetenz - Mitarbeiterbestand - neue Mitarbeiter Stimmen der Branche Mitarbeiterbestand Neue Mitarbeiter Tabellarische Auswertungen Thesen Sicherstellung von Medienkompetenz vor allem durch welche Träger? Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Was sollte zwecks Erlangung von Medienkompetenz auf der Umsetzungsebene beachtet werden? Stimmen der Branche Tabellarische Auswertung Thesen Politischer Handlungsbedarf zur Medienkompetenz Trendbericht 2004

6 Inhaltsverzeichnis VI 10. Qualifizierung und Internationalisierung Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen 140 Auswertungsschwerpunkt III: FuE Geschäftschancen - Wachstumsbereiche 11. Durchbruchsbereiche auf der Basis von Forschung und Entwicklung Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Expansionschancen für neue Dienste Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Expansionschancen nach Anwenderbranchen Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen IT-Sicherheit Die Frage Internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Informationswirtschaft gegeben? IT-Sicherheitsfragen vor verstärktem Outsourcing? Stimmen der Branche Internationale Wettbewerbsfähigkeit Vor verstärktem Outsourcing? Tabellarische Auswertungen Thesen Internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Sicherheitsindustrie Vor stärkerem Outsourcing? Besondere Expansionschancen für Sicherheitsprodukte Besondere Expansionschancen für Sicherheitsdienstleistungen Stimmen der Branche Besondere Expansionschancen für Sicherheitsprodukte Besondere Expansionschancen für Sicherheitsdienstleistungen Tabellarische Auswertungen Thesen Politische Handlungsbedarfe Die Wünsche der Anwender an die Anbieter Stimmen der Branche Tabellarische Auswertung Thesen Viel versprechende Investitionsbereiche in IT-Sicherheit Trendbericht 2004

7 Inhaltsverzeichnis VII Stimmen der Branche Tabellarische Auswertung Thesen E-Government Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertung Thesen 267 Auswertungsschwerpunkt IV: Market Drivers Marktbarrieren 16. Künftige Bedeutung kleiner und mittlerer Unternehmen Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Kooperation zwischen informationswirtschaftlichen Anbietern und Anwendern Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen 308 Auswertungsschwerpunkt V: Politischer Handlungsbedarf Informationsgesellschaft 18. Aktueller politischer Handlungsbedarf Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Neues Urheberrechtsgesetz: Folgen Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Freiheit versus Regulierung des Internet Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Informationsgesellschaft Die Frage Stimmen der Branche Tabellarische Auswertungen Thesen Trendbericht 2004

8 Inhaltsverzeichnis VIII 22. Differenzierung der Ergebnisse nach Experten- und Ländergruppen Workshop 2. Branchengipfel Elektronische Informationsdienste (Band I) Berichterstattung über den Münchener Workshop Möglichkeiten der Bewertung Wie es nach dem Münchener Workshop in der Zusammenarbeit zwischen Anbietern und Nutzen weitergehen sollte Die Wünsche der Anbieter an die Nutzer Erfolgsfaktoren für die Informationsanbieter Das vorgeschlagene Gütesiegel wirklich eine gute Idee? 203 Anhänge A Kooperierende Verbände und weitere Einrichtungen 209 B Liste der Experten 212 C Der Fragebogen 219 D Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen Trendbericht 2004

9 Management Summary IX 1. Management Summary Faktenbericht und Trendbericht: Standortbestimmung Deutschlands zu Beginn des Jahres Untersuchungsgegenstand Mit jährlichen Faktenberichten, ergänzt durch Trendberichte, analysieren TNS Infratest und das Institute for Information Economics den Entwicklungsstand der Informationswirtschaft und seiner Teilmärkte in Deutschland im weltweiten Vergleich (Benchmark- Ansatz). Dafür werden verlässliche und aktuelle Daten zur Marktentwicklung ermittelt und über mehrere Jahre ( ) fortgeschrieben. Der Trendbericht ergänzt die Sekundärforschung durch eine Befragung deutscher und österreichischer Experten, um ein differenziertes und umfassendes Meinungs- und Stimmungsbild der Informationswirtschaft zu den für sie zentralen Fragen zu erhalten, die vorliegenden Thesen zur Marktentwicklung auf ihre Zukunftsfähigkeit aus der Sicht der deutschen Informationswirtschaft zu prüfen und auf neue Trends, die sich in den Ergebnissen vorliegender Untersuchungen noch nicht niedergeschlagen haben, aufmerksam zu machen. Vertiefende Analysen zu wichtigen aufgedeckten Problemen werden zusätzlich über Experten-Workshops thematisiert. Unter Informationswirtschaft werden im Einzelnen die folgenden Güter- und Arbeitsmärkte auf der Anbieter- und Anwender- beziehungsweise Nutzerseite unter Berücksichtigung ihrer Interdependenzen verstanden: Informationstechnik und Telekommunikation (einschließlich Mobilkommunikation); ihre technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen; E-Commerce einschließlich E-Government, Online-Banking und Online-Brokerage sowie Online-Werbung. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

10 Management Summary X 1.2 Deutschlands Positionierungen im Gesamtmarkt und Einschätzungen durch Experten Zusammenfassend ergeben sich laut Faktenbericht für Deutschland die folgenden Platzierungen: Abb. I Deutschlands Positionierungen Spitzenwerte weltweit Platz 1 in Europa Europäischer Spitzenplatz Verbesserung der Positionierung Penetrationsraten Internet-Nutzung (Platz 5) Internet-Nutzung in Unternehmen (Platz 3) Nutzung von E-Commerce in Unternehmen (Platz 2) Telefonanschlüsse (Platz 5) Integration neuer IuK- Technologien in Unternehmen (Platz 4) Absolute Werte Kosten für die Internet- Nutzung (Platz 2) Internet-Nutzer nach Sprache (Platz 5) Anzahl SSL-Server (Platz 3) Anzahl DSL-Anschlüsse (Platz 5) Wachstum DSL- Anschlüsse (Platz 5) Anzahl Breitband- Anschlüsse (Platz 6) Penetrationsraten Nutzung , Internet, LAN, WAN in Unternehmen Unternehmen mit eigener Website Nutzung von E-Procurement in Unternehmen Nutzung von B2B-Marktplätzen Anteil E-Commerce am gesamten Handel Absolute Werte IKT-Umsatz TK-Umsatz Anzahl Internet-Nutzer Anzahl ISDN-Kanäle E-Commerce-Umsatz B2B-Umsatz M-Commerce-Umsatz Online-Banking-Nutzer Penetrationsraten Internet-Nutzung (Platz 2) Haushalte mit Internet- Zugang (Platz 2) Frauen online (Platz 2) ISDN-Kanäle (Platz 4) Computer-Nutzung in KMU (Platz 3) Absolute Werte IT-Umsatz Wachstumsrate ISDN- Kanäle (Platz 3) B2C-Umsatz (Platz 2) B2B-Marktplätze (Platz 2) Anzahl WLAN-Hotspots (Platz 4) Grundgehalt IT-Berufsanfänger (Platz 2) Anzahl Kabelmodem- Haushalte (Platz 4) Anzahl Online- Werbekampagnen (Platz 2) Penetrationsraten Besitz von PCs Mobilfunksubskriptionen Internet-Hosts Haushalte mit Breitband- Anschluss Nutzung von E-Government in der Bevölkerung Absolute Werte Abnehmender Digital Divide bei den Internet- Nutzern nach Geschlecht Senkung der Internet- Zugangskosten Breitband-Anschlüsse E-Government-Angebote Deutschlands Positionierungen sind differenziert zu betrachten: Erreichte Platzierungen nach Penetrationsraten beispielsweise sind höher zu bewerten als solche nach absoluten Umsatzwerten Status Quo: Gesamtmarkt 2003 litt die deutsche Informationswirtschaft an der landes- und weltweiten konjunkturellen Schwäche. Erst 2004 soll es zur endgültigen Trendwende kommen. Dies stellte auch der Uno-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft fest, der erstmals 2003 Fragen der globalen Informationsgesellschaft erörterte. Der derzeitig aktuell vorliegende "Global Information Technology Report ", der vom World Economic Forum herausgegeben wird, bestätigt, dass Deutschland vorangekommen ist: So konnte mit Platz 10 (Vorjahr Platz 17) eine beachtliche Verbesserung im IT-Länder-Ranking erreicht werden. Deutschland hat das Potenzial, zu einem der weltweit führenden IuK- Standorte zu werden. Bereits heute hängen mehr als die Hälfte der Industrieproduktion und über 80 Prozent der Exporte Deutschlands vom Einsatz moderner IuK-Systeme ab. Der Weltmarkt für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) liegt nach drei Jahren Stagnation oder sogar Umsatzrückgängen mit einer Wachstumsrate von 1,4 Prozent für 2003 (Vorjahr: 0,7 Prozent) wieder im Aufwärtstrend. Die für 2004 prognostizierten 4,3 Prozent Wachstum zeigen, dass eine deutliche Erholung des Gesamtmarktes erwartet wird. Wie in Deutschland, so hat die Rezession weltweit und insbesondere in Europa Spuren hinterlassen. Das bedeutet, dass die deutsche IKT-Industrie im Rahmen eines innereuropäischen Vergleiches in mehrfacher Hinsicht ihre Spitzenpositionen behalten hat: 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

11 Management Summary XI Deutschland ist auch 2004 weltweit der drittgrößte Ländermarkt im Bereich IKT mit 6 Prozent Weltmarktanteil nach den USA (32 Prozent) und Japan (12 Prozent). In Westeuropa ist Deutschland 2004 Marktführer bei IKT mit einem Marktanteil von 21 Prozent und einem Umsatz von 131,4 (Vorjahr: 128,3) Milliarden Euro. Das Wachstum des Marktes lag bei 2,4 Prozent. Deutschland ist 2004 europäischer Marktführer im Bereich Telekommunikation mit 65,6 (Vorjahr: 63,6) Milliarden Euro Umsatz, was einem Wachstum von 3,7 Prozent (2003: 1,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Weltmarktanteil von Deutschland im Bereich der Telekommunikation beträgt damit 2004 rund 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,6 Prozent). Deutschland wird im Markt für Informationstechnologie 2004 rund 65,7 (Vorjahr: 64,7) Milliarden Euro umsetzen. Das entspricht einer Steigerung von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hingegen schrumpfte der Gesamtmarkt für Informationstechnologie um 2,1 Prozent. Der Anteil Deutschlands am weltweiten Markt stieg entsprechend stark und wird 2004 bei 6,6 Prozent liegen (Vorjahr: 6,7 Prozent). Deutschland liegt damit nur noch knapp hinter Großbritannien. Die deutsche IuK-Branche gehört nach wie vor zu den größten Wirtschaftssektoren Deutschlands. Wie in anderen Regionen der Welt ging der Anteil des IKT-Umsatzes am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland rezessionsbedingt zurück, und zwar von 6,38 Prozent auf 6,06 Prozent. Deutschland liegt somit im internationalen Vergleich unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 6,4 Prozent. Nach den Pro-Kopf-Ausgaben für IKT rangiert Deutschland mit Euro knapp über dem westeuropäischen Durchschnitt von Euro. "Gerade in einem hoch entwickelten Land wie Deutschland sind die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) der Schlüssel, um Wissen und Innovation zur Steigerung von Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung im Zeitalter einer vernetzten Welt zu nutzen" (Aktionsprogramm Informationsgesellschaft Deutschland 2006, S. 5). Deutschlands gute Position und die bereits in einigen Feldern erreichte Technologieführerschaft bei der Verbreitung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien ist aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

12 Management Summary XII Das "Branchenbarometer": Die Einschätzung des Gesamtmarkts durch die Experten Die 109 befragten Best Brains der deutschen und österreichischen Informationswirtschaft bewerteten die Geschäftsentwicklung des Jahres 2002/2003 überwiegend skeptisch: Abb. II Die Geschäftsentwicklung wurde 2002/2003 überwiegend skeptisch betrachtet Deutschland: Geschäftsentwicklung der Informationswirtschaft aus Sicht der Experten 2002/2003 6,4% (7) 20,2% (22) 10,1% (11) 8,3% (9) 26,6% (29) Eigenes Unternehmen Eigene Branche 32,1% (35) 46,8% (51) 49,5% (54) Aufwärtstrend Gleiche Entwicklung wie Vorjahr Abschwung Keine Antwort Institute for Information Economics, 2004 Absolutwerte in Klammern 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

13 Management Summary XIII An Indikatoren für das Geschäftsklima (Anzahl der Stimmen zu positiven Entwicklungen geteilt durch Anzahl der negativen Stimmen) ergaben sich damit Werte unterhalb von 1. Abb. III Die geschäftlichen Erfahrungen des Jahres 2002/2003 waren weitgehend negativ, insbesondere für die eigene Branche Branchenbarometer 2002/ Geschäftsindikator 1 0,67 0,14 Eigene Einrichtung Eigene Branche 0,1 Institute for Information Economics, 2004 Das bedeutet zum Beispiel, dass auf eine Stimme, die die Entwicklung in der eigenen Einrichtung im Jahre 2002/2003 positiv einschätzte, sechs pessimistische Stimmen kamen (Barometer: Stimmen nach Ankreuzverfahren und zusätzlichen Begründungen hier gleich gewichtet zusammengenommen). Allerdings wird es nach den Einschätzungen der Experten im Jahre 2003/2004 wieder aufwärts gehen: Abb. IV Für das eigene Unternehmen und die Branche wird es 2003/2004 wieder aufwärts gehen Deutschland: Geschäftsentwicklung der Informationswirtschaft aus Sicht der Experten 2003/2004 8,3% (9) 5,5% (6) 11,9% (13) Eigenes Unternehmen 50,5% (55) 12,8% (14) Eigene Branche 44,0% (48) 29,4% (32) 37,6% (41) Absolutwerte in Klammern Aufwärtstrend Gleiche Entwicklung wie Vorjahr Abschwung Keine Antwort Institute for Information Economics, Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

14 Management Summary XIV Hier lauteten die entsprechenden Indikatoren für das Geschäftsklima: Abb. V Wenn sich die Erfahrungen der Experten realisieren, wird 2004 ein Jahr der robusten Erholung in der eigenen Einrichtung wie in der eigenen Branche Branchenbarometer 2003/ Geschäftsindikator 1 3,33 Eigene Einrichtung 2,59 Eigene Branche 0,1 Institute for Information Economics, 2004 Das bedeutet zum Beispiel, dass auf eine Stimme, die die Entwicklung in der eigenen Branche für das Jahr 2003/2004 skeptisch einschätzte, fast dreieinhalb optimistische Stimmen kamen (Barometer: Stimmen nach Ankreuzverfahren und zusätzlichen Begründungen hier gleich gewichtet zusammengenommen). Die befragten Experten hatten bei jeder Frage Gelegenheit, zusätzliche Kommentare abzugeben. Bildet man auch hier Indikatorenwerte, so kommt man zu ähnlichen Trendaussagen. Beziehen wir die Entwicklungen der Informationswirtschaft ab dem Jahr 2001/2002 ein, so ergeben sich für die Gesamtindikatoren (Durchschnitt aus Indikatorenwerten für Ergebnisse aus Ankreuzverfahren und zusätzlichen Begründungen) folgende Werte: Abb. VI Das Branchenbarometer zeigt nach Erfahrungs- und Erwartungswerten eindeutig nach oben Deutschland: Erwartungen und Erfahrungen in der eigenen Branche und eigenen Einrichtung aus Sicht der Experten Geschäftsindikator 1 0,26 0,41 2,78 0,1 2001/2002 (Erfahrungen) 2002/2003 (Erfahrungen) 2003/2004 (Erwartungen) Eigene Einrichtung Eigene Branche Gesamt Institute for Information Economics, Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

15 Management Summary XV Demnach gilt: Einrichtungsbezogene Werte liegen höher als die branchenbezogenen, weil die Experten bei einrichtungsbezogenen Fragen glauben, ihre eigene Performance rechtfertigen zu müssen. Erwartungswerte liegen über den Erfahrungswerten, weil Optimismus eine unternehmerische Berufspflicht ist. Für 2001/2002 konnten keine Indikatoren nach Erwartungswerten gebildet werden, weil es keine Stimmen gab, die einen Abschwung voraussagten (obgleich sich erste Eintrübungen der Branchenkonjunktur gezeigt hatten). Sowohl 2001/2002 als auch 2002/2003 wurden ausgesprochen negative Erfahrungen gesammelt. Allerdings unterscheidet sich die Stimmung der Informationswirtschaft für das Jahr 2003/2004 dadurch, dass sie - und dies auch auf der branchenwirtschaftlichen Ebene - von einem ausgesprochenen kräftigen Optimismus gekennzeichnet ist. Demnach ist damit zu rechnen, dass 2003/2004 ein Jahr der robusten Erholung wird. Die Krisenentwicklungen der letzten Jahre wurden in erster Linie auf konjunkturelle Größen und nachfragebedingte Ausfälle zurückgeführt. Rationalisierung, Restrukturierung, Konsolidierung und Konzentration wurden zwar als Instrumente der kurzfristigen Krisenbewältigung eingesetzt. Auf mittlere Sicht setzen die informationswirtschaftlichen Unternehmen aber vor allem auf Innovation und Expansion in weitere Märkte. Die innovativen Strategien insbesondere der eigenen Einrichtung wurden als Erfolg versprechend angesehen. Nach den Einschätzungen der Experten wird die eigene Teilbranche insbesondere von der anspringenden Nachfrage in Anwenderbranchen und der damit verbundenen Auflösung von Investitionsstaus und Investitionsstopps profitieren. Allerdings dürften vom gesamten Öffentlichen Bereich kurzfristig kaum belebende Impulse zu erwarten sein. Bei den Verlegern von Print- und Online-Periodika ebenso wie bei den Agenturen für Online- und weitere Werbung dürfte bei allen auch hier bestehenden Besserungsanzeichen eine bedeutende Verunsicherung bestehen bleiben. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

16 Management Summary XVI Das "Beschäftigungsbarometer": Status Quo der Arbeitsmarktlage und Einschätzung der Beschäftigungslage durch die Experten 2003 gab es weltweit noch nicht die entscheidende Wende zur Erholung des IT- Arbeitsmarktes. Die ersten Quartalsergebnisse 2004 zeigen aber bereits eine Stabilisierung der Lage: die Zahl der Entlassungen geht zurück, Stellenangebote im IKT- Bereich nehmen wieder leicht zu. Die gesamtwirtschaftliche und auf einzelne Branchen bezogene Talsohle scheint durchschritten. In Deutschland gehört die IKT-Industrie nach wie vor zu den wichtigsten Arbeitgebergruppen, auch wenn laut BITKOM im zweiten Jahr in Folge die Zahl der IKT-Fachkräfte - und zwar um 3,8 Prozent auf zurückging. Der Fachkräftemangel im IuK- Bereich bleibt weiterhin bestehen. So ist die Green Card-Initiative bis Ende 2004 bis zum endgültigen Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes verlängert worden. Die Anzahl der Arbeitsplätze liegt damit knapp über dem Niveau von 2000 ( ). Die Analyse der Stellenausschreibungen in Print-Medien zeigt nur noch moderate Rückgänge bei ausgeschriebenen IT-Stellen. Im Internet-Bereich ist bereits eine leichte, aber stetige Zunahme bei Stellenausschreibungen seit dem Frühjahr 2003 festzustellen. Mit einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes wird ab Mitte 2004 gerechnet, eine spürbare Belebung für 2005 erwartet. 2002/2003 verlief die Beschäftigungsentwicklung im eigenen Unternehmen nach den Einschätzungen der befragten Experten noch negativer als die allgemeine Geschäftsentwicklung: Abb. VII 9,2% (10) Negative Beschäftigtenentwicklung für 2002/2003 Deutschland: Beschäftigtenentwicklung im eigenen Unternehmen und in der eigenen Branche aus Sicht der Experten 2002/ ,4% (20) 11,9% (13) 0,9% (1) 17,4% (19) 32,1% (35) Eigenes Unternehmen Absolutwerte in Klammern Eigene Branche 40,4% (44) 69,8% (76) Nettozuwachs Gleiche Beschäftigtenzahl Nettorückgang Keine Antwort Institute for Information Economics, 2004 An Indikatoren für das Beschäftigungsklima (Anzahl der Stimmen zu Beschäftigungswachstum geteilt durch Anzahl der Stimmen zu Beschäftigungsrückgängen) für das Jahr 2002/2003 ergaben sich damit Werte unterhalb von 1. Das bedeutet zum Beispiel, dass auf eine Stimme zum Beschäftigungswachstum auf Branchenebene 76 Stimmen kamen, die Beschäftigungsrückgänge meldeten. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

17 Management Summary XVII Abb. VIII 2002/2003 gab es auf der branchenwirtschaftlichen Ebene praktisch nur negative beschäftigungspolitische Erfahrungen Beschäftigungsentwicklung 2002/ Geschäftsindikator 1 0,46 Eigene Einrichtung unter 0,01 Eigene Branche 0,1 Institute for Information Economics, 2004 Nach den Erwartungen der Experten für 2003/2004 hellt sich die Beschäftigungslage zwar auf, aber erst in einem unzureichenden Maße: Abb. IX Eine Verbesserung der Beschäftigungslage wird für 2003/2004 erwartet Deutschland: Beschäftigtenentwicklung im eigenen Unternehmen und in der eigenen Branche aus Sicht der Experten 2003/ ,8% (15) 9,2% (10) 28,4% (31) 13,8% (15) 10,1% (11) Eigenes Unternehmen 21,1% (23) Eigene Branche Absolutwerte in Klammern 48,6% (53) Nettozuwachs Gleiche Beschäftigtenzahl Nettorückgang Keine Antwort 55,1% (60) Institute for Information Economics, Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

18 Management Summary XVIII Damit ergeben sich an Indikatorenwerten: Abb. X Die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt erholt sich auf der branchenwirtschaftlichen Ebene nur langsam Beschäftigungsentwicklung 2003/ Geschäftsindikator 1 1,55 Eigene Einrichtung 0,43 Eigene Branche 0,1 Institute for Information Economics, 2004 Demnach erholt sich die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt langsamer als die Stimmung der Branche unter rein unternehmenswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dies wurde von den Experten mit steigenden Arbeitsproduktivitäten, der systematischen Suche nach Kostensenkungsmöglichkeiten und einer vorsichtigen Beschäftigungspolitik begründet. Danach trauen die Unternehmen den wirtschaftlichen Aufschwungtendenzen nicht genügend, um neue Mitarbeiter einzustellen und weichen sie bei Auftragsspitzen lieber auf Werkverträge mit Freiberuflern aus. Demnach wird sich die beschäftigungspolitische Situation in 2003/2004 nur moderat verbessern. Abb. XI Nur wenn die einrichtungs- und branchenbezogenen Stimmen zusammengelegt werden, sind die Stimmen zur Beschäftigungsentwicklung ausgeglichen Trend zur Beschäftigtenentwicklung 10 Geschäftsindikator 1 0,1 0,23 0,21 0,99 0, /2002 (Erfahrungen) 2002/2003 (Erfahrungen) 2003/2004 (Erwartungen) Eigene Einrichtung Eigene Branche Gesamt Die Erwartungen und Erfahrungen für das Jahr 2001/2002 waren ausnahmslos positiv. Institute for Information Economics, Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

19 Management Summary XIX Die Einschätzung der deutschen Informationsgesellschaft durch die Experten In ihren Antworten zur Informationsgesellschaft sahen die Experten insgesamt positive Folgen für Wissenschaft, Technik und Wirtschaft, ambivalente Folgen für den Arbeitsbereich, negative Folgen für die sozialen Beziehungen und negative Folgen für Politik, Bildung und Medien voraus. Während die Anzahl der Arbeitsplätze weiter abnehmen wird, nehmen Qualität der Arbeit und des Arbeitsumfeldes sowie die Qualifikationsanforderungen zu. Im Besonderen wird dem Mitarbeiter von morgen Flexibilität, Mobilitätsfähigkeit, Vernetzung und Netzwerkbildung sowie Schnelligkeit und selbstständiges Handeln abverlangt. Während der Divide, also die Kluft zwischen denen, die angemessen mit Informationen umgehen und kommunizieren, und denen, die das nicht können, zunimmt, kommt es zu einer Abnahme und Verarmung sozialer Beziehungen. Für den politischen Bereich werden Electronic Democracy und E-Government als Chancen gesehen. Allerdings befürchtet man, dass diese Chancen nicht angemessen wahrgenommen werden und die Qualität der Politik angesichts der sich beschleunigenden Entwicklungen abnehmen wird. Positive Entwicklungen für einen Teil und negative Entwicklungen für andere Teile der Informationsgesellschaft führen zu Polarisierungstendenzen und strukturell bedingten Konflikten. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

20 Management Summary XX 1.3 Informationswirtschaftliche Teilbranchen und Einschätzungen durch Experten Status Quo: Infrastrukturelle Voraussetzungen und Entwicklung der Informationswirtschaft nach Teilmärkten Um im Internet zu surfen, ist der PC immer noch das häufigste Zugangsgerät. In Deutschland hat sich die IKT-Infrastruktur gut entwickelt: 30 Millionen PCs sind installiert. Das bedeutet, dass auf zehn Deutsche knapp vier Computer kommen. Im internationalen Vergleich bedeutet dies jedoch noch Nachholbedarf (USA: knapp 66 Prozent Penetrationsrate, Skandinavien zwischen 54 Prozent und 57 Prozent). Noch immer ist der klassische Festnetzanschluss die am weitesten verbreitete Verbindungsart, um mit dem PC ins Internet zu gelangen. Weltweit existierten im Dezember 2003 rund 1,21 Milliarden Telefonanschlüsse. In Deutschland gab es 2003 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr rund 54,5 Millionen Anschlüsse. Damit verfügt Deutschland über eine der höchsten Anschlussquoten weltweit (Penetrationsrate: 65 Prozent). 46 Prozent der Telefonhauptanschlüsse waren ISDNbasiert. Nach Zahl der ISDN-Kanäle ist Deutschland in Europa mit rund 27 Millionen Anschlüssen führend. Deutschland hat also insgesamt betrachtet gute infrastrukturelle Voraussetzungen bei den traditionellen Internet-Zugangswegen. Bei den neuen Zugangstechnologien wird die derzeitige Entwicklung durch das rasante Wachstum von DSL geprägt, die für die volumenintensiven, multimedialen Anwendungen benötigt werden waren weltweit knapp hundert Millionen Breitbandanschlüsse verfügbar (Wachstum gegenüber Vorjahr: 62,8 Prozent). Rund 37 Prozent der weltweiten Breitbandanschlüsse arbeiten auf der Basis von Kabelmodems. Während diese Art der Breitbandtechnologie in den USA einen Anteil von 65 Prozent an allen verfügbaren Breitbandtechnologien (16 Millionen Anschlüsse über Kabelmodem) erzielt, wird das Marktpotenzial für Kabelmodems in Europa Analysten zufolge aufgrund anderer infrastruktureller Vorbedingungen lediglich auf 22 Prozent (2003: rund 4,7 Millionen Haushalte) geschätzt. Führend ist hier Großbritannien. Deutschland gehört bereits jetzt zu den führenden Breitband-Nationen der Welt: Der deutsche Markt ist der fünftgrößte weltweit nach China (11,1 Millionen), Japan (10,3 Millionen), USA (9,3 Millionen) und Südkorea (6,4 Millionen). Laut Regulierungsbehörde für Telekommunikation (RegTP) waren Ende ,6 Millionen Breitband-Anschlüsse in Deutschland vorhanden. Knapp 98 Prozent davon entfielen auf DSL. Noch hatte die Deutsche Telekom hier mit 91 Prozent Marktanteil eine marktbeherrschende Stellung inne. So ist zu erklären, dass auch die Preise für DSL im weltweiten Benchmark über dem Durchschnitt liegen. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, sieben Millionen Breitbandanschlüsse bis Ende 2004 zu erreichen. In Deutschland waren 2003 rund 12 von 100 Haushalten mit einem breitbandigen Anschluss versehen (USA: 26, Japan: 27). Bis 2006 soll jeder fünfte deutsche Haushalt über Breitband mit dem Internet verbunden sein, bis 2010 soll es laut Bundesregierung über 20 Millionen Breitbandanschlüsse geben. Der Anteil der privaten Internethaushalte mit Breitbandanschluss soll sich bis 2015 auf etwa 70 Prozent erhöhen. Dies hat sich auch die "Deutsche Breitbandinitiative" zum Ziel ihres Aktionsplans gesetzt. Auf Kabelmodem entfallen lediglich zwei Anschlüsse je 100 Haushalte. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

21 Management Summary XXI Ziel der Bundesregierung ist es zu erreichen, dass Breitband bereits bis 2005 die dominierende Zugangstechnologie wird. So sollen bis 2010 mehr als 50 Prozent der deutschen Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügen. Zukünftig werden auch die auf Mobilität beruhenden Zugänge über UMTS, W-LAN, Satellit und Mobilfunk für anhaltendes Wachstum im Bereich der neuen alternativen Zugangswege sorgen. Neben dem Internet ist die erfolgreichste Innovation der letzten Jahre der Mobilfunk. Weltweit gibt es circa 1,3 Milliarden Mobilfunkteilnehmer. Nach Penetrationsraten liegt Westeuropa mit einer Durchdringung von 79 Mobilfunkteilnehmern auf 100 Einwohnern weit vor Nordamerika (48) und Asien (12). Die Gesamtteilnehmerzahl in deutschen Mobilfunknetzen betrug 2003 laut RegTP 64,8 Millionen und übersteigt damit bereits seit 2001 deutlich die der Festnetzanschlüsse (plus zehn Millionen). Damit wurde in der deutschen Bevölkerung eine Penetrationsrate von 78 Prozent erreicht, ein Niveau, von dem aus nur noch mit geringem Wachstum zu rechnen ist. In technischer Hinsicht verfügt Deutschland demnach über gute bis sehr gute Voraussetzungen, um sein Potenzial für E-Commerce und weitere Internet- Anwendungen auszuschöpfen. Dies wird auch vom Digital Access Index der ITU bestätigt, der eine Wertung aus vorhandener Infrastruktur, Kosten für den Internet-Zugang, Breitbandnutzung, allgemeinem Bildungsniveau des Landes sowie der Internet-Nutzer-Penetration bildet. Danach rangiert Deutschland auf Platz 18 von insgesamt 178 untersuchten Ländern. Die auf Mobilität beruhenden Anwendungen werden neue Marktchancen eröffnen und die Nachfrage steigern helfen. Auch die neuen Geräte mit ihren vielfältigen Funktionalitäten (z.b. integrierte Kamera, Farbdisplay) verliehen dem Markt für Mobiltelefone neue Wachstumsschübe: So wurden im Jahr 2003 in Deutschland 25,4 Millionen neue Mobiltelefone verkauft. Das entspricht einem Wachstum von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zukünftige Wachstumsimpulse werden auch von UMTS, dem Mobilfunk-Standard der dritten Generation, in naher Zukunft, erwartet. Laut Zielmarken des Programms "Informationsgesellschaft Deutschland 2006" soll bereits bis Ende 2005 mehr als 50 Prozent der Netzversorgung in Deutschland über UMTS erfolgen. Noch deutlich vor UMTS in den Wachstumschancen rangieren aber die mobilen Informations- und Kommunikationstechnologien wie zum Beispiel WLAN, das lokale drahtlose Internet, sowie Bluetooth, die kabellose Vernetzung elektronischer Geräte. Die weitere Verbreitung der IuK-Technologien und die Erhöhung der Akzeptanz des Internets in der Bevölkerung hängen von der Gesetzgebung ab: es wird eine marktkonforme Gestaltung von Rechtsrahmen und Regulierung gefordert, die Sicherheit und das Vertrauen in die verfügbaren Netze und Angebote müssen gegeben sein. Die Novelle des Telekommunikationsgesetzes sowie das Elektronische Geschäftsverkehrs-Gesetz und das Signaturgesetz sind bereits in Kraft, die zweite Stufe des Urheberrechtsgesetzes steht für 2006 an, die Vereinfachung der Medienordnung ist in Vorbereitung. Durch das Signaturbündnis wurden bereits institutionen- und branchenübergreifende Kooperationen sowie ein investitionsfreundliches Klima zwischen Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung geschaffen. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

22 Management Summary XXII In keinem anderen Land der Erde gibt es mehr Websites pro Person als in Deutschland: mit rund 85 Websites je 1000 Einwohner liegt Deutschland unangefochten in der Spitzengruppe (zum Vergleich Penetrationsrate in den USA: 60). Ein wichtiger Trend zeichnet sich mit der zunehmenden Bedeutung der IT-Sicherheit für die Branche ab. Zum einen geht es um den Schutz der IT-abhängigen kritischen Infrastrukturen im eigenen Unternehmen sowie um den Inhouse-Support der Kommunikationssicherheit und die Abwehr externer Attacken. So soll auch der weltweite Gesamtmarkt, der 2002 von Datamonitor auf ein Volumen von 7,1 Milliarden Dollar geschätzt wurde, bis 2006 auf 13,5 Milliarden Dollar wachsen. Die Region Europa wird von Milliarden Dollar um durchschnittlich jährlich 18 Prozent bis 2006 auf Milliarden Dollar wachsen. Die Bereitschaft, in IT-Systeme zu investieren, steigt nach neuesten Befragungsergebnissen kontinuierlich. Zum anderen geht es bei der IT-Sicherheit um die Sicherheit im Internet, insbesondere bei Transaktionen im E-Commerce-Bereich, sowie um den Schutz des eigenen Landes. So schätzt die EU-Kommission die Produktivitätsverluste in Unternehmen für 2002 bereits auf 2,5 Milliarden Euro. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wird sich zur Aufgabe machen, eine vertrauliche und manipulationssichere Nutzung von Internet-Anwendungen zu schaffen und die Online-Kommunikation durch geeignete zentrale Maßnahmen absichern. Zu dem Prozess einer weitergehenden Regulierung des Internet kamen die Experten zu den folgenden Einschätzungen: Abb. XII Die Meinungen zur Regulierung des Internet sind geteilt Deutschland: Positive und negative Tendenzen zur wachsenden Regulierung des Internet aus Sicht der Experten 37,3 (22) Anbieter Anwender Öffentlicher Bereich 41,2 (7) 27,3 (9) Absolutwerte in Klammern 15,3 (9) 17,7 (3) 12,1 (4) 44,1 (26) 41,2 (7) 60,6 (20) Vor allem Chancen Vor allem Risiken Teils/teils Keine Antwort: Öffentlicher Bereich 3,4% (2) Gesamt 1,8% (2) Institute for Information Economics, 2004 Demnach kamen die Experten zu differenzierenden Antworten. Ferner neigten sie in ihren zusätzlichen Begründungen dazu, die Tendenzen zu einer weitergehenden Regulierung des Internet negativ und die autonome Internet-Entwicklung positiv zu bewerten. Damit verbunden nahmen sie zentrale Argumente der Freiheitsbewegung des Internet auf und ergänzten sie um Argumente des Wirtschaftsliberalismus. Für den politischen Bereich bedeutet dies, dass Regulierungsversuche umfassend zu begründen sind und im Zweifelsfall zugunsten der Freiheit entschieden werden sollten. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

23 Management Summary XXIII Die Einschätzung informationswirtschaftlicher Teilbranchen aus der Sicht der Experten Auch die Experten sahen die Informationswirtschaft wie in den Vorjahren als eine Wachstumsbranche mit einer Vielzahl kurz- und längerfristiger Innovationsmöglichkeiten. So wussten 98 von 109 Experten (88 Prozent) 2003/2004 mindestens einen Durchbruchsbereich zu nennen. Aus ihrer Sicht liefern Forschung und Entwicklung genügend Innovationsmöglichkeiten. Es kommt darauf an, was die Informationswirtschaft daraus macht und angesichts der bestehenden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen daraus machen kann. 90 Prozent aller genannten Durchbruchsbereiche bezogen sich in den Jahren 2002/2004 auf Durchbrüche innerhalb der Informationswirtschaft. Die restlichen 10 Prozent verteilten sich vor allem auf die Bereiche Biotechnologie, Nanotechnologie, Umwelttechnik und Informatik-Anwendungen. Auf die Bereiche informationswirtschaftliche Produkte entfielen 75 %. Dagegen kamen die Anwenderbranchen und -bereiche lediglich auf einen Anteil von 12 Prozent. Zur Identifizierung relativer Gewinner und Verlierer im Vergleich der Jahre 2003 und 2004 wurden an Indikatoren herangezogen: der prozentuale Anteil der Nennungen eines potenziellen FuE-Durchbruchsbereiches an allen Nennungen ( ); die Veränderung dieser Anteile von 2002/2003 zu 2003/2004; die Differenz zwischen den an erster Stelle vorgenommenen Nennungen zu Durchbruchsbereichen und den Nennungen unter ferner liefen für die Erhebung 2003/2004. Es ergaben sich folgende Ergebnisse: Gewinner 2003/ ) 2003/ /2003 Mobilkommunikation, Vernetzung 22,7% 21,3% 24,1% - Mobilkommunikation 13,5% 10,8% 16,2% - Vernetzung 6,9% 5,9% 7,9% Hardware 6,0% 6,8 % 5,2% - Speicherung 2,2% 2,3% 2,0% Software 2 ) 8,0% 10,9 % 5,1% Informationsdienste und -lösungen 17,3% 20,8 % 13,7% - Informationssuche und -erschließung 8,7% 12,3% 5,2% - Publikationen, Elektronisches Publizieren 6,4% 6,3% 6,5% Informationswirtschaftliche Produkte 74,6% 76,1% 73,1 % 1) Mittelwert Ergebnisse zu 2002/2003 und 2003/2004 gleich gewichtet. 2) Zwar nahmen die Nennungen der Software als FuE-Durchbruchsbereich von 2001/2002 auf 2002/2003 stark zu. Aber nach den anderen ausgewählten Kriterien schnitt Software wesentlich schlechter ab. Demnach waren zwischen 21 Prozent (2003/2004) und 24 Prozent aller Nennungen (2002/2003) zu Durchbruchsbereichen auf der Basis von Forschung und Entwicklung der informationswirtschaftlichen Teilbranche Mobilkommunikation, Vernetzung zuzuordnen. Das sind 23 Prozent, wenn man die Nennungen für die Zeiträume 2003/2004 und 2002/2003 gleich gewichtet. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

24 Management Summary XXIV Als Gewinner des Jahres 2003/2004 gegenüber der Vorperiode ergaben sich vorwiegend: Mobilkommunikation: Die befragten Experten bestätigen, dass sich die mobilen Anwendungen und Dienste auf dem Vormarsch befinden. Derzeit machen nicht nur die großen Provider eine technische Infrastruktur zur Mobilkommunikation verfügbar. Auch die Durchbruchsmöglichkeiten im Vernetzungsbereich werden erst durch den sich abzeichnenden Boom in der Mobilkommunikation und die Konvergenz von Festnetz- und Mobilkommunikation ermöglicht. Hardware: Dieser Bereich wurde nach skeptischen Einschätzungen in den Vorjahren wieder mit innovativen Durchbrüchen identifiziert, weil die Mobilkommunikation dringende Anforderungen an mobile Endgeräte wie Miniaturisierung und Ausbalancierung zwischen den widersprüchlichen Geboten Nutzungsfreundlichkeit und Kleinheit der Displays stellt. Hinzu kommen die Konvergenzprozesse zwischen Informationswirtschaft und audiovisuellen Medien. Elektronische Informationsdienste: Die Experten empfahlen den Verlegern, den aktuellen Herausforderungen vor allem durch Verbesserungen in den Bereichen Informationssuche, Retrieval, Informationserschließung, Suchmaschinen und Automatische Indexierung zu begegnen. Allerdings wurde für die Elektronischen Publizierer mit Open Access auch ein Gefährdungsfaktor identifiziert. An Teilbranchen, die ihre innovationspolitische Stellung gegenüber dem Vorjahr gehalten hatten, wurden identifiziert: Gleichbleibende oder leicht abnehmende Bewertungen ) 2003/ /2003 Internet-Dienste, IT-Sicherheit, 14,5% 12,2% 16,7% E-Commerce - Sicherheit 8,2% 7,2% 9,1% - Webdienste, Kommunikations- und 5,2% 4,5% 5,8% Kooperationsdienste, Zahlungssysteme - E-Commerce 0,6% 0,5 % 0,6% Audiovisuelle Medien, Konsumentendienste 4,7% 4,1% 5,2% - Audiovisuelle Medien 2,9% 1,8% 3,9% - Konsumentendienste, 1,8% 2,3% 1,3% Medienkonvergenz Informationswirtschaftliche Produkte 74,6% 76,1% 73,1 % 1) Mittelwert Ergebnisse zu 2002/2003 und 2003/2004 gleich gewichtet. Internet- und IT-Sicherheit: Hier dürfte es weniger um innovative Durchbrüche als darum gegangen sein, bereits vorhandene Lösungen einzusetzen. Damit verbunden waren die Fragen zu klären, wie ein ausreichendes Sicherheitsbewusstsein bei den Verantwortlichen in den Anwenderunternehmen zu fördern und ein zum Teil weiter geltender Investitionsstopp zu überwinden war. Die Sekundärforschung macht deutlich, dass Wachstumsbereiche vor allem in der Entwicklung zuverlässiger Software und IT-Systeme gesehen werden (siehe unten). Audiovisuelle Medien, Medienkonvergenz, Konsumentendienste: Hier wurden die Durchbruchshoffnungen vor allem mit den aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Digitaler Rundfunk und Digitales Fernsehen verbunden. Wenn der Enthusiasmus der befragten Experten dennoch begrenzt blieb, so lag dies daran, dass die kooperati- 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

25 Management Summary XXV ve Verflechtung zwischen Internet-Wirtschaft und Audiovisuellen Medien bislang nicht sehr weit vorangekommen ist. Im innovationspolitischen Abwind befanden sich hingegen aus Sicht der Experten weiterhin Internet-Dienste und E-Commerce. Hier hat die Krise der New Economy nachhaltige Spuren hinterlassen. Dies gilt in besonderem Maße für den einstigen Hoffnungsträger der Informationswirtschaft, E-Commerce, an den sich sowohl 2002/2003 als auch 2003/2004 nur mehr ein Experte erinnern konnte. Aus den Benotungen der Experten zu den Expansionschancen informationswirtschaftlicher Dienste, Angebote und Produkte ergibt sich das folgende Ranking: Rang Expansionsbereich Schulnoten 1. Breitband-Internet-Zugang (z.b. DSL) 1,89 2. Sicherheit und Vertrauen im Internet (z.b. Elektronische Signaturen) 2,07 3. Mobilkommunikation: Anwendungen (z. B. Bluetooth, WLAN) 2,14 4. Kommunikation zwischen Unternehmen 2,18 5. E-Commerce 2,21 6. E-Business: Einsatz vom Internet in Unternehmen 2,30 7. E-Government (Behördendienstleistungen im Internet) 2,32 8. Mobilkommunikation (imode, UMTS) 2,41 9. Elektronisches Bezahlen 2, Internet-Zugang allgemein 2, E-Learning 2, Internet-Telefonie (VoIP) 3, M-Commerce 3, Digitaler Rundfunk Interaktives Fernsehen 3, T-Commerce 3,33 Alle Antworten im Mittelwert 2,52 Danach haben sich die Aussichten neuer informationswirtschaftlicher Dienste insgesamt gesehen gegenüber dem Vorjahr von 2,61 auf 2,52 leicht verbessert. Diese Stimmungsaufhellung gilt auch für alle Produkt- und Servicebereiche, für die direkte Vergleichsmöglichkeiten bestehen (Mobilkommunikation, E-Commerce, E-Government und E-Learning). Als Gewinner sind nach den vorgenommenen Einschätzungen in dieser Reihenfolge zu ordnen: 1. Informations- und Kommunikationstechnik 2. Mobile Informations- und Kommunikationsanwendungen vorwiegend auf der Basis von UMTS, WLAN und Bluetooth 3. Sicherheit und Vertrauen im Internet, hier als verallgemeinerungsfähig und damit auch als Indikator für IT-Sicherheit und Sicherheit in Netzen gewertet, und 4. E-Government. Die befragten Experten bestätigen somit auch die von der Sekundärforschung dargestellten Wachstumsbereiche der Informationswirtschaft. Die Frage an die Experten nach der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Informationswirtschaft im Bereich der IT- und Internet-Sicherheit führte zu ambivalenten Ergebnissen. Die prozentualen Anteile der Nennungen zu viel versprechenden Sicher- 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

26 Management Summary XXVI heitsprodukten, Sicherheitsdienstleistungen und Investitionsmöglichkeiten lassen sich zusammenzählen, weil die Ergebnisse sehr weitgehend vergleichbar sind: Viel versprechende Produkte, Dienste und Investitionsmöglichkeiten der Sicherheitsindustrie I. Funktion Abwehr externer Attacken auf die Anteil an allen Nennungen in Prozent eigenen informationstechnischen Systeme 1. Virenscanner, Intrusion detection Firewalls Anti-Spam-Programme 19 II. Funktion Sicherstellung der Inhouse- 80 Effizienz, Kommunikation und -sicherheit 4. Standards, Konzepte, Systeme, Anwendungen, 36 Lösungen, Anpassung an rechtliche Vorgaben 5. Consulting, Schulung, Support Netz- und Serversicherheit 19 III. Funktion Transaktionssicherheit und 65 Vertrauen insbesondere im Internet 7. Digitale Signatur, Authentifizierung, 55 Verschlüsselung, Bezahlung, sichere Transaktionen 8. Transaktionen, E-Commerce 7 9. Schutz von Datenbanken und Dokumenten 3 Urheberrechtslösungen IV. Weitere Funktionen Branchenlösungen und -anwendungen Outsourcing intern und extern Weitere Sicherheitsprodukte 12 Demnach werden die prioritären Herausforderungen der kommenden Jahre (und die damit verbunden besondere Geschäftsaussichten für die Anbieterseite) die Abwehr externer Attacken auf die eigenen informationstechnischen Systeme sowie die Schaffung von mehr Transaktionssicherheit und Vertrauen im Internet sein. Gleichwohl kommt der Funktion Sicherstellung der Inhouse-Effizienz, -kommunikation und -sicherheit weiterhin eine hohe Bedeutung zu. Somit wurden die Ergebnisse der Sekundärforschung auch für diesen Bereich durch die Experten bestätigt. Die relativen Verlierer im Rahmen der Informationswirtschaft sind aus Sicht der Experten gegenüber dem Vorjahr: 1. Transaktionsdienste, insbesondere M-Commerce und T-Commerce 2. Digitaler Rundfunk, interaktives Fernsehen 3. E-Learning 4. Inhalte, Entertainment und Konsumentendienste Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004

27 Management Summary XXVII Zu den Expansionschancen nach Anwenderbranchen ergab sich aus Sicht der Experten das folgende Ranking nach Schulnoten: Abb. XIII Das Ranking der expansionsstärksten Bereiche Deutschland: Expansionschancen nach Anwenderbranchen aus Sicht der Experten 2003/2004 E-Government Audiovisuelle Medien Gesundheit Banken, Finanzen Verkehr Mittelwert Bildung Automobilindustrie Umwelt Verlage Werbeagenturen 2,21 2,44 2,45 2,55 2,55 2,63 2,65 2,8 2,87 2,91 2,93 Bewertung nach Schulnoten: 1 = Höchste Wertung Institute for Information Economics, 2004 Danach bewerteten die Experten die bestehenden Expansionschancen nach Anwenderbranchen insgesamt gesehen mit 2,63 oder 3+. Dieses Ergebnis stellt auch gegenüber dem vergangenen Jahr eine Stimmungsverschlechterung dar, obgleich die Informationswirtschaft bereits damals auf eine Auflösung des Investitionsstaus bei ihren Kunden hoffte. Seinerzeit wurde eine Durchschnittsnote von 2,49 oder 2 bis 3 erzielt. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass sich die skeptisch stimmenden Erfahrungen der informationswirtschaftlichen Anbieter in wichtigen Anwenderbranchen stabilisierten und nicht mehr nur als eine nur kurzfristige Eintrübung gesehen wurden. Darüber hinaus ist zu fragen, ob es neben den mehrfach erörterten Kooperationsproblemen zwischen Anbietern und Anwendern zusätzliche strukturelle Gründe gibt, die die Geschäftsmöglichkeiten der Informationswirtschaft in zentralen Anwenderbranchen begrenzen. Bei dem seit Jahren bewährten Klassifikationsschema der wichtigsten informationswirtschaftlichen Anwenderbranchen fällt auf, dass es sich in den meisten Fällen um öffentliche oder semi-öffentliche bzw. um Branchen mit hohem Regulierungsgrad handelt. Dies kann wie beispielsweise im Gesundheitswesen dazu führen, dass bestehende Wachstums- und Kooperationschancen nicht ausgeschöpft werden. 7. Faktenbericht, 4. Trendbericht 2004