Schulung Gefahrenkarten Thurgau

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1 Schulung Gefahrenkarten Thurgau Modul 1: Basiswissen Referentin: Martina Zahnd Mai 2014 Inhalt Inhalt Teil 1 1. Überblick Naturgefahren 2. Zum gestern und heute 3. der Gefahrenkartierung 4. Rechtliche Aspekte 5. Massnahmen 6. Risikobasierte Planung 7. Weitere Informationen Teil 2 Aufteilung in 4 Gruppen: Karten und Berichte der Naturgefahrenkartierung, Seite 2 1

2 Naturgefahren Naturgefahren Meteorologische Sturm / Orkan Hagel Starkniederschlag Schnee Blitz Klimatische Hitzewelle Kältewelle Trockenheit Tektonische Erdbeben, Seite 3 Naturgefahren Naturgefahren Gravitative Hochwasser Murgang Rutschung Bergsturz / Steinschlag Lawinen, Seite 4 2

3 Modul 1 Naturgefahrenkarten: Umgang und Verwendung Geschichte Juli 1817 Mai 1999 Juli 1511 Überschwemmung durch die Murg bei Matzingen Holzstich Quelle: Funkenflug und Wassernot 2006 Tafel mit SeehochwasserPegelständen in Ermatingen (Aufnahme 2011). Quelle: Technischer Bericht Teil 1 (2013), Seite 5 Geschichte Hochwasser in Gottlieben Quelle: Funkenflug und Wassernot 2006, Seite 6 3

4 Modul 1 Naturgefahrenkarten: Umgang und Verwendung Chronik der Ereignisse Hochwasser inkl. Ufererosion Oberflächenabfluss 1600 Rutschung Dokumentierte Hochwasser- und Rutschereignisse im Kanton Thurgau, Seite 7 Wachstum Schadenpotenzial 3x Frauenfeld Sulzberger Karte Siegfriedkarte, 1949 Landeskarte 2013 Quelle: Quelle: Quelle: Seite 8 4

5 Betrachtungsweisen Vor Mitte 18. Jh «Gott gemacht» Natur lässt sich mit technischen Mittel beherrschen heute Risikomanagement, Seite 9 Lawinenwinter 1955/56 und Hochwasser 1987 Motivation Lawinenwinter 1955/56 Hochwasser 1987 Wegleitungen Bund zur Erstellung der Gefahrenkarten Wegleitung Lawinen 1981 Wegleitung Massenbewegung 1997 Wegleitung Hochwasser / Murgang 1997 Entscheid Bund: Es müssen Gefahrenkarten erstellt werden. Der Bund erteilt diesen Auftrag an die Kantone. Schweiz-weit einheitliche Methodik zum, Seite 10 5

6 Die Gefahrenkarten Gefahrenkarten Kanton Thurgau Rahmenbedingungen Projektleitung: Amt für Umwelt, Marco Baumann Zwei Etappen (TG 1+2 / TG 3+4) Definierter Untersuchungsperimeter Abschluss 2013 Vorgehen Ereigniskataster erstellen Berichte Zeitungen Workshop mit lokalen Vertretern (Gemeinde) Karte der Phänomene Szenarien ausarbeiten Vernehmlassung bei Gemeinden / AfU / Projektleitungsunterstützung Abgabe definitive Produkte, Seite 11 Die Gefahrenkarten Untersuchungsperimeter Wasser Siedlungsgebiet Bauzonen Bauerwartungsgebiete Siedlungsaussenlieger Grundwasserfassungen Rutschungen Siedlungsgebiet Bauzonen Bauerwartungsgebiete Siedlungsaussenlieger Infrastruktur Eisenbahnnetz Kantonsstrassen Kant. Gas- und Stromhauptleitungen Trafostationen Quellwasserfassungen Abklärungsgebiet ausser halb Perimeter Zeigt, woher das Wasser kommt resp. wohin es fliesst Zeigt das Anrissgebiet der Rutschung, Seite 12 6

7 Produkte der Gefahrenkartierung Pläne Wasser Karte der Phänomene Wasser Fliesstiefenkarten Intensitätskarten Wasser Gefahrenkarte Wasser Schutzdefizitkarte Wasser Massnahmenkarte Wasser Pläne Rutschungen Karte der Phänomene Rutschungen Intensitätskarte permanente Rutschungen Intensitätskarten Rutschungen/Hangmuren Gefahrenkarten Rutschungen Schutzdefizitkarte Rutschungen Massnahmenkarte Rutschungen Bericht-Beilagen Technische Berichte I und II Auszug aus dem Ereigniskataster (was ist bis jetzt passiert?) Szenarienberichte (detaillierte Informationen zur Situation am Bach resp. am Rutschhang) Tabelle der Hydrologie (Übersicht der Schwachstellen und Wassermengen), Seite 13 Gefahrenkarten Wichtig für Fragen der Raumplanung Erhebliche Gefährdung Stark Mittlere Gefährdung Mittel Geringe Gefährdung Intensität schwach Restgefährdung (nur Rutschungen und Thur-Hochwasser) 30-jährlich 100-jährlich 300-jährlich Wahrscheinlichkeit Hoch mittel gering, Seite 14 7

8 Modul 1 Naturgefahrenkarten: Umgang und Verwendung Produkte der Gefahrenkartierung Pläne Wasser Karte der Phänomene Wasser Fliesstiefenkarten Intensitätskarten Wasser Gefahrenkarte Wasser Schutzdefizitkarte Wasser Massnahmenkarte Wasser Pläne Rutschungen Karte der Phänomene Rutschungen Intensitätskarte permanente Rutschungen Intensitätskarten Rutschungen/Hangmuren Gefahrenkarten Rutschungen Schutzdefizitkarte Rutschungen Massnahmenkarte Rutschungen Synoptische Gefahrenkarte, Seite 15 Technische Berichte Technischer Bericht Teil 1 Beschreibt Methode der Gefahrenkartierung im Detail Technischer Bericht Teil 2 Gemeinde spezifische Details, Seite 16 8

9 Technische Berichte Technischer Bericht Teil 2 Zusammenfassung und Überblick der Gefahrenkartierung Informationen zur speziellen Ausgangslage in ihrer Gemeinde Spezifische Angaben zu ihren Bächen und Rutschungen Verweise auf Anhang und Pläne, Seite 17 Technische Berichte Technischer Bericht Teil 2 Szenarienblätter Wasser Einzugsgebiet Bach-Beschreibung Hochwasserabflüsse / Hydrologie Durchfluss / Hydraulik Angaben zu Schwemmholz und ev. Schutzbauten Schwachstellen Beschreibung der Gefährdung Fotos Schwachstellen sind auf der Karte der Phänomene eingezeichnet, Seite 18 9

10 Technische Berichte Technischer Bericht Teil 2 Szenarienblätter Rutsch Beschreibung der Situation Geologie und Boden Förderfaktoren Beobachtungen im Feld Fotos Rutsch-Nr. findet man auf der Karte der Phänomene wieder, Seite 19 Rechtliche Aspekte Verantwortung und Handlungsbedarf Die Gemeinde hat eine Informationspflicht Die Gefahrenkarten sind für die Behörden verbindlich Eigentümer bei Baugesuchen in Gefahrenzonen auf Naturgefahren aufmerksam machen -> Objektschutznachweis Schulung Modul 2 Auseinandersetzung mit dem Thema Naturgefahren und die konkrete Umsetzung in der Raumplanung Schulung Modul 3 Integrale Massnahmenplanung Chancen nutzen!, Seite 20 10

11 Rechtliche Aspekte Rechtliche Aspekte Planungs- und Baugesetz (PBG) 20 sowie PBV 21:, Seite 21 Massnahmen Welche Chance bieten uns die Gefahrenkarten?, Seite 22 11

12 Massnahmen Welche Chancen bieten uns die Gefahrenkarten? Risikomanagement um die Risiken für die Zukunft zu senken! Raumplanung Unterhalt Technische Massnahmen Objektschutz Notfallplanung, Seite 23 Risikobasierte Planung Risiko Gefahr Gefahr Zustand, Umstand oder Vorgang, aus dem ein Schaden für Mensch, Umwelt und/oder Sachgüter entstehen kann => Was kann passieren?, Seite 24 12

13 Risikobasierte Planung Risiko Gefahr Gefahr Zustand, Umstand oder Vorgang, aus dem ein Schaden für Mensch, Umwelt und/oder Sachgüter entstehen kann Gefahrenkarten alleine sagen => Was kann passieren? nichts über das Risiko aus! Risiko Durchschnittlicher zu erwartender Schaden (z.b. pro Jahr) Risiko = Schadenspotential (in CHF) x Eintretenswahrscheinlichkeit (gemäss Intensitätskarte) Kosten-/Nutzen-Analyse für Politik, Kommunikation, Planung, Seite 25 Weitere Informationen Weitere Informationen Gefahrenkarten Technische Berichte zu den Gefahrenkarten ThurGIS (Umwelt/Gefahrenkartierung) Objektschutz Leitfaden Objektschutznachweis (DBU + GVTG, 2012) Objektschutz gegen gravitative Naturgefahren Wegleitung (VKF, 2005) Beratung durch die Gebäudeversicherung Hilfe bei der Umsetzung Info-Broschüre Umsetzung (DBU + GVTG, 2013) Raumplanung und Naturgefahren (ARE, 2005) Praxiskoffer Risikodialog (PLANAT 2012) Beratung durch das Amt für Raumplanung, Seite 26 13

14 Besten Dank für ihre Aufmerksamkeit Von der Gefahrenabwehr zur Risikokultur Vision & Strategie «Sicherheit vor Naturgefahren» Synthesebericht «Strategie Naturgefahren Schweiz» Risikoanalyse (Was kann geschehen?) Risikobewertung (Was darf geschehen?) Integrale Massnahmenplanung (Was ist zu tun?) Risikodialog (Grundlage für das Risikobewusstsein und damit für das Wahrnehmen von der Verantwortung) Strategisches Controlling bzw. Monitoring der Entwicklung mit periodischer Ermittlung der Kosten, Risiken und Schäden als Basis für eine zukünftige Verlagerung von Prioritäten., Seite 28 14

15 Intensitätskarte Wichtig für Fragen bezüglich Objektschutz + Notfallplanung, Seite 29 Schutzdefizitkarte Schutzziele richten sich nach der Jährlichkeit und der Intensität, Seite 30 15