Modulbeschrieb Management II: Marketing, Logistik und Produktion

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Modulbeschrieb Management II: Marketing, Logistik und Produktion"

Transkript

1 Modulbeschrieb Management II: Marketing, Logistik und Produktion Seite 1/7 Modulcode Leitidee Art der Ausbildung Studiengang Modultyp Modulniveau ECTS Dotation Modulkurse Eingangskompetenzen Anschlussmodule Bemerkungen W.WIMGT04.09 Absolventinnen und Absolventen des Bachelors Wirtschaftsinformatik werden in ihrer beruflichen Praxis in vielfältiger Weise mit betriebswirtschaftlichen Problemlösungsprozessen konfrontiert. Diese Problemlösungsprozesse sind ohne geeignete informationstechnische Unterstützung nicht mehr kompetitiv bewältigbar. Nur mit einem interdisziplinären Vorgehen können befriedigende Resultate erzeugt werden. Dieses Modul betrachtet und analysiert die Schnittstelle zwischen der Unternehmung, ihrer Umwelt und den Märkten. Darauf aufbauend werden Gestaltungsmöglichkeiten dieser Schnittstellen und Beziehungen diskutiert, Analyse- und Gestaltungsinstrumente aufgezeigt und ihre Anwendung geübt. In Kurs 1 liegt der Fokus auf marketingspezifischen Fragestellungen. Damit lernen die Studierenden einen zentralen Prozess der beruflichen Praxis kennen, in den sie in ihren zukünftigen beruflichen Tätigkeiten voraussichtlich eingebunden sein werden bzw. den sie mitgestalten können. In Kurs 2 werden Strategien und Konzepte des Logistik- und Produktionsmanagements, anhand der vertieften Behandlung des Schlüsselprozesses Leistungserstellung, dargestellt. In Kurs 3 wird gezeigt, wie die Aufgaben, die sich in Produktion, Logistik und Marketing stellen, möglichst gut durch adäquate Informationssysteme unterstützen lassen und durch eine integrierten Einsatz kompetitive Vorteile erarbeitet werden können. Wirtschaftsinformatik Bachelor C (Kernmodul) Aufbau (intermediate) 9 Credits 1. Marketing 2. Logistik und Produktion 3. Informationssysteme für Marketing, Logistik und Produktion W.WIPRM02.09 (Einführung in ERP-Systeme) 3 Credits 3 Credits 3 Credits Kurs 1: Marketing Ausgangskompetenzen / Grobziele

2 Seite 2/7 sind in der Lage, ein Marketingkonzept (Marketingforschung und -analyse, Marketingproblemdiagnose, Formulierung von Marketingzielen und Entwicklung von Marketingstrategien, Umsetzung durch stimmige Massnahmen im Rahmen eines integrierten Marketingmix, Empfehlungen zur Marketingkontrolle und - organisation) strukturiert darzustellen sowie anhand von gegebenen Markt- und Unternehmenssituationen zu beurteilen. Ziele Wissen / Fachgebiet/e Fachwissen verstehen den Begriff Marketing und erkennen seine Bedeutung als unternehmerische Denkhaltung und ganzheitliches Führungskonzept des Unternehmens; kennen die Aufgaben des Marketingmanagements und begreifen Marketing als markt- und kundenorientiertes Entscheidungsverhalten; kennen die zentralen Schritte und Phasen eines Marketingplans und können einen solchen erstellen; kennen die Bedeutung der Marketingstrategien; lernen die Methoden der Datengewinnung kennen; kennen die Instrumente der Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik und wissen, welche Massnahmen den einzelnen Instrumenten zugeordnet werden; erkennen die Bedeutung des Marketingcontrollings als führungsunterstützende Funktion im gesamten Marketingprozess. Sie wissen, wie man bei der Messung der wichtigsten Marketingzielgrössen wie z.b. der Kundenzufriedenheit oder Kundenbindung vorgeht; erkennen die Anforderungen, die eine Marketingorganisation zu berücksichtigen hat. vorgeht. Methodenwissen lernen den Beitrag des strukturierenden, Komplexität reduzierenden und integrierenden Denkens für das Erarbeiten von Konzepten kennen. Komplexe Handlungs- oder Teilkompetenz Fachkompetenz sind in der Lage, den relevanten Markt zu definieren und abzugrenzen sowie das Marktsystem zu analysieren. Zudem können sie die Entwicklungen des Marketings nachvollziehen und kennen Besonderheiten des institutionellen Marketings; können die Methoden in den einzelnen Planungsschritten anwenden (Analyseinstrumente, wie z.b. SWOT-Analyse, Formulierung der Problemstellung, Operationalisierung von Zielen, Marktsegmentierung, Budgetfestlegung, Formulierung von Strategien und Massnahmen) und sind in der Lage, zwischen verschiedenen Ebenen der Marketingplanung zu unterscheiden; können Wachstums- und Wettbewerbsstrategien formulieren. Sie sind in der Lage Marktsegmente zu definieren und abzugrenzen. Sie wissen, welche Faktoren bei der Implementierung der Marketingstrategien zu beachten sind; können den Einsatz von Methoden der Datengewinnung und ihre Anwendungsgebiete beurteilen und kennen deren Vor- und Nachteile; können situationsgerecht einen Massnahmenmix entwickeln und dabei sowohl die Bedeutung der einzelnen Instrumente gewichten als auch Empfehlungen zur Nutzung von Synergien zwischen den Instrumenten geben; Können ein einfaches, praxisorientiertes Konzept eines Marketing-Controllings entwickeln; können unterschiedliche Organisationsprinzipien beurteilen. Sie setzen sich mit den Aufgaben und der organisatorischen Verankerung des Produkt- und Kundengruppenmanagement auseinander. Methodenkompetenz können situationsspezifisch die relevanten Konzepte und Instrumente zur Lösung eines konkreten Marketingproblems anwenden; sind in der Lage, Kreativität und konzeptionelle Fähigkeiten bei der Marketingkonzepterarbeitung zu

3 Seite 3/7 verbinden; erfahren, dass es für komplexe Probleme nicht immer eine richtige Lösung gibt und lernen den Umgang mit Unsicherheit; lernen, im persönlichen Lernprozess Wichtiges von weniger Wichtigem zu unterscheiden und Prioritäten im Umgang mit sehr vielen Informationen zu setzen. Wissen über Kommunikation und soziale Beziehungen lernen über die Bedeutung von sozialen Netzwerken für die persönliche Entwicklung und für die nachhaltige Entwicklung von Unternehmen. Wissen über die eigene Person kennen die eigenen Stärken / Schwächen und die eigenen Interessenslagen in Bezug auf den beruflichen Umgang mit Menschen. Sozial-kommunikative Kompetenz sind sich über die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen und über die Bedeutung der eigenen Sozialkompetenz bewusst. Selbstkompetenz lernen vor allem im Rahmen der praktischen Anwendungen (auch in Form von kleineren Projekten) ihre Fähigkeiten und Leistungsbereitschaft einzuschätzen. Lerninhalte Grundbegriffe und konzepte des Marketing Festlegung des Marketingplans (Analyse, Ziele, Strategie, Budget, Massnahmen) Entwicklung von Marketingstrategien Methoden der Marketingforschung Marketinginstrumente (Produkt-, Preis-, Kommunikations-, Vertriebspolitik) Marketingorganisation Marketingcontrolling Unterrichtsverfahren Lehr- und Lernformen fachspezifisch / problemorientiert Ziele und Inhalte Frontalunterricht: Dient der Vermittlung des theoretischen Basiswissens und hilft dem Verständnis der oft komplexen Sachverhalte Diskussionen: Der Gedankenaustausch und die Anwendung des Gelernten soll angeregt werden Übungen, Fallstudien und Fallbeispiele: Anwendung der Theorie auf konkrete Praxisfälle sowie Vertiefung des in den Vorlesungen vermittelten Stoffes Einzelarbeiten: Selbständiges Erarbeiten von Lösungsvorschlägen mit der Möglichkeit des späteren Vergleichs und der Überprüfung des eigenen Wissensstandes Partner- und Gruppenarbeiten: Arbeiten und Lernen im Team; Auseinandersetzen mit verschiedenen, zum Teil konkurrierenden, Ansichten Praxisreferat: Dient der Illustration der Anwendung der Lerninhalte aus der Sicht der Praxis Das begleitete findet ist in die Unterrichtszeiten integriert. Im Mittelpunkt des begleiteten s stehen die Bearbeitung von Übungen und/oder

4 Seite 4/7 Fallstudien resp. Fallbeispielen. Das autonome dient vor allem der Erarbeitung und Vertiefung der theoretischen Grundlagen für den Kurs Marketing sowie der Vor- und Nachbereitung des s. Eine Betreuung durch den Dozenten/die Dozentin findet nicht statt, es empfiehlt sich, die Mitarbeit in selbst zu organisierenden Lerngruppen zu überprüfen. Studienzeit pro Semester ECTS Credits Autonomes Total Aufwand Anteil 30.0% 30.0% 40.0% 100% Unterrichtssprache Leistungsnachweis/e Bibliographie Deutsch Schriftliche Prüfung Bruhn, M. (2010). Grundlagen für Studium und Praxis. Gabler Verlag. Kurs 2: Logistik und Produktion Ausgangskompetenzen / Grobziele 1. verstehen die theoretischen Grundlagen des Operations-Managements; 2. sind fähig die Potenziale der Unternehmensprozesse im Allgemeinen und des Schlüsselprozesses Leistungserstellung zur Erreichung der Unternehmensziele zu erkennen und mitzugestalten; 3. erkennen die Bedeutung der Logistik zur Gestaltung der Leistungserstellung entlang der gesamten Wertschöpfungskette; 4. sind in der Lage, Kennzahlen- und Qualitätssysteme zur Beurteilung und Verbesserung der Prozesse zu interpretieren und gezielt einzusetzen. Ziele Wissen / Fachgebiet/e Fachwissen kennen die Grundbegriffe und Konzepte des Operations-Management und können diese bezüglich Leistungserstellung anwenden. Methodenwissen kennen die Methoden und Instrumente zur Analyse und Gestaltung von Prozessen anhand der Leistungserstellung. Wissen über Kommunikation und soziale Beziehungen Komplexe Handlungs- oder Teilkompetenz Fachkompetenz können mit den zentralen Begriffen und Konzepten der Leistungserstellung einen Prozess beschreiben, Leistungserstellungsprozesse erklären und prozessuale Lösungen beurteilen. Methodenkompetenz nehmen die soziale Dimension bei allen organisatorischen und technischen Fragestellungen wahr und können diese reflektieren und mitgestalten. Sozial-kommunikative Kompetenz

5 Seite 5/7 erwerben Wissen über Kommunikation und soziale Beziehungen im Management von Prozessen. Wissen über die eigene Person kennen ihre eigene Arbeitstechnik. nehmen die soziale Dimension bei allen organisatorischen und technischen Fragestellungen wahr und können diese reflektieren und mitgestalten. Selbstkompetenz können strukturiert, prozessual und genau unter Verwendung verschiedener Arbeitstechniken arbeiten. Lerninhalte Strategisches und operatives Prozessmanagement: Grundlagen des Prozessmanagements, Leistungsströme in der Wirtschaft (Wertschöpfungsketten), Leistungs-Kennzahlen, Make-or-Buy (Out-/Insourcing), Kernkompetenz Leistungserstellungsprozess, produktbegleitende Dienstleistungen. Planung und Steuerung der Leistungserstellung (Operations-Management), Materialwirtschaft, ABC-Analyse, betriebswirtschaftliche Aspekte der Gestaltung von Leistungsangeboten, Gestaltung von Systemen zur inner- und überbetrieblichen Leistungserstellung (Produktionsund Logistikkonzepte), Ressourcen-Management in Leistungserstellungsprozessen, Qualitätssysteme und Prozessmanagement, prozessorientierte Kennzahlensysteme und Benchmarking. Theoriebezug: Unternehmensprozessmodelle (Porter, SG MGMT, FAU). Selbst- versus Fremdorganisation, Transaktionskostentheorie (v.a. bei Make-or-Buy-Entscheiden). Kybernetik. Produktions- und Logistikkonzepte (Lean Production, Supply Chain Management), Ressourcen-Management (MRPII, ERP, Just-in-Time, Kanban), Qualitäts-Management (EFQM), Balanced-Scorecard, Benchmarking. Querverbindungen: Modul Einführung in ERP zum Thema Informationssysteme; Modul Finanz- und Rechungswesen zum Thema Prozesskosten in Zusammenhang Make-or-Buy und produktions-/wartungsgerechte Konstruktion sowie Reporting und Finanzanalyse in Zusammenhang Kennzahlen. Modul Organisation und Strukturen zum Thema Leistungsströme, Modul Geschäftsprozessmanagement I & II zum Thema Leistungserstellungsprozesse und Qualitätsmanagement. Unterrichtsverfahren Lehr- und Lernformen fachspezifisch / problemorientiert Ziele und Inhalte Stoffvermittlung mit Moderation von Erfahrungsgruppen (Bezug zu den Fallstudien, eigener Erfahrungen in der Praxis etc.). Themen des Operations-Management werden von den Studierenden anhand von komplexen Lehr-/Lernarrangements selbständig bearbeitet und in Gruppen ggf. unter Begleitung der Dozierenden reflektiert. Studienzeit pro Semester ECTS Credits Autonomes Total Aufwand Anteil 30.0% 30.0% 40.0% 100% Unterrichtssprache Leistungsnachweis/e Bibliographie Deutsch Schriftliche Prüfung Waser, B. R., Peter, D. (aktuelle Auflage). Operations-Management. Online-Fallstudien auf ILIAS plus zusätzliche aktuelle Fallbeispiele.

6 Seite 6/7 Kurs 2: Informationssysteme für Marketing, Logistik und Produktion Ausgangskompetenzen / Grobziele 1. kennen die für dieses Modul theoretischen Grundlagen, auf denen Softwaresysteme aus den Bereichen Marketing, Produktion und Logistik aufbauen; 2. erkennen die Notwendigkeit des Einsatzes von Informationssystemen zur Lösung von Problemen aus diesen Bereichen; 3. kennen technische und methodologische Aspekte von IT-Anwendungssystemen aus den Bereichen Marketing, Produktion und Logistik; 4. können betriebswirtschaftliche Problemstellungen aus den Bereichen CRM, Produktionsplanung und Logistik modellieren und mithilfe von Standardsoftware lösen. Ziele Wissen / Fachgebiet/e Fachwissen kennen typische Anwendungen, die betriebswirtschaftliche Problemstellungen aus Marketing, Logistik und Produktion unterstützen; kennen Methoden zur Modellierung von Problemstellungen aus den genannten Gebieten um sie adäquaten IT-Anwendungen zur Lösung zugänglich zu machen; kennen Methoden, welche diesen Anwendungen zugrunde liegen wie (z.b. Simulation Optimierungsmethoden, Heuristiken oder Statistische Methoden zur Prognoseerstellung). Methodenwissen wissen, welche Problemstellungen und Lösungsmethoden in den typischen Anwendungsgebieten verwendet werden. Wissen über Kommunikation und soziale Beziehungen Komplexe Handlungs- oder Teilkompetenz Fachkompetenz sind in der Lage, die behandelten Methoden korrekt auf entsprechende betriebswirtschaftliche Problemstellungen anzuwenden. Methodenkompetenz sind in der Lage, die behandelten Methoden adäquat einzusetzen. Sozial-kommunikative Kompetenz besitzen die nötige Fachkompetenz um sich an Fachdiskussionen im Bereich betriebliche Standardsoftware für die angesprochenen Bereiche zu beteiligen. Wissen über die eigene Person Selbstkompetenz sehen, wie die Verfahren in den behandelten Gebieten auf weitere Bereiche übertragen werden können. Lerninhalte Softwareunterstützung in Verkauf, Marketing und Service

7 Seite 7/7 Softwaregestütztes Supply Chain Management Simulation und Optimierungsmethoden von betrieblichen Abläufen Unterrichtsverfahren Lehr- und Lernformen fachspezifisch / problemorientiert Ziele und Inhalte Vorlesungen, Übungen, Partner- und Gruppenarbeiten Vor- und Nachbereitung der Lerneinheiten Studienzeit pro Semester ECTS Credits Autonomes Total Aufwand Anteil 30.0% 30.0% 40.0% 100% Unterrichtssprache Leistungsnachweis/e Bibliographie Deutsch Schriftliche Prüfung