Welche Rolle spielt das GKV-FQWG bei Gesetzlichen Krankenversicherungen?

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1 Welche Rolle spielt das GKV-FQWG bei Gesetzlichen Krankenversicherungen? Umfrage unter Kommunikationsverantwortlichen Gesetzlicher Krankenversicherungen. Köln, August

2 Die Umfrage. Am 11. Juli hat der Bundesrat das Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQGW) beschlossen. Das Gesetz tritt in wesentlichen Teilen am 1. Januar 2015 in Kraft. Ab dann entfällt der bisher bestehende Sonderbeitrag der Versicherten i.h.v. 0,9 Prozent. Die Gesetzlichen Krankenversicherungen können eventuell bestehende Finanzierungslücken, die durch diesen Wegfall auftreten, durch kassenindividuelle Zusatzbeiträge schließen. In diesem Zusammenhang untersuchte ergo Unternehmenskommunikation mittels einer Online-Umfrage, wie Kommunikationsverantwortliche Gesetzlicher Krankenkassen die Situation einschätzen, auch mit Blick auf die gegebenenfalls nötige Kommunikation mit den Versicherten. 2

3 Die Ergebnisse in Kürze. 1. Wettbewerb Mehrheit rechnet mit einem stärkeren Wettbewerb unter GKV und keiner großen Veränderung der Mitgliederzahlen Beiträge und Leistungen Mehrheit plant derzeit keine Ausweitung der vom Tarif abgedeckten Leistungen sowie Zusatzbeiträge in Höhe von 0,1 bis 0,8 Prozentpunkten Mehrheit der Befragten wird die üblichen Kommunikationsinstrumente nutzen, um Mitglieder intensiv und umfassend über das Thema zu informieren 4. Kommunikation Gesamteinschätzung Gesetzliche Krankenversicherungen rechnen eher mit einer Differenzierung durch den Preis statt durch die Leistung 3

4 Ergebnisse im Detail: 1. Wettbewerb. 4

5 Eine deutliche Mehrheit rechnet mit einem stärkeren Wettbewerb unter den GKV. Rechnen Sie mit einem verschärften Wettbewerb unter den GKV? Das ist derzeit nicht abzusehen Ich rechne damit, dass der Wettbewerb geringfügig verschärft wird 21% 11% 68% Ich rechne damit, dass sich der Wettbewerb deutlich verschärft (zum Beispiel offensives Abwerben von Kunden, aggressive Beitragspolitik, intensive Kommunikation) 5

6 Fast keiner der Befragten erwartet einen verschärften Wettbewerb gegenüber privaten Versicherungen. Rechnen Sie mit einem verschärften Wettbewerb zwischen GKV und privaten Krankenversicherungen? Das ist derzeit nicht abzusehen Ich rechne damit, dass sich der Wettbewerb deutlich verschärft 28% 11% 22% Ich rechne damit, dass der Wettbewerb geringfügig verschärft wird 39% Ich rechne damit, dass die Gesetzesänderung nur einen kaum spürbaren oder gar keinen Einfluss auf den Wettbewerb gegenüber privaten Versicherungen hat 6

7 Deutliche Mehrheit will das Gesetz nutzen, um aktiv Kunden zu gewinnen Werden Sie die Gesetzesänderung nutzen, um aktiv neue Kunden zu gewinnen? 5% 11% 61 % 17% 5% Nein Eher Nein Noch unklar Ja, durchaus Unbedingt 7

8 aber dennoch rechnen nur sechs Prozent mit einem deutlichen Anstieg der Mitgliederzahlen. Rechnen Sie damit, dass sich die Zahl der bei Ihnen Versicherten verändern wird? Spürbar steigen (+5 Prozent und mehr) 6% Geringfügig sinken (-2,5 bis -5 Prozent) 6% 18% Geringfügig steigen (+2,5 bis 4,9 Prozent) Noch keine Prognosen möglich 47% 24% Gar nicht 8

9 Eigenes Abschneiden beim Vergleichsportal des Spitzenverbandes tendenziell als positiv eingeschätzt. Der Kassen-Spitzenverband plant ein Vergleichsportal im Internet. Wie wird Ihre Kasse Ihrer Meinung nach abschneiden? Top 50 Noch keine Prognosen möglich 47% 23% 23% 6% Top 10 Top 25 9

10 Vergleichsportal des Spitzenverbandes stößt auf wenig Gegenliebe. Wie finden Sie die Idee eines solchen Vergleichsportals? Gerne können Sie Ihre Antwort begründen. 18% 6% 12% Finde ich sehr gut Finde ich gut Stehe dem neutral gegenüber 17% Halte eher wenig davon 47% Halte gar nichts davon 10

11 Stimmen zum geplanten Vergleichsportal des Spitzenverbandes. Da es alle möglichen Vergleiche dazu geben wird, hat man hier eine geprüfte und wirklich vollständige Übersicht auf einer neutralen Website. Der KGV-Spitzenverband sollte sich aus dem Wettbewerb raushalten und keinen Einfluss darauf nehmen. Entscheidend für einen fairen Vergleich ist, welche Kriterien Berücksichtigung finden. Eine rein monetäre Betrachtung halte ich für unzureichend. Vor Einführung des Einheits-Beitragssatzes hatten alle Kassen einen unterschiedlichen Beitragssatz und diese Maßnahme war nicht nötig, ich wüsste nicht warum jetzt. Zumal es zahlreiche seriöse freie Vergleichsportale gibt - das ist dann eines mehr. Ich hoffe, dass hier nicht pauschalisiert wird. In vereinfachten Gegenüberstellungen fehlen mir manchmal Dinge, die dann aber doch entscheidend sind. Toll wären solche Vergleiche, wenn man z.b. auch mal folgenden Punkt aufnehmen würde: Wieviel Prozent der Mitglieder dieser Kasse werben neue Mitglieder für diese Krankenkasse? Das sind aus meiner Sicht Merkmale, die für eine gute Kasse sprechen. 11

12 12 2. Beiträge und Leistungen.

13 Mehrheit geht von einer Beitragssenkung für die Versicherten aus. Keine Verbesserung der Leistungen geplant. Wie sehen die Planungen Ihres Hauses bezüglich der Beiträge im Zuge des GKV- FQWG aus? Planen Sie eine Ausweitung der vom Tarif abgedeckten Leistungen? k.a. 11% Ja 0% Das ist noch unbestimmt 44% 45% Wir planen (derzeit) individuelle Zusatzbeiträge in Höhe von 0,1 bis 0,8 Prozentpunkten also insgesamt eine Beitragssenkung für die Versicherten? 59% Nein 24% k.a.: 17 % 13

14 Die meisten rechnen noch in diesem Jahr mit dem Abschluss der Tarifplanungen. Wann werden die Tarifplanungen in Ihrem Haus abgeschlossen sein? Steht noch nicht fest Sie sind es bereits 16% 10% 74% QIV

15 15 3. Kommunikation rund um das GKV-FQWG.

16 Kommunikationsbedarf und Medienaufmerksamkeit rund um die Reform als sehr hoch eingeschätzt. Wie schätzen Sie den Kommunikationsbedarf rund um die Gesetzesänderung ein? Rechnen Sie mit großer Medienaufmerksamkeit im Zuge des GKV-FQWG? 100% sehen Kommunikationsbedarf 76% hoch 24% sehr hoch 70% große 24% sehr große 6% kaum 16

17 Kommunikationsverantwortliche intensiv in strategische Überlegungen eingebunden. Wie sind Sie als Kommunikationsexperte in die übergeordneten (strategischen) Überlegungen zum GKV-FQWG eingebunden? Hin und wieder 18% Sehr intensiv 35% 47% Intensiv 17

18 Alle Befragten haben mit den Vorbereitungen zur Kommunikation begonnen. Wie schätzen Sie den Stand Ihrer Vorbereitungen zur Kommunikation rund um das Inkrafttreten des GKV-FQWG ein (Stand Ende Juli/Anfang August)? 59% 35% 6% Vorbereitungsphase Umsetzungsphase 18

19 GKV möchten Mitglieder intensiv und umfassend über die Reform informieren. Welche Maßnahmen planen Sie rund um die Einführung der Änderungen im Zuge des GKV- FQWG? Wir planen eine eigene Kommunikationskampagne rund um das GKV-FQWG, die über den Mitgliederkreis hinausgeht 6% Sonstiges 6% Wir werden unsere üblichen Kommunikationsinstrumente (z.b. Website, Newsletter etc.) nutzen, um unsere Mitglieder zu informieren 41% 35% 12% Wir werden neben den üblichen Kommunikationsinstrumenten weitere Formate nutzen, um unsere Mitglieder intensiv und umfassend über das Thema zu informieren Wir werden uns auf die Pflichtinformation unserer Mitglieder beschränken 19

20 20 4. Grundsätzliche Einschätzung des GKV- FQWG.

21 Der Erwartung nach werden Versicherte eher nicht von stärkerem Leistungswettbewerb profitieren. Gehen Sie davon aus, dass durch die Reform der Leistungswettbewerb zwischen den Kassen zunehmen wird und Ihre Versicherten spürbar davon profitieren? Das ist noch nicht absehbar 33% 33% Nur geringfügig 33% Keiner der Befragten rechnet mit deutlicher Steigerung des Leistungswettbewerbs. Gar nicht 21

22 Der Erwartung nach werden Versicherte von stärkerem Preiswettbewerb profitieren. Gehen Sie davon aus, dass durch die Reform der Preiswettbewerb zwischen den Kassen zunehmen wird und Ihre Versicherten spürbar davon profitieren? Das ist noch nicht absehbar Gar nicht 12% 18% 35% Ja, deutlich 35% Geringfügig 70 Prozent rechnen zumindest mit einem geringfügig stärkeren Preiswettbewerb. 22

23 23 Umfragedesign.

24 Aufbau und Durchführung der Umfrage. Die Umfrage wurde als Online-Umfrage generiert und per an insgesamt 124 Kommunikationsverantwortliche in Gesetzlichen Krankenversicherungen versendet. Wir erhielten 25 Abwesenheitsnotizen und Rückläufer, die nicht zugestellt werden konnten, sodass die Umfrage insgesamt 99 Adressaten erreichte. An der Umfrage zur Einschätzung des GKV-FQWG beteiligten sich insgesamt 56 Kommunikationsexperten. Von diesen 56 Teilnahmen wurden 36 fehlerhafte oder abgebrochene Antworten registriert. Somit haben von 99 versendeten s 20 Kommunikationsexperten die Umfrage bearbeitet und abgeschlossen, was einem Anteil von ca. 20 Prozent entspricht. Die Umfrage wurde in fünf Frageblöcke unterteilt: I Grundlegende Daten; II Wettbewerbssituation; III Beiträge und Leistungen; IV Kommunikation rund um das GKV-FQWG; V Grundsätzliche Einschätzung. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 29. Juli bis zum 8. August Die Befragung war doppelt anonym, die Absender können somit nicht nachvollzogen werden. 24

25 Kontakt Disclaimer Berlin Charlottenstraße Berlin Tel Fax Köln Venloer Straße Köln Tel Fax Frankfurt Münchener Straße Frankfurt am Main Tel Fax München Paul-Heyse-Straße München Tel Fax Die in diesem Konzept vorgestellten Themen und Ideen sind Eigentum der ergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG und dürfen ohne unsere vorherige Genehmigung nicht umgesetzt werden. Die Nutzungsrechte an diesen Ideen, gleich in welcher Form sie umgesetzt werden, gehen mit der Präsentation nicht an denjenigen über, dem sie im Rahmen der Präsentation vorgestellt wurden. Dies gilt auch für den Fall einer entgeltlichen Präsentation. Das unautorisierte Nutzen von Ideen und Konzepten ist nicht gestattet. Der Auftraggeber erwirbt erst mit der vollständigen Zahlung der Agenturforderung das urheberrechtliche Nutzungsrecht an den im Rahmen des erteilten Auftrages von der Agentur gefertigten, schutzfähigen Arbeiten, soweit eine Einräumung nach gesetzlichen Bestimmungen oder den tatsächlichen Verhältnissen, insbesondere für Musik-, Film-, Werbegrafik und Fotorechte möglich ist. Für die den Verwertungsgesellschaften zustehenden Rechte gilt dies nur nach besonderer Vereinbarung mit dem Kunden. Die Übertragung der vorstehend eingeräumten Nutzungsrechte an Dritte sowie Wiederholungsnutzungen (z.b. Nachauflage) als auch das Entstellen des Werkes bedürfen der Zustimmung der Agentur, sofern nichts anderes vereinbart ist. Dem Kunden ist es untersagt, die ihm von der Agentur zur Verfügung gestellten Medienadressen, einschließlich von -Adressen, an Dritte weiterzugeben. Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen in der Fassung vom September