Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie in der Justiz und zur Änderung weiterer Vorschriften

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1 Deutscher Bundestag Drucksache 17/ Wahlperiode Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie in der Justiz und zur Änderung weiterer Vorschriften A. Problem und Ziel DieRichtlinie2006/123/EGdesEuropäischenParlamentsunddesRatesvom 12.Dezember2006überDienstleistungenimBinnenmarkt (ABl.L376vom ,S.36)erfordertRechtsanpassungenimBereichderJustizvorallemindenVerfahrenderBerufszulassungzudenrechtsberatendenBerufen. DanebenwerdenaberauchÄnderungenbeiderProzessvertretungstätigkeiteuropäischerHochschullehrerinnenundHochschullehrer,beiderAnerkennung vonübersetzungenfremdsprachigerurkundendurchübersetzerinnenund ÜbersetzerausdemeuropäischenAuslandsowiebeiderRegistereinsichtdurch ausländischebehördenimrahmendereuropäischenverwaltungszusammenarbeit erforderlich. MitdemvorliegendenGesetzentwurfsollendiezurRichtlinienumsetzungerforderlichenRechtsänderungenvorgenommenwerden.Danebensollenweitere AnpassungendesBerufs-,Verfahrens-,Gerichtsverfassungs-,Kosten-und Markenrechtserfolgen,umaufgetreteneStreitfragenzumRechtsweginverwaltungsrechtlichenNotarsachen,zumMechanismusderVerhinderungvon MissbräuchenbeimPfändungsschutzkonto (P-Konto)nach 850kAbsatz8 derzivilprozessordnung,zuramtsenthebungvonschöffenbeigröblicher AmtspflichtverletzungsowiezudenGerichtskostenundAnwaltsgebührenim neuenfamilienrechtlichenverfahrenzulösenunddasmarkenrechtangeänderte internationale Vorgaben anzupassen. B. Lösung DerGesetzentwurfsiehtfürdieBerufszulassungsverfahrenzurRechtsanwaltschaftundzurPatentanwaltschaftsowiefürdasRegistrierungsverfahrennach demrechtsdienstleistungsgesetzdieeinführungeinergenehmigungsfristvon dreimonatenvor,innerhalbdererüberdenantragaufberufszulassungzubefindenist.eineüberschreitungdieserfrist,derenlauferstmitvorliegensämtlicherzurentscheidungüberdenantragerforderlichenunterlagenbeginnt, sollkeinegenehmigungsfiktionzurfolgehaben.fürdasverfahrenzuraufnahmeindiebeideninsolvenzgerichtengeführtenvorauswahllistenfürinsolvenzverwaltersollen,soweitderpersönlicheanwendungsbereichdereu- Dienstleistungsrichtlinieeröffnetist,ebenfallsEntscheidungsfristeneingeführt sowiedieabwicklungdesverfahrensüberdensogenannteneinheitlichenansprechpartner als Verfahrensmittler ermöglicht werden.

2 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode DenRechtsanwaltskammern,derPatentanwaltskammerunddenSteuerberaterkammernsollaußerdemdieZuständigkeitfürdieAhndungvonVerstößenihrer MitgliedergegendiezurUmsetzungderEU-Dienstleistungsrichtlinieerlassene Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung übertragen werden. SoweitHochschullehrerinnenundHochschullehrerdesRechtsindenVerfahrenvordenVerwaltungs-undSozialgerichtensowiedemBundesverfassungsgerichtvertretungsbefugtsind,sollendiebestehendengesetzlichenRegelungen,diebishernurRechtslehrerinnenundRechtslehrerandeutschenHochschulenerfassen,erweitertwerden.KünftigsollenRechtslehrerinnenund RechtslehreranalleneuropäischenHochschulengleichgestelltsein,sofernsie überdiefürdieprozessvertretungindeutschengerichtsverfahrenerforderliche BefähigungzumRichteramtverfügen.DanebensollenÜbersetzerinnenund ÜbersetzerausdemeuropäischenAuslandbeiÜbersetzungenimZivilprozess anerkanntwerden,soweitsiedenindeutschlandöffentlichbestelltenübersetzerinnenundübersetzernlandesrechtlichgleichgestelltsind.schließlichsoll füreuropäischebehördenimrahmendereu-weitenverwaltungszusammenarbeit Kostenfreiheit bei der Einsicht in das Handelsregister gelten. AußerhalbderRichtlinienumsetzungsolldieerstinstanzlicheZuständigkeitfür KlagengegenEntscheidungenderBundesnotarkammerinVerwaltungsstreitverfahrennachderBundesnotarordnungentsprechendderallgemeinenRegelungdenNotarsenatenbeidenOberlandesgerichtenzugewiesenunddenLänderndieMöglichkeiteröffnetwerden,AusbildungsordnungenfürdiepraktischeAusbildungvonAnwaltsnotarinnenund-notarenbereitsvordem1.Mai 2011zuerlassen.ImRechtsdienstleistungsregistersollkünftigaufdieAngabe desgeburtsjahrsbeinatürlichenpersonenverzichtetwerden.dasgerichtsverfassungsgesetzsollgeändertwerden,umeinegesetzlichemöglichkeitzuschaffen,schöffinnenundschöffendesamteszuentheben,wennsieihreamtspflichtengröblichverletzthaben.dasverfahrenzurmissbrauchskontrollebei dereinrichtungeinesp-kontossollauchdortimplementiertwerden,wokreditinstitutegeschäftsbeziehungenmitanderenauskunfteienalsderschufa HoldingAGunterhalten.WeiterhinsollenÄnderungenimKostenrechtvorgenommenwerden,dieimWesentlichenklarstellendeFunktionoderredaktionellenCharakterhaben.SchließlichsollaufgrundeinerÄnderungderGemeinsamenAusführungsverordnungzumMadriderAbkommenüberdieinternationaleRegistrierungvonMarkenundzumProtokollzudiesemAbkommender BeginnderBenutzungsschonfristimMarkenrechtgeändertsowiedasMarkengesetzandiekodifizierteFassungderGemeinschaftsmarkenverordnungangepasst werden. C. Alternativen Keine. D. Finanzielle Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte 1.Haushaltsausgaben ohne Vollzugsaufwand Keine. 2.Vollzugsaufwand Keiner. E. Sonstige Kosten Keine.

3 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3 Drucksache 17/3356 F. Bürokratiekosten EswerdenkeineInformationspflichtenfürUnternehmenoderBürgerinnenund Bürger eingeführt, vereinfacht oder abgeschafft. FürRechtsanwaltskammern,PatentanwaltskammernundLandesjustizverwaltungenwirdjeweilseinePflichtzurBegründungundMitteilungeinerVerlängerungdergesetzlichenEntscheidungsfristeingeführt ( 32Absatz2derBundesrechtsanwaltsordnunginderEntwurfsfassung, 30Absatz2derPatentanwaltsordnunginderEntwurfsfassung, 13Absatz2Satz1desRechtsdienstleistungsgesetzesinderEntwurfsfassung,jeweilsinVerbindungmit 42a Absatz2Satz4desVerwaltungsverfahrensgesetzes).Aufgrunddergeringen Häufigkeitvondeutlichwenigerals1000Fällenp.a.sindhierdurchkeine Mehr- oder Minderkosten zu erwarten.

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5 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5 Drucksache 17/3356

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7 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 7 Drucksache 17/3356 Anlage 1 Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie in der Justiz und zur Änderung weiterer Vorschriften * Vom Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen: Artikel 1 Änderung der Bundesrechtsanwaltsordnung DieBundesrechtsanwaltsordnunginderimBundesgesetzblattTeilIII,Gliederungsnummer303-8,veröffentlichtenbereinigtenFassung,diezuletztdurchArtikel1desGesetzesvom30.Juli2009 (BGBl.IS.2449)geändertworden ist, wird wie folgt geändert: wird wie folgt geändert: a) Der bisherige Wortlaut wird Absatz 1. b) Folgender Absatz 2 wird angefügt: (2)ÜberAnträgeistinnerhalbeinerFristvondrei Monatenzuentscheiden; 42aAbsatz2Satz2bis4 desverwaltungsverfahrensgesetzesgiltentsprechend.indenfällendes 15beginntdieFristerst mitdervorlagedesärztlichengutachtens. 10bleibt unberührt. 2. Nach 73a wird folgender 73b eingefügt: 73b Verwaltungsbehörde (1)DieRechtsanwaltskammeristimSinnedes 36 Absatz1Nummer1desGesetzesüberOrdnungswidrigkeitenVerwaltungsbehördefürOrdnungswidrigkeiten nach 6derDienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung, die durch ihre Mitglieder begangen werden. (2)DieGeldbußenausderAhndungvonOrdnungswidrigkeitennachAbsatz1fließenindieKassederVerwaltungsbehörde, die den Bußgeldbescheid erlassen hat. (3)DienachAbsatz2zuständigeKasseträgtabweichendvon 105Absatz2desGesetzesüberOrdnungswidrigkeitendienotwendigenAuslagen.SieistauchersatzpflichtigimSinnedes 110Absatz4desGesetzes über Ordnungswidrigkeiten. Artikel 2 Änderung des Rechtsdienstleistungsgesetzes DasRechtsdienstleistungsgesetzvom12.Dezember 2007 (BGBl.IS.2840),daszuletztdurchArtikel9 Absatz2desGesetzesvom30.Juli2009 (BGBl.IS.2449) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: *DieArtikel1bis6,8Nummer1,Artikel9bis11und15dieses GesetzesdienenderUmsetzungderRichtlinie2006/123/EGdesEuropäischenParlamentsunddesRatesvom12.Dezember2006über DienstleistungenimBinnenmarkt (ABl.L376vom , S.36) Absatz 2 Satz 1 wird durch folgende Sätze ersetzt: ÜberdenAntragistinnerhalbeinerFristvondreiMonatenzuentscheiden; 42aAbsatz2Satz2bis4des Verwaltungsverfahrensgesetzesgiltentsprechend.Wenn dieregistrierungsvoraussetzungennach 12Absatz1 Nummer1und2sowieAbsatz4vorliegen,fordertdie zuständigebehördedenantragstellervorablaufder FristnachSatz1auf,denNachweisüberdieBerufshaftpflichtversicherungsowieüberdieErfüllungvonBedingungen ( 10 Absatz 3 Satz 1) zu erbringen Absatz 2 wird wie folgt geändert: a) Nummer 1 wird wie folgt geändert: aa)inbuchstabebwerdendiewörter Geburtsoder gestrichen. bb)inbuchstabedwerdendiewörter sowiedes Geburtsjahres gestrichen. b)innummer2buchstabebwerdendiewörter Geburts- oder gestrichen. Artikel 3 Änderung des Einführungsgesetzes zur Insolvenzordnung NachArtikel102desEinführungsgesetzeszurInsolvenzordnungvom5.Oktober1994 (BGBl.IS.2911),daszuletzt durchartikel10desgesetzesvom23.oktober2008 (BGBl.IS.2026)geändertwordenist,wirdfolgenderArtikel 102a eingefügt: Artikel 102a Insolvenzverwalter aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union AngehörigeeinesanderenMitgliedstaatesderEuropäischenUnionoderVertragsstaatesdesAbkommensüberden EuropäischenWirtschaftsraumundPersonen,dieineinem dieserstaatenihreberuflicheniederlassunghaben,können dasverfahrenzuraufnahmeineinevondeminsolvenzgerichtgeführtevorauswahllistefürinsolvenzverwalterüber eineeinheitlichestellenachdenvorschriftendesverwaltungsverfahrensgesetzesabwickeln.überanträgeaufaufnahmeineinevorauswahllisteistindiesenfälleninnerhalb einerfristvondreimonatenzuentscheiden. 42aAbsatz2 Satz2bis4desVerwaltungsverfahrensgesetzesgiltentsprechend. Artikel 4 Änderung der Patentanwaltsordnung DiePatentanwaltsordnungvom7.September1966 (BGBl.IS.557),diezuletztdurchArtikel1desGesetzes

8 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode vom14.august2009 (BGBl.IS.2827)geändertworden ist, wird wie folgt geändert: wird wie folgt geändert: a) Der bisherige Wortlaut wird Absatz 1. b) Folgender Absatz 2 wird angefügt: (2)ÜberAnträgeistinnerhalbeinerFristvondrei Monatenzuentscheiden; 42aAbsatz2Satz2bis4 desverwaltungsverfahrensgesetzesgiltentsprechend.indenfällendes 22beginntdieFristerst mitdervorlagedesärztlichengutachtens. 17bleibt unberührt. 2. Nach 69 wird folgender 69a eingefügt: 69a Verwaltungsbehörde (1)DiePatentanwaltskammeristimSinnedes 36 Absatz1Nummer1desGesetzesüberOrdnungswidrigkeitenVerwaltungsbehördefürOrdnungswidrigkeiten nach 6derDienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung, die durch ihre Mitglieder begangen werden. (2)DieGeldbußenausderAhndungvonOrdnungswidrigkeitennachAbsatz1fließenindieKassederVerwaltungsbehörde, die den Bußgeldbescheid erlassen hat. (3)DienachAbsatz2zuständigeKasseträgtabweichendvon 105Absatz2desGesetzesüberOrdnungswidrigkeitendienotwendigenAuslagen.SieistauchersatzpflichtigimSinnedes 110Absatz4desGesetzes über Ordnungswidrigkeiten. Artikel 5 Änderung des Steuerberatungsgesetzes Dem 76desSteuerberatungsgesetzesinderFassung derbekanntmachungvom4.november1975 (BGBl.I S.2735),daszuletztdurchArtikel9Absatz8desGesetzes vom30.juli2009 (BGBl.IS.2449)geändertwordenist, werden folgende Absätze 8 bis 10 angefügt: (8)DieSteuerberaterkammeristimSinnedes 36 Absatz1Nummer1desGesetzesüberOrdnungswidrigkeitenVerwaltungsbehördefürOrdnungswidrigkeitennach 6 derdienstleistungs-informationspflichten-verordnung,die durch ihre Mitglieder begangen werden. (9)DieGeldbußenausderAhndungvonOrdnungswidrigkeitennachAbsatz8fließenindieKassederVerwaltungsbehörde, die den Bußgeldbescheid erlassen hat. (10)DienachAbsatz9zuständigeKasseträgtabweichendvon 105Absatz2desGesetzesüberOrdnungswidrigkeitendienotwendigenAuslagen.SieistauchersatzpflichtigimSinnedes 110Absatz4desGesetzesüber Ordnungswidrigkeiten. Artikel 6 Änderung der Bundesnotarordnung DieBundesnotarordnunginderimBundesgesetzblatt TeilIII,Gliederungsnummer303-1,veröffentlichtenbereinigtenFassung,diezuletztdurchArtikel3desGesetzes vom30.juli2009 (BGBl.IS.2449)geändertwordenist, wird wie folgt geändert: Absatz 3 Nummer 1 wird wie folgt gefasst: 1.überKlagen,dieEntscheidungenbetreffen,diedas BundesministeriumderJustizgetroffenhatoderfür die dieses zuständig ist,. 2. Dem 120 wird folgender Absatz 3 angefügt: (3)DieNotarkammernwerdenermächtigt,dieAusbildungsordnunggemäß 6Absatz2Satz4inderFassungvonArtikel1Nummer1desGesetzesvom2.April 2009 (BGBl.IS.696)bereitsvordem1.Mai2011zu erlassen.bewerberkönnendiepraxisausbildunggemäß 6Absatz2Satz2bis4inderFassungdesinSatz1genanntenGesetzesaufderGrundlagedervonderNotarkammererlassenenundvonderLandesjustizverwaltung genehmigtenausbildungsordnungbereitsvordem 1.Mai 2011 durchlaufen. Artikel 7 Änderung des Gerichtsverfassungsgesetzes 51desGerichtsverfassungsgesetzesinderFassungder Bekanntmachungvom9.Mai1975 (BGBl.IS.1077),das zuletztdurchdasgesetzvom24.juli2010 (BGBl.IS.976) geändert worden ist, wird wie folgt gefasst: 51 (1)EinSchöffeistseinesAmteszuentheben,wenner seine Amtspflichten gröblich verletzt hat. (2)DieEntscheidungtrifftdasOberlandesgerichtauf AntragdesRichtersbeimAmtsgerichtdurchBeschluss nachanhörungderstaatsanwaltschaftunddesbeteiligten Schöffen. Die Entscheidung ist nicht anfechtbar. (3)DasnachAbsatz2Satz1zuständigeOberlandesgerichtkannanordnen,dassderSchöffebiszurEntscheidungüberdieAmtsenthebungnichtzuSitzungenheranzuziehen ist. Die Anordnung ist nicht anfechtbar. Artikel 8 Änderung der Zivilprozessordnung DieZivilprozessordnunginderFassungderBekanntmachungvom5.Dezember2005 (BGBl.IS.3202;2006I S.431;2007IS.1781),diezuletztdurchArtikel3desGesetzesvom24.September2009 (BGBl.IS.3145)geändert worden ist, wird wie folgt geändert: 1.In 142Absatz3Satz1werdenvordemPunktdie Wörter odereinemsolchenübersetzerjeweilsgleichgestellt ist eingefügt k wird wie folgt geändert: a) Absatz 8 wird wie folgt gefasst: (8)JedePersondarfnureinPfändungsschutzkontounterhalten.BeiderAbredehatderKundegegenüberdemKreditinstitutzuversichern,dasser keinweiterespfändungsschutzkontounterhält.das KreditinstitutdarfAuskunfteienmitteilen,dassesfür denkundeneinpfändungsschutzkontoführt.die AuskunfteiendürfendieseAngabenurverwenden,

9 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 9 Drucksache 17/3356 umkreditinstitutenaufanfragezumzweckeder ÜberprüfungderRichtigkeitderVersicherungnach Satz2Auskunftdarüberzuerteilen,obdiebetroffene PersoneinPfändungsschutzkontounterhält.DieErhebung,VerarbeitungundNutzungzueinemanderen alsdeminsatz4genanntenzweckistauchmiteinwilligung der betroffenen Person unzulässig. b)inabsatz9satz1wirddaswort Führt durchdas Wort Unterhält ersetzt. 3.In 850lAbsatz4Satz1wirddasWort führt durch das Wort unterhält ersetzt. Artikel 9 Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung 67Absatz2Satz1derVerwaltungsgerichtsordnungin derfassungderbekanntmachungvom19.märz1991 (BGBl.IS.686),diezuletztdurchArtikel3desGesetzes vom21.august2009 (BGBl.IS.2870)geändertworden ist, wird wie folgt gefasst: DieBeteiligtenkönnensichdurcheinenRechtsanwaltoder einenrechtslehreraneinerstaatlichenoderstaatlichanerkanntenhochschuleeinesmitgliedstaatesdereuropäischen Union,einesanderenVertragsstaatesdesAbkommensüber deneuropäischenwirtschaftsraumoderderschweiz,der diebefähigungzumrichteramtbesitzt,alsbevollmächtigten vertreten lassen. Artikel 10 Änderung des Sozialgerichtsgesetzes 73Absatz2Satz1desSozialgerichtsgesetzesinder FassungderBekanntmachungvom23.September1975 (BGBl.IS.2535),daszuletztdurchArtikel9Absatz6des Gesetzesvom30.Juli2009 (BGBl.IS.2449)geändert worden ist, wird wie folgt gefasst: DieBeteiligtenkönnensichdurcheinenRechtsanwaltoder einenrechtslehreraneinerstaatlichenoderstaatlichanerkanntenhochschuleeinesmitgliedstaatesdereuropäischen Union,einesanderenVertragsstaatesdesAbkommensüber deneuropäischenwirtschaftsraumoderderschweiz,der diebefähigungzumrichteramtbesitzt,alsbevollmächtigten vertreten lassen. Artikel 11 Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes 22Absatz1Satz1desBundesverfassungsgerichtsgesetzesinderFassungderBekanntmachungvom11.August 1993 (BGBl.IS.1473),daszuletztdurchArtikel2desGesetzesvom1.Dezember2009 (BGBl.IS.3822)geändert worden ist, wird wie folgt gefasst: DieBeteiligtenkönnensichinjederLagedesVerfahrens durcheinenrechtsanwaltodereinenrechtslehreraneiner staatlichenoderstaatlichanerkanntenhochschuleeines MitgliedstaatesderEuropäischenUnion,einesanderenVertragsstaatesdesAbkommensüberdenEuropäischenWirtschaftsraumoderderSchweiz,derdieBefähigungzum Richteramtbesitzt,alsBevollmächtigtenvertretenlassen;in dermündlichenverhandlungvordembundesverfassungsgericht müssen sie sich in dieser Weise vertreten lassen. Artikel 12 Änderung des Gerichtskostengesetzes DasGerichtskostengesetzvom5.Mai2004 (BGBl.I S.718),daszuletztdurchArtikel12desGesetzesvom 30.Juli2009 (BGBl.IS.2479)geändertwordenist,wird wie folgt geändert: 1.InderInhaltsübersichtwirdnachderAngabezu 70 folgende Angabe eingefügt: 70aBekanntmachung von Neufassungen. 2.In 5Absatz4wirddieAngabe 9019 durchdieangabe 9018 ersetzt. 3.In 23Absatz1Satz3wirddieAngabe 9018 durch die Angabe 9017 ersetzt. 4. Nach 70 wird folgender 70a eingefügt: 70a Bekanntmachung von Neufassungen DasBundesministeriumderJustizkannnachÄnderungendenWortlautdesGesetzesfeststellenundals NeufassungimBundesgesetzblattbekanntmachen.Die BekanntmachungmussaufdieseVorschriftBezugnehmen und angeben 1. den Stichtag, zu dem der Wortlaut festgestellt wird, 2.dieÄnderungenseitderletztenVeröffentlichungdes vollständigen Wortlauts im Bundesgesetzblatt sowie 3. das Inkrafttreten der Änderungen. 5.DieAnlage1 (Kostenverzeichnis)wirdwiefolgtgeändert: a)innummer1630werdenimgebührentatbestanddie Wörter 115Abs.2Satz2und3 durchdiewörter 115 Abs. 2 Satz 5 und 6 ersetzt. b)innummer1640werdenimgebührentatbestanddas KommaunddieWörter den 246a,319Abs.6 AktG,auchi.V.m. 327eAbs.2AktGoder 16 Abs.3 UmwG gestrichen. c)nachnummer1640wirdfolgendenummer1641 eingefügt: Nr.Gebührentatbestand Gebühr oder Satz der Gebühr nach 28 FamGKG 1641Verfahrennachden 246a,319 Abs.6AktG,auchi.V.m. 327e Abs.2AktGoder 16Abs.3 UmwG ,5. d)diebisherigennummern1641bis1643werden Nummern 1642 bis e)inderneuennummer1642werdenimgebührentatbestanddiewörter Gebühr1640ermäßigt durch diewörter Gebühren1640und1641ermäßigen ersetzt.

10 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode f)inderneuennummer1644wirdimgebührentatbestanddieangabe 1642 durchdieangabe 1643 ersetzt. g)innummer1810werdenimgebührentatbestanddie Wörter und 269Abs.5 durchdiewörter, 269 Abs.5 oder 494a Abs.2 Satz2 ersetzt. h)innummer1823werdenimgebührentatbestand nachderangabe 269Abs.4 einkommaunddie Angabe 494a Abs. 2 Satz 2 eingefügt. i)indennummern2364und2441werdenjeweilsim GebührentatbestanddieWörter SoweitdieRechtsbeschwerdeverworfenoderzurückgewiesenwird durchdiewörter DieRechtsbeschwerdewirdverworfen oder zurückgewiesen ersetzt. j)innummer2440werdenimgebührentatbestanddie Wörter SoweitdieBeschwerdeverworfenoderzurückgewiesenwird durchdiewörter DieBeschwerdewirdverworfenoderzurückgewiesen ersetzt. k)innummer8610wirdimgebührentatbestanddie Angabe 269Abs.5 durchdiewörter 269 Abs. 5 oder 494a Abs. 2 Satz 2 ersetzt. l)innummer8620werdenimgebührentatbestand nachderangabe 269Abs.4 einkommaunddie Angabe 494a Abs. 2 Satz 2 eingefügt. Artikel 13 Änderung der Kostenordnung In 131Absatz7derKostenordnunginderimBundesgesetzblattTeilIII,Gliederungsnummer361-1,veröffentlichtenbereinigtenFassung,diezuletztdurchArtikel4des Gesetzesvom24.September2009 (BGBl.IS.3145)geändertwordenist,werdendieWörter Absatz1Satz2 durch die Angabe Absatz 3 ersetzt. Artikel 14 Änderung des Gesetzes über Gerichtskosten in Familiensachen DasGesetzüberGerichtskosteninFamiliensachenvom 17.Dezember2008 (BGBl.IS.2586,2666),daszuletzt durchartikel3absatz2desgesetzesvom29.juli2009 (BGBl.IS.2258)geändertwordenist,wirdwiefolgtgeändert: 1.InderInhaltsübersichtwirdnachderAngabezu 62 folgende Angabe eingefügt: 62aBekanntmachung von Neufassungen. 2. Nach 62 wird folgender 62a eingefügt: 62a Bekanntmachung von Neufassungen DasBundesministeriumderJustizkannnachÄnderungendenWortlautdesGesetzesfeststellenundals NeufassungimBundesgesetzblattbekanntmachen.Die BekanntmachungmussaufdieseVorschriftBezugnehmen und angeben Nr.Gebührentatbestand Gebühr oder Satz der Gebühr nach 28 FamGKG 1503 Selbständiges Beweisverfahren...1,0. b)innummer1910wirdimgebührentatbestanddie Angabe und 269Abs.5 durchdiewörter, 269 Abs. 5 oder 494a Abs. 2 Satz 2 ersetzt. c)innummer1920wirdimgebührentatbestanddie Angabe und 269Abs.4 durchdiewörter, 269 Abs. 4 oder 494a Abs. 2 Satz 2 ersetzt. 1. den Stichtag, zu dem der Wortlaut festgestellt wird, 2.dieÄnderungenseitderletztenVeröffentlichungdes vollständigen Wortlauts im Bundesgesetzblatt sowie 3. das Inkrafttreten der Änderungen. 3.DieAnlage1 (Kostenverzeichnis)wirdwiefolgtgeändert: a)nachnummer1502wirdfolgendenummer1503 eingefügt: Artikel 15 Änderung der Justizverwaltungskostenordnung DieJustizverwaltungskostenordnunginderimBundesgesetzblattTeilIII,Gliederungsnummer363-1,veröffentlichtenbereinigtenFassung,diezuletztdurchArtikel2des Gesetzesvom2.Oktober2009 (BGBl.IS.3214)geändert worden ist, wird wie folgt geändert: 1. 8 wird wie folgt geändert: a) Nach Absatz 1 wird folgender Absatz 2 eingefügt: (2)VonderZahlungderGebührensindauchausländischeBehördenimGeltungsbereichderRichtlinie2006/123/EGdesEuropäischenParlamentsund desratesvom12.dezember2006überdienstleistungenimbinnenmarkt (ABl.L376vom ,S.36)befreit,wennsieaufderGrundlagedes KapitelsVIderRichtlinieAuskunftausdenimviertenodersiebtenAbschnittdesGebührenverzeichnissesbezeichnetenRegisternoderGrundbüchernerhaltenundwennvergleichbareninländischenBehörden für diese Auskunft Gebührenfreiheit zustände. b)diebisherigenabsätze2und3werdendieabsätze3 und 4. 2.InAbsatz4derVorbemerkungvorNummer400derAnlage (Gebührenverzeichnis)wirddieAngabe 126 FGG durchdieangabe 380Absatz1FamFG ersetzt. Artikel 16 Änderung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes DasRechtsanwaltsvergütungsgesetzvom5.Mai2004 (BGBl.IS.718,788),daszuletztdurchArtikel7Absatz4 desgesetzesvom30.juli2009 (BGBl.IS.2449)geändert worden ist, wird wie folgt geändert: 1.InderInhaltsübersichtwirdvorderAngabezu 60folgende Angabe eingefügt:

11 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 11 Drucksache 17/ aBekanntmachung von Neufassungen. 2. Vor 60 wird folgender 59a eingefügt: 59a Bekanntmachung von Neufassungen DasBundesministeriumderJustizkannnachÄnderungendenWortlautdesGesetzesfeststellenundals NeufassungimBundesgesetzblattbekanntmachen.Die BekanntmachungmussaufdieseVorschriftBezugnehmen und angeben 1. den Stichtag, zu dem der Wortlaut festgestellt wird, 2.dieÄnderungenseitderletztenVeröffentlichungdes vollständigen Wortlauts im Bundesgesetzblatt sowie 3. das Inkrafttreten der Änderungen. a) Nummer 3105 wird wie folgt geändert: 3.DieAnlage1 (Vergütungsverzeichnis)wirdwiefolgtgeändert: aa)imgebührentatbestandundinabsatz1nummer1deranmerkungwerdenjeweilsdiewörter Prozess-oderSachleitung durchdiewörter Prozess-, Verfahrens- oder Sachleitung ersetzt. bb) Absatz 2 der Anmerkung wird aufgehoben. cc)derbisherigeabsatz3deranmerkungwird Absatz2. b)innummer3203werdenimgebührentatbestanddie Wörter Prozess-oderSachleitung durchdiewörter Prozess-, Verfahrens- oder Sachleitung ersetzt. DieAnmerkungzuNummer3104undAbsatz2der Anmerkung zu Nummer 3202 gelten entsprechend. d)innummer3211werdenimgebührentatbestanddie Wörter Prozess-oderSachleitung durchdiewörter Prozess-, Verfahrens- oder Sachleitung ersetzt. c)innummer3210wirddieanmerkungwiefolgtgefasst: Artikel 17 Änderung des Markengesetzes DasMarkengesetzvom25.Oktober1994 (BGBl.I S.3082;1995IS.156;1996IS.682),daszuletztdurch Artikel3desGesetzesvom31.Juli2009 (BGBl.IS.2521) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: Absatz 2 wird wie folgt gefasst: (2)WirdeinAntragaufSchutzentziehungnach 49 Absatz1wegenmangelnderBenutzunggestellt,sotritt andiestelledestagesdereintragungindasregister der Tag, 1.andemdieMitteilungüberdieSchutzbewilligung deminternationalenbüroderweltorganisationfür geistiges Eigentum zugegangen ist, oder 2.andemdieFristdesArtikels5Absatz2desMadriderMarkenabkommensabgelaufenist,sofernzudiesemZeitpunktwederdieMitteilungnachNummer1 nocheinemitteilungüberdievorläufigeschutzverweigerung zugegangen ist. 2.In 125awerdendieWörter Artikel25Abs.1 BuchstabebderVerordnung (EG)Nr.40/94desRates vom20.dezember1993überdiegemeinschaftsmarke (ABl.EG1994Nr.L11S.1) durchdiewörter Artikel25Absatz1BuchstabebderVerordnung (EG) Nr.207/2009desRatesvom26.Februar2009überdie Gemeinschaftsmarke (kodifiziertefassung) (ABl.L78 vom , S. 1) ersetzt. 3.In 143aAbsatz1werdendieWörter Artikel9Abs.1 Satz2derVerordnung (EG)Nr.40/94desRatesvom 20.Dezember1993überdieGemeinschaftsmarke (ABl. EG1994Nr.L11S.1) durchdiewörter Artikel9 Absatz1Satz2derVerordnung (EG)Nr.207/2009des Ratesvom26.Februar2009überdieGemeinschaftsmarke (kodifiziertefassung) (ABl.L78vom , S.1) ersetzt. Artikel 18 Inkrafttreten DiesesGesetztrittamTagnachderVerkündunginKraft.

12 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Begründung I.Inhalt A. Allgemeiner Teil DieRichtlinie2006/123/EGdesEuropäischenParlaments unddesratesvom12.dezember2006überdienstleistungenimbinnenmarkt (ABl.L376vom ,S.36) gibtimbereichderjustiznuranlasszugeringfügigen Rechtsanpassungen.DasnationaleRecht,vorallemdasBerufsrechtderrechtsberatendenBerufe,hatsichbeiderim ZugederRichtlinienumsetzungdurchgeführtenumfassendenNormenprüfungalsimWesentlichenrichtlinienkonformerwiesen.Änderungsbedarfhatsichdanachlediglich ineinigenrandbereichen,vorallemaberimverfahrensrecht der Berufszulassung, ergeben. ImMittelpunktdesvorliegendenGesetzentwurfsstehendaherinArtikel1bisArtikel4RegelungenzurUmsetzung derinartikel13dereu-dienstleistungsrichtliniegemachtenvorgabenfürgenehmigungsverfahrennachderbundesrechtsanwaltsordnung (BRAO),derPatentanwaltsordnung (PAO)unddemRechtsdienstleistungsgesetz (RDG)sowie imeinführungsgesetzzurinsolvenzordnung.danachsind inallenberufszulassungsverfahrenverbindlicheentscheidungsfristeneinzuführen,innerhalbdererdiezuständige GenehmigungsbehördeübereinenBerufszulassungsantrag zubefindenhat.dergesetzentwurfschlägthierzuvor,einheitlicheineentscheidungsfristvondreimonateneinzuführen.diesentsprichtderregelungimallgemeinenverwaltungsverfahrensrechtundstehtdarüberhinausimeinklang mitdereu-berufsqualifikationsanerkennungsrichtlinie (Richtlinie2005/36/EGdesEuropäischenParlamentsund desratesvom7.september2005überdieanerkennung vonberufsqualifikationen,abl.l255vom , S.22),diefürdenBereichderrechtsberatendenBerufe ebenfallszubeachtenistundinihremanwendungsbereich eineentscheidungsfristvondreimonatenfestschreibt.für denfalldernichteinhaltungdieserentscheidungsfristsieht dergesetzentwurfzumschutzderrechtsuchendenundin ÜbereinstimmungmitArtikel13Absatz4derEU-Dienstleistungsrichtliniedavonab,beiderBerufszulassungzu einemrechtsberatendenberufeinegenehmigungsfiktion anzuordnen. ImrechtsanwaltlichenundpatentanwaltlichenBerufsrecht sowieimberufsrechtdersteuerberaterinnenundsteuerberater (Artikel5)solldarüberhinausdenBerufskammerndie ZuständigkeitfürdieAhndungvonVerstößengegendiezur UmsetzungderEU-DienstleistungsrichtlinieaufderGrundlagedes 6cderGewerbeordnungerlasseneDienstleistungs-Informationspflichten-Verordnungübertragenwerden.DiesentsprichtdemSystemderBerufsaufsichtbeiden freienberufenundderfürwirtschaftsprüferinnenundwirtschaftsprüferbeabsichtigtenrechtsänderung (vgl.artikel1 Nummer6desEntwurfseinesViertenGesetzeszurÄnderungderWirtschaftsprüferordnung WahlrechtderWirtschaftsprüferkammer, Bundestagsdrucksache 17/2628). EbenfallsderUmsetzungderEU-Dienstleistungsrichtlinie dienendieregelungenzurprozessvertretungsbefugnis europäischerhochschullehrerinnenund-lehrerinartikel9 bisartikel11desgesetzentwurfs.bishersindindenverfahrenderverwaltungs-undsozialgerichtsbarkeitsowieim VerfahrenvordemBundesverfassungsgerichtnurRechtslehrerinnenundRechtslehreraneinerdeutschenHochschulevertretungsbefugt.DieswidersprichteinerVorgabe dereu-dienstleistungsrichtlinie,wonachdiezulassung einerdienstleistungstätigkeitnichtvomortderberuflichen Niederlassungabhängiggemachtwerdendarf.Ausdiesem GrundsollenkünftigRechtslehrerinnenundRechtslehreran alleneuropäischenhochschulengleichgestelltwerden,sofernsieüberdiefürdieprozessvertretungindeutschengerichtsverfahrenerforderlichebefähigungzumrichteramt verfügen. DarüberhinauserfordertdieUmsetzungderEU-DienstleistungsrichtlinieaucheinegeringfügigeAnpassungderZivilprozessordnung (ZPO)andieDolmetschergesetzederLänder,soweitdiesedieimZugederRichtlinienumsetzunggeändertwordensind.DieRegelunginArtikel8Nummer1 desgesetzentwurfsgewährleistet,dassimzivilprozess auchübersetzungenanerkanntwerden,diedurcheine ÜbersetzerinodereinenÜbersetzerauseinemanderenMitgliedstaatderEUgefertigtwurden,dieoderdernachLandesrechtdenbesondersermächtigtenoderöffentlichbestellten Übersetzerinnen und Übersetzern gleichgestellt ist. SchließlicherfordertdieVorgabederEU-Dienstleistungsrichtlinie,wonacheuropäischenStellenEinsichtinnationaleDienstleistungsregisterzudenselbenBedingungenzu gewährenistwievergleichbarendeutschenbehörden,eine AnpassungdesJustizverwaltungskostenrechts.Nach Artikel15desGesetzentwurfssolleneuropäischeBehörden imrahmenderverwaltungszusammenarbeitaufgrundlage dereu-dienstleistungsrichtliniekünftigebensowiedeutschebehördengebührenfreiheitbeidereinsichtindas elektronische Handelsregister erlangen. DanebenenthältderGesetzentwurfauchRegelungen,die nichtimzusammenhangmitderumsetzungdereu- Dienstleistungsrichtlinie stehen: MitBlickaufdiejüngstinKraftgetreteneNeuregelungdes ZugangszumAnwaltsnotariatenthältArtikel6desGesetzentwurfsÄnderungenderBundesnotarordnung (BNotO), dieeinerseitsdieerstinstanzlichezuständigkeitfürklagen gegenentscheidungenderbundesnotarkammereinschließlichdesbeiihrangesiedeltenprüfungsamtsnichtdembundesgerichtshof,sondernentsprechendderallgemeinen RegelungdenNotarsenatenbeidenOberlandesgerichten zuweisen,undandererseitsdenländerndiemöglichkeit eröffnen,ausbildungsordnungenfürdieneuepraxisausbildungderanwaltsnotarinnenundanwaltsnotarebereitsvor dem 1. Mai 2011 zu erlassen. DieinArtikel7desGesetzentwurfsvorgeschlageneÄnderungvon 51desGerichtsverfassungsgesetzes (GVG)trägt demumstandrechnung,dassauchschöffinnenundschöffenderverfassungstreuepflichtausartikel33absatz5des Grundgesetzes (GG)unterliegen.ImFalleverfassungswidrigenVerhaltensmussdaherdieMöglichkeiteinerAmtsenthebungbestehen.VoraussetzungfüreinesolcheAmtsenthebungist,dasssiedurcheinGerichtausgesprochenwird unddasverfahrengesetzlichgeregeltist.einesolchege-

13 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 13 Drucksache 17/3356 setzlicheregelungfehltbisherfürschöffinnenundschöffenimgegensatzzuanderenehrenamtlichenrichterinnen undrichtern,derenbeteiligungdieverfahrensordnungen vorsehen (Verwaltungsgerichtsordnung [VwGO],Sozialgerichtsgesetz [SGG],Finanzgerichtsordnung [FGO], 113 GVG KammernfürHandelssachen,Arbeitsgerichtsgesetz [ArbGG]). DanebensiehtderEntwurfinArtikel2Nummer2einen VerzichtaufdiebisherobligatorischeBekanntmachungdes GeburtsjahresregistrierterPersonenimRechtsdienstleistungsregisterundinArtikel8Nummer2eineAnpassung desfürdieverhinderungvonmissbräuchenbeimpfändungsschutzkontovorgesehenenmechanismusvor.dieam 1.Juli2010inKraftgetreteneRegelungdes 850kAbsatz8 Satz3und4ZPOverhindertdurcheinpräventivesVerfahren,dasseinzelnePersonenmehrerePfändungsschutzkontenbeiunterschiedlichenKreditinstitutenunterhaltenund aufdieseweisezumnachteildergläubigerschaftmehrfachenkontopfändungsschutzinanspruchnehmen.ohne AbstrichebeimSchutzderRechtebetroffenerKontoinhaberinnenund-inhabersolldieseMissbrauchskontrollemittels InformationsaustauschzwischenBanken,diePfändungsschutzkontenfürihreKundinnenundKundenführen,und Auskunfteien optimiert werden. AußerdemsiehtderGesetzentwurfinArtikel12bis Artikel14sowieinArtikel16ÄnderungenimKostenrecht vor,dieimwesentlichenklarstellendefunktionoderredaktionellencharakterhaben.zugleichsolldembundesministeriumderjustizdiebefugniseingeräumtwerden,nachänderungendesgerichtskostengesetzes,desgesetzesüber GerichtskosteninFamiliensachenunddesRechtsanwaltsvergütungsgesetzesdenWortlautdesGesetzesfestzustellen undalsneufassungimbundesgesetzblattbekanntzumachen. SchließlichsolldasMarkengesetz (MarkenG)durchdieÄnderungeninArtikel17aneineÄnderungderGemeinsamen AusführungsordnungzumMadriderAbkommenüberdie internationaleregistrierungvonmarkenundzumprotokoll zudiesemabkommen (GMAO)angepasstwerden.Ferner sollenzweiverweisungenimmarkengimhinblickdarauf geändertwerden,dassimrahmeneinersogenanntenkodifizierungdiegemeinschaftsmarkenverordnungneuerlassen worden ist. II. Gesetzgebungskompetenz; Vereinbarkeit mit dem Recht der Europäischen Union und völkerrechtlichen Verträgen, die die Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen hat Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes folgt aus Artikel73Absatz1Nummer9 (Artikel17: Gewerblicher Rechtsschutz )sowieausartikel74absatz1nummer1 desgrundgesetzes (Artikel1undArtikel16: Rechtsanwaltschaft ;Artikel2undArtikel4: Rechtsberatung ; Artikel6: Notariat ;Artikel7: Gerichtsverfassung ; Artikel3undArtikel8bisArtikel15: gerichtlichesverfahren ). DerGesetzentwurfistmitdemRechtderEuropäischen UnionundvölkerrechtlichenVerträgen,diedieBundesrepublik Deutschland abgeschlossen hat, vereinbar. III.Gesetzesfolgen BelastungenfürdieöffentlichenHaushalteundKostenfür Wirtschaftsunternehmenentstehennicht.Auswirkungenauf daspreisniveau,insbesondereaufdasverbraucherpreisniveau, sind nicht zu erwarten. DerGesetzentwurfstehtimEinklangmitdenLeitgedanken derbundesregierungzurnachhaltigenentwicklungim SinnedernationalenNachhaltigkeitsstrategie.InsbesonderemitderEinführungverbindlicherEntscheidungsfristen fürdieberufszulassungsverfahrenderrechtsberatendenberufewerdengemeinschaftsrechtlichevorgabenzurumsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie erfüllt. AuswirkungenvongleichstellungspolitischerBedeutung entstehen ebenfalls nicht. IV.Bürokratiekosten EswerdenkeineInformationspflichtenfürUnternehmen oderbürgerinnenundbürgereingeführt,vereinfachtoder abgeschafft. FürRechtsanwaltskammern,Patentanwaltskammernund LandesjustizverwaltungenwirdjeweilseinePflichtzurBegründungundMitteilungeinerVerlängerungdergesetzlichenEntscheidungsfristeingeführt ( 32Absatz2BRAO-E, 30 Absatz 2 PAO-E, 13 Absatz 2 Satz 1 RDG-E, jeweils inverbindungmit 42aAbsatz2Satz4desVerwaltungsverfahrensgesetzes).AufgrunddergeringenHäufigkeitvon deutlichwenigerals1000fällenp.a.sindhierdurchkeine Mehr-oderMinderkostenzuerwarten. B. Besonderer Teil Zu Artikel1 (Änderung der Bundesrechtsanwaltsordnung) Zu Nummer1 (Änderung von 32) DieÄnderungdientderUmsetzungdesArtikels13derEU- Dienstleistungsrichtlinie.DanachsindalleGenehmigungsverfahrenunverzüglichundinjedemFallinnerhalbeiner vorabfestgelegtenundbekanntgemachtenangemessenen Fristzubearbeiten.InÜbereinstimmungmitderallgemeinenRegelungin 42aAbsatz2desVerwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG)solldieseBearbeitungsfristfürdieVerfahrennachderBundesrechtsanwaltsordnungdreiMonate betragen.innerhalbdieserfristkönnenanträgeaufzulassungzurrechtsanwaltschaft,aberauchdiesonstigenim ZusammenhangmitderAusübungderRechtsanwaltstätigkeitstehendenAnträgevonRechtsanwältinnenundRechtsanwälten etwaanträgeaufverleihungderbefugniszur FührungeinerFachanwaltsbezeichnung inallerregelabschließendbearbeitetwerden.ausvereinheitlichungs-und TransparenzgründensowiezurVermeidungvonStreitigkeitendarüber,wieweitderBegriffdesGenehmigungsverfahrensinArtikel13derEU-Dienstleistungsrichtlinieauszulegenist,istesangezeigt,dieeinheitlicheEntscheidungsfrist füralleverwaltungsentscheidungennachderbraoeinzuführen. DurchdieVerweisungauf 42aAbsatz2Satz3VwVfG wirdgewährleistet,dassdiezuständigebehördeinbesondersgelagertenausnahmefällen möglicherweiseetwaim

14 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode VerfahrenüberdieRechtsanwaltszulassungbeidemBundesgerichtshof diefristangemessenverlängernkann. EinesolcheFristverlängerungistgemäß 42aAbsatz2 Satz4VwVfGgesondertzubegründenundderAntragstellerinoderdemAntragstellerrechtzeitigvorAblaufdergesetzlichenFristmitzuteilen.VonderfüreineFristverlängerungnach 42aAbsatz2Satz3erforderlichen SchwierigkeitderAngelegenheit istdabeiauchdannauszugehen, wenn etwaimverfahrenüberdiebefugniszurführung einerfachanwaltsbezeichnung zuraufklärungoderergänzungdessachverhaltseineweiteremitwirkungshandlungderantragstellerinoderdesantragstellerserforderlich wird.diefristkannindiesenfällenumdiefürdiebeibringungdererforderlicheninformationenoderunterlagenerforderlichezeitzuzüglicheinesfürdieabschließendeprüfungundentscheidungsfindungerforderlichenzeitraums verlängert werden. BereitsausderVerweisungauf 42aAbsatz2Satz2 VwVfGergibtsich,dassderLaufderdreimonatigenEntscheidungsfristerstbeginnt,wennsämtlichezurEntscheidungüberdenAntragerforderlichenUnterlagenvorliegen. LediglichklarstellendwerdendanebenindenneuenSätzen4 und5des 32BRAOdieFällederEinholungeinesärztlichenGutachtensundeinesschwebendenErmittlungsbzw. Strafverfahrens gesondert geregelt. WeitereRegelungenzurEntscheidungsfristundzumVerwaltungsverfahrensindzurUmsetzungderEU-Dienstleistungsrichtlinie nicht erforderlich: Zumeinengelangendurchdiein 32Satz2BRAOgeregelteMöglichkeitderVerfahrensabwicklungübereineeinheitlicheStelledie 71aff.VwVfGzurAnwendung. Nach 71aAbsatz2VwVfGsinddiefürdieeinheitliche StellegeltendenverfahrensrechtlichenRegelungenunmittelbarauchaufdasVerfahrenvoreinerzuständigenBehörde anzuwenden.dierechtsanwaltskammernundsonstigenzur DurchführungvonVerwaltungsverfahrennachderBRAO berufenenbehördenhabendaherbereitsnachgeltendem RechtdiePflichtenaus 71bAbsatz3,4und6, 71c Absatz 2 und 71e VwVfG zu beachten. ZumanderenbedarfesauchnichteinergesetzlichenAnordnungeinerGenehmigungsfiktionimSinndes 42aAbsatz1 VwVfGfürAnträgeaufZulassungzurRechtsanwaltschaft. ZwarsiehtArtikel13Absatz4Satz1derEU-DienstleistungsrichtlinieimRegelfalldenEintritteinerGenehmigungsfiktionvor,wenneinAntragnichtbinnenderfestgelegtenoderverlängertenFristbeantwortetwird.EineGenehmigungsfiktionkannallerdingsnachArtikel13Absatz4 Satz2derEU-Dienstleistungsrichtliniedannausgeschlossenwerden,wenndiesdurcheinenzwingendenGrunddes Allgemeininteresses,einschließlicheinesberechtigtenInteressesDritter,gerechtfertigtist.DieseVoraussetzungliegt hiervor:eineperson,derinfolgeeinergenehmigungsfiktiondieberatungundvertretungderrechtsuchendenals RechtsanwältinoderRechtsanwaltgestattetwird,obwohl nichtgewährleistetist,dasssieodererdieerforderlicheberuflichequalifikationundzuverlässigkeitbesitzt,stellteine GefährdungfürdieRechtspflege,dieInteressenderRechtsuchendenunddieRechtsordnunginsgesamtdar.Umsicherzustellen,dassdieRechtsanwaltstätigkeitnurdannausgeübtwerdendarf,wenndieVoraussetzungenderBRAO geprüftwurden,istesdeshalbgerechtfertigt,voneinergenehmigungsfiktion abzusehen. Zu Nummer2 (Einfügung von 73b neu ) DieaufderGrundlagedes 6cderGewerbeordnung (GewO)erlasseneDienstleistungs-Informationspflichten- Verordnung (DL-InfoV)dientderUmsetzungderinder EU-DienstleistungsrichtlinieenthaltenenInformationspflichtenfürPersonen,dieDienstleistungenerbringen. HierunterfallennebenGewerbetreibendenauchdieAngehörigenfreierBerufe,namentlichRechtsanwältinnenund Rechtsanwälte.DerGesetzgeberhatsichdafürentschieden, dieseberufsbezogenenpflichtennichtindeneinzelnenberufsgesetzen,sondernanzentralerstelleindergewerbeordnungzuverorten (vgl.bundestagsdrucksache16/12784, S.14).BerufsrechtlichsinddieKammerngemäß 73Absatz2Nummer4inVerbindungmit 43BRAObereits nachgeltendemrechtfürdieüberwachungdereinhaltung dersichausderdienstleistungs-informationspflichten-verordnungergebenden,imunmittelbarenzusammenhangmit derberufsausübungstehendenpflichtenihrermitglieder zuständig.esliegtdeshalbnahe,ihnenzugleichdiezuständigkeitfürdenvollzugunddieahndungvonordnungswidrigkeitennach 6DL-InfoVzuübertragenunddieAufsichts-undÜberwachungszuständigkeitinsoweitnichtden Gewerbeämtern zu überlassen. AusdiesemGrundundvordemHintergrundderbestehendenbundeseinheitlichenRegelungenfürdieRechtsanwaltschaft,derbeidenKammervorständenkonzentriertenAufsichtspflichtensowiedesgesetzgeberischenZiels,die SelbstverwaltungderverfasstenAnwaltschaftzustärken (vgl.gesetzesbegründungzumentwurfeinesgesetzeszur StärkungderSelbstverwaltungderRechtsanwaltschaft, Bundestagsdrucksache16/516)solldenRechtsanwaltskammerndieBußgeldzuständigkeitbundesgesetzlichübertragenwerden.DieslässtdasRechtderLänder,gemäßArtikel84Absatz1Satz2desGrundgesetzesdurchLandesgesetzeinehiervonabweichendeZuständigkeitsregelungzu treffen, unberührt. DieörtlicheZuständigkeitderjeweiligenRechtsanwaltskammerfolgtunmittelbaraus 33Absatz3BRAO.Die ZuständigkeitderRechtsanwaltskammerbeidemBundesgerichtshofergibtsichausderVerweisungin 162BRAO, diedenviertenteilunddamitauchdenneuen 73bBRAO umfasst. DieRegelungindenAbsätzen2und3trägtdemUmstand Rechnung,dassdieRechtsanwaltskammerfürdieÜberwachungderEinhaltungderPflichtenausderDL-InfoVeinen entsprechendenpersonellenundfinanziellenaufwandhat. IhrsollendaherauchdieEinnahmenausdenverhängten Bußgeldernzustehen.AndererseitshatsieimFalleinerentsprechendengerichtlichenEntscheidungauchdieAuslagen und Ersatzansprüche der Betroffenen zu tragen. Zu Artikel2 (Änderung des Rechtsdienstleistungsgesetzes) Zu Nummer1 (Änderung von 13) AuchdieÄnderungdesRechtsdienstleistungsgesetzes (RDG)entsprichtderNeuregelunginderBRAO.DasRDG bezwecktebensowiebraoundpatentanwaltsordnungden

15 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 15 Drucksache 17/3356 SchutzderRechtspflege,derRechtsuchendenundder Rechtsordnung.DaherkönnenregistriertePersonennach demrdgebensowenigwierechtsanwältinnenund RechtsanwälteoderPatentanwältinnenundPatentanwälte aufgrundeinerbloßengenehmigungsfiktioneineberufszulassung erhalten. Zu Nummer2 (Änderung von 16) GegendieobligatorischeBekanntmachungdesGeburtsjahresnatürlicherregistrierterPersonenisteingewandtworden,dieseverstoßegegenderenGrundrechtaufinformationelleSelbstbestimmung.ZweckderVeröffentlichungdes Geburtsdatumsistes,VerwechslungenbeiNamens-und OrtsgleichheitzweierregistrierterPersonenzuvermeiden (GesetzentwurfderBundesregierung,Bundestagsdrucksache16/3655,S.75).AngesichtsdergeringenGesamtzahl dernachdemrechtsdienstleistungsgesetzregistriertenpersonenwerdensolchenamens-undortsidentitätenallerdings andersalsetwaimbereichderinsolvenzbekanntmachungen nuräußerstseltenvorkommen,sodasseine obligatorischebekanntmachungdesgeburtsjahresohne vorherigeprüfung,obimeinzelfalleinekonkreteverwechslungsgefahrbesteht,unverhältnismäßigseinkönnte. UmdenAufwandbeidenRegistrierungsbehördennicht durcheinezusätzlicheprüfungaufeinesolcheverwechslungsgefahrzuerhöhen,sollaufdieangabedesgeburtsjahresbeiregistriertenpersonenundqualifiziertenpersonen künftig insgesamt verzichtet werden. Zu Artikel3 (Änderung des Einführungsgesetzes zur Insolvenzordnung) AuchimInsolvenzrechterfordertdieEU-DienstleistungsrichtlinieRechtsänderungen,diedasVerfahrenderVorauswahlderInsolvenzverwalterinnenundInsolvenzverwalter betreffen.fürdiesesverfahren,dasbishergesetzlichnicht kodifiziertist,hatdasbundesverfassungsgerichtgrundsätzeaufgestellt,dieseithervondeninsolvenzgerichtenzu beachtensind (grundlegendbverfg,beschlussvom 3.August2004 1BvR135/00und1086/01,NJW2004, 2725;Beschlussvom23.Mai2006 1BvR2530/04,NJW 2006,2613).DieEntscheidungüberdieAufnahmeindie beideninsolvenzgerichtenaufgrunddieserrechtsprechung geführtenvorauswahllistenhatberufszulassungscharakter. DievonderRechtsprechunghierzuentwickeltenGrundsätzestellenGenehmigungsregelungenundAnforderungen imsinnvonartikel4nummer6und7dereu-dienstleistungsrichtliniedar (zurgleichstellunggesetzlichermitden sichausrechtsprechungundverwaltungspraxisergeben- denanforderungenvgl.artikel4nummer7dereu- Dienstleistungsrichtlinie). DassdieTätigkeitderInsolvenzverwalterinnenundInsolvenzverwalterindenAnwendungsbereichderEU-Dienstleistungsrichtliniefällt,ergibtsichausderenArtikel2.Die dortinabsatz2genanntenausnahmetatbeständefindenauf dieinsolvenzverwaltungkeineanwendung.insbesondere istinsolvenzverwaltungkeinetätigkeit,dieimsinnedes Artikels45desEG-Vertrags (jetzt:artikel51desvertrags überdiearbeitsweisedereuropäischenunion)mitder AusübungöffentlicherGewaltverbundenist (vgl.auch BVerfG,Beschlussvom23.Mai2006 1BvR2530/04, NJW2006,2613,Rz.32: DerInsolvenzverwalterübtkein öffentlichesamtaus. ).AuchenthältdieEuropäischeInsolvenzverordnung (EuInsVO)keinederEU-DienstleistungsrichtliniewidersprechendenRegelungenzurInsolvenzverwaltervorauswahl,diegemäßArtikel3derEU-DienstleistungsrichtliniederenAnwendungsbereichohnehinnur partiell einschränken könnten. DieAnwendbarkeitderEU-Dienstleistungsrichtlinieaufdie InsolvenzverwaltunghatzurFolge,dasswieimanwaltlichenBerufsrechtdieVorschriftenüberdasGenehmigungsverfahrenunddamitdieRegelnüberEntscheidungsfristenunddieVerfahrensabwicklungüberdeneinheitlichen Ansprechpartnerumzusetzensind.AndersalsbeidenübrigenRechtsberufenfehltesaberimInsolvenzrechtbisheran einergesetzlichenausgestaltungdesberufszulassungsverfahrens.deshalbsollendievorgabendereu-dienstleistungsrichtliniebiszueinergesetzlichenneuregelungdes ZugangszumInsolvenzverwalterberufvorläufignurinderenunmittelbarempersönlichenAnwendungsbereichumgesetztwerden,alsonurfürPersonen,diedieStaatsangehörigkeiteinesanderenEU-MitgliedstaatesoderEWR-VertragsstaatesbesitzenodersichineinemdieserStaatenberuflich niedergelassenhaben.diebeschränkungdieservorläufigen,rudimentärenregelungaufsachverhaltemitgrenzüberschreitendembezugkanniminteresseeinerzeitnahen RichtlinienumsetzungfüreinenÜbergangszeitraumbiszur SchaffungeinerumfassendengesetzlichenGrundlagefür denzugangzuminsolvenzverwalterberufhingenommen werden. ZurRichtlinienumsetzungzwingenderforderlichisteinerseitsdieinSatz1dervorgeschlagenenRegelungeröffnete MöglichkeitderVerfahrensabwicklungübereineeinheitlicheStelle.InsolvenzverwalterinnenundInsolvenzverwalterausdemeuropäischenAuslandkönnendamitdieAufnahmeineineodermehreregerichtlicheVorauswahllisten wahlweiseunmittelbarbeidemjeweilszuständigeninsolvenzgerichtoderüberdienachlandesrechtzuständigeeinheitlichestellegemäß 71aff.VwVfGbeantragen.EntsprechendderallgemeinenAufgabendefinitiondereinheitlichenStellehatdiesenichtetwadieAufgabe,überdenAntragselbstzuentscheiden,sonderndiesenlediglichandas jeweilszuständigeinsolvenzgerichtweiterzuleitenunddie AntragstellerinoderdenAntragstellerdurchdasVerfahren zubegleiten.danach 71aAbsatz2VwVfGdiefürdie einheitlichestellegeltendenverfahrensrechtlichenregelungenunmittelbarauchaufdasverfahrenvoreinerzuständigenbehördeanzuwendensind,habendaherauchdieinsolvenzgerichtediesichaus 71bAbsatz3,4und6, 71c Absatz2und 71eVwVfGergebendenPflichtenzubeachten. AndererseitsbedarfesauchderEinführungvonEntscheidungsfristen,innerhalbdererdaszuständigeInsolvenzgerichtüberdenAntragdergenanntenPersonenaufAufnahmeineineVorauswahllisteentschiedenhabenmuss.InsoweitwirdaufdieBegründungzuArtikel1Nummer1Bezuggenommen.WiebeidenübrigenRechtsberufenim AnwendungsbereichderEU-Dienstleistungsrichtliniesoll auchiminsolvenzrechtzumschutzderrechtsuchenden unddesrechtsverkehrsaufdeneintritteinergenehmigungsfiktionbeinichteinhaltungderentscheidungsfrist verzichtet werden.

16 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Zu Artikel 4 (Änderung der Patentanwaltsordnung) Zu Nummer1 (Änderung von 30) DieÄnderungentsprichtderRegelunginderBRAO.Auf diebegründungzuartikel1kanndaherbezuggenommen werden.auchimbereichderpatentanwaltschaftkommt eineberufszulassungquagenehmigungsfiktionauszwingendengründendesallgemeininteresses (Schutzder Rechtspflege,derRechtsuchendenundderRechtsordnung) nicht in Betracht. Zu Nummer2 (Einfügung von 69a neu ) AuchimBereichderPatentanwaltschaftsolldieAhndung vonverstößengegendiedienstleistungs-informationspflichten-verordnungderzuständigenberufskammerübertragenwerden.aufdiebegründungzuartikel1nummer2 wird Bezug genommen. Zu Artikel5 (Änderung des Steuerberatungsgesetzes) DadieDienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung auchfürsteuerberaterinnenundsteuerberatergilt,sollauch insoweiteineübertragungderzuständigkeitfürdieahndungvonverstößenaufdiesteuerberaterkammernerfolgen,derenörtlichezuständigkeitunmittelbaraus 74des Steuerberatungsgesetzesfolgt.AufdieBegründungzu Artikel 1 Nummer 2 wird Bezug genommen. Zu Artikel6 (Änderung der Bundesnotarordnung) Zu Nummer1 (Änderung von 111) Nachdemgeltenden 111Absatz3Nummer1istfür KlagengegendieBundesnotarkammerderBundesgerichtshofinersterundletzterInstanzzuständig.Künftigsollüber KlagenindiesemFallenachderGrundregeldes 111Absatz1dasOberlandesgerichtimerstenRechtszugentscheiden.DasentsprichtdergeltendenRegelunginderParallelvorschriftdes 112aBRAOfürKlagengegendieBundesrechtsanwaltskammer,fürdiederAnwaltsgerichtshofzuständigist.DieÄnderungbewirktinsbesondere,dass KlagengegenVerwaltungsaktedesPrüfungsamtesfürdie notariellefachprüfungbeiderbundesnotarkammer ( 7g) beimsenatfürnotarsachendesoberlandesgerichts in diesemfallebeimkammergerichtberlin zuerhebensind. EineerstinstanzlicheZuständigkeitdesOberlandesgerichts mitdergerichtlichenüberprüfungsmöglichkeitimwege derberufungzumbundesgerichtshof ( 111d)istbei KlagengegenPrüfungsentscheidungendesPrüfungsamtes sachgerecht. Zu Nummer2 (Änderung von 120) MitInkrafttretenderNeuregelungdesZugangszumAnwaltsnotariatmüssenBewerberinnenundBewerbervorder BestellungzurAnwaltsnotarinoderzumAnwaltsnotar grundsätzlicheinepraxisausbildungabsolvieren,dereneinzelheitenvondernotarkammerineinervonderlandesjustizverwaltungzugenehmigendenausbildungsordnunggeregeltwerden ( 6Absatz2Satz2bis4inderFassungvon Artikel1Nummer1desGesetzesvom2.April2009,BGBl.I S.696).DieRegelungentretenerstam1.Mai2011inKraft (Artikel2desGesetzesvom2.April2009).Nachderneuen Regelungin 120Absatz3BNotO-EsollendieNotarkammerndieAusbildungsordnungenbereitsvordem1.Mai 2011erlassenkönnenundBewerberinnenundBewerberdie vorgeschriebenepraxisausbildungbereitsvordiesemzeitpunktabsolvierenkönnen.dasentsprichteinembedürfnis derpraxis.dieerstenbewerberinnenundbewerberwerden dienotariellefachprüfungvoraussichtlichanfang2011bestandenhaben.umverzögerungenbeiderbestellungvon AnwaltsnotarinnenundAnwaltsnotarennachdemneuen Rechtzuvermeiden,sollensiedieMöglichkeithaben,auch dieerforderlichepraxisausbildungbereitsvordeminkrafttretenderneuenregelungenfürdenzugangzumanwaltsnotariat zu durchlaufen. Zu Artikel7 (Änderung des Gerichtsverfassungsgesetzes) Nichtnurhauptamtliche,sondernauchehrenamtlicheRichterinnenundRichterunterliegeneinerPflichtzurbesonderenVerfassungstreue.ObwohlArtikel33Absatz5GGnur diehergebrachtengrundsätzedesberufsbeamtentumsanerkenntundsomitaufehrenamtlicherichterinnenundrichternichtunmittelbaranzuwendenist,fungierenehrenamtlicherichterinnenundrichtergleichberechtigtmitden hauptamtlichenrichterinnenundrichternalsorganestaatlicheraufgabenerfüllung.dietreuepflichtderehrenamtlichenrichterinnenundrichtererhältwiedietreuepflicht derhauptamtlichenbeamtinnenundbeamtenoderrichterinnenundrichterunterdergeltungdesgrundgesetzesein besonderesgewichtdadurch,dassdieverfassungnicht wertneutralist,sondernsichfürzentralegrundwerteentscheidet,sieinihrenschutznimmtunddemstaataufgibt, siezusichernundsiezugewährleisten.daheristesausgeschlossen,dassderstaatzurausübungvonstaatsgewalt Bewerberinnen und Bewerber zulässt und dass er in (Ehren-)Ämtern,diemitderAusübungstaatlicherGewalt verbundensind,bürgerinnenundbürgerbelässt,diedie freiheitlichedemokratische,rechts-undsozialstaatliche Ordnung ablehnen oder bekämpfen. MitderEntscheidungvom6.Mai2008 (NJW2008,S.2568 ff.)hatdasbundesverfassungsgerichtdurchdiebejahung derverfassungstreuepflichtehrenamtlicherrichterinnen undrichterseinefrühererechtsprechungweiterentwickelt. DieshatinsbesondereFolgenfürdasVorliegenvonverfassungsfeindlichenAktivitätenehrenamtlicherRichterinnen undrichter.diedurchdasbundesverfassungsgerichtbestätigtepflichtzurverfassungstreueerstrecktsichauchauf AktivitätenaußerhalbdeseigentlichenEhrenamts,alsobeispielsweise auch auf extremistische Aktivitäten von einer wieindemderentscheidungzugrundeliegendenfall gewissen Erheblichkeit. DerStaathatalsodiePflicht,SchöffinnenoderSchöffen, diediefreiheitlichedemokratische,rechts-undsozialstaatlicheordnungablehnenoderbekämpfen,ihresamteszu entheben. 44Absatz2desDeutschenRichtergesetzes (DRiG)bestimmt,dassehrenamtlicheRichterinnenund RichtervorAblaufihrerAmtszeitnurunterdengesetzlich bestimmtenvoraussetzungenundgegenihrenwillennur durchentscheidungeinesgerichtsabberufenwerdenkönnen.füreineamtsenthebungistdamitzumeineneinehinreichendkonkretegesetzlicheregelungerforderlich;ein

17 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 17 Drucksache 17/3356 RückgriffaufallgemeineVerfassungsgrundsätzeistnicht ausreichend.zumanderenmussdieamtsenthebungdurch ein Gericht ausgesprochen werden. EntsprechendenthaltenVerfahrensordnungen,dieebenfalls einebeteiligungvonehrenamtlichenrichterinnenund Richternvorsehen,gesetzlicheRegelungenzurAmtsenthebung ( 27ArbGG, 113GVGund 22SGG)bzw.zur Entbindung vom Amt ( 24 VwGO und 21 FGO). EinevergleichbareRegelungfehltfürSchöffinnenund Schöffen,obwohlgeradedieseinbesondersumfangreichem MaßeangerichtlichenEntscheidungenbeteiligtsindund dieseentscheidungeninbesondersschwerwiegendem Maßeindie (Freiheits-)RechtedesEinzelneneingreifen können. NachderzeitigerRechtslageenthaltendie 32,33GVG keinentatbestand,unterdendieverletzungderverfassungstreuepflichtsubsumiertwerdenkönntebzw.derdem einer gröblichenamtspflichtverletzung z.b.in 113 GVGentsprechenwürde.Dieamehesteneinschlägige Nummer2des 32GVG ( Personen,gegendieeinErmittlungsverfahrenwegeneinerTatschwebt,diedenVerlustder FähigkeitzurBekleidungöffentlicherÄmterzurFolge habenkann )decktnurdiefälleab,indenenverfassungsfeindlicheaktivitätenzugleicheinenstraftatbestanderfüllen. Auch 44bAbsatz1inVerbindungmit 44aAbsatz1 DRiGdecktdiehiergeschilderteProblematiknichtvollständigab.DerdortgenannteVerstoßgegendie GrundsätzederMenschlichkeitoderderRechtsstaatlichkeit ist nichtdeckungsgleichmiteinerverfassungsfeindlichenbetätigung.dievorschriftendesdrigknüpfenandaseinigungsbedingteproblemderverstrickungmitdemsed-unrechtsregimean,auchwenndievorschriftennichtnurin denneuenbundesländerngelten.siebeziehensichvor allemaufschwerwiegendeverstößegegendeninternationalenpaktüberbürgerlicheundpolitischerechte (vgl. Schmidt-Räntsch, DRiG, 6. Auflage, 2009, 44a, Rn. 5). DieAmtsenthebungeinerSchöffinodereinesSchöffenist derweitreichendsteeingriffinderenrechtsstellung.darüberhinausbesitztdiesesverfahrenimgegensatzzudem Verfahrendes 52GVGzurStreichungvonderSchöffenlisteeineneigenständigenCharakter,weiles andersals das Streichverfahren nichtanstrengformalisiertevoraussetzungenanknüpft,diekaumderauslegungzugänglich sindunddiedemzuständigenrichterwederermessennoch einenbeurteilungsspielraumeinräumen.diesegründeerfordernes,dasamtsenthebungsverfahrenineinereigenständigenvorschriftzuregeln.sinnvollerstandorteiner solchenvorschriftist 51GVG.HierdurchkommtdiebesondereBedeutung,diedasAmtsenthebungsverfahrenim Vergleichzudem Streichverfahren des 52GVGhat, zum Ausdruck. Zu 51Absatz1 DieFormulierungdesAbsatzes1 zuentheben bringtzum Ausdruck,dassdieAmtsenthebungumfassendistundunabhängigvomWillendesBetroffenenerfolgt;einetwaiger entgegenstehenderwillehindertnicht.dieformulierung entsprichtimübrigenderjenigendes 113Absatz1Nummer 2 GVG. DieAmtspflichtverletzungmuss gröblich sein.beider AuslegungdiesesTatbestandsmerkmalsistdemGrundsatz der Verhältnismäßigkeit Rechnung zu tragen. DiesemGrundsatzkommtfürdieFrage,obeineAmtsenthebungwegenVerletzungderVerfassungstreuepflichtallein (d.h.ohnezusätzlicheaktivitäten)wegeneinermitgliedschaftineinerpartei,dieverfassungsfeindlichezieleverfolgt,abernichtnachartikel21absatz2ggverbotenist, möglichist,eineherausgehobenebedeutungzu.hier kommtesinbesonderemmaßeaufdiegesamtwürdigung aller Umstände an. DanebenkommenanderePflichtverletzungenvonbesondererErheblichkeitinBetracht.ZudenkenistnebendenverfassungsfeindlichenAktivitätenbeispielsweiseandieVerletzungdesBeratungsgeheimnissesundanwiederholtesunentschuldigtesFernbleibenvonSitzungen,dienichtnurvorübergehendefehlendeSicherstellungdertelefonischenund postalischenerreichbarkeitsowieverweigerungdereidesleistung;schuldhafteshandelnistvoraussetzung,beileichterfahrlässigkeitkönnenwiederholteverstößeausreichen (vgl. Kissel/Mayer, GVG, 6. Auflage, 2010, 113, Rn. 5). Zu 51Absatz2 NachAbsatz2Satz1istdasOberlandesgerichtzuständig, indessenbezirksichdasamts-bzw.landgerichtbefindet, andemdiebeteiligteschöffinoderderbeteiligteschöffe tätigist.füreinezuständigkeitdesoberlandesgerichts sprechendiegewichtigenauswirkungen,diemiteiner Amtsenthebungverbundensind.DesWeiterenbewirkt dieseklare,keinenspielraumlassendezuständigkeitsregelungauchfürdiebeteiligtendesstrafverfahrens,andem dieschöffinoderderschöffemitwirkt,denschutzihres RechtsaufdengesetzlichenRichternachArtikel101Absatz1Satz2GG.DieZuständigkeitdesOberlandesgerichts trägtschließlichdemschutzderunabhängigkeitderehrenamtlichenrichterinnenundrichterbesondersrechnung. AndersalsbeimAmts-bzw.Landgerichtbestehenkeine verfahrensbedingtenberührungspunktezurspruchtätigkeit derbeteiligtenschöffinnenundschöffenunddadurchkeine AnknüpfungspunktefüreineauchnurvermeintlichefehlendeUnvoreingenommenheitbeiderEntscheidungüber die Amtsenthebung. DernotwendigeAntragwirdvonderRichterinoderdem RichterbeimAmtsgericht,derdemSchöffenausschussvorsitzt ( 40Absatz2GVG),gestellt.DasAntragserfordernis führtnichtnurzueineraufgaben-,sondernauchzueiner Verantwortungsbündelung,waswiederumzueinerEffektivitätssteigerungbeiträgt.AuchsorgteinesolcheAusgestaltungfüreinenklarenVerfahrensablauf.Schließlichbringt eineobligatorischeantragstellungeinenweiterenvorteil mitsich:dasbetroffeneamts-bzw.landgerichtistzu einemfrühenverfahrenszeitpunktüberdiedurchführung desverfahrensinformiert.dieseröffnetfürdasbetroffene GerichtdieMöglichkeit,eventuellerforderlichwerdende Maßnahmenzuergreifen.ZudemkanndiezuständigeRichterinoderderzuständigeRichterbeimAmtsgerichtggf.gegenüberdemOberlandesgerichtaufweitereverfahrensrelevanteGesichtspunkte,z.B.anhängigeVerfahren,inwelche die Schöffin oder der Schöffe eingebunden ist, hinweisen.

18 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode EineAntragstellungdurchdieRichterinoderdenRichter beimamtsgerichtistsachgerecht,dadieseauchindenvorgangdervorbereitungderausschussberatungzurschöffenwahl ( 39GVG),dieSchöffenwahlselbst ( 40GVG)und diefeststellungdersitzungstage ( 45GVG)involviert sind.soferndievoraussetzungenderantragstellunggegebensind,mussderantraggestelltwerden;einermessensspielraumbestehtinsoweitnicht.soferndiebeteiligte SchöffinoderderbeteiligteSchöffeineinerStrafkammer tätigist,richtetsichdiezuständigkeitfürdieantragstellung nach 77 Absatz 3 Satz 3 GVG. EineAnhörungderStaatsanwaltschaftistfürdieObjektivitätdesVerfahrenszweckdienlich.AbgesehendavongebietetesdieSchweredesEingriffsindieRechtederbeteiligten SchöffinoderdesbeteiligtenSchöffen,gesetzlichfestzuschreiben,dasssichdasOberlandesgerichtderStaatsanwaltschaftalswichtigerErkenntnisquelleimRahmendes Verfahrens bedient. DiePflichtzurAnhörungderSchöffinoderdesSchöffen trägtdemrechtaufrechtlichesgehörgemäßartikel103 Absatz 1 GG Rechnung. DieEntscheidungistnichtanfechtbar.ZwarstelltdieAmtsenthebungeinenschwerwiegendenEingriffindieRechte derschöffinoderdesschöffendar.aufgrunddertatsache, dassdieentscheidungdurcheinensenatdesoberlandesgerichtsergeht,andessenentscheidungalskollegialorgan dreiberufsrichterinnenbzw.-richtermitwirken,istdie RechtsstellungderSchöffinoderSchöffenaberhinreichend geschützt. Zu 51Absatz3 EineeinstweiligeAnordnung,diedaszuständigeOberlandesgerichtnachpflichtgemäßemErmessenerlassenkann, istvoralleminfällenunabdingbar,indeneneineschöffin odereinschöffederartschwerwiegendgegenamtspflichtenverstößt,dassdaszuwartenaufeineentscheidungin derhauptsachenichtzumutbarist.dieskanninsbesondere dannderfallsein,wennansonstenzwischenzeitlichein StrafverfahrenunterMitwirkungderbeteiligtenSchöffin oderdesbeteiligtenschöffenzumabschlussgebrachtwerden müsste. DieBegründungfürdieUnanfechtbarkeitdesBeschlusses (in der Hauptsache) gilt erst recht für die Eilentscheidung. Zu Artikel8 (Änderung der Zivilprozessordnung) Zu Nummer1 (Änderung von 142) 142Absatz3Satz1derZivilprozessordnung (ZPO)verweistfürdieÜbersetzungvonfremdsprachigenUrkunden aufdielandesrechtlichenvorschriftenfürdieermächtigung undöffentlichebestellungvonübersetzerinnenundübersetzern.mitderänderungwirddieveränderterechtslage indenländernberücksichtigt,dieihrevorschriftenzur UmsetzungderEU-DienstleistungsrichtliniesowiederEU- Berufsqualifikationsanerkennungsrichtliniezugunstenvon ÜbersetzerinnenundÜbersetzernausanderenEU-Mitgliedstaatenerweiterthaben.SoweitdielandesrechtlichenVorschrifteneineGleichstellungvonPersonenausanderenMitgliedstaatenderEUmitdennachLandesrechtermächtigten oderöffentlichbestelltenübersetzerinnenundübersetzern vorsehen,wirdnunausdrücklichklargestellt,dass 142 Absatz3ZPOauchdievondiesenPersonengefertigten Übersetzungenerfasst.DieAusgestaltungderGleichstellungobliegtdemLandesgesetzgeber.Einerausdrücklichen Gleichstellungbedarfesnicht.VielmehrkanndieEintragungindasVerzeichnisderallgemeinbeeidigtenDolmetscherinnenundDolmetscherundermächtigtenÜbersetzerinnenundÜbersetzergenügen.DieseEintragungkann gleichzeitig als Nachweis der Gleichstellung dienen. Zu Nummer2 (Änderung von 850k) Dieam1.Juli2010eingefügteRegelungin 850k Absatz8Satz3und4ZPObeinhalteteinpräventivesVerfahren,umzuverhindern,dasseinzelnePersonenmehrere Pfändungsschutzkonten (P-Konten)beiunterschiedlichen KreditinstitutenunterhaltenundaufdieseWeisezumNachteildesGläubigersoderderGläubigerinmehrfachenKontopfändungsschutzinAnspruchnehmen.DiegeltendeRegelungbeschränktdenInformationsaustauschzwischen Banken,dieP-KontenfürihreKundenführen,aufeine SchnittstellemitderSCHUFA-HoldingAG.DieseBeschränkungdesDatenaustauschssolltesicherstellen,dass diedatenerfassungfürdasauskunftsverfahrenmöglichst bei einer Stelle konzentriert bleibt. GegendieseBeschränkungdesDatenaustauschessindteilweiseinderLiteraturBedenkenerhobenworden (Schröder, ZVI2009,400ff.).DiesenBedenkenwirdmitderNeufassung der Vorschrift Rechnung getragen. MitderÄnderungderVorschriftsollderMechanismuszur VerhinderungvonMissbräuchenbeimP-Kontooptimiert werden.diemissbrauchskontrollewirdauchdortimplementiert,wokreditinstitutegeschäftsbeziehungenmitanderenauskunfteienalsderschufaholdingagunterhalten.wegenderhohenmarktabdeckungderschufa HoldingAG (vgl.bundestagsdrucksache16/12714,s.17, 21)bleibendieDatenauchaufderGrundlagedergeändertenVorschriftimWesentlichenbeieinerStellekonzentriert. DenKreditinstitutenwirdindesdieMöglichkeiteröffnet, imeinzelfall jenachregionalengegebenheiten auch weitereauskunfteienüberdasbesteheneinesp-kontoszu unterrichten. DieRegelungsetztunverändertaufdieFreiwilligkeitder KreditinstitutebeiderMitteilungüberdasBesteheneines P-Kontos.Hierbeiistdavonauszugehen,dassaufgrundder engenkooperationderkreditinstitutemitdenauskunfteien eineauffreiwilligkeitsetzenderegelungwirksamumgesetztwerdenkann.zudemistesauchaussichtderkreditinstitutegeboten,dasbestehenmehrererp-kontenzuvermeiden,dadiesgegeneingesetzlichesverbotverstößt.der VertragübereinetwaigeszweitesP-Kontoistdamitnichtig ( 134BGB).DesWeiterenhatdieKreditwirtschaftbereits angekündigt,vondiesermitteilungsbefugnisgebrauchzu machen (Bundestagsdrucksache 16/12714, S. 17). DiestrengeZweckbindungdes 850kAbsatz8Satz4 ZPO-EdientderInformationderBankenunddamitder VermeidungdesUnterhaltensmehrererP-Kontendurchdie SchuldnerinoderdenSchuldner.Siedientdemgegenüber nichtderinformationetwaigergläubigerinnenundgläubigerunddarfdahernichtfürfragennachderkreditwürdigkeitderschuldnerinoderdesschuldnersoderfürdiebe-

19 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 19 Drucksache 17/3356 rechnungvonscore-wertenverwendetwerden (vgl.bundestagsdrucksache 16/12714, S. 21). DieseZweckbindungstellteineVerwendungsbeschränkung fürdieauskunfteiendar.dieauskunftsrechtederbetroffenengemäß 34BDSGsowiedieKontrollbefugnisseder zuständigenaufsichtsbehördegemäß 38BDSGbleiben hiervonunberührt.mitderkontrolledereinhaltungder strengenzweckbindungseitensderauskunfteiendurchdie zuständigeaufsichtsbehördewirdzudemgewährleistet, dassdiedatenzweckentsprechendverwendetwerden.damitkanneinmissbrauchimumgangmitdendatenwirksam vermieden werden. Derneueingefügte 850kAbsatz8Satz5bestimmt,dass selbstmiteinwilligungderkontoinhaberinoderdeskontoinhabersdieangabe UnterhalteneinesP-Kontos nichtfür einenanderenalsdenvorgesehenenzweckvoneinerauskunfteierhoben,verarbeitetodergenutztwerdendarf.hiermitwirdderänderungdesbundesdatenschutzgesetzes (BGBl.2009IS.2254)entsprochen,dieam1.April2010 in Kraft getreten ist. DieweiterensprachlichenÄnderungenpassendieBestimmungenandieimBankwesenüblicheTerminologie (UnterhalteneinesKontosdurchdieKundinoderdenKunden)an. Zu Nummer3 (Änderung von 850l) DiesprachlicheÄnderungpasstdieVorschriftandieim BankwesenüblicheTerminologie (UnterhalteneinesKontos durch die Kundin oder den Kunden) an. Zu Artikel9 (Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung) DieÄnderungpasstdieRegelungderProzessvertretung durcheinehochschullehrerinodereinenhochschullehrer andievorgabendereu-dienstleistungsrichtliniean.die EU-DienstleistungsrichtlinieverbietetsowohlinArtikel15 (Niederlassungsfreiheit)alsauchinArtikel16 (Dienstleistungsfreiheit)Diskriminierungenwegenderberuflichen HauptniederlassungeinerDienstleistungserbringerinoder einesdienstleistungserbringersineinemanderenmitgliedstaat.dadieprozessvertretungdurchhochschullehrerinnen undhochschullehrereine (neben-)beruflichedienstleistung darstellt,diedemanwendungsbereichdereu-dienstleistungsrichtlinieunterfällt,darfdiezulässigkeitderprozessvertretungnichtdavonabhängen,obdieseaneinerdeutschenhochschuleoderanderhochschuleeinesanderen EU-Mitgliedstaates tätig sind. DasgeltendeTatbestandsmerkmal Rechtslehreraneiner deutschenhochschule,dasdurcheinenverweisaufdas Hochschulrahmengesetzpräzisiertwird,solldaherdurch eineneueformulierungersetztwerden,dieeinerseitsauch aufausländischehochschulenanwendbaristundandererseitsderbevorstehendenaufhebungdeshochschulrahmengesetzesrechnungträgt.dienunmehrvorgeseheneformulierung anstaatlichenoderstaatlichanerkanntenhochschulen entsprichtfürdeutschehochschuleninhaltlich dembisherigenverweis,umfasstalsoinsbesonderesowohl UniversitätenalsauchFachhochschulen.Wiebisherergibt sichderkreisdermaßgeblichenbildungseinrichtungenaus denhochschulgesetzenderländer.dashochschulrahmengesetzhatschonbislangdenhochschulbegriffnichtmate- rielldefiniert,sondernaufdaslandesrechtverwiesen.zwar werdenin 1desHochschulrahmengesetzeseinzelneHochschultypenausdrücklicherwähnt,einenähereDefinitionerfolgtjedochinsoweitnicht.Kernvon 1desHochschulrahmengesetzesistvielmehrderVerweisaufdasLandesrecht sowiediedortebenfallserfolgteausweitungaufstaatlich anerkanntehochschulen.entsprechendsetztderbegriffder RechtslehrerinoderdesRechtslehrersaneinerHochschule fürsachverhaltemitauslandsbezugvoraus,dassdeutsches oderausländischesrechtvoneinerpersonaneinerhochschule,dieeinerdeutschenstaatlichenoderstaatlichanerkanntenhochschuleentspricht,hauptberuflichundselbständiggelehrtwird.dierechtslehrewirddabeiuntereinbeziehungwissenschaftlichermethodenunderkenntnisse vermitteltundunterscheidetsichdadurchvomniveau rechtskundlichenunterrichts,wieerz.b.anschulenstattfindet. DadieEU-DienstleistungsrichtliniedurchBeschlussdes gemeinsamenewr-ausschussesindasewr-abkommen übernommenwordenist,sindmitdenmitgliedstaatender EuropäischenUnionzugleichauchdieanderenVertragsstaatendesAbkommensüberdenEuropäischenWirtschaftsraumindieNeuregelungaufzunehmen.DarüberhinaussollenaberauchHochschuleninderSchweiz,andenen traditionellzahlreichedeutscherechtslehrerinnenund Rechtslehrertätigsind,indenAnwendungsbereichderRegelung einbezogen werden. GemeinsameVoraussetzungfürallekünftigzurProzessvertretungbefugtenHochschullehrerinnenundHochschullehrerbleibt,dasssiedieBefähigungzumRichteramtnach demdeutschenrichtergesetzbesitzenunddamitimdeutschen Recht umfassend ausgebildet sein müssen. Zu Artikel10 (Änderung des Sozialgerichtsgesetzes) DieÄnderungentsprichtderNeuregelungin 67derVerwaltungsgerichtsordnung (VwGO),aufderenBegründung Bezug genommen wird. Zu Artikel11 (Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes) DieÄnderungentsprichtderNeuregelungin 67VwGO, aufderenbegründungbezuggenommenwird.zugleich sollausgründenderharmonisierungmitdenübrigen öffentlich-rechtlichenverfahrensordnungenkünftigdiebefähigungzumrichteramtauchfürdievertretungvordem BundesverfassungsgerichtVoraussetzungsein.Diedamit gewährleistetebesonderekenntnisdesdeutschenrechtsist angesichtsderräumlichenerweiterungdeskreisesdervertretungsbefugtenhochschullehrerinnenundhochschullehrerfürdievertretungvordembundesverfassungsgericht unerlässlich. Zu Artikel12 (Änderung des Gerichtskostengesetzes) Zu Nummer1 (Änderung der Inhaltsübersicht) DieÄnderungderInhaltsübersichtistimHinblickaufden neueingeführten 70a (vgl.begründungzunummer4)erforderlich.

20 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Zu den Nummern 2 und 3 (Änderung der 5 und 23) DurchArtikel47Absatz1Nummer14BuchstabeydesGesetzeszurReformdesVerfah-rensinFamiliensachenundin denangelegenheitenderfreiwilligengerichtsbarkeit (FGG-Reformgesetz)sinddieNummern9018und9019des KostenverzeichnisseszuNummer9017und9018geworden.DieVerweisungenin 5Absatz4und 23Absatz1 Satz3Gerichtskostengesetz (GKG)sindbishernichtangepasst worden. Dies soll nunmehr nachgeholt werden. Zu Nummer4 (Einfügung von 70a neu ) DaderWortlautdesGerichtskostengesetzesmehrfachund ingrößeremumfanggeändertwordenist,solldembundesministeriumderjustizerlaubtwerden,dasgerichtskostengesetzbeibedarfinderneuenfassungbekanntzumachen. HierzusolldemBundesministeriumderJustizeineallgemeineErlaubniszurBekanntmachungvonNeufassungen eingeräumtwerden,dadiesesgesetzwegenseinerabhängigkeitvonzahlreichenverfahrensgesetzeneinerhäufigen Änderungunterliegt.OftsindmehrereÄnderungengleichzeitigimGesetzgebungsverfahrenundeslässtsichnichtabschätzen,welchesGesetzalsletztesverabschiedetwirdund somitdenanlassfüreineneubekanntmachungserlaubnis gibt. Zu Nummer5 (Änderung der Anlage 1 Kostenverzeichnis) Zu Buchstabea (Änderung der Nummer 1630) DurchdasGesetzzurModernisierungdesVergaberechts vom20.april2009 (BGBl.IS.790)sindinden 115Absatz2nachSatz1dreineueSätzeeingefügtworden.Die Folgeänderung im GKG soll nachgeholt werden. Zu den Buchstaben b bis f (Änderung der Nummern1640 bis 1644) DiederzeitigenGebührenfürdieinNummer1640KV GKGgenanntenaktienrechtlichenVerfahrenvordemOberlandesgerichtwerdendemerheblichenAufwanddesGerichtsnichtgerecht.SowirdinaktienrechtlichenFreigabeverfahreninderRegelerstnachmündlicherVerhandlung entschieden.dergeltungsbereichdergebühr1640kv GKGsolldaheraufVerfahrennach 148Absatz1und2 AktG,fürdiedasLandgerichtzuständigist,beschränktwerden.IneinerneuenNummer1641sollendieVerfahrenvor demoberlandesgerichtzusammengefasstwerden.hierfür wirdeingebührensatzvon1,5vorgeschlagen.dienachfolgendengebührendesabschnitts4sollenjeweilsumeine Nummeraufrücken.DerErmäßigungstatbestandfürdieBeendigungdesVerfahrensohneEntscheidung (neuenummer 1642)sollfürdurcheineentsprechendeAnpassungdesGebührentatbestands für beide Verfahrensarten gelten. Zu den Buchstaben g und h (Änderung der Nummern 1810 und 1823) ImGebührentatbestandsolldieAufzählungderverfahrensrechtlichenVorschriften,diedenGeltungsbereichderGebührbestimmen,um 494aAbsatz2Satz2ergänztwerden,weildiejeweiligenGebührenunabhängigvomAus- gangdesverfahrensanfallen.beidiesenverfahrenhandelt es sich um echte Streitverfahren. Zu den Buchstaben i und j (Änderung der Nummern 2364, 2440 und 2441) Zu den Buchstaben k und l (Änderung der Nummern 8610 und 8620) EshandeltsichumeineredaktionelleAnpassung.DiebetreffendenGebührensindFestgebühren.DemTeilerfolg wirdjeweilsbereitsdurchdieanmerkungenrechnunggetragen. AufdieBegründungzudenBuchstabenbundcwirdverwiesen. Zu Artikel13 (Änderung der Kostenordnung) BeiderÄnderungdes 131derKostenordnung (KostO) durchartikel47absatz2nummer30desfgg-reformgesetzesvom17.dezember2008 (BGBl.IS.2586)istdie VerweisunginAbsatz7nichtandieneuenAbsätze1bis5 angepasst worden. Dies soll nunmehr nachgeholt werden. Zu Artikel14 (Änderung des Gesetzes über Gerichtskosten in Familiensachen) Zu den Nummern 1 und 2 (ÄnderungderInhaltsübersichtundEinfügungvon 62a neu ) EswirdaufdieBegründungzuArtikel12Nummer1und4 Bezug genommen. Zu Nummer3 (Änderung der Anlage 1 Kostenverzeichnis) Zu Buchstabea (Einfügung von Nummer 1503 neu ) Nach 113Absatz1Satz2desGesetzesüberdasVerfahren infamiliensachenundindenangelegenheitenderfreiwilligengerichtsbarkeit (FamFG)gelteninEhesachenund FamilienstreitsachendieAllgemeinenVorschriftender ZivilprozessordnungunddieVorschriftenderZivilprozessordnungüberdasVerfahrenvordenLandgerichtenentsprechend.ZudenVorschriftenüberdasVerfahrenvorden Landgerichtengehörenauchdie 485ff.ZPO,diedas selbständigebeweisverfahrenzumgegenstandhaben.dieseskannsomitinehesachennach 121FamFGundin Familienstreitsachennach 112FamFGzurAnwendung gelangen. FürdasselbständigeBeweisverfahreninVerfahrennachder ZPOsiehtdasGKGinNummer1610KVGKGeineVerfahrensgebührmiteinemGebührensatzvon1,0vor.Gleiche GebührensindindenNummern5300,6300und7300KV GKGfürdieVerwaltungs-,Finanz-undSozialgerichtsbarkeitundinNummer8400KVGKGmiteinemauf0,6vermindertenGebührensatzfürdieArbeitsgerichtsbarkeitenthalten. EineentsprechendeGebührenregelungsollnunmehrauchin dasgesetzübergerichtskosteninfamiliensacheneingestellt werden.