Studienführer Pflege- und Gesundheitswissenschaft

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1 Karin Krause Studienführer Pflege- und Gesundheitswissenschaft Vom Krankenbett zur Universität 6., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2003 BRIGITTE KUNZ VERLAG

2 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ü- ber abrufbar. ISBN Autorin Karin Krause Kurlandweg Uelzen Karin Krause ist Lehrerin für Pflegeberufe in Uelzen. Brigitte Kunz Verlag 2003 Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei, Hans- Böckler-Allee 7, Hannover Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Die im Folgenden verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen stehen immer gleichwertig für beide Geschlechter, auch wenn sie nur in einer Form benannt sind. Ein Markenzeichen kann warenrechtlich geschützt sein, ohne dass dieses besonders gekennzeichnet wurde. 4

3 Inhaltsverzeichnis Vorwort Pflege im Aufwind? Studieren ohne Abitur - Wege zur Hochschule außerhalb des Schulsystems Regelungen der Bundesländer Akademisierung der Pflege Intentionen und Ziele der Hochschulen Berufsintegrierende Studienmodelle Fernstudium 4. Tabellarische Übersicht der Studienmöglichkeiten Vollzeit-Studiengänge Berufsbegleitendes Studium Weiterbildungs- und Kontaktstudium Karte der Hochschulstandorte Studiengänge im Überblick Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen... 5

4 6. Aufbaustudiengänge Weiterbildungs- und Kontaktstudium Gesundheit am Rande- weitere Studienmöglichkeiten Betriebswirtschaft Sozialwesen Sonstige Studienangebote Wirtschafts- und Verwaltungsakademien Studium im Ausland Österreich Schweiz The Open University The University of Southern Queensland Beratungsstellen für ein Auslandsstudium Bereit zum Studium? Wahl des Studienganges und des Studienortes Studienbeginn und Studienplanung Studienordnung Vorlesungsverzeichnis Stundenplan Grundstudium Stundenplan Hauptstudium Studienfinanzierung BAföG im Überblick Stipendien Bildungskredit Exkurs: Medizinstudium ohne Abitur Statt einer Arbeitsmarktprognose Schlussbemerkung Quellenverzeichnis... Anhang: Fachliteratur für Weiterbildung und Studium... 6

5 Vorwort zur 1. Auflage Der vorliegende Band stellt die neu entstandenen pflegewissenschaftlichen Studiengänge in den Mittelpunkt. Zwar ergänzen die Hochschulen ständig ihr Angebot, doch meist sind diese neuen Studiengänge entweder eine Kombination schon bestehender Wissenschaften, z.b. Wirtschaftsrecht, oder Folge einer immer stärkeren wissenschaftlichen Spezialisierung. Pflegewissenschaft ist jedoch etwas qualitativ Neues. Pflege verdeutlicht ihren eigenständigen Stellenwert, emanzipiert sich praktisch und tritt aus dem Schatten der Medizin. Eine neue Wissenschaft zu studieren, erfordert sicherlich eine höhere Risikobereitschaft, zumal gesicherte Erkenntnisse über die Akzeptanz und den beruflichen Erfolg der Studienabsolventen noch nicht vorliegen. Deshalb beginnt das Buch mit einer kurzen Bestandsaufnahme der Berufssituation der Pflegekräfte. Diese Beschreibung soll zur Reflexion über die eigene Situation beitragen. Wie erlebe ich den Arbeitsalltag? Sind für mich Fortbildung oder Studium eine Alternative? Damit wendet sich das Buch zum einen an ausgebildete Pflegekräfte. Aber auch für diejenigen, die vor der Berufswahl oder einem Berufswechsel stehen, dürfte es interessant sein, über schon Bestehendes und neue Perspektiven im Pflegebereich informiert zu werden. Das Buch versteht sich mehr als Wegweiser denn als Ratgeber. Großer Wert wurde auf eine systematische, möglichst neutral formulierte Zusammenstellung aller Studienmöglichkeiten und deren bildungsmäßigen Voraussetzungen gelegt. Die Vielzahl der angegebenen Adressen von Bildungsinstitutionen, Organisationen und Hochschulen ermöglicht es jedem Leser, nach seinen Interessen direkt weiteres Informationsmaterial anzufordern. Mein besonderer Dank für viele wertvolle Anregungen und Tips gilt der Berufsberatung für Abiturienten und Hochschüler beim Arbeitsamt. Uelzen, im Januar 1996 Karin Krause Vorwort zur 6. Auflage Nachdem die pflegewissenschaftlichen Studiengänge sich inzwischen grundsätzlich etabliert und die ersten Studienabsolventen auch ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt gefunden haben, nimmt das Studienangebot an grundständigen und weiterqualifizierenden Pflegestudiengängen ständig zu. Außerdem erweitern verwandte Studiengänge wie die Sozialarbeit ihr Angebot durch gesundheitsbezogene Vertiefungen und Spezialisierungen. Auch bisher eher wenig mit Gesundheit und Pflege befasste Wissenschaften bieten nun Gesundheitsökonomie oder Gesundheitskommunikation an. Nicht aufgenommen wurden Studiengänge, die zwar im weiteren Sinne zu den Gesundheitswissenschaften gehören, a- ber kaum Bezug zur Pflege bieten wie Technisches Gesundheitswesen, Gesundheitssport, Medizindokumentation oder Kunst- und Musiktherapie. Alle Angaben wurden sorgfältig erhoben. Eine Gewähr für die Richtigkeit aller wiedergegebenen Daten kann nicht übernommen werden. Uelzen, im August 2002 Karin Krause 7

6 Fachliteratur für Weiterbildung und Studium 1. Pflege im Aufwind? Pflege im Aufwind, als schlichte Feststellung, nicht als Frage formuliert, könnte man meinen, wenn man nur den Bedarf an professionell angebotener Pflege sieht. Einführung der Pflegeversicherung, Zunahme des Anteils der älteren Bevölkerung, steigende Zahl der Ein-Personen-Haushalte, Auflösung bisher funktionierender sozialer Gemeinschaften wie Nachbarschaft, Verwandtschaft, Familie sollen als Stichworte genügen. Andererseits ist da noch der Berufsalltag der Pflegekräfte - hohe psychische und physische Belastungen kennzeichnen ihn. Arbeit im Schichtdienst kommt hinzu. Pflegenotstand ist ein inzwischen geläufiger Begriff. Schichtdienst, unbesetzte Planstellen, zu wenig Zeit für den Patienten, geringes Einkommen, hohe Verantwortung - diese und ähnliche Gedanken werden manchem beim Lesen der Überschrift durch den Kopf gehen. Psychische Belastungen ergeben sich durch den tagtäglichen Umgang mit Schmerzen, Leid, Sterben und Tod. Viele Pflegeabläufe müssen unter Zeitdruck erledigt werden. Fragt man Pflegekräfte nach Möglichkeiten zur Verringerung der Belastungen, wird in erster Linie eine verbesserte Personalausstattung genannt. Außerdem kann Supervision helfen. Auch Einzelgespräche mit Kolleginnen und Kollegen werden als hilfreich angesehen. Nicht zu unterschätzen sind die körperlichen Anforderungen, z.b. beim Heben, Tragen, Umbetten. Auch hier fordern die Pflegekräfte mehr Personal zur Reduzierung der Beanspruchungen. An zweiter Stelle folgt eine verbesserte Ausstattung mit technischen Hilfsmitteln. Etwa 80 Prozent aller Krankenschwestern bzw. -pfleger arbeiten im Schichtdienst, überwiegend in Wechselschicht. Wenn sich auch Verbesserungen hinsichtlich der gesamten wöchentlichen Arbeitszeit ergeben haben, so bleiben doch die bekannten Probleme in Bezug auf Familie, Kinderbetreuung und Partnerschaft bestehen. Examiniertes Personal verdient im Durchschnitt zwischen und netto im Monat. Es liegt damit insgesamt unter dem Durchschnittseinkommen aller Erwerbstätigen. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man als Vergleichsgröße das Durchschnittseinkommen erwerbstätiger Frauen mit ähnlicher Qualifikation z.b. Erzieherin oder Bankkauffrau nimmt. Das Einkommensniveau der 9

7 Fachliteratur für Weiterbildung und Studium Krankenschwestern hat inzwischen die Höhe vergleichbarer Berufsgruppen erreicht. Aus den dargestellten Belastungen im Arbeitsalltag kann man jedoch nicht den Schluss ziehen, dass die Fluktuation in den Pflegeberufen immens hoch ist. Der Anteil der echten Umsteiger, also derjenigen, die den Beruf wechseln, dürfte bei 10 Prozent liegen. Selbst bei dieser Gruppe sucht sich die Hälfte eine neue Tätigkeit, die mit dem Pflege- oder Gesundheitsbereich zusammenhängt, z.b. Mitarbeit in Arztpraxen. Etwa dreimal größer ist schon die Anzahl derer, die z.b. aus familiären Gründen die Berufstätigkeit unterbrechen bzw. ganz aufgeben. Ist eine Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit geplant, so ist die Rückkehrbereitschaft in den erlernten Beruf sehr hoch. Berufsverläufe von in Beschäftigung stehenden Pflegekräften zeichnen sich durch eine hohe innerberufliche Mobilität aus. Typisch sind Wechsel auf eine andere Station, in ein anderes Krankenhaus oder die Übernahme von neuen Funktionen. Insgesamt ist die Bindung an die Pflege überraschend groß, auch aus diesem Grund dürften pflegewissenschaftliche Studiengänge neue Perspektiven eröffnen. Wer jetzt sagt: Ich habe doch nur den Realschulabschluss, ich darf doch gar nicht studieren, der sollte unbedingt das nächste Kapitel lesen. In allen Bundesländern gibt es für Berufstätige die Möglichkeit, die Studienberechtigung zu erwerben, ohne jahrelang die Schulbank drücken zu müssen. 10