Aber Achtung: nur für Fortgeschrittene! Frohes Falten allerseits!

Transkript

1 Du willst auch ein Knick Chick sein? Hier die Anleitungen für die CUT-Origami-Kollektion aus CUT #9. Aber Achtung: nur für Fortgeschrittene! Frohes Falten allerseits!

2 kleid Schürzenjäger mit Fronttaschenfaltung (S. 26) Stoff (ca. 2 m lang und 1,5 m breit, ein Elasthan-Anteil ist bei diesem Kleid von Vorteil, dann rutscht es nicht so runter), Faden, nahtverdeckter Reißverschluss (30 cm lang), Verschlusshaken, Stoffschere, Papierschere, Schnittpapier (zur Not geht auch Zeitungspapier), Bleistift, Schneiderkreide, Geodreieck Miss zunächst den Umfang oberhalb deiner Brust (siehe auch Basislager Maßnehmen in CUT #9), und zwar ruhig etwas straffer, sonst besteht die Gefahr, dass das Kleid später rutscht. Du kannst aber auch schmale Träger ansteppen. Miss deinen Hüftumfang. Wichtig: Das Kleid soll später locker an den Hüften sitzen, also ruhig ein paar Zentimeter dazugeben. Um den Schnitt zu zeichnen, zieh eine 65 cm lange senkrechte Linie am Papierrand entlang. Am Anfang dieser Linie ziehst du nun im rechten Winkel eine waagrechte Linie. Die Länge dieser Linie ergibt sich durch ¼ deines Brustumfangs oberhalb deiner Brust. Für den Saumumfang legst du dir ein Maßband als Schlinge in Knie- oder Oberschenkelhöhe um die Beine. Als Maß nimmst du das, was dir angenehm erscheint. Aber auch hier brauchen wir für die Zeichnung nur ¼ davon. Ist diese Linie auch waagrecht eingezeichnet, verbinde den oberen Punkt mit dem unteren Punkt. Das ergibt die Seitennaht. Dieser Schnitt wird das Rückteil des Kleides. Pause es noch einmal durch das Schnittpapier durch und arbeite damit das Kleidvorderteil weiter aus. Verlängere dafür die 65-cm-Linie um ca. 1/3. Klapp an der Saumlinie den unteren Papierbereich nach oben. Gestalte die Kleidtaschen, indem du das Papier nach Belieben oder wie auf dem Originalkleid faltest. Schneide das überflüssige Papier an der Seitennaht weg. Wenn du das Schnittteil wieder ausklappst, müsste es in etwa so aussehen wie auf unserem Miniaturschnitt. Leg die Schnitte von Vorder- und Rückteil auf den Stoff auf. Das Vorderteil liegt im Bruch, das Rückteil wird zweimal zugeschnitten. Beachte hierbei die Nahtzugaben und schneide zu. Versäubere alle Schnittteile. Starte beim Nähen am besten mit dem nahtverdeckten Reißverschluss. Näh die beiden Rückteile an der hinteren Mitte vom Saum einige Zentimeter nach oben zusammen, sodass noch ca. 30 cm bleiben. Setz an dieser Stelle den nahtverdeckten Reißverschluss ein. Klapp den Saum erst 1 cm und dann 3 cm nach innen und stepp ihn ab. Verbinde das Rückteil mit dem Vorderteil an den Seitennähten. Klapp den Brustsaum zweimal um 1 cm nach innen und stepp ihn ab. Tataaa! Nahtzugaben Vorderteil: Umfang oberhalb der Brust 2 cm, ansonsten überall 1 cm Nahtzugaben Rückteil: Umfang oberhalb der Brust 2 cm, Saum 4 cm, Seitennaht und hintere Mitte 1 cm Vorderteil rückteil 1 /4 umfang So sieht das Vorderteil des Kleides hochgeklappt aus 65 cm VM/Bruch hüftlinie hm/bruch an dieser Linie wird hochgeklappt faltung: Schritt 1: pinke linie auf pinke pinke linie hochklappen Schritt 2: grüne linie auf grüne linie runterklappen Schritt 3: blaue linie auf blaue linie hochklappen

3 sn VM VM sn FDL Rock hüftgold mit Seitenfaltung (S. 28) Stoff (ca. 2 m lang und 1,5 m breit), Faden, nahtverdeckten Reißverschluss (15 cm lang), Druckknopf, Handnadel, Vlieseline für den Bund (Länge je nach Taillenumfang, ca. 10 cm breit), Stoffschere, Papierschere, Schnittpapier (zur Not geht auch Zeitungspapier), Tesafilm, Bleistift, Schneiderkreide, Geodreieck, Kopierrädchen Such dir einen schlichten Minirock und nimm davon den Schnitt ab. Leg dafür den Rock faltenfrei auf Schnittpapier und fahr mit einem Kopierrädchen jede Nahtlinie nach. So werden die Nähte auf das Papier übertragen. Fahr jetzt mit dem Bleistift diese Linien auf dem Papier nach und zieh in der Mitte des Rocks senkrecht eine Spiegelachse. Falte den Rock an dieser Linie und überprüfe, ob die beiden Rockseiten exakt gleich sind. Falls nicht, gleiche die Linien an. Miss deinen Taillenumfang, addiere 1 cm, teile das Ergebnis durch zwei und vergleiche dieses Maß mit dem Bundumfang des aufgezeichneten Rockvorderteils. Stimmen die Maße überein, schneide den Rockschnitt aus, ansonsten zeichne die fehlenden oder überschüssigen Zentimeter gleichmäßig an beiden Rockseiten dazu oder weg. Schneide den Grundschnitt an der Seite dreimal im Papier ein (siehe Zeichnung), dreh ihn auf und leg gleichmäßig Schnittpapier dazwischen. Kleb die Öffnungen mit Tesafilm fest. In diesem Fall ist der Rockschnitt für Vorder- und Rückteil gleich, du kannst den Stoff also später in den Bruch legen und mit ein- und demselben Schnittteil beide Teile zuschneiden. Nimm dein Taillenmaß + 1 cm (Nahtzugabe) und gib 3 cm (Übertritt) dazu, damit du später das überlappende Stoffstück des Bundes über dem Druckknopf (also: den Übertritt) erhältst. Überleg dir, wie breit dein Bund werden soll (unserer ist 3 cm breit). Da er nach innen umgeklappt wird, zeichne den Bund doppelt so breit auf das Schnittpapier oder gleich auf den Stoff (in unserem Falle also 6 cm). Jetzt kannst du in Originalstoff zuschneiden, versäubern und nähen. Der nahtverdeckte Reißverschluss kommt an die Seite, die nicht gefaltet wird. Ist der Rock fertig genäht, zieh ihn an und leg dir die Falten wie auf dem Foto zurecht. Du kannst dir auch von einer Freundin helfen lassen, dann geht es einfacher. Liegen die Falten schön, fixiere sie mit ein paar kleinen Stichen an der Seitennaht sodass sie nicht mehr verrutschen können. Ein bisschen Drapieren wird nach dem Anziehen immer nötig sein, aber dann sitzt das Ding! Nahtzugaben Rock: Seitennähte und Taille 1 cm, Saum 4 cm Nahtzugaben Bund: an allen Seiten 1 cm (die 3 cm Übertritt nicht vergessen!) Beispiel Bundlänge: 1 cm Nahtzugabe + 65 cm Taillenumfang + 1 cm + 3 cm Übertritt + 1 cm Nahtzugabe Bundbreite: 1 cm Nahtzugabe + 3 cm + 3 cm + 1 cm Nahtzugabe Vorder- und rückteil in einem VM HL bund Übertritt 3 cm

4 Bluse rückendeckung mit Seitenfaltung (S. 29) Stoff (ca. 1,20 m lang und 1,5 m breit), Faden, 7 kleine Knöpfe (wir haben kleine Druckknöpfe verwendet), Stoffschere, Papierschere, Schnittpapier (zur Not geht auch Zeitungspapier), Bleistift, Schneiderkreide, Geodreieck, Tesafilm Nimm dir den Starschnitt zur Hand und kopier das Herrenhemd auf ein Schnittpapier. Du brauchst aber nur die beiden Vorderteile. Achtung: Diese müssen spiegelverkehrt auf das Schnittpapier kopiert werden, da bei der Frauenbluse die Knöpfe auf dem linken Vorderteil aufgenäht und die Knopflöcher in das rechte Vorderteil eingearbeitet werden bei unserem Männerschnitt ist das genau andersherum). Außerdem benötigst du die Rückenpasse und das Rückteil sowie Kragen und Kragensteg (also alles außer den Ärmeln und den Manschetten, da unsere Bluse ärmellos ist). Schneide alle Schnittteile aus. Die Rückenpasse schneidest du in der Mitte auseinander und klebst ein Stück Papier dazwischen, das so breit ist wie die Rückenfalte im Rückteil. Kleb die verbreiterte Rückenpasse an das Rückteil, und zwar so, dass die Armlöcher eine schöne Linie haben. Die beiden Schnittteile dürfen ruhig überlappen (siehe Miniaturzeichnung). Auf der Zeichnung kannst du auch die beiden schräg verlaufenden Linien sehen, diese ergeben jene Schnittteile, die später locker über den Rücken verlaufen. Achte beim Zuschneiden darauf, dass die Rückenfalte davor bereits fertig gefaltet ist, sonst werden die Teile zu breit und passen nicht auf das Halsloch des eigentlichen Rückteils. Leg alle Schnittteile auf den Stoff, schneide zu (denk an die Nahtzugaben!) und versäubere. Näh alle Teile zusammen. Am einfachsten ist es, wenn du die Nähanleitung für den Starschnitt befolgst. Steck die beiden kleinen Rückteile an das große Rückteil, damit sie während des Nähens nicht verrutschen. Und jetzt: den Leuten immer schön den Rücken zukehren. Nahtzugaben: Saum 2 cm, sonst überall 1 cm, Knopfleisten siehe Starschnitt Rückteil schulterpasse schritt 1 schritt 2 Rückenfalte Rückenfalte HM schulterpasse überlappen lassen

5 mantel falten und walten mit halbkreisförmigen Ärmeln und Gürtel (S. 30) Stoff (ohne Beleg ca. 2 m lang, mit Beleg 3 m und 1,5 m breit), Faden, Stoffschere, Papierschere, Schnittpapier (zur Not geht auch Zeitungspapier), Bleistift, Schneiderkreide, Geodreieck Übertrage die kleine Zeichnung in Echtgröße auf das Schnittpapier. Zeichne die Nahtzugaben an und schneide den Schnitt aus. Leg die Schnitteile in Fadenlaufrichtung auf den Stoff, steck sie fest und zeichne sie mit Schneiderkreide auf. Denk an die Zwicke! Schneide den Stoff zu. Versäubere die Schnittteile mit einer Overlock-Maschine oder einem gewöhnlichen Zickzackstich. Näh das schmale Rückteil an das breitere Rückteil. Denk dabei an die Öffnungen für den Gürtel. Näh das linke Vorderteil an Schulter und Seitennaht an das (nun zu einem Stück verbundene) Rückteil, danach das rechte Vorderteil. Wichtig: Die Seitennaht bleibt oben für das Armloch offen. Je nachdem wie ordentlich der Mantel aussehen soll, kannst du auch noch einen Beleg einnähen (auch in der Zeichnung zu sehen). Übertrage den Beleg von Vorder- und Rückteil auf das Schnittpapier und schneide ihn zu. Leg die Belegteile in Fadenlaufrichtung auf den Stoff, steck sie fest und schneide sie aus. Versäubere die Kanten der Belege und näh sie anschließend an den Schulternähten zusammen. Leg den (nun zu einem Teil verbundenen) Beleg rechts auf rechts auf den Mantel und näh die zwei Teile zusammen. Klapp diesen Bereich um, sodass du wieder die schöne rechte Stoffseite siehst. Bügle die Kanten schön platt. Schlag den Mantelsaum und die Ärmelsäume einmal um 1 cm um und stepp dann füßchenbreit ab. Voilà! Nahtzugaben: überall 1cm Vorderteil 10 cm 40 cm 5 cm 65 cm 35 cm Rückteil 2 10 cm 5 cm 35 cm 40 cm ärmel 80 cm 15 cm beleg 13 cm beleg 65 cm 35 cm 15 cm 80 cm hm/bruch teilungsnaht 5 Öffnung für Gürtel

6 armreif die pyramiden von knick el-chick mit dreidimensionaler Pyramidenfaltung (S. 31) Tyvek-Stoff (ca. ein Din-A3-Blatt, erhältlich über Geodreieck, Bleistift, Schere, Kleber, Druckknopf Tyvek sieht zwar aus wie Papier, lässt sich aber wie Stoff verarbeiten, ist sehr robust und reißt nicht ein. Daher ist er ideal für Accessoires (z. B. auch das Origami-Cap unseres Knick Chicks). Nimm dir ein Stück Tyvek und zeichne wie auf der Zeichnung kleine zweidimensionale Pyramiden. Deren einzelne Dreiecke dürfen ruhig unterschiedlich breit sein, dann entstehen schön ungleichmäßige, spitze oder flache dreidimensionale Pyramiden. Knicke die Kanten und Zugaben. Dann werden die Zugaben mit Kleber bestrichen und auf einen Streifen Tyvek geklebt, der so lang ist, dass er locker ums Handgelenk passt. Der Streifen muss breiter sein als die Pyramiden damit man sie schön aufkleben kann. Hast du alle Pyramiden auf den Streifen geklebt, kannst du um sie herumschneiden, sodass man den Streifen am Ende nicht mehr sieht. Jetzt wird noch der Druckknopf zum Verschließen des Armbandes angenäht. Schee!

7 shirt walle walle mit verlängerter Rückenpartie und Rückenfaltung (S. 32) Stoff (ca. 1 m lang und 1,5 m breit), Faden, Stoffschere, Papierschere, Schnittpapier (zur Not geht auch Zeitungspapier), Bleistift, Schneiderkreide, Geodreieck, Kopierrädchen, Tesafilm Such dir ein locker geschnittenes Oberteil aus deinem Kleiderschrank und nimm davon den Schnitt ab. Leg es dafür plan auf das Schnittpapier und fahr mit dem Kopierrädchen die Nähte ab. Dies machst du sowohl beim Vorder- als auch beim Rückteil. So werden die Nähte auf das Papier übertragen. Zieh durch die Mitte der beiden Teile eine senkrechte Linie. Falte die Teile an dieser Linie und überprüfe, ob beide Seiten spiegelgleich sind. Wenn nicht, begradige die durchkopierten Linien mit Geodreieck und Bleistift. Jetzt hast du den Grundschnitt. Leg das Rückteil in der hinteren Mitte in den Bruch des Schnittpapiers und schneide dann an der Kante entlang, sodass du zwei gleiche Hälften erhältst. Du brauchst nur noch eine der beiden Hälften der Vorlage, die andere kann weg. Schneide die hintere Mitte an zwei Stellen ein (siehe Zeichnung), dreh die Schnittstellen auf, leg sie mit Schnittpapier aus und fixier das Ganze mit Tesafilm, damit nichts verrutscht. Die Armlöcher sehen jetzt nicht mehr schön aus, am besten, du zeichnest sie wieder ordentlich rund. Leg das Vorder- und Rückteil auf den Stoff, steck sie fest und zeichne sie mit Schneiderkreide auf. Denk an die Nahtzugaben (am Saum 2 cm, ansonsten überall 1 cm). Schneide jetzt die Teile zu. Dann versäubere alle Kanten mit der Overlock-Maschine oder mit einem Zickzackstich. Näh die beiden Rückteile in der hinteren Mitte zusammen. Anschließend nähst du die Schultern von Vorder- und Rückteil aneinander. Klapp die Versäuberungen von Halsloch und den Armlöchern 1 cm auf die linke Seite um und stepp sie füßchenbreit ab. Näh die Seitenteile zusammen und klapp den Saum zweimal um jeweils 1 cm um und näh auch hier wieder füßchenbreit entlang. Damit die Falten richtig sitzen, musst du sie drapieren und für aktivitätsreiche Tage ist das Shirt nicht geeignet, aber schön ist s! Nahtzugaben: Saum 2 cm, ansonsten überall 1 cm Rückteil schritt 2: jeweils um ca. 15 cm aufdrehen schritt 1: einschneiden hm circa 15 cm hm hm hm circa 15 cm

8 (zu Deutsch: Schulterklappen) Epauletten Oberst Origami mit Biesen (S. 25) Ohne technische Zeichnung die wäre zu kleinteilig und das schafft ihr auch so. Tschakka! Stoffrest (ca. 30 cm lang/ 1,50 m breit), Faden, 1 Paar Schulterpolster, Schneiderkreide, Stoffschere, 4 mittelgroße Druckknöpfe Nimm ein Schulterpolster und leg es plan auf ein doppelt gelegtes Stück Stoff. Zeichne mit 1 cm Nahtzugabe mit der Schneiderkreide drumherum. So erhältst du die Unterseiten. Für die Oberseiten schneidest du ein mindestens doppelt so langes, rechteckiges Stück Stoff zu, das ebenfalls mindestens so breit ist wie das Schulterpolster. Näh viele kleine Biesen nebeneinander bis du die gewünschte Länge der Epaulette erreicht hast. Stepp an den Seiten des Rechtecks in gleicher Richtung die Biesen ab (also nicht umdrehen!). Näh anschließend in der Mitte des Rechtecks in entgegengesetzter Richtung entlang (also davor umdrehen). Dadurch stellen sich die Biesen gleichmäßig auf. Leg jetzt ein Schulterpolster auf das rechteckige Stück Stoff und pass auf, dass die mittlere Naht auch beim Schulterpolster die Mitte ergibt. Dann zeichne mit Schneiderkreide und 1 cm Nahtzugabe um das Schulterpolster herum. Leg Unterund Oberteil der Epaulette rechts auf rechts und steppe mit 1 cm Nahtzugabe um die beiden Teile so herum, dass ca. 7 cm zum Wenden offen bleiben. Schieb dann das Schulterpolster hinein und näh von außen die Hülle zu. Nähe an der Unterseite jeweils zwei Druckknöpfe an. Die Gegenstücke nähst du auf das Oberteil deiner Wahl. Zu Befehl, Oberst Origami! Und nicht vergessen: auf gibt s bestimmt auch dein nächstes Projekt bis die nächste Printausgabe erscheint!