Aus dem Inhalt. Anstoß 5. Ausgepackt und Ausgeplaudert 7. Gedruckt und Gesendet 55. Festliche Gesänge 67. Angemalt und Angefeuert 71.

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1 Aus dem Inhalt Anstoß 5 Ausgepackt und Ausgeplaudert 7 Gedruckt und Gesendet 55 Festliche Gesänge 67 Angemalt und Angefeuert 71 Club-Rätsel 75 Blau-Weiße Limericks 77 Abpfiff

2 Wir sind doch keine Araber Im Herbst 1974 kam es zum Duell der beiden deutschen Meister. Der 1. FC Magdeburg und der FC Bayern München trafen im Achtelfinale des Europacups der Landesmeister aufeinander. Nach dem Hinspiel in München wurde Heinz Krügel in der Pressekonferenz gefragt: Was denn Linksaußen Martin Hoffmann kosten würde? Er antwortete: Wissen Sie, der studiert noch, spielt ab und zu mal Fußball, und wir verschachern die Leute nicht. Wir sind doch keine Araber. Dann der Nachsatz: Unter vier Augen könnte ich Ihnen schon einen Preis nennen. Die ungeheure Dramatik bei diesem Europacup-Thriller forderte übrigens ein Todesopfer. Ein 74-jähriger war den Strapazen (0:2 Rückstand) nicht gewachsen und erlitt einen Herzinfarkt. Bayerns Clubhauspächter Josef Schmidt brach nach einem Herzkollaps ebenfalls im Olympiastadion zusammen. Da der Vereinsarzt des FC Bayern nicht greifbar war, leistete der Mannschaftsarzt des 1. FC Magdeburg, Dr. Heinz Eckhardt, Erste Hilfe. 8

3 Elfer mit Ketchup Die Traditionsmannschaft des 1. FC Magdeburg nahm Mitte der 80er Jahre an einem Turnier in Leipzig-Lindenau teil. Im Finale trafen die Blau-Weißen auf die Lokalmatadore von Chemie Leipzig. Als der FCM einen Elfmeter zugesprochen bekam, war Wolfgang Seguin sofort zur Stelle und schnappte sich den Ball. Coach Günter Wagner zeigte keine Einwände. Paule nahm kräftig Anlauf, trat den Ball mit voller Wucht und traf genau ins Schwarze. Es war jedoch nicht das Tor, sondern der Holzkohlegrill einer neben dem Tor stehenden Würstchen-Bude. Paule machte an dem Tag natürlich auch noch sein Tor. Der FCM wurde Turniersieger. Der geschockte Mann vom Grill erholte sich schnell und wurde mit einem FCM-Wimpel Milde gestimmt. Als Zugabe gab es ein Autogramm von Paule. 20

4 Süddeutsche Zeitung, Der Fußball-Clown aus Anhalt aus dem Konferenzraum wurde ein Komödienstadel. Der 53jährige Trainer (Anm. Heinz Krügel) strahlte nach der 2:3 Niederlage seiner Elf gegen die Bayern, als ob Weihnachten wäre und er zu Besuch bei den Verwandten von drüben. Dem Udo Lattek haute er hin und wieder die Pranke auf die Schulter, war sofort per du, fraternisierte überhaupt mit ihm auf Teufel komm raus. Es fehlte nur noch der Bruderkuss. Heinz Krügel Demonstrationsobjekt für ein Stück DDR ohne Mauer, ohne Stacheldraht, mit Spaß am Spott und am Sport. Schalker Kreisel, Ärger über Spari Rolf Rüssmann nach dem Spiel: Ich ärgere mich wahnsinnig, dass der Sparwasser drei Tore gemacht hat. Aber Selbstmord werde ich nicht begehen, denn dann könnte ich mich im Rückspiel nicht mehr rehabilitieren. Auf der Rückfahrt bekam Jürgen Sparwasser einen neuen Spitznamen verpasst: Sparbier. Zur Erinnerung an den bekannten Postboten des Fernsehens. Volksstimme, Gleiches Elend in Düsseldorf In der Rezension zum Kabarett-Gastspiel von Dieter Nuhr in der Stadthalle Magdeburg: Das Publikum lacht. Das sind Geschichten, die jeder kennt. Allerdings mal aus einem ganz anderen Blickwinkel. Nuhr erzählt vom FCM, als kenne und liebe er den Fußballklub. Warum? Seine Erklärung ist ganz einfach: Ich komme aus Düsseldorf. Da kennt man «gleiches Elend». So setzt er seine Treffer, ohne verletzend zu werden. 59

5 FCM-Anstrich entsprach nicht der TGL-Norm Einige FCM-Fans machten in den 80er Jahren mit ihren Spraydosen auch vor dem Leuchtturm in Warnemünde nicht halt, was ein gewisser Herrn Martens in der Fuwo auf seine Weise kommentierte. Der 1. FC Magdeburg hat seine Visitenkarte. Sie wurde mittels Farbspray an der Leuchtfeuerbake auf der Warnemünder Mole verewigt. Das erforderte einiges sportliches Geschick, musste doch das Kurzzeichen 1. FCM in schwindelnder Höhe von fast vier Metern aufgesprüht werden. Der untere, ausgeschriebene Name deutet auf gute Kondition in Kniebeugen hin. Nicht zufriedenstellend ist die Form der Buchstaben, die absolut nicht der TLG-Norm entspricht. So gesehen, ist die Visitenkarte des 1. FCM in die Kategorie Schmiererei einzuordnen. Dafür sollte man die rote Karte hervorholen Auf der Reeperbahn Am letzten Spieltag der Hinrunde in der Saison 2006/2007 gab es von den Anhängern des FC St. Pauli für die Fans des 1. FC Magdeburg eine besondere Begrüßung. 72