[Die meisten Angaben zu den ersten 75 Jahren Vereinsgeschichte wurden den Jubiläumsschriften von 1960 und 1985 entnommen.]

Transkript

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2 2 Die SG Helvetia wurde mehrheitlich von Mitgliedern aus der damaligen SG Freiheit gegründet. Die erste Haupt- und zugleich Gründungsversammlung fand am 24. September 1910 im damaligen Café Roderer an der Kesslergasse in Bern statt. Ob das im gleichen Jahr in Bern auf der Allmend stattfindende Eidgenössische Schützenfest zu Unstimmigkeiten in der SG Freiheit und zur Gründung der SG Helvetia führte, ist nicht bekannt. Bereits im darauf folgenden Jahr trat der Verein der noch jungen VSGB bei und wurde sowohl im kantonalen wie im Eidgenössischen Verband aufgenommen konnte die erste Fahne (Fr ) und anlässlich des 50-jährigen Bestehens 1960 die zweite Fahne (Fr ) angeschafft werden, die uns noch heute begleitet. Als Vergleich zu heute: Das Jahresprogramm von 1911 beinhaltete zwei Standübungen, drei obligatorische Übungen, eine Feldübung und das Feldsektionswettschiessen. Eine Serie à 20 Schuss auf die Scheibe A5 kostete Fr 2.--, wobei vom 3-er an aufwärts 2,5 Rappen vergütet wurden! Während den ersten Jahren verspürte der Verein nebst finanziellen Problemen auch den 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918, indem die Munition knapp war und dazu grassierte 1918 eine Grippeepidemie. Das Vereinsinteresse schwand und an der Jahresversammlung nahmen gerade noch 6 Schützen teil. Dank Durchhaltewille einiger Mitglieder überwand der Verein die schwierigen Jahre. So konnte im 1935 mit einem Jubiläumsstich und einem Fest im Restaurant zur Webern in Bern das 25-jährige Jubiläum gefeiert werden. Der Verein bestand damals aus 24 Aktivschützen, 3 Ehrenmitgliedern, 2 Veteranen und 15 Passivmitgliedern. Zur Aufmunterung und Steigerung der Erfolge stiftete Gründungsmitglied und amtierender Präsident Albert Käser ab 1936 für den Jahresbesten einen Becher. Diese Spende verfehlte das Ziel nicht, wurde doch 1939 am Eidg. Schützenfest in Luzern von 757 Gruppen der 195. Rang erreicht. Noch im selben Jahr brach der zweite Weltkrieg aus, der bis 1945 dauerte und wegen dem Fernbleiben der

3 3 Aktivdienstleistenden sowie des Munitionsmangels zu einer Einschränkung des Schiessens führte. Die Wahl eines Pistolenobmanns an Der HV sowie Schiesstageabrechnungen über den Verkauf von Pistolenmunition des Jahres 1941 weisen darauf hin, dass in diesem Jahr eine diesbezügliche Sektion gegründet worden ist. Ebenso führte während der Krisenzeit im Jahre 1943 der neue und junge Schützenmeister Richard Bronner einen Jungschützenkurs durch und es wurde das erste Postcheck-Konto eröffnet. Das Ende des Weltkrieges 1945 fiel mit dem 35-jährigen Bestehen der SG Helvetia zusammen, zu dessen Anlass eine Standarte angeschafft wurde. Nach den schwierigen Kriegsjahren erlebte auch das Schiesswesen einen Aufchwung. Weil die Vereinsfahne wegen eines Brandes in der Börse Schaden erlitt, wurde 1952 ein Fahnenfonds eröffnet. Der Grundstein zum noch immer traditionellen Zvierischiessen mit Walkringen wurde 1958 gelegt. Diese Schützenkollegen erklärten sich nämlich damals bereit, den erstmals auswärts vorgesehenen Ausschiesset zusammen mit ihnen in Walkringen durchzuführen. Dass Walkringen zehn Kranzresultate erzielte und Helvetia nur deren zwei, dürfte nicht nur der Heimvorteil ausgemacht haben. Im Jahre 1959 organisierte der damalige Präsident Richard Bronner per Auto einen anderthalbtägigen Ausflug nach Deutschland! Die Reise führte u.a. zu der Quelle der Donau und nach Fürstenberg, wo die Mitgereisten als erste das neue Vereinsabzeichen in Empfang nehmen durften. Ein Jahr später, 1960, stand schon die nächste Jubiläumsfeier an. Die SG Helvetia wurde bereits 50 jährig. Begangen wurde das Jubiläum mit der Teilnahme am Kantonalen Schützenfest in Bern, einem Jubiläumsschiessen und als Höhepunkt am 23. Oktober mit der Einweihung der neuen Fahne. Die Gesellschaft zählte zu diesem Zeitpunkt 65 Mitglieder, davon 14 Pistolenschützen. Mit der Erhöhung des Jahresbeitrages an der HV 1963 von Fr auf wurde gleichzeitig eine Entschädigung von Fr für die Teilnahme am ESF in Zürich beschlossen.

4 4 Ohne B-Mitglieder - die sogenannten Muss-Schützen - überschritt der Mitgliederbestand Ende der Sechzigerjahre erstmals die Hundertergrenze. Als Folge davon konnte 1969 am Eidg. Schützenfest in Thun sowohl mit einer 300m- wie auch 50m-Sektion teilgenommen werden. Der Schiessbetrieb sah sich zunehmender Kritik ausgesetzt, insbesondere auf dem Oberfeld in Ostermundigen, wo immer näher an die Schiessanlage heran gebaut wurde. Während ein neues Sonntagsruhegesetz 1971 mit 1738 Nein zu 1737 Ja noch äusserst knapp abgelehnt worden war, wurde ein Jahr später ein neues Reglement über die Schiessplatzbenützung mit 3858 Ja zu 786 Nein deutlich angenommen. Trotz dieser Einschränkung konnte 1973 auf dem Oberfeld ein Kantonales Schützenfest durchgeführt werden. Die Aufhebung des sogenannten Wohnortprinzips 1976, wodurch das Obligatorische nicht mehr zwingend in der Wohngemeinde absolviert werden musste, war ein Zeichen der Zeit von zunehmender Mobilität. Ebenso ein Zeichen der Zeit war 1980 die erste Aufnahme einer Frau. Das Jahr 1983 brachte zwei Rekorde hervor, am Feldschiessen überstieg die Teilnehmerzahl mit 101 eine magische Grenze und das im Rest. Viktoriahall durchgeführte Lotto brachte einen Überschuss von Fr 7'259 ein. Im folgenden Jahr kleideten sich die Mitglieder dank Sponsoren erstmals mit einer einheitlichen Trainerjacke ein waren zwei Anlässe von grosser Bedeutung. Vorerst im Sommer das Eidg. Schützenfest in Chur, das zwei Tage in Anspruch nahm. Im Herbst dann das 75-jährige Vereinsjubiläum, das nebst einem Jubiläumsschiessen mit befreundeten Gesellschaften anfangs November mit einer eindrücklichen Feier im Restaurant Bären in Ostermundigen begangen wurde. [Die meisten Angaben zu den ersten 75 Jahren Vereinsgeschichte wurden den Jubiläumsschriften von 1960 und 1985 entnommen.] Die SG Helvetia wurde bis und mit heute von 15 Präsidenten geleitet, wobei in den Anfängen öfters Wechsel stattfanden. Mit 17 Jahren stand Rudolf Hänseler dem Verein am längsten vor, gefolgt von Richard Bronner und Albert Käser mit je 14 Jahren. Kassiere waren es

5 5 deren 13, wovon Erwin Moser mit 17 Jahren die Kasse am längsten führte. Ab 1972 trug der Name des Kassiers immer Schmid, 10 Jahre lang August, dann 12 Jahre Franz und schon seit 16 Jahren Adrian. Nebst dem Sekretäramt, das von Jakob Flückiger 19, vom leider viel zu früh verstorbenen Fritz Wyss 15 und von Alfred Keller sogar 21 Jahre bekleidet wurde, waren viele Mitglieder 20 und mehr Jahre als Schützenmeister tätig. Um nur einige zu nennen, sind dies Alfred Abbühl, Hansruedi Dähler, Hans Hegnauer, Schmid Hermann und Hansuli Wyler, die noch immer aktiv sind. Nach dem Jubiläumsjahr 1985 begann das Schiesswesen allgemein zu darben, auch wegen der zunehmenden Kritik bezüglich Notwendigkeit der Armee. Als Folge der verschärften Lärmvorschriften wurde der im Jahre 1926 auf dem Oberfeld in Ostermundigen eröffnete Schiessstand geschlossen. Nicht mit einer Feier, aber mit einem Schluss-Schiessen am 20. Oktober 2001 war Ende Feuer und erfolgte der Umzug in die Schiessanlage Riedbach. Diesen Umzug nahmen etliche Schützen zum Anlass, den Schiesssport zu beenden. Für einige Vereine bedeutete dies das Ende und führte so zu Zusammenschlüssen. Dieses Schicksal ereilte auch die SG Beundenfeld, von der sich auf die HV Schützenkollegen der SG Helvetia anschlossen und sich nahtlos integrierten. Eine willkommene und echte Verstärkung, vorweg im Pistolenschiessen, aber auch im Vorstand. Einige Geschehnisse der letzten 25 Jahre, die direkt oder indirekt auf unseren Verein und das Schiesswesen einen Einfluss hatten: 1985 Am Eidg. Schützenfest in Chur nahmen an 26 Schiesstagen 79'700 Schützinnen und Schützen teil Knapp 113'000 Unterschriften wurden abgegeben für die Volksinitiative für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik Adolf Ogi wurde Bundesrat und Chef Militärdepartement 1988 Am Eidg. Feldschiessen nahmen auf 300m noch 89 teil, danach leider ständig sinkende Teilnehmerzahlen Nach 28 Jahren fiel im November die Berlinermauer Gemeinderat Burgunder informierte im GGR Ostermundigen

6 6 über ein Gutachten in Sachen Oberfeld: Der Schiessplatz sei nicht fürs Militär qualifiziert, er müsse aber zwingend saniert werden und die ortsfremden Schützen könnten nicht zum Abzug gezwungen werden Die Aktion Wüstensturm der Amerikaner im Irak löste Kriegsängste aus, stärkte aber andererseits den Wert unserer Armee und somit auch ein wenig das Schiesswesen. Aus der UDSSR wird GUS. In Langenthal fand das 37. Kantonale Schützenfest statt Die Explosion in einer Kaverne des EMD am Sustenpass forderte vier Todesopfer Demo auf dem Bundesplatz für ein neues Kampfflugzeug und gegen die Waffenplatzinitiative Als Teil der Armeereform 95 wurden die Berner Infanterieschulen aufgehoben. Von den Mattenschützen traten 5 Schützen und 1 Schützin zu unserem Verein über Eidg. Schützenfest in Thun, wofür neben dem Festzentrum auf der Allmend noch ein zusätzlicher Freiluftstand gebaut wurde Di/Mi 05./06. Nov. konnte mit den 300m-Schützen erstmals am Rütlischiessen teilgenommen werden Im Armeemunitionsdepot Brämis/VS wurden 448 Handgranaten gestohlen und später in Ringgenberg entdeckt. An der BFM nahmen über 1000 Schützen teil und Helvetia I belegte mit 332 P. den ausgezeichneten 3. Gruppenrang. Weil unser Vereinslokal Viktoriahall an der Effingerstr. zu einem griechischen Restaurant umfunktioniert werden soll, mussten wir das Lotto stornieren. Erfreulicherweise fanden wir bei Doris Rebmann im Beaulieu Unterschlupf Das erste Lotto im Rest. Beauliau, erstmals Freitag/Samstag, brachte noch nicht den erhofften Erfolg Nach längerem Unterbruch fand der Ausschiesset wieder einmal auswärts statt, erstmals in Malleray im Bernerjura 2000 Eidg. Schützenfest in Bière mit 56'000 Teilnehmenden, an dem mit dem Stgw.90 mit Ruth Maurer erstmals eine Frau Schützenkönigin wurde. Samuel Schmid wurde neuer Bundesrat und Chef VBS Mit der Ordonanzpistole wurde das zweihändige Schiessen für

7 7 sämtliche Wettkämpfe und für alle Alterskategorien zulässig. Mörderische Terroranschläge mit Flugzeugen in Amerika. Amoklauf im Parlament des Kantons Zug. Das Lotto wurde unter Beizug eines Profis durchgeführt und erstmals auch auf Bingo gespielt. Ende Feuer auf dem Oberfeld in Ostermundigen Übertritt der bereits erwähnten 15 Schützenkollegen der Schützengesellschaft Bern-Beundenfeld. Kantonales Schützenfest im Amt Interlaken. Lotto vollumfänglich in eigener, erfolgr. Regie durchgeführt Die SG Helvetia verfügt neu über eine eigene Homepage Der Schützenverein Bern löste sich auf und 18 Kollegen traten geschlossen der SG Helvetia bei, wodurch die Mitgliederzahl auf 108 anstieg. Statutenrevision mit Anpassung an die Neuzeit. Die Pistolenschützen nahmen in neuer Besetzung am Rütlischiessen teil und erreichten den guten 10. Rang Eidg. Schützenfest Frauenfeld, Mo/Di, 04./05. Juli mit Übernachtung in Kreuzlingen in der Bodensee-Arena. Auch einige Frauen und Kinder waren dabei und vergnügten sich u.a. mit einem Ausflug nach Stein a.r. und einer Rheinschifffahrt Am 18. Sept. wurden in einer Truppenunterkunft in Marly/FR 82 Sturmgewehre und einiges an Munition gestohlen! Sept./Okt. fand das MLTS statt, u.a. in der Schiessanlage Riedbach, mit grosser Unterstützung der Helvetianer In Zürich erschoss ein aus der Rekrutenschule Heimkehrender wahllos ein 16-jähriges Mädchen. Das Jugendschiessen fand zum 25-sten Mal statt. Zum zweiten Mal konnte am Rütlischiessen auf der Distanz von 300m teilgenommen werden Auf den 12. Dez. trat das neue Waffengesetz in Kraft Vereins- und Vorstandskollege Roland Da-Rugna erzielte sowohl am EFS (72) wie am Obli (85) das Maximum! 2010 Jubiläumsjahr mit Teilnahme am Eidg. Schützenfest in Aarau und einem Tagesausflug mit Car an den Rheinfall. Im Dezember 2010 Der Präsident: Werner Jaussi

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