Finanzierung im Mittelstand

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1 Finanzierung im Mittelstand Aus der Studienserie Erfolgsfaktoren im Mittelstand

2 Finanzierung im Mittelstand

3 Vorwort Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft Es hieße, Eulen nach Athen tragen, wollte man noch viele Worte über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Mittelstands verlieren. Mittelständische Unternehmen sind die wahren Champions der deutschen Wirtschaft und vieler anderer entwickelter Volkswirtschaften rund um den Globus. Sie unterscheiden sich von Großunternehmen durch eigenständige Geschäftsmodelle, schlankere Strukturen und eine besondere Kultur. Viele strategische Fragestellungen müssen anders beantwortet werden als bei den ökonomischen Riesen. Mittelständler besetzen häufig Nischen und sind dabei nicht selten Weltmarktführer oder befinden sich in der globalen Spitzengruppe. Internationalität ist keine Zukunftsvision, sondern gelebter Alltag. Innovation kommt aus dem mittelständischen Praxislabor. Mittelständische Unternehmer kennen ihre Kunden persönlich und sind außergewöhnlich flexibel. Flache Hierarchien sind für sie der kürzeste Weg zum Erfolg. Private Eigentumsverhältnisse und visionäre Führungspersönlichkeiten stellen den direkten Bezug zwischen Zukunftsorientierung und Risikoausgleich her. Erfolgsfaktorenforschung für den Mittelstand Der Mittelstand hat eine eigenständige Problemlandkarte und eigenständige Erfolgsfaktoren, die empirisch zu überprüfen und in ihrer Entwicklung zu beobachten sind. Deloitte möchte die Forschung zu den speziellen Belangen des Mittelstands vorantreiben und unterstreicht auch damit seinen Anspruch als Partner des Mittelstands. Deloitte erforscht die bedeutsamen Erfolgsfaktoren im Mittelstand mit dem Ziel, Einsichten in die Megatrends von morgen zu gewinnen. Dies kommt den mittelständischen Unternehmen direkt zugute. Die Forschungsergebnisse bilden die Grundlage der Studienserie Erfolgsfaktoren im Mittelstand. Darin bringen wir nicht zuletzt das Denken der Praxis auf den Prüfstand der wissenschaftlichen Forschung. Nach den ersten sechs Bänden Talente für den Mittelstand (05/2008), Unternehmensführung und Controlling (09/2008), Die Zukunft des CFO im Mittelstand (11/2009), Beiräte im Mittelstand (6/2010), Compliance im Mittelstand (11/2011) und Mergers & Acquisitions im Mittelstand (4/2012) beschäftigt sich der aktuelle siebte Band mit dem Thema Finanzierung im Mittelstand. Auch wenn die Versorgung von Unternehmen mit Finanzmitteln eigentlich für jede Führungskraft selbstverständlich sein sollte, sind gerade in der heutigen Zeit in diesem wichtigen strategischen Themenbereich das zeigt die Praxis immer wieder Defizite zu erkennen. Diese sind teils durch tradierte Verhaltensweisen in sich verändernden Märkten (man denke nur an die aktuelle Krise des Euro-Raums) zu erklären, basieren weiterhin jedoch auch auf einem meist gefährlichen Miteinander von fehlendem Fachwissen und fehlender Erfahrung. Nicht zuletzt haben mehrere empirische Studien fehlendes Controlling sowie Finanzierungslücken als Hauptinsolvenzgründe im Mittelstand identifiziert. Die Autoren gehen in der aktuellen Studie auf der Grundlage von 209 Fragebögen sowie von Interviews mit zehn Experten aus der Unternehmenspraxis der Frage nach, ob der Mittelstand im Bereich der Finanzierung auch in turbulenten Zeiten Erfolg versprechend aufgestellt ist, welche aktuellen Tendenzen der Markt für Mittelstandsfinanzierungen bietet und wie sich mittelständische Unternehmen für die Zukunft wappnen können. Ich wünsche Ihnen eine interessante und anregende Lektüre unserer Studie. Jürgen Reker Partner, Leiter Mittelstandsprogramm Deloitte Deutschland 2

4 Forschungsmethoden Anwendungsorientierte Mittelstandsdefinition und Forschungsmethoden Für das Forschungsobjekt Mittelstand gibt es vielfältige Abgrenzungsmerkmale. Häufig wird, beispielsweise in Medien und Politik, nicht unterschieden zwischen Kleingewerbetreibenden und mittelständischen Unternehmen. So hat die Europäische Union im Jahre 2003 Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten und bis zu 50 Mio. Euro Jahresumsatz als Mittlere Unternehmen definiert. Eine große Anzahl typisch mittelständischer Unternehmen in Deutschland mit deutlich mehr Beschäftigten und höherem Jahresumsatz wird damit nicht erfasst. Aus Forschungsgesichtspunkten und aufgrund ihrer Relevanz für die anwendungsorientierte Mittelstandforschung werden im Rahmen der vorliegenden Studie eigentümergeführte Unternehmen und managementgeführte Unternehmen mit Eigentümereinfluss ab einer Umsatzgröße von etwa 50 Mio. Euro und einer Mitarbeiterzahl von bis zu Mitarbeitern als mittelständische Unternehmen definiert. Fragebögen Finanzierung stellt für mittelständische Unternehmen ein stets aktuelles und für einige auch zutiefst problematisches Thema dar. Um aktuelle Rahmenbedingungen, Einflussfaktoren, Finanzmanagement und Finanzierungsinstrumente mittelständischer Unternehmen zu untersuchen, wurde im Rahmen des Deloitte Mittelstandsinstituts eine großzahlige empirische Fragebogenerhebung zu den genannten Themenbereichen durchgeführt. Das große Interesse der Unternehmenspraxis an dieser Fragestellung lässt sich am Rücklauf von 209 verwertbaren Fragebögen (Rücklaufquote 9,6 Prozent) erkennen. Experteninterviews Um die Erkenntnisse der Fragebögen einer kritischen Überprüfung (Triangulation) aus der Unternehmenspraxis zu unterziehen, wurden vom Deloitte Mittelstandsinstitut mehrstündige persönliche Interviews mit insgesamt zehn Experten aus Unternehmensberatung, Wissenschaft, Banken, Anwaltskanzleien und mittelständischer Unternehmenspraxis geführt. Die Interviews orientierten sich an Leitfäden, welche offene und geschlossene Fragen miteinander kombinierten. Finanzierung im Mittelstand 3

5 Inhaltsverzeichnis 2 Vorwort 3 Forschungsmethoden 5 Executive Summary 7 Finanzierung im Mittelstand: Spannungsfelder 8 I. Finanzierungssituation Eigen- vs. Fremdbild des Mittelstands 12 II. Einflussfaktoren der Finanzierung interne vs. externe Treiber 18 III. Finanzplanung und -beschaffung Standardisierung vs. Flexibilität 23 IV. Finanzierungsinstrumente Hausbankbeziehung vs. moderne Instrumente 33 V. Bewertung des Finanzmanagements Wunsch vs. Wirklichkeit 36 Anhang Informationen zur Datenerhebung

6 Executive Summary Die zur individuellen Situation passende Finanzierung Die Finanzierung eines Unternehmens folgt keinem allgemein gültigen und auf jedes Unternehmen anwendbaren Rezept. Insbesondere gelten für die spezielle Eigentümer- und Stakeholderstruktur des Mittelstands andere Anforderungen als für die Finanzierung von Großunternehmen. Dies bedeutet, dass sich der Mittelstand gezielt mit seinen Stärken und Schwächen auseinandersetzen muss. Auf Grundlage einer Situationsanalyse sollten der derzeitige Kapitalbedarf, die aktuellen Finanzierungsinstrumente, die zukünftigen Ziele des Unternehmens und identifizierbare Umweltbedingungen miteinander kombiniert analysiert werden. Nur so kann ein Unternehmen die für die jeweilige Situation passende Finanzierung finden. Wichtig ist auch die Unterscheidung der Finanzierungszwecke: Die Finanzierung des laufenden Geschäfts ist etwas vollkommen anderes als die Finanzierung beispielsweise von Unternehmenstransaktionen. Diese Aspekte müssen zwar in einer Gesamtplanung integriert sein, können aber hinsichtlich Instrumenten und Fristen vollkommen unterschiedliche Ausprägungen aufweisen. Planungs- und Evaluationsmöglichkeiten effizient und effektiv nutzen Wie unsere Studie gezeigt hat, findet in vielen Unternehmen keine professionelle Finanzplanung statt bzw. wenn diese stattfindet, ist sie häufig nur Abfallprodukt anderer Planungsprozesse. Die Etablierung einer unternehmensübergreifenden Gesamtunternehmensplanung inklusive einer professionellen Finanzplanung (integriertes Bilanz-, G&V- und Cashflow-Statement) bedarf eines größeren Aufwands, ist aber eine entscheidende Voraussetzung, um Auswirkungen der Finanzierung in der Unternehmensplanung kontrolliert darzustellen. Die integrierte Finanzplanung ermöglicht zudem in besonderem Maße, eine der wichtigsten, aber häufig nicht beachteten Regeln der Finanzierung zu erfüllen. Es gilt die goldene Regel der Fristenkongruenz in der Finanzierung, (langfristiges) Anlagevermögen ist langfristig zu finanzieren und durch das Anlagevermögen zu besichern und (kurzfristiges) Umlaufvermögen ist kurzfristig zu finanzieren und durch das Umlaufvermögen zu besichern. Häufig fehlt den Unternehmen das Wissen bzw. die Kapazitäten, ein derartiges Projekt eigenständig zu stemmen, daher lassen sie sich durch ihre Hausbank und über externe Berater ( Debt Advisor ), Letztere aufgrund ihrer Neutralität, unterstützen. Finanzierungsinstrumente über den Tellerrand hinausschauen Innenfinanzierung und langfristige Kredite werden vom Mittelstand weiterhin bevorzugt. Hier sollte eine Überprüfung der Passgenauigkeit dieser Instrumente mit den strategischen Unternehmenszielen und den Finanzierungszielen stattfinden. Häufig zeigt sich, dass die Wahl des Finanzierungsmix nicht immer konsistent mit den genannten Zielen ist auch deshalb, weil die Prüfung der Passgenauigkeit nicht oder nicht kontinuierlich durchgeführt wird. Besonders in den Bereichen der Fördermittel und Unternehmensanleihen, aber auch im Leasing zeigen sich den kundigen Mittelständlern gute Alternativen zu den bisher eingesetzten Instrumenten. Aber nicht nur im Finanzierungsportfolio an sich, sondern auch in konkreten Instrumenten ergeben sich Änderungsmöglichkeiten. Eine Aufweichung der Hausbankbeziehung bedeutet nicht, dass die langjährige Beziehung aufgekündigt werden muss. Eine Diversifikation schafft jedoch geringere Abhängigkeit von der Hausbank, mehr Transparenz und c.p. niedrigere Finanzierungskosten. Nachholbedarf hat der Mittelstand bei der Berücksichtigung von Covenants: Diese werden systematisch unterschätzt, Controlling und Reporting hier vor allem anhand einer integrierten Mittelfristplanung (Bilanz, GuV, Cashflow) sind unumgänglich, wenn Covenant Brüche konsequent vermieden werden sollen. Emotionale Faktoren können auch für die Unternehmensfinanzierung wichtig sein Die Erfahrung zeigt, dass trotz des vermeintlich harten Charakters und der Zahlenbasiertheit der Unternehmensführung auch weiche, v.a. emotionale Faktoren nicht vernachlässigt werden dürfen. Selbst bei professioneller Überprüfung von Finanzierungsalternativen kann es sein, dass die vermeintlich besten Alternativen nicht zum Unternehmen passen oder sich der Unternehmer damit nicht wohl fühlt. Hier sollte nach Kompromissen gesucht werden. Des Weiteren ist die Beziehungsqualität zu Finanzierungsgebern besonders wichtig. Langjährig gewachsene (Haus-)Bankbeziehungen sollten nicht aufgrund von scheinbar kostengünstigeren Konditionen fremder Finanzierungsgeber geopfert werden. Ebenso sollte bei der Beteiligung von mehreren Finanzierungsgebern ( Club oder Konsortien) auf starke und verlässliche Hauptfinanzierungsgeber geachtet werden, die die individuellen Interessen der einzelnen Kreditgeber kanalisieren und bündeln sowie ganzheitlich gegenüber dem Kreditnehmer vertreten. Finanzierung im Mittelstand 5

7 Das frühzeitige Bemühen um Refinanzierungsalternativen ist von Bedeutung Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel d.h., nach Abschluss einer Finanzierung bleibt die Liquiditätssituation für die meisten Unternehmen hoch spannend und riskant zugleich. In vielen Fällen ist das Misserfolgsrisiko deshalb so groß, weil man sich nicht frühzeitig mit der Planung von Refinanzierungen auseinandersetzt oder diese in die laufende Planung einbindet. Zeitnahe Gespräche mit Banken und potenziellen Finanzierungspartnern mit einem Vorlauf von mindestens einem Jahr zum Fälligkeitstermin bei einer (zu erwartenden) eher kritischen wirtschaftlichen Unternehmenssituation besser noch früher sind daher unumgänglich. Nur aktive Ansprache und Auswahl der Finanzierungpartner, insbesondere bei großvolumigen Finanzierungen, erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Finanzierung. Dieser Selektionsprozess ermöglicht zum einen Handlungsspielräume, um bei einer Absage bzw. aggressiven Verhandlung agieren zu können, und stellt zudem einen kompetitiven Wettbewerb bei Konditionen und Verpflichtungen des Kreditvertrages sicher. Ein frühzeitiges Bemühen um eine Sicherstellung kann dem Unternehmen helfen, eigene Schwachstellen rechtzeitig zu identifizieren. Eine aktuell gute Lage ist keine Garantie für zukünftige Sicherheit Auch wenn mittelständische Unternehmen im aktuellen makroökonomischen Spannungsfeld (Staatsschuldenkrise, Zins- und Währungspolitik, Energiewende) grundsätzlich gut aufgestellt sind, so wird sich die momentan labile internationale Konjunktur zunehmend durch höhere Planungsunsicherheit, Volatilität des Umlaufvermögens und Zurückstellung von Investitionen auswirken. Zusätzlich wird die zunehmende Unsicherheit im Bankenumfeld (durch Basel III, latente Finanzkrise etc.) zu höheren Kapitalanforderungen, eingeschränkter Fristentransformation und damit erhöhten Kosten führen. Dies hat schließlich eine eingeschränkte und häufig auch verzögerte Kreditvergabebereitschaft der Banken zur Folge. Daher sind frühzeitige Planung von (Anschluss-)Finanzierungen, Erstellung und Führung einer integrierten Mittelfristplanung unumgänglich, um einen professionellen Finanzierungsprozess (Zeitplan, Informationspaket, Auswahl Finanzierungsgeber, Finanzierungsbedarf über die gesamte Laufzeit) frühzeitig initiieren und verbindlich realisieren zu können. 6

8 Finanzierung im Mittelstand: Spannungsfelder Ohne Liquidität kann auch das beste Unternehmen nicht überleben. Diese auf den ersten Blick so einfache wie klare Weisheit wird jedoch in der Unternehmenspraxis bei Weitem nicht immer berücksichtigt. Nicht zuletzt zeigen Befragungen von Insolvenzverwaltern, dass Finanzierungsprobleme, eine unzureichende Finanzierungsplanung sowie Einzelprobleme des Finanzmanagements wie z.b. ein unprofessionelles Forderungsmanagement verbreitete Insolvenzursachen im Mittelstand sind. Auf der einen Seite stehen die Bestrebungen des Mittelstands, unternehmerisch unabhängig zu bleiben und das Geschäft vornehmlich aus Eigenmitteln zu finanzieren. Auf der anderen Seite müssen jedoch die Bedürfnisse der Märkte berücksichtigt werden, die für bestimmte Geschäftsmodelle nicht nur eine festgelegte Mindestgröße sowie ein mindestens durchschnittliches Wachstum vorschreiben, sondern auch spezifische Finanzierungsinstrumente für spezifische Finanzierungssituationen bereitstellen. Ob Finanzierung für den Mittelstand einen Erfolgs- oder Engpassfaktor darstellt, lässt sich auf Basis existierender Studien und der öffentlichen Meinung nicht eindeutig bestimmen. Neben der Rede von Euro-Krise, Kreditklemmen und großem Respekt vor Basel II und Basel III sind auch Stimmen zu vernehmen, die auf die Finanzstärke und die hohe Eigenkapitalquote erfolgreicher Mittelständler verweisen. Um das typisch mittelständische Element der Unternehmensfinanzierung zu veranschaulichen, stellen wir im Folgenden häufig zu hörende Aussagen aus der Unternehmenspraxis vor dem Hintergrund der Ergebnisse und Daten des Deloitte Mittelstandsinstituts auf den Prüfstand. Finanzierungssituation Eigen- vs. Fremdbild des Mittelstands Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 und vor dem Hintergrund der aktuellen Euro-Krise befand sich der Markt für Unternehmensfinanzierungen stetig im Umbruch. Umfragen weisen darauf hin, dass mittelständische Unternehmen sich der Aktualität und Relevanz des Themas durchaus bewusst sind. Gleichwohl zeigt unsere Untersuchung, dass zwischen Selbstbild und Fremdbild des Mittelstands deutliche Unterschiede bestehen. Gründe und Konsequenzen dieser Einschätzung lesen Sie in Kapitel I. Einflussfaktoren der Finanzierung interne vs. externe Treiber Mit der Unternehmensfinanzierung bewegt sich der Mittelstand nicht in einem luftleeren Raum, neben anderen Akteuren spielen auch rechtliche Rahmenbedingungen sowie kapitalmarktbezogene Aspekte eine wichtige Rolle als fördernde oder hemmende Faktoren. Welche Faktoren für die Mittelstandsfinanzierung wichtig sind und wie die Unternehmen diesen Aspekten begegnen, finden Sie in Kapitel II. Finanzplanung und -beschaffung Standardisierung vs. Flexibilität Die Komplexität des Unternehmensumfeldes verändert auch die Planbarkeit der Finanzierung. Großkonzerne weisen eine in die strategische Unternehmensplanung eingebettete integrierte Finanzplanung auf. Ist dies im Mittelstand ähnlich, und wie sieht ein solches Finanzmanagement aus, findet es vielleicht sogar standardisiert statt? Diese Aspekte und weitere, mit dem Finanzmanagement in Verbindung stehende Themenbereiche stehen im Mittelpunkt von Kapitel III. Finanzierungsinstrumente Hausbankbeziehung vs. moderne Instrumente Seit jeher bevorzugen mittelständische Unternehmen die Finanzierungsinstrumente der Innenfinanzierung durch Eigenmittel sowie der Kreditfinanzierung in enger Beziehung mit der Hausbank. Andere Instrumente werden meist als nicht mittelstandsgerecht klassifiziert, in vielen Fällen jedoch ohne Prüfung der Vorteilhaftigkeit für das betreffende Unternehmen. Alternative Finanzierungsinstrumente für den Mittelstand sowie die konkrete Analyse von Kreditbeziehungen und -konditionen zeigt Kapitel IV. Bewertung des Finanzmanagements Wunsch vs. Wirklichkeit Unter dem Oberbegriff des Controllings werden in der Unternehmenspraxis erhöhte Anforderungen an Effizienz und Effektivität der Unternehmensführung gestellt. War in der Vergangenheit eine formalisierte Überprüfung der Unternehmensfinanzierung eher unüblich niedrige Kosten und z.t. niedrige Steuern standen im Vordergrund, sind im Kontext reduzierter Sicherheitsabstände in komplexer werdenden Märkten auch Aspekte des Finanzmanagements Optimierungsbestrebungen unterworfen. Wie die Unternehmensbefragung zeigt, findet bisher eine fundierte Evaluation flächendeckend nicht statt eine gefährliche Entwicklung, deren Ursachen und Folgen Kapitel V anhand aktueller Refinanzierungsbeispiele aufzeigt. Finanzierung im Mittelstand 7

9 I. Finanzierungssituation Eigen- vs. Fremdbild des Mittelstands Die Finanzierungssituation des deutschen Mittelstands ist Gegenstand kontroverser Diskussionen: Die einen sehen ihn aus Finanzierungssicht strukturbedingt krisenbedroht, die anderen betonen die Finanzkraft erfolgreicher mittelständischer Unternehmen. Das folgende Kapitel widmet sich deshalb zunächst der Abgrenzung der Bedeutung der Unternehmensfinanzierung in der mittelständischen Praxis, bevor Aktualität und Finanzierungszwecke der Mittelstandsfinanzierung dargestellt werden. Aktualität und Problematik der Unternehmensfinanzierung im Mittelstand Der Begriff der Finanzierung kann im weiteren oder engeren Sinn betrachtet werden. Wir verstehen in der vorliegenden Studie unter Finanzierung die monetäre Seite des Wirtschaftens in allen betrieblichen Funktionen. Das Finanzmanagement ist wiederum als eine Institution und Funktion zu beschreiben, die sich mit allen finanzwirtschaftlichen Größen der Unternehmensführung beschäftigt. Bestehende Befunde zum Finanzmanagement im Mittelstand sind durchgängig als ambivalent zu bezeichnen: Neben einer Planungsunsicherheit für die Zukunft zeigen sich bisher in Bezug auf die eingesetzten Instrumente nur wenige drastische Veränderungen, Innenfinanzierung und (langfristige) Kredite werden weiterhin bevorzugt. Für 49 Prozent der in dieser Studie befragten Unternehmen ist Finanzierung zwar ein sehr aktuelles, für weitere 15 Prozent ein aktuelles Thema. Zugleich lehnen jedoch zumindest aus Eigensicht 50 Prozent der Befragten die These ab, dass Finanzierung für sie problematisch sei. Immerhin 29 Prozent der Befragten geben jedoch gleichzeitig auch an, dass sie vermehrt alternative Finanzierungsalternativen prüfen. Hier werden von den Unternehmen vor allem Unternehmensanleihen genannt, die wir im Kapitel zu Finanzierungsinstrumenten detaillierter besprechen werden (s. Abb. 1). Hier zeigt sich ein starker Kontrast zwischen den Unternehmensvertretern und den befragten Experten. Letztere sehen eine Zweiteilung des Finanzierungsmarktes in starke, eher größere und erfolgreiche Unternehmen sowie schwächere, eher kleinere Unternehmen. Insofern ist es möglich, dass sich der Mittelstand der im Finanzierungskontext auftretenden Problemfelder nicht gänzlich bewusst ist. Im Bereich der Kontrastierungen zwischen verschiedenen Unternehmensgruppen wird noch am ehesten deutlich, dass kleinere Unternehmen (unter 300 Mitarbeiter) die Finanzierung eher als problematischer einstufen als mittelgroße und große Unternehmen. Die Tatsache, dass letztere Gruppe die Finanzierung jedoch deutlich Abb. 1 Thesen zur Finanzierungssituation Finanzierung ist ein aktuelles Thema. 11% 11% 14% 15% 49% Finanzierung ist problematisch. 50% 24% 15% 8% 3 Negativer Einfluss durch Konjunktur. 2 22% 25% 20% 22% 9% Prüfen von Finanzierungsalternativen. 1 23% 25% 22% 18% 11% Steuerreform 2012 wirkt sich positiv aus. 28% 30% 21% 20% 1 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Stimme zu Stimme gar nicht zu Stimme nicht zu Weder noch Stimme voll zu 8

10 für ein aktuelleres Thema hält, könnte auf mangelndes Problembewusstsein in kleineren Unternehmen hinweisen. Ähnliches lässt sich zu dem Befund anmerken, dass Unternehmen mit geringerer (kleiner 50%) und höherer Eigenkapitalausstattung keine starken Unterschiede sehen. Branchenbezogen ist zu sehen, dass Industrie und Dienstleistungsgewerbe der Finanzierung relativ gelassen entgegensehen, wohingegen der Handel zumindest deutliche Konjunktureinflüsse, das Baugewerbe beinahe schon symptomatische Finanzierungsprobleme für die Zukunft sieht (s. Abb. 2). Die Unternehmensfinanzierung ist für den Mittelstand weiterhin aktuell, aber nicht für alle Unternehmen gleichermaßen problematisch. Gleichwohl zeigen sich Diversifikationsbestrebungen. Finanzierungszwecke im Mittelstand Wie bereits erläutert, benötigen Unternehmen in der Regel für ganz unterschiedliche Zwecke Geldmittel. Wir werden in der Folge vier Finanzierungszwecke oder -anlässe unterscheiden, wobei letztlich nach besonderen und laufenden Zwecken zu differenzieren ist: Refinanzierungen beschreiben den Liquiditätsbedarf, um auslaufende Finanzierungen, aber auch das laufende Geschäft zu finanzieren. Wachstumsfinanzierungen sind meist einzelfallbezogene und seltene Anlässe, zu denen ein Unternehmen Geldmittel aufbringen muss, um ein Transaktionsobjekt zu übernehmen oder sich an diesem zu beteiligen. Nachwuchsfinanzierungen decken den Kapitalbedarf, der bspw. aufgrund des plötzlichen Ausstiegs eines Gesellschafters in einer Personengesellschaft entstehen kann. Sonderprojektfinanzierungen stellen Finanzmittel für außerordentliche Themen wie z.b. Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Abb. 2 Finanzierungssituation und Branche 5 4 Mittelwert Steuerreform 2012 wirkt sich positiv aus. Prüfen von Finanzierungsalternativen. Negativer Einfluss durch Konjunktur. Finanzierung ist problematisch. Finanzierung ist ein aktuelles Thema. Industrie Handel Dienstleistung Baugewerbe Finanzierung im Mittelstand 9

11 Die Daten unserer Erhebungen sind nach Finanzierungszwecken und jeweils benötigten Geldbeträgen aufgeschlüsselt (s. Abb. 3). In der Studie wird der Wachstumsfinanzierung die höchste Bedeutung beigemessen. Hier benötigen 62 Prozent der befragten Unternehmen einmalig oder regelmäßig hohe Geldbeträge. Der Refinanzierung, der Sonderprojektfinanzierung sowie der Nachfolgefinanzierung kommen nur untergeordnete Bedeutungen zu. Eventuell verkennt der Mittelstand an dieser Stelle drohende Risiken. In Folge steigender Zinsstrukturkurven könnte in Zukunft auch die Refinanzierung zum Problem werden. In der Folge zeigt sich eindeutig, dass der Finanzierungsbedarf mit steigender Unternehmensgröße zunimmt (s. Abb. 4). Abb. 3 Finanzierungszwecke und Nutzungshäufigkeiten Wachstumsfinanzierung 10% 8% 20% 32% 30% Refinanzierung 36% 10% 25% 9% 20% Sonderprojektfinanzierung 48% 13% 16% 18% 5% Nachfolgefinanzierung 57% 14% 14% 11% 4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Kein Bedarf Einmalig geringe Summe Kontinuierlich geringe Summe Einmalig hohe Summe Kontinuierlich hohe Summe Abb. 4 Finanzierungszwecke nach Unternehmensgröße 5 4 Mittelwert Sonderprojekt Nachfolge Refinanzierung Wachstum Kleinst- und kleine Unternehmen (KKU) Mittlere und große Unternehmen (MGU) 10

12 Insbesondere Wachstum und Refinanzierung genießen in mittleren und großen Unternehmen eine größere Aufmerksamkeit. Während eigentümergeführte und managergeführte Unternehmen bei der Wachstumsfinanzierung kaum Unterschiede sehen, ist in den Bereichen Nachfolge und Refinanzierung hier eine größere Sensibilisierung bei den managergeführten Unternehmen zu erkennen. Branchenbezogen zeigen sich z.t. große Unterschiede, so ist bspw. insbesondere für den Handel die Refinanzierung problematisch. Paradoxerweise halten im Übrigen die Unternehmen mit niedrigerem Eigenkapital sämtliche Zwecke für weniger notwendig als die Unternehmen mit stärkerer Eigenkapitalausstattung. Um das Thema Eigenkapital kurz aufzugreifen: Hier zeigt sich abweichend von der allgemeinen Diskussion um die vermeintliche Eigenkapitallücke im deutschen Mittelstand ein durchaus heterogenes Bild (s. Abb. 5). Abb. 5 Eigenkapitalquote (wirtschaftlich) der befragten Unternehmen Nennungen [N=209] 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 2% Keine Angabe 13% Bis unter 20% 22% 20 bis unter 30% 24% 30 bis unter 40% 11% 40 bis unter 50% 28% Ab 50% Letztlich ist die Eigenkapitalquote nicht nur ein wirtschaftliches Thema (sie beeinflusst bspw. neben dem Sicherheitsabstand und der Innenfinanzierungskraft auch die Finanzierungskosten), sondern auch ein psychologisches: Zwischen Eigentümern und Managern konnte die Studie eine deutliche Differenz in der Bedeutungswahrnehmung der Eigenkapitalquote erkennen. Die Eigenkapitalquote ist abhängig von der Komfortzone der Unternehmen. Manche bevorzugen eine geringe Eigenkapitalquote aufgrund der Nutzung des Leverage-Effektes, manche eine hohe wegen des Steuervorteils. In den vorangegangenen Analysen hat sich gezeigt, dass der Mittelstand sich der Aktualität und Problematik der Unternehmensfinanzierung nur teilweise bewusst ist. Ob sich diese Einschätzungen der Probanden mit einigen ausgewählten Entwicklungen in der Unternehmensumwelt und dem konkreten Finanzierungsumfeld vereinbaren lassen, zeigt das folgende Kapitel. Finanzierung im Mittelstand 11

13 II. Einflussfaktoren der Finanzierung interne vs. externe Treiber Nach öffentlicher Meinung und bisher veröffentlichten Studien steht der deutsche Mittelstand finanziell deutlich besser da als vor der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009. Kolportierte Entwicklungen wie Kreditklemmen, die rechtlichen Veränderungen durch Basel II und Basel III sowie die aktuellen Probleme der internationalen Finanzmärkte haben jedoch in der letzten Zeit im deutschen Mittelstand eine gewisse Unsicherheit des Finanzierungsumfelds verursacht. Wir haben bereits festgestellt, dass sich die befragten Unternehmen nicht immer der Aktualität und vor allem der zukünftig potenziell auftretenden Probleme bewusst sind. Deshalb wollen wir im in diesem Kapitel Einflussfaktoren und Erfahrungen der Mittelstandsfinanzierung gegeneinander abwägen. Abb. 6 Durchführung eines externen Ratings 19% 2% 79% Einflussfaktoren der Mittelstandsfinanzierung Rating Ratings besitzen eine große Bedeutung für die Unternehmensfinanzierung. Sie werden entweder durch externe Ratingagenturen oder durch Kapitalgeber selbst (z.b. Banken) durchgeführt. Eine Verbesserung bzw. Verschlechterung des Ratings geht c.p. mit einer Senkung bzw. Erhöhung der Finanzierungskosten einher. In der Vergangenheit herrschte hier nicht immer das notwendige Bewusstsein seitens des Mittelstands. Doch hat sich das Rating als Element der Mittelstandsfinanzierung wirklich etabliert (s. Abb. 6)? Unsere Daten können dieses Bild nicht bestätigen. 79 Prozent der Unternehmen haben bisher kein externes Rating durch eine Ratingagentur oder einen anderen Kreditgeber durchlaufen. Interessanterweise lassen sich hier auch keine Unterschiede hinsichtlich Größe, Eigenkapitalquote, Branche und Leitungsstruktur feststellen. Dies korrespondiert auch mit der Einschätzung der Unternehmen zum Einfluss von Ratings auf die Mittelstandsfinanzierung (s. Abb. 7). Ja Nein, aber geplant Nein, nicht geplant Abb. 7 Einfluss von Ratings auf die Unternehmensfinanzierung Nennungen [N=209] 35% 35% 30% 25% 26% 20% 15% 14% 10% 11% 5% 0% Kein Einfluss Sehr gering Gering Weder, noch 11% Hoch 3% Sehr hoch 12

14 Dieser Einfluss wird als gering bis nicht vorhanden eingestuft. Aus diesem Grund sehen die Probanden und Experten gleichermaßen eine höhere Bedeutung bankinterner Ratings sowie eigener, durch die Unternehmen selbst durchgeführter Ratings. Bei einer Mehrheit der befragten Unternehmen wurde unter den Oberbegriff der Professionalisierung auch die Bemühung gefasst, das Rating in die Finanzplanung und -beschaffung einzubinden und das Rating langfristig zu verbessern. Ein Rating hat nicht nur direkte Wirkung auf die Unternehmensfinanzierung. Durch im Ratingprozess aufgedeckte Schwächen können sich Unternehmen nachhaltig professionalisieren und verbessern. Ein weiterer, meist nicht oder nur unzureichend diskutierter Vorteil von Ratings ist die Tatsache, dass in einem Rating häufig Risiken identifiziert werden können, bevor sie akut werden. Insofern sind Ratings wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten Unternehmensführung. Basel II und Basel III Basel II und Basel III sind im mittelständischen Finanzierungsumfeld wahrscheinlich die am häufigsten diskutierten Themenkomplexe. Allgemein wird durch die erhöhten Regulierungsanforderungen eine negative Wirkung auf die Kreditvergabe durch Banken erwartet, ohne dass dies in empirischen Studien bisher hätte bestätigt werden können. Wir haben in unserer Studie die Wirkungen von Basel II und Basel III detailliert hinterfragt (s. Abb. 8). Abb. 8 Einfluss von Basel II auf die Mittelstandsfinanzierung Verstärkung der Offenlegungspflichten 5% 20% 14% 20% 27% 14% Erschwerung der Kreditaufnahme 4% 24% 16% 25% 22% 9% Erhöhung des finanziellen Aufwands 8% 24% 16% 26% 17% 9% Verschlechterung des Ratings 15% 23% 18% 25% 13% 6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209] Kein Einfluss Sehr stark Sehr schwach Schwach Weder noch Stark Finanzierung im Mittelstand 13

15 Die befragten Unternehmen erwarten in nicht so deutlichem Maße wie prognostiziert eine Verschlechterung der Finanzierungssituation durch Basel II (s. Abb. 9). Abb. 9 Einfluss von Basel II nach Unternehmensgröße 5 Interessanterweise unterscheiden sich kleinere und mittlere bis große Unternehmen deutlich in ihrer Wahrnehmung von Basel II. Während mittlere und große Unternehmen den Einfluss auf das Unternehmensrating als nicht gravierend betrachten, sehen sie eine signifikante Erschwerung der Kreditaufnahme. 40 Prozent der befragten Unternehmen gehen zudem von einer weiteren Verschärfung der Bedingungen durch Basel III aus. Mittelwert Der Einfluss des Baseler Akkordes hängt primär von der Bonitätssituation eines mittelständischen Unternehmens ab. Positive Auswirkungen ergeben sich durch eine bessere Zusammenarbeit mit den Banken. Ein interessanter und bisher sehr vernachlässigter Aspekt betrifft die Offenlegung von Mehrkosten in Folge von Basel II und III durch Fremdkapitalgeber. Bisher findet dies nicht oder nur eingeschränkt statt. In unserer Studie antworten 82 Prozent der Unternehmen, dass sie keine Informationen zur Offenlegung von Mehrkosten durch Basel von ihren Kapitalgebern bekommen hätten. 1 Offenlegungspflichten Erhöhung finanzieller Aufwand Thesen Kleinst- und kleine Unternehmen (KKU) Mittlere und große Unternehmen (MGU) Verschlechterung Rating Abb. 10 Bedeutung steuerlicher Gesichtspunkte für die Finanzierung 35% 30% 33% Erschwerung Kreditaufnahme Internationalisierung und Steuern Der deutsche Mittelstand ist im internationalen Vergleich ganz besonders stark auf internationale Aktivitäten ausgerichtet. Dies hat neben einer Globalisierung des Finanzmanagements zusätzlich steuerliche Konsequenzen, da Gelder nicht wie in Deutschland zwischen verschiedenen Landesgesellschaften steuerneutral bewegt werden können (s. Abb. 10). Nennungen [N=209] 25% 20% 15% 10% 5% 0% 2% 13% 22% 22% 8% Keine Angabe Sehr gering Gering Weder noch Hoch Sehr hoch 14

16 Unsere Erkenntnisse zeigen, dass die Bedeutung steuerlicher Gesichtspunkte für die Unternehmensfinanzierung im klassischen Mittelstand tendenziell eher gering ist, hier sind sich befragte Unternehmen und Experten relativ einig. Als Gründe werden unter anderem der geringe Effekt der Steuern aufgrund der eher beschränkten Fremdfinanzierungsquote sowie in leichtem Widerspruch zur oben gemachten Feststellung die Konzentration des Mittelstands auf Exporte anstelle eigener Tochter- oder Landesgesellschaften genannt. Eine ähnliche Entwicklung ergibt sich bezüglich der Bedeutung des Auslandsgeschäfts (s. Abb. 11). Optimierungsbedarf sehen die Befragten hinsichtlich der Finanzierung von Auslandsgesellschaften. Diese findet in 66 Prozent der Fälle zentral durch das Mutterunternehmen statt. Eine konzerninterne Finanzierungsgesellschaft im Sinne einer Clearing-Stelle nutzen nur 15 Prozent der Befragten. 85 Prozent hingegen tun dies nicht und haben dies auch nicht geplant, hier wird aus Sicht der Experten deutliches Potenzial verschenkt. Abb. 11 Bedeutung des Auslandsgeschäfts 30% 29% Hier zeigt sich ähnlich wie bei den Steuern eine Zweiteilung der Stichprobe. Folglich sieht es danach aus, als ob es eine Gruppe von Unternehmen gäbe, bei denen das Auslandsgeschäft zusammen mit der Steueroptimierung eine hohe Bedeutung aufweist. Tendenziell sind dies nach Analyse der Daten eher große, managergeführte Unternehmen, die eine Eigenkapitalquote über 50 Prozent aufweisen (s. Abb. 12). Nennungen [N=209] 25% 20% 15% 10% 5% 14% 9% 25% 22% 0% 1% Keine Angabe Sehr gering Gering Weder noch Hoch Sehr hoch Abb. 12 Finanzierung des Auslandsgeschäfts Mutterunternehmen 34% 66% Lokale Finanzierung 66% 34% Tochterunternehmen 79% 21% Konzerninterne Finanzierung 85% 15% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Nein Ja Finanzierung im Mittelstand 15

17 Abb. 13 Bedeutung der Unabhängigkeit und Leitungsstruktur Nennungen [N=209] 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 8% 1% Keine Angabe Manager Eigentümer 0% 0% Unwichtig 2% 0% 2% 1% Eher unwichtig Weder noch 27% 21% Wichtig 61% 77% Sehr wichtig Erfahrungen des Mittelstands Mittelstandsspezifika Für den Mittelstand ist es seit jeher wichtig, die richtige Balance zwischen niedrigen Finanzierungskosten, einem flexiblen Zugang zu Finanzierungsmitteln und der unternehmerischen Unabhängigkeit zu finden. Auch unsere Studie zeigt, dass die Unabhängigkeit noch immer eine überragende Bedeutung für den Mittelstand besitzt. 73 Prozent der Befragten schätzen sie als sehr wichtig, 23 Prozent als wichtig ein. Manager scheinen hier jedoch bereits eine etwas differenzierte Meinung zu haben als Eigentümer (s. Abb. 13). Die Wichtigkeit der Unabhängigkeit ist zwar erklärbar, aber zugleich auch sehr gefährlich. Die befragten Experten berichten, dass sich der Mittelstand mitunter mit einer zu starken Betonung der Unabhängigkeit selbst die unternehmerische Handlungsfreiheit nimmt. Wie sollen beispielsweise Wachstumsthemen und Investitionsvorhaben realisiert werden, wenn kein Fremdkapital zur Verfügung steht und die Eigenkapitalgeber kein neues Kapital zur Verfügung stellen können oder wollen? Einen weiteren Einflussfaktor im Sinne eines Mittelstandsspezifikums ist das Know-how der beteiligten Akteure. In einer Selbsteinschätzung weisen sich die befragten Mittelständler hier vor allem in den Personen des CFO große Kompetenz zu (s. Abb. 14). Abb. 14 Finanzielles Fachwissen der beteiligten Akteure CFO/Kaufmännische Leiter 14% 1 7% 32% 46% CEO/Geschäftsführende Gesellschafter 12% 2 17% 37% 32% Leiter Finanzabteilung 28% 16% 35% 30% Sonstige Geschäftsführer/Vorstände 31% 8% 27% 21% 13% Mitglieder von Aufsichtsrat/Beirat 49% 3 17% 17% 14% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr hoch Sehr niedrig Niedrig Weder noch Hoch 16

18 Diese Einschätzung muss vor dem Hintergrund der Expertenmeinungen revidiert werden. Zum einen berichten diese, dass mittelständische Unternehmen in der Finanzierung auch aufgrund der manchmal in der Vergangenheit nicht gegebenen Problematik des Themas eher schlecht aufgestellt seien. Das Spannungsfeld zwischen Eigentümern und (angestelltem) CFO sei häufig derartig ausgeprägt, dass Letzterem aufgrund fehlenden Fachwissens der Eigentümer kaum Restriktionen gemacht würden. Die Befragungsteilnehmer sehen zudem auch im Selbstbild auf struktureller und personeller Ebene qualitativen und quantitativen Nachholbedarf im Finanzbereich. Die Rolle des CFO für die Unternehmensfinanzierung ist besonders wichtig. Er muss fachlich die Finanzierungsalternativen abdecken, aber auch den Finanzierungsprozess managen und moderieren können. Dieses Kapitel hat gezeigt, dass die Mittelstandsfinanzierung sowohl internen als auch externen Einflussfaktoren unterworfen ist. Im Folgenden wollen wir beleuchten, inwieweit sich diese Einflussfaktoren und die Ressourcenausstattung des Mittelstands im konkreten Finanzmanagement, also der Finanzplanung und Finanzmittelbeschaffung, niederschlagen. Finanzierung im Mittelstand 17

19 III. Finanzplanung und -beschaffung Standardisierung vs. Flexibilität Der finanzwirtschaftliche Führungsprozess in Unternehmen besteht aus den Teilaufgaben/-prozessen der Finanzplanung, -disposition und -kontrolle (s. Abb. 15). Dieses Kapitel soll zunächst einen allgemeinen Eindruck des Finanzmanagements vermitteln. Hierzu wird anhand von Thesen und der Untersuchung des idealtypischen Aufbaus des Finanzmanagements eine allgemeine Beschreibung vorgenommen. Auch die strategischen Finanzierungsziele und die Refinanzierung sollen vor diesem Hintergrund im Mittelpunkt dieses Abschnitts stehen. Einschätzung des aktuellen Finanzmanagements Im Rahmen der Finanzdisposition werden auch die aus der Finanzplanung aufgedeckten Überschüsse und Defizite disponiert sowie bei mangelhafter Kapitalstruktur Finanzierungsänderungen vorgenommen. Im Rahmen dieser Refinanzierung werden bestehende Finanzierungen häufig durch Kredite, andere Fremdfinanzierungsinstrumente oder intern bestehende Liquidität abgelöst. Es ist daher besonders interessant, ob die Stichprobenunternehmen in den letzten 36 Monaten eine Refinanzierung durchgeführt haben. 73 Prozent der Unternehmen haben dies getan. Abb. 15 Idealtypischer Aufbau des Finanzmanagement-Prozesses Durch Vorgabe von Thesen zu diesen Finanzierungen wurde wiederum versucht, das Selbstbild des Mittelstands zum Finanzmanagement zu erheben (s. Abb. 16 und 17). Mit 67 Prozent der Nennungen zeigt sich eine hohe oder sehr hohe Zufriedenheit mit dem aktuellen Finanzmanagement. Fragen nach den hohen Kosten der Finanzierung, ihrer nicht zufrieden stellenden Laufzeit oder der fehlenden Einbindung externer Berater werden explizit verneint. Doch kann dem wirklich so sein? Eine erste Kontrastierung ergibt, dass kleinere Unternehmen sowie managergeführte Unternehmen die Finanzierungskosten tendenziell eher für zu hoch halten. Wichtig ist aus unserer Sicht die Entwicklung ganzheitlicher und individueller Refinanzierungskonzepte im Sinne einer Kombination mehrerer unterschiedlicher Finanzierungsbausteine, wobei für sämtliche Unternehmen, die sich nicht durch eigenkapitalähnliche Instrumente refinanzieren, mit einer grundsätzlichen und voraussichtlich dauerhaften Verschlechterung des Ratings zu rechnen ist (mit den entsprechenden Folgen für den Kreditschöpfungsspielraum und evtl. anstehende Wachstumsfinanzierungen). Um diesen Befund zu vertiefen, schließen wir eine Detailanalyse des Finanzmanagements an. Finanzplanung Finanzdisposition (Finanzbeschaffung, -verwaltung, -einsatz) Finanzkontrolle Abb. 16 Thesen zum Finanzmanagement (Teil 1) Wir sind mit unserer Finanzierung vollumfänglich zufrieden. 6% 2 6% 19% 34% 33% Die Kosten der Finanzierung waren zu hoch. 8% 25% 31% 16% 12% 8% Die Laufzeit der Finanzierung ist nicht zufrieden stellend. 9% 47% 21% 11% 6% 6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Weder noch Stimme gar nicht zu Stimme nicht zu Stimme zu Stimme voll zu 18

20 Abb. 17 Thesen zum Finanzmanagement (Teil 2) Die Einbindung externer Berater wäre wünschenswert gewesen. 11% 68% 14% 5%11 Der Kontakt zu den Finanzierungsgebern hat sich negativ entwickelt. 8% 50% 19% 11% 9% 3 Das Konsortium der Finanzierung hat sich negativ verändert, da mein Kredit an andere Kreditgeber übertragen worden ist. 20% 70% 8% 2 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Weder noch Stimme gar nicht zu Stimme nicht zu Stimme zu Stimme voll zu Existenz, Ziele und Aufbau des Finanzmanagements 91 Prozent der befragten Unternehmen weisen einen standardisierten Finanzmanagementprozess mit den von uns diskutierten Phasen auf. Wichtig erscheint den Befragten die Verzahnung der operativen und strategischen Planung sowie der leistungserstellungsbezogenen Planung und der Finanzplanung. Die Finanzplanung baut auf der allgemeinen operativen Planung auf. Das Finanzgeschäft verfolgt insofern keinen Selbstzweck, sondern hat dienende Funktion. Wichtig sind an dieser Stelle die mit dem Finanzmanagement verfolgten Ziele. Die Setzung von Zielen ist zwar sehr wichtig, allerdings gerade im (strategischen) Finanzmanagement auch sehr schwierig, da nicht alle Größen greifbar sind. Dies kann an der bereits genannten Unabhängigkeit oder auch dem Argument der Flexibilität anschaulich gezeigt werden. In unserer Befragung werden die Ziele (in absteigender Reihenfolge) Sicherung der Liquidität (97 Prozent sehr hohe oder hohe Zustimmung), Erhaltung der Rentabilität, Senkung der Finanzierungskosten, Verbesserung der Finanzdisposition/Flexibilität und Erhöhung der Eigenkapitalquote genannt. Diese Einschätzung zeigt interessante Aspekte: Der am Mittelstand oft kritisierte fehlende Fokus auf Rentabilität ist hier nicht zu erkennen. Auch die Eigenkapitalquote hat nur eine untergeordnete Bedeutung. Gleichzeitig wird jedoch auch klar, dass gerade im aktuellen Umfeld der Sicherheit Vorrang vor der Flexibilität gegeben wird eigentlich per se ein Paradoxon. Nicht zu unterschätzen ist der Interessenkonflikt zwischen Eigentümern (Fokus Sicherheit) und Managern (Fokus Wachstum) im unternehmerischen Willensbildungsprozess. Finanzierung im Mittelstand 19

21 Abb. 18 Finanzierungsziele nach Branche Mittelwert Erhöhung der Eigenkapitalquote Industrie Handel Dienstleistung Baugewerbe Senkung der Finanzierungskosten Abb. 19 Dauer des Planungsprozesses 50% Größere Unterschiede zeigen sich in der Stichprobe nur branchenbezogen. Insbesondere das Baugewerbe betont die Liquidität, der Handel hingegen die Rentabilität aus der Funktionsweise der Geschäftsmodelle durchaus nachvollziehbar (s. Abb. 18). Verbesserung der Finanzdisposition Erhaltung der Rentabilität Sicherung der Liquidität Finanzplanung und Finanzbeschaffung in der Detailanalyse Die Finanzplanung soll sicherstellen, dass jederzeit hinreichend liquide Mittel im Unternehmen zur Verfügung stehen. Auch wenn die von uns angeführten Studien einen Mangel an Liquidität als eine der wichtigsten Insolvenzursachen zeigen, wird in der mittelständischen Unternehmenspraxis noch immer stark auf Erfolgsgrößenebene geplant. In der vorliegenden Studie planen 67 Prozent der Unternehmen mit Gesamt- und Teilplänen, 21 Prozent nur mit Gesamtplänen, 9 Prozent nur mit Teilplänen und 3 Prozent überhaupt nicht. Größere, managergeführte Unternehmen sowie Unternehmen mit Eigenkapitalquote über 50 Prozent verfolgen zudem eine starke Integration der Gesamt- und Teilpläne. Besonders wichtig ist aus unserer Sicht, dass mittelständische Unternehmen eine integrierte und mittelfristig orientierte Planung incl. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Cashflow-Rechnung durchführen. Die Ergebnis- und Finanzplanung kann bezüglich ihrer Teilplanungen entweder weitgehend losgelöst von den vorgelagerten qualitativen und (nicht-monetären) quantitativen übrigen Teilplanungen oder aber in engem Zusammenhang mit den übrigen Teilplanungen behandelt werden. Natürlich ist es in der heutigen komplexen Unternehmensumwelt durchaus vorteilhaft, eine organisatorische und prozessuale Integration der einzelnen Planungen anzustreben. Eine starke oder sehr starke Integration der Finanzplanung in die Gesamtplanung liegt in 75 Prozent der Unternehmen vor, jedoch geben auch 12 Prozent der Unternehmen eine schwache Einbettung an. Allzu häufig so ein Experte entstünde die Finanzplanung noch immer als eine Art Abfallprodukt anderer Planungseinheiten. Nennungen [N=209] 40% 30% 20% 10% 0% 9% 32% 43% 10% 6% Eine Einbettung der Finanzplanung in die Gesamtunternehmensplanung setzt eine quantitativ und qualitativ hochwertige Planung und entsprechende Systeme voraus. Hier hat der Mittelstand noch Nachholbedarf. Die Dauer des Planungsprozesses kann einerseits einen Hinweis auf Effizienz und Effektivität der Planung, andererseits aber auch auf die Berücksichtigung der Flexibilität geben (s. Abb. 19). Keine Angabe Bis zu 1 Monate 1 bis unter 3 Monate 3 bis unter 6 Monate Ab 6 Monate Ähnlich wie in anderen aktuellen Studien zeigt sich eine deutliche Verkürzung des Planungszeitraums, um den 20

22 Wunsche nach größerer Flexibilität zu berücksichtigen, dies ist sicherlich auch durch die aktuelle wirtschaftliche Lage bedingt. Eng verbunden hiermit ist die Analyse der Planungszeiträume. Hier zeigen sich für Gesamt- und Teilpläne recht homogene Ergebnisse, da mit 35 Prozent (Gesamtpläne) bzw. 32 Prozent (Teilpläne) ein Horizont zwischen einem und drei Jahren bevorzugt wird. Neben der laufenden Finanzplanung wird teilweise für Sonderzwecke neu geplant. Dies ist in 95 Prozent der Fälle für Sonderprojekte, in 58 Prozent für die Nachfolgefinanzierung, aber nur bei 46 Prozent für die Wachstumsfinanzierung der Fall. Hier zeigt sich, dass zwischen Planungshorizonten und Neuplanung ein Umsetzungswiderspruch im Mittelstand besteht. Eigentlich müsste für Sonderprojekte und insbesondere für Akquisitionen ein deutlich angehobener Planungszeitraum von mehr als fünf Jahren angesetzt werden. Der Standardisierungsgrad der Neuplanungen ist zudem extrem gering, er liegt bei Wachstumsfinanzierung noch bei 41 Prozent, bei Sonderprojekten und Nachfolge deutlich darunter. Zu kontrastieren ist dieser Befund mit der Empfehlung, zeitnahe Gespräche mit Banken und potenziellen Finanzierungspartnern mit einem Vorlauf von mindestens einem Jahr zum Fälligkeitstermin zu führen bei einer (perspektivisch) eher kritischen wirtschaftlichen Unternehmenssituation besser noch früher. Nicht erkannt wird von den meisten befragten Unternehmen die Lücke zwischen Planung und Umsetzung. Die Finanzbeschaffung dient der zielorientierten Beschaffung der finanziellen Mittel. Die befragten Unternehmen weisen mit 40 Prozent der Nennungen eine Dauer der Beschaffung von einem bis unter drei Monaten auf. Der Zentralisierungsgrad wird hingegen mit 51 Prozent als häufigster Nennung als sehr zentral beschrieben. Eng verbunden mit den bereits diskutierten Zielen der Finanzplanung sind dann eher operativ getrieben die Ziele der Finanzbeschaffung (Finanzierungskriterien im engeren Sinne) zu nennen (s. Abb. 20 auf S. 22). Hier kommt der Liquiditätswirkung und den Kosten eine besonders wichtige Bedeutung zu. Interessanterweise spielen Aspekte wie die Weitergabe der Forderungen eines Unternehmens dies werden wir noch im Detail erläutern die Informationsanforderungen der Kapitalgeber sowie deren Risikobereitschaft nur eine untergeordnete Rolle. Ein hier nicht explizit abgefragtes Instrument Fördermittel könnte hier vorteilhaft sein. So könnten die mit Innovations- und Investitionsvorhaben einhergehenden wirtschaftlichen und technischen Risiken abgemildert werden. Schlägt beispielsweise ein Technologieprojekt fehl, ist die Förderung i.d.r. nicht zurückzuzahlen; ein Kredit schon. Beteiligt werden an der Finanzbeschaffung hauptsächlich interne Akteure, mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten. Der CFO verantwortet die Federführung der Finanzbeschaffung (s. Abb. 21 auf S. 22). Als externe Akteure werden in 67 Prozent der Finanzierungen Bankberater eingebunden, an zweiter Stelle folgen bereits mit nur 12 Prozent der Nennungen Unternehmensberater. Hier ist deutlich die Selbstzentrierung und zuweilen auch Überschätzung der eigenen Kenntnisse und Erfahrungen durch den Mittelstand festzustellen. Ob sich die mit der Ausprägung des Finanzmanagements intendierten Ziele auch durch konkrete Finanzierungsinstrumente manifestieren lassen, zeigt Kapitel IV. Die Steuerung des Bankenportfolios, die Bereitstellung von Sicherheiten sowie die Komplexitätsreduktion zählen zu den Vorteilen der zentralen Beschaffung. Finanzierung im Mittelstand 21

23 Abb. 20 Kriterien der Finanzbeschaffung Auswirkung auf die Liquidität 2 2 7% 35% 54% Kosten der Finanzierung 314% 11% 29% 52% Verfügbarkeit des Kapitals 4% 3 14% 37% 42% Dauer der Kapitalüberlassung 314% 16% 44% 32% Einfluss der Kapitalgeber 5% 8% 16% 14% 23% 34% Auswirkung auf das Eigenkapital 4% 6% 10% 30% 26% 24% Weitergabe der Forderungen 15% 26% 10% 11% 18% 20% Informationsanforderungen der Kapitalgeber 5% 7% 20% 34% 23% 11% Risikobereitschaft der Kapitalgeber 9% 10% 21% 27% 20% 13% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr niedrig Niedrig Weder noch Hoch Sehr hoch Abb. 21 Akteure in der Finanzbeschaffung und deren Rechte Finanz-Geschäftsführer/Finanz-Vorstand 3 24% 73% Sonstige Geschäftsführer/Vorstände 2 15% 20% 63% Leiter Finanzbereich 2 11% 61% 26% Kaufm. Leiter 11% 5% 37% 47% Eigentümer 8% 8% 46% 38% Mitarbeiter Finanzbereich 17% 17% 49% 17% Leiter Rechnungswesen 33% 67% Mitglieder Aufsichtsgremium 25% 50% 25% Weitere Mitarbeiter 33% 67% Leiter Controlling 33% 34% 33% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=247], Mehrfachnennungen möglich Keine Beteiligung Anhörung/Information Mitwirkung Federführung 22

24 IV. Finanzierungsinstrumente Hausbankbeziehung vs. moderne Instrumente Viele der bisher angesprochenen Themenbereiche Situation, Einflussfaktoren, Existenz und Ausgestaltung des Finanzmanagements, Charakterisierung von Finanzplanung und -beschaffung geben bereits einen ersten Einblick in die Finanzierung im Mittelstand. Nun werden wir uns der konkreten Umsetzung im Sinne von Finanzierungsinstrumenten widmen. Hier werden wir Kredite und Fördermittel besonders hervorheben. Die für den deutschen Mittelstand historisch charakteristische Hausbankbeziehung wurde in jüngerer Vergangenheit bereits mehrfach als in der Auflösung befindlich diagnostiziert, weswegen wir auch diese Thematik speziell diskutieren werden. Genutzte Finanzierungsinstrumente im Mittelstand Der deutsche Mittelstand finanziert Investitionen überwiegend durch Eigenkapital (48%) und Bankkredite (31%); 13% der Investitionen wurden 2010 durch Fördermittel finanziert. Alternative Finanzierungsformen (z.b. Mezzanine- oder Beteiligungskapital) werden am wenigsten genutzt. Die Eigenkapitalquote des deutschen Mittelstands ist seit 2005 kontinuierlich gestiegen und lag 2011 bei 20,7%. Während deutsche Unternehmen auf relativ gute Rahmenbedingungen treffen, haben Kreditnehmer in vielen anderen Ländern Europas mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. In einer von EZB und EU-Kommission durchgeführten Umfrage zur Finanzlage von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) berichten nur 8% der Befragten in Deutschland von einer Ablehnung ihres Kreditantrages durch eine Bank, während dieselbe Erfahrung rund 38% der KMU in Spanien und rund 30% der KMU in Italien machen mussten. Deutsche Banken haben ihre Kreditforderungen gegenüber ausländischen Adressen seit Ausbruch der Finanzkrise um knapp 25% reduziert und ihr Neugeschäft weitgehend auf den Heimatmarkt verlagert. Auch ausländische Banken suchen verstärkt Geschäft in Deutschland. Deutschlands Kreditmarkt profitiert in der Krise vom Liquiditätsrückfluss aus dem Ausland und den derzeit niedrigen Zinsen. Die Finanzierungsbedingungen am Markt für Unternehmenskredite sind trotz der Krise nach wie vor gut. Allerdings wird sich Deutschland den rezessiven Wirkungen der Euro-Krise nicht entziehen können. Das BIP-Wachstum, die Unternehmensinvestitionen und auch die Kreditnachfrage werden in den letzten Monaten des Jahres nicht mehr an Dynamik gewinnen (Quelle: KfW-Kreditmarktausblick September 2012). Auch in unserer Erhebung zeigen sich zu den genannten Daten kaum Unterschiede, die Innenfinanzierung wird von 82 Prozent der Unternehmen genutzt, die (langfristige) Fremdfinanzierung durch Banken von 75 Prozent der Unternehmen. Nicht explizit abgefragt, aber durchaus relevant sind Fördermittel, die beispielsweise in Form von Krediten, Garantien oder Zuschüssen in Anspruch genommen werden können (s. Abb. 22 auf S. 24). Aus Sicht der befragten Experten macht der Mittelstand bisher von den möglichen Alternativen zu wenig Gebrauch. Selbst wenn der Kapitalmarkt sowie die Beteiligung von strategischen Investoren oder Finanzinvestoren noch immer für viele Unternehmen undenkbar sein mögen, gäbe es zur Kreditfinanzierung über Banken häufig Alternativen. Insbesondere Unternehmensanleihen werden hier aufgezählt. Des Weiteren nennen die Unternehmen alternative Finanzakteure. Besonders Versicherungen (36 Prozent der Nennungen) könnten für Unternehmensanleihen und Club-Deals in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen. Bevor wir uns Krediten im Detail widmen werden, wollen wir im Folgenden Fördermittel als alternatives Finanzierungsinstrument für den Mittelstand diskutieren. Fördermittel alternatives Finanzierungsinstrument für den Mittelstand? Die unter dem Schlagwort Fördermittel zur Verfügung stehenden Instrumente sind stark ausdifferenziert und vielschichtig. So ist beispielsweise zu unterscheiden zwischen der regionalen und überregionalen Verfügbarkeit (Fördermittel werden auf der Landes-, Bundes- und EU-Ebene zur Verfügung gestellt) dem Fördergegenstand (Technologie- und Innovationsförderung, Investitionsförderung und Förderung von Umweltmaßnahmen sowie Maßnahmen der Personalqualifizierung) und der Förderform (nicht rückzahlbare Zuschüsse und Zulagen, zinsgünstige und zinsverbillige Kredite, Bürgschaften und Garantien, Beteiligungskapital, steuerliche Förderung im Ausland) sowie deren Beihilfecharakter. Finanzierung im Mittelstand 23

25 Abb. 22 Finanzierungsinstrumente Hier nicht ändern, es stimmt doch! Innenfinanzierung % 22% 60% Fremdfinanzierung über Banken 4% 7% 4% 10% 27% 48% Kurzfristige Fremdfinanzierung 8% 21% 12% 22% 22% 15% Mezzaninefinanzierung 13% 47% 5% 13% 13% 9% Beteiligungsfinanzierung 24% 59% 5% 4% 6% 2 Finanzierung über Minderheitsgesellschafter 24% 57% 5% 6% 6%1 Eigenfinanzierung über Kapitalmarkt 27% 67% Fremdfinanzierung über Kapitalmarkt 27% 66% 4%21 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr schwach Schwach Weder noch Stark Sehr stark Die Förderpraxis zeigt, dass, auch wenn das Finanzierungsinstrument grundsätzlich im Mittelstand bekannt ist und auch genutzt wird das bestehende Potenzial oftmals nicht ausgeschöpft wird. In der vorliegenden Erhebung haben 58 Prozent der Unternehmen bereits Fördermittel in Anspruch genommen, 5 Prozent planen dies, 37 Prozent nehmen bisher keine Fördermittel in Anspruch. Bei letzterer Gruppe sind zwei Fälle zu unterscheiden: Zum einen gibt es kleinere Unternehmen, die über die Fördermöglichkeiten nicht genügend wissen, zum anderen meinen viele der hier betrachteten mittelständischen Unternehmen, aus dem Fokus der klassischen mittelstandsorientierten Förderung herauszufallen. Hintergrund ist, dass eine Anzahl von Förderinstrumenten die Förderfähigkeit oder die Förderhöhe an den sogenannten KMU-Status nach Definition der EU-Kommission knüpft. Ein Gespräch mit einem erfahrenen Fördermittelberater zeigt, dass dies eine weit verbreitete, wenn auch in der Praxis nicht zwingend zutreffende Einschätzung ist. Insbesondere in der Technologie- und Innovationsförderung ergeben sich für den klassischen deutschen Mittelstand ausgeprägte Chancen, das wirtschaftliche und finanzielle Risiko von Forschungs- und Entwicklungsprojekten abzumildern. Der Prozess der Fördermittelbeschaffung ist äußerst komplex. Es werden Fachwissen und Erfahrung benötigt, sodass er nicht neben dem Tagesgeschäft der Finanzierung ablaufen kann. Für einen optimalen Einsatz von Fördermitteln kommt es auf die sorgfältige Auswahl der zur Unternehmensstrategie passenden Förderinstrumente und -formen an. Neben dem klassischen Finanzierungsaspekt (alternatives Finanzierungsinstrument und Reduktion der Finanzierungskosten) bzw. der Reduktion von Anschaffungs- oder Herstellungskosten (Investitions- und Umweltschutzmaßnahmen) bzw. Aufwänden für Technologie- und Innovationsvorhaben bzw. Personalqualifizierungsmaßnahmen im Fall von nicht rückzahlbaren Zuschüssen und Zulagen kann ein signifikanter strategi- 24

26 scher Mehrwert mit der Inanspruchnahme öffentlicher Förderung einhergehen. Oft genannte Beweggründe für die Teilnahme bspw. an Technologie- und Innovationsprojekten sind Verbesserte Beziehungen und Netzwerke, Verbessertes Verständnis bzw. Wissen in neuen sowie bekannten Feldern, Verbesserte Reputation und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (vgl. Technopolis Group The impact of the EU RTD Framework Programme on the UK). Die Praxis zeigt, dass die Passgenauigkeit des ausgewählten Förderinstruments zur Unternehmensstrategie maßgeblich für den wahrgenommenen Fördererfolg ist. Im Bereich der Mittelstandsförderung liegt neben den nicht rückzahlbaren Zuschüssen insbesondere der Fokus in den überwiegenden Fällen auf Förderformen ausgereicht als rückzahlbare Darlehen. Wesentliche Merkmale dieser Förderdarlehen sind günstige Zinssätze, feste Zinssätze über einen langen Zeitraum, lange Laufzeiten und häufig tilgungsfreie Anlaufjahre. Die befragten Unternehmen weisen die häufigsten Erfahrungen mit zinsvergünstigten Krediten (68 Prozent), Zuschüssen (57 Prozent), Darlehen (26 Prozent) sowie Bürgschaften (19 Prozent) auf. Hinsichtlich der Kenntnis der Anbieter von Förderprogrammen werden die KfW (93 Prozent), Förderprogramme der Bundesländer (50 Prozent), Förderprogramme der EU (46 Prozent) und die Deutsche Ausgleichsbank (25 Prozent) genannt. Hier sind folglich noch Kenntnislücken zu verzeichnen. Auch ist die Systematik der Förderlandschaft oftmals unbekannt. In der Folge werden attraktive Förderinstrumente außer Acht gelassen. Auch wurden in den Gesprächen explizit Verbesserungsbedarfe in der Förderlandschaft durch die Befragten festgestellt. Insbesondere die Reduktion von Bürokratie spielt dabei eine Rolle. Der hohe bürokratische Aufwand im Rahmen der Beantragung von EU-Förderungen müsse reduziert werden, erklärte ein Geschäftsführer. Auch der Aufwand der Beantragung von Fördermitteln auf der Bundesebene ist hoch, was ein weiterer Geschäftsführer anmerkte. Die für Fördervorhaben abzustellenden Ressourcen können den letztendlichen finanziellen Nutzen aus der Förderung übersteigen. Des Weiteren wurde in den geführten Gesprächen angemerkt, dass die durch Fördermittelgeber angesetzten Kriterienkataloge nicht immer zu den Bedürfnissen deutscher mittelständischer Unternehmen passen. Gerade bei Innovationsvorhaben oder Umweltprogrammen wird seitens der Zuwendungsgeber die Förderung an die Erfüllung ausgewählter Kriterienkataloge und zweckgebundener Auflagen geknüpft. Durch den individuellen Charakter der Investitionen im Unternehmen können diese nicht immer erfüllt werden, führt ein Geschäftsführer aus. Entsprechend ist es von großer Wichtigkeit, zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu prüfen, ob das ausgewählte Programm zum geplanten Vorhaben und Unternehmen passt, machte ein erfahrener Förderberater im Gespräch deutlich. So können signifikante Opportunitätskosten eingespart und die Zielgerichtetheit der Bemühungen der mittelständischen Unternehmen sichergestellt werden. Schließlich ist aus Sicht der Probanden eine Erleichterung der Inanspruchnahme von öffentlichen Fördermitteln bei Auslandsaktivitäten wünschenswert. Außerdem sei das Berichtswesen bei öffentlichen Fördermitteln im Bereich Forschung und Entwicklung komplex und bedürfe einer Vereinfachung, ergänzte ein Geschäftsführer. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen durch die Krise für die Unternehmen verbessert. Besonders die angebotenen Überbrückungsdarlehen halfen vielen Unternehmen, eine drohende Insolvenz abzuwenden. Die Unternehmen sind mit der beratenden Unterstützung im Bereich der Fördermittel zufrieden, allerdings könne man, so ein Unternehmer, besonders im Rahmen der konkreten Vorgehensweise bei der Beantragung von Fördermitteln noch weiter unterstützen. Die Vielzahl der öffentlich zur Verfügung stehenden Beratungsstellen bietet eine Erstberatung und grundsätzliche Anleitung an. Die Unterstützung der Antragstellung im Detail und in der Projektpräsentation beim Zuwendungsgeber ist jedoch i.d.r. nicht Bestandteil des Beratungsauftrages der öffentlichen Informationsstellen. Finanzierung im Mittelstand 25

27 Hausbankbeziehung im Wandel der Zeit Paradoxerweise ergeben sich in unserer Analyse neben den Professionalisierungsbestrebungen des Finanzmanagements keine weitreichenden Veränderungen im Instrumentenportfolio. Als weiteres Argument kann hier die Tatsache angeführt werden, dass in unserer Erhebung 88 Prozent der Unternehmen angeben, ein Hausbankprinzip zu pflegen (s. Abb. 23). Für 63 Prozent der Unternehmen bleibt die Hausbank der wichtigste Finanzpartner. Gleichzeitig wollen jedoch 52 Prozent der Unternehmen ihre Unabhängigkeit erhöhen, 29 Prozent suchen aktiv nach einer Diversifikation der Bankbeziehungen. Interessanterweise nehmen Eigentümer und Manager die Rolle der Hausbank durchaus unterschiedlich wahr. Eigentümer sehen einen zunehmenden Verkaufsdruck der Banken, gleichzeitig würdigen sie jedoch auch stärker die Unterstützung der Hausbank und nehmen die Beziehung an sich als wichtiger wahr (s. Abb. 24). Die Beziehungsqualität zur Hausbank wird in 71 Prozent der Fälle als gleichbleibend charakterisiert. Die Beziehungsqualität mittelständischer Unternehmen zu ihren Banken wird oftmals unterschätzt und dadurch vernachlässigt. Vor allem in Krisenzeiten ist eine langfristige und positive Beziehung äußerst wichtig. Der Anteil der Bankenfinanzierung an der Gesamtfinanzierung der Unternehmen ist relativ gering. 36 Prozent der Unternehmen weisen einen Anteil von unter 36 Prozent auf, einen Anteil von mehr als 80 Prozent haben nur 11 Prozent der Unternehmen. Vor allem einige managergeführte Unternehmen (hier sind es 19 Prozent der Unternehmen mit über 80 Prozent Bankenfinanzierung) scheinen hier vom Leverage-Effekt Gebrauch zu machen. 72 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass ein Volumen von unter 20 Millionen Euro durch eine Bank finanziert werden kann, darüber sind Konsortien oder multilaterale Kredite notwendig. Diese Aussagen passen sehr gut zum geringen Anteil der Bankenfinanzierung im Rahmen der Gesamtfinanzierung. Dadurch, dass nur geringe Mittel über Banken bezogen werden, wird auch die Vorliebe der mittelständischen Unternehmen für die kurzfristige Fremdfinanzierung deutlich, die weitestgehend auch über kleinere Kredite erfolgt. 17 Prozent der befragten Unternehmen weisen Beziehungen nur zu einer Bank auf, 27 Prozent zu zwei Banken, 22 Prozent zu drei Banken. Mehr als drei Bankbeziehungen pflegen insgesamt 31 Prozent der Unternehmen. Im Rahmen der Geschäftsbeziehungen spielen vor allem lokale Banken und deutsche Großbanken eine besondere Rolle (s. Abb. 25). Abb. 23 Thesen zum Hausbankprinzip Die Hausbank ist der wichtigste Partner. 5% 6% 8% 17% 21% 42% Unabhängigkeit in Zukunft erhöhen. 3 11% 8% 26% 22% 30% Zusätzliche Bankverbindung möglich. 6% 22% 23% 20% 18% 11% Unterstützung nach der Krise. 12% 20% 22% 18% 20% 8% Banken verkaufen aggressiv ihre Produkte. 17% 33% 25% 23% 1 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Stimme zu Stimme gar nicht zu Stimme nicht zu Weder noch Stimme voll zu 26

28 Abb. 24 Hausbankprinzip nach Leitungsstruktur 5 4 Mittelwert Banken verkaufen aggressiv ihre Produkte. Zusätzliche Bankverbindung möglich. Unterstützung nach der Krise. Thesen Unabhängigkeit in Zukunft erhöhen. Die Hausbank ist der wichtigste Partner. Eigentümer Manager Abb. 25 Geschäftsbeziehungen zu Banken Lokale Banken 83% Deutsche Großbanken 72% Förderinstitute 35% Landesbanken 34% Deutsche Töchter ausländischer Banken 29% Spitzeninstitute der Genossenschaftsbanken 21% Privatbanken 20% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Finanzierung im Mittelstand 27

29 Hier sind deutliche Größeneffekte erkennbar. So nehmen mittlere und große Unternehmen sämtliche Bankenformen signifikant häufiger in Anspruch als kleinere Unternehmen. Einzige Ausnahme sind lokale Banken, die von beiden Betriebstypen ähnlich häufig genutzt werden. 75 Prozent der Befragten sind mit der Beratungsqualität der lokalen Banken zufrieden, ebenfalls einen hohen Zuspruch erreichen deutsche Töchter ausländischer Banken mit 64 Prozent. In unserer Studie ergibt sich eine leicht paradoxe Situation: Auf den ersten Blick kann die These der Aufweichung der Hausbankbeziehung nicht durchgehend bestätigt werden. Zudem geben nur 13 Prozent der Befragten an, die Anzahl der Banken in Zukunft erhöhen zu wollen. Andererseits berichten sowohl Experten als auch Unternehmer von Diversifikationsbestrebungen. Diesem Spannungsfeld werden wir im Folgenden nachgehen. Arten und Ausprägung der Kreditfinanzierung Kredite können prinzipiell als bilaterale, multilaterale oder Konsortialkredite abgewickelt werden. Unterscheidungskriterium ist die Anzahl der beteiligten Banken. In der vorliegenden Stichprobe nutzen 72 Prozent der Unternehmen bilaterale Kredite, 20 Prozent Konsortialkredite und 6 Prozent multilaterale Kredite. Die Eignung der verschiedenen Kreditarten hängt nach Meinung der Experten sowohl von Unternehmens- als auch Projektzweck und -größe ab. Der bilaterale Kredit durch ein Kreditinstitut ist leider häufig nur auf den ersten Blick ein bilateraler Vertrag. Forderungen von Unternehmen wurden und werden durch Kreditinstitute häufig an andere Investoren weiterverkauft, z.t. ohne Wissen der Unternehmen. In den letzten Jahren hat sich deshalb eine erhöhte Sensibilität für diesen Themenbereich ergeben (s. Abb. 26). Auch in der vorliegenden Erhebung geben immer noch 39 Prozent der Unternehmen an, dass sie nicht wissen, ob ihre Finanzpartner die aus den Krediten resultierenden Forderungen weiterreichen. 33 Prozent haben diesen Aspekt zumindest ausgeschlossen. Im Rahmen von Kontrastierungen zeigt sich, dass größere im Vergleich zu kleineren und besonders interessant eigentümergeführte im Vergleich zu managergeführten Unternehmen häufiger die Forderungsweitergabe vertraglich ausschließen. Dies ergibt einen interessanten Kontrast zur starken Einbindung deutscher Großbanken, da diese regelmäßig Forderungen an den Kapitalmarkt oder direkt an andere Finanzakteure weitergeben. Konsortialkredite haben für Unternehmen v.a. den Vorteil der Risikodiversifikation. Durch die Beteiligung verschiedener Kreditinstitute kann die Kompetenz einer jeden Bank gebündelt und dem Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig bietet diese Art Kredit eine Komplexitätsreduktion für große Kredite, da hier die Kommunikation und die Berichterstattung zentral über den Konsortialführer erfolgen. In unserer Studie war in 46 Prozent der Fälle eine deutsche Großbank Abb. 26 Weitergabe von Forderungen durch Kreditinstitute Wir wissen nicht, ob unsere Finanzpartner unsere Kredite an Dritte weitergeben. 39% Die Weitergabe unserer Kredite durch Finanzpartner an Dritte ist vertraglich ausgeschlossen. 33% Die Weitergabe unserer Kredite durch Finanzpartner an Dritte ist vertraglich festgelegt. 20% Die Weitergabe unserer Kredite ist vertraglich eingeschränkt. 8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 4,1 Nennungen [N=200] 4,0 28

30 Konsortialführer, in 32 Prozent waren es lokale Banken und in 12 Prozent Landesbanken. In 70 Prozent der Fälle wurden außerdem Garantien im Sinne einer Recourse- Finanzierung vergeben. Besonders bei Konsortialkrediten spielen Fachwissen, Erfahrungen und eine möglichst gut aufgestellte internationale Organisation des Finanzpartners eine wichtige Rolle. Gestaltungsparameter von Kreditverträgen Wie wir bereits erläutert haben, basieren Kredite auf individuell zwischen den beiden oder mehreren Parteien vereinbarten Parametern. Diese wurden in der Vergangenheit häufig durch den Mittelstand eher passiv hingenommen, durch die besprochenen Diversifikationstendenzen gibt es jedoch im Markt eine höhere Angebots- und Nachfragetransparenz. Als Gebühren für Kredite werden von den Kreditinstituten (jeweils auf die Anzahl der Nennungen) Zinsen (32 Prozent), Kontoführungsgebühren (29 Prozent), jährliche Gebühren (13 Prozent), Depotgebühren (12 Prozent), Transaktionsgebühren/Wertpapiergebühren (11 Prozent) und Kontoauslösungsgebühren (4 Prozent) erhoben. Vielen Mittelständlern ist auch aufgrund der engen Beziehung zur Hausbank noch immer nicht bewusst, dass viele dieser Gebühren aktiv wegverhandelt werden können dies wirkt sich somit direkt auf die Finanzierungskosten aus. Um dies erfolgreich tun zu können, ist jedoch ein Wissen um im Markt bestehende Gebührenunterschiede notwendig. 41 Prozent der Befragten gehen von schwachen Gebührenunterschieden im Markt aus, 21 von mittleren, aber immerhin 27 Prozent von hohen bis sehr hohen Unterschieden. Die Transparenz der Gebühren wird jedoch als insgesamt recht gering bis mittel eingeschätzt. Die höchste Transparenz in diesem Bereich haben aus Probandensicht noch Förderinstitute mit 64 Prozent und lokale Banken mit 60 Prozent. Deutsche Großbanken, Spitzeninstitute der Genossenschaftsbanken und deutsche Töchter ausländischer Banken werden eher intransparent empfunden. Geeignetes Mittel zur Steigerung der Transparenz ist die Induktion von Wettbewerb (s. Abb. 27). 55 Prozent der befragten Unternehmen führen lediglich bilaterale Verhandlungen, 52 Prozent sammeln und vergleichen Angebote. 43 Prozent stellen Geschäfte für die Zukunft in Aussicht. Multilaterale Verhandlungen oder Ausschreibungen/Biddings wären gute Möglichkeiten, den Druck auf die Anbieter von Kapital zu erhöhen. Einige Befragte nehmen sogar nur noch auf dem Weg der Ausschreibung Kredite auf. Hier können spezielle Regeln vorgegeben sein. Beispielsweise ist es möglich, in einem Understanding von allen Beteiligten einer Ausschreibung bereits in der ersten Runde die bestmöglichen Angebote zu fordern und auf dieser Basis zu entscheiden. Hier besteht sowohl aus Unternehmensals auch Expertensicht noch deutliches Verbesserungspotenzial. Hier nicht ändern, es stimmt doch! Abb. 27 Induktion von Wettbewerb zwischen Kreditinstituten Bilaterale Verhandlungen 17% 7% 6% 15% 21% 34% Sammeln von Angeboten 11% 8% 6% 23% 32% 20% Aussicht zukünftiger Geschäftsbeziehungen 18% 11% 7% 21% 33% 10% Multilaterale Verhandlungen 33% 26% 13% 11% 11% 6% Ausschreibungen 29% 35% 13% 11% 8% 4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr stark Sehr schwach Schwach Weder noch Stark Finanzierung im Mittelstand 29

31 Möglichkeiten der Wettbewerbsinduktion werden bisher durch den Mittelstand zu selten genutzt. Die durch Ausschreibungen erreichbare Transparenz könnte direkt die Finanzierungskosten senken. Natürlich können die Kreditbeziehungen zu mittelständischen Unternehmen auch aus Sicht des Kreditgebers hinterfragt werden. In Folge der genannten Richtlinien Basel II und Basel III wurde ja zuletzt von einer strikteren Kreditvergabe ausgegangen. Aus Sicht der Befragten legen Kreditinstitute vornehmlich Wert auf nachprüfbare Größen wie belastbare Bilanzkennzahlen (81 Prozent), ein funktionierendes Reporting (74 Prozent) sowie Sicherheiten (69 Prozent). Die Einhaltung von Covenants (46 Prozent) sowie ein Rating (37 Prozent) werden von den Unternehmen als nicht so wichtig erachtet, ebenfalls untergeordnete Bedeutung hat der Businessplan. Eine besondere Bedeutung kommt aus Sicht beider Vertragsparteien der Kontinuität der bisherigen Geschäftsbeziehung zu (s. Abb. 28). Abb. 28 Bedingungen der Kreditvergabe Belastbarkeit der Bilanzkennzahlen 6% 11 11% 39% 42% Existenz eines Reportings 8% 34% 11% 28% 46% Kontinuität der bisherigen Geschäftsbeziehung 7% 3 5% 13% 35% 39% Existenz von Sicherheiten 4% 8% 6% 13% 29% 40% Ausgestaltung des Businessplans 7% 4% 9% 22% 32% 26% Einhaltung von Covenants 16% 11% 8% 19% 21% 25% Existenz eines Ratings 14% 14% 13% 22% 22% 15% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr schwach Schwach Weder noch Stark Sehr stark 30

32 Aus Sicht der Experten muss vor allem die Rolle der Covenants differenziert betrachtet werden. Auf Nachfrage gaben viele der Unternehmer und Manager an, noch gar nicht in die Situation gekommen zu sein, Covenants nicht einhalten zu können. Insofern könnte hier eine systematische Unterschätzung des Risikos vorliegen (s. Abb. 29). In der Stichprobe wichtige Covenants sind die Eigenkapitalausstattung (67 Prozent), der Verschuldungsgrad (58 Prozent), das EBITDA (51 Prozent), der Zins- sowie Schuldendienstdeckungsgrad (47 Prozent) sowie die Gesamtkapitalrentabilität (33 Prozent). Besondere Klauseln wie Change of Control werden nur selten angewendet und sind vielen Unternehmen gar kein Begriff. Doch gerade letzteres Thema gewinnt im Mittelstand an besonderer Bedeutung. Wenn etwa in einem Vertrag vereinbart wird, dass beispielsweise der Verkauf von einem bestimmten Anteil an Unternehmensanteilen durch den Kapitalgeber zustimmungspflichtig ist, nimmt dies enormen Rückgriff auf die Eigentümerstruktur und damit unternehmerische Flexibilität des Mittelstands. Sollten Covenants durch Unternehmen doch nicht eingehalten werden, stehen Kreditgebern vertraglich fixierte Sanktionen zur Verfügung. Nach Durchführung der Unternehmensbefragung gehen wir von einer systematischen Unterschätzung der Wirkungen dieser Sanktionen durch den Mittelstand aus. 15 Prozent empfinden den Druck durch Covenants als sehr schwach, 25 Prozent als schwach, insgesamt nur 29 Prozent empfinden den ausgeübten Druck als hoch oder sehr hoch. Dies kann wie bereits erläutert auch an einer Verzerrung des Selbstbilds liegen. Genutzte Sanktionen durch Banken in der vorliegenden Studie sind Nachbesicherungen (25 Prozent), Anpassungen von Konditionen oder einmalige Strafzahlungen (24 Prozent), Einfrieren der Kreditlinien (14 Prozent), Kündigung des Kreditvertrages (13 Prozent), Pflicht zur Einbindung externer Berater (12 Prozent), Waiver (7 Prozent) sowie Auszahlungssperren (5 Prozent). Abb. 29 Bedeutung von Covenants Eigenkapitalaustattung 26% 16% 30% 37% Verschuldungsgrad 31% 1 10% 28% 30% EBITDA 32% % 29% 22% Zins-, Schuldendienstdeckungsgrad 34% % 27% 20% Gesamtkapitalrentabilität 35% 5% 7% 20% 20% 13% Change of Control 53% 10% 7% 12% 9% 9% Beschränkungen von Ausschüttungen 52% 16% 6% 8% 12% 6% Pari-Passu-Klauseln 56% 8% 5% 15% 6% 10% Material Adverse Change 64% 12% 6% 12% 4%2 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr schwach Schwach Weder noch Stark Sehr stark Finanzierung im Mittelstand 31

33 Die genannten Aspekte zeigen eines ganz deutlich: Eine Bank kann, muss aber die Sanktionen im Ernstfall nicht durchführen. Durch proaktive Beziehungspflege einerseits und professionelles Controlling und Reporting andererseits können mittelständische Unternehmen hier vertrauensbildende Maßnahmen einsetzen. Von der Frage der Anschlussfinanzierung betroffene Unternehmen und ihre Hausbanken sind gleichermaßen aufgefordert, die Refinanzierungsproblematik zeitnah zu adressieren. Unternehmen sollten sich um ihre Finanzplanung strategisch kümmern und frühzeitig mit ihrer Hausbank Gespräche aufnehmen. Es liegt an den Unternehmen, einen professionellen Finanzierungsprozess (Zeitplan/ Informationspaket) frühzeitig zu initiieren. Banken sind gefordert, Unternehmen bei der Entwicklung ganzheitlicher und individueller Refinanzierungskonzepte im Sinne einer Kombination mehrerer unterschiedlicher Finanzierungsbausteine zu unterstützen. Unternehmen sollten die Verhandlung gegenüber Banken pro-aktiv führen, um insbesondere zu gewährleisten, dass Handlungsspielräume für das Unternehmen sichergestellt sind und Unternehmen positiv und negativ in gleichem Maße incentiviert werden. Die Incentivierung bedeutet z.b., dass eine leicht negative Entwicklung des Unternehmens nicht frühzeitig zu einem Bruch der Finanzkennzahlen (Financial Covenants) führt, da die Werte für die Finanzkennzahlen aus Sicht des Unternehmens zu eng oder von Beginn an die falschen Finanzkennzahlen vereinbart worden sind. Eine positive Incentivierung kann z.b. sein, dass bei positiver Unternehmensentwicklung durch einen Margengrid die Refinanzierungskosten für das Unternehmen bei abnehmender Verschuldung sinken. Gerade im Rahmen der Verhandlung der Finanzierung ist es daher von entscheidender Bedeutung, kompetent - z.b. mit Unterstützung externer Berater zu agieren, die Handlungsmöglichkeiten der Finanzierungspartner richtig zu identifizieren und erfolgreich in der Verhandlung umzusetzen, um ein optimales Ergebnis aus Sicht des Unternehmens zu erhalten. Aufbau des Finanzmanagements und vom Mittelstand präferierte Finanzierungsinstrumente sind nun geklärt. Wie es um die Wirtschaftlichkeit der Finanzierung im Mittelstand steht, besprechen wir im folgenden Kapitel. 32

34 V. Bewertung des Finanzmanagements Wunsch vs. Wirklichkeit Wir haben im Lauf der Studie gezeigt, dass mittelständische Unternehmen an ihre Unternehmensfinanzierung zum Teil hohe Ziele ansetzen. Gleichzeitig konnten wir jedoch auch einen Widerspruch zwischen den verfolgten, intendierten Zielen und der Nutzung von Finanzierungsinstrumenten erkennen. Das Argument der niedrigen Finanzierungskosten wurde hier immer wieder genannt. Doch sind die Finanzierungskosten des Mittelstands absolut, relativ oder vielleicht gar nicht objektiv, sondern nur subjektiv niedrig? Und woran wird diese Einschätzung festgemacht? In diesem Kapitel möchten wir abschließend unsere Erkenntnisse zur Bewertung des Finanzmanagements für den Mittelstand darstellen. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Finanzmanagements Ein mögliches Erfolgskriterium des Finanzmanagements ist die Wirtschaftlichkeit. Diese wurde von den Befragten in 60 Prozent der Fälle als gut und in 16 Prozent der Fälle als sehr gut eingeschätzt. 19 Prozent gehen von einer nur befriedigenden Wirtschaftlichkeit aus. Die Wirtschaftlichkeit des Finanzmanagements mittelständischer Unternehmen ist gut. Das Finanzmanagement ist jedoch insgesamt gesehen nicht so fein gestrickt wie bei großen Unternehmen. Vergleichen wir den Input des Mittelstands mit dem Output, so kann sicherlich von einer recht hohen Wirtschaftlichkeit (Effizienz) ausgegangen werden. Mit relativ schlanken Organisationen können die meisten mittelständischen Unternehmen das Finanzmanagement meistern. Gleichzeitig ist jedoch auch zu beachten, dass die Qualität des Finanzmanagements ganz besonders von den handelnden Personen abhängt. Erstens besteht stets die Gefahr, solche Mitarbeiter zu verlieren, zweitens schlägt sich deren gesteigerter Einsatz nicht unbedingt in Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen nieder. Kleinere Unternehmen und eigentümergeführte Unternehmen sehen die Wirtschaftlichkeit ihres Finanzmanagements als niedriger an. Ein besonderes Augenmerk darf auf das Baugewerbe gelegt werden: Hier gehen 40 Prozent von einer nur mittleren Wirtschaftlichkeit aus. 36 Prozent der Befragten können konkrete Verbesserungsbedarfe für ihr Finanzmanagement nennen. Hier werden u.a. Optimierungen der Finanzierungsstruktur, das Cash Management Pooling, Kommunikation mit Banken sowie insgesamt die Professionalisierung von Menschen und Systemen genannt. Die Messung des Erfolgs des Finanzmanagements oder gar des Zusammenhangs zwischen Finanzmanagement und Unternehmenserfolg erweist sich als komplex (s. Abb. 30). Abb. 30 Kennzahlen zur Erfolgsüberprüfung Umsatzrentabilität 6% 22 8% 34% 48% Liquiditätsgrade Working Capital CFROI Kapitalrentabilität Wertbeitrag 9% 3 7% 15% 35% 31% 14% 5%4% 12% 32% 33% 11% 3 6% 15% 28% 37% 11% 4% 6% 20% 31% 28% 46% 19% 11% 10% 9% 5% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nennungen [N=209], Mehrfachnennungen möglich Keine Angabe Sehr hoch Sehr niedrig Niedrig Weder noch Hoch Finanzierung im Mittelstand 33

35 Die Unternehmen der Stichprobe arbeiten zur Überprüfung des Finanzmanagements mit den Größen Umsatzrentabilität, Liquiditätsgrad sowie Working Capital und Cashflow Return on Investment (CFROI). Diese Größen sind jedoch gesamtunternehmensbezogen und nicht individuell auf das Finanzmanagement herunterzubrechen. In den Gesprächen zeigten sich viele der Probanden von dem Gedanken überrascht, auf Basis eines Zielsystems individuelle Effizienz- und Effektivitätsgrade für das Finanzmanagement zu berechnen. Als Vereinfachung wird in den meisten Unternehmen eine Kosten- Nutzen-Abwägung angestellt. Kosten-Nutzen-Abwägungen als Ausweg? Als geeigneter Indikator für das Kosten-Nutzen-Verhältnis kann auf Kostenseite das Verhältnis der Kosten des Finanzbereichs (inkl. Personal) im Vergleich zu den Gesamtkosten des Unternehmens gesehen werden. Dieser liegt bei 36 Prozent der Unternehmen bei unter 1 Prozent. Interessant erscheint, dass in 11 Prozent der Unternehmen ein korrespondierender Wert von über 15 Prozent genannt wird. Während einige Unternehmen und Experten die niedrigen Kosten rühmen, machen andere das qualitativ und quantitativ fehlende Personal sowie unzureichende IT-Unterstützung als Mangel geltend: ein sicherlich schwer aufzulösendes Dilemma (s. Abb. 31 und 32). Als Hauptnutzenaspekte werden von den Befragten die Liquiditätssicherung, die Verbesserung der Steuerung der Finanzierung, Kostensenkungseffekte, Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit genannt. Vorschläge für die Bewertung des Finanzmanagements sind aufgrund der multiplen Zielsysteme nur schwer ableitbar. Jedoch geben interne und externe Ratings sowie durchführbare Benchmarks mit anderen Unternehmen sicherlich einen ersten Anhaltspunkt für Optimierungen. 34

36 Abb. 31 Kosten des Finanzbereichs (anteilsmäßig) 40% 35% 36% 30% Nennungen [N=209] 25% 20% 15% 10% 20% 17% 13% 11% 5% 0% 3% Keine Angabe Bis unter 1% 1 bis unter 5% 5 bis unter 10% 10 bis unter 15% Ab 15% Kostenanteil Abb. 32 Hauptnutzen des Finanzmanagements Liquiditätssicherung 44% Steuerung 18% Flexibilität 9% Kostensenkung 9% Finanzielle Unabhängigkeit 8% Transparenz 5% Wachstum 4% Rationalisierung/Optimierung 2% Rentabilitätssteigerung 2% Verbesserung des Ratings 1% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Nennungen [N=78], Mehrfachnennungen möglich Finanzierung im Mittelstand 35

37 Anhang Informationen zur Datenerhebung Die Daten, die in dieser Studie verarbeitet wurden, stammen vorwiegend aus den Forschungsprojekten des Deloitte Mittelstandsinstituts an der Universität Bamberg. Detaillierte Angaben zu Konzept, Stichproben und Methoden der einzelnen Forschungsprojekte finden Sie in den jeweiligen Berichtsständen der Bamberger Betriebswirtschaftlichen Beiträge (BBB), insbesondere BBB-Band 186: Aktuelle Tendenzen der Kreditfinanzierung im Mittelstand (Becker, W./Ulrich, P./Botzkowski, T./ Vogt, M./Zimmermann, L.) 36

38 Ihre Ansprechpartner Für mehr Informationen Jürgen Reker Partner, Leiter Mittelstandsprogramm Deloitte Deutschland Tel: +49 (0) Christian Ukens Leiter Debt Advisory & Financial Restructuring Services Partner, Corporate Finance Deloitte Deutschland Tel: +49 (0) Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website auf Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen und weder die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited ( DTTL ), noch eines der Mitgliedsunternehmen von DTTL oder eines der Tochterunternehmen der vorgenannten Gesellschaften (insgesamt das Deloitte Netzwerk ) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Finanzen, Investitionen, Recht, Steuern oder in sonstigen Gebieten. Diese Veröffentlichung stellt keinen Ersatz für entsprechende professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen dar und sollte auch nicht als Grundlage für Entscheidungen oder Handlung dienen, die Ihre Finanzen oder Ihre geschäftlichen Aktivitäten beeinflussen könnten. Bevor Sie eine Entscheidung treffen oder Handlung vornehmen, die Auswirkungen auf Ihre Finanzen oder Ihre geschäftlichen Aktivitäten haben könnte, sollten Sie einen qualifizierten Berater aufsuchen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Veröffentlichung erlitten hat. Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. To be the Standard of Excellence für rund Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich. Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine private company limited by guarantee (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer Mitgliedsunternehmen finden Sie auf Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stand 12/2012

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