LMR - Fachlabor für Trinkwasseranalytik

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1 LMR - Fachlabor für Trinkwasseranalytik 1 LMR -Fachlabor, Im Wauert 32 b, Dorsten Telefon: Fax: admin@lmr-fachlabor.de Herrn Michael Rogalski Schönebühl Oberreute Dorsten, Prüfbericht Nr.: 7490 Brunnenwasser Sehr geehrter Herr Rogalski, die sensorische Prüfung auf Farbe, Trübung und Geruch ergab folgendes Resultat. Beide Brunnenwasserproben sind farblos, haben keine Trübung und einen neutralen Geruch. Die Messwerte des Brunnenwassers wurden immer mit den Grenzwerten verglichen, die für das Trinkwasser laut Trinkwasserverordnung vorgegeben sind. Die Analyse auf mögliche Schadstoffe hat folgende Ergebnisse gebracht: 1. Ammonium: Die Messung ergab einen Wert von 0,27 mg/1. Die erlaubte Höchstgrenze für Ammonium liegt bei 0,5 mg/1 für Trinkwasser. Der gemessene Ammoniumwert liegt noch deutlich unter diesem Grenzwert. Das Grundwasser ist in seinem sehr weitläufigen Einzugsgebiet nicht durch Ammonium als Bestandteil der Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft zu stark belastet.

2 2 Ammonium ist ein Abbauprodukt des Harnstoffs und entsteht bei der bakteriellen Verrottung abgestorbener Biomasse. Es bildet sich Ammoniakwasser, das stechend-scharf riecht. Salmiakgeist ist nur eine andere chemische Bezeichnung für Ammoniakwasser. 2. Eisen: Der Messwert für Eisen beträgt nur 0,01 mg/1 und liegt damit deutlich unter dem Grenzwert für Trinkwasser. Der Grenzwert für Eisen ist sehr niedrig angesetzt und beträgt 0,2 mg/1. Das Brunnenwasser ist nicht durch bräunliches Eisenoxid (Rost) eingetrübt. Dieser Messwert gibt den Eisengehalt Ihres Grundwassers an. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass nach längeren Standzeiten zunächst stark bräunlich eingetrübtes Brunnenwasser aus dem Wasserhahn fließt. Dieser hohe Eisengehalt stammt jedoch oft von den verzinkten Rohren in der Hausinstallation, die rostig geworden sind und Eisen ins Brunnenwasser abgeben. Dies hat mit dem Eisengehalt Ihres Grundwassers aber nichts zu tun. Der sehr niedrige Grenzwert für Eisen hat technische Gründe, gesundheitliche Vorgaben sind da nicht vorrangig. Ein hoher Eisengehalt im Trinkwasser würde zu Ablagerungen in Rohrleitungen und Behältern im Wasserkreislauf fuhren. In Verbindung mit im Wasser gelöstem Sauerstoff entstehen Ausflockungen, die das Wasser verfärben und eintrüben. Eisen verbindet sich mit Sauerstoff und es entsteht Eisenoxid, besser bekannt als Rost. Zudem verursacht ein höherer Eisengehalt Verfärbungen bei der Maschinenwäsche und gibt dem Wasser einen unangenehmen metallischen Geschmack. Aus den genannten Gründen wird daher im Wasserwerk bei der Trinkwasseraufbereitung das Eisen entfernt. Dabei wird das Eisen durch Sauerstoff aufoxidiert und in eine unlösliche Form überführt, die dann abgefiltert wird. 3. Nitrat: Die Messung ergab 16,8 mg/1. Das ist ein normaler Wert. Im Durchschnitt hat Trinkwasser einen Wert von 20 bis 30 mg/1 Nitrat. Der Grenzwert für Nitrat beträgt beim Trinkwasser 50 mg/1. Ein zu hoher Nitratwert würde bedeuten, dass in der Landwirtschaft viel nitrathaltiger Mineraldünger auf die Felder ausgebracht wurde Der gemessene Wert schließt jedoch die Gefahr aus, dass sich durch den menschlichen Stoffwechsel Nitrat in Nitrit umwandelt, falls das Wasser später einmal als Trinkwasser genutzt werden sollte. Die Möglichkeit der Bildung von Nitrosaminen, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen, ist dann sehr gering 4. Nitrit: Die Messung ergab einen Wert von 0,017 mg/1. Dieser Wert liegt sehr deutlich unter dem erlaubten Höchstwert von 0,5 mg/1. Dies ist wichtig, denn Nitrit ist eine giftige Verbindung und setzt die Fähigkeit des Blutes herab, Sauerstoff zu transportieren.

3 3 5. ph-wert:: Der ph-wert beträgt 7,3. Der erlaubte Messbereich nach der neuen Trinkwasserverordnung liegt zwischen 6,5 und 9,5 für Trinkwasser. Der ph-wert umfasst eine fortlaufende Skala von 1 bis 14. ph 1 = starke Säure ph 6 = sehr schwache Säure ph 7 = neutral ph 8 = sehr schwache Base (oder Lauge) ph 14 = sehr starke Base Ihr Brunnenwasser ist schwach basisch, das ist in Ordnung. 6. Gesamthärte: Die Gesamthärte ist dafür verantwortlich, wie stark das Leitungssystem und Warmwassergeräte durch Verkalkung geschädigt werden, falls das Brunnenwasser später einmal als Trinkwasser genutzt werden sollte. Diese Wasserhärte ist abhängig von der Konzentration von Magnesium und Calcium in Ihrem Leitungswasser. Für Magnesium und Calcium gibt es jedoch keine Grenzwerte in der neuen Trinkwasserverordnung.. Kalk ist Calciumcarbonat und verursacht die Verkalkung von Haushaltsgeräten. Zudem wird der Verbrauch an Spül- und Waschmitteln erhöht. Die Gesamthärte Ihrer Wasserprobe beträgt 16,3 d H (deutsche Härte). Wenn das Brunnenwasser später einmal für die Maschinenwäsche genutzt werden sollte, dann muss folgendes beachtet werden: Zunächst muss umgerechnet werden, denn es gibt seit dem März 2007 mal wieder eine Gesetzesänderung zum Wasch- und Reinigungsmittelgesetz. Es gibt nun drei statt wie bisher vier Wasserhärtegrade: Härtebereich weich: weniger als 8,4 dh Härtebereich mittel: zwischen 8,4 und 14 dh Härtebereich hart: mehr als 14 dh Ihr Wasser entspricht also dem Härtebereich hart. Das Waschmittelgesetz schreibt zudem vor, dass auf jeder Waschmittelpackung die entsprechende Dosierungsempfehlung angegeben sein muss. So ist es einfach, nach dem Härtebereich das Waschmittel entsprechend zu dosieren.

4 4 7. Blei: Weiterhin haben wir die Brunnenwasserprobe qualitativ auf einen möglichen Bleigehah untersucht. Als sehr empfindlicher Nachweis für Blei wurde Kaliumiodid verwendet. Das Ergebnis war eindeutig negativ. Das Brunnenwasser ist bleifrei. Dies ist wichtig, denn Blei hat eine Reihe von schädlichen Nebenwirkungen für den menschlichen Organismus. 8. Colibakterien: Beim letzten imd wichtigsten Test vrarde das Brunnenwasser qualitativ auf Colibakterien untersucht. Dazu wurde von der Firma Merck der readycult-test in Verbindung mit Indol verwendet. Das Ergebnis ist eindeutig negativ, es gibt zurzeit keine Spuren von Fäkalien in Ihrem Brunnenwasser. Es ist sehr gut für Ihre Brunnenwasserqualität, dass Ihr Brunnenwasser frei von Colibakterien ist. Zu der möglichen Entstehung von Colibakterien im Brurmenwasser kann allgemein folgendes gesagt werden: Häufige Ursache für Colibakterien im Brunnenwasser ist das Oberflächenwasser. Das Oberflächenwasser ist immer durch Colibakterien, meist durch Vogelkot, verunreinigt. Nach starken Regenfällen kann dieses Oberflächenwasser seitlich außen am Brunnenrohr durch das ehemalige Bohrloch ins Grundwasser einsickern, falls in dem Bereich um das Brunnenrohr keine einwandfreie Abdichtung verbaut wurde. So wird letztlich neben dem Grundwasser evtl. auch Oberflächenwasser wieder nach oben gepumpt. Ein Bohrbrurmen, bei dem das Einsickern von Oberflächenwasser nicht möglich ist, hat folgenden Aufbau: - unten im Bereich der Filterrohre die Filterkiesschüttung. - darauf eine Schüttung von Quellton in Pelletform. Bei Berührung mit Wasser quellen die Pellets auf und bilden eine wasserundurchlässige Schicht. - danach erfolgt der Abschluss mit einem Betonfundament, dann zwei Schachtringteile und Montage der Brurmenstube. Zusammenfassung: Ihr Brunnenwasser ist von sehr guter Qualität und erfüut bei den gemessenen Werten die Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung. Sollten Sie später einmal vorhaben, Ihr Brurmenwasser als Trinkwasser zu nutzen, dann unterliegen Sie der Aufsicht des Gesundheitsamtes. Sie sind dann Ihr eigener Wasserproduzent. Diese Nutzung ist auf jeden Fall meldepflichtig. Die Entscheidung, ob Ihr Brunnenwasser als Trinkwasser verwendet werden kann, trifft dann allein das Gesundheitsamt. Dieser Sachverhalt ist auch auf unserer Website dargestellt.

5 5 Das Gesundheitsamt ordnet dann nach den örtlichen Gegebenheiten eine umfangreiche Wasseruntersuchung an. Diese Analyse darf nur von einem akkreditierten Labor durchgeführt werden. Das Gesundheitsamt arbeitet dabei meist mit der zuständigen Landwirtschaftkammer zusammen, die dann die Analyse durchfuhrt. Nach Vorlage des Analyseberichtes entscheidet dann das Gesimdheitsamt, ob das Brunnenwasser als Trinkwasser geeignet ist. Für die Nutzung von Brunnenwasser in Waschmaschinen wird grundsätzlich Trinkwasserqualität gefordert, aber der Gesetzgeber überlässt dann doch die Entscheidung über diese Form der Verwendung dem Eigentümer in persönlicher Verantwortung. Dabei sollte immer der Eisengehalt des Brunnenwassers beachtet werden, um Verfärbungen der Wäsche zu vermeiden. Wenn Sie jedoch vielleicht geplant haben, das Brurmenwasser nicht nur für den privaten Verbrauch, sondern auch für gewerbliche Objekte zu nutzen, dann sollten Sie auf jeden Fall noch ein Gutachten bei einem akkreditierten Labor in Auftrag geben. Diese Analyse ist zwar deutlich teurer als die Analyse von einem nicht akkreditierten Labor wie in diesem Fall, dafür wird dieser Prüfbericht aber vor Gericht und bei Behörden anerkannt. Dieser Sachverhalt wird auch auf unserer Website dargestellt. Mit freundlichen Grüßen Ihr LMR-Fachlabor