Gliederung der Jahresarbeit Christian Thiemann, K36. Thema: Homerecording Heimtonstudio - Der Weg zur eigenen Musikaufnahme auf CD

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1 Gliederung der Jahresarbeit Christian Thiemann, K36 Thema: Homerecording Heimtonstudio - Der Weg zur eigenen Musikaufnahme auf CD 1. Einleitung 1.1 Was versteht man unter dem Begriff Homerecording? 2. Vorgehensweisen und technische Voraussetzungen 2.1 Aufbau und Technik meines Homerecordingstudios 3. Die zwei Varianten des Aufnehmens 3.1 Analoges Aufnehmen 3.2 Digitales Aufnehmen 4. Raumbeschaffenheit 4.1 Dämmung 4.2 Ausrichtung der Instrumente im Raum 5. Equipment/Geräte/Technik 5.1 Instrumente 5.2 Audiointerface/ Analog Digital Wandler + externe Soundkarte inklusive Mikrofon-Preamps 5.3 Laptop/PC 5.4 Studio-Programm/Software 5.5 Zubehör (Köpfhörer, Monitore, Kabel, Adapter, etc ) 6. Aufnehmen und Mixen 6.1 Aufbau & Einstellungen 6.2 Aufnahme und Einspielen der Instrumente die verschiedenen Aufnahmearten (Live, einzeln, etc ) 6.3 Rohmix / Lautstärken pegeln 6.4 Mixing: Klangbild, Effekte (EQ S), Sound 6.5 Mixdown, Mastering 6.6 Spuren/Kanäle exportieren als fertigen Track/Song auf CD brennen 7. Die Musik CD 7.1 Demo-CD 7.2 Promo-CD 7.3EP 7.4 Single / Maxi-CD 7.5LP 7.6 Sampler 8. Persönlicher Bezug bzw. Themenfindung 1

2 1. Einleitung In meiner Jahresarbeit habe ich mich mit dem Thema Homerecording beschäftigt. Zu allererst ist es wichtig zu erwähnen, dass es viele verschiedene Arten des Homerecordings und Recordings gibt. Im schriftlichen Teil meiner Jahresarbeit beschreibe ich daher fast ausschließlich die Art und Weise, die ich gewählt habe. 1.1 Was versteht man unter dem Begriff Homerecording? Aus der wörtlichen Übersetzung (engl.: home = Heim, zuhause ; to record = aufnehmen) kann man sich die Thematik schon ein wenig ableiten. Es geht um das Aufnehmen zu hause im kleinem Rahmen. In diesem Fall: Das Aufnehmen von Musik mit einem kleinen Heimtonstudio, welches ich selbst zusammengestellt und aufgebaut habe. Ziel dieses Prozesses ist es die Werke von verschiedenen Musikgruppen / Bands und Künstlern aufzunehmen, einzelne Instrumente, Gesänge und Klänge in ein Ganzes zusammenzufügen, ein sinnvolles, dem jeweiligen Musikgenre passenden Klang zu verleihen und dieses auf ein Medium wie z.b. die CD zu bringen. Es handelt sich hierbei um einen zeitaufwendigen Prozess, welcher sich häufig über Wochen und Monate je nach Können und Zeitkapazität der Künstler und des Produzenten verschieden erstreckt. Der Produzent ist hierbei eine Art Dienstleister, welchen die Musikgruppe bzw. der/die Künstler/In engagiert um eine Referenz von seiner Musik bzw. ein verkäufliches Produkt (die CD, Vinyl, Kassette, etc.) zu erhalten. Dies fängt bereits bei Anfängermusikgruppen an: Eine neu formierte Band schreibt Musikstücke, probt sie ein und nimmt im Tonstudio eine so genannte Demo- CD auf, womit sie sich bei verschiedenen Veranstaltern für Auftritte bewerben kann. Die Aufnahmen im Tonstudio können folglich ein erster Schritt für die Karriere einer jungen Musikgruppe bedeuten, da es heutzutage schwer für diese ist an Auftritte zu kommen ohne eine musikalische Referenz in Form einer Demo-CD. Natürlich gibt es viele weitere Gründe Aufnahmen seiner Musik zu machen (z.b. die eigene Musik als Geschenk für jemanden, Vertonung von Filmen, Werbung, etc.). 2. Vorgehensweisen und technische Voraussetzungen Es gibt wie in der Einleitung bereits erwähnt viele verschiedene Arten Aufnahmen einer Musikgruppe zu machen und unzählig viel verschiedenes Equipment. Vom Prinzip ist jedoch immer die gleiche Struktur erkennbar. Aufnahmen beginnen bereits bei kleineren Mitschnitten, bei denen die Band einfach ein Mikrofon im Proberaum platziert und so ihre Musikstücke aufnimmt. Allerdings sind diese Mitschnitte qualitativ nicht adäquat und haben zwei große Nachteile: 1. Nach der Aufnahme lässt sich der Mitschnitt nicht 2

3 mehr bearbeiten. 2. Es ist mit einem Mikrofon kaum möglich, dass alle Instrumente und der Gesang gleichermaßen hörbar sind. Irgendein Teil bzw. Instrument geht immer unter (oftmals der Gesang). Ein weiterer Weg wäre, sich ein Mischpult anzuschaffen, jedes Instrument mit jeweils einem (das Schlagzeug mit mehreren) Mikrofon abzunehmen, die Signale in das Mischpult zu leiten und die Musikstücke mit einem am Mischpult angeschlossenen Rekorder wie z.b. einem Kassettenrekorder oder MiniDisc-Rekorder aufzunehmen. Hier ist der Vorteil, dass man jedes Instrument sowie den Gesang einzeln im Voraus einstellen und regeln kann, so dass alles relativ gut zu hören ist. Ein Nachteil ist jedoch wie auch schon in der vorherigen Variante, dass auch hier nichts mehr nachträglich verändert werden kann. Kommen wir nun zu einer wesentlich effektiveren und sinnvolleren Variante (welche ich auch gewählt habe): Um die Musik vernünftig aufzunehmen benötigt man hierbei einen Computer bzw. Notebook, eine geeignete Producing-/Studiosoftware und ein externes Gerät welches diverse Eingänge für die Signale der mit Mikrofonen abgenommenen Instrumenten und Gesänge besitzt, diese von analog in digital (um sie mit dem Computer weiterzubearbeiten) umwandelt und die einzelnen Signale in Form von einzelnen Audiospuren an den Computer weiterleitet. In der Studiosoftware im Computer hat man dann jedes einzelne Instrument und die einzelnen Gesänge (Hauptgesang, Hintergrundgesang, etc.) vor sich. Dies hat enorme Vorteile: Jedes Instrument (und auch der Gesang) kann nachträglich bearbeitet werden, es können z.b. verschiedenste Effekte wie ein Noisegate (eine Art Filter, der Störgeräusche wie z.b. unangenehmes Rauschen, Pfeiffen, etc. aus der Audiospur des Instrumentes herausschneidet/filtert) oder ein Equalizer (zur Steuerung bzw. An- oder Abhebung von Bässen, Höhen und Mitten), verwendet werden. Für eine professionelle Studioaufnahme sind Effekte nahezu unumgänglich, denn sie machen zu großen Teilen den hervorragenden Klang einer solchen Aufnahme aus. Ein weiterer Vorteil der Variante mit einzelnen Audiospuren im Computer ist, dass sehr viel noch ausgebessert werden kann: Fehler können am Computer korrigiert werden (es können z.b. ungerade Schläge des Schlagzeugs herausgeschnitten und an anderer Stelle wieder eingefügt werden), ein Instrument kann auch nachträglich noch einmal neu eingespielt werden und man kann vor allem auch noch nach der eigentlichen Aufnahme nahezu beliebig viele Komponenten wie ein bis zwei Backgroundgesänge mehr hinzuaddieren. Grundlegend für Aufnahmen eines Musikstückes sind also immer diverse Komponenten, die egal nach welcher Variante man vorgeht, nicht fehlen dürfen: Mikrofone zur Abnahme der Instrumente ( ggf. kann man ein Instrument auch direkt an ein Mischpult oder Eingang anschließen), Kabel welche die Signale vom Mikrofon an das Mischpult (oder externes Gerät welches Signale an den PC weitergibt) weiterleiten, ein Rekorder der die Musik aufnimmt, Boxen (werden Monitore genannt) und Kopfhörer zum Abhören der Stücke beim Aufnahmen und Bearbeiten. 3

4 2.1 Aufbau und Technik meines Homerecordingstudios Folgende Komponenten bilden mein Tonstudio: Gerät Details Funktion Notebook Prozessor: AMD Athlon XP Arbeitsspeicher: 512 DDRAM Rekorder zur Aufnahme und Sicherung der Musikstücke Studiosoftware / Produktionssoftware Audio Interface (19 Zoll Gerät) 8fach Mikrofonvorverstärker (19 Zoll Gerät) Steinberg Cubase LE 1.09 OEM Hercules 16/12 FW - 16 Eingangskanäle - 2 Combobuchsen (XLR und Klinke) mit Vorverstärkung - 12 Ausgangskanäle SM Pro Audio PR8E Computerprogramm zum aufnehmen und bearbeiten der Instrumente / des Gesangs Gerät, welches Signale der einzelnen Abnahmemikrofone an das Notebook / Computer in Forum von einzelnen Audiospuren weiterleitet Erweiterung des Audio Interfaces : Dieses Gerät hat acht Eingänge welche jeweils einen separaten Vorverstärker besitzen, diese sind zur Entstehung eines brauchbaren Signals wichtig Kopfhörer Sennheiser HD 205 Zum Abhören der Aufnahmen und der Bearbeitung Studiomonitore Alte Hifiboxen Zum Abhören der Aufnahmen Verstärker für Studiomonitore Verstärker aus alter Hifianlage und der Bearbeitung Im Folgenden Teil einige Bilder zur Veranschaulichung der einzelnen Studiokomponenten: Gesamtheit des Homerecordingstudios (ohne Mikrofonie und Monitore) 4

5 Notebook / Laptop Audio-Interface 8fach Mikrofonvorverstärker ( = Preamp) Studiosoftware / Produktionssoftware 5

6 Kopfhörer 3. Die zwei Varianten des Aufnehmens Das Herzstück eines Tonstudios ist der Mehrspur- oder Multitrack-Rekorder. Er erlaubt die Aufnahme auf unabhängigen Spuren, entweder zeitlich nacheinander oder gleichzeitig. (Das Homerecording Handbuch, S.33, Roland Enders) 3.1 Analoge Aufnahmen Hierbei werden analog vorliegende, akustische Signale (wie z.b. die Abnahme eines Gitarrenverstärkers durch ein Mikrofon oder das Singen in ein Mikrofon) in andere analoge Schwingungen gebracht. Ein Beispiel dafür ist die Magnetisierung der Eisenpartikel eines Tonbandes welches gleichmäßig am Schreibkopf einer Bandmaschine vorbeigeführt wird. Nachteilig an diesen Bandmaschinen ist, dass häufig Störgeräusche wie Rauschen oder Knacksen entstehen können. Diese können jedoch durch bestimmte Rauschunterdrückungssysteme bearbeitet werden. Die klassische Variante ist hierbei die Aufnahme mit einem Kassettenrekorder. In professionelleren Studios werden dafür Spulentonbandgeräte genutzt welche ein nicht so starkes Rauschen und ggf. Leiern des Bandes zum Vorteil haben. 3.2 Digitale Aufnahmen Bei der digitalen Aufnahme gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Das Signal kommt direkt aus einem digitalen Gerät wie z.b. digitale Synthesizer oder ein digitales Keyboard) oder es wird zunächst analog aufgenommen und dann durch einen Analog-Digital-Wandler umgewandelt. Hierbei kann man von Anfang an die Qualität (in Form von z.b. Samplingraten und Bitraten) einstellen. Diese Variante schließt Störgeräusche wie Rauschen oder Knacksen im Voraus aus (außer z.b. bei einem Defekt des Kabels welches 6

7 das Signal vom Aufnahmemikrofon zum Aufnahmegerät weiterleitet oder bei einem Defekt des Aufnahmemikrofons. Beispiele für digitale Aufnahmegeräte sind auf der einen Seite digitale Bandgeräte (z.b. das ADAT-Verfahren = Aufzeichnung auf spezielle S-VHS Videokassetten) und auf der anderen Seite das Harddisk-Recording wobei die Musik in Form von Daten auf die Festplatte eines Computers gespeichert werden. In meiner Jahresarbeit habe ich das letztere Verfahren (digitales Harddisk- Recording) gewählt. 4. Räumlichkeiten Drei Faktoren bei der Wahl der Studiolokalitäten sind von großer Bedeutung: a) Klimatische Bedingungen Es ist wichtig, dass für das Studio ein trockener Raum gewählt wird, da Feuchtigkeit Defekte in den elektronischen Geräten und damit eine Verkürzung der Lebensdauer verursachen kann. Außerdem sollte der Raum gut zu belüften sein, denn auch in einem trockenen Raum steigert sich bei Sessions der Musiker (das Einspielen der Musik) die Luftfeuchte. Die Beheizbarkeit des Raumes spielt hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle, da Kälte im Zusammenhang mit Luftfeuchte Kondenswasser bildet. b) Akustische Umgebung Eine gute Schallisolierung des Raumes ist von größter Bedeutung. Zum einen werden von außerhalb einwirkende Störgeräusche gedämmt und zum anderen gelangt die Lautstärke der Musik kaum oder gar nicht nach außen, wofür die Nachbarn dankbar sein werden. Wenn sich die Örtlichkeit jedoch direkt neben einer Autobahn befindet hilft die beste Isolierung nicht viel; Störgeräusche in den Aufnahmen sind vorprogrammiert. Daher sollte die Lage des Studios immer in ruhiger Umgebung gewählt werden. c) Akustik des Raumes Bei der Auswahl und Einrichtung der Räumlichkeiten ist darauf zu achten, dass sich Instrumente und Aufnahmegeräte nicht einfach in einem kahlen Raum befinden, da sonst erhebliche Probleme durch Flatterechos, Hall, etc. auftreten können. Man stelle sich den Einzug in eine neue Wohnung vor. Beim Betreten des Raumes klatscht man in die Hände und ein Echo ist zu hören. Dies wäre in einem Studio für die Aufnahmen fatal. Diese Problematik kann durch das Anbringen von schallabsorbierenden Noppenschaumstoff-Matten oder die wesentlich günstigere jedoch ungleich effektive Eierschachtel-Isolierung (Eierschachteln werden mit der Außenseite an die wände geklebt) umgangen werden. Hierbei ist es völlig ausreichend zwei aneinander liegende Wände zu isolieren so dass jeder kahlen Wand eine isolierte gegenüberliegt. Zusätzlich ist es sinnvoll z.b. das Schlagzeug durch 7

8 ein bis zwei Matratzen von den anderen Instrumenten abzugrenzen um störenden Schall abzufangen. 4.1 Ein-Raum-Studio Diese Variante ist die häufigste im Homerecoring-Bereich. Es sind meist Musikerformationen (Bands), die in ihrem Proberaum mit einem Produzenten Aufnahmen machen. Ein großer Nachteil hierbei stellt die Tatsache dar, dass sich Musiker und Produzent im gleichen Raum befinden. Es ist somit schwieriger für den Produzenten während des Einspielens der Musiker die Aufnahme über Kopfhörer oder Boxen zu verfolgen (aufgrund Instrumentenlautstärke). Die Qualität und Makellosigkeit der Aufnahmen sind also erst im Nachhinein beurteilbar. GRAFIK Studio im Proberaum (Das Homerecording Handbuch, S.29, Roland Enders) - hier kommt eine eingescannte Grafik hin Studio mit Aufnahme- und Regieraum Diese Variante ist beim Homerecording eher von geringer Relevanz. Der Regieraum liegt direkt an den Aufnahmeraum an und ist durch eine Scheibe ( Sichtkontakt mit Musikern) und eine Tür mit ihm verbunden. Hier ist der Produzent mit seinen Aufnahme- und Abhörgerätschaften isoliert, so dass er die Aufnahme gut simultan zum Einspielen verfolgen kann. Dies hat vor allem beim Soundcheck enorme Vorteile: Die Musiker spielen etwas und der Mischer kann währenddessen die Einstellungen vornehmen und die Klangveränderung direkt hören. Wichtig ist die akustische Verbindung von Aufnahmeleiter und Musiker durch ein Mikrofon im Regieraum und einem Lautsprecher im Aufnahmeraum, so erspart man sich den Weg in den Aufnahmeraum um den Musikern fortlaufend Instruktionen zu geben. 8

9 Musikinstrumente, die nicht mit einem Mikrofon abgenommen werden sondern direkt an das Mischpult / Aufnahmegerät angeschlossen werden, können im Regieraum platziert werden, da diese nur über Kopfhörer zu hören sind. GRAFIK Studio im Aufnahme- und Regieraum (Das Homerecording Handbuch, S.31, Roland Enders) - hier kommt eine eingescannte Grafik hin - 9