Curriculum für die strukturierte Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie

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1 ELBE ELSTER KLINIKUM / KLINIKUM DAHME SPREEWALD / SANA HERZZENTRUM COTTBUS Curriculum für die strukturierte Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie Herr Dr. Smechowski, Herr R. Rahnefeld, Herr Dr. K. Suhr, Herr Dr. H. Grosch, Herr Dr. R. Haubold Das Elbe-Elster Klinikum, das Klinikum Dahme-Spreewald und das Sana Herzzentrum Cottbus nutzen die Synergien eines Ausbildungsverbundes, um eine vollständige Weiterbildung im Fachgebiet Anästhesiologie anbieten zu können. Das Curriculum berücksichtigt die Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Brandenburg, die Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer und die Empfehlungen der DGAI zur Weiterbildung im Fachgebiet Anästhesie und Intensivtherapie. Das Gebiet Anästhesiologie umfasst die Allgemein-, Regional- und Lokalanästhesie einschließlich deren Vor- und Nachbehandlung, die Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen während operativer und diagnostischer Eingriffe sowie intensivmedizinische, notfallmedizinische und schmerztherapeutische Maßnahmen.

2 Struktur der Weiterbildungsstätten 1. Elbe-Elster Klinikum Das Elbe-Elster Klinikum besteht aus drei Häusern der Grundversorgung an den Standorten Herzberg, Finsterwalde und Elsterwerda. An jedem Standort wird eine chefärztlich geführte Anästhesie und Intensivmedizin vorgehalten. Einer der drei Chefärzte fungiert als Bereichschefarzt im Klinikum und ist in dieser Funktion für die administrative Koordination und Standardisierung der anästhesiologisch-intensivmedizinischen Behandlungsstrategien verantwortlich. An den drei Standorten werden Patienten aller Alters- und Risikogruppen der operativen Disziplinen Allgemeine Chirurgie und Traumatologie sowie Gynäkologie / Geburtshilfe betreut. Es kommen alle gängigen Narkoseverfahren einschließlich Lokal- und Leitungsanästhesien zum Einsatz. Eine Weiterbildungsermächtigung für drei Jahre unter der Leitung des Bereichschefarztes ist bei der Landesärztekammer Brandenburg beantragt. Zurzeit bestehen Weiterbildungsermächtigungen von jeweils zwei Jahren in Elsterwerda und Herzberg sowie 2,5 Jahren in Finsterwalde. 2. Spreewaldklinik Lübben (Standort des Klinikums Dahme-Spreewald) Die Spreewaldklinik Lübben ist als modernes Krankenhaus der qualifizierten Regelversorgung in der Region fest etabliert. Sie gewährleistet als eines von zwei Krankenhäusern der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH eine qualifizierte und wohnortnahe stationäre Versorgung. Im Funktionsbereich Anästhesie steht modernste Narkosetechnik einschließlich der dazu erforderlichen Überwachungsgeräte lebenswichtiger Organfunktionen zur Verfügung. Betreut werden Patienten aller Alters- und Risikogruppen der operativen Disziplinen Allgemeine Chirurgie, Orthopädie und Traumatologie, HNO, Neurochirurgie und Gynäkologie / Geburtshilfe. Jährlich werden ca Narkosen in 4 OP-Sälen durchgeführt. Es kommen alle gängigen Narkoseverfahren einschließlich Lokal- und Leitungsanästhesien zum Einsatz. Die Weiterbildungsermächtigung des Chefarztes beträgt 48 Monate, untergliedert in 6 Monate Intensivmedizin und 42 Monate Anästhesiologie. 3. Sana-Herzzentrum Cottbus Das Sana-Herzzentrum Cottbus mit seinen Fachrichtungen Herzchirurgie, Kardiologie und Anästhesiologie / Intensivmedizin ist derzeit mit behandelten Patienten pro Jahr eines der führenden Herzzentren in den neuen Bundesländern. Es werden jährlich Operationen bei herzchirurgischen Patienten aller Schweregrade in 3 Operationssälen (ca. 6 Operationen mit HLM/Tag) durchgeführt. Das Leistungsspektrum umfasst vorwiegend Anästhesien für Koranarrevaskularisationen, Klappenersatz- und Rekonstruktionsoperationen, Kombinationseingriffen und Anästhesien für AICD- sowie Pacemakerimplantationen. Für die Betreuung der Patienten im Bereich Intensivmedizin stehen 18 voll ausgestattete Intensivbetten und 6 Dialysegeräte zur Verfügung. Es finden alle zeitgemäßen Verfahren der Intensivtherapie wie invasives hämodynamisches Monitoring, kontinuierliche und intermittierende Verfahren der Nierenersatztherapie, differenzierte Beatmungsverfahren einschließlich Langzeitbeatmung und Applikation von NO, Beatmungsentwöhnung sowie indikationsgerechte Therapie von Herz-Kreislaufinsuffizienzen einschließlich der Anwendung der intraaortalen Ballonpumpe, uni- und biventrikulärer Assist Devices (Levitronix, Impella, ECMO, PECLA) Anwendung. Versions-Nr.: 1.0 Seite 2 von 8

3 Leitsätze der Weiterbildung Die ärztliche Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie richtet sich nach der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Brandenburg und berücksichtigt die Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer und die Empfehlungen der DGAI zur Weiterbildung im Fachgebiet Anästhesie und Intensivtherapie. Die festgelegten Weiterbildungszeiten und Weiterbildungsinhalte sind Mindestzeiten und Mindestinhalte. Die in der Weiterbildungsordnung Brandenburg vorgeschriebene Mindestweiterbildungszeit von 60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte wird im Ausbildungsverbund im zeitlichen Ablauf wie folgt aufgeteilt. Elbe-Elster Klinikum Spreewaldklinik Lübben Herzzentrum Cottbus Weiterbildungszeit 24 Monate mit folgenden Schwerpunkten: Vermittlung der allgemeinen Inhalte der ärztlichen Weiterbildung Einführung in die Anästhesie mit Vermittlung grundlegender Basisfertigkeiten und Grundlagen perioperative Anästhesiemanagement Anästhesie in der Abdominalchirurgie Anästhesie in der Traumatologie Anästhesie in der Ambulanz allgemeine und spezielle Schmerztherapie Weiterbildungszeit 30 Monate, davon 6 Monate Intensivmedizin mit folgenden Schwerpunkten: Komplettierung der Vermittlung der allgemeinen Inhalte der ärztlichen Weiterbildung Anästhesie in der Gynäkologie und Geburtshilfe Anästhesie im Kopf-Halsbereich und bei Säuglingen und Kleinkindern (< 5.LJ) Anästhesie in der Traumatologie/Orthopädie Intensivmedizin allgemeine und spezielle Schmerztherapie Weiterbildungszeit 18 Monate, davon 6 Monate Intensivmedizin mit folgenden Schwerpunkten: Komplettierung der Vermittlung der allgemeinen Inhalte der ärztlichen Weiterbildung Anästhesie in der Kardiochirurgie Komplettierung des Weiterbildungskataloges in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des Carl-Thiem-Klinikums für Anästhesieverfahren bei kieferchirurgischen Eingriffen, in der Neurochirurgie und bei Kindern bis zum vollendeten 5. Lebensjahr Anerkennung für die Inhalte aus der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin durch die Umwandlung der Weiterbildungsbefugnis ist möglich Versions-Nr.: 1.0 Seite 3 von 8

4 Die Vermittlung der allgemeinen Inhalte einer ärztlichen Weiterbildung erfolgt vorrangig in den Abteilungen des Elbe-Elster-Klinikums und der Spreewaldklinik. Schwerpunkte sind: ethische, wissenschaftliche und rechtliche Grundlagen ärztlichen Handelns die ärztliche Begutachtung die Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements entsprechend des Qualitätsmanagementsystems im Sana-Verbund die ärztliche Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen die interdisziplinäre Zusammenarbeit die Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten die Aufklärung und die Befunddokumentation der Umgang mit medizinischen Notfallsituationen die Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs Neben den nachweislich zu erbringenden Leistungen der Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (siehe nachfolgende Aufstellung) werden nachfolgende anästhesiologische Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten vermittelt und erworben: Anästhesieverfahren Beurteilung perioperativer Risiken Maßnahmen der perioperativen Intensivmedizin Behandlung akuter Störungen der Vitalfunktionen, einschließlich Beatmungsverfahren und notfallmäßiger Schrittmacheranwendung notfallmedizinischen Maßnahmen Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten Infusions- und Hämotherapie einschließlich parenteraler Ernährung gebietsbezogene Arzneimitteltherapie einschließlich der perioperativen Medikation psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das Krankheitsbild. Die ärztliche Weiterbildung beinhaltet das Erlernen ärztlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Voraussetzungen sind eine abgeschlossene ärztliche Ausbildung und die Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der ärztlichen Tätigkeit. Der neue Mitarbeiter wird entsprechend der bestehenden Regelungen im Qualitätsmanagementsystem der jeweiligen Einrichtung eingearbeitet. Die Weiterbildung erfolgt in strukturierter Form unter Anleitung befugter Ärzte (vgl. 5, WBO Brandenburg) in praktischer Tätigkeit und theoretischer Unterweisung sowie teilweise durch die erfolgreiche Teilnahme an anerkannten Kursen. Der in Weiterbildung befindliche Arzt hat die Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte zu dokumentieren. Die Weiterbildung wird ergänzt durch monatliche abteilungsinterne Weiterbildungsveranstaltungen. Zusätzlich besteht das Angebot der allgemeinen externen und internen Fortbildung, wie sie in den jeweiligen Weiterbildungsplänen (Jahresplaner) der Weiterbildungseinrichtungen niedergelegt sind. Der zur Weiterbildung befugte Arzt führt mit seinem in Weiterbildung befindlichen Kollegen nach Abschluss eines Weiterbildungsabschnitts, mindestens jedoch einmal jährlich, ein Gespräch, in welchem der Stand der Weiterbildung von beiden beurteilt wird. Bestehende Defizite werden aufgezeigt. Der Inhalt dieses Gesprächs ist zu dokumentieren und dem Antrag zur Zulassung zur Prüfung beizufügen. ( 8, WBO Brandenburg) Versions-Nr.: 1.0 Seite 4 von 8

5 Mitgeltende Dokumente und Aufzeichnungsvorlagen Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Brandenburg vom Logbuch Anästhesiologie gemäß der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Brandenburg vom Aufzeichnungsvorlage Antrag zur Anerkennung einer Facharzt- / Schwerpunktbezeichnung der Landesärztekammer Brandenburg Verfahrensanweisung Einarbeitung neuer Mitarbeiter am Klinikum Dahme-Spreewald Einarbeitungsplan Anästhesie HZC Versions-Nr.: 1.0 Seite 5 von 8

6 Übersicht von Kennzahlen des Jahres 2007 der Weiterbildungsstätten Herzberg Finsterwalde Elsterwerda Spreewaldklinik Lübben Sana-Herzzentrum Cottbus Allgemeine Chirurgie 60 Betten 55 Betten 47 Betten 85 Betten Fallzahl eff. CMI 0,990 1,176 1,042 0,964 Ärzte (VK) 8,9 8,97 5,68 9,7 Pflege (VK) 23,67 24,08 16,91 29,1 Herzchirurgie (inkl. Intensiv) 60 Betten Fallzahl 1470 eff. CMI 4,884 Ärzte (VK) 25,5 Pflege (VK) 72,0 Innere Medizin 85 Betten 65 Betten 70 Betten 86 Betten Fallzahl eff. CMI 0,758 0,729 0,784 0,844 Ärzte (VK) 8,85 8,16 7,83 13,4 Pflege (VK) 33,45 26,51 28,32 28,6 Kardiologie 10 Betten Fallzahl 1992 eff. CMI 1,080 Ärzte (VK) 7,25 Pflege (VK) 12,8 Gynäkologie/Geburtshilfe 20 Betten Fallzahl 1846 eff. CMI 0,593 Ärzte (VK) 5,61 Pflege (VK) 12,41 ab unter der Leitung von Herrn Chefarzt Dr. Müller Versions-Nr.: 1.0 Seite 6 von 8

7 Herzberg Finsterwalde Elsterwerda Spreewaldklinik Lübben Sana-Herzzentrum Cottbus Orthopädie 30 Betten Fallzahl 652 eff. CMI 1,977 Ärzte (VK) 4,6 Pflege (VK) 11,1 HNO 25 Betten Fallzahl 723 eff. CMI 0,74 Ärzte (VK) 4,3 Pflege (VK) 11,9 Psychiatrie 70 Betten Fallzahl 989 eff. CMI - Ärzte (VK) 8,32 Pflege (VK) 41,26 Kinder- und Jugendmedizin 25 Betten 30 Betten Fallzahl eff. CMI 0,555 0,506 Ärzte (VK) 3,06 4,2 Pflege (VK) 12,84 19 OP-Säle Intensivbehandlungsplätze Beatmungsplätze Fallzahl Intensivstation beatmete Patienten Beatmungsstunden Langzeit > 24 Std. Nierenersatztherapie extern extern intern intern intern Versions-Nr.: 1.0 Seite 7 von 8

8 Übersicht der jährlichen Leistungszahlen der Untersuchungs- und Behandlungsmethoden je Mitarbeiter WBO Brandenburg Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Maßnahmen zur Behandlung akut gestörter Vitalfunktionen, davon Intensivmedizinische Behandlung von Patienten mit Funktionsstörungen von mindestens zwei vitalen Organsystemen Herzberg Richtzahlen Finsterwalde Elsterwerda Spreewaldklinik Herzzentrum Cottbus kardiopulmonale Reanimationen Beatmungstechniken einschließlich Entwöhnung Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich Legen von Drainagen und zentralvenösen Zugängen sowie Gewinnung von Untersuchungsmaterial Infusions- Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung Elektrokardiogramme 500 Anästhesien gesamt, davon bei abdominellen Eingriffen in der Geburtshilfe, davon bei Kaiserschnitt im Kopf-Hals-Bereich bei Säuglingen und Kleinkindern (5.LJ) bei ambulanten Eingriffen rückenmarksnahe Regional-anästhesien periphere Regionalanästhesien, davon dokumentierte perioperative regionale Schmerztherapie intrathorakale Eingriffe (Mitwirkung) intrakranielle Eingriffe (Mitwirkung) 25 Fiberoptische Intubationen Versions-Nr.: 1.0 Seite 8 von 8