Ausführungsbestimmungen zur Ausbildung Luftretter in der Wasserwacht

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1 Seite 1 von 9 Dokumentenzweck : Dieses Dokument gibt Erläuterungen zur Ausbildung Luftretter in der und dient dazu, Hintergrundinformationen zu den Lehrgangsabschnitten zur Verfügung zu stellen. Gilt primär zusammen mit der Auschreibung Luftretter in der. Es gibt nur die Rahmenbedingungen für die Ausbildung wieder. Verfahren und Prozeduren sind im Konzept Wasserrettung mit dem Hubschrauber beschrieben. Ziel: Ziel der Ausbildung ist es, ein Kontingent von Luftrettern in der vorzuhalten. Diese sollen im Katastrophenfall eingesetzt mit Hubschraubern der diversen Betreibern (Bundeswehr, Polizei, BGS) in Überschwemmungsgebieten oder bedrohten Bereichen Personen von dort evakuieren. Für den Eventualfall müssen die Luftretter aber auch befähigt sein, Personen aus Gewässern (stehend, fliessend) retten zu können. Somit können die jeweiligen Kernkompetenzen der Einheiten bestmöglich genutzt werden. Eine Nutzung der Luftretter im Rettungsdienst ist nur möglich, wenn kein Zeitverzug entsteht. Ein genereller Einsatz im Rettungsdienst ist und kann auf Grund der Dislozierung der Hubschrauber nicht vorgesehen werden. Träger : Verantwortlich für Planung und Durchführung der Ausbildung ist derzeit der Landesverband Bayern. Er stellt mit der sicher, dass die Einsatzgrundsätze und Ausbildungsinhalte mit den Luftbetreibern abgestimmt sind. Ebenso stellt er sicher, daß bei entsprechender Mitwirkung die vorhandenen Flugkontingente den Bedarfsträgern in gleichen Verhältnissen zur Verfügung gestellt werden. Ebenso stellt der LV sicher, daß solange die Rahmenbedingungen mit den Betreibern gegeben sind, die Luftretter ausreichend weitergebildet werden. Voraussetzungen : Aktive Mitgliedschaft in der DRSA Silber nicht älter als ein Jahr Abgeschlossene Ausbildung SAN A/B/C WW Schwindelfrei, keine Höhenangst (nach eigenem Ermessen) Im Katastrophenfall Freistellung vom Arbeitgeber oder kurzfristig abkömmlich Gewicht nicht größer als 90 kg Bereitschaft, 2 Werktage für die Ausbildung zur Verfügung zu stellen

2 Seite 2 von 9 Bereitschaft, 1 Werktag pro Kalenderjahr für die Weiterbildung zur Verfügung zu stellen. Ausbildungsinhalte : Die Ausbildung ist unterteilt in 4 Module: Modul A Fließgewässerausbildung 8 ÜE 1 Tag Einführung in den Lehrgang Ablauf, Ziel Theoretische Kenntnisse Fließgewässer Schwimmtechniken Fließgewässer Rettungsprozeduren Fließgewässer Grundlagen Seiltechniken, Knoten, Abseiltechniken Ausrüstung Luftretter, Abseilen Ziel dieses Moduls ist es, dem das notwendige Wissen zu vermitteln, wie man sich im fliessenden Gewässer verhält. Zusätzlich werden ihm die notwendigen Abseiltechniken erklärt, die er benötigt, um evtl. Personen zu evakuieren. Zusätzlich wird auf die notwendige Ausrüstung eingegangen. Dieses Modul findet möglichst an einem fliessenden Gewässer statt. Nach diesem Modul werden auch auf Grund von Eignung, Verfügbarkeit und Vorkenntnisse die auf die gesplittet stattfindenden Module B und C aufgeteilt. zahl von max. 25 Modul B Grundausbildung Hubschrauber 6 ÜE 1 Tag Sicherheitsbestimmungen Hubschrauber Verhalten im Einsatz am Hubschrauber Notfallszenarien Winschvorgang praktisch Ziel dieses Modul ist es, den Lehrgangsteilnehmer mit den Sicherheitsbestimmungen im und am Hubschrauber vertraut zu machen. Ebenso wird der Windenvorgang an sich praktisch durchgeführt. Voraussetzung ist neben den Lehrgangsvoraussetzungen Modul A. Dieses Modul läuft in der Verantwortung des Betreibers des Hubschraubers ab und kann mit anderen Organisationen zusammen, z.b. mit der Bergwacht durchgeführt werden.

3 Seite 3 von 9 Der Termin wird standortnah zu einem Luftbetreiber durchgeführt und findet immer an einem Werktag statt. Dies gilt für Module B und C. zahl beim Betreiber max. 25 Modul C Einsatzausbildung 6 ÜE 1 Tag Einweisung Prozeduren Briefing / Debriefing Rettungsprozeduren im Fließgewässer Evakuierung Ziel dieses Modul ist es, dem TN die verschiedenen standardisierten Rettungsprozeduren mit dem Hubschrauber theoretisch und praktisch im Fließgewässer beizubringen. Voraussetzung ist neben den allgemeinen Lehrgangsvoraussetzungen die Module A/B. Dieses Modul findet wie das Modul B an einem Werktag statt. zahl max. 6 Modul D Psychologische Betreuung 6 ÜE 1 Tag Definition der Einsatzlagen Mögliche Situationen Rollenspiele Möglichkeiten Ziel dieses Moduls ist es, dem Lehrgangsteilnehmer in die Lage zu versetzen, auf Personen im Einsatzgebiet lagebedingt einzugehen und auf deren Bedürfnisse einzugehen. Ebenso soll es ihm ermöglicht werden, eine Person auf die Evakuierung vorzubereiten. zahl max. 25 Ausbildungsablauf : Der Lehrgang ist geplittet über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten, da wasserwachtspezifische Tage wie Modul A und D zentral gestaltet werden können. Modul B und C sind abhängig von der Verfügbarkeit von der Hubschrauber und können auch nur in kleineren Kontingenten durchgeführt werden.

4 Seite 4 von 9 Das Modul A dient primär der Feststellung der Einsatztauglichkeit und der Überprüfung der Grundkenntnisse. B und C machen mit dem Rettungsmittel Hubschrauber vertraut und vermitteln die notwendigen Prozeduren im Umgang mit dem Hubschrauber. Modul D schliesst den Lehrgang ab. Daran schließt sich jeweils ein Tag pro Jahr Weiterbildung an. Auswahl der Lehrgangsteilnehmer : Der limitierende Faktor der Luftretterausbildung ist das Flugstundenkontingent, das jährlich zur Verfügung steht. Um einsatzklar zu bleiben, muß jeder Luftretter mind. 1 x im Jahr eine Weiterbildung mitmachen können. An Hand des verfügbaren Flugstundenkontingents und dem schon festgelegten Zeitbedarf für eine Weiterbildung wird die maximale Anzahl der auszubildenden Luftretter festgelegt. Diese liegt in Bayern derzeit bei 50. Neben den Fähigkeiten in der Wasserrettung sollte bei der Benennung von n darauf geachtet werden, daß diese auf Grund ihrer Einbindung in lokale Strukturen im Katastrophenfall auch abkömmlich wären. D.h. der sollte möglichst nicht in einer Schlüsselposition in der sein oder auf jedem Fall jederzeit in dieser Position ersetzbar sein. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, daß der Luftretter grundsätzlich alleine auf einem Hubschrauber eingesetzt wird, aber im Katastrophenfall sie möglichst als Gruppe eingesetzt werden, d.h. sie sind gegliedert zu einer Gruppe die aus insgesamt 5 Mann besteht : 1 Gruppenführer und 2 Trupps a 2 Mann. Von den Trupps wird je ein Mann eingesetzt und der anderen dient wie im Zweifelsfall der Gruppenführer zum Austausch. Dementsprechend sollten die auch räumlich nahe zueinander herkommen. Ausrüstung : Der Mehrwert der als Luftretter besteht einmal aus der Ausbildung im Wasser, aber auch in der Ausrüstung, die für die Rettung im Wasser ausgelegt ist. Dies ermöglicht es dem Luftretter auch abgesetzt vom Hubschrauber im gewissen Grad autark zu arbeiten. Zusätzlich können die Betreiber von Hubschraubern durch die Standardisierung von Ausrüstung und Einsatzgrundsätzen von einer kalkulierbaren Qualität ausgehen. Diese hat erst zur Bereitschaft geführt, gemeinsame Einsätze zu bestreiten.

5 Seite 5 von 9 Deshalb ist für jeden Luftretter eine Mindestausrüstung mit teilweiser Modellvorgabe vorgeschrieben. Folgende Ausrüstungsgegenstände sind für den Einsatz in der Luftrettung festgelegt : Persönliche Ausrüstung für jeden im Einsatz befindlichen Luftretter Neoprenanzug 6 mm Neoprenoverall aus Superlite Neopren mit Small Diamond Aussenkaschierung und PU- Folien Verstärkungen auf Knie, Schienbein Gesäss und Unterarm. Schienbein und Unterarmschutz aus 3 mm Neopren eingenäht. Innenseitig verstärkte Nahtkreuzungspunkte. Komplett verklebt und innen und aussenseitig Blindstichvernäht. Separate 3 mm Kopfhaube mit Dichtmanschette. Frontreissverschuss für einfachen Einstieg mit Neoprendichtlippe und Klettverschluss am Stehkragen. Grundfarbe rot, gelb oder orange Schwimmweste Schuhe, Neoprensocken, Fünffingerhandschuhe neopren Helm Wildwasser-Schwimmweste: Schlupfweste mit dreigeteilter Frontpartie für optimale Passform nach EN 393 mit Ausklinkgurt. Drei Fronttaschen, umlaufendes 30 mm Gurtsystem mit Metallschnallen im Hüftsaum und an den Schultern. 50 mm Polyesterausklinkgurt mit Klappdeckelschnalle und Edelstahlumlenkplatte. Fünffinger-Neoprenhandschuhe (Paar) 3 mm mit kaschierten Innenflächen und Klettverschluss; Neoprensocken (Paar) ohne kaschierte Fuss- Sohle zum Tragen in den Einsatzschuhen, Neopren 3 mm Schuhe, nicht Leder Wildwasserhelm mit hinten verstellbarem Stirngurt und verstellbarem Kinnriemen mit Kunststoffverschlussklammer. Schutzhelm muss über die Ohren reichen gemäss Class 2 für Canyoning und Wildwasser, nach EN Signalfarbe rot, gelb oder orange

6 Seite 6 von 9 Sitz-/Brustgurt Mammut Air Rescue, Bandschlinge, Stahlkarabiner Seesack Packtasche aus strapzierfähigen Polyestergewebe zur Unterbringung des Neoprenanzuges, der Einsatzschuhe, Handschuhe, Wurfretter, Weste ect. Farbe: rot, gelb oder orange Wurfretter Beutel aus strapzierfähigen Polyestergewebe mit Befestigungsgurt und Steckschnalle, aufgedruckte Kurzbedienungsanleitung in Piktogrammen, deutsch, englisch. Leine 20 m, 8,5 mm hochfeste PP Kernmantelleine, Bruchlast im Knoten > N, Kchlauchüberzeuge an den Schlaufen. PE- Schwimmkörper. Beutelfarbe Signalfarbe in rot, gelb oder orange, Leine schwimmfähig, Farbe gelb, rot oder gelb-rot. Kappmesser oder Rettungsschere Lampe Kappklappmesser: Kappklappmesser zur Unterbringung in einer Brusttasche der Wildwasserschwimmweste. Klinge aus rostfreiem Edelstahl, arretierbar mit einer Mindestlänge von 7,0 cm mit Wellensägeschliff. Griff aus Kunststoff, Aluminium oder Stahl mit Öse oder Loch zur Befestigung einer Reepschnur Wasserdichte Stablampe in Kunststoffgehäuse mit Reflektor, 4 Mignonbatterien, Signalfarbe rot, gelb oder orange. Incl. notwendiger Batterien z.b Unterwaterkinetiks UK4AA oder glw.

7 Seite 7 von 9 Notblitz Stroboskopblitzer, wasserdicht mit Mono- oder Mignonbatterie. Länge ca. 12,0 cm, Durchmesser ca. 3,5 cm. z.b. Seemann-sub Taucherbrille Tauchermaske aus schwarzen Silikon, Bauform einer Schwimmbrille ähnlich, jedoch mit Nasenerker und somit zum Tauchen geeignet, mit verstellbarem Kopfband. z.b. DACOR bandit oder glw. Führungssatz 1x pro Gruppe Funkhelm GPS Kompakter GPS-Handempfänger mit geringem Gewicht für Outdooreinsatz. Abspeicherbare Wegrouten, Back-Track-Funktion, Navigationsdisplay mit Positionsanzeige, incl. Notwendigen Batterien. z.b Garmin etrex, oder glw. Wasserdichte Gerätehülle GPS-Handempfänger Aus PVC-Klarsichtfolie mit Aluminium- oder Kunststoffklemmschienen, mit Halteband, geeignet zur wasserdichten Aufnahme des angebotenen GPS-Handempfängers

8 Seite 8 von 9 Führungssack Aus gewebearmierten Kunststoff in greller Farbe rot, orange, oder gelb. Boden- und Seitenteil mit eingenähtem Netz, damit eingedrungenes Wasser schnell abfliessen kann. Rucksack mit zwei Schultertrageriemen mit Verbreiterung und Verstellmöglichkeit. Oberer Verschluss mit Schnur zum Binden. Inhalt mindestens 37 l Volumen Trapezgurt Sitzgurt BOS 4 m Funkgerät Flugfunkgerät Frequenzbereich MHz Kanäle umschaltbare Sendeleistung 1 / 5 Watt beleuchtete Einzelruf-Tastatur alphanumerisches Punk-Matrix-Display Kanal-Alias-Funktion (jedem Kanal kann auf Wunsch im Display ein Klartext-Name zugeordnet werden) Schutzklasse IP 54 (Spritzwasserschutz) Gewicht 532 g BOS-Zulassung: H2-9/96-A7D1 ZZF-Zulassung: A EEU Gerätetyp Handsprechfunkgerät für VHF/AM Flugfunk Anwendungsbereich rauhe Umgebung Metall-Gehäuse sehr robust, weitgehend staubund wassergeschützt, schockresistent Antenne flexible Wendelantenne (TNC) Frequenzbereich 118, ,975 MHz Kanalraster 25 khz Anzeige mechanisch, 5-stellig, beleuchtbar (FSG

9 Seite 9 von 9 Organisation : Für die Planung und Durchführung der Ausbildung der Luftretter ist derzeit die AG Luftrettung verantwortlich. Sie stellt sicher, dass die Flugkontingente gerecht und paritätisch aufgeteilt werden. Ebenso wickelt sie den gesamten administrativen Aufwand für den Lehrgang ab. Dies ist gerade wegen der Auflagen der Betreiber notwendig. Auf Grund der eingeschränkten Ressourcen ist die Ausbildung mit dem Hubschrauber nur an Werktagen möglich. Ansprechpartner : Ingo Roeske Andreas Geuther LV Bayern Privat: Dienst: Mobil : Em@il: Iroeske@t-online.de