Nationalsozialistische Presse und Gleichschaltung der Tageszeitungen in Ingolstadt

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1 1 Erschienen in: Stadtarchiv/Wissenschaftliche Stadtbibliothek/Stadtmuseum Ingolstadt (Hrsg.) (1995): Ingolstadt im Nationalsozialismus. Eine Studie. Dokumentation zur Zeitgeschichte. Ausstellungskatalog, Ingolstadt: Stadtarchiv, Wissenschaftliche Stadtbibliothek, Stadtmuseum Ingolstadt, S Nationalsozialistische Presse und Gleichschaltung der Tageszeitungen in Ingolstadt Christoph Neuberger 1 /Jan Tonnemacher 2 Vorbemerkungen In der NS-Pressegeschichtsschreibung ist eine Wende zur Regionalerforschung erst in Umrissen 3 erkennbar. Zwar ist für Bayern die Forschung [a]m weitesten vorangeschritten 4, doch ist Ingolstadt davon auszunehmen. 5 Veröffentlichungen, die die Ingolstädter Verlags- und Pressegeschichte zum Thema hatten, enthielten über Jahrzehnte hinweg nur wenige Sätze zur Presse im Dritten Reich und wiederholten meist dieselben dürren Fakten über das Ende von drei der vier Tageszeitungen, die Anfang 1933 in Ingolstadt herausgegeben wurden. Der Hintergrund blieb so fast völlig im Dunkeln. 6 Hanny hielt eine intensivere Beschäftigung mit dieser Zeit sogar ausdrücklich für unnötig. Er schrieb: Übergehen wir die unheilvollen Jahre des tausendjährigen Reiches, die... besonders in der Geschichte der Presse, die nun einmal der Niederschlag alles geistigen und 1 Dipl.-Journ. Christoph Neuberger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Journalistik II der Katholischen Universität Eichstätt. 2 Prof. Dr. Jan Tonnemacher, Lehrstuhl für Journalistik II der Katholischen Universität Eichstätt. 3 Peter Stein: Die NS-Gaupresse Forschungsbericht Quellenkritik neue Bestandsaufnahme. München/New York/London/Oxford/Paris 1987, S Ebd., S. 40. Dort auch ein Forschungsüberblick: vgl. ebd., S Der vorliegende Beitrag mußte innerhalb weniger Wochen entstehen, so daß einige wünschenswerte Recherchen und eine Inhaltsanalyse unterbleiben mußten. Ohne die Hilfe von Herrn Christoph Markl M.A., Ingolstadt, und Herrn Dr. Theodor Straub, Gaimersheim, wäre es nicht gelungen, den Beitrag im vorgegebenen Zeitrahmen abzuschließen. Ihnen sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt. 6 Wichtigste Untersuchung zum Thema ist bisher die Magisterarbeit von Christoph Markl, die 1984 am Institut für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft) der Universität München entstanden ist. Sie ist zwar vornehmlich der Heimatpresse der Nachkriegszeit gewidmet untersucht am Beispiel des Donau Kuriers, spart aber die Vorgeschichte nicht aus. Vgl. Christoph Markl: Restauration und Konzentration. Zur Entwicklung der Heimatpresse nach Eine regionale Fallstudie. Magisterarbeit (verv. Ms.), München 1984, S u Wenig ergiebig für das Thema sind die Beiträge von: H. Hanny: Zur Geschichte der Ingolstädter Zeitungen. In: Ingolstädter Heimatblätter. 15 (1952), Nr. 6, S. 24; Franz Koislmeier: Vom Einblatt-Druck zum heutigen Donau Kurier. 322 Jahre Zeitung in Ingolstadt/83 Jahre Ingolstädter Zeitung. In: Ingolstädter Heimatblätter. 17 (1954), Nr. 4, S , hier S. 15; Alfons Euler: Die Geschichte der Buchdrucker und Verleger Ingolstadts. Ingolstadt 1957, S. 27; Rudolf Koller: Ingolstadt und der Buchdruck. In: Ingolstädter Heimatblätter. 23 (1960), Nr. 5/6, S , hier S. 26; Siegfried Hofmann/Gerhard Wilczek: Lokal- und Zeitgeschichte aus der Ingolstädter Zeitung. In: Sonderbeilage zum Donau Kurier 100 Jahre Ingolstädter Zeitung , S. V-XXX, hier S. XXII u. XXIV; Gerd Treffer: Ein Jahr Bücher Pustet in Ingolstadt. Buchund Verlagswesen in Ingolstadt. Ingolstadt, o.j. (1990), S. 35; Hans Wagner: Courage aus einem Energiezentrum: Der Donau Kurier. In: Hans Wagner/Ursula E. Koch/Patricia Schmidt-Fischbach (Hg.): Enzyklopädie der bayerischen Tagespresse. München 1990a, S , hier S

2 2 kulturellen Lebens eines Volkes sein soll, keine Bedeutung hatte. 7 Sucht man nach Ursachen für dieses Forschungsdefizit, so dürfte nicht nur das (unhaltbare) Argument der Bedeutungslosigkeit eine Rolle gespielt haben. Man wird an der Frage nicht vorbeikommen, ob sich auch die verlegerische Kontinuität auf dem Ingolstädter Zeitungsmarkt ausgewirkt hat. 8 Frühe nationalsozialistische und völkische Presse in Ingolstadt Frühestes Parteiblatt der NSDAP in Ingolstadt war 1923 Der Schanzer, der den Untertitel Kampfblatt der National-Sozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei Ingolstadt trug. Schriftleiter war, anfangs zumindest, Anton Haselmayer, einer der Ingolstädter Parteigründer vom 14. Dezember Eine spätere Darstellung nennt den Parteigenossen Geßwein als Schriftleiter des Schanzer (er soll dessen geistiges Haupt gewesen sein), daneben habe sich auch der Parteigenosse Eichstätter um das Blatt verdient gemacht, der so manchen wunderbaren Artikel verbrochen 9 habe. Gedruckt wurde der Schanzer im Verlag des Ingolstädter Tagblatts, das zu dieser Zeit der NSDAP nahestand. Für den Vertrieb waren SA-Leute zuständig. Der Schanzer erschien erstmals am 10. Februar 1923 und wurde, einer Notiz im Ingolstädter Tagblatt zufolge, hauptsächlich im Straßenverkauf abgegeben und... in großen Maßen abgesetzt. Der Inhalt wendet sich im besonderen gegen die in letzter Zeit von Minister Oswald und der Ingolstädter Zeitung planmäßig eingesetzte Bekämpfung des Nationalsozialismus. 10 Der Schanzer sollte in zwangloser Folge erscheinen, so wurde es den Lesern angekündigt. Dennoch bot die NSDAP mit einer gewissen Beständigkeit im Abstand von zwei Wochen neue Nummern des Schanzers zum Kauf an. Das Blatt existierte nur von Februar bis November 1923 und wurde nach Hitlers Putschversuch durch den Stadtkommissar, Oberamtmann Ott, verboten. 11 Die Nationalsozialisten in Ingolstadt nahmen 1937 für sich in Anspruch, mit dem Schanzer [d]ie 1. örtliche Nationalsozialistische Zeitung, neben dem Völkischen Beobachter 12, herausgegeben zu haben. Pressetypologisch betrachtet, gehören periodische 7 Hanny, 1952, a.a.o., S Mit der thematischen Eingrenzung auf die Presse wird im vorliegenden Beitrag nur ein Teil der öffentlichen Kommunikation erfaßt. Gerade die Nationalsozialisten setzten für ihre Propaganda nicht nur Massenmedien ein, sondern suchten den direkten Kontakt zur Bevölkerung. In einem Bericht von 1937 über die Propagandatätigkeit der NSDAP in Ingolstadt finden sich folgende Zahlen: Großversammlungen und Versammlungen wurden durchgeführt zirka 2000, Filmveranstaltungen der Gaufilmstelle 250, Lichtbildvorträge 180. o.v.: Propaganda. Schrittmacher der Bewegung. In: Donaubote. Sondernummer vom , S o.v.: 15 Jahre Kampf um Ingolstadt. In: Donaubote. Sondernummer vom , S. 2 f., hier S o.v.: (Der Schanzer). In: Ingolstädter Tagblatt. Nr. 35 vom , S Vgl. o.v.: [Meldung ohne Überschrift]. In: Ingolstädter Tagblatt. Nr. 263 vom , S. 3. Nach Hinweisen im Ingolstädter Tagblatt und im Donauboten sowie erhaltenen Exemplaren lassen sich folgende Erscheinungsdaten des Schanzer rekonstruieren: Nr. 1: , Nr. 2: 17.2., Nr. 3: 3.3., Nr. 4: 10.3., Nr. 5: 25.3., Nr. 7: 14.4., weitere Nummern: 28.4., 11.5., 2.6., 15.6., 2.7., Nr. 13: 22.7., Nr. 17: Eine für den geplante Nummer konnte wegen des Verbots nicht mehr erscheinen. 12 o.v.: Zum Kreistag der NSDAP: Ein Weg des Kampfes und des Opfers. Die Geschichte der NSDAP in Ingolstadt Zusammengestellt durch das Kreispresseamt nach Berichten alter Kämpfer. In: Donaubote. Nr. 113 vom , S. 3-6, hier S. 3.

3 3 Druckwerke mit vierzehntäglicher Erscheinungsweise nicht mehr zu den Zeitungen. Zählt man sie dennoch hinzu (wie dies Peter Stein in seiner Auflistung der ältesten NS-Zeitungen tut), so erweist sich die Behauptung auch im Lichte neuerer Forschung als richtig. Nach dem Völkischen Beobachter, der ab 18. Dezember 1920 als nationalsozialistische Tageszeitung in München erschien und dessen Herausgeber Adolf Hitler war, nennt Stein als älteste NS-Zeitungen den Stürmer aus Nürnberg (Wochenzeitung, ab 20. April 1923) und Der Nationalsozialist aus Stuttgart, der erst nach dem Parteiverbot herauskam (vierzehntäglich, von 15. Juli 1924 bis vermutlich Ende 1925). 13 Der Schanzer aus Ingolstadt, den es schon im Februar 1923 gab, ist Stein offenkundig nicht bekannt gewesen. In der Nachfolge des Schanzers standen zwei Blätter, deren Erscheinen sich nur ungenau datieren läßt schrieb der Donaubote über den Schanzer : Später wurde diese[r] in Blauen Panther umgetauft. Eine Nummer dieser Wochenblätter Das Vaterland wurde verboten und eingezogen. 14 Der Blaue Panther dürfte erstmals im November 1923 erschienen sein. 15 Mit dem Namenswechsel sollte das Weiterbestehen eines nationalsozialistischen Presseorgans nach dem Verbot der NSDAP verschleiert werden. 16 Über das Vaterland (soweit es sich dabei überhaupt um ein eigenständiges Blatt handelte) ließ sich nichts weiter in Erfahrung bringen. Genaueres läßt sich über ein viertes Blatt sagen, die Völkische Donaustimme, deren Auftauchen in einem Bericht des Stadtrats vermerkt ist: Zur Ermöglichung einer wirksameren Propaganda hat die hiesige Ortsgruppe des Völkischen Blockes einen eigenen Presseverlag gegründet, in welchem die Völkische Donaustimme in zwangloser Reihenfolge erscheint und erstmals am 5.X.24 herausgebracht wurde. 17 Zwei Wochen später, am 19. Oktober 1924, erschien die zweite Nummer der Völkischen Donaustimme, die den Untertitel Aufklärungs- und Kampfblatt für die nationale und soziale Bewegung des Völkischen Blocks, Kreis Oberbayern-Nord trug und deren Kopf zwei Hakenkreuze zierten. Weitere Nummern der Völkischen Donaustimme sind nicht belegt. Das Stadtarchiv Ingolstadt besitzt ein Exemplar der zweiten Nummer der Völkischen Donaustimme. 18 Darin wird als Schriftleiter Ludwig Langenstein genannt, als Redaktion der Völkische Block Ingolstadt. Unter der Überschrift Aushalten! Ausharren! werden die Anhänger der völkischen Bewegung aufgefordert, nicht [zu] verzagen, solange ein deut- 13 Vgl. Stein, 1987, a.a.o., S Zum Kreistag der NSDAP..., 1937, a.a.o., S Vgl. 15 Jahre Kampf..., 1937, a.a.o., S Auf diese Praxis verweist: Kurt Koszyk: Deutsche Presse Geschichte der deutschen Presse, Teil III. Berlin 1972, S Halbmonatsbericht, 14. Oktober 1924 (Stadtarchiv Ingolstadt, A III/23; dort finden sich auch die weiteren Berichte bis einschließlich Halbmonats- und Monatsberichte von 1929 bis einschließlich 1939: Stadtarchiv Ingolstadt, A XVI/142). Die Halbmonats- und Monatsberichte des Stadtrats (bzw. des Oberbürgermeisters oder Polizeiamts) von Ingolstadt gingen an das Regierungspräsidium Oberbayern, an die Polizeidirektion München und andere übergeordnete amtliche Stellen. Diese Berichte sind (zumindest bis 1933) eine ergiebige Quelle für die Ingolstädter Presse. 18 Vgl. Stadtarchiv Ingolstadt A III/3t.

4 4 scher Mann Adolf Hitler und seine Freunde im Gefängnis sitzen. Wüste Beschimpfungen gelten den marxistischen Schmierfinken u. Pressebanditen 19. In Ingolstadt tauchten also sehr frühzeitig nationalsozialistische und völkische Blätter auf. Sie waren allesamt nur kurzlebige Erscheinungen ganz im Gegensatz zum Donauboten, der vom 1. Juni 1927 bis zum Kriegsende als Tageszeitung bestand. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (dazu gehört der Schanzer ), begann die Entwicklung einer spezifischen NS-Presse erst nach der Neugründung der Partei im Februar Weil Hitler dem gesprochenen Wort eine höhere Bedeutung beimaß als dem geschriebenen Wort, schenkte er der Presse in der Kampfzeit relativ wenig Aufmerksamkeit. Dies war ein wichtiger Grund dafür, daß ein zentraler NS-Presseapparat nur mit Verzögerung entstand und die meisten Blätter in die Hand der Gauleiter gerieten. So entwickelte sich eine im einzelnen kaum steuerbare Gaupresse 21, aus der erst 1933/34 eine zentral gelenkte, konforme Parteipresse 22 hervorging. Gründung und erste Jahre des Donauboten Verlag und Partei nahmen auch für den Donauboten Superlative in Anspruch: Sie charakterisierten ihn abwechselnd als erste nationalsozialistische Provinzzeitung 23 und [ä]lteste nationalsozialistische Provinztageszeitung Deutschlands 24. Wie die Bestandsaufnahme der NS-Zeitungen zeigt, ist unter den ältesten Blättern, die 1933 noch existierten, der Donaubote nach dem Völkischen Beobachter die zweitälteste nationalsozialistische Tageszeitung und die älteste Provinztageszeitung. Alle anderen NS-Blätter mit früherem Gründungsdatum hatten eine wöchentliche Erscheinungsweise und wurden zum Teil 1930/31 in Tageszeitungen umgewandelt. Allerdings gab es vor dem Donauboten andere nationalsozialistische Tageszeitungen, die der (nicht eindeutig definierten 25 ) Provinzpresse zuzurechnen sind, aber 1933 nicht mehr existierten. 26 Der Donaubote war also nicht die erste nationalsozialistische Provinztageszeitung Deutschlands. Eine Tageszeitung war 1927 für eine damals noch relativ unbedeutende Partei ein riskantes Unternehmen. Man muß sich vor Augen halten, daß nur ein Drittel der NS-Blätter (24 von 75), die zwischen 1925 und 1929 gegründet wurden, bis 1933 weiterbestanden. Erst 1930/31 wagten viele nationalsozialistische Wochenzeitungen, die bis dahin zahlenmäßig 19 (Schl.): Aushalten! Ausharren! In: Völkische Donaustimme. Nr. 2 vom , S Vgl. Norbert Frei: Nationalsozialistische Eroberung der Provinzpresse. Gleichschaltung, Selbstanpassung und Resistenz in Bayern. Stuttgart 1980, S Stein, 1987, a.a.o., S Ebd., S Zum Kreistag der NSDAP..., 1937, a.a.o., S So die Selbstbeschreibung des Donauboten in: Institut für Zeitungswissenschaft an der Universität Berlin (Hg.): Handbuch der deutschen Tagespresse. 7. Auflage, Leipzig 1944, S Vgl. Stein, 1987, a.a.o., S. 11 f. 26 Stein nennt bereits für 1925 zwei nationalsozialistische Provinztageszeitungen: Der Norddeutsche Beobachter aus Greifswald war von vermutlich Januar bis September 1925 eine Tageszeitung, bevor er auf wöchentliche Erscheinungsweise umgestellt wurde. In Landshut erschien vom 11. März 1925 bis 9. November 1926 täglich der nationalsozialistisch eingestellte Kurier für Niederbayern, der später den politischen Kurs wechselte. Vgl. ebd., S. 177.

5 5 deutlich überwogen, den Übergang zu einer häufigeren Erscheinungsweise. 27 Was also bewegte die Ingolstädter Nationalsozialisten, so frühzeitig eine eigene Tageszeitung herauszugeben? Eine Rolle hat sicher das frühe Erstarken der NSDAP in Ingolstadt gespielt, waren doch vor allem Mitglieder und Wähler die potentiellen Leser und Inserenten der Zeitung. Auch die Konkurrenz von drei Tageszeitungen, die sich 1927 den Ingolstädter Zeitungsmarkt teilten und eine erstaunlich große politische Vielfalt boten, 28 mag weniger hemmend als motivierend gewirkt haben. Zwei davon, die Ingolstädter Zeitung und der Ingolstädter Anzeiger, waren Organe der beiden wichtigsten politischen Kontrahenten, der BVP (Bayerische Volkspartei) und der SPD. Wollte die NSDAP auch in der publizistischen Auseinandersetzung als ernstzunehmende Kraft neben die anderen großen Parteien treten, so war dies nur mit einer eigenen Tageszeitung möglich. Außerdem hatte die NSDAP mit dem Ingolstädter Tagblatt eine ihr nahestehende Tageszeitung verloren: Das Tagblatt hatte 1926 einen neutralen Kurs eingeschlagen. Zum Eklat kam es, als der Verleger des Tagblattes, Ludwig Stadelmaier, zugleich Stadtrat, am 21. Januar 1927 aus der völkischen Stadtratsfraktion ausgeschlossen wurde: 29 Über die Ursache der Massnahme gab eine öffentliche Versammlung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei am Freitag, den 28. Januar 1927 im Bergbräukellersaal Aufschluss. Stadelmaier ist Verleger des Ingolstädter Tagblattes, also des bisherigen Parteiorgans des Völkischen Blockes bezw. der NSDAP. Seit einiger Zeit hat das Ingolstädter Tagblatt seine Einstellung gegenüber der völkischen Bewegung wesentlich geändert und sich mit dem Wechsel in der Schriftleitung im November vg.jhs. zu einem politisch neutralen Blatt entwickelt. Nach dieser Umstellung hat Stadelmaier u.a. auch in der jüdischen Geschäftswelt Inserate geworben und tatsächlich auch erhalten. Damit war nach Auffassung der völkischen Stadtratsfraktion ein Verstoss gegen fundamentale Parteigrundsätze gegeben, der schliesslich zum Ausschluss aus der Fraktion führte. 30 Der Verlust des Parteiorgans muß als schwerwiegend empfunden worden sein, denn schon nach weniger als einem halben Jahr war der Donaubote gegründet. In einem Flugblatt, das vermutlich Februar/März 1927 in Ingolstadt kursierte, ist zu lesen: Wir haben... kein Parteiblatt mehr und sind eigentlich, unseren Wählern und der Öffentlichkeit gegenüber mundtot Vgl. ebd., S. 171 f. u. S Hale nennt das große Angebot an Tageszeitungen in Ingolstadt ein zwar extremes, aber typisches Beispiel für die in mittleren deutschen Städten herrschenden Zustände im Pressewesen. Hale, 1965, a.a.o., S Fälschlich gibt er allerdings die Zahl der Ingolstädter Tageszeitungen mit fünf (statt vier) an. 29 Das Ingolstädter Tagblatt, ursprünglich ein liberales Blatt, hatte 1919 der SPD die Zusammenarbeit angeboten. Als sich daraus nichts ergab, wandte sich der Verleger Stadelmaier den Nationalsozialisten bzw. dem völkischen Block zu. Zu den diversen Richtungsänderungen des Tagblatts : vgl. o.v.: Nix mehr Judenfresser! (Ein Kleinstadtidyll aus übler Zeit). In: Ingolstädter Anzeiger. Nr. 293 vom , S. 3. Fortsetzung in: Ingolstädter Anzeiger. Nr. 294 vom , S Halbmonatsbericht, 31. Januar Flugblatt des völkischen Blocks (Stadtarchiv Ingolstadt).

6 6 Die Finanzierung von Zeitungen war für die NSDAP in der Kampfzeit eine schwer überwindbare Hürde, sollten die Blätter doch von parteifremdem Kapital unabhängig sein. Der gegnerischen, abwertend als Journaille bezeichneten Presse warfen die Nationalsozialisten Käuflichkeit vor. 32 Gleichzeitig verfügte die Partei vielerorts kaum über ausreichende Mittel: Apart from exceptional cases like Ingolstadt, where the party enjoyed the backing of a wealthy benefactor, the local branch had no further source of income other than its share of membership fees and the goodwill of its own supporters. 33 Die Voraussetzungen zur Selbstfinanzierung einer Zeitung waren in Ingolstadt besonders günstig: Die NSDAP hatte in Ortsgruppenleiter Dr. Ludwig Liebl, der privater Besitzer des Donauboten wurde, einen solchen potenten Förderer. Liebl was a classic example of the important and much-respected local personality who lent his prestige to the Nazi movement. 34 Allerdings ruhte die finanzielle Last nicht allein auf seinen Schultern. In späteren Darstellungen der Partei wird stets auf die Opferbereitschaft anderer Parteimitglieder verwiesen, so 1937 in einem Rückblick auf die Gründung der Zeitung: 35 Im März wurde zu diesem Zwecke [der Gründung einer Zeitung] im Schäffbräuhaus eine Versammlung einberufen. Pg. Bergler sprach über die Notwendigkeit der Gründung eines eigenen Parteiblattes. Die ersten Mittel in Höhe von 300 RM. wurden von der Völkischen Kampfgemeinschaft, die von Pg. Karrer, Pfeffer, Roth und Peter vertreten war, gezeichnet. Arbeiter haben also hier die ersten Mittel zur Verfügung gestellt. Eine weitere Reihe von kampfbereiten Männern gaben damals kleine Summen; Sanitätsrat Dr. Liebl mußte in der Folgezeit fest in seinen Geldbeutel greifen, um das Unternehmen zu erhalten. Opferbereite SA.-Männer, von denen hier nur einige, Schäfer, Kanzler und Berger, Peter, Falkner und Fritz genannt seien, warben die Abonnenten. Andere halfen auf alle mögliche Weise mit, um durch freiwillige Arbeit die Ausgaben auf das Mindestmaß zu beschränken. 36 Im bereits erwähnten Flugblatt wurden die nationalen, sozialen und völkischen Freunde zur Zeichnung von Beteiligungsscheinen im Wert von 10 Reichsmark aufgerufen, die jeweils zur Hälfte am 1. April und 1. Mai 1927 eingezahlt werden sollten. Unterzeichnet ist das Flugblatt von der Parteileitung, der völkischen Stadtratsfraktion, der Völkischen Frauengruppe, der SA und der Völkischen Kampfgewerkschaft. 37 Der Appell an die Freunde blieb nicht ohne Widerhall: Am 31. März 1927 berichtete der Stadtrat, daß es [d]em Vernehmen nach... schon gelungen [ist], den grössten Teil des erforderlichen Anlagekapitals durch Vertrieb von Anteilscheinen zu je RM 10.- aufzubringen Vgl. Stein, 1987, a.a.o., S Geoffrey Pridham: The National Socialist Party in Southern Bavaria : a Study of its Development in a predominantly Roman Catholic Area. London 1969, S Ebd., S Stein stellt allgemein zur NS-Presse vor 1933 fest: Die Rentabilität und eben doch auch der Gewinn konnten erzielt werden durch den Einsatz von Mitteln, die keinem bürgerlichen Zeitungsverleger und in dem Umfange auch nicht der sozialistischen Presse zu Gebote standen: pausenlose Ausbeutung von Arbeitskraft der Parteimitglieder, starker Gesinnungsdruck zu Spenden, Abonnements und Anzeigen, Verkaufsvorteile in einer ständig mobilisierten Partei- und politischen Öffentlichkeit usw. Ebd., S Zum Kreistag der NSDAP..., 1937, a.a.o., S Vgl. Flugblatt..., a.a.o. 38 Halbmonatsbericht, 31. März 1927.

7 7 Dem Anschein nach hat Hitler der Gründung des Donauboten zugestimmt, obwohl er einer parteiinternen Konkurrenz zum Völkischen Beobachter ablehnend gegenüberstand, den er als Instrument zur Durchsetzung seines eigenen Führungsanspruchs und zur Integration der Partei betrachtete. 39 Bis 1930 bestand das Pressekonzept der Reichsleitung ganz offensichtlich darin, unterhalb der Ebene des Völkischen Beobachters allenfalls kleinere Wochenzeitungen zuzulassen 40, die, wie Hitler es 1928 formulierte, anhand der täglichen Begebenheiten im beschränkten örtlichen Bereich unsere Weltanschauung vertiefen und neue Mitglieder werben 41 sollten. Hitler besuchte einem Bericht des Stadtrats zufolge Ende März 1927 Ingolstadt und soll bei dieser Gelegenheit mit den hiesigen Führern der N.S.D.A.P. Fühlung genommen [haben]. Über den eigentlichen Zweck der Besprechung konnte noch nichts in Erfahrung gebracht werden. 42 Da die Vorbereitungen zur Herausgabe des Donauboten schon weit vorangeschritten und Zeitungsgründungen der NSDAP zu dieser Zeit noch selten waren, dürfte es unwahrscheinlich sein, daß dieses Vorhaben nicht zur Sprache kam. Diese Vermutung hat der Donaubote zehn Jahre später bestätigt: 1927 war Dr. Liebl... oft mit dem Führer zusammen. In diesem Jahre war der Donaubote gegründet worden. Führende Parteimitglieder sahen die Entstehung dieser Zeitung nicht gerne, da sie eine Konkurrenz für den Völkischen Beobachter befürchteten, dessen finanzielle Lage ja auch nicht rosig war. Dr. Liebl aber vertrat den Standpunkt, daß der Völkische Beobachter die Aufgabe einer Provinzzeitung nicht übernehmen kann. Der Führer gab den Ausschlag mit seinem Worte und die erste Nummer des Donauboten konnte herausgegeben werden. 43 Da vom Donauboten, auch als Tageszeitung, keine ernsthafte Konkurrenz für das Organ der Parteileitung drohte und er die geforderte Heimatnähe besaß, könnte diese Darstellung zutreffen. Die NSDAP hatte damals die propagandistischen Chancen der lokalen Tageszeitung noch kaum genutzt. Im Gegensatz zur Wochenzeitung, die primär der Binnenkommunikation in der Partei diente, konnte sie mit einem tagesaktuellen und thematisch breiteren Informationsangebot ein größeres Publikum gewinnen und neue Kreise mit der NSDAP in Berührung bringen. Eine Zeitung mit lokalem Schwerpunkt hatte außerdem den Vorteil, jene Leser anzusprechen, die weniger an der großen Politik als am örtlichen Geschehen interessiert waren, das sie unmittelbar betraf. Sehr richtig erkannte San.-Rat Dr. Liebl, daß der Völkische Beobachter kein wirksames Gegengewicht [zu den lokalen Organen der anderen Parteien] darstellen konnte, da diesem der Heimatcharakter fehlte, der besonders bei der Frau, nicht viel weniger aber beim Manne, eine der Hauptforderungen an sein Leibblatt ist Vgl. Stein, 1987, a.a.o., S. 51 u. 53; Frei, 1980, a.a.o., S. 86 f. 40 Stein, 1987, a.a.o., S Rundschreiben Hitlers vom , S. 1 (Bundesarchiv Koblenz, Slg. Schumacher, Nr. 260). Zitiert nach: Stein, 1987, a.a.o., S. 58. Vgl. auch Hale, 1965, a.a.o., S Ebd. 43 (D.): Der Führer schrieb ins Gästebuch. San.-Rat Dr. Liebl und seine Begegnungen mit dem Führer. In: Donaubote. Sondernummer vom , S (D.): Eilt sehr! In: Sonderbeilage zum Donauboten Ein Doppeljubiläum für San.-Rat Dr. Ludwig Liebl. Nr. 261 vom , S. 12. In diesem Sinne auch die pathetische Beschreibung des Donauboten in: Franz Laschinger: Die Struktur der bayerischen Presse am 3. Juni München 1936, S. 116 f.

8 8 Vor dem offiziellen Gründungsdatum des Donauboten, dem 1. Juni 1927, erschienen Ende Mai bereits zwei Werbenummern. Ab Anfang Juni kam die Zeitung in der Regel an jedem Wochentag heraus. Im ersten Monat, also im Juni 1927, waren es 23 Nummern, meist im Umfang von vier Seiten. Mitte Juni berichtete der Stadtrat von rund 500 Abonnenten, was aber noch bei weitem nicht für das Überleben des Blattes ausreiche. 45 Anfang August war die Ortsgruppenleitung in grosser Sorge um die Erhaltung 46 des Donauboten. Partei und Verlag bemühten sich um die Werbung neuer Bezieher. Um die Abonnentenzahl zu erhöhen, versandte der Verlag an zahlreiche Personen ein Rundschreiben, in dem ihnen die unaufgeforderte Lieferung des Donauboten angekündigt wurde: Wir sind der Meinung, dass auch Sie unserer Gesinnung sind und werden ab 1. August 1927 die Zeitung Der Donaubote für Sie einweisen, soferne eine Absage nicht erfolgt. Diese Art der Abonnentenwerbung wird allenthalben als Aufdringlichkeit missbilligt und dürfte daher kaum erfolgreich sein. 47 Nicht nur, daß die Haltung der Bevölkerung gegenüber dem neuen NS-Blatt reserviert blieb, auch intern gab es Schwierigkeiten: Die Abstimmung zwischen der Partei und der Zeitungsredaktion gelang nicht, was zu häufigen Wechseln in der Schriftleitung führte. 48 Erster Schriftleiter des Donauboten war Major a.d. Hermann Schmidt, der zuvor politisch noch nicht besonders hervorgetreten [war] 49. Er legte bereits im November 1927 die Schriftleitung nieder, weil er es ab[lehnte], weiterhin die von den massgebenden Parteiführern betriebene persönliche Hetzpolitik zu vertreten 50. Ihm folgte Bodo Uhse, der gleichfalls nach wenigen Monaten, im Juni 1928, als Schriftleiter abgelöst wurde, da er wegen seiner gemässigten politischen Kampfesweise gewissen massgebenden Persönlichkeiten nicht mehr entsprochen 51 habe. Auch dürfte deutlich geworden sein, daß Uhse ein anderes politisches Konzept verfolgte. Uhse hatte am Bamberger Tagblatt volontiert und dort als Redakteur gearbeitet, zugleich war er Mitglied im Bund Oberland e.v.. Nach einigen Monaten in Berlin, wo er nach eigenem Bekunden als Lyriker gescheitert war, kam er im Sommer 1927 nach Ingolstadt. Aus seiner Zeit dort sind nur wenige Fakten bekannt. 52 Im Spätherbst trat er in die NSDAP ein und schloß sich dem linken, antikapitalistisch eingestellten Straßer-Flügel an, der mit der Münchner Parteileitung um die Führung in der NSDAP konkurrierte. Nach der Entlassung vom Donauboten wurde Uhse Hauptschriftleiter der Schleswig- Holsteinischen Tageszeitung, die ab 3. Januar 1928 als erste norddeutsche NS-Tageszeitung in Itzehoe erschien. Außerdem schrieb Uhse für die Zeitungen des Kampf-Verlags in 45 Vgl. Halbmonatsbericht, 15. Juni Halbmonatsbericht, 1. August Ebd. 48 Ein Zusammenstellung der Schriftleiter des Donauboten bis 1937 enthält: Schreiben vom Von: Hauptschriftleiter Schweiger, Donaubote, Ingolstadt. An: NSDAP-Hauptarchiv, München (Bundesarchiv Koblenz, NS 26/1005). 49 Halbmonatsbericht, 31. Mai Halbmonatsbericht, 31. Dezember Halbmonatsbericht, 16. Juli Günter Caspar: Leben und Werk. Eine Chronik. In: Günter Caspar (Hg.): Über Bodo Uhse. Ein Almanach. Berlin/Weimar 1984, S , hier S Uhses Zeit in Ingolstadt ist jüngst genauer untersucht worden. Ergebnisse wird ein demnächst im Panther-Verlag, Ingolstadt, erscheinendes Buch enthalten.

9 9 Berlin, der im Besitz der Brüder Straßer war. Nach dem Austritt von Otto Straßer aus der NSDAP 1930 verließ auch Uhse die Partei, wandte sich der KPD zu und emigrierte im April Im Ausland begann er seine schriftstellerische Tätigkeit und wurde später in der DDR ein anerkannter Vertreter des sozialistischen Realismus. 53 Die Wünsche der Ingolstädter NSDAP-Oberen dürfte erst der mehrfach vorbestrafte Paul Emil Rings erfüllt haben, der im Juli 1928 von Uhse die Schriftleitung des Donauboten übernahm. Zurückhaltung im politischen Kampf konnte ihm kaum vorgeworfen werden: Mit seinem Eintritt habe in der Zeitung sofort eine wüste Judenhetze eingesetzt 54. Mehrfach werden in den Halbmonatsberichten der folgenden Zeit sein aggressiver Stil im Umgang mit politischen Gegnern und seine antisemitischen Ausfälle vermerkt. So heißt es über Rings im September 1928: [Rings] glaubt, in übelster Weise Sozialisten- und politische Hetze à la Stürmer Nürnberg machen zu müssen um für seine Zeitung Reklame zu machen. Er scheut sich nicht vor den fürchterlichsten Übertreibungen, dreisten Verdrehungen und Entstellungen sowie auch versteckten Aufforderungen zu Gewalttätigkeiten. 55 Im März 1929 wurde Rings aus unbekannten Gründen 56 entlassen. Möglicherweise, weil er den Bogen auch nach Ansicht von Parteigenossen überspannt hatte und der Partei zu schaden drohte. 57 Die Verantwortung des Schriftleiters übernahm von März bis Juli 1929 der Reichstagsabgeordnete Gottfried Feder, [f]ührender NS-Ideologe in der Frühzeit der Bewegung, eine der charakteristischen Gestalten in Hitlers Alter Garde 58. In seinen Schriften propagierte er die Brechung der Zinsknechtschaft des internationalen Kapitals. Feder hatte 1920 zu den Teilhabern des Völkischen Beobachters gehört, bevor die Zeitung in Parteibesitz übergegangen war, und gab 1929 sechs NS-Wochenzeitungen in Franken, der Pfalz und im Saargebiet heraus. 59 Feder war aber nur nominell Schriftleiter der Ingolstädter NS- Zeitung, denn tatsächlich war es nun der Ingolstädter NSDAP-Ortsgruppenleiter selbst, Eisenbahn-Obersekretär Bergler, der den Donauboten redaktionell betreute. Allem Anschein nach will sich die Schriftleitung dadurch die Immunität Feder s nutzbar machen, damit sie, jeder strafrechtlichen Verantwortung enthoben, ihre Kampfesweise nach 53 Vgl. ebd.; Reinhard Kühnl: Die nationalsozialistische Linke Meisenheim am Glan 1966, S. 53. Eine Werkausgabe ist im Aufbau-Verlag erschienen: Bodo Uhse: Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Herausgegeben von Günter Caspar. 6 Bände, Berlin/Weimar Halbmonatsbericht, 16. Juli Halbmonatsbericht, 5. September Halbmonatsbericht, 2. April Dies legt ein Bericht des Stadtrats kurz vor seiner Entlassung nahe: Die rigorose Kampfesweise der Parteileitung und die fortgesetzte persönliche Hetze des Parteiorgans Der Donaubote haben selbst überzeugte Anhänger zur Besinnung gebracht und sie schliesslich veranlasst, der Partei den Rücken zu kehren. Halbmonatsbericht, 16. März Rings, der aus Essen stammte und als 28jähriger Schriftleiter des Donauboten wurde, trat für die Ziele der NSDAP nicht nur mit Worten ein: Im Juni 1929, also nach seiner Entlassung vom Donauboten, wurde er zusammen mit anderen Parteigenossen wegen Körperverletzung und Beleidigung verurteilt. Mit der Verurteilung der Angeklagten fanden die Ausschreitungen am 30. April 1928 im Café Kürzinger gegen jüdische Gäste ihre Sühne. Halbmonatsbericht, 17. Juni Robert Wistrich: Wer war wer im Dritten Reich? Ein biographisches Lexikon. Frankfurt a.m. 1987, S. 88 f. 59 Vgl. Oron J. Hale: Presse in der Zwangsjacke Düsseldorf 1965, S. 27 u. 52.

10 10 nationalsozialistischen Methoden unangefochten entfalten kann. 60 Feder löste im Juli 1929 der Reichstagsabgeordnete Wilhelm Dreher aus Ulm ab, während Bergler weiterhin die Redaktionsgeschäfte besorgte. 61 In der langen Liste der Schriftleiter des Donauboten findet sich für Oktober 1930 bis März 1931 mit Fritz Reinhardt der Name einer weiteren NS-Parteigröße. Reinhardt, ebenfalls Reichstagsabgeordneter, war in den Jahren 1928 bis 1930 Gauleiter von Oberbayern und gründete 1928 eine Fernschule für Parteiredner in Herrsching am Ammersee, die ab 1929 offizielle Rednerschule der NSDAP war. Ab April 1930 leitete er die Abteilung II der Reichspropagandaabteilung (Goebbels stand der Abteilung I vor), deren Aufgabe vor allem die Rednerschulung war. Reinhardt besaß enge Kontakte zu Gregor Straßer und verfolgte ab 1933 dessen wirtschaftspolitische Ziele als Staatssekretär im Reichsfinanzministerium weiter. Der Arbeitsbeschaffungsplan der Reichsregierung wird mit ihm in Verbindung gebracht ( Reinhardt-Plan ). Auch Reinhardt dürfte kaum publizistisch für den Donauboten tätig gewesen sein. Erst mit dem Nachfolger Reinhardts, Josef Schweiger, bricht die rasche Folge neuer Schriftleiter beim Donauboten ab. Der Donaubote führte sich, dem Stil der damaligen NS-Presse entsprechend, als Kampfblatt auf, hetzte gegen politische Gegner und griff den Staat an. So gewalttätig in der Sprache, wie es die Braunhemden in ihren Taten waren, zeichneten sich diese frühen Parteiblätter durch eine fast unglaubliche Primitivität aus. 62 In der Endphase der Weimarer Republik, als die politische Radikalisierung zunahm, setzte sich der Staat zur Wehr. Auf der Grundlage von Republikschutzgesetz und Notverordnungen des Reichspräsidenten konnten die Innenminister der Länder periodische Druckwerke verbieten. 63 Der bayerische Innenminister Karl Stützel hielt die unteren Behörden seit Jahresende 1930 dezidiert zur schärferen Kontrolle der NS-Blätter an 64, was zur Folge hatte, daß 21 von 26 Zeitungsverbote, die 1931 in Bayern ausgesprochen wurden, NS-Blätter trafen, davon allein drei den Donauboten (dessen Verbotsgeschichte vom NSDAP-Hauptarchiv sorgfältig dokumentiert wurde). 65 Insgesamt war der Donaubote in den Jahren 1931/32 viermal für mehrere Tage verboten, und zwar 1931 vom 7. bis 14. August, vom 5. bis 10. September, vom 3. bis 10. November (das Verbot wurde vorzeitig auf Beschwerde ab 6. November aufgehoben) und 1932 vom 23. bis 26. März. 66 Daß die Behörden gegen den 60 Halbmonatsbericht, 2. April Halbmonatsbericht, 16. Juli Hale, 1965, a.a.o., S Vgl. Koszyk, 1972, a.a.o., S Frei, 1980, a.a.o., S Vgl. ebd., S Vgl. Monatsberichte, 3. September 1931, 3. Oktober 1931, 2. Dezember 1931, 2. April Das NSDAP-Hauptarchiv nannte 1937 folgende, leicht abweichende Verbotszeiten: ab 7. August 1931 für 7 Tage, ab 4. September 1931 für 6 Tage, ab 3. November 1931 für 1 Tag und ab 24. März 1932 für 5 Tage. Vgl. Schreiben vom Von: NSDAP-Hauptarchiv, München. An: Dr. Liebl, Donaubote, Ingolstadt (Bundesarchiv Koblenz, NS 26/1005). In einer Aufstellung des Donauboten ist das Verbot vom 3. bis 10. November 1931 nicht erwähnt, dafür aber zusätzlich ein Verbot vom 3. bis 10. November Hier handelt es sich offensichtlich um eine Verwechslung der Jahreszahlen. Vgl. o.v.: Wir haben es nicht vergessen! Wie oft und wie lange ist der Donaubote schon verboten worden? In: Donaubote. Nr. 45 vom , S. 6. Pridham spricht fälschlich von drei Verboten mit einer Dauer von insgesamt vierzehn Wochen. Vgl. Pridham, 1969, a.a.o., S. 87.

11 11 Donauboten später keine Verbote mehr verhängten, liegt nicht an einer größeren Zurückhaltung des Ingolstädter Blattes, sondern an einem Kurswechsel in der Verbotspraxis, denn ab etwa Mitte 1932 waren fast nur noch kommunistische und sozialdemokratische Zeitungen von Verboten betroffen. 67 Der Donaubote erhielt erst 1932 den Status eines parteiamtlichen Blattes. Seither nannte er sich parteiamtliche Tageszeitung für das Kreisgebiet Ingolstadt-Pfaffenhofen 68. Über die Auflagenentwicklung des Donauboten machte der Verlag an das NSDAP-Hauptarchiv 1936 genaue Mitteilung: Im Juni 1927 startete die Zeitung in einer Auflagehöhe von 200 Exemplaren, erreichte im August 600 und im September 800 Exemplare. Bis Dezember 1932 stieg die Auflage langsam, aber stetig weiter auf Exemplare. Im Jahr der Machtergreifung wuchs die Auflage dann auf mehr als das Doppelte an (4.700 im Dezember 1933), besonders die Monate Januar (2.500), Februar (3.000) und März (3.500) brachten 1933 einen Anstieg. 69 Ein weiterer Auflagensprung ist zum Jahreswechsel 1935/36 zu beobachten, als der Donaubote die Abonnenten der Ingolstädter Zeitung übernahm: Lag die Auflage im Dezember 1935 zwischen Exemplaren, so war sie bis Februar 1936 auf über 9000 angewachsen 70. Die durchschnittliche Druckauflage des Donauboten im Dezember 1936 gibt das Handbuch der deutschen Tagespresse (1937) mit an. 71 Auf diesem Niveau stagnierte die Auflage bis Kriegsbeginn: Im Handbuch der Ausgabe 1944 ist für September 1939 eine nur geringfügig höhere Auflage ( Exemplare) verzeichnet. 72 Wie groß das Verbreitungsgebiet des Donauboten gewesen ist, läßt sich nur schwer rekonstruieren, es dürfte sich aber im wesentlichen auf das Kreisgebiet Ingolstadt-Pfaffenhofen beschränkt haben. Stein behauptet, daß der Donaubote zwei Nebenausgaben besaß, die in einiger Entfernung von Ingolstadt erschienen sind: Der Oberpfälzer in Tirschenreuth (vom 1. Dezember 1927 bis 30. September 1928) und der Volksaufruf in Herrsching (ab 1. Dezember 1931), der zuvor selbständige Wochenzeitung war. 73 Wie es zu diesen Verbindungen gekommen ist (nach Herrsching bestand ein Kontakt zu Reinhardt, 67 Vgl. Frei, 1980, a.a.o., S. 36 f. 68 Institut für Zeitungswissenschaft an der Universität Berlin (Hg.), 1944, a.a.o., S Noch das Nationalsozialistische Jahrbuch 1931 führt den Donauboten nicht unter den parteiamtlich anerkannten Blättern. Vgl. Nationalsozialistisches Jahrbuch Herausgegeben unter Mitwirkung der Reichsleitung der N.S.D.A.P. 5. Jahrgang, München 1931, S Vgl. Anlage zum Schreiben vom Von: Donaubote, Ingolstadt. An: NSDAP-Hauptarchiv, München (Bundesarchiv Koblenz, NS 26/1005). Es ist nicht angegeben, ob es sich um Druck-, Vertriebs- oder Verkaufsauflage handelt. 70 Vgl. Schreiben vom Von: Donaubote, Ingolstadt. An: NSDAP-Hauptarchiv, München (Bundesarchiv Koblenz, NS 26/1005). 71 Vgl. Institut für Zeitungswissenschaft an der Universität Berlin (Hg.): Handbuch der deutschen Tagespresse. 6. Auflage, Leipzig 1937, S Vgl. Institut für Zeitungswissenschaft an der Universität Berlin (Hg.), 1944, a.a.o., S Für August 1939 nennt der Zeitungskatalog 1941 als durchschnittliche Druckauflage Exemplare. Vgl. Reichsverband der deutschen Werbungsmittler e.v. (Hg.): Zeitungskatalog Berlin, o.j., S Vgl. Stein, 1987, a.a.o., S. 194 u. 206 f. Zu einer möglicherweise kurzzeitig erschienenen dritten Nebenausgabe ( Der Bayernbote ) macht Stein keine genaueren Angaben. Weder für den Oberpfälzer noch den Volksaufruf verzeichnet er einen Archivbestand.

12 12 dem früheren Schriftleiter des Donauboten ) und wie weit die redaktionelle Kooperation reichte, wäre im einzelnen zu prüfen. 74 Die Gleichschaltung der Ingolstädter Tagespresse Unmittelbar nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, gingen die Nationalsozialisten daran, die Presse zum gefügigen Instrument ihrer Propaganda zu machen. Als Grundlage dienten ihnen anfangs Notverordnungen: Der Verordnung zum Schutze des Deutschen Volkes vom 4. Februar 1933, mit der die Möglichkeiten des Verbots und der Beschlagnahme periodischer Druckwerke erweitert wurden, folgte am 28. Februar die Verordnung zur Abwehr kommunistischer und staatsgefährdender Gewaltakte, die das Grundrecht auf Pressefreiheit einschränkte und den Ortspolizeibehörden die Möglichkeit gab, Zeitungsverbote im Interesse der öffentlichen Sicherheit zu erlassen. Diese Verordnungen und später nachfolgende Gesetze richteten sich zunächst gegen die kommunistische und die sozialdemokratische Presse, die 1933 aufgelöst wurde und deren Besitz an NS-Verlage überging. In Bayern spitzten sich die Ereignisse am 9. März 1933 zu: Als am Abend Franz Xaver Ritter von Epp als Reichskommissar eingesetzt wurde, erlangten die Nationalsozialisten auch den direkten Zugriff auf die bayerische Presse. Die Straße, der nationalsozialistische Mob hatte seine Zeit; subalterne Parteifunktionäre und SA-Hilfspolizei schritten überall wie selbstverständlich zu Zensur und Zerstörung. Nach den SPD-Verlagen sahen sich schon bald auch BVP-Blätter dem SA-Terror ausgesetzt. 75 Die Ingolstädter SPD- Zeitung, der Ingolstädter Anzeiger, erschien am 10. März 1933 zum letzten Mal allerdings mit einer Ausgabe, die inhaltlich, abgesehen vom Zeitungskopf, identisch war mit der Ausgabe des nationalsozialistischen Donauboten vom selben Tag. Bereits die Schlagzeile Unser ist der Sieg! Die Fahne hoch! Das Hakenkreuz das Symbol der deutschen Freiheit weht v. Rathaus, Bez.Amt u. Gewerkschaftshaus in Ingolstadt dürfte die Leser des Blattes stutzig gemacht haben. Auf Seite 6 erfuhren sie über die Vorgänge des letzten Tages im Verlag ihrer Zeitung: In den gestrigen Abendstunden wurde von unseren SA-Männern zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung das Verlagsgebäude des Ingolstädter Anzeigers besetzt. Das marxistische Organ hat damit sehr wahrscheinlich für alle Zeiten ausgeatmet. Hatte der Schreiber recht, daß dies das gewaltsam herbeigeführte Ende der Zeitung war, so entsprach es keineswegs den Tatsachen, wenn er weiter behauptete: Obwohl wir wissen, wenn die Marxisten die Macht übernommen hätten, daß im Donauboten kein Stein 74 Nicht bestätigt werden kann die Angabe von Stein, daß 1928 oder 1929 der Donaubote in Zusammenarbeit mit dem Kampf-Verlag in Berlin eine wöchentliche Beilage für die Zeitungen des Kampf- Verlags mit dem Titel Der Bundschuh (Untertitel: Mitteilungen für das national-sozialistische Landvolk ) herausgegeben hat. Schriftleiter soll Heinrich Himmler gewesen sein. Stein verweist auf einen Archivbestand im Institut für Zeitgeschichte, München. Dort war eine solche Beilage nicht auffindbar. Dagegen fand sich ein bei ihm nicht verzeichneter Bundschuh, der 1928 vom Kampf-Verlag herausgegeben wurde. Als Hauptschriftleiter wird Gregor Straßer, München, als Schriftleiter Hinrich Lohse, Altona, genannt. Ein Bezug zum Donauboten ist nicht erkennbar. 75 Frei, 1980, a.a.o., S. 39.

13 13 mehr auf dem anderen wäre, sei in aller Oeffentlichkeit festgestellt, daß der Ingolstädter Anzeiger so unversehrt ist, wie er gestern Abend vom Personal verlassen wurde. Um objektiv zu sein, sei sogar festgestellt, daß nur seit heute vormittags auch von dort die Hakenkreuzfahne weht, das ist die einzige Veränderung. 76 Tatsächlich aber zerstörten die SA-Leute die Einrichtung der Druckerei. Sie warfen Setzkästen und Lettern in die laufende Schnellpresse und transportierten das noch brauchbare Gerät und Material zum Donauboten. Der Schriftleiter des Ingolstädter Anzeigers, Mayr, wurde in Schutzhaft genommen. 77 Die Nationalsozialisten in Ingolstadt wollten sich damit noch nicht zufriedengeben und drohten in der gefälschten Ausgabe des Ingolstädter Anzeigers auch dem BVP- Blatt, der Ingolstädter Zeitung : Unser Gaukommissar Nippold und Standartenführer Dittler haben bereits in der Ingolstädter Zeitung vorgesprochen und ihr eröffnet, wenn sie sich im Schriftsatz außer dem Rahmen ihrer Befugnisse bewegt, daß dann auch dort unsere SA-Leute Einkehr halten werden und den Ton angeben, wie man sich bei derartigen Situationen zu verhalten hat. Wir machen diesmal ganze Arbeit, daran mag uns kein Teufel zu hindern. Wir fühlen uns verpflichtet, die Ingolstädter Zeitung daran zu erinnern, daß auch ihre bisherige Macht im Schwinden ist und daß man sich daran, so schwer es fallen mag, unbedingt gewöhnen muß. 78 Die NSDAP verzichtete darauf, sofort die gesamte nicht-nationalsozialistische Presse zu verbieten, sondern errichtete ein System der Presselenkung und -kontrolle. Die traditionell große Zeitungsvielfalt in Deutschland wurde in den Jahren des Dritten Reichs schrittweise reduziert: Tabelle: Zahl der Hauptausgaben (Verlag als Herausgeber) 79 Deutschland Bayern o.v.: Der Ingolstädter Anzeiger besetzt. In: Ingolstädter Anzeiger. Nr. 58 (Zählung des Donauboten ) vom , S Gespräch mit Herrn Dr. Walter Strobl, Neustadt a.d. ( ), dessen Vater SPD-Ortsvorsitzender war und der als 16jähriger die Ereignisse miterlebte. Auch im Bericht des Stadtrats ist über diese Vorkommnisse nichts zu erfahren: Für kurze Zeit wurde das Gewerkschaftshaus und das Verlagsgebäude des sozialdemokratischen Ingolstädter Anzeigers besetzt. Die Besetzung wurde nach Durchführung der erforderlichen Massnahmen und Sicherungen wieder aufgehoben. Monatsbericht, 1. April Zu ähnlichen Vorgängen an anderen Orten: vgl. Hale, 1965, a.a.o., S ; Frei, 1980, a.a.o., S Liebl hatte schon zuvor Maßnahmen gegen den Ingolstädter Anzeiger in Berlin gefordert; der bayerischen BVP-Regierung warf er Untätigkeit vor. Vgl. Frei, 1980, a.a.o., S. 36. Dort wird verwiesen auf: Staatsarchiv München, MA / o.v.: Was geht in der Ingolstädter Zeitung vor? In: Ingolstädter Anzeiger. Nr. 58 (Zählung des Donauboten ) vom , S Daten nach: Hans Wagner: Zeitungsland Bayern. In: Wagner/Koch/Schmidt-Fischbach (Hg.), 1990b, a.a.o., S , hier S. 26.

14 14 Am 13. März 1933 entstand per Erlaß das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, das Joseph Goebbels leitete, der zugleich Reichspropagandaleiter der NSDAP war. Das Ministerium richtete in jedem Gau eine Landesstelle ein (die 1937 zu Reichsbehörden erhoben wurden und den Namen Reichspropagandaämter erhielten), über die Anweisungen an die Provinzpresse weitergeleitet wurden. Neben dem Reichspropagandaministerium war auch der Reichspressechef der NSDAP, Otto Dietrich, an der Kontrolle und Lenkung der Presse beteiligt. Zwar bezogen die Heimatblätter reichs- und landesweit wichtige Nachrichten über das von Goebbels und Dietrich zentral gesteuerte Agentursystem, Lokalmeldungen aber konnte die aufgeblähte Kontrollbürokratie auch durch die bald überall eingerichteten, jedoch eher ineffizienten Landesstellen des Propagandaministeriums kaum wirksam auf die geforderte Konformität hin überprüfen; in diesem Bereich übernahmen örtliche Parteifunktionäre wichtige Aufgaben. 80 Das Reichskulturkammergesetz vom 22. September 1933 führte zur Errichtung einer Reichspressekammer. Ihr gehörten alle Verbände und Standesorganisationen der Presse an, folglich mußte jeder, der in diesem Bereich seinem Beruf nachgehen wollte, auch Mitglied der Reichspressekammer sein, was weitere Kontrollmöglichkeiten bot. Das Schriftleitergesetz, das am 1. Januar 1934 in Kraft trat, war ein raffinierter Kunstgriff der Hitler-Goebbelschen-Pressepolitik, durch den die gesamte bürgerliche Presse als ein Mittel der Nachrichtenverbreitung und Meinungsbildung in die Verfügung des NS-Staates gestellt wurde 81. Als Schriftleiter durfte nur noch tätig sein, wer in einer Berufsliste eingetragen war. Diese Zulassung zum Beruf wurde erst nach einer staatlichen Überprüfung erteilt. Außerdem konnten Berufsverbote ausgesprochen werden. Die Aufgaben von Verleger und Schriftleiter wurden klar voneinander getrennt: Der Verleger war nur noch für den wirtschaftlichen und technischen Teil des Verlags zuständig. Verantwortlich für den Inhalt des Blattes waren allein die Redakteure, die eine öffentliche Aufgabe zu erfüllen hatten. Die Verantwortlichkeit des Hauptschriftleiters gegenüber einer staatlichen Stelle hatte nunmehr Vorrang vor seinen Verpflichtungen, die ihm aus dem Arbeitsvertrag mit dem Verleger erwuchsen. 82 Nachdem 1933 bereits die kommunistische und sozialdemokratische Presse ausgeschaltet worden war, folgte ab 1935 eine zweite Phase der Schließung und Übernahme von Zeitungen: Um die bürgerliche Presse mundtot zu machen, erließ Max Amann in seiner Funktion als Präsident der Reichspressekammer am 24. April 1935 drei Verordnungen ( Zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens, Zur Beseitigung der Skandalpresse und Über Schließung von Zeitungsverlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wettbewerbsverhältnisse ). Die Anwendung der Amann-Anordnungen hatte im Laufe der nächsten 18 Monate eine Welle von Schließungen, Zusammenschlüssen und Notverkäufen großer und kleiner Zeitungsverlage zur Folge. Etwa Zeitungen, unter ih- 80 Frei, 1980, a.a.o., S Hale, 1965, a.a.o., S Ebd., S. 94. Zu Presselenkung und -kontrolle im Dritten Reich : vgl. Koszyk, 1972, a.a.o., S ; Hale, 1965, a.a.o., S ; Elisabeth Noelle-Neumann/Jürgen Wilke: Pressegeschichte. In: Elisabeth Noelle-Neumann/Winfried Schulz/Jürgen Wilke (Hg.): Fischer Lexikon Publizistik, Massenkommunikation.Frankfurt a.m. 1994, S , hier S ; Karl-Dietrich Abel: Presselenkung im NS- Staat. Eine Studie zur Geschichte der Publizistik in der nationalsozialistischen Zeit. Berlin 1968.

15 15 nen einige der besten in Deutschland, verschwanden, wurden zusammengelegt oder vom Eher-Verlag oder einer seiner Filialen aufgekauft. 83 In zeitlicher Nähe zu den Amann-Verordnungen liegt die Übernahme der Ingolstädter Zeitung durch den Verlag des Donauboten. 84 Die beiden Brüder August und Philipp Baumer traten 1935 mit dem Donauboten in Verkaufsverhandlungen, die bereits Dr. Wilhelm Reissmüller für den Donauboten geführt haben soll. 85 Der Verkauf des Verlags habe ohne irgendeinen Druck 86 stattgefunden, was auf der Hand liegt, müssen die Eigentümer doch gewußt haben, daß die Selbständigkeit ihrer Zeitung extrem gefährdet war. Der Besitzerwechsel erfolgte mit Zustimmung des Reichspresseamts. Die Kaufsumme für den Verlag soll nach einem Bericht des Regierungspräsidenten von Oberbayern Reichsmark betragen haben. 87 Die Leser der Ingolstädter Zeitung erfuhren in der Silvesternummer von der bevorstehenden Änderung: Durch freiwillige Vereinbarung und im Einvernehmen mit den zuständigen Parteidienststellen sind die beiden hiesigen Zeitungen Der Donaubote und die Ingolstädter Zeitung vereinigt worden. (...) Die neue Zeitung erscheint unter dem Titel Donaubote Ingolstädter Zeitung ab 2. Januar Zwar erschien die Zeitung Anfang 1936 unter diesem Titel, änderte ihn aber schon bald in Donaubote Ingolstädter Tageszeitung. 83 Hale, 1965, a.a.o., S Vgl. auch Koszyk, 1972, a.a.o., S Zwischen Donaubote und Ingolstädter Zeitung hatte es noch im August 1933 einen öffentlich ausgetragenen Konflikt gegeben: Die Ingolstädter Zeitung beklagte sich über die Methoden der Abonnentenwerber des Donauboten und behauptete, der Donaubote betrachte den Nationalsozialismus als Geschäft. Der Donaubote dagegen warf der Ingolstädter Zeitung vor, Inserate jüdischer Auftraggeber zu veröffentlichen. Vgl. (J.S.): Die Ingolstädter Zeitung u. Der Donaubote. Wir fordern unser Recht. Sie aber kann weiter um Gunst buhlen. In: Donaubote. Nr. 188 vom , S. 6; (J.S.): Der Donaubote u. die Ingolstädter Zeitung. Nützlichkeitsmoral wird zur Geschäftstaktik. In: Donaubote. Nr. 190 vom , S. 6. (Hinweis von Dr. Straub) 85 o.v.: Zum Gedenken an Dr. Wilhelm Reissmüller. Unternehmer, Künstler, Publizist. In: Donau Kurier. Nr. 266 vom 17./ , S. 19 f., hier S Diözesanarchiv Eichstätt, Bischofsarchiv, Akt Reissmüller 1945/46. Dabei handelt es sich um ein Dokument mit der Orts- und Datumsangabe Ingolstadt, 25. August 1945, das keinen Verfassernamen trägt (offensichtlich handelt es sich um einen maschinenschriftlichen Durchschlag und war als Anlage für den Bischof von Eichstätt bestimmt). 87 Monatsbericht des Regierungspräsidenten von Oberbayern, (Staatsarchiv München, LRA ). Abgedruckt in: Martin Broszat/Elke Fröhlich/Falk Wiesemann: Bayern in der NS-Zeit. Band 1: Soziale Lage und politisches Verhalten der Bevölkerung im Spiegel vertraulicher Berichte. München/Wien 1977, S Für die Immobilien (Am Stein 12, Schrannenstraße 2 und 4) wurden laut Steuer-Umschreibkataster Goldmark bezahlt (StAM Kat. 9604, S. 1928; Kat. 9613, S. 1745, 1748). 88 An unsere verehrten Leser! In: Ingolstädter Zeitung , S. 1. Vgl. auch Monatsbericht, 3. Januar Zwar hörte die Ingolstädter Zeitung 1935 auf, als eigenständige Zeitung zu existieren, doch sieht sich der heutige Donau Kurier in der Tradition der katholisch-konservativen Tageszeitung. Reissmüller, Verleger, Herausgeber und zeitweise auch Chefredakteur des Donau Kuriers, schrieb 1972 zur hundertjährigen Wiederkehr der Gründung der Ingolstädter Zeitung : Alle Zeitungen im deutschsprachigen Raum (nur mit Ausnahme der deutschen Schweiz) mußten sich während des Hitlerregimes der Hybris einer Macht beugen, die entweder das Auslöschen oder ein Mundtotmachen ihrer Informationsaufgabe zur Folge hatte. Auch der Ingolstädter Zeitung blieb dieses Schicksal nicht erspart. Wilhelm Reissmüller: Von der Funktion einer (Lokal-)Zeitung. In: Hans von Herwarth (Hg.): WR. Notizen für ein Selbstportrait. Ingolstadt 1981, S , hier S. 15. Zuerst abgedruckt in: Sonderbeilage zum Donau Kurier 100 Jahre Ingolstädter Zeitung, 1972, a.a.o., S. 3-5.

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