Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren mit Abschlussprüfung

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1 EFZ Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren mit Abschlussprüfung zur Verordnung über die berufliche Grundbildung des SBFI vom 17. September 2007 und zum Bildungsplan vom 17. September 2007 für Tiermedizinische Praxisassistentin EFZ / Tiermedizinischer Praxisassistent EFZ Assistante en médecine vétérinaire CFC / Assistant en médecine vétérinaire CFC Assistente di studio veterinario AFC Berufsnummer Der Schweizerischen Kommission Berufsentwicklung und Qualität für Tiermedizinische Praxisassistenz zur Stellungnahme unterbreitet am 09. Mai erlassen durch die OdA TPA - Organisation der Arbeitswelt der Tiermedizinischen Praxisassistenz - am 1. August aufzufinden unter

2 EFZ 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ziel und Zweck Grundlagen Die Qualifikationsbereiche im Detail Qualifikationsbereich Praktische Arbeit Qualifikationsbereich Medizinische Bildgebung Qualifikationsbereich Berufskenntnisse Qualifikationsbereich Allgemeinbildung Erfahrungsnote Angaben zur Organisation Anmeldung zur Prüfung Bestehen der Prüfung Mitteilung des Prüfungsergebnisses Verhinderung bei Krankheit und Unfall Prüfungswiederholung Rekursverfahren/Rechtsmittel Archivierung Inkrafttreten... 7 Anhang Verzeichnis der Vorlagen... 8

3 EFZ 2 1 Ziel und Zweck Die vorliegenden Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren (QV) mit Abschlussprüfung und deren Anhänge konkretisieren die in der Bildungsverordnung und im Bildungsplan enthaltenen Bestimmungen. 2 Grundlagen Als Grundlagen für die Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren in der beru flichen Grundbildung gelten: Bundesgesetz vom 13. Dezember 2002 über die Berufsbildung (BBG; SR ), insbesondere Art. 33 bis Art. 41 Verordnung vom 19. November 2003 über die Berufsbildung (BBV; SR ), insbesondere Art. 30 bis Art. 35, Art. 39 sowie Art. 50 Verordnung des SBFI vom 27. April 2006 über Mindestvorschriften für die Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung (SR ), insbesondere Art. 6 bis Art. 14 Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung Tiermedizinische Praxisassistentin / Tiermedizinischer Praxisassistent mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) vom 17. September Massgeblich für die QV sind insbesondere Art Bildungsplan zur Verordnung über die berufliche Grundbildung Tiermedizinische Praxisassistentin / Tiermedizinischer Praxisassistent mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) vom 17. September 2007 (mit Anpassung vom 30. November 2010, Fassung vom 6. Juni 2016). Massgeblich für die QV ist insbesondere Teil D. Handbuch für Prüfungsexpertinnen und Prüfungsexperten in Qualifikationsverfahren der beruflichen Grundbildung. Hinweise und Instrumente für die Praxis 1 1 Herausgeber: Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Dienstleistung s- zentrum für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung SDBB. Das Handbuch kann heruntergeladen werden unter

4 EFZ 3 3 Die Qualifikationsbereiche im Detail Im QV wird festgestellt, ob die lernende bzw. die kandidierende Person die für eine erfolgreiche Berufstätigkeit erforderlichen Handlungskompetenzen erworben hat. 3.1 Qualifikationsbereich Praktische Arbeit Im Qualifikationsbereich Praktische Arbeit muss die lernende bzw. die kandidierende Person zeigen, dass sie fähig ist, die geforderten Tätigkeiten fachlich korrekt sowie bedarfs- und situationsgerecht auszuführen. Die Note des Qualifikationsbereichs Praktische Arbeit ist eine Fallnote. Die praktische Arbeit dauert 3.5 Stunden und findet in einer Berufsschule, einem Lehrbetrieb oder an einem anderen geeigneten Ort statt. Geprüft werden folgende Leitziele mit den nachstehenden Gewichtungen: Position Leitziele Gewichtung P1 Leitziel 4: Labor 50 % P2 Leitziel 1: Sprechstundenassistenz 50 % Leitziel 2: Kommunikation und Kundenbetreuung Leitziel 3: Innerbetriebliche tiermedizinische Assistenz Leitziel 6: Korrekter Umgang mit Tieren Leitziel 9: Unfallverhütung, Hygiene und Umweltschutz Die Bewertungskriterien sind im Prüfungsprotokoll definiert. Die Bewertung der Kriterien erfolgt in Punkten. Das Punktetotal ist in eine Note pro Position umzurechnen (ganze oder halbe Note) 2. Die Note des Qualifikationsbereichs Praktische Arbeit wird als Mittelwert der einzelnen Positionen auf eine Dezimalstelle gerundet. Position 2 besteht aus folgenden Unterpositionen mit den nachstehenden Gewichtungen: Im Rahmen der Position 2 werden drei Aufgaben gestellt, die in zwei Unterpositionen aufgeteilt werden: Unterposition 1 (20 Min., Gewichtung: ein Drittel) 1. Rollenspiel zu Schwerpunkt Kommunikation und Kundenbetreuung Richtziel 1.1. Umgang mit dem Tierhalter und Administration/Informatikkenntnisse Richtziel 2.1. Kommunikation Richtziel 2.2. Kundenkontakt Richtziel 2.3. Beratungs- und Verkaufsgespräche Richtziel 3.3 Zahnmedizin: Leistungsziel Richtziel 6.2 Fixation von Patienten: Leistungsziel Die Formel für die Umrechnung von Punkten in eine Note siehe S. 27 «Handbuch für Prüfungsexpertinnen und Prüfungsexperten in Qualifikationsverfahren der beruflichen Grundbildung. Hinweise und Instrumente für die Praxis», zu finden unter

5 EFZ 4 Richtziel 6.4 Fütterung von Patienten, Leistungsziele 6.4.1; Richtziel 9.3 Umgang mit infektiösem Material und Kadavern: Leistungsziel Unterposition 2 (40 Min., Gewichtung zwei Drittel) 2. Praktische Aufgabe/Rollenspiel zu Schwerpunkt Sprechstundenassistenz/korrekter Umgang mit Tieren Richtziel 1.2. Umgang mit Tieren Richtziel 1.3. Umgang mit den Apparaten Richtziel 1.4. Verabreichung von Medikamenten und Impfplan Richtziel 1.5. Technische Handhabungen Richtziel 6.1. Pflege und Umgang mit Patienten Richtziel 6.2. Fixation der Patienten (ohne Leistungsziel 6.2.3) Richtziel 6.3. Tierverhalten Richtziel 9.1. Unterhalt, Reinigung und Werterhaltung des Praxisinventars, Einsatz von Chemikalien: Leistungsziel Richtziel 9.2. Korrekte Wiederaufbereitung und Entsorgung: Leistungsziel Richtziel 9.3. Umgang mit infektiösem Material und Kadavern: Leistungsziel Praktische Aufgabe zu Schwerpunkt innerbetriebliche tiermedizinische Assistenz Richtziel 3.1. Anästhesiologie Richtziel 3.2. Chirurgie Richtziel 3.3. Zahnmedizin (ohne Leistungsziel 3.3.1) Richtziel 3.4. Hospitalisierung Richtziel 6.4 Fütterung von Patienten: Leistungsziel Richtziel 9.1. Unterhalt, Reinigung und Werterhaltung des Praxisinventars, Einsatz von Chemikalien: Leistungsziel Richtziel 9.2. Korrekte Wiederaufbereitung und Entsorgung: Leistungsziel Hilfsmittel: Zulässig sind ausschliesslich die gemäss Prüfungsaufgebot erlaubten Hilfsmittel. 3.2 Qualifikationsbereich Medizinische Bildgebung Im Qualifikationsbereich Medizinische Bildgebung muss die lernende bzw. kandidierende Person zeigen, dass sie die Grundlagen der bildgebenden Verfahren kennt, den Tierarzt im Einsatz dieser Technologie unterstützen kann und die Kenntnisse in der Praxis fachgerecht umsetzt. Sie ist weiter fähig, sich und andere Personen vor schädlicher Strahlung zu schützen. Die Note des Qualifikationsbereichs Medizinische Bildgebung ist eine Fallnote. Die Prüfung Medizinische Bildgebung dauert insgesamt 60 Minuten, wobei die schriftliche und praktische Prüfung je 30 Minuten dauert. Geprüft wird das folgende Leitziel mit der nachstehenden Gewichtung:

6 EFZ 5 Position Leitziele Gewichtung MBG1 Leitziel 5: Praktische Arbeit 50 % P2 Leitziel 5 schriftlich: Berufskenntnisse 50 % Die Bewertungskriterien sind im Prüfungsprotokoll definiert. Die Bewertung der Kriterien erfolgt in Punkten. Das Punktetotal ist in eine Note pro Position umzurechnen (ganze oder halbe Note) 3. Die Note wird als Mittelwert der einzelnen Positionen auf eine Dezimalstelle gerundet. Hilfsmittel: Zulässig sind ausschliesslich die gemäss Prüfungsaufgebot erlaubten Hilfsmittel. 3.3 Qualifikationsbereich Berufskenntnisse Im Qualifikationsbereich Berufskenntnisse wird schriftlich geprüft, ob die lernende bzw. die kandidierende Person die Kenntnisse erworben hat, die für eine erfolgreiche Berufstätigkeit nötig sind. Die Prüfung findet in einer Berufsschule oder an einem geeigneten Ort statt und dauert 3.5 Stunden. Geprüft werden folgende Leitziele mit den nachstehenden Gewichtungen: Position Leitziele Gewichtung B1 Leitziel 4: Labor 25% B2 Leitziel 6 und 3: Korrekter Umgang mit Tieren, Innerbetriebliche tiermedizinische Assistenz 25% B3 Leitziel 8: Naturwissenschaftliche Grundlagen 25% B4 Leitziel 7: Betriebsorganisation 25% Die Bewertung der Fragen erfolgt in Punkten. Das Punktetotal ist in eine Note pro Position umzurechnen (ganze oder halbe Note) 4. Die Note wird als Mittelwert der einzelnen Positionen auf eine Dezimalstelle gerundet. Hilfsmittel: Zulässig sind ausschliesslich die gemäss Prüfungsaufgebot erlaubten Hilfsmittel. 3.4 Qualifikationsbereich Allgemeinbildung Der Qualifikationsbereich Allgemeinbildung richtet sich nach der Verordnung des SBFI vom 27. April 2006 über die Mindestvorschriften für die Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung (SR ). 3 4 Die Formel für die Umrechnung von Punkten in eine Note siehe S. 27 «Handbuch für Prüfungsexpertinnen und Prüfungsexperten in Qualifikationsverfahren der beruflichen Grundbildung. Hinweise und Instrumente für die Praxis», zu finden unter store=default& from_store=it. Die Formel für die Umrechnung von Punkten in eine Note siehe S. 27 «Handbuch für Prüfungsexpertinnen und Prüfungsexperten in Qualifikationsverfahren der beruflichen Grundbildung. Hinweise und Instrumente für die Praxis», zu finden unter

7 EFZ 6 4 Erfahrungsnote Die Erfahrungsnote ist in der Bildungsverordnung geregelt. Das zur Berechnung erforderliche Notenblatt ist unter abrufbar. Die Berechnung der Erfahrungsnote ist das auf eine halbe oder ganze Note gerundete Mittel aus der Summe aller Semesterzeugnisnoten des berufskundlichen Unterrichts. Wird die Abschlussprüfung ohne erneuten Besuchs des berufskundlichen Unterrichts wiederholt, werden die bisherigen Noten beibehalten. Wird der Unterricht in den letzten zwei Semestern wiederholt, zählen für die Berechnung der Erfahrungsnote nur die neuen Semesterzeugnisnoten des berufskundlichen Unterrichts. 5 Angaben zur Organisation 5.1 Anmeldung zur Prüfung Die Anmeldung erfolgt durch die kantonale Behörde. 5.2 Bestehen der Prüfung Die Bestehensregeln sind in der Bildungsverordnung verankert. 5.3 Mitteilung des Prüfungsergebnisses Die Mitteilung der Prüfungsergebnisse richtet sich nach den kantonalen Bestimmungen. 5.4 Verhinderung bei Krankheit und Unfall Das Vorgehen bei Verhinderung an der Teilnahme des QV wegen Krankheit oder Unfall richtet sich nach den kantonalen Bestimmungen. 5.5 Prüfungswiederholung Die Bestimmungen zu den Wiederholungen sind in der Bildungsverordnung verankert. 5.6 Rekursverfahren/Rechtsmittel Das Rekursverfahren richtet sich nach kantonalem Recht. 5.7 Archivierung Die Aufbewahrung der Prüfungsakten richtet sich nach kantonalem Recht.

8 EFZ 7 6 Inkrafttreten Die vorliegenden Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren mit Abschlussprüfung für Tiermedizinische Praxisassistentin EFZ und Tiermedizinischer Praxisassistent EFZ treten am 1. August 2017 in Kraft und gelten bis zum Widerruf. Bern, 09. Mai 2017 OdA TPA - Organisation der Arbeitswelt der Tiermedizinischer Praxisassistenz Der Präsident/die Präsidentin der Geschäftsführer/die Geschäftsführerin. Dr. med. vet. Stefan Buholzer. Dr. med. vet. Angelina Riederer Die Schweizerische Kommission für Berufsentwicklung und Qualität hat anlässlich ihrer Sitzung vom 7. Februar 2017 zu den vorliegenden Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren mit Abschlussprüfung für Tiermedizinische Praxisassistentin EFZ und Tiermedizinischer Praxisassistent Stellung bezogen.

9 EFZ 8 Anhang Verzeichnis der Vorlagen Dokumente Notenformular für das Qualifikationsverfahren OdA TPA - Organisation der Arbeitswelt der Tiermedizinischer Praxisassistenz Notenblatt zur Berechnung der Erfahrungsnote - Notenblatt Berufsfachschule Bezugsquelle Vorlage SDBB CSFO Vorlage SDBB CSFO