Elias-Valiña-Preis 2010

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1 unterwegs nr. 82 april 2012 im Zeichen der Muschel Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v. seit 1988 Elias-Valiña-Preis 2010 ISSN

2 Inhalt Grußwort des Präsidenten 3 Pilgerstammtisch 5 Pilgersegen 6 Termine + Reisen 4/5/7 Aus der Pilgerwelt 10-14/17/41/64 Jahrestagung + Mitgliederversammlung Aus unserer Gesellschaft + Jahrestagung 22-29/43-48 Pilgerstatistik Pilgerstimmen 30-36/40-42 Jakobus in Franken + an anderen Orten 37/39 Büchertisch 49 Jakobus-Gesellschaften und Arbeitskreise The Way - Kinofilm über den Jakobsweg 64 Neue Mitglieder 65 Auslobung von Preisen für wissenschaftliche Arbeiten 66 EinBlick in Zeitschriften 67 Impressum 68 Aus der Redaktion: Eine Bitte an alle, die Texte oder Fotos einsenden: Immer Anschrift des Autors und Fotografen angeben, bei jedem einzelnen Text und Foto. Bei Einsendungen über unbedingt beachten: Texte nicht als , sondern als Anhang im Word-Format. Fotos in einer Dateigröße von etwa 800 kb bis 1 MB. Und bei Personenangaben immer Vor- und Nachname. Sie erleichtern die Arbeit sehr! Daniela Ruhrmann hat Nachrichten aus der Pilgerwelt gesammelt und Beiträge aus dem Spanischen übersetzt. Unser Titelbild In diesem Jahr begleitet uns der Apostel Jakobus d.ä. aus der ihm geweihten Pfarrkirche in Herrnsdorf im Landkreis Bamberg. Die wuchtige spätmittelalterliche Chorturmanlage im befestigten Friedhof wurde 1701 nach Westen erweitert. Der Hochaltar stammt aus der gleichen Zeit. Das Altarblatt stammt von Marquard Treu Unser Titelbild zeigt einen Ausschnitt mit dem Apostel als Pilger. Pilgerstab und Pilgermuschel sind die unübersehbaren Attribute. Herrnsdorf liegt am Oberfränkischen Jakobsweg. Foto: Manfred Zentgraf Tage waren es am 19. März 2012 bis zum nächsten Heiligen Compostelanischen Jahr 2021! unterwegs 2 nr. 82 april 2012

3 Grußwort des Präsidenten Augsburg, 12. März 2012 Liebe Mitglieder und Freunde des Jakobusweges, St. Ottilien als Tagungsort zu wählen war ein Wagnis. So weit in den Süden zu gehen, hätte uns auch eine geringe Teilnehmerzahl bescheren können. Doch die Anmeldungen haben uns überrascht: Noch nie haben sich bis zum Februar eines Jahres so viele Teilnehmer eingeschrieben. Das Präsidium wollte den Mitgliedern, die sonst immer einen weiteren Weg zu unserer Jahresversammlung haben, die Teilnahme erleichtern. Und so konnten wir feststellen, dass sich die Zusammensetzung der teilnehmenden Mitglieder geändert hatte: es sind Mitglieder gekommen, die bisher bei den Tagungen nicht dabei waren wird sich dies möglicherweise wieder ändern: mit dem Tagungsort Schloß Schney laden wir wieder in unser Kernland Franken ein, nach Oberfranken. Rückblick und Ausblick hatte ich meinen Bericht überschrieben. Ich hoffe, dies ist auch so erkannt worden. Zwar muss sich die Vorstandschaft natürlich immer auch mit dem Tagesgeschäft befassen. Doch wir haben eine Reihe von Projekten angepackt, dazu auch Beschlüsse getroffen, die in die Zukunft gerichtet sind. Als Beispiele nenne ich unsere Fördergrundsätze. Die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft hat sich damit zum Ziel gesetzt, solche Projekte zu unterstützen, die zum Nutzen ihrer Mitglieder und aller anderenjakobspilger entstehen. Daher werden wir grundsätzlich bevorzugt in Pilgerherbergen investieren (von diesen gibt es bei uns ohnehin zu wenig). Aktuelle Beispiele sind die Umnutzung des alten Pfarrhauses in Binsbach und in diesem Jahr die neu zu schaffende Pilgerherberge in Hof. Diese wird voraussichtlich am 7. Juli 2012 eröffnet. Als zukunftsgerichtet erweist sich auch die Kooperationsvereinbarung mit dem Rhönklub. Wir haben damit, anläßlich unserer Jahrestagung in Immenreuth, eine tragfähige Basis für alle Angelegenheiten geschaffen, die beide Organisationen betreffen, wie die Wegeentwicklung, die Beschilderung oder auch die Auflassung eines Weges (von Fulda nach Herbstein). Der Rhönklub hat ein neues Präsidium und die Vereinbarung gibt beiden Präsidien die Handlungsbasis. Wir hätten mit anderen Wandervereinen gerne weitere solche Kooperationsvereinbarungen geschlossen, doch das Signal von Bayreuth hat noch nicht gezündet. In die Zukunft gedacht sind auch unsere Überlegungen unser Archiv der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu stehen wir in intensiven Gesprächen mit dem Archiv der Diözese Würzburg. Die diesjährige Pilgersaison beginnt bereits. Wir sehen dies an den steigenden Zahlen der beantragten Pilgerausweise. Das Präsidium dankt allen Ehrenamtlichen, die in dieser Saison dabei mitwirken. Ohne sie könnten wir dieses Angebot so nicht machen! Nach den gemeinsam erlebten Tagen in St. Ottilien, wo wir ebenfalls gemeinsam eine Strecke auf dem Münchener Jakobsweg in diesem einmaligen oberbayerischen Voralpenland gehen durften, wünsche ich Ihnen ein erfülltes Pilgerjahr Dies unter dem Schutz und Segen unseres Herrn Jesus Christus und unseres Pilgerapostels Jakobus, Ihr Joachim Rühl, e ultreia! unterwegs 3 nr. 82 april 2012

4 Termine Termine der Fränkischen Sankt Jakobus- Gesellschaft/Gruppe Untermain Beim monatlichen Pilgerhock in der Maria Ward-Schule legten die Mitglieder der Fränkischen Sankt Jakobus-Gesellschaft, Gruppe Untermain, das neue Jahresprogramm für 2012 fest. Neben dem Pilgergottesdienst mit Pfarrer Reichert jeweils am dritten Samstag eines Monats, den Monat August ausgenommen, schlugen die Anwesenden unter anderem folgende monatlichen Themen vor: Pilgern mit Kindern (Peter Kampfmann) von Le Puy nach Décazéville (Fam. Debor) Gymnasiasten auf dem portugiesischen Pilgerweg vom Comer See nach Florenz (Fam. Hofmann) Ruth Stoffels prämierte Diplomarbeit Mönch versus Komiker (Frau Herold) Unterwegs auf dem osteuropäischen Pilgerweg (Peter Spielmann). Auch zwei Pilgerwanderungen unter Leitung von Helmut Stowasser nach Seyfriedburg (April) und Urphar (Juni) stehen auf dem Programm. Die einzelnen Angebote erscheinen jeweils in der Tagespresse. Für Pilger, die 2012 nach Santiago aufbrechen wollen, wird am Ende des Gottesdienstes der Pilgersegen erteilt. Eine spezielle Pilgerberatung ist für den 19. Mai vorgesehen. Peter Spielmann Würzburg. Von 1988 bis 1993 gingen bis zu 18 PilgerInnen in sechs Jahres- Etappen von Würzburg nach Santiago de Compostela. Dabei war auch Leo Hofmann aus Lußberg, der Videos unterwegs aufgenommen hat. Nach den Pilgergottesdiensten im April und Juli zeigt Leo Hofmann diese Aufnahmen. Sa : Cahors - Pamplona Sa : Pamplona - Santiago Dazu sind nicht nur die Pilger von damals, sondern alle Interessenten herzlich eingeladen. Pilgerwanderung Via Lemovicensis Dieser Weg ist einer der weniger begangenen Jakobuswege in Frankreich, jährlich gut 1000 Pilger waren es in den letzten Jahren. Durch die abwechslungsreiche Landschaft des Perigords und Aquitaniens führt dieser Pilgerpfad über die Pyrenäen nach Pamplona. Vom sind für diese Pilgerwanderung von ca. 200 km unter der Leitung von Elisabeth Graf noch einige Plätze frei. Informationen beim Bayerischen Pilgerbüro Tel.: 089 / oder info@pilgerreisen.de Ökumenisches Samstagspilgern 2012 in Thüringen entlang der Ilm Kranichfeld Bergern (15 km) Treffpunkt: Bhf Kranichfeld 9.00 Uhr Hetschburg Mellingen (13 km) Treffpunkt: Bhf Hetschburg 8.40 Uhr Niedergrunstedt Gaberndorf Treffpunkt: Hbf Weimar, Gl Uhr Weimar Oßmannstedt (11 km) Treffpunkt: Hbf Weimar, Eing Uhr Oßmannstedt Mattstedt (14 km) Treffpunkt: Bhf Oßmannstedt 8.30 Uhr Rund um Apolda (12 km) Treffpunkt: Bhf Apolda 8.30 Uhr Rund um Niedertrebra (11 km) Treffpunkt: Bhf Niedertrebra 8.40 Uhr Pilgerabschluß in Naumburg Information: Steffen Rödiger Frahmstr. 3, Bad Frankenhausen Tel.: unterwegs 4 nr. 82 april 2012

5 Pilgerstammtisch Volkach Gasthof Rose am Oberen Markt Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: 13. April verschoben wegen Karfreitag! / 4. Mai / 1. Juni / 6. Juli 2012 Hallerndorf-Schlammersdorf (bei Forchheim) Brauereigasthof Witzgall neben der Kirche, jeweils erster Samstag im Monat um 16 Uhr; 19 Uhr Vorabendmesse mit Pilgersegen; 14. April (verschoben wegen Karsamstag) / 5. Mai / 2. Juni / 7. Juli Info: D. Sawinsky mobil Nürnberg Gasthaus Steichele Knorrstraße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr jeweils erster Mittwoch im Monat: 4. April / 2. Mai / 6. Juni / 4. Juli Vorher um 17:30 Uhr ist in der Krypta in St. Elisabeth (Kuppelbau gegenüber St. Jakob) eine Andacht. Bitte anmelden bei Paul Diemer: < jakobspilger-nuernberg@paul-diemer.de> oder Telefon " Regensburg im Spitalgarten 19 Uhr - jeweils letzter Freitag im Monat:27. April / 25. Mai / 29. Juni Kontakt: Sepp Reif >josef.reif@t-online.de< Würzburg, Weinhaus Schnabel, Haugerpfarrgasse 10 - Jeweils dritter Freitag im Monat um 17:30 Uhr: 20. April / 18. Mai / 15. Juni München. Jeden 3. Dienstag im Monat. Schinkenpeter, Perlacherstr. 53/55 (U2 Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) Info:Barbara Massion, Tel. 089 / oder per b.massion@mnet-online.de. Fulda-Neuenberg. Gaststätte Dreilinden, Neuenberger Str. 37 An jedem ersten Freitag im Quartal Pilgertreff. Termine 13./14. April 2012 Retzbach - Klausur des Präsidiums 14. April Uhr Würzburg Stift Haug Pilgergottesdienst, anschließend 19 Uhr ME-Haus: Leo Hofmann zeigt Video Cahors - Pamplona der Würzburger Pilgergruppe 1988/1993 (s.s.4) 12. Mai 2012 Irmelshausen ökumenischen Gottesdienst zur Einweihung des Zuweges nach Bad Kissingen, gemeinsamer Pilgergang nach Hollstadt (ca. 15 km), dort kleiner Festbetrieb. 7. Juli Hof. Eröffnung der Pilgerherberge vorgesehen. 14. Juli Uhr Würzburg Stift Haug Pilgergottesdienst, anschließend 19 Uhr ME-Haus: Leo Hofmann zeigt Video Pamplona-Santiago der Würzburger Pilgergruppe 1988/1993 (s.s.4)...und jetzt schon notieren: 29. Juli 2012 Heilsbronn - 20 Jahre Jakobsweg Nürnberg - Rothenburg, ältester deutscher Jakobsweg März 2013 Jahrestagung und Mitgliederversammlung in Schloß Schney bei Lichtenfels 16. November 2013 Würzburg - 25 Jahre Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft unterwegs 5 nr. 82 april 2012

6 Pilgersegen Würzburg. In Stift Haug, Bahnhofstraße, wird am 2. Samstag im Monat nach dem Vorabendgottesdienst um 18 Uhr der Pilgersegen erteilt. Anmeldung im Pfarrbüro Tel.: Danach ist der Pilgertreff im Matthias-Ehrenfried-Haus links neben der Pfarrkirche. - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. > Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: Aschaffenburg. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monat um Uhr mit Pfarrer Reichert in der Hauskapelle der Englischen Fräulein am Brentanoplatz, Nähe Südbahnhof. Anschließend Pilgerhock mit Maria-Ward Schwestern. Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung bitte im Pfarramt Tel Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa Uhr, So. 9 und Uhr - den Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel Fax: oder >pg.benningen@bistum-augsburg.de< Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vorabendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5. Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So. 9.30, Di. und Fr und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bitte vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: (d) und (p) oder >pater.norbert@uniklinik-freiburg.de< Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder über die Telefon-Nr In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 Uhr Eucharistiefeier. Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel >pfarrbuero@st-jakobus-herbstein.net< Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12, Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an. Tel.: , >buero@pfarrei-schroeck.de< Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: >erich.purk@kapuziner.org< Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, jeden ersten Sonntag im Monat nach der Abendmesse - Sommer 19 Uhr, Winter 18 Uhr - Pilgersegen. Auskunft Tel Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, Bremen, wird im Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner. Tel.: >pfarramt@st-marien.de< ++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++ unterwegs 6 nr. 82 april 2012

7 Camino-Transfer bietet einen Fahrrad- Transport nach St. Jean-Pied-de-Port und Sevilla zu Anfang Mai an. Infos: Helmut Henningsen, Tel oder Cahors. Eine Möglichkeit für Pilger an der via podiensis bietet Résidence Les Cordeliers, 222, rue Joachim Murat (nur 5 Minuten vom Zentrum). T: , Fax : , Mail: fjt46@wanadoo.fr, < Täglich rund um die Uhr geöffnet. DZ, 4- oder 6 Betten. Kochnische, Wäscherei, Internet, Parkplatz. Ü 14,70, Frühstück ab 6 Uhr 4,00, von Mo - Fr auch Mittag- oder Abendessen 10,00. Pilgerformel: Ü + Abendessen + Frühstück 28,00 Reservierung empfohlen. Montréal du Gers. Eine neue Pilgerherberge auf der Via Podensis, genau in der Mitte zwischen Condom und Eauze, wurde am 1. April eröffnet. Alle Informationen sind zu finden auf der homepage < Reservierungen telephonisch oder über Mail: Gîte Compostela - Anita Dann 10, rue du 14 Juillet Montréal du Gers Tel.: anitadann@hotmail.com Nuits-Saint-Georges (Burgund). Pilgerherberge Châlet du Pèlerin" in einem privaten, eingezäunten Garten nicht weit vom Stadtzentrum: ein Holzhaus für max. 3 Personen mit einem großen Zimmer, möbliert mit Schlafgelegenheiten, einer Küche und einer Nasszelle mit DU/WC. Bevorzugt werden Pilger mit Pilgerpass aufgenommen. Die Kostenbeteiligung erfolgt in Form einer Spende. Informationen: Tel.: +33 (0) oder < Francine, die "Herbergsmutter", spricht fließend deutsch. Herbergen, Stempel und mehr Polen. Zum Weihnachtsfest ist die Pilgerzeitschrift Pielgrzymek - Nr. 9 erschienen. Interessant sind vor allem die folgenden Texte: - Bericht vom Pilgern auf der Via Regia zum Sternepilgern in Erfurt, - Bericht von der Konferenz der europäischen Gesellschaften in Utrecht, - Beitrag über die Jakobus-Kathedrale in Jerusalem - Beitrag zur Benutzung der GPS-Tracks auf den Jakobswegen in Polen, der im nächsten Heft fortgesetzt wird. Leider haben wir noch immer niemand gefunden, der im Internet die polnische Zeitschrift lesen und unseren Lesern das eine oder andere übersetzen kann. Mitpilger/in gesucht! Beate Jeschke, Würzburg, begeisterte Pilgerin (Santiago, Rom), Mitte 60, sucht erfahrene Mitpilger für den Weg nach Jerusalem: Ab Rom über Griechenland, Türkei, evtl. Syrien, Jordanien ab Februar- März 2013.Telefon: Mitpilger/in gesucht! Walter Titze, Coburg, will nach Camino Francés 2003 und Via de la Plata 2004 einen neuen Weg gehen und mit kurzen Touren in Franken bald beginnen. Wer geht mit? Tel od Gesucht! Gesucht! Gesucht! Pilgerin IRMY, Familienname unbekannt, spricht mindestens vier Sprachen. Sie war zwischen dem 3. Mai und 8. Juni 2011 auf dem Weg nach Santiago, weil sie im Jahr zuvor wegen einer Verletzung am Knie aufgeben mußte. Auf dem Weg hat sie Janon Coulombe kennengelernt; Irmy kennt aber wahrscheinlkich nur den Vornamen. Janon möchte mit Irmy in Kontakt treten. Bitte bei der Redaktion melden! unterwegs 7 nr. 82 april 2012

8 Aus unserer Gesellschaft Startschuss für Pfarrhaus-Umbau zur Pilgerherberge. Binsbach. Karl-Heinz Suhl von Leader Plus übergab an Arno Issing, Vorsitzender des Binsbacher Fördervereins Altes Pfarrhaus, den Bewilligungsbescheid über , die sich das EU- Leader-Programm und der Freistaat Bayern teilen, im Kreise von Leader-Vertretern und Mitgliedern des Fördervereins. Nun kann die Innensanierung beginnen, die aus dem alten Pfarrhaus in der Ammann-Straße in Binsbach eine Pilgerherberge im Obergeschoss und einen Mehrgenerationentreff im Erdgeschoss entstehen lässt. Suhl würdigte den Förderverein mit Vorsitzendem Arno Issing, der eine Aufgabe der öffentlichen Hand übernimmt. Das erlebt man auch nicht jeden Tag in jedem Dorf, sagte Suhl. Das Haus mit Herberge und Bürgertreff werde Dorfmittelpunkt und habe eine überregionale Bedeutung. Wolfgang Fuchs lobte den Gemeinschaftsgeist der Binsbacher, die nicht nur ihren Beitrag mit dem Umbau leisten, sondern auch die Pilgerherberge betreiben werden: Hier leben Menschen, denen das Soziale etwas wert ist, die ihren Lebensraum lebenswert erhalten. Arno Issing, Vorsitzender des Fördervereins Altes Pfarrhaus mit 50 Mitgliedern von insgesamt 280 Bürgern, begrüßte die Gäste im warmen Sportheim bei Kaffee und Kuchen. Er erinnerte daran, dass es nicht einfach war, alle Unterlagen für die Finanzierung beizubekommen: Was lange wärt, wird endlich gut. Er dankte den Leader-Plus-Vertretern für die Zusammenarbeit. Als eine rundum gute Sache bezeichnete Wilhelm Remling, Vorsitzender der Leader-LAG Wald, Wein, Wasser für Würzburg und Main-Spessart, die geplante Sanierung und Umnutzung des Pfarrhauses: Man brauchte einen langen Atem, hat aber das Ziel nie aus den Augen verloren. Jetzt kommt das Positive. Grundlage für die Sanierung des alte Pfarrhauses war eine Spende des ehemaligen Binsbacher Bürgers Adolf Wagner über Seine Großtante hatte mit einer eigenen Stiftung 1925 den Bau des Pfarrhauses und damit Binsbach einen eigenen Kaplan ermöglicht. Bis zu ihrem Tod 2005 lebte Anni Geuppert im Haus ihres Bruders Kuratus Karl Geuppert, der 1962 gestorben war. Seitdem übernachten Pilger dort, denn der Jakobusweg führt durch Binsbach. Die Gesamtkosten von Euro werden finanziert aus der Förderung von Leader und Freistaat mit Euro, der Diözese mit Euro, der unserer Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft mit Euro, mit Euro Eigenmitteln des Vereins inklusive eines Euro zinsfreien Darlehens eines nicht genannten Bürgers, mit Eigenleistungen über knapp Euro, einer Mehrwertsteuerrückerstattung an den Verein von Euro, einem Zuschuss der Stadt Arnstein über Euro und einem zinsfreien Darlehen der Stadt über Euro. Zudem verkaufte der Verein ein halbes Grundstück für Euro an die Stadt Arnstein, die darauf ein Feuerwehrgerätehaus errichten will. Im März sollten die etwa einjährigen Bauarbeiten begonnen haben. Wir brauchen Sie! - Wir brauchen Sie! Die Fränkische St.Jakobus-Gesellschaft sucht günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger in Würzburg. Die Vermittlung von privaten Unterkunftsmöglichkeiten soll entweder durch unser Büro oder durch Mitarbeiter von i-punkt Kirche erfolgen. Wer bereit ist, Pilger aufzunehmen, möchte sich an unser Büro telefonisch oder per wenden. unterwegs 8 nr. 82 april 2012

9 Aus unserer Gesellschaft Fulda. Zu einem Informationsaustausch trafen sich die Vertreter des Rhönklubs und der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft am in Fulda. Ewald Klüber steht den Rhönklub seit der letzten Mitgliederversammlung vor. Er ist im thüringischen Teil der Rhön zu Hause. Für uns war es wichtig, den neuen Präsidenten kennen zu lernen und mit dem Hauptwegewart Thomas Lemke und U. Schleicher das Gespräch zur Beschilderung des Jakobsweges in der Rhön fortzuführen. Der Rhönklub wird in den nächsten 2 3 Jahren durch seine Wegewarte die Kennzeichnung mit der Jakobsmuschel einheitlich erneuern. Dabei wird, wie bisher, unsere weiße Muschel auf blauem Grund zum Einsatz kommen. Unsere Gesellschaft hat bereits geeignete Schablonen anfertigen lassen und zur Verfügung gestellt. Wir werden auch die notwendigen Farben liefern. Ein interessantes Thema war auch die digitale Erfassung unserer Wege und deren Darstellung im Internet. Hier werden wir weiter mit dem Rhönklub in Kontakt bleiben. Das kann unsere Kooperationsvereinbarung, welche wir in Bayreuth geschlossen haben, mit neuen Inhalten füllen. Joachim Rühl - Foto: Ferdinand Seehars Vorne von links: Der Vorsitzende des Rhönklubs Ewald Klüber, Wegewart Thomas Lemke, Wanderwart Uwe Schleicher, Dahinter von links: Ferdinand Seehars, Joachim Rühl und Reinhard Verholen. Herrenzimmern. Am 7. Juli 2012 findet ein Sternpilgern und um 19:30 Uhr ein Pilgerkonzert mit dem Ensemble Freyburger Spielleyt in der Burgruine der Herren von Zimmern statt. Sie spielen mittelalterliche Pilgerlieder und präsentieren Pilgertexte. Leitung: Peter Müller, Rottweil, u.a. Pilgerbegleiter/innen Ausführliches Programm /Anmeldung ab beim Veranstalter Landkreis Rottweil, Archiv-Kultur- Tourismus, Königstraße 36, Rottweil, Tel. 0741/ ; tourismus@landkreis-rottweil.de unterwegs 9 nr. 82 april 2012

10 Aus der Pilgerwelt Neue Webseite über den Camino Unter < können auf Spanisch Neuigkeiten über den Camino aufgerufen werden. Diese Seite wird täglich aktualisiert und enthält alle mit dem Camino zusammenhängenden Informationen. 66 Pilger täglich Fast Pilger, also täglich 66, nahm die Pilgerherberge Madres Benedictinas in Léon im vergangenen Jahr auf, berichtet die Jakobusvereinigung von Léon. Überraschend an den Zahlen ist vor allem die Zahl der ausländischen Pilger: 72% Prozent. Ihre Zahl wächst jährlich, wie auch die Übernachtungsstatisik anderer Herbergen wie Roncesvalles und Pamplona zeigt. Haro erweitert Pilgerherberge Das Rathaus von Haro hat sich entschieden, die Zahl der Pilgerbetten zu verdoppeln. Dazu baut sie das angrenzende Gebäude um. Neue Pilgerherberge in Abrés Nach fast einem Jahrzehnt hat sich nun das Rathaus von Vegado entschlossen, am Camino del Norte eine Herberge einzurichten. Damit wollen sie den Wegabschnitt wiederbeleben, den die Pilger vor dem Bau der Brücke nach Ribadeo gelaufen sind. Das Erzbistum hat zugestimmt, dass die Herberge ihren Sitz im alten Rektoral von Abrés haben darf. 88 Herbergsplätze in Avilés Die Pilgerherberge von Avilés hat ihre Umbaumaßnahmen beendet und bietet nun Platz für 88 Pilger. Zudem wurden auch die Aufenthaltsräume erweitert. Jakobuswege in Osteuropa Francisco Millán Mon, Präsident des parteiübergreifenden Zusammenschlusses der Freunde des Caminos im Europaparlament, macht in einem Interview mit La Voz de Galicia die Ziele der Zukunft deutlich: Die Länder Osteuropas. Mon wies z.b. darauf hin, dass es in Polen bereits km markierten Camino gebe. Ziel sei es, in allen Ländern der EU den Camino zu markieren. Besucheranstieg in der Kathedrale von Pamplona Fast ein Drittel mehr Besucher verzeichnet die Kathedrale von Pamplona innerhalb eines Jahres Menschen besuchten das Gotteshaus und das, obwohl die Fassade eingerüstet war. Der Besucheranstieg hängt auch damit zusammen, dass die städtische Pilgerherberge nah an der Kathedrale liegt. Neben der Restaurierung der Außenfassade hat die Kathedrale inzwischen ein Museum eröffnet. Carrión de los Condes Vier Monate wird der Kreuzgang von San Zoilo wegen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen geschlossen bleiben. Nicht vor Ende März wird der Kreuzgang wieder eröffnet werden. Die Schließung betrifft nicht die Gästeeinrichtungen des Real Monasterio de San Zoilo. Camino-Enzyklopädie auf Englisch Die Enzyklopädie des Camino des Santiago, herausgegeben von Bolanda im Jahr 2010, wird ins Englische übersetzt werden. Die Web-Seite der Enzyklopädie lautet < unterwegs 10 nr. 82 april 2012

11 Aus der Pilgerwelt «Marche Tu es né pour ce chemin, Tu as un rendez-vous... Mais tu ignores avec qui. Peut-être avec toi-même... Marche. Par les riches rencontres Ou le temps de la réflexion, Marche. Le sentir est ton espoir, Tes pas sont tes paroles, La fatigue, ta prière, L horizon est ton but. Marche. Car ici la terre Devient ton Chemin. Aujourd hui Tu es toi-même : Pèlerin. "Les Chemins de St Jacques" 1796 gründete Jean-Charles Pellerin die Imagerie d Épinal, ein kunsthandwerkliches Unternehmen, das Bilderbögen, Holzschnitte und Spielkarten druckte und in die ganze Welt lieferte. Aktuelle Themen, große Ereignisse, markante Persönlichkeiten auf volkstümliche Art ins Bild gebracht, Vorläufer der Comics, wurden produziert begann nach einer Flaute ein Neustart des Unternehmens. Antonio Gacia, ein spanischer Künstler, setzte aktuelle Motive ins Bild um. So schuf er 2011 das oben gezeigte Motiv Die Jakobswege zu Ehren des Apostels und der Suche, die er bei unzähligen Pilgern angeregt hat. Musée de l Image, Sammlung von über Bilderbögen und Holzschnitten. Ob es eine Gelegenheit zur Erholung ist, oder die Suche nach Antworten oder nach Gemeinschaft, die Pilgerfahrt ist vor allem eine Herausforderung. Und die Imagerie d Epinal will mit diesem Bild die Pilger auf den Jakobswegen ehren. Antonio Gacia, aufgeschlossen für dieses Thema hat das Bild «Les Chemins de Saint- Jacques», geschaffen, in dem die Pilger sich und ihren Weg wieder finden können, ebenso in dem Gedicht, das er dazu geschrieben hat - siehe links! Eine gute Übersetzung gesucht!. Die Fabrik ist heute auch ein Museum mit mehr als Besuchern jährlich Lithographie-Steine, Holzschnitt-Stöcke und zahllose Bilderbögen und Drucke kann der Besucher bestaunen. Die Stadt Épinal hat 2003 das Museum des Bildes eröffnet, das heute eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen volkstümlicher Bilder aus aller Wel vom 17. Jh. bis heutet zeigen kann. Die Grafik im Format 50 x 65 cm gibt es in zwei Ausführungen: a) Papier Velin d Arches, handkoloriert, numm., sign. 60 b) Papier Stuccoaquarelle 20 - Bestellungen über die Redaktion! unterwegs 11 nr. 82 april 2012

12 Aus der Pilgerwelt Roncesvalles. An diesem wichtigen Ort am Jakobsweg wächst die Zahl der Pilger Jahr für Jahr wurden hier Pilger verzeichnet, mehr als im vorausgehenden Heiligen Jahr Dabei ist auch die Zahl der nichtspanischen Pilger angestiegen, deren Anteil liegt derzeit bei 57%. Eppingen. Regelmässig Pilgertreffen sind geplan in Eppingen, das ja fast im Mittelpunkt des kleinen Autobahnvierecks in Baden-Württemberg liegt, und gut mit S-Bahn und Auto zu erreichen. Auch der Eppinger Pfarrer Manfred Tschacher hat natürlich Interesse an solchen Treffen. Interessenten wenden sich an Hans Lauerer, Adolf Heilig Str. 18, Eppingen-Mühlbach Tel.: La Ruta del Mar wird ausgeschildert Die Pilger, die den Camino del Norte absolvieren, laufen parallel zur Küste, bis sie Galizien erreichen und dann Richtung Südosten nach Santiago abbiegen. Aber es existiert ein weiterer Weg, die Ruta del Mar. Dieser Weg führt an der Küste bis Ferrol entlang. Dort vereinigt er sich mit dem Camino Inglés. Ausgeschildert soll diese Alternative im Frühjahr dieses Jahres werden. Vier Herbergen weniger auf der Via de la Plata Die touristischen Herbergen des Projekts Alba Plata sind nach dem Auslaufen der Verträge geschlossen worden. Die Herbergen befanden sich in Fuente de Cantos, Zafra, Puebla de Sancho Pérez und in Torremejía. Dennoch gebe es in diesen Ortschaften genügend andere Unterkünfte für Pilger. Souvigny. Die Jakobsfreunde im Bourbonnais laden junge Erwachsene und Familien aus allen Teilen Europas von Ende Juli bis Anfang August 2012 ein, Zeugen dieser Hoffnung im Herzen Europas zu sein, indem sie sich für acht Tage auf diesen Pilgerweg begeben. Insgesamt sechs Gruppen mit jeweils vierzig bis fünfzig Teilnehmern aus verschiedenen Ländern machen sich an sechs aufeinander folgenden Tagen von Moulins aus auf den Weg und wandern von Souvigny nach Clermont-Ferrand. Kontakt: Amis de Saint Jacques, 6 Place Aristide Briand, F Souvigny, info@chemin-esperance.eu PS : Ausserdem werden Personen gesucht die ab diesem Sommer bereit sind, in der Pilgerherberge beim Kloster von Chantelle als Frewillige mitzuarbeiten. Groß Pinnow. Über 100 Teilnehmer von diesseits und jenseits der Oder trafen sich zur Auftaktveranstaltung Revitalisierung des Pilgerweges Szczecin/Stettin - Berlin. Es kam zu einem lebendigen Austausch nach einführenden Vorträgen zwischen Historikern und Touristikern, Pfarrern und Bürgermeistern aus Deutschland und Polen und auch vielen Interessenten aus der Umgebung. Die Route könnte etwa von Stettin über Staffelde, Geesow, Hohenreinkendorf, Kunow, Pinnow und Angermünde nach Kloster Chorin und Eberswalde bis Bernau führen. Aktiv beteiligt ist bei diesem Weg wieder die Jakobusgesellschaft Brandenburg - Oderregion. unterwegs 12 nr. 82 april 2012

13 Aus der Pilgerwelt Abseits der Pilgerautobahn nach Santiago de Compostela Wenn man die einschlägige Literatur liest sowie Medienberichte und Pilgerkommentare verfolgt, fällt auf, dass zunehmend ein Massenansturm auf dem Camino Frances mit vielfach auch negativen Begleiterscheinungen beklagt wird. Ich war schon sechsmal zu Fuß in Santiago de Compostela und habe diesen Trend aus eigener Erfahrung bisher noch nicht erlebt. Das liegt aber möglicherweise daran, dass ich Jahreszeiten wählen konnte, in denen der große Run nicht zu erwarten war. Es gibt aber noch andere Alternativen, um das Pilgern in Ruhe und Beschaulichkeit zu erleben. Dem Spanienliebhaber bieten sich dabei unzählige Möglichkeiten, sich auf historischen Wegen auch andere Regionen des Landes in zum Teil grenzenloser Einsamkeit zu erschließen, Regionen mit einer unvergleichlichen landschaftlichen, historischen und kulturellen Vielfalt. Ich habe mich intensiv mit diesen Alternativen beschäftigt, einige bereits absolviert und andere noch in der Vorbereitung oder Planung. Hier nun eine zusammenfassende Übersicht. Camino Finisterre (Santiago de Compostela Finisterre Muxia) Camino Aragones (Puerto de Somport Puente la Reina) Camino Aragones/Catalan (Puerto de Somport Huesca) Camino Primitivo (Oviedo Lugo) Camino del Norte (Ribadeo Santiago de Compostela) Camino Interior (San Sebastian Burgos) Camino Mozarabe (Teil 1: Granada Cordoba) Camino Mozarabe (Teil 2: Cordoba Merida) 125 km 165 km 125 km 210 km 205 km 240 km 165 km 250 km Auf diesen Wegen lernt man nicht nur die unterschiedlichsten Landschaften Spaniens kennen, man begegnet auch einer über jährigen überaus wechselvollen Geschichte mit ihren noch immer eindrucksvollen Zeugen. Man wandert auf den Spuren der Reconquista und des unvergleichlichen maurischen Erbes. Johann Wolfgang von Goethe vertrat die Meinung, dass Europa auf dem Jakobsweg entstanden ist; hier in Spanien kann man das eindrucksvoll nachempfinden. Alle obigen Wege sind mit dem gelben Pfeil markiert. Sie eignen sich sowohl für Einzelpilger als auch für individuelle Kleingruppen. Auf einzelnen Streckenabschnitten gibt es kein oder nur ein sehr begrenztes Angebot an Pilgerherbergen. Hotels, Hostals und auch Casas Rurales stehen aber ausreichend zur Verfügung, so dass eine den jeweiligen Vorstellungen entsprechende Etappenplanung möglich ist. Ausgangs- und Endpunkte der einzelnen Wege sind verkehrstechnisch gut angeschlossen. Eventuell notwendige Zwischentransfers können mit Taxis bewältigt werden, die in Spanien sehr preisgünstig sind. Öffentliche Verkehrsmittel entlang der einzelnen Routen sind hingegen nur in einigen wenigen Fällen geeignet verfügbar. Die genannten Wege können alle in Eigenregie geplant und durchgeführt werden. Wer jedoch eine organisatorische Unterstützung durch einen erfahrenen Veranstalter in Anspruch nehmen möchte (beispielsweise Flug- und Unterkunftsbuchungen, Gepäcktransfer, Beratung, Telefonnotdienst und ähnliches), kann sich wenden an: Bayerisches Pilgerbüro Studienreisen GmbH Postfach München Telefon 089/ Gerd Ostermann Nürnberg unterwegs 13 nr. 82 april 2012

14 Aus der Pilgerwelt Unterwegs fürs Seelenheil Unter diesem Titel hat Biblisch Reisen mit einer Ausstellung im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart sein Jubiläumsjahr begonnen. Das Unternehmen wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Ein Höhepunkt war am 18. Januar ein informativer und kurzweiliger Vortrag von Prof. Dr. Klaus Herbers, Erlangen, zu Pilgern im Wandel der Zeit. Was bringt Menschen heute dazu, eine lange Pilgerfahrt zu den großen und vielen kleineren Wallfahrtsorten zu unternehmen? Die Antwort reicht von Abenteuerlust über Selbstbeweis und sportlicher Betätigung bis zur ernsthaften und gläubigen Sorge ums Seelenheil gepaart mit höchsten kulturellen Sehnsüchten. Das Wort pilgern kommt von dem lateinischen Wort peregrinus, was "fremd" und "in der Fremde sein Heil suchen" bedeutet. Viele junge Menschen machen sich heute auf den Weg, um ihr inneres Heil auf dem Weg zum Apostel Jakobus in Santiago zu suchen. Es sind nicht länger nur die mittelalterlichen Motive, wie Buße, Reue oder Sündenvergebung. Die Menschen wollen raus aus dem Alltag, zur Ruhe kommen oder sich selbst finden. Viele reizen auch die Landschaft, die historischen Bauten, das Abenteuer. Heute pilgern Menschen jeglichen Alters, aller Berufsgruppen: Studenten, Rentner, Arbeiter, Bauern, Geschäftsführer, Priester und Beamte. Die Pilger kommen aus der ganzen Welt. Sie tauchen ein in die Vergangenheit und fühlen sich wie Wanderer durch mittelalterliche Zeiten. Sie verlassen ihren Alltag, legen gewohnte Strukturen beiseite und konzentrieren sich täglich auf den Weg und das Ziel. Sie erleben sich selbst in einer ungewohnten, fremden Umgebung. Unter der Überschrift Religiöse Konzeptionen und Motivationen erläuterte Herbers die Wesensart der Begriffe Vita est peregrinatio und Peregrinatio pro Christo. Als Christ ein Fremder auf Erden zu sein, beschrieb im Einklang mit der christlichen Auffassung, dass das Leben eine Pilgerfahrt und der Mensch darin nur Pilger sei, in biblischen Worten den Grundzustand christlicher Existenz. Irische Mönche sahen im frühen Mittelalter in der peregrinatio pro Christo, im Umherziehen für Christus die Möglichkeit, durch asketische Heimatlosigkeit Gott näher zu kommen. Peregrinatio ad loca santa war der Sinn und Zweck des mittelalterlichen Pilgers, d.h. das Erreichen des Zieles und die Erlangung des Seelenheils durch die Nähe zu der jeweiligen Reliquie. In der heutigen Zeit liegt eher der Schwerpunkt der Pilgermotivation im unterwegssein, die Betonung liegt auf dem Weg. Der Weg ist das Ziel ist heute das Pilgermotto. Der Reliquienkult, die Bedeutung der Wunder, Mirakel, die der jeweilige Heilige bewirkte, zu dessen Reliquien gepilgert wurde, war wichtig. Die Verehrung der Reliquien versprach Hilfe und Trost. Die Nähe zur Reliquie, gar die mittelbare oder unmittelbare Berührung der Reliquien versprach Erlösung sowohl von körperlichen Leiden als auch die sichere Erlösung der Seele. Große Anziehung übten im Mittelalter die Orte aus, an denen besonders vielversprechende Ablässe gewährt wurden. Da dem Erzbischof von Santiago daran gelegen war, dass möglichst viele Pilger zu seiner Kathedrale kamen, richtete er es so ein, dass ein vollständiger Sündenerlass mit einer Jakobspilgerfahrt verbunden war, wenn der reuige Pilger an einem heiligen Jahr nach Santiago kam, immer dann, wenn das Jakobusfest am 25. Juli auf einen Sonntag fällt. Im 15. Jh. hatte sich dann auch in Rom das Heilige Jahr für die Rompilger durchgesetzt. Daneben gab es auch sogenannte Straf- und Bußpilgerfahrten. Viele Kriminelle wurden dazu verurteilt, eine Pilgerfahrt zu unternehmen, damit sie Läuterung, Einsicht und Buße für ihre Missetaten erführen. Ob diese richterlichen Ziele auch erreicht wurden, darüber gibt es keine verlässlichen Berichte. Im Grunde aber handelte es sich um die Sozialhygiene mittelalterlicher Städte; denn, wenn die kriminellen Elemente erst mal aus der Stadt waren, dann musste sich die Verwaltung nicht mehr mit diesen herumplagen. Es gab die Auftrags- und Delegationspilgerfahrten. Wer nicht selbst nach Santiago de Compostela pilgern konnte oder wollte, der gab den Pilgerauftrag an jemanden, der sich dafür zur Verfügung stellte. So sollen etliche Berufspilger das ganze Jahr hindurch zwischen Santiago und der Heimat unterwegs gewesen sein. Das Pilgergewand diente nicht selten Bettlern und Dieben als Tarnung, die im Spätmittelalter als "Falsche Pilger" Straßen und Herbergen unsicher machten, sich als "Jakobsbrüder" oder "Muschelbrüder" ausgaben, um in den Klosterherbergen billigere oder freie Verköstigung zu erschleichen. Sie brachten die gesamte Pilgerbewegung in Verruf und trugen wohl auch zum Rückgang der Pilgerschaft bei. Andere Pilgermotive waren Lust am Reisen, Steigerung des Ansehens, Bildung und Handel. Ulrich Schönbein unterwegs 14 nr. 82 april 2012

15 St. Ottilien. Die Erzabtei in Oberbayern war unser gastlicher und angenehmer Tagungsort. Bei der Eröffnung des Hl. Jakobus-Jahres 2010 am Silvestertag 2009 machten Präsident Joachim Rühl und Erzabt Jeremias Schröder Ort und Termin fest. Die Missionsbenediktiner entstanden Sie wollten bendeiktinisches Leben und Missionstätigkeit verbinden wurde die Gründung nach Emming in Oberbayern verlegt. Die kleine Kapelle des Weilers, der hl. Ottilia geweiht, gab dem Kloster den Namen: St. Ottilien erhielt das Kloster den Rang einer Abtei, 1914 wurde es Erzabtei und Hauptkloster der Missionsbenediktiner von den Nazis aufgehoben konnten die Mönche 1945 zurückkehren. Seit 2000 ist P. Jeremias Schröder Erzabt. Im Lauf der Jahre wurde St. Ottilien zu einem Klosterdorf mit Gymnasium, Exerzitien- und Gästehaus, einem Verlag, einer Buchhandlung, mit zahlreichen Werkstätten, einer großen Landwirtschaft und Gartenbau wurde die Herz- Jesu-Kirche mit dem 75 m hohen Turm errichtet, der weithin sichtbar ist (siehe Foto rechts). Unsere Tagung stand unter dem Leitwort Die Wahrheit geht zu Fuß. Der Freitag abend mit Felix Bernhard, der von seinen Jakobswegen im Rollstuhl berichtete, war ein fröhlicher Einstieg. Der Samstag Vormittag brachte ein Grundsatz-Referat zum Thema von Roland Breitenbach und drei Beispiele von Menschen auf und am Jakobsweg. Sie finden dazu die Texte auf den Seiten und Der Nachmittag führte die rund 100 Teilnehmer an den Ammersee und auf den Münchner Jakobsweg. Ein langer Pilgerwurm (siehe Foto unten) bewegte sich Jahrestagung St. Ottilien am See entlang nach Schondorf zur uralten Jakobskirche. Dort erläuterte Monika Hanna die Geschichte der kleinen Dorfkirche. Kaffee, Kuchen und sonstige Stärkungen waren natürlich auch möglich in den Gasthäusern rund um die Kirche. Am frühen Abend feierte Erzabt Jeremias mit den Teilnehmern in der Ottilienkapelle die Eucharistie. Der Ottilienchor wirkte dabei mit und gab dem Gottesdienst besonderen Glanz. Die Abende brachten die führten die Teilnehmer zusammen beim ausgedehnten Pilgerhock. Es waren fröhliche Runden des Kennenlernens und des Austauschs, waren doch diesmal zahlreiche Teilnehmer aus dem Süden Bayerns erstmals zur Tagung gekommen. unterwegs 15 nr. 82 april 2012

16 Jahrestagung St. Ottilien Unsere Mitgliederversammlung eröffnete Joachim Rühl am Sonntag Vormittag. 71 stimmberechtigte Mitglieder waren dazu erschienen. Nach der Begrüßung gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder: Margret Bernhard, Mainaschaff, Reinhard Weber, Passau, Rita Menninger, Regensburg, Magdalena Meixner, Eichelsee. Danach fand die Preisverleihung statt. In diesem Jahr war nur eine Arbeit eingereicht worden von David Stoffel. Er ist in Nürnberg geboren, hat dort 2006 sein Abitur gemacht und studiert in Greifswald seit 2011 Geschichtswissenschaft als Master of Arts an der Ernst-Moritz-Arndt Universität. Eine Kurzfassung seiner Seminararbeit Leitfaden für Pilger im Mittelalter. Ein Vergleich des Liber Sancti Jakobi mit dem Künigschen Pilgerführer finden Sie auf S. 47/48. Präsident Rühl überreichte Urkunde und Anerkennungspreis in Höhe von 200 Euro. Es folgten dann die Berichte des Präsidenten (S. 38), der Vizepräsidentin (S. 18), des Sekretärs und des Schatzmeisters (S. 38). Ferdinand Seehars gab dabei auch einige Kostproben von Zuschriften. Seine Statistiken sind eingearbeitet in die allgemeine Pilgerstatistik auf S Seinen Bericht beendete er mit Trappatonis Wort Ich habe fertig! Nach zehn Jahren als Sekretär beendet er sein Amt. Stehender Beifall war der Dank der Versammlung. Joachim Rühl dankte ihm für seine hervorragende Arbeit für die Gesellschaft und die Pilger: Du hast das Gesicht der Gesellschaft geprägt! Auch Monika Seehars wurde in diesen Dank mit einbezogen: Sie sei Ferdinands GPS, wie sie beim Pilgerhock meinte. Joachim Rühl dankt mit einer Urkunde und einem Geschenk dem Sekretär Ferdinand Seehars und seiner Frau Monika mit einem Blumengebinde. Schatzmeister Reinhard Verholen gab den Finanzbericht (siehe die Tabellen S. 38), Kassenprüfer Helmut Weinlich legte den Prüfbericht vor und stellte den Antrag auf Entlastung des Präsidiums, die ohne Gegenstimmen vollzogen wurde. Dann standen die Neuwahlen unter Leitung von Gunther Fenge an. Joachim Rühl, Valentine Lehrmann und Reinhard Verholen kandidierten wieder und wurden ohne Gegenstimmen gewählt. Bei den zu wählenden Beisitzern stellten sich Franz Barthel, Wolfram Unger, Willi Seidl und Reinhilde Weinlich nicht mehr zur Verfügung. Gewählt wurden Günter Müller, Köditz (62 St.), Ernst Weckert, Randersacker (60 St.), Daniela Ruhrmann, Augsburg (57 St.), Ingo Biermann, Langenselbold (56 St.) und Inge Greiter, Münnerstadt (39 St.). Als Kassenprüfer wurden unterwegs 16 nr. 82 april 2012

17 Jahrestagung St. Ottilien gewählt Peter Kampfmann und Alfred Rompel. Helmut Weinlich hatte nicht mehr kandidiert. Die bisherigen Beisitzer Reinhilde Weinlich, Franz Barthel, Wolfram Unger, Willi Seidl und der bisherige Kassenprüfer Helmut Weinlich erhielten eine Dankesurkunde und ein Geschenk des Präsidiums. Nach den Wahlen stellte das Präsidium den neu berufenen Sekretär vor, besser die Sekretäre. Tina und Manfred Hock aus Obbach haben sich bereit erklärt das Amt des Sekretärs gemeinsam zu übernehmen. Sie bedankten sich für das Vertrauen des Präsidiums und der ganzen Gesellschaft. - Dieter Sawinsky vom Stammtisch Schlammersdorf, wurde vom Präsidium kooptiert. Hier das gesamte Präsidium von links: Ernst Weckert, Günter Müller, Tina und Manfred Hock, Inge Greiter, Ingo Biermann, Joachim Rühl, Reinhard Verholen, Daniela Ruhrmann und Valentine Lehrmann. - Foto S. 16 und 17 Ernst Weckert; ebenso auf S. 23, 24, 25 oben und 44. Unsere neuen Sekretäre stellen sich vor: Tina Hock (*1952), aus Schimborn im Kahlgrund, ehemalige Gymnasiallehrerin Englisch, Geschichte, Latein Neigungen: Sprachen (Spanisch, Französich, Neugriechisch), Museumsführungen,Wandern/Pilgern, Reisen, Garten/Blumen Manfred Hock (*1949), aus Großostheim, Diplomingenieur Maschinenbau Neigungen: Handwerkliches Arbeiten (Holzbearbeitung, Renovierungsarbeiten) Wandern/Pilgern, Reisen, Garten seit 1973 verheiratet, 3 erwachsene Kinder, 1978 beruflich bedingt nach Schweinfurt gekommen, wohnhaft in Euerbach/Obbach Kreis Schweinfurt. unterwegs 17 nr. 82 april 2012

18 Jahrestagung St. Ottilien Nachdem unsere Gesellschaft den Premio Elias Valiña 2010 gewonnen hatte, wurde sie in die Jury für die Vergabe 2011 eingeladen. Vizepräsidentin Valentine Lehrmann nahm diesen Termin wahr und berichtete: Vergabe des XVI Premio Elías Valiña am 25. November 2011 Unter dem Präsidium des Generaldirektors für das Kulturerbe, Don José Manuel Rey Pichel, traf im November das Komitee der internationalen Experten des Jakobsweges zusammen, um zum 16. Mal den Preisträger des Elías Valiña-Preises zu küren. In diesem Komitee sind neben festen Jurymitgliedern, wie dem Präsidenten der internationalen Komitees der Jakobuswegexperten Paolo Caucci von Saucken aus Perugia oder dem Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität in Santiago de Compostela Fernando López Alsina auch wechselnde Mitlieder, die nach ihrer Registrierungsnummer im Verzeichnis der Jakobusgesellschaften in Santiago der Reihe nach ausgewählt werden, sowie der Vorjahrespreisträger vertreten. Wir, die Fränkische St. Jakobusgesellschaft Würzburg e. V., wurden im letzten Jahr mit diesem Preis geehrt und so durfte ich als Vizepräsidentin in Vertretung für den Präsidenten unsere Gesellschaft in Santiago an dieser Jury teilnahmen. Während wir uns im Jahr 2010 noch unter 20 Bewerbern behaupten mussten, gingen im Jahr 2011 nur halb so viele Bewerbungen ein, wobei die Jury darauf Wert legte, dass alle Bewerbungen von sehr hohem Niveau waren. Letztendlich fiel die Wahl, wenn auch nur knapp vor der Baskischen Gesellschaft und der Gesellschaft von Ávila, auf die Bewerbung der Vlaams Genootschap, also der Flämischen Jakobusgesellschaft, für deren Arbeiten an der Wiederbelebung und Betreuung der Jakobswege auf flandrischem Territorium (Via Monástica, Via Brabántica, Via Burgensis, Via Scaleda und Via Limbúrgica), die z. T. schon im Codex Calixtinus Erwähnung fanden. Neben dem Premio Elías Valiña, der an Gesellschaften vergeben wird, gibt es auch eine Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Jakobsweg verdient gemacht haben. Hier fiel die Wahl schnell und eindeutig auf den Kantabrier Don Ernesto Bustio Crespo für seine auf christlichen Füssen stehende traditionelle Gastfreundschaft. Vielleicht durfte ihn der eine oder die andere aus unserer Gesellschaft auf dem Weg über den Camino del Norte schon kennen und schätzen lernen. Ich persönlich habe mich sehr gefreut, die Subdirectora María Diz Rodrígue wieder zu treffen und vor allem auch der zuständigen guten Seele in der Xunta, unserer Ansprechpartnerin Concepción Carballo, endlich persönlich danken zu können. Conchita hatte sich 2010 dafür eingesetzt, dass als Abgabedatum für unsere Bewerbung, da sie ja aus dem Ausland nach Santiago zugestellt wurde, nicht der Tag der Ankuft, sondern der des Poststempels vom Versand gilt. Dadurch konnten wir den Abgabetermn einhalten und wurden nicht disqualifiziert. unterwegs 18 nr. 82 april 2012

19 Pilgerstatistik Santiago de Compostela. Am Fuß der im Pilgerbüro ausgehändigten Pilgerurkunde Compostela ist ein Siegel zu sehen. Etwa 1995 ist ein Wechsel dieses Siegels festzustellen. Aber niemand weiß, wann genau dieser Wechsel stattfand. Seit 26. Mai 1995 haben Pilger unserer Gesellschaft das Siegel mit der Tumba ; am war es noch Jakobus Matamoros. Pilger, die zwischen diesen beiden Terminen in Santiago angekommen sind, werden gebeten nachzusehen, welches Siegel sie haben. Geben Sie eine kurze Nachricht an die Redaktion mit Namen, Datum der Ausstellung und Art des Siegels Matamoros oder Tumba. Die beiden Siegel sind hier abgebildet: Oben: Jakobus Matamoros, verwendet bis etwa Unten: Tumba mit Muschel und Stern, ab etwa Mitglieder unserer Gesellschaft, die ab Mitte 1992 in Santiago ihre Compostela erhalten haben (aber auch in Rom oder Jerusalem), mögen - wenn nicht bereits geschehen - eine Kopie ihrer Urkunde mit Wegedaten an die Redaktion schicken. Zum Jubiläum 2013 sollen diese in einer Veröffentlichung erscheinen, so wie bereits in Jakobus in Franken die Pilger aufgeführt wurden, die bis 1992 in Santiago angekommen waren. Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2011 Monat Gesamt männl. zu Fuß Nichtspanier Deutsche Pos.Ausl. Jan ,9% Feb ,5% Mrz ,1% April ,2% Mai ,1% Juni ,4% Juli ,9% Aug ,0% Sept ,1% Okt ,2% Nov ,1% Dez ,7% Einen ausführlichen Überblick über das ganze Jahr finden Sie auf Seite 20 Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2012 Monat Gesamt männl. zu Fuß Nichtspanier Deutsche Pos.Ausl. Jan ,7% Feb ,8% Du kannst den Pilger vom Jakobsweg nehmen, aber niemals den Jakobsweg vom Pilger Felix Bernhard unterwegs 19 nr. 82 april 2012

20 Pilgerstatistik Santiago de Compostela. Mitte Januar konnte das Pilgerbüro die Zahlen für das abgelaufene Jahr vorlegen. Gesamtzahl: M: 57,72% W: 42,28% FußPilger: (83,48%) Fahrrad: (16,33%) Pferd: 341 (0,19%) Rollstuhl: 11 (0,01%) Motive der Pilger:. Religiös: (43,07%) Relig./andere (50,80%) Nicht religiös: (6,14%) Nationalitäten: Spanien (53,35%) Deutschland ( 9,05%) Italien ( 6,64%) Portugal ( 4,72%) Frankreich ( 4,45%) USA ( 2,03%) Irland ( 1,46%) Niederlande ( 1,31%) Ver.Königreich GB ( 1,30%) Kanada ( 1,29%) Brasilien (1,08%) Österreich (1,05%) Polen (0,99%) Korea (0,95%) Belgien (0,92%) Dänemark (0,90%) Australien (0,74%) Schweden (0,69%) Schweiz (0,67%) Mexiko (0,65%) Es folgen weitere 106 Nationen aus allen Kontinenten. Darunter sind siebzehn Nationen mit nur einem Pilger. Unter den Nichtspaniern liegt Deutschland wieder an erster Stelle mit deutlichem Abstand vor den nächsten Ländern. Die Zahl der deutschen Pilger liegt mit deutlich über dem Hl. Jahr 2010 mit Pilgern. Auch Portugal, die USA, Irland, die Niederlande, Großbritannien, Kanada, Österreich, Belgien und die Schweiz liegen über ihren Werten von Frankreich liegt deutlich darunter. Wie immer sind die Ausgangsorte der Pilger von Interesse. Hier eine Auswahl: (In Farbe einige Vergleichszahlen: Pilger mit unserem Pilgerausweis haben hier ihren Weg begonnen) Sarria km - Camino francés (21,36%) 331 S. Jean P. Port - Camino francés (10,59%) 577 León (5,81%) Cebreiro (5,55%) Roncesvalles (5,10%) Ponferrada (4,44%) Tui km - Camino portugués (4,21%) Oporto - Camino portugués (3,57%) 596 Astorga (3,25%) Pamplona (2,31%) Burgos (2,14%) Oviedo - Camino Primitivo (1,89%) 120 Le Puy-en-Velay - via podiensis (1,78%) 95 Portugal, andere Orte (1,54%) unterwegs 20 nr. 82 april 2012

21 Pilgerstatistik Irún - Camino del Norte/Costa (1,39%) 29 Ferrol - Camino inglés (1,35%) Sevilla - Via de la Plata (1,26%) 164 Ourense km Camino Plata/Mozarabe (1,22%) Frankreich allgemein (1,18%) Lugo km Camino Primitivo (0,66%) Somport - Camino aragones 879 (0,48%) Deutschland 756 (0,41%) Niederlande 711 (0,39%) Lissabon - Camino portugués 647 (0,35%) Belgien 359 (0,20%) Schweiz 345 (0,19%) 144 Jaca - Camino Aragonés 311 (0,17%) Baamonde km Camino del Norte 243 (0,13%) Lourdes 242 (0,13%) Vézelay - via lemovicensis 172 (0,09%) 21 Arles - via tolosana 159 (0,09%) 13 Hendaye - Camino del Norte 135 (0,07%) Valencia - Camino de Levante 110 (0,06%) 34 Barcelona 107 (0,06%) Österreich 97 (0,05%) Finisterra 72 (0,04%) París - via turonensis 66 (0,04%) Italien 61 (0,03%) Rom 34 (0,02%) Polen 19 (0,01%) Großbritannien 13 (0,01%) Tschechische Republik 11 (0,01%) Luxemburg 8 (0,00%) Dänemark 8 Die 100-km-Pilger insgesamt sind , machen also 27,58% aus. - Ein Blick auf die vier französischen Wege: die via podiensis an der Spitze, weit dahinter die drei anderen Wege - eine Chance für diejenigen, die einsame Wege suchen. Die Pilger haben 2011 in Spanien folgende Wege benutzt: Francés (72,34% : 69,53%) Portugues (12,03% : 12,55%) Norte/Costa ( 6,40% : 6,60%) Via de la Plata ( 4,40% : 5,22%) Primitivo ( 3,02% : 2,82%) Inglés ( 1,48% : 2,37%) Andere Wege 396 ( 0,22% : 0,93%) Muxia-Finisterre 202 ( 0,11% nicht notiert) unterwegs 21 nr. 82 april 2012

22 Aus unserer Gesellschaft Übersicht über von unserer Gesellschaft ausgegebene Pilgerausweise: Jahr Ausweise Differenz in % Differenz absolut , , , , , , , , ,77 90 Ein Blick auf die Zahlen zeigt im Jahre 2007 einen absoluten Höhepunkt. Im Jahr zuvor war Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling erschienen. In den Folgejahren sinken die Zahlen wieder bis dann 2011 wieder eine leichte Steigerung zu verzeichnen war. Der Anteil der Fußpilger betrug 2011 bei den ausgegebenen Ausweisen 4.793, das sind 92,6%; mit dem Fahrrad wollten 381 und zu Pferd zwei auf Pilgerfahrt gehen. Der Anteil der Fahrradpilger ist von 2003 bis 2011 von 14,5% auf 7,4% gesunken. Der Anteil der Frauen ist im gleichen Zeitraum von 48,0% auf 54,6% gestiegen. Die Ausweis-Bestellungen über Internet sind von 52% (2006) auf 82,1% gestiegen. Auch aus dem Ausland werden bei uns Pilgerausweise angefordert. Im vergangenen Jahr waren es von Österreich bis zur Volksrepublik China. Beginnen wollten die Pilger in D CH 145 F 847 E P 591 sonstige 156 Interessant ist dann der Blick auf die Ausgangspunkte in Deutschland: D allgemein 866 DH Heimatort 266 DA Augsburger Weg 10 DAC - Aschbg.-Colmar 12 DFS Fränk.-Schwäb. 271 DFW Fulda Würzbg. 46 DHN - Hof - Nürnberg 11 Dko - Konstanz 57 DLif Lichtenfels - Nbg 66 DM Münchner Weg 112 DNR Nürnberg-Roth. 36 DNU - Nürnberg-Ulm 16 Dök - Görlitz - Vacha Dost Ostbayer. Weg 49 DRSp - Rothenbg-Speyer 5 DSt - Steigerwald, Ba-Uff DTil Tillyschanz - Nbg. 5 DUK - Ulm - Konstanz 31 Wo leben unsere Mitglieder? Eine Frage, die manchmal auftaucht, so vor kurzem wieder. Warum findet unsere Jahrestagung in St. Ottilen statt? fragt ein Mitglied. Eine Antwort: wir finden nicht überall Tagungsorte, wo hundert und mehr Teilnehmer einen Platz finden, und das zu bezahlbaren Preisen. Eine zweite Antwort liefert aber auch die Verteilung unserer Mitglieder. In Franken haben wir derzeit 700 Mitglieder, das sind 47,2%. Im süddeutschen Raum (PLZ 94, 95, 8, 7) leben etwa 340 Mitglieder, im nördlichen und östlichen Deutschland (PLZ 0-5) haben wir 225 Mitglieder. St. Ottilien bietet so unseren Mitgliedern im süddeutschen Raum auch einmal einen näher liegenden Tagungsort. Das Alter unserer Mitglieder unterwegs 22 nr. 82 april 2012

23 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung Felix Bernhard eröffnete unsere Tagung am Freitag Abend mit Dem eigenen Leben auf der Spur - als (Rollstuhl-)Pilger auf dem Jakobsweg. Daraus der folgende Abschnitt: Der Aufbruch Oft, wenn ich erzähle, dass ich gern und oft auf dem Jakobsbweg unterwegs bin, kommt bald die Frage: Im Rollstuhl? Der Komiker in mir antwortet dann lächelnd ach so, den hatte ich schon so manches Mal vergessen... Wenn ich mich nach dem gerichtet hätte, was mein Umfeld mir geraten hatte, würde ich heute immer noch von langen Pilgerreisen träumen, anstatt sie zu unternehmen. Seit 2003 pilgere ich und mein Glücksbarometer steigt seitdem kontinuierlich an. Warum fühle ich so? Mit jedem Aufbruch lasse ich etwas hinter mir: Den Status Quo. Ich verlasse (für einige Zeit) enge Bindungen und bringe vielleicht neuen Schwung hinein. In der Aufbruchstimmung liegt Euphorie. Das kennen wir vom Umziehen: Es ist zwar jedes Mal anstrengend, aber rückblickend zaubert die eingetretene Veränderung oft ein Lächeln auf unserer Gesicht. Ich habe durch die ungezählten Tage auf dem Jakobsweg zwei Dinge erfahren (und dabei freue ich mich nicht nur über das Wortspiel). Erstens, Weglaufen ist nicht! und zweitens, eine neue Perspektive auf das Leben bekommen. Der Aufbruch hat mir jedesmal gezeigt, dass ich kein Opfer bin, sondern mein Leben selbst gestalte. Dabei hat mir Verdrängen nie geholfen. Nach meiner Erfahrung kommen ungelöste Probleme einfach in anderer Form wieder. So lange, bis ich etwas verändere und aufbreche. Oft weigern wir uns, etwas zu verändern, auch wenn das Gesamtarrangement bereits fragwürdig erscheint und erste Risse sichtbar werden. Eine Motivation zur Veränderung tritt dann oft erst im Zusammenhang mit einer Krise auf. Soweit muss es nach meinem Dafürhalten aber nicht kommen. Manchmal reichen kleine Schritte, oder einfach kurze Jakobswege. Früher fing jeder Jakobsweg auch vor der eigenen Haustür an. Und heute geht auch eine stetig wachsende Zahl von Pilgern (das gilt zumindest für Nicht-Spanier) direkt von zuhause los. Für mich begann es also genau so und führte mich vor einem Jahr etappenweise von Frankfurt über Aschaffenburg, Würzburg und Ingolstadt bis München. Die daraus resultierende Veränderung hat mich selbst verblüfft. Die Sehnsucht stieg analog zu meinem Glücksbarometer stark an. Ich habe meinen Job gekündigt und breche nun im Mai wieder auf: Von München geht es nun über Rom nach Jerusalem. Ich freue mich auf das Abenteuer, die Freiheit und auch den Frieden, den ich auf der Reise finden werde, möglicherweise. Ach ja, das Ganze natürlich mit Rollstuhl. cinescultura In Regensburg findet zum 5. Mal das spanische Film- und Kulturfestival statt: 16. Mai - 6. Juni 2012 Informationen demnächst unter < unterwegs 23 nr. 82 april 2012

24 Aus unserer Gesellschaft Roland Breitenbach: Die Wahrheit geht zu Fuß Die Wahrheit ist so edel: möchte Gott sich vor der Wahrheit kehren, ich wollte mich an die Wahrheit halten und Gott lassen. Meister Eckhart ( ) Wer vor 200 Jahren nach Santiago de Compostela pilgern wollte, musste zunächst einmal warten. Er konnte sich nicht einfach auf den Weg machen. Das ferne Ziel war nicht immer verfügbar. Der Weg setzte seinen ihm eigenen Widerstand entgegen, gerade weil er der richtige Weg nach Santiago ist. Mit der Wahrheit geht es ähnlich. Sie ist widerspenstig, weil sie auf sich warten, sich lieber auf dem Weg als in Archiven oder Dogmen finden lässt. Weil die Wahrheit zu Fuß geht, trifft sie zuerst auf die kleinen Leute. Die Großen haben ihre eigenen Wahrheiten. Heute könnten wir in drei, vier Stunden am Grab des Apostels sein. Der Weg spielt keine Rolle mehr. Aber der Mensch hat damit nicht nur seine Bodenhaftung verloren. Auch das Ziel hat keine Bedeutung mehr. Das hat Folgen. Nicht nur für die üppige Literatur, die wie auf der Flucht, statt auf dem Weg entstanden ist. Ebenfalls mit entsprechenden Folgen für den Weg wie für das Ziel. Die Wahrheit zog unerkannt vorüber. Nicht wenige, die heute in Santiago de Compostela ankommen, waren gar nicht unterwegs und kommen deswegen auch nicht wirklich an. Was nicht ist Er hatte einen langen Weg hinter sich gebracht, bis er die kleine Einsiedelei am sanften Abhang eines Berges erreicht hatte. Dort wollte er den Eremiten fragen, wie er den Sinn seines Lebens finden können. Doch wie erstaunt war er, als er nur ein einziges Wort zur Antwort bekam: Nichts. Das ging auch in den folgenden Tagen so, in denen er die Gastfreundschaft und die Stille genoss. Auf seine drängenden Fragen erhielt er nur das eine Wort: Nichts. Nach sieben Tagen nahm ihn der Einsiedler in den Arm und sagte: Zwölf Speichen gehören zu einem Rad, doch erst durch das Nichts in der Mitte kann es sich drehen. Zwei Hände voll Ton braucht es für einen Krug, doch erst sein Nichts macht ihn zu dem, was er sein soll. Dieses Haus habe ich mit eigenen Händen errichtet, Stein auf Stein, Ziegel für Ziegel; doch erst durch das Nichts dazwischen schenkt es uns Geborgenheit. Der Einsiedler beschloss seine Gedanken: unterwegs 24 nr. 82 april 2012

25 Aus unserer Gesellschaft Der Sinn deines Lebens besteht nicht in dem, was ist und was du hast, sondern durch das, was nicht ist und was du loslässt. Die Wahrheit geht zu Fuß, das ist das Gegengewicht, das wir in unserer Zeit gegen eine immer rasanter werdende Mobilität zu setzen haben. Wir kennen die Geschichte des Indianers, der mit einem erlebnishungrigen Weißen unterwegs war. Am dritten Tag setzte er sich auf einen Felsen und machte keinen Schritt mehr. Er blickte zurück: Ich muss warten, bis meine Seele nachkommt. Die Wahrheit geht zu Fuß, das lehrt uns eine neue Art der Askese. Nicht einer Askese, in der, wie Fulbert Steffensky sagt, der Mensch das Beste aus seinem Leben heraus schneidet, um es einem hungrigen Gott zu opfern. Gott liebt das Opfer nicht. Es stinkt ihm im wahren Sinn des Wortes. Das haben die Propheten vor 3000 Jahren gesagt. Das hat ein Buddha am eigenen Leib verspürt. Das Gegenteil von Askese ist Disziplin. Vom Wort her, Schüler, Jünger, auch ein Unterwegssein. Eine Askese der Einfachheit lehrt uns das spirituelle Zu-Fuß-Gehen. Das einfache Leben schenkt uns eine erotische, also zärtliche Zuwendung zum Leben, wie es der Barfußgänger beim Gang über den Sandstrand oder eine Wiese hautnah verspürt. Denn das Leben ist nicht entweder oder, sondern sowohl als auch; nicht schwarz-weiß, sondern bunt. Wenn Menschen mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, spüren und erkennen sie, dass sie nicht nur für ihr Leben, also für Ernährung, Sexualität, Bildung und Kultur verantwortlich sind, sondern auch für ihre Spiritualität, für das Ganze ihres Lebens. Also für die Schönheit, wie es die Mystiker ausdrücken. Lasst die Schönheit, die wir lieben, das sein, was wir tun, sagt Rumi (+1274 in Konya). Es gibt hunderte von Arten niederzuknien und die Erde zu küssen. Die Schönheit fordert im Fußgänger eine tiefe Achtsamkeit heraus. Der Pilger drückt das in diesen Worten aus: Sehen, schauen, spüren, berühren, schmecken, genießen, flüstern, schweigen. Ein Bild für das alles: Wenn der Pilger seine Reise unterbricht, wenn er beispielsweise aus der grellen Hitze in die wunderbare stille Dämmerung einer Kirche tritt, wenn das scharfe Licht der Sonne im Buntglas der Kirchenfenster gebrochen wird, empfängt er hier das Zeichen der Schönheit. Die Seele findet Zuflucht und Ziel zugleich: So wird es einmal sein. Gott hat uns geträumt. Deswegen sind alle Menschen spirituell begabt, wenn sie ihren Träumen nachgehen. Man hat es ihnen nur nicht gesagt; ihnen nicht zugetraut, gar abgesprochen. Es ist ein tiefes Erlebnis, wenn Pilger diese Befähigung urplötzlich in sich entdecken. Viele bewahren diese Entdeckung wie ein wundersames Geheimnis, das sie nicht so leicht der Öffentlichkeit preisgeben. Aber sie leben sichtlich anders, weil sie der Wahrheit ihres Lebens begegnet sind. Befragt sagt der Jakobspilger: Es war einfach schön! Dieser Erfahrung kann eine theologische Ausbildung (Beispiele müssen wir hier nicht benennen) direkt im Wege stehen. In Abwandlung eines Wortes von Kant sage ich: Erfahrene wagen es, sich ihres eigenen theologischen Verstandes ohne Bevormundung oder Vorgabe eines anderen zu bedienen. Der Erleuchtete braucht keine Nachhilfe. Wenn die Wahrheit zu Fuß gehen darf, wenn sie also befreit ist vom Ballast der Dogmen und Vorgaben, dann sprudelt das Spirituelle nur so aus dem Menschen heraus. Heiliges berührt auf unterwegs 25 nr. 82 april 2012

26 Aus unserer Gesellschaft einmal ihr Leben und wandelt es in tiefe Ehrfurcht und große Achtsamkeit um. Ein weiterer spiritueller Gewinn: Die Intuition wird geweckt, die Phantasie gestärkt. Deswegen sagt Jesus den Seinen: Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe. Lk 10,4 Das Wesentliche Ein suchender Mensch las im Evangelium die Worte: Nehmt für unterwegs nichts mit, tragt nur Sandalen an den Füßen, und er befragte bei passender Gelegenheit einen Bischof nach der Bedeutung dieser Worte. Ohne lange zu überlegen, gab der hohe Würdenträger die gespreizte Antwort des erfahrenen Theologen: Eines Tages wirst du alles abwerfen, sogar die Sandalen und den Grund des Wesentlichen betreten. Der Sucher sah den Bischof lange schweigend an und meinte: Dann werdet ihr wohl nie das Wesentliche berühren? Jesus hat den Grundstein für das gelegt, was ich hier Barfußtheologie nenne. Wohl wissend, dass dieser Begriff durch die feministische Theologie an sich bereits besetzt ist. Kein Wunder, unsere wichtigen Suchbegriffe sind allesamt weiblicher Natur: Die Wahrheit. Die Einfachheit. Die Phantasie. Die Begegnung. Die Umkehr. Die Veränderung. - Dennoch, der Pilger ist nicht zuerst Frau oder Mann. Er ist Mensch. Pilger reisen ohnedies ohne großes Gepäck. Sie setzen das um, was Jesus von allen seinen Nachfolgern erwartete: Einfachheit. Die Einfachheit ist das Wahre. (Wenn der Papst von Einfachheit redet, quietschen die roten Schühchen.) Christsein ohne Ballast. Das machen uns die Hirten nicht gerade vor. Jede Pilgerfahrt wird zum Zeichen des Besonderen, hier in diesem Kreis zum Zeichen des Christlichen. Wo dieses Zeichen nicht verstanden oder gelebt wird, kommt die Frohe Botschaft des Mannes aus Nazaret insgesamt in Verruf. Das Evangelium ist unterwegs entstanden und für Menschen bestimmt, die unterwegs bleiben. Der Heilige Stuhl ist das glatte Gegenteil. Er domestiziert die Frohe Botschaft. Zur Einfachheit gesellen sich Gelassenheit und Spontaneität. Beides ist nur durch Loslassen zu finden. Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft wusste schon vor über 200 Jahren Gottfried Seume. Die Wahrheit, die zu Fuß geht, lehrt so einiges: Sie macht sich beispielsweise nicht an Orten fest. Nicht an Jerusalem, Mekka, Angkor Wat oder Rom. Jesus war ein Wanderer. Vom Tempel zu Jerusalem hielt er nichts. Seine Rastplätze lagen in der Regel in der freien Natur. Aber auch die anderen großen Religionsstifter und Lehrer wie Moses, Abraham, Buddha, wie Nietzsche oder Kierkegaard waren Wanderer. Sie haben ihre Botschaft oder ihre Lehre unterwegs verkündet. unterwegs 26 nr. 82 april 2012

27 Aus unserer Gesellschaft Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er sie: Für wen halten mich die Menschen? Mk 8,27 Unterwegs begegnet Jesus den Menschen, lässt sich mit ihrer Wirklichkeit konfrontieren, nimmt sich ihrer an: Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Joh 9,1 Bei Jesus sehen wir sehr nachhaltig, dass sein Evangelium im Gehen entwickelt und weitergegeben wurde. Sobald es aufgeschrieben, dogmatisiert, in Schachteln verpackt, in Archive verlagert und festgenagelt wurde, und damit nicht mehr mit den Menschen unterwegs sein durfte, folgte die Erstarrung an der wir bis heute leiden. Das entspricht nicht mehr dem ursprünglichen Geist der Wahrheit, die zu Fuß daher kommt. Deswegen ist es unsere Aufgabe, die Pilgerschaft zu fördern. Die Wahrheit muss einfach und beweglich bleiben, schon weil es die DIE Wahrheit nicht gibt. Wahrheit ist immer auch die Wahrheit des Anderen. Und der Andere begegnet man auf der Straße. Das Herz des Volkes Gottes schlägt über dem Straßenpflaster, sagt Bischof Jacques Gaillot. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Auf der Pilgerfahrt lernt er, diesen Weg mit den Menschen zu teilen. Er hilft Lasten zu tragen; er findet für seine Lasten Mitträger. Dann wird der Weg erträglich. Denkt es einfach Die Schüler hatten ihren Meister, was ihnen selten genug gelang, in eine gewichtige Diskussion verwickelt. Sie bedrängten ihn mit Fragen über Wahrheit, Treue, Gerechtigkeit und viele andere Themen, die ihnen für das Leben wichtig schienen. Als sie ermüdet waren, baten sie ihren Meister um eine Zusammenfassung all ihrer Überlegungen. Er antwortete ihnen mit diesen drei Worten: Denkt es einfach! Dann ließ er sie allein. Da gerieten sie untereinander in einen großen Streit darüber, ob der Meister mit den drei Worten ihre Einfachheit im Denken oder Mut und Entschiedenheit zum Denken aufgetragen hatte. Manche haben das Problem bis heute nicht gelöst. Wer zu Fuß geht, folgt, ob er will oder nicht, Spuren, die Andere gelegt haben. Er folgt den Spuren derer, die im Laufe der Jahrhunderte Wege, Straßen, Brücken, Übergänge gebaut haben. Wer diesen Spuren folgt, legt neue für die Nachkommenden. Das ist vor allem spirituell gemeint. Weil nach dem uralten Gesetz des Segens nichts in unserer Welt verloren geht. unterwegs 27 nr. 82 april 2012

28 Aus unserer Gesellschaft Es bleibt immer etwas von uns. Das macht uns betroffen, verantwortlich, aber auch dankbar. Die Wahrheit, die zu Fuß geht, kommt demütig daher. Dabei geht es nicht um eine dekadente Demut (wie bei der Askese auch), die unsere Gaben, Begabungen und Einzigartigkeiten in den Schatten stellt, gar (ver)leugnet. Der Fußgänger erfährt die gesunde Demut, der Erde und den irdischen Dingen treu zu bleiben; sich dankbar zu zeigen nicht nur essen, trinken und schlafen. Auch bei der Demut geht es wieder um die Einfachheit. Die einfachsten Geschöpfe und Gaben der Natur, Brot und Wein, Ringelnatter, Eidechse und Schnecke, der Baum wie die Blume dulden keine Arroganz. Die Wahrheit des Pilgers ist erdhaftig. Jesus wählt seine Bilder und Gleichnisse ganz bewusst aus dieser Erdhaftigkeit, um die Wahrheit des Reiches Gottes zu beschreiben: Weizenkörner gleich hundertfach, Brot, dass sieben, gar zwölf Körbe voll übrig bleiben, Wein und seine Fülle, Feigen zur rechten Zeit, das sind seine Beschreibungen: Das Irdische und das Himmlische gehören zusammen. Es gab allerlei Bestrebungen, Jesus diese Erdhaftigkeit und damit seine Menschlichkeit abzusprechen; damit auch seine Leidenschaft, seine Sinnlichkeit und Sexualität zu leugnen. Er, der von sich sagt: Ich bin die Wahrheit, geht zu Fuß. Wenn wir etwas ganz sicher von Jesus wissen, dann ist es seine Liebe zu den Menschen, den Vögeln in der Luft, den Lilien auf dem Feld, den winzigen Samenkörnern und den mächtigen Bäumen. Es ist ein atemberaubendes Erlebnis durch das Taubental an den See Geneserat zu wandern, in seinen Spuren, in den Spuren der Wahrheit. Hildegard von Bingen sagte, dass wirklich heilige Menschen, alles Irdische willkommen heißen. Die Wahrheit, die zu Fuß geht, bringt uns zurück zu einer spirituellen Tradition, die Demut als Erdhaftigkeit versteht, und schon deswegen keine Angst davor hat, dass alles wieder zur Erde wird. Wie der Pilger auch, der seine besonderen Erfahrungen mit der Erde gemacht hat. Wer seinen Glauben aus der Erdhaftigkeit schöpft und nicht zu allererst aus der Predigt der Theologen, ist zu allererst beglückt über den Segen, den Gott über die Schöpfung ausgegossen hat, und erst dann betroffen darüber, was der Mensch alles Böse anstellen kann. Er sieht zu allererst in allem und über allem das offene Land, Jesus nennt es Reich Gottes, und dann erst das, was die Kirche erlösungsbedürftig benennt. Die Wahrheit, die zu Fuß geht, erfährt auch noch dieses auf unserer spirituellen Reise: Es ist alles im Fluss und wir sind Teil dieses Fließens. Warum ist der Pilger von einem Fluss so fasziniert, auch wenn er vor der Aufgabe steht, ihn zu überschreiten? Er sieht in seinen Wassern das Fließen der göttlichen Energie. Das Schöpfungswort Gottes hat alles ins Fließen gebracht. Der Pilger setzt es um in das prophetische Wort, das alles in Frage stellt, was seinem Weg entgegen steht. Eine pilgernde Kirche wäre die Lösung aller Fragen und Probleme, die uns heute beschäftigen. Sie würde sich im Fluss Gottes bewegen, den niemand eindämmen könnte. So aber spielt sie lieber, aus einem falsch verstandenen Wort heraus, den unbeweglichen Felsen. Dort ist die Wahrheit nicht. unterwegs 28 nr. 82 april 2012

29 Aus unserer Gesellschaft Man muss gehen Ein Schüler wollte die Erleuchtung gewinnen. Unverdrossen saß er deshalb in strenger Meditationshaltung auf dem Boden und wartete. Was tust du? fragte ihn der Meister. Ich will die Erleuchtung finden! Da nahm der Meister einen Ziegelstein und rieb ihn an der Mauer des Tempels. Was tust du da? fragte jetzt der Schüler. Ich will aus dem Ziegelstein einen Spiegel schleifen! Nie und nimmer kann aus dem Ziegel ein Spiegel werden, lachte der Schüler. Und nie kommt durch Sitzen die Erleuchtung, lachte der Meister. man muss gehen! Es soll nicht unterschlagen werden, dass es gegen diese Barfußtheologie massive Einwände gibt. Sie ist ständig den Killerworten ausgesetzt, wie sie auch in der Kirche angewendet werden. Das harmloseste und gebräuchlichste Killerwort ist immer wieder. Es taucht ständig in Hirtenworten und Predigten auf und sagt letztlich so viel wie nichts ; nehmt das nicht so ernst, was gesagt wurde, denn es bleibt schließlich ein immer wieder. Geradezu tödliche Killerworte für die mitmenschlichen Beziehungen sind nie, immer und aber. Nie, das ist das Wort des Dualismus, der ganz heimlich über die griechischen Philosophen und dann über Augustinus eingedrungen ist. Der Dualismus ist der Bibel fremd. Zum Beispiel ist der Gott der Bibel, ein Gott des Lichtes wie der Dunkelheit. Das kleine Wörtchen aber könnte alles zerstören, was ich versucht habe in den vergangenen 20 Minuten dieser Versammlung vorzulegen. Dazu zum Schluss diese Geschichte: Der Meister sah den Mann schon weitem kommen. Sein Gang war müde, schwer und schleppend. Noch bevor er ihn ansprechen konnte, jammerte er: Das Leben liegt wie eine unerträgliche Last auf meinen Schultern. Der weise Mann lächelte und versuchte, ihn aufzumuntern: Nein, das Leben ist so leicht wie eine Schneeflocke! Der andere widersprach heftig: Das siehst du völlig falsch. Jeder Tag lädt mir eine neue Belastung auf. Ich kann bald nicht mehr. Was soll ich denn tun? Du bist es doch selbst, der sich die Lasten auflädt, entgegnete der Weise: Lass einfach los! Aber, meinte der andere verwirrt Lass doch dieses Aber! sagte der Meister. Jedes von deinen aber wiegt mehr als ein Sack Zement. unterwegs 29 nr. 82 april 2012

30 Pilgerstimmen Martin Thull Die Muschel weist den Weg 2011 unterwegs von Görlitz nach Eisenach auf der via regia, einem der deutschen Jakobswege Fortsetzung (1. Teil siehe unterwegs Nr. 81) Begegnungen - Die Menschen Das ist mir noch nie passiert: Mit Beifall im Quartier begrüßt. In Buchholz tagte in der Alten Schule, zugleich auch Pilgerherberge, der Literaturkreis. Etwa 40 meist ältere Herrschaften begrüßen mit gemeinsam gesungenen Liedern und Texte aus Bibel oder Literatur den Frühling. Ich darf mich dazu setzen, bekomme zunächst eine große Flasche Wasser, später auch leckeren Kuchen. Und darf mich und meinen Weg dann gegen Ende der Veranstaltung kurz vorstellen. Wieder Beifall. Was für ein erster Abend. Übrigens wurde mir da zum ersten Mal von einem seltsamen Pilgerpaar aus dem Vorjahr berichtet: Ein Pole und ein Engländer seien den Jakobsweg rückwärts gegangen. Also mit dem Rücken nach Westen. Eine andere Quelle bestätigte das später. Der Weg treibt zuweilen bizarre Blüten. Zweimal sind wir uns schon begegnet. Sie kam mir auf dem Rad entgegen. Und erwiderte meinen Gruß eher erstaunt als herzlich. Später überholte sie mich. Jetzt sitzt sie am Wegesrand, das Rad an einen Baum gelehnt. Die Gemeinde hat aus mächtigen Holzstämmen mit zwei Schnitten eine rustikale Sitzgelegenheit mit Rückenlehne geschaffen. Als ich frage, darf ich mich dazu setzen. Ich habe die Pause nötig. Wir kommen ins Gespräch. Sie erzählt, dass sie gerne mit dem Rad losfahre, wenn ihr zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Seit ihr Mann vor ein paar Jahren gestorben ist, wohnt sie hier auf dem Land. Und ist viel allein. Ich erzähle von meinem Woher und Wohin. Dann frage ich nach ihren Erlebnissen zur Wendezeit. Sie klingt verbittert, beklagt, dass ihr Mann mit schon gut 60 Jahren nochmals habe neu anfangen müssen. Es sei schwer gewesen, er war schon in der DDR selbständig im Straßenbaugewerbe. Der Staat habe die Preise diktiert und dann noch 89 Prozent Steuern erhoben. Mit der Wende sei das alles nichts mehr wert gewesen. Nein, früher sei es einfacher gewesen, besser. Heute sei so viel Ungerechtigkeit unterwegs. Sie mag über 80 Jahre alt sein, war in den fünfziger Jahren Erzieherin, hat sich dann um die Familie gekümmert. Sie trauert spürbar den alten Zeiten nach. Und als ich auf die Umtriebe der Stasi komme, wird sie ganz kühl. Wer mit der etwas zu tun bekommen habe, der habe sicherlich auch etwas angestellt. Da wird das Gespräch schwierig, eine Diskussion unmöglich. Ich nehme meinen Rucksack und verabschiede mich. Einen guten Weg allezeit In Großenhain setzt sich eine ältere Dame zu mir an den Tisch auf der Terrasse des Eiscafés. Sie hat mich als Pilger identifiziert. Die Muschel am Rucksack war da noch unübersehbar. Sie erzählt von ihrer Lektüre von Büchern über den Jakobsweg. Selbst kann sie nicht mehr aufbrechen. Der Rücken. Als ihre Nichte zu DDR-Zeiten einen Ausreiseantrag nach Koblenz stellte, der Liebe wegen, bekam auch sie als Tante es mit der Stasi zu tun. Nicht groß, nicht oft, aber eben unangenehm. Und wenn sie dann sehen, wie die Akteure von damals heute etabliert sind. Mit kleinen Unternehmen, an Schaltstellen, dann wird ihnen schon anders. Und keiner macht etwas. Im Turm der Wenzelkirche in Naumburg werde ich Zeuge eines Gesprächs zwischen drei Frauen. Nein, die Kinderfeste damals! Oder die Laternenumzüge! meint die eine. Und die Nachbarschaftsfeten. Jeder hat etwas mitgebracht. Und es wurde nicht darauf geachtet, wer wie viel verzehrte. Fügt die andere hinzu. Aber die künstlichen Nelken am 1. Mai. Einfach nur unterwegs 30 nr. 82 april 2012

31 Pilgerstimmen Hinter Bautzen schrecklich. Und der Solitaler, damit man anschließend eine Wurst mit Brot bekam. Und die dritte ergänzt: Ja trotzdem, der Zusammenhalt war viel besser. Man hat einander geholfen. Nicht so mit dem Ellenbogen nur an sich denken wie heute. Dabei ist die Frau kaum älter als 20 Jahre und wird diese goldenen Zeiten kaum bewusst miterlebt haben. Offenbar Ostalgie pur. Ich höre stumm zu, bin einfach nur sprachlos. Später treffe ich einen Pilgerfreund, der mir diese Erlebnisse deutet. Hans-Georg ist Pfarrerssohn und durch seine Herkunft anders sozialisiert als viele DDR-Bürger. Heute arbeitet er als Orthopäde, nachdem er wegen seiner Herkunft viele Umwege hat gehen müssen. Die Menschen in der DDR hätten sich damals eingerichtet. Jeder dort, wo er sich heimisch fühlte im Betrieb, im Sportverein, in der Verwandtschaft. Niemand habe ja damit rechnen können, dass das System einmal zusammenbreche und andere Zeiten kommen. Und auf diesen Inseln sei man in Maßen zufrieden gewesen, man habe sich geholfen und gemeinsam manches Defizit, das das politische System hinterließ, ausgleichen können. Diese Kuschelecke würden heute viele vermissen. Zumal die Demokratie heute von jedem einzelnen verlange, dass er selbst aktiv werde und nicht warte, dass von irgendwo ein Kommando komme, was zu tun oder zu lassen sei. Diese Systemumstellung hätten viele auch nach 20 Jahren noch nicht begriffen. Und deshalb sehnten sie sich nach den alten Zeiten. Und im Übrigen: Keinem in den neuen Ländern gehe es heute schlechter. Wenn sich ein Hartz IV-Empfänger mit dem erfolgreichen Versicherungsvertreter mit seinem neuen freistehenden Einfamilienhaus vergleiche, dann diene das der Selbstachtung mehr als der Wahrheit. Manu und Bea arbeiten beide im Finanzamt. Sie wollen auf dem Jakobsweg so weit gehen, wie sie kommen. Karfreitag müssen sie zurück bei ihren Familien sein, beide haben kleine Töchter, mit denen sie Ostern zu Hause feiern möchten. Die eine läuft in Turnschuhen, die andere in Sicherheitsschuhen nach den Vorschriften der Berufsgenossenschaft, die Rucksäcke hängen tief auf den Schultern, keine Hightech-Funktionswäsche, sondern Jeans. Sie sind unbekümmert und freuen sich über jede kleine Geste der Hilfsbereitschaft, jubeln über das schöne Wetter und die liebreizende Landschaft, die doch ihre Heimat ist. Sie haben sich ohne große Vorbereitung auf den Pilgerweg gemacht. Nach dem Motto: Jetzt haben wir Zeit und Lust also lass es uns machen. unterwegs 31 nr. 82 april 2012

32 Pilgerstimmen Mit all meiner Erfahrung hätte ich ihnen so viele Ratschläge gegeben, dass sie den Mut verloren hätten. Hätten sie das PilgerABC gelesen und die dortigen Hinweise sorgsam befolgt, sie wären nie losgegangen. Und doch haben sie alles richtig gemacht. Vielleicht bedarf es dieser Unbekümmertheit, dieses naiven Glaubens an das Gelingen, um den Weg als Pilgerweg zu empfinden. Vielleicht bin ich inzwischen selber auf diesem Weg so verkopft, dass ich glaube, nur das eine ist richtig, meine jahre- und kilometerlange Erfahrung. Manu und Bea lehren mich, mit meinen Erfahrungen vorsichtig umzugehen. Nach dem Motto: Jeder so, wie es ihm angemessen ist, wie er es für sich für richtig hält, wie es ihn glücklich macht. Oder: Meine Theorie gegen die Praxis der Mädels Praxis gewinnt in diesem Fall haushoch! In Ebersbach verlaufe ich mich zum ersten Mal. Die Frage an einen Großvater, der seinen Enkel spazieren fährt, nach dem Jakobsweg oder der via regia stößt auf Unverständnis. Erst als ich nach dem nächsten Ort frage, versteht er und schickt mich zurück. Erneut frage ich. Der Mann arbeitet im Garten, ein zweiter kommt hinzu. Und zunächst streiten die beiden unter sich, ob sie mich den kürzeren Weg über den Acker schicken oder doch besser den Hohlweg, der ein paar Schritte zurück durchs Dorf erfordert. Mir ist dann die zweite Lösung auch lieber. Eine Freundin hatte zuvor gefragt, ob es etwas anderes sei, durch die Heimat zu gehen als zuvor durch Frankreich oder Spanien. Heimat? Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind mir ähnlich fremd wie Lothringen, das Massif Central oder Navarra. Lediglich die Sprache ist verständlich, wir können uns auf diese Weise leichter verständigen, auch kompliziertere Sachverhalte besprechen. Aber Heimat? Eher nicht. Jeden Abend um Uhr kommt Gotthard Klotsche in die Kirche von Tauscha. Er steigt die steile Holztreppe hoch in den Turm, öffnet eine Art Fenster und dreht mit einer Kurbel das Werk der Kirchturmuhr auf. Punkt Uhr greift er mit der linken Hand ein Seil und setzt die Glocke in Gang. Seit rund 20 Jahren, als er diesen Dienst vom Vater übernommen hat. Und wenn er verhindert ist? Dann mache es der Sohn oder der Enkel. Dann also bereits in der vierten Generation. Und ist noch niemand auf den Gedanken gekommen, Uhrwerk und Glockengeläut zu elektrifizieren? Auf die Idee schon. Aber dann müsste die Statik des Glockenstuhls verändert, verstärkt werden. So ein Motor koste im Übrigen mehr Geld, als die Gemeinde zur Verfügung habe. Also werde er weiter läuten, jeden Abend. Um Punkt 18 Uhr. Oder der Sohn. Oder der Enkel. Und dies noch: Diese Kirche ist bekannt für den Altar von Johann Joachim Kändler, dem bedeutendsten Modelleur der Meißner Porzellanmanufaktur. So ist der Korpus des Kruzifixes auf dem Altar ist aus echt Meißner Porzellan. Auch so eine Seltenheit. Auf dem Feldweg nach Großenhain verlangsamt morgens ein Wagen neben mir seine Fahrt. Durch das runtergedrehte Fenster fragt mich der Fahrer nach dem Woher und Wohin. Er würde gerne mit mir tauschen, meint er. Statt alleine diese Abkürzung zu seiner Arbeit zu fahren. Ich will nicht tauschen. Und gehe weiter, während die Lerchen ihr Morgenlied trällern. Ich kenne die Gruppe bereits, obwohl ich sie erst jetzt treffe. In den Gästebüchern zuvor gab es die Einträge der Finsterwalder. Drei Erwachsene und neun Mädchen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren sind in diesem Jahr von Bautzen nach Großenhain unterwegs. Wir unterhalten uns eine Weile. Besser: zwei von ihnen stellen mir Fragen. Und lassen nichts aus, geradezu professionell fragen sie nach Ausrüstung und Pausenfrequenz, nach Zweifeln und Motiven. Das macht Freude. Und motiviert zusätzlich, auch wenn ich sie nach einer Weile zurücklasse, weil ich schneller als sie unterwegs bin. Und das liegt nicht daran, dass zwei von den Mädels barfuß gehen. unterwegs 32 nr. 82 april 2012

33 Pilgerstimmen In Kamenz spricht mich ein älterer Mann an, der seinen Hund spazieren führt. Er sei vor rund 60 Jahren auch gewandert. Damals als frischer Geselle mit zwei anderen. Auf der Walz als Zimmermann? frage ich. Nein, er sei Melker, einer der Freunde sei Zimmermann gewesen, der dritte Schlosser. Nach der Ausbildung habe ihn der Meister erstens nicht bezahlen können, zweitens weggeschickt, damit er in der Fremde weiter lernen könne. Heute könne er nur noch schwer gehen. Aber er beneide mich ein bisschen. Vor Lampertswalde muss ich die Wasserflasche wieder füllen. Die Tür zum Friedhof steht offen. Als erfahrener Pilger weiß ich, dass es dort meist frisches Wasser gibt. Wer weiß, ob es heute ein offenes Lokal gibt? An der Wasserstelle unterhalten sich zwei Frauen. Als sie mein Vorhaben verstehen, werden sie ganz hektisch. Nein, hier solle ich kein Wasser schöpfen. Hinten bei der Kirche gebe es Wasser in der grünen Sakristei. Und davor das Burgcafé habe heute sicher geöffnet. Ob sie abergläubisch sind und mir deshalb vom Friedhofswasser abraten? Egal. Das Café ist tatsächlich gastlich geöffnet. Und in der grünen Sakristei der kleinen Kirche gibt es einen Korb mit Obst für die Pilger und Teebeutel. Aberglaube hin oder her der Hinweis war jedenfalls extrem hilfreich. Irgendwo in einem Ort zwischen Dahlen und Machern spricht mich ein Mann an, der gerade in sein Auto steigen will. Jakobus??? Ich wiederhole wie ein Echo: Jakobus, ja! Da kommt er herum zu mir auf den Bürgersteig. Und erzählt von seinen Touren mit dem Fahrrad. Über drei Monate jeweils. Und an folgende Stichworte kann ich mich später erinnern: Wladiwostok, Baikalsee, chinesische Grenze. Ob er das alleine mache? Ja, nur alleine. Anders geht es nicht! bekräftigt er. Einer fühle sich immer benachteiligt oder bedrängt, oder zu stark oder zu schwach. Das führe bei so langen Touren unweigerlich zu Konflikten. Dem wolle er als Einzelkämpfer aus dem Weg gehen. Er sei dem Herrn dort oben dankbar, dass er das Jahrgang 1944 noch machen könne. Dieses Jahr Pfingsten gehe es wieder los. Dann geht er wieder zu seinem Wagen und wünscht einen guten Weg. Hilfsbereitschaft! Es fehlte nur ein Schild im Vorgarten: Letztes Wasser für die nächsten 12 Kilometer. Stattdessen kommt ein Mann und spricht mich vor seinem Haus an: Wollen Sie etwas trinken? Jetzt sei erst einmal nichts mehr in den nächsten zweieinhalb Stunden. Ich lasse die Flasche wieder auffüllen. Selters oder Kranenwasser? Wasser reiche völlig, entgegne ich. Komisch, die Pilger sind bescheiden, wollen immer nur Wasser, meint er und reicht die Flasche seiner Frau durch das Küchenfenster. Dann gibt er mir die volle Flasche, beschreibt mir eine wichtige Abzweigung und ist wieder in seinem Garten. In Freyburg schüttet es wie aus Kübeln. Ich hatte die beste Eis-Pizza aller Zeiten genossen. Und war angekommen. So, wie ich es mir idealerweise immer wünsche. Als ich aufbreche, um in die nahegelegene Unterkunft umzuziehen, bietet mir die Bedienung einen Müllsack an, um den Rucksack vor dem Regen zu schützen. Da hat einer mitgedacht und eine Lösung parat, denke ich. Und lehne dennoch dankbar ab, weil ich ja am Ziel bin. Das ist eine Begegnung der besonderen Art. In Dahlen hatte ich in der Linden-Pension Quartier gefunden. Wunderbar. Die Wäsche trocknete auf einem Wäscheständer im Innenhof. Durch die pralle Sonne war es wie in einem Backofen. Als ich nach einer Weile nach ihr sehe, steht auf der Treppe zu den Zimmern ein junger Mann. Hallo, sagte er. Und als ich ihm die Hand reichte und mich mit Vornamen vorstellte, antwortete er: Eckhard. Denn Eckhard heißt mein Freund, unterwegs 33 nr. 82 april 2012

34 Pilgerstimmen der mich vor 15 Jahren auf den Jakobsweg gebracht hat. Mit ihm war ich 1998 erstmals in Santiago. Im Jahr 2000 sind wir erneut aufgebrochen und in vier Jahren bis Conques gelaufen. Dann musste er aufgeben. Auch für diesen Weg hatte ich ihn gefragt. Aber es ging nicht, familiäre Verpflichtungen. Und jetzt diese Namensgleichheit. Wir essen abends zusammen und erzählen uns gegenseitig unsere Geschichte, treffen uns nochmals beim Frühstück und später in Wurzen im Eiscafé. Dann trennen sich unsere Wege. Wie so oft auf diesem Weg keine dauerhaften Beziehungen, sondern eher Augenblicksbegegnungen. Die Kirchen Die St. Petri- und Paul-Kirche in Görlitz. In Erinnerung bleiben die barocken Beichtstühle. Gebilde wie aus einer Operninszenierung. Und keinesfalls abgeschlossen, um zwischen Beichtvater und bekennendem Sünder so etwas wie einen intimen, zumindest diskreten Raum zu schaffen. Und schon gar nicht zum übrigen Kirchenraum. Mir wird erklärt, dass zumindest die als nächste Wartenden sehr wohl mitbekamen, was dort geflüstert wurde. Und dass so eine soziale Kontrolle entstand, die Weiterungen hatte: Wer nicht zur Beichte ging, konnte auch nicht am Abendmahl teilnehmen. Und die Krypta mit dem Auferstehungsfenster: In der Osternacht wurde dieses im Gegensatz zu den übrigen Wandöffnungen runde Fenster langsam über einen unsichtbaren Mechanismus von einem Vorhang befreit. So dass die Morgensonne vom auferstandenen Christus künden konnte. So wie in Buchholz ist es mir in vielen dieser kleinen, meist sorgfältig restaurierten und renovierten Kirchen gegangen. Von außen schlicht mit einem oft weißen Anstrich versehen. Im Gegensatz dazu innen eine barocke Pracht, die so sehr im Gegensatz steht zu der sonstigen Nüchternheit evangelischer Kirchen. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein simples katholisches Vorurteil. Meist haben diese Kirchen nicht nur einen reichen Figurenschmuck am Altar und eine gleichfalls einfallsreich geschmückte Kanzel. Oft gibt es mindestens eine Empore und oft eine Loge für die Herrschaft des Dorfes. Eine wahre Fundgrube für Kunstliebhaber. Die allermeisten Kirchen sind inzwischen liebevoll und sachkundig restauriert. In vielen der Dome wird Eintritt erhoben, zusätzlich eine Gebühr für die Fotoerlaubnis. In Merseburg heißt das Domerhaltungsgebühr. Fast so ein Wortungetüm wie früher Jahresendfigur für Weihnachtsengel. Selten wird deutlich, dass es nicht die Kirchen sind, die diese Gebühr erheben etwa in Naumburg sondern ein Verein, eine Stiftung oder sonst ein weltliches Gremium, weil die Kirche, der Dom, das Münster sich gar nicht mehr in Kirchen-, sondern in Staatsbesitz befinden. Übrigens: Gegen Vorlage des Pilgerausweises ist der Eintritt frei. Und meist gibt es auch einen schönen Stempel. Die Gottesdienste Ich erlebe vier Gottesdienste ganz unterschiedlicher Art. Den Beginn macht der Reisesegen in der Krypta der St. Petri- und Paul-Kirche in Görlitz. Noch nie auf meinen vielen Jakobswegen bin ich mit einem solchen Segen gestartet. Aber er wird angeboten. Und ich fühle, dass er mir gut tun wird. Doch zunächst erklärt mir Ruth-Andrea Lammert, die Gemeindereferentin, die Krypta. Ich merke, wie sie stolz ist auf diese Kirche und auf ihre Arbeit. Am Altar zündet sie die Kerzen an, obwohl wir alleine sind. Sie hat ein Faltblatt mit den Texten vorbereitet. Später darf ich es einstecken. In den Gebeten ist von der Sehnsucht nach Neuem die Rede, von Aufbruch, von einem offenen Himmel und dem Ankommen am Ziel der Zeit. Das hat jemand ausgesucht, der selber unterwegs war, der weiß, was dem Pilger begegnet, wenn er offen ist für neue Erfahrungen. Am Ende steht der alttestamentarische Segen, an den auch manche der irischen Segenssprüche erinnern, unterwegs 34 nr. 82 april 2012

35 Pilgerstimmen die man inzwischen als Kalender oder Postkarte kaufen kann: Christus sei vor und neben, hinter und unter, über dir und um dich herum. Er soll halt auf mich aufpassen, wie es ein Teenager zusammenfassen würde. Dann gehe ich los. Das Abenteuer kann beginnen. Ostern in Leipzig. Der Gottesdienst in der Osternacht ist für mich der schönste, trotz seiner Länge. Auf dieser Tour werde ich ihn nicht mitfeiern können. Aber in der evangelischen Nikolaikirche wird eingeladen zu einem katholischen Ostergottesdienst am späten Nachmittag. Die katholische Hauptkirche liegt etwas außerhalb, allerdings mehr als die zehn Minuten Fußmarsch, die der Küster mir später empfiehlt, damit ich einen Stempel bekommen kann. Am nächsten Morgen brauche ich mindestens eine halbe Stunde. Aber das ist eine andere Geschichte. Es ist eine ganz normale Eucharistiefeier. Mit den Liedern im Dreivierteltakt, die sich so beschwingt singen lassen. Die riesige Kirche ist gut gefüllt, auch viele junge Menschen sind da. Etwas, das mir auch an anderem Ort immer wieder auffällt. Die Generation der 35- bis 50-jährigen ist hier in den Kirchen gut vertreten. Hier haben die Montagsdemonstrationen ihren Ausgang genommen, die zum Ende der DDR vor rund 20 Jahren führten. Das Bibelwort Seid Salz der Erde, seid Licht der Welt hat unter diesen Christen eine neue Bedeutung gewonnen. Kirche strahlt aus in das Leben der Menschen, in die Gesellschaft. Bei der Nikolaikirche hat man dafür ein schönes Zeichen gefunden: Am Chor der Kirche steht außen eine Nachbildung der Säulen, die wie Palmen das Gewölbe tragen. Außenwirkung im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. In Erfurt feiert Bischof Joachim Wanke am 1. Mai ein Pontifikalamt aus Anlass der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. zur gleichen Zeit in Rom. Der Bischof erinnert an seine und seines Bistums Beziehungen zu diesem Papst. Die Errichtungsurkunde für das Bistum und seine eigene Ernennungsurkunde zum Bischof trage die Unterschrift des neuen Seligen. Es gibt auch die kritische Stimmen zu dieser Seligsprechung die Eile des Verfahrens, das zweifelhafte Wunder, das ungeklärte Verhalten zu manchen Missbrauchsfällen. Ich erinnere mich, dass ich beruflich viel mit diesem Papst zu tun hatte auf mehreren seiner Reisen durch An der Elbe unterwegs 35 nr. 82 april 2012

36 Pilgerstimmen Deutschland, Polen und Österreich habe ich ihn begleitet. Später die Begleitung seines Sterbens und seiner Beerdigung in den deutschen Fernsehprogrammen für die Funkkorrespondenz kritisch beschrieben. Dieser Papst hatte etwas mit mir zu tun. Ich war ihm gelegentlich sehr nahe. Die Morgenandacht im Diakonissenmutterhaus in Eisenach. Die Schwester, die für die Pilgergäste zuständig war, hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass die Frühstückszeit um 7.30 Uhr und die Morgenandacht um 8.00 Uhr verpflichtend sind. Beim Frühstück treffen Raimond und ich drei weitere Pilger, die Richtung Fulda aufbrechen. Sie waren im vergangenen Jahr bis Eisenach gelaufen und reihen so Jahresetappe an Jahresetappe, nicht wissend, ob sie so jemals nach Santiago kommen. Sie stehen alle am Beginn des Ruhestands. In der Andacht erinnert der Prediger daran, welch schwere Last ein dünnes Streichholz tragen kann, wenn es nicht alleine ist. Schon drei könnten gemeinsam einen schweren Stein tragen. Wir Pilger stellen uns am Ende der Andacht kurz vor und erhalten eine kleine Medaille aus Ton, darin der Psalmvers Der Herr ist mein Hirte. Eine schöne Geste. Fortsetzung folgt! Martin Thull hat unterwegs seinen bisher unveröffentlichten Text zusammen mit den Fotos zur Verfügung gestellt. Dafür herzlichen Dank. In der kommenden Ausgabe von unterwegs folgt der Schluß. Thull ist Autor mehrerer Bücher zum Pilgern auf den Jakobswegen: Kleines Pilger ABC - mit Zeichnungen von Sieger Köder, Immer weiter, Santiago zu - Notizen vom Jakobsweg in Nordspanien,!Achtung Pilger Achtung! - Notizen vom Jakobsweg. Seine Homepage < lädt ein zu Texten und Bildern nicht nur rund ums Pilgern. Hinweis: Der Beitrag von Hartmut Kühne Die Wallfahrt zum Jakobsberg und ihre Pilgerzeichen in unterwegs Nr. 81 S. 37 ist zuerst erschienen am 18. Mai 2008 in der Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn ("DOM", Nr. 20, 2008). Bettwanzen Im September 2011 war ich von Sahagun bis Finisterre als Fußpilger unterwegs. In irgendeiner Herberge machte ich mit den Bettwanzen Bekanntschaft. Sehr lästig war der Juckreiz vor allem nachts. Mit Fenesti Gel wurde es erträglicher. Trotz allem war ich als glückliche, zufriedene Pilgerin unterwegs. Sehr dankbar bin ich voller bester Eindrücke, besonderer Erlebnisse, liebegefüllter Seele, sonnigen Gemütes mit Erde und Himmel verbunden am 30. September aus Santiago de Compostela wieder zu Hause bei meinen Lieben angekommen. Margret Heiß, Gössenheim PS. Als Mittel empfiehlt sich auch Chrysamed. Bei dieser Firma gibt es zwei Hautsprays gegen Zecken, Ameisen, Stechmücken, Motten, Milben und Bettwanzen: Repellent-Deet (Schutz bis zu 6 Std.) und Citradiol (bis zu 4 Std.) Info: < Pilgern auf Teneriffa Delegato e.v. bietet eine besondere Pilgerfahrt: Vereinsmitglieder und Interessierte können im Rahmen einer Urlaubs- und Pilgerwoche die traditionsreiche "Romeria de Santa Maria, Nuestra Senora de Candelaria" auf Teneriffa miterleben. Die drei Pilgertage führen vom auf stillen Pfaden von La Laguna nach Candelaria. Ein ortskundiger, erfahrener Wanderführer begleitetet die Pilger. Höhepunkt ist die berühmte Pilgerfiesta in Candelaria an Maria Himmelfahrt Unterkunft bietet Casa Maria, eine komfortable ruhige Appartementanlage nahe Candelaria, 400 Meter über dem Meer. Zwei Plätze hält Delegato e.v. für behinderte oder benachteiligte Pilger reserviert, die gern in die Gruppe integriert werden. Info: Delegato e.v., Floriansring 16, Seeheim-Jugenheim, post@delegato-ev.de, Web: unterwegs 36 nr. 82 april 2012

37 Jakobus in Franken Euerbach. Der Bildstock mit gotischem Aufsatz stammt aus dem Jahr Das Relief auf der Schauseite zeigt den Heiligen Jakobus mit Pilgerstab und Muscheln. Auf der Rückseite wird eine Kreuzigungsszene dargestellt. Auf der rechten und linken Schmalseite waren vermutlich Heilige abgebildet, die durch die starke Verwitterung heute nicht mehr erkennbar sind. Die noch lesbare Inschrift im Relief auf der Schauseite lautet Joch. Der Aufsatz schließt mit einem Giebeldach. Die Steinkreuzbekrönung fehlt. Der Bildstock wurde aus Sandstein gehauen und umfasste eine Höhe von 260 cm sowie eine Breite und Tiefe von je 25 cm übernahm die Gemeinde Euerbach die Sanierung des Bildstockes. (Die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft hat sich damals an der Finanzierung beteiligt.) Sockel und Fuß wurden komplett erneuert, der Aufsatz durch den Restaurator Petro Schiller saniert. Aufgrund seines Alters ist der Bildstock überregional bedeutsam und wurde 2005 in die Denkmalliste aufgenommen. Eigentümer ist die Gemeinde Euerbach. Der ursprüngliche Standort des Bildstockes war auf der Schäferswiese. Heute befindet sich der Bildstock an der Hauptstraße direkt neben dem Gehweg, in der Nähe zur Einmündung Seeweg. Der Jakobusbildstock steht damit direkt am Jakobusweg, der aus der Rkön kommend nach Würzburg führt. Bedingt durch die überwiegend evangelische Bevölkerung in Euerbach standen im Ort nur drei Bildstöcke und ein Steinkreuz. Sie stammten alle aus dem 16. Jahrhundert und waren aus Sandstein gearbeitet. Auch in dieser Hinsicht ist der Bildstock des Heiligen Jakobus in der Gemeinde Euerbach eine Besonderheit. Text und Fotos: Eva Braksiek, Managerin der Kommunalen Allianz Oberes Werntal. Das 2010 eröffnete Bildstockzentrum Egenhausen bei Werneck liegt inmitten einer faszinierenden Bildstocklandschaft. Das Informations-, Kompetenz- und Erlebniszentrum bietet eine spannende und mit zahlreichen modernen Medien bestückte Ausstellung. Sie zeigt die Entstehung und Entwicklung der historisch gewachsenen fränkischen Bildstocklandschaft. Eine Bildstockdatenbank umfasst rund 600 Einzelobjekte aus den zehn Gemeinden der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal. unterwegs 37 nr. 82 april 2012

38 Aus unserer Gesellschaft Schatzmeister Reinhard Verholen gab der Mitgliederversammlung in übersichtlich präsentierten Schaubildern den Kassenbericht. Daraus hier die wichtigen Zahlen: Einnahmen-Ausgaben Rechnung 2011 Einnahmen Ausgaben Gewinn/ Verlust Ideeller Bereich , , ,02 Spenden 6.980,11 500, ,11 Vermögensverw ,33 244, ,79 Zweckbetrieb , , ,76 Summen , , ,16 Übersicht über die erhaltenen Spenden Einzelspenden (VJ ,55) 616,00 5 Spenden mit Zuwendungsbestätigung (VJ ,00) 1.543, Kleinspenden im Zusammenhang mit Pilgerausweisen u. Beiträgen (VJ ,97) 4.801,56 Weg Fulda-Main mit ZWB (VJ ,00) 0,00 Weg Fulda-Main ohne ZWB (VJ. 664,05) 19,00 Summe (VJ.) , ,11 Präsident Joachim Rühl berichtete von den Aktivitäten des Präsidiums. Bei fünf Sitzungen und einer Klausurtagung ging es um das Tagesgeschäft und um zukünftige Planungen. Themen waren: Überarbeiten der Web-site durch den AK Internet Fördergrundsätze beschließen Planen von kommenden Anlässen: 2012: Jahresversammlung in St. Ottilien, incl. Wahlen 2012: 20 Jahre Fränkischer Camino, in Heilsbronn 2013: Jahresversammlung in Schloss Schney, 2013: 25 Jahre Fränk. St. Jakobus-Gesellschaft, 2014: Jahresversammlung in Kloster Schöntal Unterstützungsmaßnahmen: Altes Pfarrhaus Binsbach (2 x ), Pilgerherberge Diakonie Hof, Jakobusstatue in St. Marien, Hof St. Jakobus- Gesellschaft Sachsen- Anhalt Sächsischer Jakobsweg auf der Frankenstraße Überführung unseres Archivs Auch die Kooperationen waren und sind ein wichtiges Anliegen. Die Kooperation mit dem Rhönklub trägt Früchte und sollte auch auf andere Wandervereine ausgeweitet werden. Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobusvereinigungen hat sich bewährt. Die Leader-Kooperationsprojekte sind auf guten Wegen. unterwegs 38 nr. 82 april 2012

39 Jakobus an anderen Orten Jakobus der Ältere im Louvre in Paris Ein Museumsbesuch bietet auch für einen Jakobsfreund immer wieder Entdeckungen. Diese drei sehr unterschiedlichen Darstellungen des Pilgerapostels lassen sich im Louvre entdecken: Links: Jakobus als Pilger, 1,16 m, Kalkstein, farbig gefasst, aus dem letzten Viertel des 15. Jh., Semur-en-Auxois (Burgund). Auf der Sockelleiste ist der Name Stifters eingraviert: Jaquotin Le Hourt erworben. Mitte: Jakobus der Ältere, 68 cm, Terracota, aus der Werkstatt von Camillo Rusconi (*1658 Mailand Rom). Wahrscheinlich eines von zwei kleinen Modellen, die 1715 für die Kolossal-Statue aus Marmor geschaffen wurden. Diese wurde 1718 in einer Nische der Lateranbasilika aufgestellt. Das Modell war mehrfach zerbrochen und wurde am rechten Unterarm verändert. Ursprünglich war dieser Arm nackt und hielt den Pilgerstab. Die Hand mit dem ausgestreckten Finger wurde neu geschaffen und verwandelte den Apostel in einen Christus, der predigt. Dem Museum 1936 geschenkt von Paul-Georges Gouvert. Rechts: Jakobus der Ältere, , 54 x 36 cm, von Alonso Cano ( in Granada). Dieses Gemälde und sein Pendant Johannes der Evangelist stammen aus dem Kloster Santa Paula in Sevilla. Sie gehörten dort zu einem Retabel- Altar, der Johannes geweiht war. Drei Gemälde dieses Altares sind heute in Museen in London und Saratosa erworben. unterwegs 39 nr. 82 april 2012

40 Pilgerstimmen Wir sind dann mal weg Pilgern 2011 mit dem P-Seminar Zugegeben der legendäre Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien klingt malerischer als unsere bescheidene Dreitages-Pilgerroute in heimatlicher fränkischer Region. Doch auch unsere kleinen Etappen hatten ihren ganz eigenen Reiz Am 20. Juli 2011 konnte unser P-Seminar mit Kursleiterin Frau Frankenberger starten: Treffpunkt an diesem verregneten Mittwoch war der Würzburger Hauptbahnhof, von dem wir mit dem Zug nach Schweinfurt fuhren eine Gruppe von Mädels, die vielleicht nach außen nicht unbedingt den Eindruck der euphorischsten Pilgerreisenden vermittelten, die sich jedoch im Rahmen ihrer kleinen Gemeinschaft gerne mal fernab vom Schulalltag auf einen gemeinsamen Weg einlassen wollten. In Schweinfurt angekommen hatte sich der Himmel aufgehellt und mit ihm unsere Stimmung! Die Route zu unserer Pension in Stettbach war nicht allzu lang, trotzdem anstrengend genug und als Übernachtungsziel schließlich von allen herbeigesehnt. Schnell wurde klar - ein geübter Pilger mit der perfekten Kondition war keiner von uns. Aber ist das immer notwendig? Nachdem wir unser Ziel erreicht hatten, schliefen die einen erst einmal völlig erschöpft ein. Entspannung vom Alltag war zunehmend spürbar und es war schön, auch mit Schulkolleginnen ins Gespräch zu kommen, deren Wege die eigenen bisher nicht so oft gekreuzt hatten. Am Morgen darauf waren alle ausgeschlafen (naja, mehr oder weniger), auf jeden Fall aber wesentlich unternehmungslustiger und optimistischer als noch tags zuvor. Unser Donnerstagsziel bestand darin, Gramschatz gegen Mittag zu erreichen und von dort aus mit dem Bus zum Würzburger Bahnhof zu fahren. Das gemeinsame Wandern gab uns Gelegenheit für Gedankenaustausch untereinander, es gewährte uns aber auch Zeit für uns selbst. Ob mit oder ohne Musik im Ohr, man durfte jederzeit für sich sein ein gutes Gefühl! Am dritten und abschließenden Tag unseres Pilgerns konnte man uns schon als eine Art eingespieltes Team bezeichnen: Gut so, denn an diesem Tag stand uns die längste Strecke bevor. Nachdem wir mit dem Bus nach Güntersleben gefahren waren, wanderten wir über Oberdürrbach nach Würzburg zurück. Sonnenschein und die Aussicht auf die Vollendung unseres Projektes verbreitete gute Laune, aber es war auch eine gewisse Ruhe, manchmal Stille zu spüren. Oder war es Erschöpfung? Wie schaffen andere Pilger 800 Kilometer in knapp 40 Tagen? Viele schwören auf die reinigende Kraft von Pilgerreisen und den unschätzbaren Wert des Wanderns. Unsere Pilgerroute sahen wir als Ausklang eines ereignisreichen Schuljahres: das System der Kollegstufe, Zukunftsgedanken, Berufsorientierung und die Abifahrt waren Teil davon - und unser Pilgern ein nicht zu überehrgeiziger Ansatz, sich mit unserer kleinen Gemeinschaft des P-Seminars auf einen gemeinsamen Weg zu machen mit Offenheit für die anderen, mit Rückzugsmöglichkeit für sich selbst, aber auch mit viel Humor. Schön war s! Anna Fuchs, Q 12 des St.Ursula-Gymnasiums Würzburg unterwegs 40 nr. 82 april 2012

41 Auf heißer Tour durchs Frankenland Pilgerstimmen Sechs Freunde aus dem Raum Halle/Saale begaben sich, wie inzwischen schon Tradition, im August auf Jakobus-Pilgertour. Diesmal führte uns der erweiterte Fränkische Jakobusweg von Kronach über Lichtenfels und Bamberg nach Nürnberg. Schon die Überschrift deutet an: es war wohl die heißeste Woche des Jahres. Bis auf die letzten zwei Tage kletterte das Thermometer täglich deutlich über 30 C, sicher keine optimalen Wanderbedingungen. Und nun zum Ablauf: Mit der DB Regio fuhren wir am 20. August erst einmal nach Kronach, wo wir am frühen Nachmittag einen Stadtrundgang einlegten mit Festung Rosenberg, Stadtpfarrkirche St. Johann, Denkmal des Lucas Cranach. Anschließend kurze Bahnfahrt bis Küps, und ab hier ging es dann zu Fuß los. Nach obligatorischer Besichtigung der örtlichen Jakobuskirche wanderten wir über Oberlangenstadt und Redwitz mit Schlosskirche zunächst nach Hochstadt, wo wir mit überraschender Mühe eine Einkehrmöglichkeit zum Abendessen fanden. Fast schon im Dunkeln erreichten wir unser Quartier in Trieb. Am nächsten Tag ging es bergauf zur Karolinenhöhe und bergab in die Korbmacherstadt Lichtenfels. Wir querten den Markt mit Pfarrkirche "Zu unserer lieben Frau" und stiegen etwas auf zur Burgkapelle St. Jakobus. Nach Verlassen der Stadt führte uns der weitere Weg durch eine schöne Lindenallee nach Vierzehnheiligen mit der berühmten, in glanzvollem Barock und Rokoko ausgestatteten Wallfahrtskirche "Zu den heiligen 14 Nothelfern". Ein Trunk Nothelferbier in der benachbarten Klosterbrauerei konnte uns für den weiteren Weg keinesfalls schaden, der uns dann auf dem Staffelberg schließlich mit einem Regenguss überraschte. In der Adelgundiskapelle fanden wir wieder Jakobus, diesmal auf einem Bild als Schlachtenhelfer. Nach dem Abstieg konnten wir uns in Loffeld bei einem Feuerwehrfest mit Speis und Trank "unters Volk mischen", bevor wir nach einem teilweise steilen Anstieg unsere nächste Unterkunft im Naturfreundehaus am Dornig erreichten. Am dritten Tag gelangten wir mit einem Abstecher zu der auf einer Bergkuppe gelegenen Veitskapelle über Prächting mit Kirche "Maria Immaculata" und Oberleiterbach mit einer alten Wehrkirche nach Ebing. Weggemäß konnten wir eine Jakobuskirche besuchen und fanden hier den Pilgerpatron gleich mehrfach vor: als Statue, im Altarblatt des Hauptaltars und als Sandsteinskulptur außen über dem Haupteingang. Auf einem reizvollen Weg durch die Wiesen kamen wir an einer Flurkapelle "St. Jakobus und St Wendelin" vorbei, überschritten das Daschendorfer Wehr und gelangten nach Baunach mit historischen Fachwerkhäusern, dem lokalen Pilger Oberkum auf dem Marktbrunnen und gutem Quartier. Vorbei an einer alten Hinrichtungsstelle und der Magdalenenkapelle mit einer Jakobusfigur von Tilman Riemenschneider stiegen wir am 4. Pilgertag auf den Kreuzberg mit einer schönen Kreuzigungsgruppe. Doch gleich ging es wieder abwärts bis Dörfleins und nach Überquerung des Main weiter nach Hallstatt mit Besichtigung der Kilianskirche. Dann war es gar nicht mehr weit nach Bamberg, das wir schon länger im Blick hatten. Im Ortsteil Bischberg stand schließlich nach langem heißen Stadtgang unser Gasthaus "Sonne"! Bamberg reizte uns natürlich zu einem aktiven Ruhetag, also Stadtbesichtigung: obere Brücke mit Inselrathaus, Jakobsberg mit der Jakobuskirche, Michaelsberg mit der Michaelskirche und herrlichem Ausblick auf Bamberg, Dom mit Bamberger Reiter, schöne Fachwerkhäuser, Barockbauten, "Klein-Venedig" als Flussidylle u.u.u. unterwegs 41 nr. 82 april 2012

42 Pilgerstimmen Jakobusweg-Stele Der nächste Tag war etwas kürzer geplant. Nach Ausfahrt aus Bamberg mit dem Bus ging es durch Wälder mit zahlreichen Jakobusstelen am Wege bergauf und bergab. Vorbei am Schmausenkeller (!) gelangten wir zur St. Jakobus-Kirche in Herrnsdorf mit Jakobusstatue und Jakobus im Altarbild (s. Titelbild in "unterwegs" Nr. 81!). Für die Nacht fanden wir Unterkunft im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster in Schlüsselau. Es ergab sich noch ein interessantes Gespräch "über Gott und die Welt" mit dem ansässigen Ortspfarrer. Am folgenden Tag bestiegen wir wieder einen Kreuzberg. Die Wallfahrtskirche war allerdings geschlossen, wohl aus baulichen Gründen. Dafür gab es auf dem Berg gleich drei Brauereien, wovon wenigsten eine natürlich zur Einkehr verlockte. Dann führte uns der Weg durch ein weites Waldgebiet mit leider zum Ende hin unklarer Wegmarkierung nach Forchheim. Nach interessantem Stadtbummel zum Rathaus, zur Kirche St. Martin mit Jakobusstatue an der Fassade, zur Kaiserpfalz und Marienkapelle wanderten wir in den Vorort Serlbach zum Gasthaus "Zu den grünen Linden". Forchheim verließen wir anderntags zunächst mit dem Bus, bevor wir uns wieder durch Wälder und Felder zu Fuß auf den Weg machten: Sigritzau, Pinzberg mit kleiner Wehrkirche und Effeltrich mit Kirchenburg St Georg gleich neben einer uralten, 800-jährigen Dorflinde. In Hetzles sahen wir schöne Fachwerkhäuser und einen großen Taubenturm. Neunkirchen am Brand war unser Tagesziel. Wir übernachteten zwar in einem Gasthaus, denn die offensichtlich neue Pilgerherberge war in unserem Wegführer nicht erwähnt, sie hatte aber andererseits auch geschlossen. Immerhin stand eine Jakobusstatue vor dem Gebäude. Am letzten Tag, dem 28.August, wanderten wir noch einige Kilometer nach Kalchreuth, wo wir in der am Jakobusweg gelegenen St.-Andreas-Kirche mit gleich drei Jakobusfiguren die Taufe eines kleinen Jakob erleben durften. Mit der Bahn führen wir dann über Nürnberg wieder heimwärts. Gott sei Dank Text und Fotos: Ulrich Rueß, Merseburg ist der Himmel nach oben hin offen Anna Breitenbach in Zum Teufel, wo geht s in den Himmel - Poetische Wege hgg. A.G.Leitner und S.Völlger dtv Jakobus-Statue vor der Pilgerherberge in Neunkirchen am Brand unterwegs 42 nr. 82 april 2012

43 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung Hier lesen Sie weitere Beiträge von unserer Tagung in St. Ottilien: Heinrich Heim Mit Kindern, Schülern und Firmlingen auf dem Jakobusweg Die frühere Reichstadt Nürnberg war im Mittelalter ein Knotenpunkt von Pilgerwegen. Von dieser Zwischenstation aus gelangten Pilger nach Santiago de Compostela zum Grab des hl. Apostels Jakobus des Älteren, nach Rom zu den Gräbern von Petrus und Paulus sowie zu den Wirkungsstätten Jesu im Heiligen Land mit Jerusalem. Zahlreiche Pilger wählten den Weg über Eichstätt, um dort eine romanische Nachbildung des Heiligen Grabes sowie die Gräber der Diözesanheiligen Willibald und Walburga zu verehren. Der Landkreis Roth hatte großes Interesse daran, dass von Nürnberg nach Eichstätt ein Jakobsweg entsteht. Dieser Pilgerweg sollte nicht nur ein Durchgangsweg sein für die Pilger nach Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostela, sondern das Interesse am Pilgern wecken. Der Pilgerweg Nürnberg Eichstätt, der durch herrliche Landschaften im Fränkischen Seenland und im Naturpark Altmühltal führt, zieht seit seiner Entstehung jedes Jahr viele Pilger an. Als Gemeinedereferent der Pfarrei Heideck und Mitglied der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft, der diesen Weg zusammen mit dem Kreisheimatpfleger-Ehepaar Eva und Georg Schultheiß geplant und verwirklicht hat, ist es für mich eine großes spirituelles und religiöses Anliegen, bei Erwachsenengruppen und besonders auch bei Schülern und Jugendlichen das Interesse für das Pilgern zu wecken und zu fördern. Dies war auch primäres Ziel, dass dieser neue Weg entstanden ist. Jedes Jahr pilgern die Firmlinge der Pfarrei Heideck zum Abschluss des Firmprojekts auf einem unterwegs 43 nr. 82 april 2012

44 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung Teilstück des Jakobuswegs von Allersberg nach Hilpoltstein. Spirituelle Impulse und eine Andacht in der Jakobuskapelle in Kronmühle sind dabei immer wieder geplant. Höhepunkt war bisher die zweitägige Pilgertour von Thalmässing über Morsbach nach Eichstätt. Mit meiner Religionsklasse (6. Klasse Mittelschule) wurde in Morsbach übernachtet. Einige Jahre zuvor war ich mit meiner 8. Klasse zwei Tage unterwegs von Kastl über Trautmannshofen nach Altdorf auf dem Jakobusweg Tillyschanz Nürnberg. Sogar der Kindergarten Hilpoltstein, der den Namen des hl. Jakobus trägt, führte 2010 mit Kindern und Eltern ein Projekt Jakobus durch (siehe Foto S. 43). Eine kleine Pilgerwanderung zur Jakobuskapelle Kronmühle mit kurzem Wortgottesdienst war der Abschluss. Auch die Jugendschola der Pfarrei pilgert alljährlich mit mir ein Stück des Pilgerwegs Nürnberg Eichstätt. Für das Jahr 2012 sind wieder verschiedene Projekte mit Firmlingen geplant. Die persönlichen Erfahrungen zeigen, dass junge Leute sehr wohl für solche Aktionen zu begeistern sind. P. Javier Aparicio, OSB Kloster San Salvador del Monte Irago in Rabanal del Camino San Salvador del Monte Irago, das Kloster auf dem Weg der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien in Rabanal del Camino wurde 2001 gegründet mit Mönchen aus Santo Domingo de Silos und St. Ottilien. Zwei Jahre später wurde auch ein Haus aufgebaut für die Aufnahme von Pilgern, die länger als eine Nacht bleiben möchten, um geistlich und spirituell aufzutanken. Warum ein Kloster auf dem Weg? so mag mancher fragen. Eine Antwort finden wir in der Regel des heiligen Benedikt. Kapitel 52 : Die Aufnahme von Gäste und Pilgern: "Die Gäste sollen im Kloster wie Christus aufgenommen werden. Kapitel 58, Die Aufnahme von Kandidaten: Menschen die auf der Suche nach Gott sind, wie so viele, die unterwegs sind. Aber auch die Erfahrung, dass Gott auch auf der Suche nach uns ist. Deswegen sollen auch die Missionsbenediktiner auf dem Weg sein. So gibt ist nicht nur eine Evangelisierung in eine Richtung (Mönche > Pilgern), sondern auch Pilger > Mönche, denn in jedem Pilger ist Christus, der zu uns kommt. Was machen wir? Einfach da sein. Präsenz - eine geistliche Präsenz- ist heute auf dem Weg wichtig und notwendig. "Wir sind da", und wir sind da für die Pilger (das Zuhören der Benediktusregel). Präsenz auch durch Gebet und Gastfreundschaft, benediktinische Gastfreundschaft. Eine Kirche, die den ganzen Tag offen ist, wo Pilgern beten, ruhen und hören können auf die innere Stimme Gottes, die in uns wirkt. Michael Kaminski gehen trauern wandeln Pilgern mit Trauernden auf dem Münchner Jakobsweg Im letzten Sommer ist mein Mann verstorben ein Herzschlag bei einer Wanderung, mitten im Wald. Er war kurz vor seinem Ruhestand, für den wir schon große Pläne hatten. Endlich sollten wir Zeit für uns haben, wir überlegten, ob wir gemeinsam auf den Jakobsweg gehen. Nun stehe ich allein da, muss mein Leben ganz neu ordnen. Jetzt unterwegs 44 nr. 82 april 2012

45 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung möchte ich mich auf den Weg machen mit ihm im Herzen. Bis vor zwei Jahren lebten meine Frau und ich und unsere beiden Kinder ein sehr zufriedenes Leben. Dann wurde bei ihr Krebs diagnostiziert, es ging sehr schnell. Nun ist sie seit fast einem Jahr tot. Zeit für meine Trauer hatte ich noch nicht, erst musste alles organisiert, dann das Familienleben neu geordnet werden. Die Trauer meiner Kinder stand im Vordergrund. Aber nun muss ich mir mal Raum für mich nehmen, besonders jetzt, wo der erste Todestag naht. Wir haben drei Kinder. Aber Johannes, der Kleinste, ist nicht mehr bei uns. Er starb letztes Jahr bei einem Verkehrsunfall. Eine Katastrophe für uns, die Familie ist fast daran zerbrochen. Ich gebe mir alle Mühe, weiterhin zu funktionieren, damit nicht noch mehr Unheil geschieht. Dabei zerreißt es mir fast das Herz, wenn ich an unseren Jüngsten denke. So oder ähnlich sehen die Lebensumstände von Menschen aus, die sich mit uns zum Trauerpilgern aufmachen. Typische Geschichten gibt es nicht, jede Lebenssituation ist einzigartig. Und dennoch, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen, entdecken die Teilnehmenden sehr schnell, dass es zwischen ihren Lebenssituationen viele Ähnlichkeiten gibt. Zeit und Raum für Trauer war oft nicht, aber das Umfeld reagiert ungeduldig so langsam reicht es mal, sagen viele aus dem Umfeld, aus Ungeduld oder Unsicherheit. Die Schmerzen der Trauernden sind ähnlich, die Verlusterfahrung, das Gefühl, das Leben ist ein Chaos und aus allen Fugen geraten. Angst kommt hinzu, Angst vor Feiertagen wie Weihnachten, Geburtstagen, dem wiederkehrenden Todestag. Dass die Trauernden damit nicht allein sind, sondern mit zwölf ähnlich Fühlenden auf einem Weg, gibt vielen Trost und Halt. Bei gehen trauern wandeln begibt sich eine Gruppe von dreizehn Teilnehmenden mit uns, einem männlichen und einer weiblichen ausgebildeten Trauerbegleiter/-in und einem Pilgerbegleiter, auf den Münchner Jakobsweg. Fünf Tage und Nächte gemeinsam, das ist für alle nicht nur eine heilsame Zeit, sondern durchaus auch eine Herausforderung. Bewusst beginnen wir die Pilgerreise nicht in einem fremden Land, sondern zuhause, mitten in München. Denn der Weg beginnt in der jeweils konkreten Lebenssituation. Um erleben zu können, dass wir uns in eine alte Tradition begeben und damit in einen Halt vermittelnden Raum wird die ganze Gruppe mit Pilgerausweisen ausgestattet und von den Armen Schulschwestern am Jakobsplatz ausgesandt. Viele der Trauernden haben keine Pilgererfahrung, manche sind auch keine großen Wanderer, deshalb müssen sie behutsam an das Pilgergeschehen herangeführt werden. Die Wegschilder mit der Jakobsmuschel leisten dabei einen wichtigen Dienst, sie zeigen, dass sich hier niemand seinen Weg allein suchen muss, sondern geleitet wird. An der Isar sammelt jeder Trauerpilger, jede Trauerpilgerin einen Stein, der für den Schmerz steht, diesen Stein trägt jeder über die Tage und legt ihn am Ende ab. In der abendlichen Runde zeigt man seinen Stein den anderen. Er wandert von Hand zu Hand, jeder hat Teil am Schmerz des anderen. Dabei darf von den Gestorbenen erzählt werden, von den Gefühlen, von allem, was wichtig ist. Dabei fließen Tränen, und das ist richtig so. Denn vorher war kaum Platz dafür, hier ist der Raum. Hier werden Tränen verstanden. Und Verständnis ist auch da, wenn sich plötzlich wieder Lachen darunter mischt. In den abendlichen Runden wird aber nicht nur über die Trauer gesprochen, sondern auch, wie man sich körperlich fühlt nach dem Pilgertag mit 23 bis 28 bewältigten Kilometern. Spätestens am zweiten Tag sind die Trauernden an ihrer Grenze. Das Gepäck drückt, der Weg ist weit, alles schmerzt. Es scheint nicht weitergehen. Damit findet die innere Situation, die die Trauernden mit dem Tod eines geliebten Menschen erlebt haben, einen Spiegel im äußeren. Es scheint nicht mehr weiter zu gehen und dann kommt der neue Tag, ein neuer Aufbruch, und irgendwie geht es doch voran. Und auch am nächsten Tag wieder. Und auch am übernächsten. Und so weiter. Damit machen die Trauernden eine zentrale Erfahrung: so schwer es auch ist, es geht immer weiter, beim Pilgern und auch im richtigen Leben. Dieses Erleben nehmen sie mit unterwegs 45 nr. 78 april 2011

46 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung nach Hause. Manche lernen, ihren Kräften zu vertrauen. Andere lernen, Hilfe anzunehmen: den Rucksack mal abzugeben, eventuell auf öffentliche Verkehrsmittel oder ein Taxi auszuweichen. Auch diese Erfahrung ist hilfreich, denn auch im Trauerprozess ist manchmal Hilfe von anderen Menschen, freundschaftlich oder professionell, nötig. Unterwegs wird die Zeit genutzt, sich die jeweils eigene Geschichte zu erzählen und die der anderen zu hören. Manchmal ist es der Austausch der Trauernden untereinander, der weiterhilft, manchmal ist es auch das Gespräch mit den ausgebildeten Trauerbegleitern. Wichtige Elemente an allen Tagen sind ein Morgensegen und spirituelle Impulse an geeigneten Orten, Schweigezeiten und Sologänge oder andere Bewusstseinsübungen unterwegs, sowie die tägliche abendliche Austauschrunde, die durchaus mal zwei Stunden dauern kann. So bietet jeder Tag bei aller Verschiedenheit des Weges und der Wegerfahrung eine wiederkehrende, haltgebende Struktur. Diese Grenzerfahrung über mehrere Tage wirkt sich bei fast allen, die bisher mitgelaufen sind, und das waren schon über 50 Trauernde, sehr positiv aus. Sätze wie Die Etappen waren zu lang und deshalb genau richtig. oder Wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich einlasse, hätte ich mich nicht angemeldet und jetzt bin ich so froh, dabei gewesen zu sein. bestätigen uns in unserer Arbeit. Am Ende der Pilgerreise teilen die Trauernden ein Thema, das auch viele andere Pilgerinnen und Pilger beschäftigt: wie kann ich die gemachten Erfahrungen in meinen Alltag integrieren und mein Leben dadurch weiter stärken und bereichern? Auf diese Herausforderung muss jede und jeder selbst eine passende Reaktion finden. pilgern auf den weg mich machen aufzumachen mich selbst aufbrechen aufzubrechen was verkrustet den weg unter die Füße nehmen unterwegs zu hause zu sein verlassen was lähmt loslassen was bedrückt zurücklassen was gefangen hält zulassen partir c est mourir un peu Urs Eigenmann aus unterwegs beheimatet (siehe Seite 53) unterwegs 46 nr. 82 april 2012

47 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung David Stoffel Leitfaden für Pilger im Mittelalter Kurzfassung Die Arbeit hat mittelalterliche Leitfäden für Pilger zum Thema. Der Liber Sancti Jacobi aus dem 12. Jahrhundert und der Künigsche Pilgerführer aus dem 16. Jahrhundert werden vorgestellt, analysiert und miteinander verglichen. Zu Beginn der Arbeit steht ein Überblick über die Ausrüstung, Fortbewegung und Motivation von Pilgern. Heutige Pilger können aus einem schier unendlichen Reservoir von Ausrüstungsgegenständen schöpfen und sich optimal auf eine Pilgerreise vorbereiten. Im Mittelalter war dies ungleich schwerer. Zur Standartausrüstung eines Pilgers gehörte eine einfache, meist unverschlossene Umhängetasche, in der die wichtigsten Gegenstände verstaut wurden. Unverschlossen war sie ein Sinnbild für den Pilger, der zuvor seinen Besitz mit den Armen teilt und später zum Nehmen und Geben bereit sein muss. Weiterhin war ein Umhang, der gegen Wind, Regen und Kälte schützte von unerlässlicher Wichtigkeit, genauso wie ein Hut und ein Stab, der auch zur Abwehr von Räubern diente. Allgemein galt das Credo: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Die Fortbewegung eines mittelalterlichen Pilgers war ähnlich, wie sie heute noch ist, zu Fuß. Allerdings konnte ein mittelalterlicher Pilger keine so weiten Strecken, wie es heute der Fall ist, zurücklegen, da sein Schuhwerk, wenn er überhaupt eins bsaß, aus einfachem Leder war. Oftmals gingen Pilger barfuß, da die Schuhe im Sommer unerträglich werden konnten. Eine andere Möglichkeit der Fortbewegung war die Reise auf einem Pferd oder in einer Kutsche. Diesen Luxus konnten sich aber nur sehr wohlhabende Pilger leisten. Auch auf dem Flussweg konnte man einige Teilstrecken zurücklegen. Gründe für das Pilgern gab es damals wie heute viele. Allgemein kann man die Gründe in drei Gruppen einteilen: 1. Pilgern aus freiem Willen. 2. Pilgern aufgrund eines Gelöbnisses. 3. Pilgern aus Buße oder Strafe. Aus freiem Willen pilgerte man, wenn man Gott näher sein wollte, einen Heiligen um ein Wunder bitten wollte oder um einfach aus seinem alltäglichen Trott auszubrechen. Wenn man sich aus Dank für ein vollbrachtes Wunder auf eine Pilgerreise machte, löste man ein Gelöbnis ein. Verbrecher wurden gerne zu Pilgerreisen gezwungen, um sie eine gewisse Zeit aus dem sozialen Gefüge einer Gesellschaft zu entfernen und so den sozialen Frieden sicherzustellen. Oftmals führte aber eine Vielzahl von verschiedenen Gründen zu einer Pilgerreise. Am Rande sei noch erwähnt, dass man auch geistig pilgern konnte. Eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela kostete 8000 Pater Noster und 8000 Ave Maria. Es war also durchaus möglich zu pilgern, ohne sich vom Fleck zu bewegen. Die Informationsbeschaffung im Mittelalter gestaltete sich schwerer als heute. Lesen und schreiben konnten die Wenigsten. Auch ist die Verbreitung von Büchern mit heute nicht zu vergleichen. Um sich aber vor einer Pilgerreise und auch währenddessen zu informieren, griffen die Menschen im Mittelalter auf andere Möglichkeiten zurück. Der Austausch mit anderen Menschen, die schon einmal gepilgert waren, ist hierbei die gängigste Methode. Auch konnte man sich an Altarbilder, die Pilgermotive zeigten, orientieren. Im 15. Jh. entstanden Holzschnitte, welche die Vorbereitungsschritte für eine Pilgerreise zeigten. Schließlich sind es Lieder, die einem weiterhalfen. Das bekannteste ist das Pilgerlied Wer das elent bewen wel. Handschriftlich zum ersten Mal erfasst ist es im 5. Jh., aber es ist davon auszugehen, dass es schon vorher mündlich weitergegeben wurde. In diesem Lied werden in 28 Strophen zunächst die Ausrüstung eines Pilgers beschrieben, sodann eine Wegbeschreibung nach Santiago de Compostela geliefert und schließlich noch wertvolle Tipps zur Verpflegung und Unterkunft genannt. Durch die Versform konnte man sich dieses Lied leicht einprägen und während der Reise immer wieder singen. Als schriftliche Quelle für das Pilgern ist der Liber Sancti Jacobi (LSJ) überliefert. Es entstand im 12. Jh. und umfasst fünf Bände. Zunächst entspricht es einer hagiographischen Schrift, wel- unterwegs 47 nr. 82 april 2012

48 Aus unserer Gesellschaft - Jahrestagung che Wunder des heiligen Jakobus nennt sowie einen Translationsbericht enthält. Buch IV enthält eine Beschreibung des Kreuzzuges Karls des Großen gegen die Sarazenen in Spanien. Buch V schließlich ist der Pilgerführer. Aus dieser Anordnung wird ersichtlich, dass es sich bei dem LSJ um eine Zusammenstellung verschiedener Schriften handeln muss. In elf Kapiteln beschreibt das fünfte Buch den Weg nach Santiago de Compostela. Zunächst werden vier verschiedene Routen durch Frankreich genannt, die sich alle in Puenta la Reina vereinen. Von dort aus sind es noch 13 Tagesetappen nach Santiago. Allerdings kann man davon ausgehen, dass die Strecke von Puenta la Reina nach Santiago im Mittelalter nicht in 13 Tagen zu bewältigen war. Dafür sind die einzelnen Tagesetappen zu groß. Durchschnittlich müsste ein Pilger an jedem Tag 53 Kilometer zurücklegen. Wahrscheinlich wollte der Autor durch die Verkürzung der Reise mehr Menschen motivieren zu pilgern. Neben der reinen Beschreibung des Weges finden sich im LSJ auch noch Informationen zu der Landschaft und den dortigen Bewohnern. Deutlich wird in diesen Beschreibungen, dass der Autor französischer Herkunft war und dass er oftmals die Bewohner der spanischen Regionen, durch die man pilgert, negativ beurteilt. Auch die Heiligtümer auf der Strecke werden behandelt, genauso wie die Basilika in Santiago ausführlich beschrieben wird. Eine großartige Verbreitung erfuhr der LSJ nicht. Oftmals wurden nur die ersten drei Bücher abgeschrieben und kopiert und nicht so sehr das fünfte Buch mit seinen Wegbeschreibungen. Vielen Menschen war der LSJ daher kein Begriff. Wenn man nicht das Glück hatte in der Nähe eines Klosters zu leben, in dem eine Kopie aufbewahrt wurde, die ein Mönch vorlesen konnte, erfuhr man nichts von der Existenz des Werkes. Anders sah es mit dem Künigschen Pilgerführer aus. Dieses Werk aus dem 16. Jh. erfuhr eine größere Verbreitung, was nicht zuletzt auf den Buchdruck zurückzuführen ist. Er erschien in mehreren Fassungen und erfuhr eine wahrscheinliche Gesamtauflage von 800 Stück. Dieses in deutscher Sprache verfasste Werk beschreibt die Strecke nach Santiago in 651 Versen Paarreim. Dabei wird nicht nur der Hinweg nach Santiago beschrieben, sondern auch der Rückweg, wobei hier Ungenauigkeiten feststellbar sind, die auf die Unwissenheit des Autors zurückzuführen sind. Wahrscheinlich hat er den Rückweg von einer anderen Person übernommen und ist ihn nicht selbst gelaufen. Der Künigsche Pilgerführer beginnt in Einsiedeln und beschreibt ab hier sehr genau den Weg nach Santiago über Luzern, Genf, Valence, Nimes, Toulouse, Roncesvalles nach Spanien. Von dort aus folgt er dem Camino francés nach Santiago de Compostela. Dabei geht er neben den Wegbeschreibungen, die mit Entfernungsangaben versehen sind, auch auf die Unterkünfte auf dem Weg ein. Er gibt dezidiert Hinweise, zu welchem Wirt man in welchem Ort gehen soll und auf was man dabei achten soll. Eine Beschreibung von Heiligtümern und Sonstigem fehlt vollkommen. Die Beschreibung des Rückweges ist ähnlich, aber nicht mehr so genau wie der Hinweg. Die Besonderheit des Künigschen Pilgerführers ist die Tatsache, dass er in Reimform geschrieben ist. Er lehnt sich damit an die Pilgerlieder an, und ermöglicht es den Pilgern, ihn auswendig zu lernen. Bei dem Vergleich der beiden Pilgerführer stellt man fest, dass sie sehr unterschiedlich sind. Bedingt wird dies sicherlich durch ihren Entstehungszeitraum und ihren Adressat. Der LSJ richtet sich noch dezidiert an den lese- und schreibmächtigen Geistlichen. Der Pilgerführer ist hierbei ein Anhängsel. Viel wichtiger sind die hagiographischen Teile der Schrift. Der Künigsche Pilgerführer dagegen richtet sich ausschließlich an Pilger und will eine Hilfe sein. Durch seinen Aufbau und die Reimform ermöglicht er es vielen Pilgern ihn zu kennen und zu benutzen. Wenn man die beiden Reiseführer mit modernen Reiseführern vergleichen will, wird man feststellen, dass der LSJ einem Kulturreiseführer entspricht, der Künigsche Pilgerführer dagegen einer Straßenkarte mit zusätzlichen Informationen. Beide Schriften zeigen aber, dass es im Mittelalter, vor allem im Spätmittelalter, durchaus möglich war, sich auf schriftliche Leitfaden für eine Pilgerreise zu stützen. unterwegs 48 nr. 82 april 2012

49 Auf dem Büchertisch Joachim Kalb, Jakobslust Von der Physiognomie des spanischen Jakobsweges. 29,3 x 20,5 cm, 240 S., 55 Pläne und Zeichnungen, Pb. J.K.Verlag für Architektur, Reise und Kunst Budenheim ,50 Ein ungewöhnlicher Titel, ein ungewöhnliches Buch. Physiognomie bezeichnet die Erscheinung eines Menschen, sein Gesicht, seine Statur, sein Wesen. Kann man von der Physiognomie eines Weges sprechen? Für den Autor und wohl auch für viele Pilger ist der spanische Jakobsweg sinnlich, menschlich und so komplex wie ein Lebewesen und hat eine Physiognomie, die er dem Leser nahe bringen will. In der Einführung legt Kalb die historische Dimension und die Baustile bezogen auf den Jakobsweg vor. In elf Kapiteln verfolgt Kalb den Weg, wie er ihn mit dem Fahrrad gemeistert hat. Breiten Raum widmet er den Sehenswürdigkeiten. Dabei sind die Stadtpläne, Grundrisse und Ansichten eine ungewohnte, aber eindrucksvolle Bereicherung. Hier erhält der Weg ein Gesicht in dem es Entdeckungen zu machen gibt. Vier Briefe des Autors bieten so etwas wie ein Nachwort. Interessant, sicher auch diskussionswürdig sind die Top-20-Listen der Sehenswürdigkeiten, Ortschaften und Orte der Sinne. Mapa fisico de España, Templos Jacobeos en España. 1: IGN + Federación Españolade Amigos del Camino de Santiago Diese Karte zeigt alle Jakobuskirchen in Spanien, für Galicien separat auf einer Sonderkarte 1: Nebenkärtchen zeigen die Diözesen und die Regionen jeweils mit der Anzahl der Jakobuskirchen. Zwei weitere Kärtchen zeigen die mittlere Jahrestemperatur und die mittlere Niederschlagsmenge. Bei letzterer wird auf einen Blick deutlich, dass Galicien und die Nordküste sehr hohe Niederschläge haben. Die Kartenrückseite listet alle Jakobuskirchen nach Provinzen sortiert auf. Rainer Oefelein / Cornelia Oefelein, Pilgerspuren auf mittelalterlichen Glocken in Brandenburg. 220 S., 516 Abb. und Karten in Farbe und SW, geb. be.bra wissenschaft verlag Berlin ,95 Das Autoren-Ehepaar hat durch seine wissenschaftliche Arbeit zur Revitalisierung des Pilgerweges Berlin Wilsnack entscheidend beigetragen und die St. Jakobusgesellschaft Berlin-Brandenburg mitgegründet. Rainer Oefelein ( 2011) konnte leider das Erscheinen dieses äußerst informativen Bandes nicht mehr erleben. Die Einleitung macht das Pilgern, die Glockenherstellung und die Herstellung von Pilgerzeichen anschaulich. Und lebendig wird die Arbeit der Autoren zunächst am Weg Berlin Wilsnack und dann in ganz Brandenburg erzählt. Die Pilgerzeichenfunde auf den Glocken werden dann Ort für Ort in Text und Bild vorgestellt. Von Atterwasch bis Zichow sind es 37 Orte (S ). Fast genau so umfangreich stellt der zweite Hauptteil die Wallfahrtsziele der Brandenburger Pilger vor (S ). Von Aachen bis Wilsnack reicht die Liste der 24 Ziele. Die Ziele lagen fast durchweg im Westen bis hin zur französischen Küste und hinüber nach Canterbury. Aber auch Einsiedeln und Lucca in Italien sind vertreten. Santiago de Compostela ist nicht darunter; es sind keine Pilgerzeichen bekannt. Ein kleineres Kapitel beschäftigt sich allgemein mit Pilgerzeichen und Wegen im Mittelalter und bietet hier einen Überblick über interessante Karten der Zeit. Eine tabellarische Auflistung der Pilgerzeichen- unterwegs 49 nr. 82 april 2012

50 funde rundet das gelungene Werk ab und hilft zu einem schnellen Überblick über Orte und Funde. Bibliografie und Abbildungsnachweis sind ebenfalls sehr hilfreich. Klaus Herbers und Peter Rückert (Hg), Pilgerheilige und ihre Memoria Jakobus- Studien Band S., Farb- und SW-Abb., kt. Narr Verlag Tübingen Der vorliegende Band bringt die Vorträge der Jahrestagung der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft 2009 in Obernai im Elsaß. Zwei Beiträge kamen dazu, die das Tagungsthema vertiefen und erweitern. Der Tagungsort am Fuß des Odilienberges, des heiligen Bergs des Elsaß, war diesem verpflichtet. Hier ist Wirkungsort und Grabstätte der hl. Odilia, der Schutzpatronin des Elsaß. Hier ist die Memoria, das Gedenken und rituelle Erinnern lebendig. Die Beiträge weiten den Blick zu den Pilgerheiligen: Richgard in Andlau, Theobald in Thann, Pirmin in der Pfalz. Ursula Kopp liefert im Ausklang mit Wege der Jakobspilger durch das Elsaß einen ergänzenden Hintergrundsbbeitrag in dem sie den heutigen Weg der Jakobspilger im Elsaß erschließt. Orts- und Personenregister erleichtern den Zugang zu dem vorgelegten Material. Jacques Clouteau, Compostelle mode d emploi Collection Miam Miam Dodo. 256 S., zahlreiche Karten, Farbfotos, kt. Les Éditions du Vieux Crayon F Les Sables d Olonne Jacques Clouteau und sein Esel, sie sind 1993 den Weg von Le Puy-en- Velay nach Santiago de Compostela gepilgert, sie haben in den folgenden Jahren ganz Europa durchquert nach Venedig, nach Griechenland, nach Berlin und ins Baltikum und auf anderen Jakobswegen. Mit diesem Titel, übersetzt Compostela Gebrauchsanweisung liefert Clouteau ein umfangreiches Werk und antwortet auf alle Fragen, die ein angehender Pilger auch nur stellen kann. Dabei sind die Kapitel zu Essen und Schlafen diesseits der Pyrenäen, also Frankreich, und jenseits, Spanien, umfassend und äußerst hilfreich. Ein großes Kapitel ist den Wegen in Frankreich, Belgien, der Schweiz, in Spanien und Portugal und in Québec gewidmet. Eine solch umfassende Übersicht zu Entfernungen, Etappen, Markierungen und französischsprachigen Führern ist sonst nirgend zu finden. Da wünscht man sich eine Erweiterungen nach Osten und Norden und damit auch eine deutschsprachige Ausgabe. 33 Kapitel, von der Bibliographie über die Geschichte des Jakobsweges, die Schwierigkeiten und das Glück des Weges bis hin zu Fragen wie Vorbereitung, Allein oder in Gruppe, mit Zelt, mit Hund, mit Esel oder Pferd, Gesundheit und Ankunft sowie Rückkehr ist nichts ausgelassen. Die Bibel für den Jakobsweg, so könnte man das Buch nennen. Stefan Lenz / Eva-Maria Troidl, Spanischer Jakobsweg mit Navarrischem und Aragonischem Zugangsweg und dem Küstenweg nach Finisterre. 168 S., farb. Karten, Höhenprofile und Abb., Klappenbroschur mit Übersichtskarte, GPS-Daten zum Download. Bruckmann Wanderführer. Bruckmann Verlag München ,95. Ein handlicher und durch die Farbgebung übersichtlicher Führer. Im Inhaltsverzeichnis sind einzelne Wegabschnitte mit Entfernung und Zeit angegeben; dami hat ma einen schnellen Überblick. Die 18 Wegabschnitte sind meist für zwei Tage, maximal vier Tage gedacht. Jeder Abschnitt be- unterwegs 50 nr. 82 april 2012

51 Auf dem Büchertisch ginnt mit einer prägnanten Übersicht, bringt dann Karte, Höhenprofil und Wegbeschreibung; Farbige Kästchen heben Besonderheiten hervor. Am Ende jeden Kapitels sind dann die Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Eva-Maria Troidl / Stefan Lenz, Der Jakobsweg mit dem Fahrrad In 14 Tages Etappen von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela. 288 S., farb. Ill., Etappenkärtchen 1: , Stadtplänen, Höhenprofilen, Klappenbroschur mit Übersichtskarte. Bruckmann Verlag München ,95 Dieser 16,5 x 23,5 cm große und 765 Gramm schwere Band ist wenig zum Mitnehmen geeignet, auch die Karten taugen dazu nicht. Über weite Passagen ist es ein Erlebnisbericht der Autoren, der aber zusammen mit den kompakten Touren-Infos am Beginn und ausführlich am Ende jeden Kapitels sehr gut zur Vorbereitung einer Fahrt und zur Nachbearbeitung nach der Rückkehr geeignet ist. Die Kapitel zu den 14 Etappen sind jeweils unter einen besonderen Schwerpunkt gestellt. Im Anhang ergänzt eine Liste von Unterkünften die Angaben in den einzelnen Kapiteln. Die angegebene Literatur ist eher eine zufällige Auswahl; der Führer aus dem Everest-Verlag wird immer noch dem längst verstorbenen Millán Bravo Lozano zugeschrieben. Karl-Heinz Jung, Mosel-Camino. Outdoor TB S., 42 farb. Abb., 13 farb. Kartenskizzen und 2 Übersichtskarten, 8 Höhenprofile, Klebebindung. Conrad Stein Verlag ,90 Dieser neue Führer begleitet den Pilger über acht Etappen auf 155 km von Koblenz-Stolzenfels nach Trier. Der Autor, Bankkaufmann und schon auf vielen Caminos, vor allem in Spanien, unterwegs, beschreibt hier einen Weg in seiner unmittelbaren Heimat. Er folgt dabei den von Schäfer/Welter festgelegten Etappen. Der Wegführer ist eine Einladung die Mosel und ihre Umgebung mit ihrer weit zurückreichenden Geschichte kennenzulernen. Wander- und Radwanderkarte mit Zick-Zack-Faltung Ökumenischer Pilgerweg Görlitz Vacha 1: Pilgerweg mit Entfernungsangaben in Kilometern, wetterfest, reißfest. Teil 1 Görlitz Leipzig / Teil 2 Leipzig Vacha. Dr. Barthel Verlag Borsdorf. Je 7,90 Die beiden handlichen Faltkarten bieten neben der vorzüglichen Karte zum Weg und seinen Varianten der Wegeverlauf in Innenstädten ist in eingeschobenen Kästchen vergrößert zu sehen umfangreiche Angaben zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten, Adressen der Tourist-Informationen sowie eine Einführung in den Ökumenischen Pilgerweg mit einer kleinen Übersichtskarte. Die Rhönkarten 162, 163 und 165 im Maßstab 1: aus dem gleichen Verlag enthalten auch den Jakobsweg von Vacha über Fulda und Bad Kissingen bis Poppenhausen. Je Blatt 5,90 unterwegs 51 nr. 82 april 2012

52 Neuauflagen: Lauriane Clouteau / Jacques Clouteau, Miam Miam Dodo Saint Jacques de Compostelle Le Puy-en_Velay Saint-Jean- Pied-de-Port GR 65. Édition Auflage. Les Éditions du Vieux Crayon F Les Sables d Olonne. 18 Mireille Retail avec M.V.Cambriels, Miam Miam Dodo Saint Jacques de Compostelle Arles / Col du Somport / Puente la Reina GR 653 La Voie d Arles / Camino Aragonés. Édition 2012/2013. Les Éditions du Vieux Crayon F Les Sables d Olonne. 20 Marie-Virgine Cambriels / Lauriane Clouteau, Miam Miam Dodo Saint Jacques de Compostelle Saint-Jean-Pied-de-Port / Santiago > Finisterre El Camino francés. Édition Les Éditions du Vieux Crayon F Les Sables d Olonne. 20 Die Ausgaben der beliebten Begleiter mit Kartenskizzen (1 cm = 375 m), unzähligen Adressen (ohne Wertung) hat jetzt ein etwas schmaleres Format und ist mit 240 Gramm auch etwas leichter geworden. Das Mitnehmgewicht kann man nach Entfernen der Einleitung auf 200 Gramm senken. Raimund Joos & Michael Kasper, Spanien: Jakobsweg Camino francés. Outdoor TB S., 20 farb. Kartenskizzen, 14 Höhenprofile, 2 Übersichtskarten, Klebebindung. 15. Aktualisierte Auflage Conrad Stein Verlag ,90 Norbert Rother, Frankreich: Jakobsweg Via Podiensis. Outdoor TB S., 51 farb. Abb., 30 farb. Kartenskizzen und 2 Übersichtskarten, 24 Höhenprofile, Tipps für Radpilger, Klebebindung. 8. Überarbeitete Aufl Conrad Stein Verlag ,90 Raimund Joos & Michael Kasper, Spanien: Jakobsweg Küstenweg... und beliebte Varianten mit Tipps für Radpilger. Outdoor TB S., 52 farb. Abb., 21 Höhenprofile, 16 farb. Kartenskizzen und 2 Übersichtskarten, Klebebindung. 10. Überarbeitete Aufl Conrad Stein Verlag ,90 Raimund Joos, Kleiner Pilgersprachführer Spanisch und mehr für den Jakobsweg. 128 S. 2. Überarbeitete Aufl. Fremdsprech Band 14. Conrad Stein Verlag ,90 Sidonia Maria Haas und Hans Chojnacki, Via de la Plata Unterkunftsverzeichnis von Sevilla nach Santiago de Compostela. 60 S., geh unterwegs 52 nr. 82 april 2012

53 Auf dem Büchertisch Rolf-Walter Becker, Den eigenen Weg finden und gehen. Spiritualität Umgang mit Zeit Umgang mit Macht. Notizen und Betrachtungen. 188 S., kt. Luther- Verlag Bielefeld ,95 Becker (Jg. 1935) ist evangelischer Theologe hat als Gemeindepfarrer und Dozent gearbeitet. Zuletzt lag im Auftrag der Evangelischen Kirche von Westfalen sein Arbeitsschwerpunkt auf dem Gebiet Spiritualität im Alltag und in der Mitarbeit im Ökumenedezernat des Landeskirchenamtes in Bielefeld. In diesem sehr persönlichen Buch legt er Notizen und Betrachtungen vor, die unterschiedliche Aspekte in den Blick nehmen. Der Bogen spannt sich von einer Spiritualität, die Gott in dem findet und liebt, was er uns gibt über den Umgang mit Zeit und mit Macht hin zu einer Demut, die das eigene Ich versteht und akzeptiert als einen, der sich nicht selbst gehört. Kurze Texte ergänzt Becker mit Wortgefährten, Texten anderer, die für ihn zu Gefährten, Begleitern wurden über Wegabschnitte seines Lebens. Die Betrachtungen und Texte bieten wohltuende, stärkende Nahrung für den Lebens-Pilgerweg Hartmut Pönitz, 365 Momente Spanischer Jakobsweg. Immerwährender Foto-Kalender, 12 x 20 cm, Ringbuch im Schuber. Bruckmann Verlag München ,95 Dieser immerwährende Kalender lebt von seinen Fotos. Die Motive zeigen den Camino francés, seine Orte, seine Sehenswürdigkeiten, seine Wege und immer wieder Pilger in vielfältigen Situationen. Knappe Texte geben Erläuterungen. Der Kalender ist so ein ansprechendes Pilger- Album geworden, in dem man immer wieder blättern wird. Urs Eigenmann, Unterwegs beheimatet Caminopoetische und andere Texte. 88 S., kt. Edition Exodus Luzern ,50 Der Autor, Jg. 1946, ist Seelsorger und Lehrbeauftragter an der Theol. Fakultät der Universität Bern. Sein Weg mit dem Camino de Santiago begann 1990 mit einer Fahrradtour von Lourdes nach Santiago. An seinen Tätigkeitsorten als Seelsorger gab es verschiedene Wegprojekte über Jahre hinweg. Dabei entstanden die ersten caminopoetischen Texte Eigenmanns. Diese Texte sind hier versammelt; einige Lebensvariationen und Biblische Erinnerungen sind dazu gekommen. Die knappen anspruchsvollen Texte wollen immer wieder gelesen, ja gekaut und verdaut werden. So erschließen sich Wege, Leben und biblisches Geschehen auf ungewohnte, aber überraschende Weise. Gerald Jaksche, Das Wunder am Cebreiro. 168 S., einige Farb- Abb., kt. Novum Verlag Neckenmarkt ,40 Der Autor, Jg. 1938, war ursprünglich freischaffender Architekt und nach seinem Theologiestudium hauptberuflich als Diakon tätig. Nach drei großen Pilgerwegen, u.a. von Assisi nach Mainz, stößt er eher zufällig auf eine Flug-Bus-Fuß-Pilgerreise nach Santiago, an der er mit seiner Frau teilnimmt. Von diesem Weg und seinen Wundern erzählt Jaksche. Jedes der 13 Tageskapitel schließt mit einem Impuls-Text, einem Gebet und einem Zitat. Jaksche will Leser anregen und ermuntern zum eigen Pilgerweg, dem Lebensweg. Am unterwegs 53 nr. 82 april 2012

54 Ende steht die Frage: Bin ich ein anderer geworden? Was ist mit dem Loslassen, Gehenlassen und Kommenlassen im Alltag geworden.? Frank Böhm, Destination Santiago. Ein Lehrer überzieht Glaubliche Geschichten vom Jakobsweg. 92 S., zahlr. Farbfotos, Klappenbroschur ,50 Kein Bericht über die aufeinanderfolgenden Tage auf dem Camino erwartet hier den Leser. Geschichten sind es, die Böhm erzählt. Geschichten, erlebt auf dem Weg. Begegnungen, Erlebnisse, Orte. Dazwischen setzt der Autor immer wieder einmal lyrische Texte, die aufhorchen lassen wie das Manifest für Pfingsten in Molinaseca S.68. Auch die Pilger-Typologie S. 59 verführt dazu sich und andere dem jeweiligen Typen zuzuordnen. Ein unterhaltsames Buch; die Gedanken von Jürgen Brilmayer fassen die Pilgerunternehmung Böhms noch einmal zusammen. Marcus Sassenrath, Das Muschelgeheimnis Die Geschichte der Reise eines Vaters mit seiner kleinen Tochter Sophie. Illustrationen von Stefanie Brück. 136 S., Pb. Manicma Verlag Bietigheim-Bissingen Bevor Sophie in die Schule kommt, fragt Papa seine Tochter: Kommst Du mit mir meine Muschel zu suchen? Sophie ist sofort dabei. Und so ist sie mit ihrem Vater lange unterwegs auf der Suche nach der Muschel. Um seine Muschel zu finden muß man aufbrechen und manches zurücklassen. Die Wanderung wird für Sophie eine Einführung ins Leben, ins gelingende Leben. Das Geheimnis der Muschel ist eigentlich ganz einfach: da wo du dich wohlfühlst, da ist deine Muschel. (S.132) Dieses bezaubernde Buch entstand, als der Autor sich auf seinen Jakobsweg vorbereitete. Er wollte seiner kleinen Tochter etwas zurücklassen und hat sich für jeden Tag seiner Abwesenheit eine Geschichte ausgedacht, dazu passen die zarten Illustrationen wunderbar. Herbert Donner, Pilgerfahrt ins Heilige Land Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4. 7. Jh.). 408 S., 6 Abb., Geb. 3. Aufl Verlag Kath. Bibelwerk Stuttgart. 14,95 Der vorliegende Band ist so etwas wie ein Klassiker für Reisende und Pilger ins Heilige Land. Vor bald 35 Jahren zum ersten Mal erschienen liegt er nun wieder vor. Unbedingt zu lesen ist die Einleitung Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die Entstehung der Pilgerfahrt bis ca. 640, der Zeitpunkt an dem der gesamte Orient der grünen Fahne des Propheten Mohammed zufiel, ist das Thema. Die Sammlung reicht von Der Pilger von Bordeaux um 333 bis zum Bericht des Bischofs Arkulf um 680, dem Übergang in die neue Herrschaft. Umfangreiche Erläuterungen und ein Literaturverzeichnis helfen zum Verständnis. Roland Breitenbach, Mein Wort in Gottes Ohr Neue Psalmengebete. 172 S., SW-Fotos, Lesebändchen, Pb. Verlag Kath. Bibelwerk Stuttgart ,90 Unter zwölf Stichworten bietet Breitenbach 60 Psalmengebete in der Sprache unserer Zeit. Jedes dieser Gebete steht unter einem Wort aus der Bibel und einem Impuls. Und der Bogen der Gebete spannt sich vom Werden und Anfangen bis hin zu unterwegs 54 nr. 82 april 2012

55 Auf dem Büchertisch Sterben und Verstehen. Das ganze menschliche Leben kommt ins Wort, ins Gebet. Psalmen, aus dem Leben gegriffen, sprechen die Sprache der Gegenwart, beherbergen die Erfahrungen der Menschen, decken ihre Lust und ihre Ängste auf, begleiten ihre Suche und Ihre Sehnsucht, so der Autor in seinem Vorwort. Markus Grimm, Balthasar Neumann, Architekt der Ewigkeit Sein Leben, seine Vision. Roman. 156 S., Pb. Echter Verlag Würzburg ,95 Der Autor und Schauspieler steigt in diesem Roman in die Epoche und die Vision Balthasar Neumanns ein und nimmt den Leser auf dieser Entdeckungsreise mit. Die Zeit mit ihren Mächtigen wird lebendig und nimmt gefangen. Grimm versteht es den Weg Neumanns vom Glockengießer zum Architekten im Dienst des Fürstbischofs spannend und lebendig nachzugehen eingebunden in einen Abend in der Weinstube Retz, in der Franz Anton Rohrer an dem Abend ankommt, an dem Balthasar Neumann verstorben ist. Im Gespräch mit Retz nimmt Neumann für Rohrer und den Leser Gestalt an. Den Roman gibt es auch als Hörbuch-Fassung und als Solo- Bühnenstück. Für jeden Franken und natürlich auch für andere ein vergnüglicher Abend. Zum Schluß ein besonderer Buchtipp: Roger Lenaers, Der Traum des Königs Nebukadnezar Das Ende einer mittelalterlichen Kirche. 258 S., kt. 3. Aufl Edition Anderswo Kleve. 16,90 Der Jesuit, Jg. 1925, Altphilologe (rund 30 Bücher) und Theologe (als Religionslehrer tätig in Gymnasium und Hochschule) schrieb 2003 und 2005 zwei Essays über die Folgen der Modernität für die Kirche und für die Neuformulierung ihrer Glaubenslehre, die in Flandern großes Aufsehen erregten. Er verarbeitete die beiden Essays zu einem Buch, das nun in deutsch vorliegt. Seine Diagnose: Kirchliche Sprache und Vorstellungswelt sind im Mittelalter steckengeblieben und dadurch unzugänglich geworden für heutige Menschen. Die Glaubensbotschaft muß dringend in eine Denkwelt und Sprache übersetzt werden, in der ein moderner Mensch sich selbst wiedererkennen kann. Die Warnung des Autors: Lies das Buch nicht, wenn du keine Probleme hast mit der römisch-katholischen Kirche... Lies es also nur, wenn du findest, dass es so nicht weitergehen kann... Sonst wirst du dich ärgern, und nicht wenig. Dieser Leser wird sich freuen über ein geist- und herzerfrischendes Buch, das nüchtern und mit Humor versucht die uralte Glaubenslehre neu zu formulieren. Nach Redaktionsschluß eingetroffen: Susanne Schaber, Der Jakobsweg.137 S., Farbfotos, kt. Insel-TB. Insel-Verlag Berlin ,99 Bereits 2008 erstmals erschienen liegt dieser Titel nun in einer sorgfältig gestalteten und preiswerten Taschenbuchausgabe vor. Schaber versteht es den Zauber des Camino und seiner Orte dem Leser lebendig vor Augen zu stellen und seine Phantasie anzuregen. Dazwischen eingebettet 19 Rezepte spanischer Spezialitäten. Leider verrät Schaber nicht, wo man in unseren Breiten zu Kampfstieren kommt für das Rezept auf S. 40. Farbfotos und ein umfangreiches Register erfreuen. unterwegs 55 nr. 82 april 2012

56 Pilgerstimmen Ankunft in Rom Aus dem Tagebuch einer Rompilgerin von Lausanne nach Rom in zwei Etappen 3. Juni 2011 Wir eilten von La Storta hinab zu St. Peter, die 15 Kilometer zogen sich unendlich, vor allem für mich, da mein entzündeter Fuß unendlich schmerzte. In einer Bar stärkten wir uns für die letzten Kilometer. Slavko nahm meinen Rucksack auf sein Gefährt, um meinen Fuß etwas zu entlasten. Auf dem Petersplatz erwartete uns eine mäanderförmige, unendliche Schlange von Besuchern, die alle an der Schranke wie am Flughafen anstanden. Solche Besucherströme hatte ich in Rom bisher noch nie erlebt, obwohl ich schon dreimal die ewige Stadt besucht hatte. Ich versuchte den Polizisten am Eingang der Schranke zu überzeugen, daß wir Pilger seien und zum Teil schon über 1000 Kilometer gelaufen wären. Aber er war herzlos und wies ans Ende der Schlange. Dann sah ich meine Pilger - Slavko, Philipp und Catherine - nicht mehr. Etwas traurig fuhr ich mit dem Bus nach Termini und suchte mein Hotel, das ich von zu Hause aus gebucht hatte, es lag ziemlich abseits. Eine Schulklasse aus dem Allgäu war eingetroffen und somit war es überbelegt, zu meinem Glück, ich wurde per Taxi in ein schönes Hotel, ganz nahe am Kolloseum umquartiert. Dank an den hl. Antonius, er hatte wieder gut für mich gesorgt. Am nächsten Morgen machte ich mich um 7.00 Uhr auf den Weg. Im Angesicht des Petersdomes trank ich meinen Cappuccino, die Schlange war noch nicht so angefüttert. Endlich - fast am Ziel - steuerte ich die Sakristei an, um mein TESTIMONIUM PEREGRINATIONIS zu bekommen. Zuerst wurde ich hin und her geschickt - Via Francigena - die Antwort laut Pilger Domenico - äh. Keiner wußte Bescheid, aber ich ließ nicht locker und dann endlich wurde ich in die Untergemächer des Petersdomes geführt. Don Bruno Vercesi, Ansprechpartner für die Pilger der Via Francigena, habe ich zwar nicht gesehen, aber eine sehr liebenswürdige Dame stellte mit nach einigen Formalitäten mein Testimonium aus. Ich äußerte den Wunsch, am Grab des Apostelfürsten beten zu dürfen und bekam einen netten jüngeren Mann zugeteilt, der mich an das Grab führte. Sehr bewegt kniete ich nieder, ich dankte Gott und seinen Apostel Petrus und allen meinen Heiligen, die die täglich angerufen hatte, daß ich trotz aller Widrigkeiten des Weges ANGEKOMMEN war. Ich wurde durch den ganzen Petersdom geführt, betete am Grab des seligen Johannes Paul II und durfte an allen Schlangen vorbei mit dem Aufzug auf die Kuppel fahren. Leider konnte ich nicht mehr weiter laufen, da mein Fuß furchtbar schmerzte. In der Josefskapelle des Petersdomes wartete dich auf die nächste heilige Messe, da stürzte Angelina auf mich zu und drückte mich an ihr Herz. Sie hatte in Siena in der Alberge bei den Schwestern im Bett über mir geschlafen und meine mit Blasen bedeckten Füße liebevoll verarztet. Seither hatte ich sie nicht mehr gesehen. Auch Philipp und Catherine kamen auf mich zu und die Freude war groß. Mit großer Dankbarkeit feierte ich die heilige Messe mit. Beate Jeschke, Würzburg unterwegs 56 nr. 82 april 2012

57 Aus unserer Gesellschaft i-punkt Kirche in Würzburg In ökumenischer Gemeinsamkeit bieten Christen beider Konfessionen im Kilianshaus eine Servicestelle für Menschen mit Fragen rund um das Thema Kirche. Der i-punkt will Wegweiser sein. Interessenten erhalten Informationsmaterial zu kirchlichen Einrichtungen in der Stadt. Auf den ökumenischen Aspekt dieser Cityseelsorge im Herzen Würzburgs und das ehrenamtliche Engagement sind die Verantwortlichen beider Kirchen besonders stolz. Schon lange haben Pilger die durch Würzburg pilgern oder hier ihren Weg beginnen nach Informationen, Pilgerstempel, Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren Auskünften gefragt. Auch die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v. hatte diese wichtige Informationsplattform bereits im Blick. Diese Anlaufstelle wurde mit Wegflyern und unserer Zeitschrift Unterwegs versorgt. Dem Wunsch des i-punkt, einen eigenen Pilgerstempel zu bekommen, ist daher unsere Gesellschaft gerne nachgekommen. Unser Grafiker Ernst Weckert wurde gebeten für diesen Stempel Vorschläge zu machen. Von den vorgelegten Entwürfen hat sich das Präsidium für das Motiv der alten Mainbrücke entschieden, die fast im Blick des Kilianshauses liegt. Jetzt konnte der Stempel im Beisein der beiden Verantwortlichen für diese Info-Stelle, Pfarrerin Susanne Wildfeuer für die evang. Kirche und Dekan Dr. Jürgen Vorndran für die kath. Kirche übergeben werden. Im Bild von links: Pfrin. Susanne Wildfeuer, unsere Mitarbeiterin Sandra Glück, Sekretär Ferdinand Seehars und Dr. Jürgen Vorndran beim Begutachten des ersten Stempels in einem Pilgerausweis. Forchheim. Der Pilgerstammtisch Schlammersdorfn veranstaltete in Kooperation mit dem Kulturamt und der Volkshochschule des Landkreises Forchheim am 17./28. März in der St. Gereons-Kapelle die 2. Jakobuspilgertage unter dem Motto Ultreia! - Aufstehen, aufbrechen, neu beginnen. Autorenlesung (Johannes Heiner), Vortrag Jakobus der Ältere (Peter Müller), Spiritueller Rundgang um die Kathedrale von Santiago (Heribert Heisele) und Vortrag und Film zur Via de la Plata (Monika und Reinhold Hanna) erfreuten die zahlreichen Besucher. Informationen zum Pilgern und zu den Jakobswegen, Buchpräsentationen und Büchertisch gehörten auch dazu. Dieter Sawinsky vom Stammtisch, Toni Eckert vom Kulturamt und Joachim Rühl von der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft sprachen Grußworte und gaben Informationen zu laufenden Projekten. Eine Fotoausstellung umrahmte die Veranstaltung. unterwegs 57 nr. 82 april 2012

58 Pilgerstimmen Beinarbeit mit der Raute im Herzen! Nachdem die Saison 2010/2011 doch eher durchwachsen war, haben meine Freundin Mareike und ich uns überlegt, dem HSV für die neue Saison ein wenig Beistand von ganz oben zu besorgen und so haben wir uns am 19. Juni 2011 auf den Weg nach Spanien gemacht, um den Jakobsweg zu wandern. Nach langer Anreise über Bilbao haben wir uns am 20. Juni dann ordentlich bepackt auf den Weg von Burgos nach Santiago de Compostela gemacht. Immer dabei: die HSV-Raute! Während der kompletten drei Wochen flatterte meine HSV-Fahne am Rucksack und bescherte uns die eine oder andere witzige Begebenheit. Gleich am vierten Tag lief ein Pilger an uns vorbei, der uns mit Aaaah, HSV! begrüßte! Es war Jörn aus Dänemark, der gleich eine Fachsimpelei mit uns über Frank Arnesen, den Kader und den HSV im Allgemeinen anfing. Wir liefen die komplette Etappe mit Jörn und er sollte uns auch noch später immer wieder über die Füße laufen. Ein paar Tage später auf dem Weg nach Foncebadon liefen zwei norwegische Pilgerinnen an uns vorbei mehrmals. Irgendwann sprachen sie uns dann auch mal an und wollten wissen, wo wir denn her kommen? Die Flagge an meinem Rucksack kam ihnen so gar nicht bekannt vor!? Als wir ihnen erzählten, dass wir aus Deutschland sind, haben sie uns ungläubig angeschaut und dann haben wir sie aufgeklärt, was die Raute auf blauem Hintergrund zu bedeuten hat! UNSER LIEBLINGSVEREIN!!! Kurz hinter Foncebadon wartete ein Höhepunkt auf uns das Cruz de Ferro. Ein Eisenkreuz auf einem Eichenstamm auf ca m, das den höchsten Punkt des Jakobswegs markiert. Hier legen die Pilger einen Stein, den sie aus der Heimat mitgebracht haben, ab, um so auch symbolisch ihre Sorgen abzulegen. Wir haben das ebenfalls getan und auch so ein paar der Sorgen des HSV mit abgelegt. Hoffentlich hilft s!? Vor der Abreise nach Spanien hatte Mareike mich noch dran erinnert, meinen Mitgliedsausweis einzustecken, damit wir den auch auf dem Jakobsweg in Szene setzen können. Und so kam es, dass wir in Portomarín abends unserem neuen Freund Josef aus Prag von unserer Leidenschaft erzählten. Ich glaube immer noch, dass er uns für durchgeknallt hielt, als wir uns unsere Ausweise für ein Foto auf die Stirn geklebt haben. Egal! Wir sind halt HSV-verrückt!!! Am 08. Juli kamen wir dann nach über 400 gelaufenen Kilometern in Santiago de Compostela an und waren mächtig stolz auf uns! In der Pilgermesse, die täglich in der Kathedrale von Santiago abgehalten wird, haben wir dann noch das ein oder andere Stoßgebet für den HSV nach oben geschickt. Jetzt drücken wir nur noch die Daumen, dass es geholfen hat und freuen uns auf ne tolle, neue schwarz-weiß-blaue Saison! NUR DER HSV!!! Mareike Kitsch aus Hamburg & Simone Görgen aus Niederwerth vom FC Die Blauen Celler unterwegs 58 nr. 82 april 2012

59 Deutsche Jakobus-Vereinigungen Die beiden Diagramme zeigen eine Übersicht über die deutschen Jakobus-Vereinigungen und ihre Mitglieder (oben) sowie über die von den Vereinigungen ausgegebenen Credenciales im Jahr 2011 (unten). Die Zahl der Mitglieder aller Vereinigungen beträgt Die Zahl der Credenciales lag 2011 bei und zeigt eine Steigerung von über gegenüber Sowohl bei der Zahl der Mitglieder wie auch bei den ausgegebenen Pilgerausweisen gab es von 2006 auf 2007 einen kräftigen Anstieg. In Spanien haben 34 Vereinigungen, die in einem Dachverband zusammengeschlossen sind, insgesamt Mitglieder. Das reicht von 17 Mitgl. in Guadalajara bis zu 695 Mitgl. in Zaragoza. Bis zum 31. Oktober 2011 hatten diese Gesellschaften insgesamt Credenciales ausgegeben. Nagold. Pfarrer Sieger Köder ist einer der bekanntesten deutschen Maler und Schöpfer christlicher Kunst. Gesuchte Raritäten des Künstlers von der Ostalb sind vom 27. April bis 8. Juni in der Nagolder Friedenskirche zu sehen. Für die Ausstellung des Arbeitskreises christlicher Kirchen zur Landesgartenschau 2012 stellt Sieger Köder Schwarz-Weiß-Drucke aus seiner Tübinger Bibel in Bildern und einige farbige Siebdrucke zur Verfügung. unterwegs 59 nr. 82 april 2012

60 Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen Foto: Wolfgang Schneller (links) und Gregor Spieß als Gäste bei der Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen. - Foto: M.Z. Würzburg. Sieben Jakobus-Vereinigungen waren durch Ihre Vertreter zum Treffen am 16. März versammelt. Schwerpunkt des Treffens war der Seelsorgedienst für Pilger in Santiago de Compostela. Dazu waren gekommen Gregor Spieß vom Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz als Zuständiger für die Pilgerseelsorge an den großen Wallfahrtsorten und Wolfgang Schneller, dem Initiator des Projektes Pilgerseelsorge in Santiago. Schneller berichtete von der Entstehung des Projektes. Hintergrund sind seine Erfahrungen aus drei Jahrzehnten Pilgerbegleitung nach Santiago und die Feststellung, daß viele Pilger bei der Ankunft dort ins Leere stürzen. Sprachbedingt gab es bisher keine Hilfe. Ähnliches gilt auch für die Spanier selbst, die außer Pilgermesse und Beichte auch nichts anderes vorfinden. Muttersprachliche Seelsorge war nötig. So wurde 2009 von Schneller und dem Bistum Rottenburg-Stuttgart ein Anfang gemacht, zunächst noch ohne Beteiligung von Priestern. Dabei galt es Hindernisse zu überwinden. Das Domkapitel hatte keinen Sinn dafür; alte Männer ohne fremdsprachliche Kenntnisse. Befürworter war der Erzbischof. Vier Schwerpunkte hat dieses Projekt, das ab 2010 vom Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz getragen wird. Pilgertreffen nach der Pilgermesse um 12 Uhr mit einer Dauer von etwa einer Stunde wurden erstmals durch die deutschen Jakobus-Gesellschaften auch Merkzettel dem Pilgerausweis beigelegt und ab Cebreiro in den Pilgerherbergen Plakate ausgehängt. Diese Pilgertreffen sind so etwas wie ein Willkommensgruß. Erfahrungen auf dem Weg werden ausgesprochen, auch mit heftiger Kritik. Abendlicher spiritueller Rundgang um die Kathedrale. Es geht hier um die Erschließung der Botschaft des Evangeliums in der Sprache der Kathedrale. Dieser Rundgang ist zum Highlight geworden. Die Pilger empfinden diese Erschließung als großes Geschenk. Daraus entstanden ist das Buch von Wolfgang Schneller ankommen und erwartet werden. Morgendliche Messe am Apostelgrab, wenn irgend möglich um 7:30 Uhr. Diese Eucharistie ist für viele Pilger der Abschluß ihrer Pilgerfahrt. Möglichkeit zur Beichte. Ein deutschsprachiger Priester steht im Beichtstuhl Nr. 6 von und von zur Verfügung, und zwar über die jeweils 6 Monate des Projektes. Dieses Angebot wird von den sogenannten Fernstehenden besonders angenommen. Ein unterwegs 60 nr. 82 april 2012

61 Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen teilnehmender Priester sagte: Endlich kann ich mal wieder Seelsorger sein!. Gregor Spieß bezeichnete das Rottenburg-Stuttgarter Pilotprojekt als Erfolg, der natürlich auch Geld kostet. Und so wurde das Projekt bei der Deutschen Bischofskonferenz angesiedelt, wie auch die Pilgerseelsorge an anderen großen Pilgerorten wie Rom, Fatima oder Assisi. Der Etat für die Finanzierung liegt derzeit bei Davon werden die Flug und Unterkunft der Ehrenamtlichen bezahlt. Und diese Arbeit, die von Ehrenamtlichen bewältigt wird, im Unterschied zur Pilgerseelsorge an den anderen Orten, ist für Spieß ein faszinierendes Projekt. Es ist innovativ auch für die Pastoral insgesamt in kommenden Jahren. Für Spieß ist es keine Frage, daß viele Menschen nach Antworten nicht nur in religiösen Fragen suchen. Die Antworten, die sie hier in diesem Projekt in Santiago finden können, sollten sie aber danach auch zuhause finden können. So ist die Pilgerseelsorge ein wichtiger Baustein in dem, was Weitergabe des Glaubens ist. Deutlich wurde in dieser Vorstellung: Dieses Projekt bietet keine Pilgerbetreuung für die praktischen Alltagsfälle - dafür sind andere Ansprechpartner da, sondern ist Seelsorge. Interessenten, vor allem solche, die in einem Team (ein Priester und zwei Laien) für jeweils zwei Wochen mitarbeiten wollen, bieten die Internetseiten < und einen guten Einblick in das Projekt. Eine Voraussetzung: Spanischkenntnisse! Im vergangenen Jahr haben 1150 Pilger das Angebot angenommen, das sind knapp sechs Prozent der deutschsprachigen Pilger (Deutschland , Österreich und deutschsprachige Schweiz ca ). Für das Auslandssekretariat ist eine Zusammenarbeit mit den Jakobus-Vereinigungen äußerst wünschenswert. Nach diesem ersten Kontakt soll diese ausgebaut werden. Roland Zick berichtete vom Stand der Arbeiten für den Katholikentag. Er stellte das Banner vor, das zusammen mit der Karte Jakobswege in Deutschland, den Logos aller deutschen Vereinigungen und dem Gemeinsamen Leitbild die Zusammenarbeit dokumentiert. Ein solches Banner soll entsprechend verändert für die Arbeitsgemeinschaft erstellt werden. Norbert Scheiwe konnte keine Reaktion auf die Briefe an die politischen Stellen melden. Die Briefe an Kulturminister, Wissenschaftsministerium, Kanzleramt und Kultusminister-Konferenz sind bis jetzt ohne Antwort geblieben. Er wies auch auf den PilgerPower-Projektkurs G1 am Gymnasium Rodenkirchen hin. Wer mitmachen will: < Auch an die Veranstaltung Pilgern zwischen Mainstream und Tradition am 21. / im Europa-Park Rust erinnerte er: < Roland Zick wies hin auf ein EU-gefördertes Projekt Sternenweg auf der Südroute des Jakobsweges Speyer - Metz. Ein umfangreiches Info-Kartenblatt ist zu erhalten bei < oder < Schließlich beschlossen die Anwesenden auch ein Logo für die Arbeitsgemeinschaft. Ernst Weckert hatte einige Entwürfe gemacht. Sie sehen dieses auf Seite 60. unterwegs 61 nr. 82 april 2012

62 Aus den Jakobus-Gesellschaften Aachen. Die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft feierte an ihrem Gründungstag am 14. Februar ihr 25- jähriges Bestehen. Am Vortag fand eine wissenschaftliche Tagung zum Codex Calixtinus statt. Die Festveranstaltung fand am Nachmittag im Jakobushaus der Jakobuspfarrei statt. Präsident Dr. Robert Plötz hielt den Festvortrag, Vizepräsident Prälat Rudolf Hagmann nahm die Ehrung der Gründungsmitglieder vor, Prof. Dr. Klaus Herbers beleuchtete die wissenschaftliche Arbeit der Gesellschaft, Hildegard Frohn und Christine Salms stellten die geplante Zusammenarbeit mit der Diözesanbibliothek vor und Barbara Preuschoff präsentierte die Festschrift: 128 Seiten im A4-Format übervoll mit Material aus dem Sternenweg, das die Geschichte der Gesellschaft vor allem am Beispiel der Jahrestagungen nachzeichnet. Schwerpunkte sind weiterhin die wissenschaftliche Ausrichtung, die Vorbereitung der freiwilligen Herbergsbetreuer, die zusammen mit der Gesellschaft erschlossenen Jakobswege in Deutschland, die drei Regionen und vieles mehr. Dazu kommen noch einige Aufsätze. Nach diesen Anstrengungen konnten sich die etwa 100 Teilnehmer im Vorraum an allerlei Köstlichkeiten und dem Pilgerwein aus dem Weingut Jean Buscher, Bechtheim, laben. Auch konnten alte und neue Bekannte ins Gespräch miteinander kommen. Den Festgottesdienst in der Aachener Pilgerkirche St. Jakob feierte Weihbischof Ulrich Boom in Konzelebration mit Prälat Rudolf Hagmann und Domprobst Msgr. Helmut Poqué. Boom übermittelte in der Begrüßung auch persönlich die Grüße aus Franken und unserer Gesellschaft. Die Kirchenzeitung für das Bistum Aachen hatte in ihrer Nummer vom 12. Februar auf der Titelseite und in einer zweiseitigen Reportage über das Jubiläum der Gesellschaft berichtet. Auch im Fränkischen Volksblatt vom 8. Februar war dazu ein Beitrag erschienen. Bildleiste von oben nach unten: Das Aachener Dreigestirn Hildegard Frohn, Robert Plötz und Klaus Herbers; im Gespräch mit Ulrich Boom Prälat Rudolf Hagmann (Vizepräsident der DSJG), Cornelia Oefelein und Elisabeth Ladewig (JG Berlin-Brandenburg), Klaus und Ursula Schmidt (Paderborner Jakobusfreunde), Marion Marples (Confraternity of St. James). - Fotos: M.Zentgraf unterwegs 62 nr. 82 april 2012

63 Jakobusbruderschaft Bamberg Vorstand der JBB: von links Markus Nägel, Evelyn Bauernschmitt, Albert Zurek und Peter Funk. Foto: Ferdinand Seehars Bamberg. Durch den Tod von Schatzmeister Norbert Igel und den Austritt 2. Bruderschaftsmeisters Willi Seidl war eine außerordentliche Mitgliederversammlung notwendig geworden. Nach dem Jahresbericht mit der Erläuterung der aktuellen Situation und dem Kassenbericht erfolgten die notwendig gewordenen Wahlen. Albert Zurek (55) wurde ohne Gegenstimmen zum 2. Bruderschaftsmeister und Evelyn Bauernschmitt (54) ebenfalls ohne Gegenstimmen zur Schatzmeisterin gewählt. Damit ist der Vorstand bis zur regulären Neuwahl 2013 wieder voll handlungsfähig. Die zahlreich versammelten Mitglieder freuten sich über ein Faltblatt, das alle Termine des laufenden Jahres zeigt, sowie die beiden regelmäßigen Pilgertreffs in Bamberg und Nürnberg vorstellt. Auch die Homepage der Bruderschaft wurde neu gestaltet: < An Ideen mangelt es nicht. Neben der Patenschaft mit Perugia sollen weitere Patenschaften mit Jakobus-Bruderschaften angestrebt werden. Der Bau einer Flurkapelle der Achtsamkeit bei Effeltrich ist in einer ersten Planung. Die Wegebetreuung Bamberg - Forchheim ist zu klären. Die Wegeverbindung von Coburg nach Erfurt soll weiter verfolgt werden. Die Lutherwege sind da nur auf Teilabschnitten hilfreich. Auch die Übersicht über die Infrastruktur am Oberfränkischen Jakobsweg muß ständig aktualisiert werden. In der Planung für das laufende Jahr sind bedeutsame Termine: Teilnahme an der Fronleichnamsprozession am 7. Juni Teilnahme am Heinrichsfest mit einem Infostand am 8. Juli Jakobusfest am 25. Juli in Schlüsselau in der fränkischen Pilgerherberge Wanderung Kübelstein - Königsfeld am 23. September JBB-Einkehr- und Besinnungs-Wochenende vom November in der Abtei Maria Frieden Kirchschletten bei Zapfendorf Gemeinsam am Heilig Abend 24. Dezember: Krippenwanderung am Bam berger Krippenweg, anschließend Gespräch über Gott und die Welt bei Kaffee und Kuchen, anschließend Besuch der Christmette. Auch die Etappen-Pilgerwege der beiden Gruppen werden fortgesetzt. unterwegs 63 nr. 82 april 2012

64 Aus den Jakobus-Gesellschaften Köln. Die Santiago-Freunde feierten am 11. März ihr 25-jähriges Bestehen. Dazu erschien eine 60 Seiten umfassende Festschrift. Hier berichtet Liliane Simon vom Entstehen dieses Freundeskreises zu einer Zeit, in der es noch keine deutsche Jakobus-Gesellschaft gab. Ein internationales Pilgertreffen vom März 1987, organisiert von Liliane und Herbert Simon, wurde zur Geburtsstunde der Santiago-Freunde Köln. Die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft wurde eher zufälligerweise vier Wochen vor dem Kölner Treffen in Aachen gegründet. Der Freundeskreis ist von Jahr zu Jahr gewachsen, aber immer noch ein loser Zusammenschluß: kein Verein, kein Vorstand, kein Vorsitzender, kein Jahresbeitrag. Alles, was anfällt wird aus Spenden finanziert. Ein Organisations-Team bespricht und beschließt Aktivitäten. Anlaufstelle, Hauptorganisator, Sprecher und Seele des Freundeskreises ist heute Robert Recht. Die Festschrift berichtet auch ausführlich von der Herberge der Kölner in Azofra 6,5 km hinter Najera und 14,5 km vor Santo Domingo de la Calzada. Diese Herberge feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Eine neue kommunale Herberge hat diese allerdings in den Hintergrund gerückt, sie dient nur noch als Ausweichquartier oder in den Wintermonaten, wenn die kommunale Herberge geschlossen ist. Neben weiteren Aktionen, an denen die Santiago-Freunde beteiligt waren stellt Annette Heusch- Altenstein die Jakobswege im Rheinland vor. Dein Weg - Ein Film über den Jakobsweg Kinostart in Deutschland 21. Juni 2012 Der Film (Original-Titel The Way ) erzählt die Geschichte des Augenarztes Tom Avery, dessen Sohn Daniel auf dem Jakobsweg bei St. Jean-Pied-de-Port in einem Sturm ums Leben gekommen ist. Dort will er die Asche des Sohnes abholen. Ein einfühlsamer Polizist vermittelt ihm eine erste Ahnung vom Geheimnis des Jakobsweges. Getrieben von der Trauer und dem Wunsch seinen Sohn zu verstehen macht er sich mit dessen Ausrüstung selbst auf den Weg. An markanten Orten streut er ein wenig von der Asche Daniels aus. Pilger aus aller Welt schließen sich ihm an. Eine besondere Freundschaft entsteht. Die Urkunde in Santiago läßt Tom auf Daniel Avery ausstellen. Er ist den Weg mit ihm gegangen. Seine Asche streut er in Muxia in das tosende Meer. - Ein bewegender Film mit Martin Sheen. Die Szenenfotos aus dem Film zeigen unten Martin Sheen in den Pyrenäen, auf S. 66 die Pilgergruppe. unterwegs verlost 3 x 2 Eintrittskarten. Schicken Sie bis 1. Mai eine Postkarte mit dem Namen des in den Pyrenäen verstorbenen Pilgers an die Redaktion. unterwegs 64 nr. 82 april 2012

65 NeueMitglieder März 2012, mit laufender Nummer 1909 Fischer Susanne Schamhaupten 1910 Zeus Willi Heideck 1911 Schwarzmann Kurt Höchstadt 1912 Jaskulski Teo Berlin 1913 Mogk Roland Alsfeld 1914 Hildebrecht Inge Frankenthal / Pf Imschloß Petra Markt Nordheim 1916 Wilfert Michaela Hof 1917 Krippner Sylvia Buchen 1918 Weiss Thomas Werneck 1919 Weiss Sabine Werneck 1920 Weiss Johannes Werneck 1921 Weiss Jonathan Werneck 1922 Berek Stefan München 1923 Wehe Helmut Hollstadt 1924 Michel Clemens Bad Soden-Salmünster 1925 Michel Renate Bad Soden-Salmünster 1926 Giegerich Martina Elsenfeld 1927 Horosz Alfred Bayreuth 1928 Klein Dorothea Titting 1929 Klein Michael Titting 1930 Kempf Maria Elisabeth Nürnberg 1931 Rötsch Angela Möhrendorf 1932 Stier Renate Nürnberg 1933 Moritz Annette Zellingen 1934 Betz Karl Bad Abbach 1935 Betz Renate Bad Abbach 1936 Neefischer Petra Nürnberg 1937 Hoffmeyer Otto Höchberg 1938 Titze Walter Coburg 1939 Weingärtner Irmgard Volkach 1940 Maier Erhard Pentling 1941 Böke Reinhard Büren 1942 Vogel Gabriel Memmelsdorf 1943 Marien Marianne Heilsbronn 1944 Götzfried Alfons Amberg 1945 Schultheiß Eva Heideck 1946 Petrussek Brigitte Wildsteig 1947 Ott Elisabeth Aschaffenburg unterwegs 65 nr. 82 april 2012

66 Wissenschaft Auslobung von Preisen für wissenschaftliche Arbeiten Die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft hat sich in ihrer Satzung verpflichtet, die wissenschaftliche Erforschung des Jakobuskultes und Veröffentlichung und Dokumentation ihrer Ergebnisse in Franken zu fördern. Aus diesem Grund lobt die Gesellschaft für wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden, bevorzugt aus Franken oder in Franken, folgende Preise aus: 1. Preis: Preis: Preis: 200 Außerdem erhält jeder, der eine wissenschaftliche Arbeit einreicht, ein Jahr lang kostenlos die Zeitschrift unterwegs im Zeichen der Muschel, die Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft, die viermal jährlich erscheint. Diese wissenschaftlichen Arbeiten sollen sich mit dem Jakobuskult, mit dem Jakobuspilgerwesen, mit künstlerischen Darstellungen von St. Jakob in der bildenden, in der Dichtkunst oder verwandten Themen befassen, bevorzugt mit einem fränkischen Schwerpunkt. Über die Preisvergabe entscheidet das Präsidium der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft gegebenfalls unter Beiziehung weiterer Fachleute bzw. eines Fachgutachtens. Die Arbeiten sind jeweils bis zum 1. September bei der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft in zweifacher Papier-Ausfertigung und auf einem Datenträger einzureichen zu Händen der Sekretäre Tina und Manfred Hock, Sulzthaler Str. 13, Euerbach oder in der Geschäftstelle: Kilianeum, Ottostrasse 1, Würzburg. An der darauffolgenden Jakobustagung erfolgt in der Mitgliederversammlung die Vorstellung der Arbeiten durch die Preisträger und die Preisverleihung. Wissenschaftlicher Beirat Interessenten an der Mitarbeit im Beirat melden sich bitte in unserer Geschäftsstelle (Kontaktadressensiehe S. 68) oder bei Erik Soder von Güldenstubbe ( dessen Dienstbüro unmittelbar neben der Geschäftsstelle liegt liegt. unterwegs 66 nr. 82 april 2012

67 Ein-Blick in Zeitschriften von Jakobusvereinigungen in Deutschland und Europa L Écho des Chemins de Saint-Jacques Compostelle - Cahiers d Études de Recherche et d Histoire Compostellanes. Der Pilger und der Tod in der mittelalterlichen Literatur der langue d oc - Von Jerusalem nach Compostela: Der bericht des Jehan von Tournai - Jakobswege in Polen < Compostela < Peregrino nr. 138 Diciembre 2011: Asociaciones Federadas mit Statistik für La Catedral de Santiago de Compostela y la literatura de viajes (IV) El Barroco del siglo XVII (segunda parte) - Crónica del IX Congreso Internacional - Caminos de Santiago en Francia (I) - Templos jacobeos en Badajoz - und viele Berichte, Nachrichten, Besprechungen. Beilage Nr. 15: Bibliografía Jacobea Libros en inglés y portugués. < Peregrino nr. 139 Febrero 2012: Patrimonio Jacobeo Crítico La Catedral de Santiago de Compostela y la literatura de viajes (V) Siglo XVIII - Asociaciones, Federación e Instituciones Jacobeas - Los discipulos del apóstol Santaigo (I) - Caminos de Santiago en Francia (II). < de Jacobsstaf 92 december 2011: Jakobswege in den Niederlanden - Hospitaleros im Geiste der Canterbury Tales - Sint-Julianusgasthuis te Antwerpen. < de Jacobsstaf 93 februari 2012: Nach Santiago als Ungläubige - Camino primitivo - Via podiensis und andere Berichte. < De Pelgrim - Oktober-November-Dezember 2011 Nr. 107: Mit Abt Emo nach Rom Santiago, der Apostel und seine Wunder (9) - Matamoros, der Streiter auf dem weißen Roß - Pilger berichten < Jacquaires d Alsace Le Bulletin - Les amis de Saint Jacques en Alsace Février 2012 nr. 48: Bericht von der Jahrestagung - Berichte - Anregungen zur Schaffung einer Pilgerherberge - Bücherlese. < ULTREIA Les amis du chemin de Saint-Jacques - association helvetique. Nr Nov 2011: r < Sternenweg : < Auf Geht s - Mitteilungsblatt der St. Jakobusgesellschaft Sachsen-Anhalt e.v. - Nr. 3 / Februar 2012: Pilgererinnerungen, Bilder vom Jakobsweg Südtirol. < Der Jakobusfreund Nr. 14 / März 2012: Predigt von Thomas Bensmann beim Pilgertreffen im Herbst Neues von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen - Die Casa Paderborn in Pamplona hat den sten Pilger empfangen - Pilgererlebnisse. < Die Kalebasse < Die Jakobsmuschel Nr Dezember 2011: Berichte vom Hospitalero-Dienst, vom Pastoralprojekt Santiago 2011und von der Via Francigena. < Pilgerstab - Mitteilungen der Santiago-Freunde Köln < Jakobusblättle - Badische Sankt Jakobusgesellschaft. < Confraternity of Saint James Bulletin December 2011 No. 116: The needs of Strangers: the theological impulse to care Part II - The Pilgrim s Dance - Bücherschau - Beilage: Report of the Trustees and Financial Staements. < Puente de Ebro No. 10: < Estafeta Jacobea Nr Noviembre 2011: Berichte vom Weltjugendtag, vom 20-jährigen Bestehen der Jakobusfreunde in Pyrénnées Atlantiques (Frankreich), vom 60-jährigen Bestehen der Société Francaise - Camino del Ebro - Inhaltsverzeichnis aller 100 Nummern - Die Eremitage von Belate - Der Einfluß des Camino de Santiago auf die Gastronomie. < unterwegs 67 nr. 82 april 2012

68 VKZ: B Postvertriebsstück - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt Redaktionsschluß für unterwegs - 83 ist der 1. Mai Beiträge in Word oder Open-Office, Bilder in JPEG an die Redaktion per Mail >zentgraf@mac.com<. Kurze Informationen auch über Post oder Fax. Benutzername: Jakobus Password: 20unterwegs12 Adressfeld Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v. Ottostr. 1 - Kilianeum, Würzburg T: info@jakobus-franken.de homepage: Bürozeiten: Mo, Mi, Fr 9-12 Uhr Bankverbindung: LIGA Regensburg BLZ: Konto: Für Überweisungen aus der Euro-Zone: IBAN DE BIC (Swift-Code): GENODEF1M05 Präsident: Joachim Rühl, Reisingerstr. 7, Augsburg T: joachim.ruehl@t-online.de Vizepräsidentin: Valentine Lehrmann, Hauenweg 7 B, Zellingen T: valentine.lehrmann@gmx.net Schatzmeister: Reinhard Verholen, Landgerichtsstr. 2, Münnerstadt T: Fax: Sekretär: Tina und Manfred Hock, Sulzthaler Str. 13, Euerbach T: adhock@googl .com Impressum Zeitschrift unterwegs - im Zeichen der Muschel - ISSN Herausgeber: Fränkische St.Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v. Auflage: Erscheint 4-mal jährlich - Bezugspreis: Für Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder 4,- pro Heft zzgl. Porto 2,- Redaktion: Manfred Zentgraf, In den Böden 38, Volkach T: Fax: zentgraf@mac.com Daniela Ruhrmann - d.lindenthal@gmx.de Adressänderungen und Heft-Bezug über unser Büro in Würzburg ISSN

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